Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung von definierten Detergensmischungen als selbstverdickende
nichtionische Tensidkomponenten zur Herstellung von Reinigungsmitteln auf Basis kationischer
Tenside.
Stand der Technik
[0002] Mittel für die Reinigung harter, nichttextiler Oberflächen, die im Haushalt und Gewerbesektor
vorkommen, ausgenommen Geschirr, werden üblicherweise als Allzweckreiniger (AZR) bezeichnet.
Schwachschäumende AZR sind solche, die bei manueller Anwendung ein geringfügiges Schaumvolumen
entwickeln, das sich innerhalb von wenigen Minuten signifikant weiter verringert.
Mittel dieser Art sind seit langem bekannt und im Markt etabliert. Es handelt sich
dabei im wesentlichen um wäßrige Tensidlösungen unterschiedlicher Art mit oder ohne
Zusatz von Buildern, Hydrotropen oder Lösungsmitteln. Neben der gewünschten Reinigungsleistung
ist oftmals auch eine desinfizierende Wirkung erwünscht, weshalb Mittel dieser Art
üblicherweise als Wirkstoffe kationische Tenside, insbesondere solche mit zwei langen
und zwei kurzen Alkylketten enthalten. Zum Nachweis der Wirksamkeit bei Beginn der
Reinigungsarbeit wird vom Verbraucher ferner zwar ein gewisses Schäumen der Anwendungslösung
gewünscht, der Schaum soll jedoch rasch zusammenfallen, damit einmal gereinigte Flächen
nicht nachgewischt werden müssen. Zu diesem Zweck werden Mittel der genannten Art
üblicherweise mit schwachschäumenden nichtionischen Tensiden, beispielsweise Mischethern
oder Alkoholalkoxylaten, insbesondere Oxoalkoholethoxylaten formuliert. Allzweckreiniger
auf Basis von kationischen Tensiden und Alkoholethoxylaten lassen sich jedoch nur
schwer verdicken. Üblicherweise müssen zur Regelung der Viskosität erhebliche Mengen
an Carboxymethylcellulose, Fettsäurealkanolamide und/oder Elektrolytsalzen zugesetzt
werden, die das Eigenschaftsprofil der Mittel nachteilig beeinflussen können. Zudem
beobachtet man insbesondere bei Temperaturschwankungen eine nicht immer ausreichende
Lagerstabilität. In diesem Zusammenhang sei auf die Europäische Patentanmeldung
EP-A1 0005850 verwiesen, aus der Waschmittel bekannt sind, die neben kationischen Tensiden Kombinationen
von Fettalkohol- und Oxoalkoholethoxylaten enthalten.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, schwach schäumende Reinigungsmittel
auf Basis kationischer Tenside zur Verfügung zu stellen, die frei von den geschilderten
Nachteilen sind.
Beschreibung der Erfindung
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Mischungen von
[0004]
(a) Fettalkoholpolyethylenglycolethern der Formel (I),
R1O(CH2CH2O)mH (I)
in der R1 für einen linearen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und
m für Zahlen von 1 bis 10 steht, und
(b) Oxoalkoholpolyethylenglycolethern der Formel (II),
R2O(CH2CH2O)nH (II)
in der R2 für einen Alkylrest mit 11 bis 15 Kohlenstoffatomen und n für Zahlen von 1 bis 10
steht,
im Gewichtsverhältnis 1 : 3 bis 3 : 1, vorzugsweise 1 : 2 bis 2 : 1 als selbstverdickende
Tensidkomponente zur Herstellung von schwach schäumenden, polymerfreien Reinigungsmitteln
auf Basis kationischer Tenside.
[0005] Überraschenderweise wurde gefunden, daß die im Sinne der Erfindung erhältlichen Mittel
nicht nur schwachschäumend sind und über eine ausgezeichnete Reinigungs- und Desinfektionsleistung
verfügen, sondern durch den Zusatz der ausgewählten Niotensidmischung auch ohne Mitverwendung
typischer Verdickungsmittel eine ausreichend hohe Viskosität aufweisen, die selbst
bei längerer Lagerung erhalten bleibt.
Kationische Tenside
[0006] Als kationische Verbindungen kommen üblicherweise sogenannte quartäre Ammoniumverbindungen
in Betracht, d.h. Derivate des Ammoniumions vorzugsweise mit zwei langen und zwei
kurzen Alkylketten, wie beispielsweise Dimethyldistearylammoniumchlorid. Vorzugsweise
werden quartäre Benzylammoniumverbindungen der Formel
(III) eingesetzt,
in der R
3 und R
4 unabhängig voneinander für einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
5 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, Ph für einen
Phenylrest und X für Halogenid steht. Typische Beispiele hierfür sind Dimethyldodecylbenzylammoniumchlorid
und -bromid. Im Sinne der Erfindung können die Allzweckreiniger die kationischen Tenside
in Mengen von 1 bis 5, vorzugsweise 2 bis 3 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - enthalten.
Nichtionische Tenside
[0007] Im Sinne der Erfindung gelangen die nichtionischen Tenside als selbstverdickende
Mischung aus streng linearen Fettalkohol- und mehr oder weniger stark verzweigten
Oxoalkohol-EO- Addukten zum Einsatz. Bei beiden Ethoxylat-Typen handelt es sich um
bekannte Stoffe, die in großtechnischem Maßstab durch basenkatalysierte Ethoxylierung
primärer Alkohole hergestellt werden. In Abhängigkeit der verwendeten Katalysatoren
können die Ethoxylate eine konventionelle oder eingeengte Homologenverteilung aufweisen.
Als Komponente (a) kommen demzufolge Anlagerungsprodukte von durchschnittlich 1 bis
10 Mol Ethylenoxid an Fettalkohole mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen in Betracht. Vorzugsweise
werden Fettalkoholpolyethylenglycolether der Formel
(I) eingesetzt, in der R
1 für einen Alkylrest mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen und m für Zahlen von 1 bis 4
steht. Typische Beispiele hierfür sind Addukte von 2, 3 oder 4 Mol Ethylenoxid an
Laurylalkohol oder technischen C
12/14-Kokosfettalkohol. Als Komponente (b) kommen Anlagerungsprodukte von durchschnittlich
1 bis 10 Mol Ethylenoxid an Oxoalkohole mit 11 bis 15 Kohlenstoffatomen in Betracht.
Unter dem Begriff "Oxoalkohol" sind primäre Alkohole zu verstehen, die durch Hydrierung
von Aldehyden aus der Rolen'schen Oxosynthese hergestellt werden und die einen Anteil
verzweigter Homologen von üblicherweise 15 bis 25 Gew.-% aufweisen. Vorzugsweise werden
Oxoalkoholpolyethylenglycolether der Formel
(II) eingesetzt, in der R
2 für einen Alkylrest mit 11 bis 13 Kohlenstoffatomen und n für Zahlen von 5 bis 10
steht. Typische Beispiele sind die Addukte von 5, 7 oder 9 Mol Ethylenoxid an einen
technischen C
11/13-Oxoalkoholschnitt. Der Anteil der Polyethylenglycolether kann in Summe 5 bis 10,
vorzugsweise 6 bis 8 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - betragen.
Hilfs- und Zusatzstoffe
[0008] Die erfindungsgemäßen schwach schäumenden Reinigungsmittel können weitere übliche
Inhaltsstoffe enthalten. Hierzu zählen beispielsweise Lösungsvermittler, wie Ethanol,
Isopropylalkohol, Ethylenglycol, Diethylenglycol oder vorzugsweise Butyldiglycol,
Schaumregulatoren, wie beispielsweise Seifen oder Mischether sowie lösliche Builder,
wie beispielsweise Citronensäure bzw. Natriumcitrat, EDTA oder NTA. Der Anteil dieser
Zusatzstoffe kann 1 bis 8, vorzugsweise 4 bis 6 Gew.-% - bezogen auf die Mittel -
ausmachen. Vorzugsweise werden die Mittel durch Zugabe von Natriumhydroxid und/oder
Soda alkalisch eingestellt, wobei ein pH-Wert im Bereich von 9 bis 10 bevorzugt ist.
Der Aktivsubstanzgehalt der Mittel kann zwischen 20 und 80 Gew.-% liegen und ist davon
abhängig, ob ein Konzentrat erwünscht ist, das vom Verbraucher vor der Reinigung auf
die Anwendungskonzentration verdünnt wird oder ein entsprechend verdünntes Mittel
vermarktet werden soll. In letzterem Fall liegt der Aktivsubstanzgehalt typischerweise
bei etwa 20 Gew.-%. Zur Herstellung der Mittel ist es ausreichend, die Einsatzstoffe
gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur rein mechanisch zu vermischen; eine chemische
Reaktion findet dabei nicht statt.
