Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Bohrungsanordnung zum Ausbilden eines Kühlfilms an einer
von einem Heißgasstrom beaufschlagten Wand eines Bauteils, insbesondere einer Turbinenschaufel
oder Brennkammer einer Gasturbine, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Aus der Zeitschrift "Journal of Engineering for Power", April 1978, Vol. 100, Seiten
303 bis 307, ist ein Versuchsträger zur Simulation eines Kühlfilms bekannt, bei dem
eine ebene Platte mit Bohrungen versehen ist, welche die Ausblasöffnungen von unter
einem Winkel von 35° gegenüber der Plattenebene angestellte Röhren darstellen. Die
Anordnung der Bohrungen erfolgt in Form zweier in bezug auf die Hauptströmungsrichtung
gestaffelter, seitlich versetzter Reihen.
[0003] Die in diesem Artikel beschriebenen Versuchsreihen zeigen eine deutliche Steigerung
des Kühleffekts gegenüber einer einzelnen Reihe von Bohrungen. Dieser Effekt wird
darauf zurückgeführt, daß die aus der ersten Reihe austretenden Kühlluftstrahlen die
aus der zweiten Reihe austretenden Kühlluftstrahlen auf die Oberfläche der zu kühlenden
Wand hin ablenken und damit deren Kühlwirkung verbessert. Darüber hinaus legt sich
weiter stromab der sich ausbildende Kühlfilm der ersten Reihe von Bohrungen über den
Kühlfllm der Reihe der zweiten Bohrungen und schützt diesen zusätzlich gegen das Eindringen
von Heißgas.
[0004] Die DE 35 08 976 A1 zeigt eine Turbinenschaufel, die aufgrund der hohen thermischen
Belastung mit einer Vielzahl von Lochreihen zum Ausbilden von Kühlfilmen versehen
ist. Im Staupunktbereich sowie benachbart hierzu auf der Saugseite sind jeweils drei
benachbart zueinander angeordnete Reihen von Bohrungen vorgesehen, um die Kühlwirkung
in diesen thermisch besonders belasteten Wandabschnitten der Turbinenschaufel weiter
zu erhöhen. Dabei wird in Kauf genommen, daß sich der Kühlluftbedarf infolge der vielen
Bohrungsreihen erhöht.
[0005] In eine ähnliche Richtung weist die aus der EP 0 501 813 B1 bekannte Turbinenschaufel,
bei der zum Ausbilden eines Kühlfilms verschiedene Varianten von Bohrungsanordnungen
in einer Doppelreihe vorgeschlagen werden. Eine der Varianten schlägt vor, jeweils
zwei Bohrungen kleinen Durchmessers der ersten Reihe einer Bohrung größeren Durchmessers
der zweiten Reihe zuzuordnen. Die Zuordnungen der Bohrungen der ersten Reihe zu den
jeweiligen Bohrungen der zweiten Reihe ist dadurch gegeben, daß diese als Strömungszweige
einer gemeinsamen Eintrittsöffnung ausgeführt sind.
[0006] Nachteilig bei dieser Lösung ist auch hier der hohe Kühlluftverbrauch, der durch
die hohe Anzahl von Austrittsöffnungen der ersten Reihe bedingt ist. Als weiterer
Nachteil ist die geringe Flexibilität in der Wahl der Richtung der einzelnen Bohrungen
zu sehen, da diese von einer einzigen, gemeinsamen Eintrittsbohrung ausgehen. Insbesondere
besitzen die aus den Bohrungen der ersten Reihe austretenden Kühlluftstrahlen eine
in unterschiedliche Richtungen weisende seitliche, d. h. senkrecht zur Hauptströmung
verlaufende Richtungskomponente, die in vielen Fällen unerwünscht ist.
Darstellung der Erfindung
[0007] Die Erfindung versucht, die beschriebenen Nachteile zu vermeiden. Ihr liegt die Aufgabe
zugrunde, eine Bohrungsanordnung der eingangs genannten Art anzugeben, die es gestattet,
einen Kühlfilm hoher Effizienz bei reduziertem Kühlluftbedarf auszubilden.
