(19) |
|
|
(11) |
EP 0 959 301 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
24.11.1999 Patentblatt 1999/47 |
(22) |
Anmeldetag: 22.04.1999 |
|
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
|
Benannte Erstreckungsstaaten: |
|
AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
20.05.1998 DE 29808963 U
|
(71) |
Anmelder: Krupp Fördertechnik GmbH |
|
45143 Essen (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Krokor, Werner
59269 Beckum (DE)
- Schatz, Peter
59320 Ennigerloh (DE)
|
(74) |
Vertreter: John, Ernst, Dipl.-Ing. et al |
|
c/o Thyssen Krupp Industries GmbH
CJ Patente
Am Thyssenhaus 1 45128 Essen 45128 Essen (DE) |
|
|
|
(54) |
Vorrichtung zur Verhinderung der Bildung von Verstopfungen am Abwurf von Rosten durch
grossstückige Materialteile |
(57) Bei einer Vorrichtung zur Verhinderung der Bildung von Verstopfungen am Abwurf von
Rosten oder Schurren durch großstückige Materialteile, beispielsweise durch großstückige
Schlackenreste, insbesondere am Abwurf von Siebrosten bei einer Verbrennungsanlage
für die Braunkohleverbrennung, ist unter dem Abwurf des Rostes (R) oder der Schurre
einer Verbrennungsanlage eine durch mindestens einen 2-Walzen-Brecher (1) gebildete
Zerkleinerungseinrichtung angeordnet.
|
|
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verhinderung der Bildung von Verstopfungen
am Abwurf von Rosten oder Schurren durch großstückige Materialteile, beispielsweise
durch großstückige Schlackenreste, insbesondere am Abwurf von Siebrosten bei einer
Verbrennungsanlage für die Braunkohleverbrennung.
[0002] Bei der Verbrennung von Kohle, insbesondere von Braunkohle kommt es immer wieder
unterhalb der Brennkammer, am Abwurf der Siebroste, zu Verstopfungen durch großstückige
Schlackenreste. Ähnliche Probleme treten auch bei anderen Einrichtungen und bei anderen
Einsatzfällen auf. Für die Zerkleinerung und die Entfernung der Schlackenreste werden
Abbauhämmer eingesetzt, die wegen der in und unterhalb der Brennkammer herrschenden
hohen Temperaturen mit Meißeln sehr großer Länge versehen werden, damit eine Bedienung
der Abbauhämmer von außen möglich ist. Diese Art der Schlackenzerkleinerung ist sehr
aufwendig und stellt eine hohe körperliche Belastung dar. Darüber hinaus sind die
bei der bisher üblichen Schlackenzerkleinerung durchzuführenden Arbeiten sehr gefährlich,
weil es zu Verpuffungen oder zur Bildung von Stichflammen kommen kann.
[0003] Im Falle der Verbrennung von Braunkohle kann die anfallende Schlacke noch bis zu
400°C heiß und im Kernbereich noch sehr zäh sein. Wegen dieser hohen Temperaturen
und wegen der noch vorhandenen Zähigkeit bereitet in diesem Falle die Zerkleinerung
großstückige Schlackenreste besonders große Schwierigkeiten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, durch die
die vorstehend erwähnten Schwierigkeiten beseitigt werden.
[0005] Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten
Art darin, daß unter dem Abwurf des Rostes oder der Schurre einer Verbrennungsanlage
eine durch mindestens einen 2-Walzen-Brecher gebildete Zerkleinerungseinrichtung angeordnet
ist. Dieser 2-Walzen-Brecher wird paßgenau unterhalb des Siebüberlaufs eingesetzt.
Durch die Ausbildung der Zerkleinerungseinrichtung als 2-Walzen-Brecher lassen sich
auch heiße und zähe Schlackenreste zerkleinern.
[0006] Zweckmäßigerweise sind mehrere 2-Walzen-Brecher nebeneinander angeordnet.
