[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten von Bodenaushub unter Beimischung
von Zuschlagstoffen.
[0002] Bei Erd-, Tief- und Straßenbaumaßnahmen werden in der Regel Gräben, Gruben oder Flächen
ausgehoben und anschließend teilweise wieder aufgefüllt. Dazu gibt es nach bisherigem
Stand der Technik zwei Möglichkeiten:
a) Das gewonnene Aushubmaterial wird auf eine Deponie gefahren, und Fremdmaterial
wird angeliefert und eingebaut. Diese Möglichkeit verbraucht jedoch die Ressourcen
an unbelastetem Erdaushub und die freien Kapazitäten auf Erddeponien. Außerdem belastet
der Transport die Straßen und die Umwelt.
b) Das gewonnene Aushubmaterial wird verbessert bzw. verfestigt durch Beimischung
von Zuschlagstoffen wie z. B. Kalk oder Zement. Das Aushubmaterial ist ohne Aufbereitung
in der Regel nicht zum Wiedereinbau geeignet, da der natürliche Feuchtigkeitsgehalt
des Bodens zu hoch ist und deshalb nicht ausreichend verdichtet werden kann. Daher
muss man für den Wiedereinbau einen Zuschlagstoff mit dem Aushubmaterial vermischen,
um den Wassergehalt durch chemische Reaktion und Verdampfen zu verringern, bzw. um
durch das Verkleben mit dem Bindemittel die Kohäsion des Bodens zu erhöhen. Für diesen
Zweck wendet man ein "Baumischverfahren" (mixed-in-place) oder ein "Zentralmischverfahren"
(mixed-in-plant) an. Beim Baumischverfahren reißt das Mischgerät den Boden auf, zerkleinert
ihn und mischt das Bindemittel und gegebenenfalls auch die Zusatzstoffe ein. Beim
Zentralmischverfahren mischt man den Boden mit dem Bindemittel und gegebenenfalls
mit den Zusatzstoffen in Mischanlagen. Dann wird dieses Gemisch zur Baustelle transportiert
und dort eingebaut. Beide Verfahren haben jedoch den Nachteil, dass sie hohe Investitionen
für teure Spezialgeräte erfordern. Außerdem verlangen beide Verfahren einen hohen
technischen Aufwand, der besonders bei kleinen Mengen und räumlich beengten Baustellen
fragwürdig ist.
[0003] Die Erfindung hat die Aufgabe ein Verfahren zum Aufbereiten von Bodenaushub dahingehend
zu verbessern, dass es wirtschaftlicher durchgeführt werden kann.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mittels einem Verfahren zum Aufbereiten
von Bodenaushub, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) ein transportables, mit einem Zuschlagstoff oder Zuschlagstoffgemisch gefülltes
Silo mit einem Bagger oder einem Lader aufnehmen,
b) das gefüllte Silo über Aushubmaterial halten und den Zuschlagstoff oder das Zuschlagstoffgemisch
ausstreuen,
c) das Silo vom Bagger oder Lader abbauen und einen Schaufelmischer, für dessen Funktion
vorzugsweise ein Schaufelseparator verwendet wird, anbauen bzw. einen zweiten Bagger
oder Lader mit Schaufelmischer bereitstellen,
d) das Aushubmaterial mit dem Schaufelmischer aufnehmen, mischen und an einer gewünschten
Stelle, beispielsweise in einen Rohrgraben, einbringen.
[0005] Dieses neue Verfahren kann auch bei räumlich beengten Verhältnissen bequem durchgeführt
werden. Auch bei kleineren Mengen stehen technischer Aufwand und Kostenaufwand in
einem günstigeren Verhältnis als seither.
[0006] Nach dem Ausstreuen des Zuschlagstoffes oder Zuschlagstoffgemisches kann weiteres
Aushubmaterial darüber gegeben werden, sodass sich der Zuschlagstoff oder das Zuschlagstoffgemisch
in der Mitte befindet. Dadurch wird das Durchmischen schneller erreicht. Außerdem
wird die Staubentwicklung beim Mischvorgang reduziert.