[0008] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß bei einer Bohrungsanordnung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 die Anzahl der Bohrungen der ersten Reihe im wesentlichen
gleich oder kleiner ist als die Anzahl der Bohrungen der zweiten Reihe.
[0009] Entgegen der bisher üblichen Tendenz, die Effektivität des Kühlfilms durch Anbringung
einer weiteren Reihe von Bohrungen oder durch Erhöhen der Anzahl der Austrittsöffnungen
der ersten Reihe zu verbessern, wird hier ein umgekehrter Weg beschritten. So hat
es sich überraschenderweise gezeigt, daß sich die Effektivität der Kühlleistung steigern
läßt, wenn jeweils einer Bohrung der zweiten Reihe eine Bohrung kleineren Durchmessers
der ersten Reihe zugeordnet wird. Somit ergibt sich eine im wesentlichen übereinstimmende
Anzahl für die Bohrungen der ersten und der zweiten Reihe.
[0010] Besonders wirkungsvoll im Hinblick auf die Effektivität der Kühlleistung hat es sich
erwiesen, die Austrittsöffnungen der Bohrungen der zweiten Reihe in bezug auf die
Richtung des Heißgasstroms seitlich versetzt zu den Austrittsöffnungen der Bohrungen
der ersten Reihe anzuordnen. Als optimal wird es betrachtet, die Austrittsöffnungen
der Bohrungen der zweiten Reihe stromabwärts in der Mitte zwischen den Austrittsöffnungen
der Bohrungen der ersten Reihe vorzusehen.
[0011] Eine besonders effektive Überlagerung des von den Bohrungen der ersten Reihen ausgebildeten
Teilfilms mit demjenigen der zweiten Reihe ergibt sich dann, wenn gemäß einer bevorzugten
Variante die Bohrungen der ersten Reihe im wesentlichen achsparallel zu den Bohrungen
der zweiten Reihe ausgerichtet ist.
[0012] Versuche haben ergeben, daß die Kühlwirkung dann optimal ist, wenn der Durchmesser
der Bohrung der ersten Reihe größer oder gleich der Hälfte des Durchmessers der Bohrungen
der zweiten Reihe ist. Speziell die letztgenannte Bedingung liefert einen optimalen
Kompromiß zwischen einer hervorragenden Effektivität der Kühlleistung einerseits und
einem minimalen Bedarf an Kühlluft andererseits.
[0013] Besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang auch der Wahl des Abstandes der
beiden Reihen zu. Als optimal haben sich Werte für den Abstand erwiesen, die kleiner
oder gleich dem fünffachen Wert des arithmetischen Mittels der Durchmesser der Bohrungen
der ersten und der zweiten Reihe sind, also folgender Formel genügen:
mit p Abstand der beiden Reihen,
d1 Durchmesser der Bohrungen der ersten Reihe
d2 Durchmesser der Bohrungen der zweiten Reihe.
[0014] Eine weitere Verbesserung der Kühleffektivität läßt sich dann erzielen, wenn zumindest
die Bohrungen der zweiten Reihe im Bereich der Austrittsöffnungen einen Axialabschnitt
mit trichterförmigem Querschnittsverlauf aufweisen. Die hierdurch erzielte Querschnittsvergrößerung
in der Austrittsebene führt zu einer Verringerung der Austrittsgeschwindigkeit der
Teilkühlströme. Dabei kann es von Vorteil sein, wenn die Rotationsachse des trichterförmigen
Axialabschnitts nicht koaxial zur Rotationsachse der übrigen Bohrung verläuft, sondern
etwas in Richtung der Hauptströmung geneigt ist. Dadurch wird der austretende Kühlluftstrahl
wesentlich näher an die zu kühlende Oberfläche gebracht.
[0015] Obwohl dem Grunde nach die positiven Eigenschaften von sich trichterförmig erweiternden
Austrittsöffnungen bekannt sind, wurden diese bislang nur selten eingesetzt. Der Grund
liegt darin, daß die Austrittsöffnungen hochpräzise geformt sein müssen, da anderenfalls
die austretenden Kühlluftströme keinen gut anliegenden Kühlfilm ausbilden. Dies bedingt
einen teuren Herstellungsprozess (EDM-Prozess).
