[0001] Die Erfindung betrifft eine Verankerungsvorrichtung zum Verankern von Bauteilen in
Beton, insbesondere in einer Fahrbahn, mit einem im wesentlichen plattenförmigen Verankerungselement.
[0002] Verankerungsvorrichtungen dieser Art sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden
insbesondere im Brückenbau eingesetzt, beispielsweise, um Stahlrandproflle einer Dehnfuge
zu befestigen, wobei die Verankerungsvorrichtung eingegossen wird und das Profil der
Dehnfuge bis an die Fahrbahnoberfläche reicht.
[0003] Für die Verankerung von Dehnfugenüberbrückungskonstruktionen im Beton des Brückenüberbaus
und Brückenwiderlagers werden in den letzten Jahrzehnten im stark belasteten Fahrbahnbereich
in verschiedenen Ländern Anker eingesetzt, die aus einer Blechscheibe und einem an
diese Blechscheibe angeschweißten Rundatahlbügel bestehen. So ist es aus der DE 4
425 037 bekannt, zur Befestigung des Randprofils einer Dehnfuge die Verankerungsvorrichtung
unterhalb des Fahrbahnbelags anzuordnen. Die Dehnfuge erstreckt sich von einem Randprofil
über Fugenelemente und Mittelprofile zu einem zweiten Randprofil. Die Randprofile
sind mit einer Platte der Verankerungseinheit verschweißt, die Platte wiederum mit
einem Bügel, wobei quer zur Fahrbahnrichtung eine Vielzahl mit Bügeln versehener Platten
vorgesehen sind. Diese Verankerungsvorrichtung ist aufwendig herzustellen und besitzt
eine dem Kraftfluß nur ungenügend angepaßte Querschnittsdimensionierung. Ferner entstehen
durch die seitliche Anordnung des Rundstahlbügels zu der Platte ungünstige, problematische
Schweißnähte und es treten Biegemomente quer zur Verankerungsvorrichtung auf.
[0004] Es ist daher das Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Verankerungsvorrichtung zu
schaffen, die rationeller und sicherer herstellbar ist, eine verbesserte Lastabtragung
in den Beton, einen besseren Kraftfluß im Anker der Vorrichtung und ein einfaches
Montieren von Betonbewehrungseisen ermöglicht.
[0005] Dieses Ziel wird durch eine Verankerungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1 erreicht. Die Erfindung schafft eine Verankerungsvorrichtung zum Verankern von Bauteilen
in Beton, die als Blechtafelzuschnitt ausgebildet ist, wobei ein erster Blechscheibenbereich
(Grundabschnitt) für den stahlbaumäßigen Anschluß des zu verankernden Bauteils ausgebildet
ist und weitere von dem ersten Blechscheibenbereich abzweigende, vorzugsweise schwalbenschwanz-
oder T-förmige, mit Hinterschneidungen versehene Blechscheibenbereiche (Verankerungsabschnitte)
für die pfahlartige Verankerung im Beton dienen.
[0006] Die Erfindung hat den besonderen Vorteil, daß der eigentliche Anker rationell aus
Blechtafeln ausgebrannt oder ausgestanzt werden kann und durch seine spezielle Formgebung
eine - gegenüber bisher verwendeten Ankern - verbesserte Lastabtragung in den Beton,
einen besseren Kraftfluß im Anker selbst und ein erleichtertes Montieren der Bewehrungseisen
ermöglicht. Vorzugsweise werden dabei die mit den Hinterschneidungen versehenen Verankerungsabschnitte
zum Eingriff von Betonbewehrungen ausgelegt. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist
darin zu sehen, daß der stahlbautechnische Anschluß der Verankerungsvorrichtungen
an die Dehfugenprofile nach dem Stand der Technik erhalten bleibt.
[0007] Einfach herstellbare Varianten zeichnen sich dadurch aus, daß die Verankerungsabschnitte
schwalbenschwanzfömig oder T-förmig gestaltet sind, wobei vorzugsweise der Grundabschnitt
an einer Seite gestuft ausgebildet ist und/oder eine Anschrägung aufweist.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger Ausführungabeispiele mit Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Verankerungsvorrichtung nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der puzzle-artigen Anordnung der Blechtafelzuschnitte;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer Verankerungsvorrichtung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung; und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer Verankerungsvorrichtung nach einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0010] Fig. 1 zeigt zur Befestigung des Randprofils 1 einer Dehnfuge 2 eine Verankerungsvorrichtung
3, die unterhalb eines Fahrbahnbelags 4 angeordnet ist. Die Dehnfuge 2 erstreckt sich
von dem Randprofil über Fugenelemente und Mittelprofile zu einem weiteren Randprofil,
beispielsweise in einer (hier nicht eingezeichneten) Brücke. Das Randprofil 1 ist
mit der Verankerungsvorrichtung 3 verschweißt, wobei quer zur Fahrbahnrichtung eine
Vielzahl dieser Vorrichtungen vorgesehen ist. Die Verankerungsvorrichtung 3 ist mit
Beton 6 vergossen, wobei zwischen Fahirbahnbelag 4 und Beton 6 eine Abdichtung 7 vorgesehen
ist.