[0007] Die Erfindung betrifft außerdem ein Silo zum Aufnehmen und Ausstreuen von schüttfähigen
Materialien, insbesondere von Zuschlagstoffen für eine Aufbereitung von Bodenaushub
entsprechend dem Verfahren nach Anspruch 1 mit einer motorisch angetriebenen Fördereinrichtung
zum Materialaustrag, wobei das Silo an einen Bagger oder einen Lader montierbar ist.
Dadurch ist das Silo auch bei engen Baustellenverhältnissen leicht und bequem zu handhaben.
Bei räumlichen Veränderungen auf der Baustelle kann man somit flexibel reagieren.
[0008] Damit keine zeitaufwendigen Umrüstzeiten entstehen, kann das Silo an die Aufnahme
des Löffelstiels eines Baggers, vorzugsweise mittels einer Schnellwechseleinrichtung
montierbar sein.
[0009] Um von elektrischer Fremdenergie unabhängig zu sein, kann der Antrieb der Fördereinrichtung
ein Hydraulikmotor sein, der durch die Hydrauliksteuerung des Baggers oder Laders
steuerbar ist. Auf diese Weise kann die Fördereinrichtung an das Hydrauliksystem des
Baggers oder Laders angeschlossen werden und bequem vom Führerhaus des Baggers oder
Laders aus bedient werden.
[0010] Für eine genaue Dosierung beim Ausbringen des Zuschlagstoffes kann das Silo eine
Zerstreuvorrichtung aufweisen.
[0011] Damit das Silo bei Nichtgebrauch jederzeit sicher abgestellt werden kann, kann es
an seiner Unterseite Fußstützen aufweisen.
[0012] Um das Material im Silo vor ungünstiger Witterung zu schützen, kann es eine verschließbare
Öffnung zum Befüllen aufweisen.
[0013] Damit das Silo gegen die groben Umgebungsbedingungen auf der Baustelle geschützt
ist, kann es aus Stahl gefertigt sein.
[0014] Der erfindungsgemäße Schaufelmischer, vorzugsweise in Form eines Schaufelseparators,
insbesondere zur Verwendung in einem Verfahren nach Anspruch 1, weist eine Schaufel
auf, die als Tieflöffel ausgebildet ist. Auf diese Weise kann die Schaufel für mehrere
Zwecke verwendet werden.
[0015] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Aufbereiten
von Bodenaushub und eines dazugehörenden erfindungsgemäßen Silos anhand der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert.
[0016] Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Aufnahme eines Silos durch einen Bagger;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung des Befüllens des Silos aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung des Ausstreuens des Inhalts des Silos aus Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht auf einen Bagger mit einem Schaufelseparator;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung des Befüllens eines Grabens mit Hilfe des Schaufelseparators
aus Fig. 4;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht auf das Silo aus Fig. 1.
[0017] Fig. 1 zeigt ein Silo 10, das an einer Aufnahme 11 für einen Bagger 12 oder an einer
Aufnahme 13 für einen Lader 14 aufgenommen wird.
[0018] Fig. 2 zeigt das Silo 10, wie es von einem stationären Silo 20 über dessen Fördereinrichtung
21 mit einem Zuschlagstoff 22 oder Zuschlagstoffgemisch befüllt wird.
[0019] Fig. 3 zeigt, wie der Zuschlagstoff 22 oder das Zuschlagstoffgemisch vom Silo 10
über eine Fördereinrichtung 31 auf einen Hügel aus Aushubmaterial 32, das aus einem
Graben 33 stammt, gestreut wird.
[0020] Fig. 4 zeigt den Bagger 12 nach dem Auswechseln des Silos 10 gegen einen Schaufelseparator
40, der als Schaufelmischer eingesetzt wird.
[0021] Fig. 5 zeigt den als Schaufelmischer eingesetzten Schaufelseparator 40, der den in
Fig. 3 auf das Aushubmaterial 32 ausgestreuten Zuschlagstoff 22 zusammen mit dem Aushubmaterial
32 aufnimmt. Der Schaufelseparator 40 vermischt den Zuschlagstoff 22 mit dem Aushubmaterial
32 mittels Separatorwellen 50.