[0016] Dieses Problem tritt nun bei der Bohrungsanordnung gemäß der Erfindung nicht auf.
Mittels Laser geformte trichterförmige Austrittsöffnungen haben hierbei dieselbe Kühleffizienz
wie solche Austrittsöffnungen, die mit dem bisher angewandten Funkenerosionsprozess
hochpräzise gefertigt worden waren, da der Strahl aus dem ersten Kühlloch den Kühlluftstrahl
aus der trichterförmig geformten Bohrung an die Wand andrückt. Damit ist der Weg frei
für die Anwendung des vergleichsweise kostengünstigen Laserverfahrens zum Ausformen
von trichterförmigen Austrittsöffnungen.
[0017] Eine weitere Steigerung der Kühlleistung ist erreichbar, wenn in einer besonders
bevorzugten Variante auch die Bohrungen der ersten Reihe im Bereich der Austrittsöffnungen
einen Axialabschnitt mit trichterförmigem Querschnittsverlauf aufweisen. Zusätzlich
muß in diesem Fall die Bedingung eingehalten werden, daß die Fläche jeder der Austrittsöffnungen
der ersten Reihe kleiner ist als die Fläche jeder der Austrittsöffnungen der zweiten
Reihe.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0018] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand eines Bauteilabschnitts
dargestellt, welcher insbesondere Bestandteil einer Turbinenschaufel oder Brennkammer
einer Gasturbine sein kann.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- Draufsicht auf einen Bauteilabschnitt mit zylindrischen Bohrungen;
- Fig. 2
- Schnitt A-A gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- Schnittdarstellung analog Fig. 2 einer Ausführungsvariante mit trichterförmigen Bohrungen;
- Fig. 4 bis Fig. 11
- Weitere Ausführungsvarianten mit speziell gestalteten trichterförmigen Bohrungen,
jeweils in Draufsicht sowie in Schnittdarstellung.
[0020] Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0021] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Bohrungsanordnung weist eine erste Reihe
1 von Bohrungen 10 auf Die Bohrungen 10 sind äquidistant zueinander angeordnet. Im
Falle einer Turbinenschaufel können sich die Bohrungen 10 über die gesamte Schaufelhöhe
erstrecken.
[0022] Benachbart und stromabwärts zur Reihe 1 ist eine zweite Reihe 2 von Bohrungen 20
vorgesehen.
[0023] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Bohrungen 10, 20 rotationssymmetrisch
in bezug auf Rotationsachsen 11, 21 ausgeführt und besitzen somit eine zylindrische
Grundform. Die Bohrungen 10, 20 durchsetzen in axialer Richtung vollständig eine Wand
50 unter Bildung von Eintrittsöffnungen 13, 23 und Austrittsöffnungen 14, 24.
[0024] Die Anzahl der Bohrungen 10 der ersten Reihe 1 ist im wesentlichen gleich der Anzahl
der Bohrungen 20 der zweiten Reihe 2. Der Ausdruck "im wesentlichen gleich" bedeutet
in diesem Zusammenhang, dass aufgrund der hier gezeigten gestaffelten Anordnung der
Bohrungen 10 in Relation zu den Bohrungen 20 eine der beiden Reihen 1, 2 aus Symmetriegründen
eine zusätzliche Bohrung aufweisen kann, im übrigen aber eine Zuordnung zwischen den
Bohrungen 10 der ersten Reihe 1 und den Bohrungen 20 der zweiten Reihe 2 vorgegeben
ist. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist die Zuordnung derart, dass die Austrittsöffnungen
24 der Bohrungen 20 in bezug auf die Richtung des Heißgasstroms 100 in der Mitte zwischen
den Austrittsöffnungen 14 der Bohrungen 10 angeordnet ist. Diese Art der Staffelung
hat sich als besonders günstig im Hinblick auf die Effektivität des sich ausbildenden
Kühlfilms erwiesen.
