(19)
(11) EP 0 959 180 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.11.1999  Patentblatt  1999/47

(21) Anmeldenummer: 98109110.1

(22) Anmeldetag:  19.05.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E01D 19/06, E04C 5/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Maurer Söhne GmbH & Co. KG
80807 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Buckenauer, Günther
    85598 Baldham (DE)

(74) Vertreter: Grosse, Wolfgang, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Herrmann-Trentepohl Grosse - Bockhorni & Partner, Forstenrieder Allee 59
81476 München
81476 München (DE)

   


(54) Verankerungsvorrichtung


(57) Eine Verankerungsvorrichtung (3) zum Verankern von Bauteilen in Beton (6), die insgesamt scheibenförmig und als verschnittfreier Blechtafelzuschnitt ausgebildet ist, zeichnet sich ferner dadurch aus, daß von einem Grundabschnitt (3b) mit Hinterschneidungen (H) versehene Verankerungsabschnitte (3a) abzweigen, die zum Eingriff von Betonbewehrungen (5) ausgelegt sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Verankerungsvorrichtung zum Verankern von Bauteilen in Beton, insbesondere in einer Fahrbahn, mit einem im wesentlichen plattenförmigen Verankerungselement.

[0002] Verankerungsvorrichtungen dieser Art sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden insbesondere im Brückenbau eingesetzt, beispielsweise, um Stahlrandproflle einer Dehnfuge zu befestigen, wobei die Verankerungsvorrichtung eingegossen wird und das Profil der Dehnfuge bis an die Fahrbahnoberfläche reicht.

[0003] Für die Verankerung von Dehnfugenüberbrückungskonstruktionen im Beton des Brückenüberbaus und Brückenwiderlagers werden in den letzten Jahrzehnten im stark belasteten Fahrbahnbereich in verschiedenen Ländern Anker eingesetzt, die aus einer Blechscheibe und einem an diese Blechscheibe angeschweißten Rundatahlbügel bestehen. So ist es aus der DE 4 425 037 bekannt, zur Befestigung des Randprofils einer Dehnfuge die Verankerungsvorrichtung unterhalb des Fahrbahnbelags anzuordnen. Die Dehnfuge erstreckt sich von einem Randprofil über Fugenelemente und Mittelprofile zu einem zweiten Randprofil. Die Randprofile sind mit einer Platte der Verankerungseinheit verschweißt, die Platte wiederum mit einem Bügel, wobei quer zur Fahrbahnrichtung eine Vielzahl mit Bügeln versehener Platten vorgesehen sind. Diese Verankerungsvorrichtung ist aufwendig herzustellen und besitzt eine dem Kraftfluß nur ungenügend angepaßte Querschnittsdimensionierung. Ferner entstehen durch die seitliche Anordnung des Rundstahlbügels zu der Platte ungünstige, problematische Schweißnähte und es treten Biegemomente quer zur Verankerungsvorrichtung auf.

[0004] Es ist daher das Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Verankerungsvorrichtung zu schaffen, die rationeller und sicherer herstellbar ist, eine verbesserte Lastabtragung in den Beton, einen besseren Kraftfluß im Anker der Vorrichtung und ein einfaches Montieren von Betonbewehrungseisen ermöglicht.

[0005] Dieses Ziel wird durch eine Verankerungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 erreicht. Die Erfindung schafft eine Verankerungsvorrichtung zum Verankern von Bauteilen in Beton, die als Blechtafelzuschnitt ausgebildet ist, wobei ein erster Blechscheibenbereich (Grundabschnitt) für den stahlbaumäßigen Anschluß des zu verankernden Bauteils ausgebildet ist und weitere von dem ersten Blechscheibenbereich abzweigende, vorzugsweise schwalbenschwanz- oder T-förmige, mit Hinterschneidungen versehene Blechscheibenbereiche (Verankerungsabschnitte) für die pfahlartige Verankerung im Beton dienen.

[0006] Die Erfindung hat den besonderen Vorteil, daß der eigentliche Anker rationell aus Blechtafeln ausgebrannt oder ausgestanzt werden kann und durch seine spezielle Formgebung eine - gegenüber bisher verwendeten Ankern - verbesserte Lastabtragung in den Beton, einen besseren Kraftfluß im Anker selbst und ein erleichtertes Montieren der Bewehrungseisen ermöglicht. Vorzugsweise werden dabei die mit den Hinterschneidungen versehenen Verankerungsabschnitte zum Eingriff von Betonbewehrungen ausgelegt. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß der stahlbautechnische Anschluß der Verankerungsvorrichtungen an die Dehfugenprofile nach dem Stand der Technik erhalten bleibt.

[0007] Einfach herstellbare Varianten zeichnen sich dadurch aus, daß die Verankerungsabschnitte schwalbenschwanzfömig oder T-förmig gestaltet sind, wobei vorzugsweise der Grundabschnitt an einer Seite gestuft ausgebildet ist und/oder eine Anschrägung aufweist.

[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen zu entnehmen.

[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger Ausführungabeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht einer Verankerungsvorrichtung nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2
eine Seitenansicht der puzzle-artigen Anordnung der Blechtafelzuschnitte;
Fig. 3
eine Seitenansicht einer Verankerungsvorrichtung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
Fig. 4
eine Seitenansicht einer Verankerungsvorrichtung nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung.


