[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fixieren zweier Stoß auf Stoß verlegter
Firstziegel auf einer Firstlatte mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
[0002] Aus der GB 2 259 533 B ist eine derartige Vorrichtung bekannt. Die bekannte Vorrichtung
ist aus einem Blech hergestellt, das zu einem Winkel gebogen ist. Ein Schenkel des
Blechwinkels wird auf die Firstlatte aufgelegt und beispielsweise durch Nageln festgelgt.
Dieser Schenkel bildet eine Einrichtung zum Festlegen der bekannten Vorrichtung auf
der Firstlatte. Der andere, nach oben stehende Schenkel ist um 90° um seine Längsachse
verdreht und rohrförmig gebogen. Der rohrförmige Abschnitt dieses Schenkels verläuft
in Längsrichtung der Firstlatte. Der nach oben stehende Schenkel bildet mit seinem
rohrförmigen Abschnitt eine Fixiereinrichtung, mit der die bekannte Vorrichtung von
unten in eine komplementäre Ausnehmung der Firstziegel eingreift und die Firstziegel
auf der Firstlatte fixiert. Die Ausnehmung ist in der Unterseite im Stirnbereich der
Firstziegel angebracht, sie geht nicht nach oben durch. Dadurch ist die Vorrichtung
am fertig gedeckten Dach nicht sichtbar. Die bekannte Vorrichtung hat den Nachteil,
daß sie das Eindringen von Wasser durch einer Stoßfuge zweier Firstziegel in einen
Dachinnenraum nicht verhindert, die Stoßfuge der Firstziegel muß deswegen auf andere
Art abgedichtet werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Fixieren zweier Stoß auf Stoß
verlegter Firstziegel auf einer Firstlatte zu schaffen, die nicht sichtbar ist und
die ein Eindringen von Wasser durch eine Stoßfuge der Firstziegel in einen Dachinnenraum
verhindert.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ist zumindest in ihrem Mittelbereich, also im Bereich
der Stoßfuge zweier aufliegender Firstziegel, so breit, daß sie auf beiden Seiten
der Firstlatte bis auf angrenzende Dacheindeckungsplatten reicht. Die Vorrichtung
überlappt obere Ränder der seitlich an die Firstlatte angrenzenden Dacheindeckungsplatten.
Dadurch wird Wasser, das durch die Stoßfuge zwischen zwei aneinanderstoßenden Firstziegeln
eindringt, von der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Seite auf die seitlich angrenzenden
Dacheindeckungsplatten, also auf die Oberseite des Daches, abgeleitet. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung verhindert das Eindringen von Wasser unter das Dach, eine Abdichtung der
Stoßfuge der beiden aneinanderstoßenden Firstziegel ist nicht notwendig ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist einstückig beispielsweise aus Metall oder Kunststoff
herstellbar. Sie hat den Vorteil, daß sie sowohl die Firstziegel auf der Firstlatte
fixiert als auch den First vor am Stoß zweier Firstziegel eindringendem Wasser schützt.
Die Vorrichtung kann der Schräge des Daches entsprechend gebogen/gewölbt sein. Sie
kann auch eben sein und wird nach Festlegen auf der Firstlatte und vor dem Auflegen
der Firstziegel oder durch das Auflegen der Firstziegel auf die angrenzenden Dacheindeckungsplatten
heruntergebogen. Weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist, daß sie bei
gedecktem Dach von den Firstziegeln abgedeckt wird und nicht sichtbar ist, das Dach
hat den optischen Eindruck eines üblichen Daches mit herkömmlich aufgelegeten Firstziegeln.
[0006] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Fixiereinrichtung zwei zapfenförmige
Fixierelemente auf, die bei auf der Firstlatte festgelegter Vorrichtung einen Abstand
in Längsrichtung der Firstlatte voneinander aufweisen. Die zapfenförmigen Fixierelemente
greifen in komplementäre Ausnehmungen aufgelegter Firstziegel ein, wobei die Ausnehmungen
im Bereich der aneinanderstoßenden Stirnenden der Firstziegel an deren Unterseite
angebracht sind.
[0007] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht eine rippenförmig ausgebildete, nach
oben stehende Fixiereinrichtung vor, die bei auf der Firstlatte festgelegter Vorrichtung
in Längsrichtung der Firstlatte verläuft. Die rippenförmige Fixiereinrichtung greift
in eine komplementäre Nut an der Unterseite aufgelegter Firstziegel ein und fixiert
die Firstziegel dadurch in seitlicher Richtung auf der Firstlatte.
[0008] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die rippenförmige Fixiereinrichtung eine
Querschnittserweiterung auf. Die rippenförmige Fixiereinrichtung hat im Querschnitt
beispielsweise eine T- oder eine Schlüssellochform. Weitere mögliche Querschnittsformen
sind dreieckig, rhombisch, eliptisch. Die rippenförmige Fixiereinrichtung greift in
eine komplementäre Ausnehmung der Firstziegel ein. Dabei liegt die Querschnittserweiterung
der rippenförmigen Fixiereinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Querschnittserweiterung
der komplementären Ausnehmung der Firstziegel ein. Die Querschnittserweiterung der
Ausnehmung der Firstziegel bildet eine Hinterschneidung, die von der Querschnittserweiterung
der rippenförmigen Fixiereinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung hintergriffen
wird, wodurch die erfindungsgemäße Vorrichtung die Firstziegel sicher gegen Abheben
auf der Firstlatte hält. Die Firstziegel werden dadurch sicher auf der Firstlatte
gehalten, auch wenn eine Windkraft an ihnen angreift, die erheblich größer als ihr
Eigengewicht ist.
[0009] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung sind zwei Dichtstreifen auf der Oberseite der
Vorrichtung angebracht, die bei auf der Firstlatte festgelegter Vorrichtung in etwa
quer zur Firstlatte verlaufen. Diese Dichtstreifen sind zur Anlage an der Unterseite
aufgelegter Firstziegel vorgesehen, die Dichtstreifen dichten zwischen der Vorrichtung
und den Firstziegeln ab. Die Dichtstreifen sind so angeordnet, daß sie sich beiderseits
der Stoßfuge zweier aneinanderstoßender Firstziegel befinden. Die Dichtstreifen verhindern,
daß durch die Stoßfuge zwischen den aneinander stoßenden Firstziegeln eindringendes
Wasser in Längsrichtung der Firstlatte fließt und an Stirnenden der Vorrichtung in
das Dach eindringt. Die Dichtstreifen bewirken, daß durch die Stoßfuge zwischen zwei
aneinanderstoßenden Firstziegeln eindringendes Wasser zur Seite auf die Oberseite
der angrenzenden Dacheindeckungsplatten abläuft.
[0010] Die Dichtstreifen bestehen bei einer Ausgestaltung der Erfindung aus Schaumstoff
(beispielsweise Polypropylen, Polyethylen, Polyurethan, Polyvinylchlorid), der Schaumstoff
ist insbesondere butylgetränkt. Die Dichtstreifen saugen ablaufendes Wasser nicht
auf.
[0011] Bei einer Ausgestaltung weist die erfindungsgemäß Vorrichtung eine in Querrichtung
durchgehende Trennlinie auf, an der die Vorrichtung auf einfache Weise in zwei Teile
geteilt werden kann. Die Trennlinie kann beispielsweise eine geprägte Sicke oder dgl.
sein, die ein Trennen insbesondere ohne Werkzeug beispielsweise durch Knicken der
Vorrichtung an der Trennlinie ermöglicht. Durch das Trennen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eignet sich diese auch zum Fixieren eines freien Stirnendes eines letzten/ersten
Firstziegels auf der Firstlatte. Die Trennlinie kann, muß aber nicht, in einer Längsmitte
der Vorrichtung vorgesehen sein, es ist nicht notwendig, daß durch das Trennen zwei
gleiche Teile entstehen.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung in perspektivischer
Darstellung.
[0013] Die in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Vorrichtung 10 ist einstückig
aus einem Blech durch Stanzen und Biegen hergestellt. In Draufsicht hat die Vorrichtung
10 die Form eines Kreuzes, sie weist einen Längsstreifen 12 auf, von dessen Längsmittelbereich
zwei mit dem Längsstreifen 12 einstückige Laschen 14 quer abstehen. Der Längsstreifen
12 ist zu einer im Querschnitt die Form eines Schlüssellochs aufweisende Rippe 16,
18 gebogen, d. h. eine Mitte des Längsstreifens 12 ist zu einem in Längsrichtung verlaufenden
Rohr 16 gebogen, das an einer Stelle seines Umfangs offen ist, wobei von der offenen
Umfangsstelle des Rohrs 16 zwei zueinander parallele Rippenwangenwände 18 in etwa
radial vom Rohr 16 abstehen. Mit Abstand vom Rohr 16 sind die Rippenwangenwände 18
rechtwinklig zu seitlich nach außen stehenden Fußleisten 20 abgewinkelt, wobei sich
die beiden Fußleisten 20 der beiden Rippenwangenwände 18 in einer Ebene befinden.
Die Fußleisten 20 bilden eine Einrichtung zum Festlegen der Vorrichtung 10 auf einer
Firstlatte 22. Zum Festlegen sind Löcher 24 in den Fußleisten 20 angebracht, so daß
die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 auf die Firstlatte 22 beispielsweise aufgenagelt
werden kann.
[0014] Die seitlich vom Längsstreifen 12, oder genauer ausgedrückt, von dessen Fußleisten
20 einstückig zu beiden Seiten abstehenden Laschen 14 sind entlang einer Kante 26
abgewinkelt und in Querrichtung zum Längsstreifen 12 gewölbt. Die Laschen 14 stehen
zu einer Unterseite der Vorrichtung 10 ab, wogegen die Rippenwangenwände 18 und das
Rohr 16 nach oben von der Vorrichtung 10 abstehen.
[0015] Die Laschen 14 stehen seitlich über die Firstlatte 22 über, sie liegen auf Oberseiten
von an die Firstlatte 22 angrenzenden Dacheindeckungsplatten 28 auf. Die Laschen 14
überbrücken also einen Zwischenraum zwischen den Dacheindeckungsplatten 28 und der
Firstlatte 22.
[0016] An quer zum Längsstreifen 12 verlaufenden Rändern der Laschen 14 sind auf die Oberseiten
der Laschen 14 Dichtstreifen 30 aus butylgetränktem Schaumstoff aufgeklebt.
[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 dient zum Fixieren zweier auf Stoß verlegter
Firstziegel 32 auf der Firstlatte 22, von denen in der Zeichnung lediglich einer dargestellt
ist. Die Firstziegel 32 weisen zur Rippe 16, 18 komplementäre, im Querschnitt schlüssellochförmige,
in einer Längsmitte der Firstziegel 32 in deren Längsrichtung verlaufende Ausnehmungen
34 auf. Der Firstziegel 32 wird in Längsrichtung der Firstlatte 22 mit seiner schlüssellochförmigen
Ausnehmung 34 auf die im Querschnitt schlüssellochförmige Rippe 16, 18 der Vorrichtung
10 aufgeschoben. Ein zweiter, nicht dargestellter Firstziegel wird von der anderen
Seite mit seiner schlüssellochförmigen Ausnehmung auf die im Querschnitt schlüssellochförmige
Rippe 16, 18 der Vorrichtung 10 aufgeschoben. Die beiden Firstziegel 32 liegen mit
ihren einander zugewandten Stirnseite Stoß auf Stoß aneinander, wobei sich eine Stoßfuge
in der Mitte der Vorrichtung 10, d. h. über deren seitlich abstehenden Laschen 14
befindet. Durch den Eingriff der im Querschnitt schlüssellochförmigen Rippe 16, 18
der Vorrichtung 10 in die schlüssellochförmige Ausnehmung 34 der Firstziegel 32 werden
die Firstziegel 32 auf der Firstlatte 22 fixiert, sie können nicht von der Firstlatte
22 abgehoben werden. Die Rippe 16, 18 der Vorrichtung 10 bildet eine Fixiereinrichtung
16, 18 für die Firstziegel 32.