[0025] Der Durchmesser d1 der Bohrungen 10 ist kleiner als der Durchmesser d2 der Bohrungen
20. Im hier konkret dargestellten Fall ist der Durchmesser d1 jeweils halb so groß
wie der Durchmesser d2. Diese Relation stellt sicher, dass sich der durch die Bohrungen
10 austretende Teilkühlfilm vollständig über den durch die Bohrungen 20 austretenden
weiteren Teilkühlfilm legt und letzteren gegen die Wand 50 im Bereich der Oberfläche
53 drückt. Andererseits ist aufgrund des vergleichsweise geringen Durchmessers d1
der Luftverbrauch in Relation zu der erzielten Kühlwirkung äußerst gering.
[0026] Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch die Wahl des Abstandes p
zwischen den beiden Reihen 1, 2. Er ist korreliert mit den Durchmessern d1, d2 der
Bohrungen 10, 20 und sollte den fünffachen Wert des arithmetischen Mittels aus den
Durchmessern d1, d2 nicht übersteigen. Anderenfalls besteht die Gefahr einer nicht
mehr ausreichenden Wechselwirkung zwischen den aus den Bohrungen 10 und 20 austretenden
Teilkühlfilmen.
[0027] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Rotationsachsen 11, 21 achsparallel
ausgerichtet und verlaufen etwas geneigt in Richtung der Heißgasströmung 100. Damit
werden die austretenden Teilkühlluftströme etwas in Richtung auf die zu kühlende Oberfläche
53 ausgeblasen und in Folge der zusätzlichen Wirkung des Heißgasstroms 100 vollends
umgelenkt.
[0028] Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsvariante ist in weitgehender Übereinstimmung
mit der vorstehend beschriebenen.
[0029] Wiederum sind zwei Reihen 1', 2' von Bohrungen 10', 20' vorgesehen, die eine Wand
50' vollständig durchsetzen. Die Durchmesser d1' der Bohrungen 10' sind halb so groß
wie die Durchmesser d2' der Bohrungen 20'.
[0030] Im Unterschied zum eingangs beschriebenen Ausführungsbeispiel besitzen sowohl die
Bohrungen 10' als auch die Bohrungen 20' Axialabschnitte 16', 26', die sich trichterförmig
zu Austrittsöffnungen 14', 24' hin erweitern. Die Fläche der Austrittsöffnung 14'
ist kleiner als die Fläche der Austrittsöffnungen 24'. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die trichterförmigen Axialabschnitte 16', 26' nicht rotationssymmetrisch zu den
Rotationsachsen 11', 21' der Bohrungen 10', 20', sondern verlaufen stärker geneigt
zur Oberfläche 53' hin. Neben der durch die Trichterform bedingte Reduzierung der
Ausblasgeschwindigkeit der Teilkühlluftströme erfolgt eine zusätzliche Umlenkung in
Richtung der Oberfläche 53' hin.
[0031] Es ist auch denkbar, im Extremfall die Bohrungen 10', 20' in ihrer gesamten axialen
Erstreckung trichterförmig auszubilden, wobei weiterhin die Bedingung erfüllt sein
muss, dass der Durchmesser der Eintrittsöffnung 13' kleiner sein muss als der Durchmesser
der Eintrittsöffnung 23'.
[0032] Die in den Figuren 4 bis 7 dargestellten Ausführungsvarianten weisen übereinstimmend
zylindrische Bohrungen 10 der ersten Reihe 1 auf, wie sie im Zusammenhang mit den
Figuren 1 und 2 beschrieben sind. Die Besonderheit liegt in der Gestaltung der Bohrungen
20' der zweiten Reihe 2', die trichterförmig gestaltet sind.
