[0001] Die Erfindung betrifft eine versperrbare Halterung für Schusswaffen.
[0002] Es ist bekannt, Gewehre in Waffenschränken zugriffssicher aufzubewahren. Für Handfeuerwaffen
werden Kassetten angeboten, die in der Art einer Handkassa absperrbar sind. Vielfach
werden Jagdschränke z.B. mit Glastüren nicht nur zur Aufbewahrung der Jagdwaffen verwendet,
sondern auch für andere Dinge, sodass die Praxis zeigt, dass diese Jagdschränke oft
nicht wirklich versperrt sind, bzw. es wird der Schlüssel einfach nicht abgezogen.
[0003] Die Erfindung zielt darauf ab, hier eine sicherheitstechnisch praxisgerechte Lösung
zu finden. Dies wird mit einer versperrbaren Halterung für Schusswaffen dadurch erreicht,
dass ein in den Lauf der Waffe mündungsseitig einschiebbarer Kaliberdorn, vorzugsweise
seitlich justierbar und lagefixierbar auf einem Montageflansch zur Wandbefestigung
schwenkbar, vorgesehen ist, dass ein weiterer Montageflansch mit einem Bügel oder
einer Gabel zum formschlüssigen Umgreifen des Schafts bzw. des Griffschalenbereiches
der Waffe vorgesehen ist, wobei der Bügel in einem vorzugsweise gegenüber dem Montageflansch
im Abstand und in der Seitenlage justierbaren Schwenkteil des Montageflansches einschiebbar
bzw. auf die an einem Schwenkteil des Montageflansches angeordnete Gabel ein die Gabelöffnung
überbrückendes Verschluss-Stück aufschiebbar und der Bügel im Schwenkteil bzw. das
Verschlußstück auf der Gabel in mehreren Einschubstellungen durch Riegel oder Fallen
fixierbar sind und dass ein schlüsselbetätigbarer Schließzylinder zum Blockieren bzw.
zum Zurückziehen der Riegel oder Fallen vorgesehen ist. Die beiden Flansche, welche
die mündungsseitige und die griff- oder schaftseitige Waffenfixierungen tragen, können
an einer Schrankrückwand, an einer Mauer bzw. auch in einem Fahrzeug zur Sicherung
der Waffe montiert werden. Die Mündung der Waffe wird bei z.B. um 30° aus der Senkrechten
ausgeschwenktem Kaliberdorn auf diesen aufgesteckt und dann die Waffe in die Senkrechte
gebracht, wobei der Kolben oder Griffteil bzw. Schaft in die Gabelöffnung eingeschwenkt
und eine formschlüssige Verbindung durch Aufschieben des brückenartigen Verschluss-Stückes
hergestellt wird. Alternativ kann in der Senkrechten, in der der Gewehrkolben meist
auf einem Bodenbrett aufsteht, auch der Bügel so über den Griff des Gewehres oder
die Griffschalen eines Revolvers oder einer Pistole geschoben werden, dass sich eine
formschlüssige, versperrbare Verbindung ergibt und die Waffe nicht aus der Halterung
herausgezogen werden kann. Die Halterung wird hinsichtlich ihrer Abstände und Seitenlage
zu den Flanschen einmal auf die Waffe eingestellt. Wenn etwa ein Zielfernrohr montiert
ist, muss der Wandabstand vergrößert werden. Dazu ist es zweckmäßig, wenn auf die
Gabel bzw. auf den Bügel mindestens ein Abstandsstück aufsteckbar ist. Die Gabelzinken
weisen an ihrer Oberfläche Ausnehmungen für das Einrasten mindestens einer Falle oder
mindestens eines Riegels auf. Diese Ausnehmungen können sägezahnartig ausgebildet
sein. Die Fallen oder Riegel werden mit Hilfe eines Schließzylinders betätigt. Dazu
ist es zweckmäßig, wenn der Zylinderkern des Schließzylinders an seinem der Öffnung
des Schlüsselkanals gegenüberliegenden Ende mindestens einen Mitnehmer aufweist, der
in eine Ausnehmung mindestens eines Riegel- oder Fallenschaftes eingreift und zur
Positionierung des Riegels bzw. zum Zurückziehen der Falle gegen Federkraft gegen
eine Steuerfläche drehbar ist.
[0004] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt.
