(19)
(11) EP 0 959 318 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.11.1999  Patentblatt  1999/47

(21) Anmeldenummer: 99890054.2

(22) Anmeldetag:  15.02.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F41A 17/44, A47B 81/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 20.05.1998 AT 33498 U

(71) Anmelder: Kaba Gege GmbH
3130 Herzogenburg (AT)

(72) Erfinder:
  • Rogler, Karl
    3130 Herzogenburg (AT)

(74) Vertreter: Müllner, Erwin, Dr. et al
Patentanwälte Dr. Erwin Müllner Dipl.-Ing. Werner Katschinka Postfach 159 Weihburggasse 9
1010 Wien
1010 Wien (AT)

   


(54) Versperrbare Halterung für Schusswaffen


(57) Eine versperrbare Halterung für Schusswaffen umfasst einen Halterungsteil mit einem schwenkbaren Kaliberdorn (1) auf einem Montageflansch (5). Der Lauf (7) der Waffe (6) wird mit seiner Mündung auf den Kaliberdorn (1) aufgesteckt. Ein weiterer Halterungsteil ist als schwenkbare Gabel (10) oder Bügel (18) ausgebildet. In die Gabel (10) wird der Schaft- (11) oder Griffteil der Waffe eingeschoben und ein Verschluss-Stück (12) über die Gabelöffnung geschoben, das in eine Zahnung der Gabel (10) mit gefederten Fallen (13) oder Riegeln einrastet. Über einen Schließzylinder (14) können die Fallen (13) oder Riegel betätigt werden. Alternativ kann ein Bügel (18) mit Zahnung in einen Schwenkteil (17) mit Fallen- (19) bzw. Riegelgesperre eingeschoben werden.







Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine versperrbare Halterung für Schusswaffen.

[0002] Es ist bekannt, Gewehre in Waffenschränken zugriffssicher aufzubewahren. Für Handfeuerwaffen werden Kassetten angeboten, die in der Art einer Handkassa absperrbar sind. Vielfach werden Jagdschränke z.B. mit Glastüren nicht nur zur Aufbewahrung der Jagdwaffen verwendet, sondern auch für andere Dinge, sodass die Praxis zeigt, dass diese Jagdschränke oft nicht wirklich versperrt sind, bzw. es wird der Schlüssel einfach nicht abgezogen.

[0003] Die Erfindung zielt darauf ab, hier eine sicherheitstechnisch praxisgerechte Lösung zu finden. Dies wird mit einer versperrbaren Halterung für Schusswaffen dadurch erreicht, dass ein in den Lauf der Waffe mündungsseitig einschiebbarer Kaliberdorn, vorzugsweise seitlich justierbar und lagefixierbar auf einem Montageflansch zur Wandbefestigung schwenkbar, vorgesehen ist, dass ein weiterer Montageflansch mit einem Bügel oder einer Gabel zum formschlüssigen Umgreifen des Schafts bzw. des Griffschalenbereiches der Waffe vorgesehen ist, wobei der Bügel in einem vorzugsweise gegenüber dem Montageflansch im Abstand und in der Seitenlage justierbaren Schwenkteil des Montageflansches einschiebbar bzw. auf die an einem Schwenkteil des Montageflansches angeordnete Gabel ein die Gabelöffnung überbrückendes Verschluss-Stück aufschiebbar und der Bügel im Schwenkteil bzw. das Verschlußstück auf der Gabel in mehreren Einschubstellungen durch Riegel oder Fallen fixierbar sind und dass ein schlüsselbetätigbarer Schließzylinder zum Blockieren bzw. zum Zurückziehen der Riegel oder Fallen vorgesehen ist. Die beiden Flansche, welche die mündungsseitige und die griff- oder schaftseitige Waffenfixierungen tragen, können an einer Schrankrückwand, an einer Mauer bzw. auch in einem Fahrzeug zur Sicherung der Waffe montiert werden. Die Mündung der Waffe wird bei z.B. um 30° aus der Senkrechten ausgeschwenktem Kaliberdorn auf diesen aufgesteckt und dann die Waffe in die Senkrechte gebracht, wobei der Kolben oder Griffteil bzw. Schaft in die Gabelöffnung eingeschwenkt und eine formschlüssige Verbindung durch Aufschieben des brückenartigen Verschluss-Stückes hergestellt wird. Alternativ kann in der Senkrechten, in der der Gewehrkolben meist auf einem Bodenbrett aufsteht, auch der Bügel so über den Griff des Gewehres oder die Griffschalen eines Revolvers oder einer Pistole geschoben werden, dass sich eine formschlüssige, versperrbare Verbindung ergibt und die Waffe nicht aus der Halterung herausgezogen werden kann. Die Halterung wird hinsichtlich ihrer Abstände und Seitenlage zu den Flanschen einmal auf die Waffe eingestellt. Wenn etwa ein Zielfernrohr montiert ist, muss der Wandabstand vergrößert werden. Dazu ist es zweckmäßig, wenn auf die Gabel bzw. auf den Bügel mindestens ein Abstandsstück aufsteckbar ist. Die Gabelzinken weisen an ihrer Oberfläche Ausnehmungen für das Einrasten mindestens einer Falle oder mindestens eines Riegels auf. Diese Ausnehmungen können sägezahnartig ausgebildet sein. Die Fallen oder Riegel werden mit Hilfe eines Schließzylinders betätigt. Dazu ist es zweckmäßig, wenn der Zylinderkern des Schließzylinders an seinem der Öffnung des Schlüsselkanals gegenüberliegenden Ende mindestens einen Mitnehmer aufweist, der in eine Ausnehmung mindestens eines Riegel- oder Fallenschaftes eingreift und zur Positionierung des Riegels bzw. zum Zurückziehen der Falle gegen Federkraft gegen eine Steuerfläche drehbar ist.

[0004] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt.

[0005] Fig. 1 zeigt einen mündungsseitigen Halterungsteil in Seitenansicht, Fig. 2 diesen Halterungsteil in Frontansicht, Fig. 3 eine schaft- bzw. griffseitigen Halterungsteil in Gabelform in Seitenansicht, Fig. 4 den Halterungsteil nach Fig. 3 in Draufsicht mit einem Verschluss-Stück im Schnitt und Fig. 5 einen anderen schaft- bzw. griffseitigen Halterungsteil mit einem Bügel in Seitenansicht sowie Fig. 6 den Halterungsteil nach Fig. 5 in Draufsicht mit einem Schwenkteil im Schnitt.

[0006] Eine sperrbare Halterung für eine Waffe umfasst jeweils einen mündungsseitigen Halterungsteil gemäß Fig. 1 und 2 und einen schaft- bzw. griffseitigen Halterungsteil gemäß Fig. 3 und 4 oder gemäß Fig. 5 und 6. Ein Kaliberdorn 1 ist auf einem Schwenkteil 2 austauschbar vorgesehen. Der Schwenkteil 2 ist an einem Auslegerarm 3 angeordnet, der in einer Schwalbenschwanzführung 4 eines Montageflansches 5 seitlich verschiebbar und in der eingestellten Lage unverrückbar und zugriffssicher fixierbar ist. Die Seitenverschiebung ist etwa bei Zwillingsläufen zweckmäßig, die jeweils seitlich zu einer Mittellinie der Waffe liegen. Der Kaliberdorn 1 kann kaliberabhänig austauschbar sein und durch Einschrauben in den Schwenkteil 2 gegen einen anderen ersetzt werden.

[0007] Es ist alternativ auch möglich, beispielsweise auf einen 5 mm starken Kaliberdorn Hülsen (Adapterhülsen), beispielsweise aus laufschonendem Kunststoff, mit dem auf die Laufbohrung abgestimmten Außendurchmesser aufzustecken.

[0008] Ein Gewehr 6 wird mit seiner Laufbohrung 7 auf den ausgeschwenkten (strichliert in Fig. 1 dargestellten) Kaliberdorn 1 aufgesteckt und dann in die Senkrechte gedreht (an die Wand gestellt). Der schaft- bzw. griffseitige Halterungsteil umfaßt einen Montageflansch 8 mit einem Schwenkteil 9, der nach Fig. 3 und 4 eine Gabel 10 mit zwei Gabelzinken trägt. In diese Gabel 10 wird der Schaft bzw. Kolben 11 des Gewehres 6 eingeschoben. Es sind, wie Fig. 3 zeigt, mehrere Winkelstellungen der Gabel 10 möglich, in welchen eine formschlüssige Verbindung der Gabel 10 mit dem Gewehr durch Aufschieben eines Verschluss-Stückes 12 erreicht werden kann. Eine Alternativlage ist in Fig. 3 strichliert angedeutet.

[0009] Das Verschluss-Stück 12 weist Bohrungen im Abstand der Gabelzinken 10 auf. Die Gabelzinken 10 sind gezahnt. In die Bohrungen des Verschluss-Stückes 12 tauchen gefederte Fallen 13 ein, deren Fallenschaft (vereinfacht L-förmig dargestellt) jeweils im Drehkreis eines Mitnehmers am Ende des Zylinderkernes eines Schließzylinders 14 liegt. Die gefederten Fallen 13 weisen Einlaufschrägen auf und der Fallenschaft ist gegenüber dem Mitnehmer des Zylinderkernes freigestellt, sodass die Fallen 13 beim Aufstecken des Verschluss-Stückes 12 auf die Gabel 10 in die Zahnung der Zinken der Gabel 10 einrasten. Auf diese Weise wird der Gewehrkolben 11 mit Hilfe des Verschlußstückes 12 gegen ein elastisches Abstandsstück 15, z.B. aus Hartgummi od. dgl., gespannt.