[0033] Die in den Figuren 4 und 5 gezeigte Ausführungsform besitzt Bohrungen 20', die in
ihrer gesamten axialen Erstreckung trichterförmig ausgebildet sind. Die Eintrittsöffnungen
23' sind entsprechend den vorstehend beschriebenen Varianten kreisförmig bzw. im Falle
der gezeigten, in Richtung der Hauptströmung 100 weisenden vorwärts geneigten Ausrichtung,
ellipsenförmig. Die Austrittsöffnungen 24' besitzen in der Ansicht gemäß Fig. 4 eine
trapezförmige Gestalt mit einer sich in Richtung des Heißgasstromes 100 vergrößernden
Breite. Der Übergang von der Kreis- bzw. Ellipsenform der Eintrittsöffnung 23' zur
Trapezform der Austrittsöffnung 24' vollzieht sich kontinuierlich über die gesamte
axiale Erstreckung der Bohrung 20'. Auf diese Weise entsteht ein strömungstechnisch
optimal gestalteter diffusorartiger Querschnittsverlauf.
[0034] Die Variante gemäß den Figuren 6 und 7 unterscheidet sich von der vorhergehenden
durch den Querschnittsverlauf der Bohrung 20' in axialer Richtung. Ausgehend von der
Eintrittsöffnung 23' ist die Bohrung zunächst zylindrisch gestaltet. Erst in der Nähe
der Austrittsöffnung 24' schließt sich der trichterförmige Axialabschnitt 26' an,
der den Übergang von der Kreis- bzw. Ellipsenform zur Trapezform vollzieht.
[0035] Die in den Figuren 8 bis 11 dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen Variationen
von Bohrungen 10' der ersten Reihe 1'. Die Bohrungen 20' der zweiten Reihe 2' sind
in Übereinstimmung mit denjenigen der vorstehend beschriebenen Variante gemäß den
Figuren 6 und 7.
[0036] Die Figuren 8 und 9 zeigen eine Modifikation, bei der die Austrittsöffnung 14' ebenfalls
trapezförmig ausgebildet ist, wobei der trichterförmige Axialabschnitt 16' auf einen
Bereich benachbart zur Austrittsöffnung 14' beschränkt ist.
[0037] Das Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 10 und 11 besitzt Bohrungen 10', deren
Austrittsöffnungen quer zur Richtung des Heißgasstromes 100 verbreitert ausgeführt
sind. Der Übergang von der Kreis- bzw. Ellipsenform der Eintrittsöffnung 13' zur Langlochform
der Austrittsöffnung 14' erfolgt kontinuierlich längs der axialen Erstreckung der
Bohrung 10'. Ebenso ist jedoch auch ein Übergang längs eines kürzeren Axialabschnitts
im Bereich der Austrittsöffnungen 14' möglich.
[0038] Den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 4 bis 11 ist gemeinsam, dass auch im
Falle weniger hochpräzise, beispielsweise mittels Laserstrahl, gefertigter Bohrungen,
ein Kühlfilm ausgebildet wird, der hocheffizient und stabil über große Lauflängen
ist. Somit können die Flächen der Austrittsöffnungen 14' der Bohrungen 10' sehr viel
kleiner gewählt werden als die Flächen der Austrittsöffnungen 24' der Bohrungen 20'.
[0039] In einem konkreten Versuchsträger konnte die Effizienz der Filmkühlung anhand eines
Turbinenproflls nachgewiesen werden. Der Durchmesser d1 betrug 0,35 mm, der Durchmesser
d2 betrug 0,50 mm.
[0040] Die Bohrungsanordnung befand sich auf der Saugseite des Turbinenproflls bei
(mit S als aktueller Bogenlänge und L als gesamter Lauflänge bis zur Hinterkante).