[0005] Fig. 1 zeigt einen mündungsseitigen Halterungsteil in Seitenansicht, Fig. 2 diesen
Halterungsteil in Frontansicht, Fig. 3 eine schaft- bzw. griffseitigen Halterungsteil
in Gabelform in Seitenansicht, Fig. 4 den Halterungsteil nach Fig. 3 in Draufsicht
mit einem Verschluss-Stück im Schnitt und Fig. 5 einen anderen schaft- bzw. griffseitigen
Halterungsteil mit einem Bügel in Seitenansicht sowie Fig. 6 den Halterungsteil nach
Fig. 5 in Draufsicht mit einem Schwenkteil im Schnitt.
[0006] Eine sperrbare Halterung für eine Waffe umfasst jeweils einen mündungsseitigen Halterungsteil
gemäß Fig. 1 und 2 und einen schaft- bzw. griffseitigen Halterungsteil gemäß Fig.
3 und 4 oder gemäß Fig. 5 und 6. Ein Kaliberdorn 1 ist auf einem Schwenkteil 2 austauschbar
vorgesehen. Der Schwenkteil 2 ist an einem Auslegerarm 3 angeordnet, der in einer
Schwalbenschwanzführung 4 eines Montageflansches 5 seitlich verschiebbar und in der
eingestellten Lage unverrückbar und zugriffssicher fixierbar ist. Die Seitenverschiebung
ist etwa bei Zwillingsläufen zweckmäßig, die jeweils seitlich zu einer Mittellinie
der Waffe liegen. Der Kaliberdorn 1 kann kaliberabhänig austauschbar sein und durch
Einschrauben in den Schwenkteil 2 gegen einen anderen ersetzt werden.
[0007] Es ist alternativ auch möglich, beispielsweise auf einen 5 mm starken Kaliberdorn
Hülsen (Adapterhülsen), beispielsweise aus laufschonendem Kunststoff, mit dem auf
die Laufbohrung abgestimmten Außendurchmesser aufzustecken.
[0008] Ein Gewehr 6 wird mit seiner Laufbohrung 7 auf den ausgeschwenkten (strichliert in
Fig. 1 dargestellten) Kaliberdorn 1 aufgesteckt und dann in die Senkrechte gedreht
(an die Wand gestellt). Der schaft- bzw. griffseitige Halterungsteil umfaßt einen
Montageflansch 8 mit einem Schwenkteil 9, der nach Fig. 3 und 4 eine Gabel 10 mit
zwei Gabelzinken trägt. In diese Gabel 10 wird der Schaft bzw. Kolben 11 des Gewehres
6 eingeschoben. Es sind, wie Fig. 3 zeigt, mehrere Winkelstellungen der Gabel 10 möglich,
in welchen eine formschlüssige Verbindung der Gabel 10 mit dem Gewehr durch Aufschieben
eines Verschluss-Stückes 12 erreicht werden kann. Eine Alternativlage ist in Fig.
3 strichliert angedeutet.
[0009] Das Verschluss-Stück 12 weist Bohrungen im Abstand der Gabelzinken 10 auf. Die Gabelzinken
10 sind gezahnt. In die Bohrungen des Verschluss-Stückes 12 tauchen gefederte Fallen
13 ein, deren Fallenschaft (vereinfacht L-förmig dargestellt) jeweils im Drehkreis
eines Mitnehmers am Ende des Zylinderkernes eines Schließzylinders 14 liegt. Die gefederten
Fallen 13 weisen Einlaufschrägen auf und der Fallenschaft ist gegenüber dem Mitnehmer
des Zylinderkernes freigestellt, sodass die Fallen 13 beim Aufstecken des Verschluss-Stückes
12 auf die Gabel 10 in die Zahnung der Zinken der Gabel 10 einrasten. Auf diese Weise
wird der Gewehrkolben 11 mit Hilfe des Verschlußstückes 12 gegen ein elastisches Abstandsstück
15, z.B. aus Hartgummi od. dgl., gespannt.
[0010] Zum Lösen der Verbindung ist der Schlüssel (22 in Fig. 5) erforderlich. Erst mit
Hilfe des Schlüssels kann der Zylinderkern des Schließzylinders 14 gedreht werden.
Dadurch gelangen die kernseitigen Mitnehmer mit Steuerflächen des jeweiligen Fallenschaftes
in Eingriff, wodurch die Fallen 13 zurückgezogen werden. Es ist auch möglich, anstelle
der Fallen 13 zwei diametral geführte Riegel vorzusehen, die mittels des Schließzylinders
14 ausgesperrt und zurückgezogen werden können.
[0011] In Fig. 5 und 6 ist gewissermaßen eine technische Umkehr zur Ausführung nach Fig.
3 und4 dargestellt. An einem Montageflansch 16 ist wieder ein Schwenkteil 17 gelagert,
der Bohrungen zum Einschieben eines Bügels 18 aufweist. Ein Schließmechanismus, ähnlich
wie oben bereits beschrieben, ist im Schwenkteil 17 eingebaut. In die Bohrungen des
Schwenkteiles 17 greifen gefederte Fallen 19 (Fig. 6), die in einer Zahnung des Bügels
18 einrasten. Ein Schließzylinder 20 trägt an seinem Zylinderkern zwei Mitnehmer 21,
die in eine Ausnehmung des Fallenschaftes greifen. Die Ausnehmung lässt ein Zurückweichen
der Falle 19 gegen die Kraft der Feder ein Einschieben des Bügels 18 zu. Der Bügel
18 umfasst den Kolben eines Gewehres oder Griffteil einer Waffe (auch einer Handfeuerwaffe)
und fixiert diese, insbesondere zusammen mit dem mündungsseitigen Halterungsstück
(Fig. 1).
[0012] Wenn der Halterungsteil nach Fig. 5 und 6 geöffnet werden soll, dann wird der Schließzylinder
20 bzw. dem Zylinderkern mit Hilfe des Schlüssels 22 betätigt (Vierteldrehung), wobei
die an einer Steuerfläche in der Ausnehmung des jeweiligen Fallschaftes anliegendem
Mitnehmer 21 die Fallen 19 zurückziehen. Es kann dann der Bügel 18 und damit die Waffe
entnommen werden.
[0013] Wie erwähnt, eignet sich die versperrbare Halterung für Gewehre aber auch für Faustfeuerwaffen,
wenn die beiden Halterungsteile (Fig. 1, 2 und Fig. 3, 4 oder 5, 6) so nahe zueinander
montiert werden, dass einerseits der Kaliberdorn 1 in den Lauf eingeschoben werden
und anderseits die Gabel 10 oder der Bügel 18 die Griffschalen bzw. den Griff formschlüssig
umfassen kann.
1. Versperrbare Halterung für Schusswaffen, dadurch gekennzeichnet, dass ein in dem Lauf (7) der Waffe mündungsseitig einschiebbarer Kaliberdorn (1),
vorzugsweise seitlich justierbar und lagefixierbar auf einem Montageflansch (5) zur
Wandbefestigung schwenkbar, vorgesehen ist, dass ein weiterer Montageflansch (8) mit
einem Bügel (18) oder einer Gabel (10) zum formschlüssigen Umgreifen des Schafts (11)
bzw. des Griffschalenbereiches der Waffe vorgesehen ist, wobei der Bügel (18) in einem
vorzugsweise gegenüber dem Montageflansch (8) im Abstand und in der Seitenlage justierbaren
Schwenkteil (17) des Montageflansches (16) einschiebbar bzw. auf die an einem Schwenkteil
(9) des Montageflansches (8) angeordnete Gabel (10) ein die Gabelöffnung überbrückendes
Verschluss-Stück (12) aufschiebbar und der Bügel (18) im Schwenkteil (17) bzw. das
Verschlußstück (12) auf der Gabel (10) in mehreren Einschubstellungen durch Riegel
oder Fallen (13, 19) fixierbar sind und dass ein schlüsselbetätigbarer Schließzylinder
(14, 20) zum Blockieren bzw. zum Zurückziehen der Riegel oder Fallen (13, 19) vorgesehen
ist.
2. Versperrbare Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Gabel (10) bzw. den Bügel (18) mindestens ein Abstandsstück (15) aufsteckbar
ist.
3. Versperrbare Halterung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkern des Schließzylinders (14, 20) an seinem der Öffnung des Schlüsselkanals
gegenüberliegenden Ende mindestens einen Mitnehmer (21) aufweist, der in eine Ausnehmung
mindestens eines Riegeloder Fallenschaftes eingreift und zur Positionierung des Riegels
bzw. zum Zurückziehen der Falle (13, 19) gegen Federkraft gegen eine Steuerfläche
drehbar ist.