Beispiele
[0009] Die Viskosität der erfindungsgemäßen Rezepturen 1 und 2 sowie der Vergleichsrezepturen
V1 bis V3 wurde nach Lagerung bei 40°C über einen Zeitraum von 24 Stunden sowie 2,
8, 12 und 26 Wochen mit Hilfe eines Brookfield-Viskosimeters (Modell RVT, Spindel
Nr.1, 12 Upm) bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt; die Mengenangaben
verstehen sich als Gew.-%.
1. Verwendung von Mischungen von
(a) Fettalkoholpolyethylenglycolethern der Formel (I),
R1O(CH2CH2O)mH (I)
in der R1 für einen linearen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und
m für Zahlen von 1 bis 10 steht, und
(b) Oxoalkoholpolyethylenglycolethern der Formel (II),
R2O(CH2CH2O)nH (II)
in der R2 für einen Alkylrest mit 11 bis 15 Kohlenstoffatomen und n für Zahlen von 1 bis 10
steht,
im Gewichtsverhältnis 1 : 3 bis 3 : 1 als selbstverdickende Tensidkomponente zur
Herstellung von schwach schäumenden, polymerfreien Reinigungsmitteln auf Basis kationischer
Tenside.
2. Verwendung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung der Reinigungsmittel als kationische Tenside quartäre Benzylammoniumverbindungen
der Formel
(III) einsetzt,
in der R
3 und R
4 unabhängig voneinander für einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
5 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, Ph für einen
Phenylrest und X für Halogenid steht.
3. Verwendung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet daß man die kationischen Tenside in Mengen von 1 bis 5 Gew.-% und die Polyethylenglycolether
in Summe in Mengen von 5 bis 10 Gew.-% - jeweils bezogen auf die Mittel - einsetzt.
1. The use of mixtures of
(a) fatty alcohol polyethylene glycol ethers corresponding to formula (I):
R1O(CH2CH2O)mH (I)
in which R1 is a linear alkyl and/or alkenyl radical containing 12 to 18 carbon atoms and m is
a number of 1 to 10 and
(b) oxoalcohol polyethylene glycol ethers corresponding to formula (II):
R2O(CH2CH2O)nH (II)
in which R2 is an alkyl radical containing 11 to 15 carbon atoms and n is a number of 1 to 10,
in a ratio by weight of 1:3 to 3:1 as a self-thickening surfactant component for
the production of low-foaming, polymer-free cleaning compositions based on cationic
surfactants.
2. The use claimed in claim 1, characterized in that quaternary benzylammonium compounds
corresponding to formula (III):
in which R
3 and R
4 independently of one another represent an optionally hydroxy-substituted alkyl radical
containing 1 to 4 carbon atoms, R
5 is an alkyl and/or alkenyl radical containing 12 to 22 carbon atoms, Ph is a phenyl
radical and X is halide, are used as cationic surfactants for the production of the
cleaning compositions.
3. The use claimed in claims 1 and 2, characterized in that the cationic surfactants
are used in quantities of 1 to 5% by weight and the polyethylene glycol ethers together
are used in quantities 5 to 10% by weight, based on the composition.
1. Utilisation de mélanges de
(a) polyéthylèneglycoléthers d'alcools gras de la formule (I),
R1O(CH2CH2O)mH (I)
dans laquelle R1 représente un radical alkyle et/ou alcényle linéaire comportant 12 à 18 atomes de
carbone et m correspond à un nombre de 1 à 10, et de
b) polyéthylèneglycoléthers d'oxalcools de la formule (II),
R2O(CH2CH2O)nH (II)
dans laquelle R2 représente un radical alkyle comportant 11 à 15 atomes de carbone et n correspond
à un nombre de 1 à 10,
dans un rapport pondéral de 1:3 à 3:1, comme composant tensioactif autoépaississant,
pour la production de nettoyants à base de surfactifs cationiques, peu moussants et
exempts de polymères.
2. Utilisation selon la revendication 1,
caractérisée en ce que l'on met en oeuvre comme surfactifs cationiques pour la production des nettoyants,
des composés quaternaires du benzylammonium de la formule
(III),
dans laquelle R
3 et R
4 représentent indépendamment l'un de l'autre, un radical alkyle éventuellement à substitution
hydroxyle, comportant 1 à 4 atomes de carbone, R
5 correspond à un radical alkyle et/ou alcényle possédant 12 à 22 atomes de carbone,
Ph équivaut à un radical phényle et X représente un halogénure.
3. Utilisation selon les revendications 1 et 2, caractérisée en ce que l'on met en oeuvre les surfactifs cationiques en proportions de 1 à 5 % en poids
et les polyéthylèneglycoléthers en concentrations totales de 5 à 10 % en poids, dans
chaque cas par rapport aux produits.