[0007] In Ausgestaltung der Erfindung sind die Brechwalzen der 2-Walzen-Brecher fliegend
gelagert, wobei sich die Lager auf der dem Rost abgewandten Seite der Vorrichtung
befinden. Die Lagerungen der 2-Walzen-Brecher und der gesamte Antrieb liegen somit
außerhalb des Warmbereichs.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist jeder 2-Walzen-Brecher derart verschiebbar
ausgebildet, daß er aus dem Brechbereich herausgefahren werden kann. Dies ermöglicht
im Falle notwendiger Wartungsarbeiten einen schnellen Zugang zu jedem 2-Walzen-Brecher.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann noch dadurch verbessert werden, daß der Brechbereich
der Brechwalzen durch mindestens eine Kühlwasserkammer zum Lagerbereich der 2-Walzen-Brecher
abgedichtet ist. Die Kühlwasserkammer bildet einen weiteren Wärmeschutz für die Lagerung
der 2-Walzen-Brecher und deren Antrieb.
[0010] Ein weitere Verbesserung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß oberhalb
jedes 2-Walzen-Brechers mehrere Nadelschieber vorgesehen sind. Mittels dieser Nadelschieber
wird der während der Durchführung von Wartungsarbeiten offene Austrag der Verbrennungseinrichtung
geschützt. Hierzu ist es lediglich notwendig, die Nadelschieber über den Austrag der
Verbrennungseinrichtung zu schieben.
[0011] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel eine erfindungsgemäßen
Vorrichtung schematisch dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Vorrichtung in einer Seitenansicht;
- Fig. 2
- einen Ausschnitt der Vorrichtung in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1 gesehen, teilweise
in Ansicht , teilweise im Querschnitt;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die beiden Brechwalzen des 2-Walzen-Brechers.
[0012] Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus nebeneinander
angeordneten 2-Walzen-Brechern 1 mit dem zugehörigen Antrieb 2, wobei die 2-Walzen-Brecher
1 unter dem Abwurf eines - durch gestrichelte Linien angedeuteten - Rostes R angeordnet
sind. Der in der Fig. 2 dargestellte Ausschnitt der Vorrichtung zeigt zwei - von mehreren
- 2-Walzen-Brechern 1. Hierbei zeigt die linke Seite der Fig. 2 einen 2-Walzen-Brecher
1 im Bereich der Brechwalzen 3 und die rechte Seite der Fig. 2 einen 2-Walzen-Brecher
1 im Bereich des Antriebs 2.
[0013] Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, sind die Brechwalzen 3 fliegend gelagert. Die Lager
4 befinden sich auf der dem Rost (R) abgewandten Seite, also außerhalb des Warmbereichs.
Zwischen den Brechwalzen 3 und den Lagern 4 ist eine Kühlwasserkammer 5 vorgesehen.
Die 2-Walzen-Brecher 1 sind in nicht näher dargestellter Weise verschiebbar angeordnet.
[0014] Oberhalb der 2-Walzen-Brecher 1 sind mehrere nebeneinander angeordnete Nadelschieber
6 vorgesehen, die während der Wartungsarbeiten den dann offenen Austrag 7 schützen.
Hierbei befinden sich die Nadelschieber 6 in der in der Zeichnung dargestellten Stellung.
Vor Beginn des Betriebes der Vorrichtung werden die Nadelschieber 6 in die durch gestrichelte
Linien angedeutete Stellung 6' geschoben.
1. Vorrichtung zur Verhinderung der Bildung von Verstopfungen am Abwurf von Rosten oder
Schurren durch großstückige Materialteile, beispielsweise durch großstückige Schlackenreste,
insbesondere am Abwurf von Siebrosten bei einer Verbrennungsanlage für die Braunkohleverbrennung.
dadurch gekennzeichnet,
daß unter dem Abwurf des Rostes (R) oder der Schurre einer Verbrennungsanlage eine
durch mindestens einen 2-Walzen-Brecher (1) gebildete Zerkleinerungseinrichtung angeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere 2-Walzen-Brecher
nebeneinander angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Brechwalzen (3)
der 2-Walzen-Brecher (1) fliegend gelagert sind, wobei sich die Lager (4) auf der
dem Rost (R) oder der Schurre abgewandten Seite der Vorrichtung befinden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder 2-Walzen-Brecher
(1) derart verschiebbar ausgebildet ist, daß er aus dem Brechbereich herausgefahren
werden kann.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Brechbereich
der Brechwalzen (3) durch mindestens eine Kühlwasserkammer (5) zum Lagerbereich der
2-Walzen-Brecher (1) abgedichtet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb
jedes 2-Walzen-Brechers 1 mehrere Nadelschieber 6 vorgesehen sind.