[0018] Die seitlich abstehenden Laschen 14 dienen der Wasserableitung: Durch die Stoßfuge
zweier Firstziegel 32, die sich im Bereich zwischen den Dichtstreifen 30 über den
Laschen 14 befindet, eindringendes Wasser gelangt auf die Laschen 14 und wird von
diesen seitlich auf die Oberseiten der Dacheindeckungsplatten 28 abgeleitet. Dabei
verhindern die an Unterseiten der Firstziegel 32 anliegenden Dichtstreifen 30, daß
über die Laschen 14 abgeleitetes Wasser an deren quer zum Längsstreifen 12 der Vorrichtung
12 verlaufenden Rändern herabtropft. Geprägte, quer zum Längsstreifen 12 verlaufende
Sicken 36 bilden Wasserableitrinnen, die ebenfalls für eine Wasserableitung zur Seite
auf die Dacheindeckungsplatten 28 sorgen.
[0019] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 weist quer zu ihrem Längsstreifen 12 verlaufende
Trennlinien 38 auf, die in der Zeichnung mit Strichlinien angedeutet sind. Die Trennlinien
38 können beispielsweise geprägte Sicken oder Linien anderweitiger Querschnittsschwächung
sein. An ihnen läßt sich die Vorrichtung 10 einfach beispielsweise durch Einreißen
oder Knicken von Hand oder ggf. mit einem Werkzeug, beispielsweise einer Blechschere,
in Teile trennen. Die durch Trennung erhaltenen Teile dienen dazu, einen ersten oder
letzten Firstziegel am Ende der Firstlatte 22 auf dieser zu fixieren. Da an dieser
Stelle keine Wasserableitung zur Seite notwendig ist, können die Trennlinien 38 neben
den Laschen 14 am Längsstreifen 12 angebracht sein. Eine Trennlinie 38 ist über die
Laschen 14 durchgehend in deren Mitte und in der Mitte des Längsstreifens 12 vorgesehen.
1. Vorrichtung zum Fixieren zweier Stoß auf Stoß verlegter Firstziegel auf einer Firstlatte,
wobei die Vorrichtung (10) eine Einrichtung (20) zum Festlegen auf der Firstlatte
(22) und eine nach oben abstehende Fixiereinrichtung (16, 18) aufweist, die in eine
komplementäre Ausnehmung (34) der Firstziegel (32) eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (10) in ihrem Mittelbereich eine solche Breite aufweist, daß
sie seitlich an die Firstlatte (22) angrenzende Dacheindeckungsplatten (28) übergreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixiereinrichtung zwei zapfenförmige Fixierelemente aufweist, die in eine
komplementäre Ausnehmung in beiden Firstziegeln eingreifen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixiereinrichtung (16, 18) rippenförmig ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die rippenförmige Fixiereinrichtung eine Querschnittserweiterung (16) aufweist,
mit der sie eine Hinterschneidung der komplementären Ausnehmung (34) der Firstziegel
(32) hintergreift.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die rippenförmige Fixiereinrichtung (16, 16) einen T- oder schlüssellochförmigen
Querschnitt aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (10) quer verlaufende Dichtstreifen (30) auf einer Oberseite
aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtstreifen (30) aus Schaumstoff, insbesondere aus butylgetränktem Schaumstoff
bestehen.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (10) eine quer verlaufende Trennlinie (38) aufweist.