[0001] Die Erfindung betrifft eine Kalanderwalze mit einem Kern, der einen elastischen Belag
aufweist, der sich über eine Arbeitsbreite erstreckt.
[0002] Eine derartige Kalanderwalze wird in der Regel als Mittelwalze in einem Walzenstapel
eines Kalanders eingesetzt. Sie wird auch als weiche oder elastische Kalanderwalze
bezeichnet, weil der Belag eine Oberfläche der Walze schafft, die bis zu einem gewissen
Grad nachgiebig ist. Eine derartige Kalanderwalze wirkt in der Regel mit einer "harten"
Walze zusammen, um eine Papierbahn oder eine andere Materialbahn zu satinieren. Die
harte Walze ist hierbei in der Regel beheizt, so daß die Papierbahn in dem zwischen
der weichen und der harten Walze gebildeten Nip oder Walzenspalt mit erhöhtem Druck
und mit erhöhter Temperatur beaufschlagt werden kann. Der elastische Belag dient hierbei
vor allem zum Glätten der Oberfläche der Papierbahn.
[0003] Die Arbeitsbreite einer derartigen Kalanderwalze entspricht im wesentlichen der Breite
der zu behandelnden Materialbahn. Außerhalb der Arbeitsbreite kann sich der Belag
konisch verjüngen. Diese Verjüngung erstreckt sich größenordnungsmäßig über eine axiale
Länge im Bereich von etwa 20 bis 100 mm. Damit soll verhindert werden, daß der nicht
von einer Papierbahn abgedeckte Belag mit der Gegenwalze in Berührung kommt und beschädigt
wird. Für die weitere Betrachtung wird nur der Arbeitsbereich des Belags als Arbeitsbreite
bezeichnet.
[0004] Es hat sich nun herausgestellt, daß einige Walzen im Betrieb beschädigt werden, weil
der Belag reißt oder bricht. Dieser Schaden tritt auch bei solchen Belägen auf, die
eine Temperaturfestigkeit oder -beständigkeit haben, die die Temperaturen im Betrieb
eigentlich aushalten müßte.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Beanspruchung des Belags zu verringern.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Kalanderwalze der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß sie ein internes Wärmeausgleichssystem aufweist, das die Temperatur der axialen
Enden zumindest annähernd in Übereinstimmung mit der Temperatur der axialen Walzenmitte
bringt.
[0007] Einer elastischen Walze wird Wärme auf verschiedene Arten zugeführt. Hierbei gibt
es zum einen die Rollreibung der Beläge im Walzenspalt oder Nip. Andererseits wird
auch Wärme durch die von der Gegenwalze beheizte Papierbahn an die elastische Walze
übertragen. Schließlich ergibt sich noch eine Wärmezufuhr durch die Walkarbeit des
Belages. Daraus ergibt sich, daß die Wärme hauptsächlich im Bereich der axialen Walzenmitte,
also im Ballenbereich zugeführt wird, so daß sich hier eine höhere Temperatur einstellt.
Dies bedingt ein unterschiedliches radiales Ausdehnungsverhalten der Walze über die
Länge. Sie hat an den axialen Enden einen geringeren Durchmesser als in Richtung auf
die axiale Mitte. Dementsprechend ergibt sich ein nicht gleichmäßiges Anpreßverhalten
der Walze über die Länge. Dort, wo die Walze dann den größten Durchmesser hat, ergibt
sich auch die größte Beanspruchung. Dieser Beanspruchung ist der Belag in manchen
Fällen nicht mehr gewachsen. Er bricht dann. Wenn man nun ein internes Wärmeausgleichssystem
vorsieht, dann ist dieses in der Lage, einen Temperaturausgleich zwischen dem Ballenbereich
und den axialen Enden der Walze vorzunehmen und zwar ohne Zufuhr von Hilfsenergien.