[0010] Zum Lösen der Verbindung ist der Schlüssel (22 in Fig. 5) erforderlich. Erst mit Hilfe des Schlüssels kann der Zylinderkern des Schließzylinders 14 gedreht werden. Dadurch gelangen die kernseitigen Mitnehmer mit Steuerflächen des jeweiligen Fallenschaftes in Eingriff, wodurch die Fallen 13 zurückgezogen werden. Es ist auch möglich, anstelle der Fallen 13 zwei diametral geführte Riegel vorzusehen, die mittels des Schließzylinders 14 ausgesperrt und zurückgezogen werden können.

[0011] In Fig. 5 und 6 ist gewissermaßen eine technische Umkehr zur Ausführung nach Fig. 3 und4 dargestellt. An einem Montageflansch 16 ist wieder ein Schwenkteil 17 gelagert, der Bohrungen zum Einschieben eines Bügels 18 aufweist. Ein Schließmechanismus, ähnlich wie oben bereits beschrieben, ist im Schwenkteil 17 eingebaut. In die Bohrungen des Schwenkteiles 17 greifen gefederte Fallen 19 (Fig. 6), die in einer Zahnung des Bügels 18 einrasten. Ein Schließzylinder 20 trägt an seinem Zylinderkern zwei Mitnehmer 21, die in eine Ausnehmung des Fallenschaftes greifen. Die Ausnehmung lässt ein Zurückweichen der Falle 19 gegen die Kraft der Feder ein Einschieben des Bügels 18 zu. Der Bügel 18 umfasst den Kolben eines Gewehres oder Griffteil einer Waffe (auch einer Handfeuerwaffe) und fixiert diese, insbesondere zusammen mit dem mündungsseitigen Halterungsstück (Fig. 1).

[0012] Wenn der Halterungsteil nach Fig. 5 und 6 geöffnet werden soll, dann wird der Schließzylinder 20 bzw. dem Zylinderkern mit Hilfe des Schlüssels 22 betätigt (Vierteldrehung), wobei die an einer Steuerfläche in der Ausnehmung des jeweiligen Fallschaftes anliegendem Mitnehmer 21 die Fallen 19 zurückziehen. Es kann dann der Bügel 18 und damit die Waffe entnommen werden.

[0013] Wie erwähnt, eignet sich die versperrbare Halterung für Gewehre aber auch für Faustfeuerwaffen, wenn die beiden Halterungsteile (Fig. 1, 2 und Fig. 3, 4 oder 5, 6) so nahe zueinander montiert werden, dass einerseits der Kaliberdorn 1 in den Lauf eingeschoben werden und anderseits die Gabel 10 oder der Bügel 18 die Griffschalen bzw. den Griff formschlüssig umfassen kann.


Ansprüche

1. Versperrbare Halterung für Schusswaffen, dadurch gekennzeichnet, dass ein in dem Lauf (7) der Waffe mündungsseitig einschiebbarer Kaliberdorn (1), vorzugsweise seitlich justierbar und lagefixierbar auf einem Montageflansch (5) zur Wandbefestigung schwenkbar, vorgesehen ist, dass ein weiterer Montageflansch (8) mit einem Bügel (18) oder einer Gabel (10) zum formschlüssigen Umgreifen des Schafts (11) bzw. des Griffschalenbereiches der Waffe vorgesehen ist, wobei der Bügel (18) in einem vorzugsweise gegenüber dem Montageflansch (8) im Abstand und in der Seitenlage justierbaren Schwenkteil (17) des Montageflansches (16) einschiebbar bzw. auf die an einem Schwenkteil (9) des Montageflansches (8) angeordnete Gabel (10) ein die Gabelöffnung überbrückendes Verschluss-Stück (12) aufschiebbar und der Bügel (18) im Schwenkteil (17) bzw. das Verschlußstück (12) auf der Gabel (10) in mehreren Einschubstellungen durch Riegel oder Fallen (13, 19) fixierbar sind und dass ein schlüsselbetätigbarer Schließzylinder (14, 20) zum Blockieren bzw. zum Zurückziehen der Riegel oder Fallen (13, 19) vorgesehen ist.
 
2. Versperrbare Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Gabel (10) bzw. den Bügel (18) mindestens ein Abstandsstück (15) aufsteckbar ist.
 
3. Versperrbare Halterung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkern des Schließzylinders (14, 20) an seinem der Öffnung des Schlüsselkanals gegenüberliegenden Ende mindestens einen Mitnehmer (21) aufweist, der in eine Ausnehmung mindestens eines Riegeloder Fallenschaftes eingreift und zur Positionierung des Riegels bzw. zum Zurückziehen der Falle (13, 19) gegen Federkraft gegen eine Steuerfläche drehbar ist.
 




Zeichnung