[0022] Durch den Mischvorgang wird gleichzeitig das durchmischte Material 51 in eine Grube
52 eingebracht.
[0023] Fig. 6 zeigt eine Seitenansicht auf das Silo 10, das zur Aufnahme von Zuschlagstoff
22 oder Zuschlagstoffgemisch dient. Über eine öffnung 61 kann der Zuschlagstoff 22
in das Silo 60 eingefüllt werden. Mittels einer Aufnahme 62 kann das Silo 60 an einen
Bagger montiert werden bzw. über eine weitere Aufnahme 63 an einen Lader. Mittels
einer Fördereinrichtung 64 wird der Zuschlagstoff 22 oder das Zuschlagstoffgemisch
über einen Zerstreuer 65 aus dem Silo 10 ausgetragen und auf einen hier nicht näher
dargestellten Hügel aus Aushubmaterial gestreut. Ein Hydraulikmotor 65, der über Hydraulikleitungen
66 mit der Hydraulik des Baggers oder des Laders verbunden ist, treibt die Fördereinrichtung
64 an. Wenn das Silo 10 gerade nicht im Einsatz ist, kann es auf Stützen 67 abgestellt
werden.
1. Verfahren zum Aufbereiten von Bodenaushub (32) unter Beimischung von Zuschlagstoffen
(22), gekennzeichnet durch die Schritte:
a) ein transportables mit einem Zuschlagstoff (22) oder Zuschlagstoffgemisch gefülltes
Silo (10) mit einem Bagger (12) oder einem Lader (14) aufnehmen,
b) das gefüllte Silo (10) über Aushubmaterial (32) halten und den Zuschlagstoff (22)
oder das Zuschlagstoffgemisch ausstreuen,
c) das Silo (10) vom Bagger (12) oder Lader (14) abbauen und einen Schaufelmischer,
für dessen Funktion vorzugsweise ein Schaufelseparator (40) verwendet wird, anbauen
bzw. einen zweiten Bagger oder Lader oder Schaufelmischer bereitstellen,
d) das Aushubmaterial (32) mit dem Schaufelmischer (40) aufnehmen, mischen und an
einer gewünschten Stelle, beispielsweise in einen Rohrgraben (52), einbringen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Ausstreuen des Zuschlagstoffs
(22) oder des Zuschlagstoffgemisches weiteres Aushubmaterial (32) auf den Zuschlagstoff
(2) oder das Zuschlagstoffgemisch gegeben wird.
3. Silo (10) zum Aufnehmen und Ausstreuen von schüttfähigem Material, insbesondere von
Zuschlagstoffen (22) für eine Aufbereitung von Bodenaushub (32) nach einem Verfahren
nach Anspruch 1, mit einer motorisch angetriebenen Fördereinrichtung (64) zum Materialaustrag,
dadurch gekennzeichnet, dass es an einen Bagger (12) oder einen Lader (14) montierbar
ist.
4. Silo (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es an die Aufnahme (62, 63)
des Löffelstiels eines Baggers (12), vorzugsweise mittels einer Schnellwechseleinrichtung
montierbar ist.
5. Silo (10) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb
der Fördereinrichtung (64) ein Hydraulikmotor (65) ist, der durch die Hydrauliksteuerung
des Baggers (12) oder Laders (14) steuerbar ist.
6. Silo (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Zerstreuvorrichtung
(65) aufweist.
7. Silo (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es an seiner
Unterseite Fußstützen (67) aufweist.
8. Silo (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es eine verschließbare
öffnung (61) zum Befüllen aufweist.
9. Silo (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es aus Stahl
gefertigt ist.
10. Schaufelmischer, vorzugsweise in Form eines Schaufelseparators (40), insbesondere
zur Verwendung in einem Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass seine
Schaufel als Tieflöffel ausgebildet ist.