Es konnte nachgewiesen werden, dass der sich ausbildende Kühlfilm nicht nur in unmittelbarer
Nähe der Bohrungsanordnung, sondern auch noch in der Nähe der Hinterkante wirksam
war und gegenüber einem Vergleichsversuch mit einer herkömmlichen Doppelreihenanordnung
mit Bohrungen übereinstimmenden Durchmessers erheblich bessere Kühleffektivität aufwies.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Reihe
- 1'
- Reihe
- 2
- Reihe
- 2'
- Reihe
- 10
- Bohrung
- 10'
- Bohrung
- 11
- Rotationsachse
- 13
- Eintrittsöffnung
- 13'
- Eintrittsöffnung
- 14
- Austrittsöffnung
- 14'
- Austrittsöffnung
- 16'
- trichterförmiger Axialabschnitt
- 20
- Bohrung
- 20'
- Bohrung
- 21
- Rotationsachse
- 23
- Eintrittsöffnung
- 23'
- Eintrittsöffnung
- 24
- Austrittsöffnung
- 24'
- Austrittsöffnung
- 26'
- trichterförmiger Axialabschnitt
- 5
- 0 Wand
- 50'
- Wand
- 5
- 3 Oberfläche
- 53'
- Oberfläche
- 100
- Heißgasstrom
- d1
- Durchmesser der Bohrungen der ersten Reihe
- d1'
- Durchmesser der Bohrungen der ersten Reihe
- d2
- Durchmesser der Bohrungen der zweiten Reihe
- d2'
- Durchmesser der Bohrungen der zweiten Reihe
- p
- Abstand der beiden Reihen
1. Bohrungsanordnung zum Ausbilden eines Kühlfilms an einer von einem Heißgasstrom beaufschlagten
Wand eines Bauteils, insbesondere einer Turbinenschaufel oder Brennkammer einer Gasturbine
mit einer ersten Reihe von Bohrungen und einer benachbart und stromabwärts zur ersten
Reihe angeordneten zweiten Reihe von Bohrungen, wobei der Durchmesser der Bohrungen
der ersten Reihe kleiner ist als der Durchmesser der Bohrungen der zweiten Reihe,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Bohrungen (10, 10') der ersten Reihe (1,
1') im wesentlichen gleich oder kleiner ist als die Anzahl der Bohrungen (20, 20')
der zweiten Reihe (2, 2').
2. Bohrungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Austrittsöffnungen
(24, 24') der Bohrungen (20, 20') der zweiten Reihe (2, 2') in bezug auf die Richtung
des Heißgasstroms (100) seitlich versetzt zu bzw. mittig zwischen Austrittsöffnungen
(14,14') der Bohrungen (10, 10') der ersten Reihe (1, 1') angeordnet sind.
3. Bohrungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen
(20, 20') der zweiten Reihe (2, 2') achsparallel zu den Bohrungen (10, 10') der ersten
Reihe (1,1') ausgerichtet sind.
4. Bohrungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Durchmesser (d1, d1') der Bohrungen (10, 10') der ersten Reihe größer oder
gleich der Hälfte des Durchmessers (d2, d2') der Bohrungen (20, 20') der zweiten Reihe
(2, 2') ist.
5. Bohrungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Abstand (p) der beiden Reihen (1, 2, 1', 2') kleiner oder gleich dem fünffachen
Wert des arithmetischen Mittels der Durchmesser (d1', d2') der Bohrungen (10, 20,
10', 20') der ersten und der zweiten Reihe (1, 2, 1', 2') ist.
6. Bohrungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bohrungen (20') der zweiten Reihe (2') im Bereich der Austrittsöffnungen (24')
einen Axialabschnitt (26') mit trichterförmigem Querschnittsverlauf aufweisen.
7. Bohrungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen (10')
der ersten Reihe (1') im Bereich der Austrittsöffnung (14') einen Axialabschnitt (16')
mit trichterförmigem Querschnittsverlauf aufweisen, wobei die Fläche jeder der Austrittsöffnungen
(14') der ersten Reihe (1) kleiner ist, als die Fläche jeder der Austrittsöffnungen
(26') der zweiten Reihe (2').
8. Bohrungsanordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die trichterförmigen
Axialabschnitte (16') mittels Laser geformt sind.
9. Bohrungsanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Austrittsöffnungen (24') und/oder die Austrittsöffnungen (14') in Draufsicht trapezförmig
mit in Richtung des Heißgasstromes (100) zunehmender Breite gestaltet sind.
10. Bohrungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Austrittsöffnungen (24') und/oder die Austrittsöffnungen (14') in Draufsicht die
Form von Langlöchern besitzen, die quer zur Richtung des Heißgasstromes (100) ausgerichtet
sind.