[0011] Pfahlartige, schwalbenschwanzförmige Verankerungsabschnitte 3a der Verankerungsvorrichtung
3 zweigen von einem Grundabschnitt 3b ab, dessen obere Kontur stufenförmig ausgebildet
ist. Die der Fuge 2 bzw. dem Randprofil 1 näherliegenden Ankerbereiche, die einer
größeren Beanspruchung unterliegen, sind entsprechend kräftiger ausgebildet als die
geringer beanspruchten, weiter vom Randprofil entfernten Ankerbereiche. Problematische
Schweißnähte, wie sie bei einer Blechscheiben-Rundstahlbügel-Ausführung erforderlich
sind, entfallen. Oberhalb und unterhalb des Ankerelementes sind durch die Geometrie
der Verankerungsvorrichtung 3 besonders leicht montierbare Betonbewehrungseisen 5
verlegt, die insbesondere in die Hinterschneidungen H der Verankerungsabschnitte 3a
eingreifen.
[0012] Fig. 2 zeigt die vorteilhafte verschnittfreie, puzzle-artige Verschachtelung der
Verankerungsvorrichtungen 3 für den Brennschnitt bei der Herstellung. Der Verankerungsalbschnitt
3a und der Grundabachnitt 3b passen jeweils so ineinander, daß ein weitgehend verschnittfreier
Blechtafelzuschnitt realisierbar ist. Dabei wird durch einen Brennachnitt die Kontur
von zwei Verankerungsvorrichtungen gleichzeitig hergestellt. Durch Brennschneideautomaten
mit mehreren Brennern kann auf diese Weise eine äußerst rationelle Herstellung der
erfindungsgemäßen Verankerungsvorrichtung 3 erfolgen.
[0013] Fig. 3 zeigt analog zur Ausführung der Fig. 1 T-förmig ausgebildete Verankerungsabschnitte
3a. Wie in Fig. 2 ist die verschnittfreie Verschachtelung der Verankerungsvorrichtungen
3 erkennbar.
[0014] Fig. 4 zeigt schließlich ein Ausführungsbeispiel mit angeschrägtem Grundabschnitt
3b, das verwendet werden kann, wenn der Beton bis zur Brücken- bzw. Fahrbahnoberfläche
reicht, also wenn keine Abdichtung und kein Asphalt an die Dehnfugenkonstruktion anschließen.
Bezugszeichen
[0015]
- Randprofil
- 1
- Dehnfuge
- 2
- Verankerungsvorrichtung
- 3
- Verankerungsabschnitt
- 3a
- Grundabschnitt
- 3b
- Fahrbahnbelag
- 4
- Betonbewehrungen
- 5
- Beton
- 6
- Abdichtung
- 7
1. Verankerungsvorrichtung (3) zum Verankern von Bauteilen (1) in Beton (6), insbesondere
in einer Fahrbahn, insgesamt scheibenförmig als Blechtafelzuschnitt ausgebildet, wobei
von einem Grundabschnitt (3b) für den Anschluß des zu verankernden Bauteils Verankerungsabschnitte
(3a) mit Hinterschneidungen (H) abzweigen, die zum Eingriff von Betonbewehrungen (5)
ausgelegt sind.
2. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsabschnitte (3a) schwalbenschwanzfömig ausgestaltet sind.
3. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsabschnitte (3a) T-förmig ausgestaltet sind.
4. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundabschnitt (3b) an einer Seiten gestuft ausgebildet ist.
5. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundabschnitt (3b) angeschrägt ist.
6. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß seine Kontur derart ausgestaltet ist, daß der Verankerungsabschnitt (3a) und der
Grundabschnitt (3b) jeweils so zusammenpassen, daß ein weitgehend verschnittfreier
Blechtafelzuschnitt realisierbar ist.
7. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche, die dem zu verankernden Bauteil, z.B. einem Randprofil zugewandt sind,
stärker ausgebildet sind als weiter abgewandte Bereiche.
8. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Brennzuschnitt ausgebildet ist.
9. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Stanzzuschnitt ausgebildet ist.
10. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundabschnitt (3b) in einem seiner Eckbereiche zur Veschweißung mit einem metallischen
Randprofil (1) ausgelegt ist.