[0010] Fig. 1 zeigt zur Befestigung des Randprofils 1 einer Dehnfuge 2 eine Verankerungsvorrichtung 3, die unterhalb eines Fahrbahnbelags 4 angeordnet ist. Die Dehnfuge 2 erstreckt sich von dem Randprofil über Fugenelemente und Mittelprofile zu einem weiteren Randprofil, beispielsweise in einer (hier nicht eingezeichneten) Brücke. Das Randprofil 1 ist mit der Verankerungsvorrichtung 3 verschweißt, wobei quer zur Fahrbahnrichtung eine Vielzahl dieser Vorrichtungen vorgesehen ist. Die Verankerungsvorrichtung 3 ist mit Beton 6 vergossen, wobei zwischen Fahirbahnbelag 4 und Beton 6 eine Abdichtung 7 vorgesehen ist.

[0011] Pfahlartige, schwalbenschwanzförmige Verankerungsabschnitte 3a der Verankerungsvorrichtung 3 zweigen von einem Grundabschnitt 3b ab, dessen obere Kontur stufenförmig ausgebildet ist. Die der Fuge 2 bzw. dem Randprofil 1 näherliegenden Ankerbereiche, die einer größeren Beanspruchung unterliegen, sind entsprechend kräftiger ausgebildet als die geringer beanspruchten, weiter vom Randprofil entfernten Ankerbereiche. Problematische Schweißnähte, wie sie bei einer Blechscheiben-Rundstahlbügel-Ausführung erforderlich sind, entfallen. Oberhalb und unterhalb des Ankerelementes sind durch die Geometrie der Verankerungsvorrichtung 3 besonders leicht montierbare Betonbewehrungseisen 5 verlegt, die insbesondere in die Hinterschneidungen H der Verankerungsabschnitte 3a eingreifen.

[0012] Fig. 2 zeigt die vorteilhafte verschnittfreie, puzzle-artige Verschachtelung der Verankerungsvorrichtungen 3 für den Brennschnitt bei der Herstellung. Der Verankerungsalbschnitt 3a und der Grundabachnitt 3b passen jeweils so ineinander, daß ein weitgehend verschnittfreier Blechtafelzuschnitt realisierbar ist. Dabei wird durch einen Brennachnitt die Kontur von zwei Verankerungsvorrichtungen gleichzeitig hergestellt. Durch Brennschneideautomaten mit mehreren Brennern kann auf diese Weise eine äußerst rationelle Herstellung der erfindungsgemäßen Verankerungsvorrichtung 3 erfolgen.

[0013] Fig. 3 zeigt analog zur Ausführung der Fig. 1 T-förmig ausgebildete Verankerungsabschnitte 3a. Wie in Fig. 2 ist die verschnittfreie Verschachtelung der Verankerungsvorrichtungen 3 erkennbar.

[0014] Fig. 4 zeigt schließlich ein Ausführungsbeispiel mit angeschrägtem Grundabschnitt 3b, das verwendet werden kann, wenn der Beton bis zur Brücken- bzw. Fahrbahnoberfläche reicht, also wenn keine Abdichtung und kein Asphalt an die Dehnfugenkonstruktion anschließen.

Bezugszeichen



[0015] 
Randprofil
1
Dehnfuge
2
Verankerungsvorrichtung
3
Verankerungsabschnitt
3a
Grundabschnitt
3b
Fahrbahnbelag
4
Betonbewehrungen
5
Beton
6
Abdichtung
7



Ansprüche

1. Verankerungsvorrichtung (3) zum Verankern von Bauteilen (1) in Beton (6), insbesondere in einer Fahrbahn, insgesamt scheibenförmig als Blechtafelzuschnitt ausgebildet, wobei
von einem Grundabschnitt (3b) für den Anschluß des zu verankernden Bauteils Verankerungsabschnitte (3a) mit Hinterschneidungen (H) abzweigen, die zum Eingriff von Betonbewehrungen (5) ausgelegt sind.
 
2. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsabschnitte (3a) schwalbenschwanzfömig ausgestaltet sind.
 
3. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsabschnitte (3a) T-förmig ausgestaltet sind.
 
4. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundabschnitt (3b) an einer Seiten gestuft ausgebildet ist.
 
5. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundabschnitt (3b) angeschrägt ist.
 
6. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß seine Kontur derart ausgestaltet ist, daß der Verankerungsabschnitt (3a) und der Grundabschnitt (3b) jeweils so zusammenpassen, daß ein weitgehend verschnittfreier Blechtafelzuschnitt realisierbar ist.
 
7. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche, die dem zu verankernden Bauteil, z.B. einem Randprofil zugewandt sind, stärker ausgebildet sind als weiter abgewandte Bereiche.
 
8. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Brennzuschnitt ausgebildet ist.
 
9. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Stanzzuschnitt ausgebildet ist.
 
10. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundabschnitt (3b) in einem seiner Eckbereiche zur Veschweißung mit einem metallischen Randprofil (1) ausgelegt ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht