[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung am Krankenbett, insbesondere zur Dekubitus-Prophylaxe.
[0002] Schwerkranke Patienten sind meist in ihrer Beweglichkeit im Krankenbett erheblich
eingeschränkt. Insbesondere gelähmte Patienten (Querschnittslähmung, Schlaganfall)
sind zu einer Eigenbeweglichkeit entweder kaum oder überhaupt nicht fähig. Sie liegen
mehr oder minder bewegungslos im Bett. Dies hat zur Folge, daß sich die Auflagepunkte
ihres Körpers auf der Auflagefläche des Bettes, in der Regel der Sakralbereich, die
Fersen und die Schultern, niemals ändern, es sei denn durch äußere Krafteinwirkung.
[0003] Im Bereich eines Auflagepunktes drückt der Knochen die darüberliegende Haut auf die
Auflagefläche. Dabei wird die Haut in einem bestimmten Maße komprimiert, so daß der
Blutfluß in diesem Bereich eingeschränkt ist bzw. sistiert. Infolgedessen kommt es
in diesem umschriebenen Bereich zu einer Sauerstoffunterversorgung, einer Hypoxie
bzw. einer Anoxie. Hält diese Situation längere Zeit an - es genügen schon wenige
Stunden -, kommt es zu umschriebenen Gewebsdefekten mit Zelluntergang (Nekrosen),
dem Dekubitus.
[0004] Dieser kann sich, wenn er unzureichend behandelt wird, infizieren (u.a. durch Krankenhauskeime).
Es kommt nicht selten zu einer Sepsis, die gerade bei schwerkranken und somit abwehrgeschwächten
Patienten zum Tode führen kann.
[0005] Therapeutische Maßnahmen sind je nach Ausmaß und Stadium des immer mehr fortschreitenden
Prozesses zum einen die chirurgi sche Sanierung des nekrotischen Bereiches, zum anderen
vor allem die pflegerische Behandlung mit intensiver Hautpflege, antibiotischer Lokaltherapie,
Massage und nicht zuletzt dem ständigen Umlagern des Patienten, um das betroffene
Areal zu schonen und vital zu halten. Diese Maßnahmen erfordern einen hohen personellen,
zeitlichen und finanziellen Aufwand, der vorwiegend wegen personeller Mangelsituation
mitunter nur in unzureichendem Maße betrieben wird.
[0006] Neben den therapeutischen Maßnahmen, die im Falle des eingetretenen Dekubitus unumgänglich
sind, besteht deshalb ein großes Bedürfnis nach Maßnahmen, die das Entstehen des Dekubitus
von vornherein verhindern können.
[0007] Ähnlich gelagert ist der Fall auch bei der Behandlung der Schocklunge (ARDS = adult
respiralory distress syndrome). Bei diesem Krankheitsbild kommt es schockbedingt zu
einem sogenannten Membransnydrom, d.h. die Interalveolarsepten in den Lungen werden
durch Ödemflüssigkeit, Fibrin, entzündliche Infiltrate und schließlich Bindegewebsbildung
massiv verdickt, so daß ein Gasaustausch mit den Alveolen nicht mehr möglich ist.
Es kommt zur inneren Erstickung (respiralory distress). Therapeutisch muß künstlich
beatmet werden, was natürlich nur dann einen Sinn hat, wenn noch intakte alveoläre
Strukturen der Beatmung zugänglich sind. Um diese Areale in der Lunge optimal zu beatmen,
ist es vorteilhaft, wie sich bereits gezeigt hat, den Körper und somit die Lunge in
der Position immer wieder zu verändern. So werden entsprechende Patienten neuerdings
auch in Bauchlage oder Seitenlage beatmet. Dies führt zu denkbaren pflegerischen Problemen.
[0008] Aus dem Bereich der "Feldenkrais-Methode" ist ein Bewegungsbett bekannt, das gewisse
Bewegungen durchführen und auf den Liegenden übertragen kann. So offenbart zum Beispiel
die deutsche Offenlegungsschrift DE 38 00 496 ein Bewegungsbett zur Unterstützung
der sogenannten "Feldenkrais-Methode". Hier soll eine Verbesserung des Muskeltonus
und eine physische und psychische Entspannung dadurch erreicht werden, daß der Patient
stehend, sitzend oder liegend verschiedene relativ sanfte Bewegungen, wie beispielsweise
langsames, abwechselndes Anheben der Arme oder Beine, leichte Drehungen des Rumpfes
und dergleichen, entweder selbst ausführt oder passiv durch den Lehrer ausführen läßt.
Zur Erreichen von leichten Verwindungen der Wirbelsäule und zu gegenläufigen Bewegungen
der beiderseitigen Extremitäten tordiert der Matratzenrahmen oszillierend um seine
Längsmittelachse. Damit werden Bewegungen bzw. Bewegungsabläufe nachempfunden, wie
sie üblicherweise bei natürlichen Bewegungen auftreten. Eine Bewegungsübertragung
vom Bett auf die darin befindliche Person wird mit Hilfe eines Antriebs erreicht,
der den aus einer Vielzahl von beweglichen Teilen zusammengesetzten Matratzenrahmen
in einen sehr komplexen Bewegungsablauf versetzt.
[0009] Zur Dekubitus-Prophylaxe als auch zur Therapie der Schocklunge ist dieses Bett mit
einer vorgeschlagenen Periodendauer der Torsionsbewegung von 3 bis 20 Sek. nicht geeignet,
da eine solch kurze Periode auf Dauer als störend empfunden werden würde.
[0010] Eine andere Art von mobilem Bett wird in der deutschen Offenlegungsschrift DE 42
39 942 zur Behandlung von Schlafstörungen bereitgestellt. Damit dieses in eine Schaukelbewegung
versetzt werden kann, muß es allerdings frei pendelnd an der Decke nach Art einer
Hängematte aufgehängt sein, was seinen Einsatz im stationären Klinikbereich so gut
wie unmöglich macht.
[0011] Aus der US 4 586 492 ist ein therapeutisches Bett bekannt, dessen Rahmen in eine
rhythmische Kreisbewegung versetzt werden kann, die an die Bewegung eines Bootes auf
bewegter See erinnert. Die Antriebsvorrichtung ist dabei unterhalb des Schwerpunktes
des Rahmens angeordnet und weist Mittel zur Kontrolle der Geschwindigkeit der Kreisbewegung
auf. Diese Kreisbewegung wird durch eine Antriebsvorrichtung realisiert, die mit einem
unteren Rahmen verbunden ist und den oberen Rahmen antreibt, der auf Stoßdämpfern
gelagert ist.
[0012] Aus der US 2 808 828 ist ein Schaukelbett bekannt, welches eine Art Präzessionsbewegung,
also eine Schaukelbewegung von Kopf bis Fuß oder von einer zur anderen Seite ausführen
kann. Zur Realisierung dieser Bewegung ist der Bettrahmen mit einer Antriebsvorrichtung
verbunden, so daß das Bett um eine horizontale als auch um eine vertikale Achse oszilliert.
Die Antriebsvorrichtung ist dabei sehr aufwendig ausgebildet. Ein Zahnradgetriebe
ist mit einem Nockenantrieb gekoppelt. Der Nocken läuft dabei in einer spiralförmigen
Nut um, welche die oszillierende Bewegung realisiert.
[0013] Speziell zur Dekubitus-Prophylaxe und zur Therapie der Schocklunge wurde bereits
versucht, die kosten- und zeitaufwendige manuelle Umlagerung der bettlägerigen Patienten
durch eine automatische Umlagerung zu ersetzen. Diese wird derzeit durch im Fachhandel
erhältliche wasser-, luft- oder schaumgefüllte Spezialmatratzen erreicht, die zum
Teil auf herkömmliche Krankenbetten aufgelegt, zum Teil aber auch nur integriert in
Spezialbetten angeboten werden. Sie weisen bewegliche Elemente oder mit Luft und Wasser
füllbare Kammern auf, die von einer Zentraleinheit oder Pumpe über eine komplexe Mechanik
bzw. Ventilsteuerung derart angesteuert werden, daß es zu ständigen Veränderungen
der Auflagefläche und somit der Auflagepunkte des auf einer solchen Matratze liegenden
Patienten kommt.
[0014] Nachteilig bei diesen bekannten Modellen ist, daß der bettlägrige Patient durch sie
unannehmbar beeinträchigt wird. So wird er einerseits durch die nicht unerheblichen
Geräusche dieser Antriebe/Pumpen, andererseits durch die von diesen ausgelösten Vibrationen
gestört und am Schlaf gehindert. Hierzu führen auch die oft unverhältnismäßig großen
Auslenkungen der Auflagerfläche, die die bekannten Vorrichtungen zur Dekubitus-Prophylaxe
verursachen, und durch die der Patient regelrecht "durchgeschaukelt" wird. Zudem sind
diese Anlagen sehr komplex und weisen neben den teuren Spezialmatratzen eine Vielzahl
von wartungsintensiven Bauteilen auf, wie Pumpen, Steuerungen, Ventile, Leitungen
und Dichtungen. Nachteilig ist ebenfalls, daß diese Spezialbetten bzw. Spezialmatratzen
einer speziellen Desinfektionsbehandlung bedürfen und nicht auf übliche Weise im Desinfektionssprühraum
behandelt werden können, da die wartungsintensiven Bauteile vor Eindringen von Desinfektionsflüssigkeit
geschützt werden müssen. Dies hat wiederum einen Mehraufwand an Arbeitskräften zur
Folge, wirkt kostensteigernd und ist zudem sehr zeitaufwendig.
[0015] Diesen Nachteilen will die vorliegende Erfindung abhelfen. Ausgehend von diesem Stand
der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung insbesondere
zur Dekubitus-Prophylaxe bereitzustellen, durch die ein bettlägeriger Patient ständig
für ihn fast unmerklich in seiner Position verändert, umgelagert wird, ohne daß der
Patient durch Geräusche oder Fibrationen beeinträchtigt wird, die bei Bedarf sofort
verfügbar ist, also ohne Umbetten des Patienten, und die so kompakt und zweckmäßig
gestaltet ist, daß sie selbst kostengünstig herstellbar ist und auch kostensparend
in ein herkömmliches Krankenbett integriert werden kann. Des weiteren soll diese Vorrichtung
so ausgestaltet sein, daß ein damit ausgestattetes Krankenbett üblicherweise in der
Desinfektionskammer desinfiziert werden kann.
[0016] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Lehre des Anspruchs 1 gelöst. Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Erfindungsgemäß
wird eine an der Unterseite eines Krankenbett-Rostes montierbare Vorrichtung vorgeschlagen,
die durch ein im wesentlichen symmetrisch um den Schwerpunkt von Bettrost, Auflage
und Patient angeordnete Antriebsvorrichtung gekennzeichnet ist, durch welche der Bettrost
bzw. die Flächennormale auf den Bettrost in eine Präzessionsbewegung um diese Antriebsvorrichtung
versetzt werden kann. Die Antriebsvorrichtung weist dazu eine obere und eine untere
Lagerung auf, zwischen denen ein Zahnrad angeordnet ist, in welchem mittig ein Ring
oder Scheibe mit geneigter Oberfläche umläuft.
[0017] Es wurde nämlich beobachtet, daß selbst minimale Bewegungen wie sie Gesunde, auch
wenn sie vollkommen alkoholisiert sind, im Schlaf vollziehen, eine ausreichende Umlagerung
darstellen, so daß Dekubitalgeschwüre niemals auftreten und noch intakte alveoläre
Lungenareale ausreichend beatmet werden können. Diese minimalen ständigen Umlagerungen
des Patienten werden erfindungsgemäß durch die Präzessionsbewegung des Krankenbettes
erreicht.