Unter Hilfsenergien sollen sowohl solche zum Beheizen als auch solche zum Kühlen verstanden
werden, also z. B. von außerhalb der Walze zugeführte oder dorthin abgeführte Warmeträgerfluide,
elektrischer Strom zum Beheizen, magnetische Felder oder dergleichen. Zugeführt wird
vielmehr nur die im Betrieb anfallende, oben beschriebene Wärme. Der Wärmeausgleich
erfolgt intern.
[0008] Zwar ist es aus DE 44 10 675 A1 bekannt, bei einer Heizwalze die Walzenzapfen getrennt
zu beheizen, um schneller auf Betriebstemperatur zu kommen. Hierfür ist jedoch eine
von außen zuzuführenden Hilfsenergie notwendig.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß axial außerhalb der Arbeitsbreite
eine thermische Isolierung angeordnet ist. Mit dieser Isolierung wird der Wärmeabfluß
verringert und damit ein Temperaturausgleich bewirkt. Erstaunlicherweise hat sich
herausgestellt, daß mit dieser thermischen Isolierung die Beläge eine längere Standzeit
aufweisen bzw. nicht mehr so oft brechen oder beschädigt werden. Diese Maßnahme ist
an und für sich widersinnig, weil man durch die Isolierung verhindert, daß Wärme abfließen
kann und sich damit die Temperatur des Belags erhöht. Dies war bislang als Hauptursache
für die Zerstörung des Belags angesehen worden. Die Wärme kann nun aufgrund der Isolierung
nicht mehr so gut über den Endbereich der Walze entweichen. Man nimmt an, daß im Randbereich
der Walzen bisher einerseits nur eine vergleichsweise geringe Wärmezufuhr erfolgte,
beispielsweise durch Strahlungswärme der Gegenwalze und durch die Reibung der Wälzlagerung.
Andererseits war bisher in den Randbereichen der Walze eine vermehrte Wärmeabfuhr
möglich, weil hier die größte freie Oberfläche zur Verfügung stand. Dementsprechend
stellte sich hier eine niedrigere Temperatur ein als im Ballenbereich, also in der
axialen Walzenmitte. Wenn man nun durch die Isolierung dafür sorgt, daß die Wärme
nicht mehr so einfach entweichen kann, dann ergibt sich über die axiale Länge der
Walze ein wesentlich gleichförmigeres Temperaturprofil, so daß sich auch ein entsprechend
gleichmäßiger Walzendurchmesser ergibt. Der Walzendurchmesser kann über die Arbeitsbreite
innerhalb vorgegebener Grenzen konstant gehalten werden. Es ergibt sich zwar insgesamt
eine höhere Temperatur der Walze, weil die Wärme nicht mehr so gut abfließen kann.
Diese höhere Temperatur ist aber weniger schädlich als eine mechanische Überbeanspruchung
des Belages.
[0010] Vorzugsweise deckt die Isolierung sowohl einen Abschnitt am Umfang der Walze als
auch zumindest einen Teil der Stirnseite der Walze ab. Man verhindert den Wärmeabfluß
also nicht nur über den Umfang, sondern auch über die Stirnseite. Ausgenommen ist
hier unter Umständen der Wellenstummel, mit dessen Hilfe die Walze drehbar gelagert
ist. Der Wellenstummel ist aber der Rollreibung im Lager ausgesetzt, so daß die hier
entstehenden Wärmeverluste ohnehin klein sind und sogar unter Umständen noch Wärme
zugeführt werden kann.
[0011] Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Walze eine Zapfenheizung aufweisen. Mit
der Isolierung kann man den Wärmeabfluß zwar erschweren, aber nicht vollständig verhindern.
Dementsprechend ist es nach wie vor möglich, daß sich unter ungünstigen Bedingungen
Temperaturunterschiede von solcher Größe ergeben, daß sie nach wie vor zu merklichen
Durchmesserunterschieden über die axiale Länge der Walze führen. Dies hat, wie oben
ausgeführt, möglicherweise eine zu hohe mechanische Beanspruchung des Belages zur
Folge. Wenn man nun mit Hilfe der Zapfenheizung das axiale Ende der Walze beheizt,
dann ist es möglich, das axiale Ende bzw. die axialen Enden und die axiale Mitte,
also den Ballenbereich der Walze, auf der gleichen Temperatur zu halten. Bei entsprechender
Auslegung und Leistungsfähigkeit der Zapfenheizung kann man unter Umständen die Isolierung
auch weglassen. Mit Hilfe der Zapfenheizung werden die achsialen Enden der Walze auf
die Temperatur des Ballenbereichs gebracht. Bei gleicher Temperatur über die axiale
Länge ergibt sich aber auch eine gleichmäßige Ausdehnung, so daß die Walze im Betrieb
unter Wärmezufuhr über die gesamte axiale Länge die gewünschte konstante oder annähernd
konstante Durchmesserverteilung aufweist.
[0012] Hierbei ist bevorzugt, daß die Zapfenheizung Wärme aus einem axial weiter innen liegenden
Bereich der Walze zur Beheizung verwendet. Diese Ausgestaltung hat zwei Vorteile.
Zum einen ist keine getrennte Wärmezufuhr von außen notwendig. Dementsprechend entfallen
Verbindungen mit Kupplungen, über die ein Wärmeträgermedium von außen in das Innere
der Walze eingespeist werden kann. Vor allem hat die Ausbildung aber den Vorteil,
daß das Walzenende nicht heißer werden kann als die axiale Walzenmitte. Sie kann maximal
die gleiche Temperatur erreichen. Bei einer höheren Temperatur wäre keine Wärmeübertragung
aus der axialen Mitte der Walze an die Enden mehr möglich. Damit ergibt sich auch
ein Selbstschutz- und Selbstregeleffekt. In der Walze ist sozusagen ein in Axialrichtung
wirkendes Wärmetransportsystem vorgesehen, das die Wärme immer zu den "kühleren" Stellen
transportiert und diese beheizt, während es die heißeren Stellen kühlt.
[0013] Für die Ausbildung der Zapfenheizung gibt es mehrere Möglichkeiten.
[0014] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Walze als Rohrwalze
ausgebildet ist und einen geschlossenen Hohlraum umgibt, in dem eine verdampfbare
Flüssigkeit angeordnet ist. Der Dampfdruck der Flüssigkeit ist auf die Betriebs- oder
Arbeitstemperatur der Walze eingestellt, d.h. die Flüssigkeit verdampft dann, wenn
sie mit einem Teil der Walze in Berührung kommt, das eine höhere Temperatur aufweist.
Der Dampf verteilt sich in dem Hohlraum gleichmäßig. Er kommt damit zwangsläufig auch
mit solchen Stellen in Berührung, die eine geringere Temperatur als die Verdampfungstemperatur
aufweist. Dort kondensiert er und heizt diese Stelle unter Abgabe seiner Kondensationswärme
wieder auf. Im Betrieb, wenn sich die Walze dreht, wird das Kondensat unter der Wirkung
der Zentrifugalkraft wieder radial nach außen transportiert und verteilt sich dementsprechend
gleichmäßig an der Begrenzungswand des Hohlraumes, wo es an heißeren Stellen wiederum
verdampft und so den Kreislauf fortsetzt. Dieser Effekt ist unter dem Namen "heat
pipe" an sich bekannt. Er führt bei der vorliegenden Walze vor allen in Zusammenhang
mit der Isolierung der Endbereiche zu einer sehr gleichmäßigen Temperaturverteilung.
Dies hat einen entsprechend konstanten Durchmesser des Kernes zur Folge.
[0015] Vorzugsweise ist der Hohlraum an seinem stirnseitigen Ende mit je einem Walzenzapfen
verschlossen, der an seiner Innenseite eine Wärmetauscherfläche aufweist. Man beheizt
also nicht nur die axialen Enden des Kerns mit der Wärme, die aus dem Ballenbereich
der Walze stammt, sondern auch die Walzenzapfen. Damit sorgt man gleichzeitig für
eine Möglichkeit, etwas Wärme aus der Walze abzuführen. Diese kann nämlich über die
Walzenzapfen und die daran befindlichen Wellenstummel nach außen gelangen. Der Wärmeabfluß
ist hier zwar nicht sehr groß. Er verhindert aber unter Umständen eine Überhitzung
der Beläge.
[0016] Vorzugsweise ist die Wärmetauscherfläche betragsmäßig größer als die Fläche des Querschnitts
des Hohlraums in einer Ebene senkrecht zur Rotationsachse. Man kann also die Wärmetauscherfläche
mit Kühlrippen oder Nuten versehen, so daß die im Hohlraum angeordnete verdampfbare
Flüssigkeit eine größere Fläche zum Niederschlag findet. Dies beschleunigt das Aufheizen
des Walzenzapfens und damit des Walzenendes, was beispielsweise bei Betriebsbeginn
von Vorteil ist.
[0017] Mit Vorteil weist die Walze eine Wärmeleiteranordnung auf. Diese Wärmeleiteranordnung
kann auch dann vorgesehen sein, wenn der Temperaturausgleich zwischen der axialen
Mitte und den axialen Enden der Walze über die verdampfbare Flüssigkeit oder auf andere
Weise erfolgt. Anstelle oder zusätzlich zu dem Wärmetransport mit Hilfe eines bewegten
Mediums erfolgt hier der Wärmetransport einfach durch Wärmeleitung, also durch statische
Elemente.
[0018] Vorzugsweise ist die Wärmeleiteranordnung durch Einlagen aus gut wärmeleitfähigem
Material gebildet. Hierfür kann man beispielsweise Aluminium oder Kupfer verwenden.
Die Einlagen können als Stäbe oder Bleche ausgebildet sein, die sich über die Länge
des Kernes erstrecken. Sie können in den Kern eingearbeitet sein oder, bei einer Hohlwalze,
die Begrenzungswand des Hohlraumes abdecken. Bei einer ausreichenden Dimensionierung
kann man damit einen ausreichenden Wärmetransport erzielen, so daß die Temperatur
über die axiale Länge der Walze und damit auch der Durchmesser praktisch konstant
bleibt.
[0019] Eine weitere Möglichkeit des Temperaturausgleichs ist dann gegeben, wenn eine in
der Walze ortsfest angeordnete und von außen antreibbare Pumpe eine Wärmeträgerflüssigkeit
umwälzt. Man kann diese Wärmeträgerflüssigkeit, beispielsweise Wasser, durch eine
geeignete Kanalanordnung leiten, beispielsweise durch ein System von peripheren Bohrungen,
also Kanälen unterhalb der Oberfläche des Kernes. Wenn man eine Pumpe ortsfest in
der Walze anordnet, dann dreht sich diese Pumpe mit, so daß keine Zu- oder Abflußanschlüsse
nach außen vorgesehen sein müssen. Es ist lediglich erforderlich, die Pumpe von außen
anzutreiben. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß ein Antriebselement der
Pumpe in Reibschluß oder in Zahneingrift mit einer ortsfesten Gegentläche steht, so
daß die Pumpe automatisch in Betrieb genommen wird, wenn sich die Walze dreht. Je
höher die Drehzahl der Walze ist, desto größer ist auch die Leistung der Pumpe. Dies
ist aber dann ein gewünschter Effekt, weil in diesem Fall auch eine größere Wärmemenge
von innen nach außen (axial gesehen) transportiert werden muß.
[0020] In einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Isolierung in den Belag übergehen. Man
kann den Belag und die Isolierung dann in einem Arbeitsgang aufbringen.
[0021] Vorzugsweise weist die Isolierung außerhalb der Arbeitsbreite eine größere Stärke
als die größte Stärke des Belags innerhalb der Arbeitsbreite auf. Damit trägt man
dem Umstand Rechnung, daß innerhalb der Arbeitsbreite Wärme zugeführt wird, hier also
eine Isolierung durch den Belag an und für sich gar nicht notwendig ist, während außerhalb
der Arbeitsbreite eine Wärmeabfuhr in erhöhtem Maße verhindert werden soll.
[0022] Auch ist von Vorteil, wenn daß die Wärmeleitfähigkeit der Isolierung um mindestens
den Faktor 5 kleiner als die des Belages ist. Damit wird eine wirkungsvolle Isolierung
erreicht. Das Material des Belags leitet beispielsweise die Wärme mit 0,5 W/mK, während
die Isolierung nur einen Wert von 0,03 W/mK aufweist.
[0023] Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- einen axialen Endabschnitt einer ersten Ausführungsform einer Kalanderwalze und
- Fig. 2
- den Endabschnitt einer zweiten Ausführungsform einer Kalanderwalze.
[0024] Eine Kalanderwalze 1 ist als Rohrwalze ausgebildet mit einem Kern 2, der einen Belag
3 aufweist. Die Außenseite des Belags 3 bildet einen Arbeitsbereich 4. An den beiden
Enden des Arbeitsbereichs 4 schleißt sich eine Endzone 5 an, in der sich der Belag
3 konisch verjüngt. Der Arbeitsbereich 4 ist an die Breite einer Materialbahn angepaßt,
die in einem Nip oder Walzenspalt zwischen der Kalanderwalze 1 und einer nicht dargestellten
Gegenwalze satiniert werden soll. Die Gegenwalze ist hierbei in der Regel als harte,
beheizte Walze ausgebildet.
[0025] Axial außerhalb des Belags 3 ist der Kern 2 von einer thermischen Isolierung 6 abgedeckt.
Dieser umgibt eine Schleifschulter 7 der Walze, also den Umfang der Walze, und erstreckt
sich auch über die Stirnseite 8 der Walze. Die Isolierung 6 hat im Bereich der Stirnseite
8 eine größere Stärke als an der Schleifschulter 7. Insgesamt hat die Isolierung 6
eine größere Stärke als die Dicke des Belags 3 im Arbeitsbereich.
[0026] Ausgenommen von der Isolierung im Bereich der Stirnseite 8 ist ein Bereich, an dem
ein Wellenstummel 9 aus der Stirnseite 8 vorsteht. Mit Hilfe des Wellenstummels 9
ist die Kalanderwalze 1 in einem schematisch dargestellten Lager 10 drehbar gelagert.
[0027] Der Wellenstummel 9 ist Teil eines Walzenzapfens 11, der mit einem Abschnitt 12 in
den Kern 2 hineinragt und mit einen Abschnitt 13 an die Stirnseite des Kerns 2 angesetzt
und dort mit Schrauben 14 befestigt ist. Die Walze ist lediglich in ihrer oberen Hälfte
teilweise im Schnitt dargestellt. In der unteren Hälfte ist die Außenansicht dargestellt,
wobei lediglich die Isolierung 6 geschnitten dargestellt ist.
[0028] Der Kern 2 und der Walzenzapfen 11 umgrenzen also einen Hohlraum 15, in dem eine
Flüssigkeit 16 angeordnet ist, die bei einer Rotation der Walze aufgrund der Zentrifugalkraft
gegen die Begrenzungswand des Hohlraumes 15 gedrückt wird. Im Hohlraum 15 herrscht
ein Druck, der so auf die Arbeitstemperatur der Kalanderwalze 1 und die Flüssigkeit
16 abgestimmt ist, daß die Flüssigkeit 16 bei dieser Arbeitstemperatur verdampft.
Der Dampf verteilt sich gleichmäßig im Hohlraum 15 und schlägt sich an Teilen der
Kalanderwalze 1 nieder, die eine Temperatur unterhalb der Verdampfungstemperatur aufweisen.
Dies ist hauptsächlich der Abschnitt 12 des Walzenzapfens 11. Um hier eine noch größere
Wärmeübertragungsfläche zur Verfügung zu stellen, sind Kühlrippen 17 vorgesehen, die
in den Hohlraum 15 hineinragen. Hierdurch wird die Wärmetauscherfläche vergrößert.
Sie ist größer als die Querschnittsfläche des Hohlraumes in einer Ebene senkrecht
zur Rotationsachse 18.
[0029] Durch die Isolierung 6 wird zunächst verhindert, daß ein größerer Wärmestrom die
Kalanderwalze 1 im Bereich ihrer axialen Enden verläßt. Das andere Ende der Walze
ist natürlich entsprechend ausgebildet. Man erreicht hierdurch, daß die Temperatur
über die axiale Länge der Walze schon stark vergleichmäßigt wird. Ohne Isolierung
ergeben sich beispielsweise Temperturunterschiede von über 20°C zwischen dem Bereich,
in dem der Belag 3 mit seiner Arbeitsbreite 4 angeordnet ist, und den axialen Enden
der Kalanderwalze. Mit der Isolierung läßt sich dieser Temperaturunterschied mehr
als halbieren.
[0030] Eine noch gleichmäßigere Temperaturverteilung ergibt sich aber dadurch, daß mit Hilfe
der verdampfbaren Flüssigkeit 16 die Wärme aus dem Ballenbereich der Walze, also aus
dem Bereich, in dem die Arbeitsbreite 4 angeordnet ist, an die axialen Enden der Kalanderwalze
1 transportiert werden kann. Hierdurch werden nämlich die Walzenzapfen 11 beheizt.
Unter Umständen kommt man hier sogar ohne Isolierung 6 aus. Die Flüssigkeit verdampft
an den Stellen, an denen die Temperatur höher als die Verdampfungstemperatur ist.
Hierdurch entzieht die Flüssigkeit diesen heißeren Stellen Wärme und kühlt sie ab.
Der Dampf, der sich im Hohlraum 15 gleichmäßig verteilt, gelangt dann auch an die
kühleren Teile, beispielsweise die Kühlrippen 17 des Walzenzapfens 11 und kondensiert
unter Wärmeabgabe, so daß der Walzenzapfen 11 beheizt wird. Der Walzenzapfen 11 kann
allerdings nie heißer werden als die heißeste Stelle im Ballenbereich der Walze.
[0031] Mit dieser Maßnahme, d.h. mit der Zapfenheizung und ggf. der Isolierung 6, kann man
die Temperatur über die axiale Länge der Walze so vergleichmäßigen, daß keine nennenswerten
Durchmesseränderungen aufgrund der Temperatur mehr auftreten. Damit vergleichmäßigt
sich auch der auf den Belag 3 wirkende Anpreßdruck und die mechanische Belastung sinkt
unter tolerierbare Werte.
[0032] Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform. Gleiche Teile sind mit den gleichen
Bezugszeichen versehen. Es soll aber ausdrücklich darauf hingewiesen werden, daß man
alle Maßnahmen, die zur Zapfenheizung, also zum Wärmetransport aus dem Ballenbereich
der Walze zum Walzenzapfen 11 hin, vorsieht, kombinieren kann. Andererseits muß man
nicht alle in Fig. 1 oder in Fig. 2 zusammen dargestellten Maßnahmen gemeinsam verwenden.
Beispielsweise kann man bei der Ausgestaltung nach Fig. 1 die Kühlrippen 17 auch weglassen.
[0033] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 2 ist die Isolierung 6 im wesentlichen gleich geblieben.
Sie ist im Bereich der Schleitschulter 7 lediglich etwas dünner ausgeführt. Die Stärke
der Isolierung 6 richtet sich natürlich nach dem für die Isolierung verwendeten Material.
[0034] Für die Zapfenheizung sind nun andere Maßnahmen getroffen worden. Zum einen ist im
Hohlraum 15 eine Anordnung von Einlagen 18 aus Aluminium oder Kupfer oder einem anderen
gut wärmeleitenden Material vorgesehen, die wärmeleitend mit dem Kern 2 und mit dem
Walzenzapfen 11 verbunden sind. Auch untereinander können die Einlagen 19 miteinander
verbunden sein. Durch die Einlagen 19 ist es möglich, daß Wärme aus dem Ballenbereich
der Walze zu den axialen Enden hin strömt.
[0035] Eine weitere Zapfenheizungsmöglichkeit ist dadurch gegeben, daß der Kern 2 in Umfangsrichtung
verteilt eine Vielzahl von achsparallelen Bohrungen 20 aufweist, die mit Pumpen 21
(nur eine ist schematisch dargestellt) in Verbindung stehen. Die Pumpen 21 weisen
ein Antriebszahnrad 22 auf, das mit einem stationären Zahnring 23 kämmt, der wiederum
in einem mit dem Lager 10 verbundenen Hebel 24 gelagert ist. Der Zahnring 23 umgreift
natürlich den gesamten Wellenstummel 9. Er ist aus Gründen der Übersicht aber nur
in der oberen Hälfte der Fig. 2 dargestellt. Die Pumpe 21 wälzt nun eine Wärmeträgerflüssigkeit
um, die in Axialrichtung durch die Bohrungen 20 fließt, wie dies durch Pfeile 25,
26, angedeutet ist. Der Pfeil 26 ist in einer strichliert eingezeichneten Leitung
dargestellt, womit ausgedrückt werden soll, daß diese Leitung in Umfangsrichtung hinter
der dargestellten Bohrung 20 angeordnet ist. Die Wärmeträgerflüssigkeit kann also
mit Hilfe der Pumpe 21 immer hin und hergeschickt werden. Auch dies führt zu einer
gleichmäßigen Wärmeverteilung über die axiale Länge der Kalanderwalze 1.
1. Kalanderwalze mit einem Kern, der einen elastischen Belag aufweist, der sich über
eine Arbeitsbreite erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein internes Wärmeausgleichssystem
aufweist, das die Temperatur der axialen Enden zumindest annähernd in Übereinstimmung
mit der Temperatur der axialen Walzenmitte bringt.
2. Kalanderwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß axial außerhalb der Arbeitsbreite
(4) eine thermische Isolierung (6) angeordnet ist.
3. Kalanderwalze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung (6)
sowohl einen Abschnitt am Umfang (7) der Walze als auch zumindest einen Teil der Stirnseite
(8) der Walze abdeckt.
4. Kalanderwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
Zapfenheizung aufweist.
5. Kalanderwalze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfenheizung Wärme
aus einem axial weiter innen liegenden Bereich (4) der Walze zur Beheizung verwendet.
6. Kalanderwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Rohrwalze ausgebildet ist und einen geschlossenen Hohlraum (15) umgibt, in dem eine
verdampfbare Flüssigkeit (16) angeordnet ist.
7. Kalanderwalze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (15) an seinem
stirnseitigen Ende mit je einem Walzenzapfen (11) verschlossen ist, der an seiner
Innenseite eine Wärmetauscherfläche aufweist.
8. Kalanderwalze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmetauscherfläche
betragsmäßig größer ist als die Fläche des Querschnitts des Hohlraums (15) in einer
Ebene senkrecht zur Rotationsachse (18).
9. Kalanderwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
Wärmeleiteranordnung (19) aufweist.
10. Kalanderwalze nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeleiteranordnung
(19) durch Einlagen aus gut wärmeleitfähigem Material gebildet ist.
11. Kalanderwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine
in der Walze ortsfest angeordnete und von außen antreibbare Pumpe (21) eine Wärmeträgerflüssigkeit
umwälzt.
12. Kalanderwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung
(6) in den Belag (3) übergeht.
13. Kalanderwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung
(6) außerhalb der Arbeitsbreite eine größere Stärke als die größte Stärke des Belags
(3) innerhalb der Arbeitsbreite aufweist.
14. Kalanderwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeleitfähigkeit
der Isolierung (6) um mindestens den Faktor 5 kleiner als die des Belages (3) ist.