[0018] Das Zahnradgetriebe ist dabei so ausgebildet, daß über einen Motor mit Getriebe ein
sogenanntes Antriebsrad angetrieben wird, welches ein zwischen einer oberen und einer
unteren Lagerung umlaufendes weiteres Zahnrad antreibt. Dieses indirekt angetriebene
Zahnrad weist entweder eine aufgesetzte Scheibe oder Ring oder eine mittig im angetriebenen
Zahnrad angeordnete Scheibe mit geneigter Oberfläche auf, wobei diese aufgesetzte
die Präzessionsbewegung auslösende Scheibe umfänglich unterschiedliche axiale Höhenausdehnungen
aufweist.
[0019] Die obere Lagerung ist über eine Haltevorrichtung mit dem Krankenbettrost verbunden.
Die untere Lagerung ist mit einem Aufnahmerahmen verbunden. Zwischen Krankenbettrost
und Aufnahmerahmen, welcher zwischen Krankenbettrost und unterem Bettgestell angeordnet
ist, ist ein Verbindungselement vorgesehen. Dieses Verbindungselement kann entweder
am Aufnahmerahmen oder an Aufnahmerahmen und Bettrost angeordnet und verbunden sein.
Die Haltevorrichtung, welche mit dem Bettrost verbunden ist und an welcher die oberen
Lagerungen befestigt sind, weist ein Anschlagelement auf, welches in das Verbindungselement,
welches zwischen Aufnahmerahmen und Krankenbettrost angeordnet ist, eingreift. Das
Verbindungselement ist so ausgebildet, daß das an der Haltevorrichtung angeordnete
oder mit dieser verbundene Anschlagelement in das Verbindungselement hineinragt, wobei
dieses Anschlagelement die Auslenkung der Präzessionsbewegung des Krankenbettrostes
durch das umlaufende Neigungselement begrenzt. Das Anschlagelement führt im Verbindungselement
eine senkrecht auf- und abwärtsgerichtete Hubbewegung während des Umlaufes des Neigungselementes
aus.
[0020] Das Neigungselement bzw. die Scheibe oder der Ring mit geneigter Oberfläche kann
nach einer bevorzugten Ausführungsform im Zahnradgetriebe der Antriebsvorrichtung
korporiert sein, also kann mittig im mittelbar angetriebenen Zahnrad ausgebildet oder
angeordnet sein.
[0021] Das obere Lager als auch das untere Lager weisen einen inneren und äußeren Lagerring
auf. Der innere Lagerring des oberen Lagers ist fest mit der im oder auf dem Zahnrad
angeordneten mit geneigter Oberfläche ausgebildeten Scheibe verbunden. Der äußere
Lagering ist fest an der Haltevorrichtung fixiert. Der innere Ring der unteren Lagerung
ist mit dem mittelbar angetriebenen Zahnrad fest verbunden und läuft mit diesem Ring
um, wobei der äußere Lagerring fest auf dem Aufnahmerahmen fixiert ist.
[0022] Die gesamte Antriebsvorrichtung ist von einem hinsichtlich des in Krankenhäusern
verwendeten Desinfektionsmittels widerstandsfähigen und flexiblen Gummi- oder Kunststoffmaterial
flüssigkeitsdicht ummantelt. Der Gummi- oder Kunststoffmantel ist dabei flexibel ausgebildet
und folgt der Präzessionsbewegung der Antriebsvorrichtung.
[0023] Der normale Ablauf der Krankenpflege und sonstigen Therapie wird bei Einsatz der
vorliegenden Erfindung nicht gestört, da sich die Antriebsvorrichtungen und die Peripherelemente
schnell und kostengünstig in konventionelle Krankenbetten mit gewohnter Ausstattung
(z.B. elektrisch verstellbare Lehnen, Anbringungsmöglichkeiten für Zusatzgeräte u.s.w.
) integrieren lassen. Bei diesen liegt der Bettrost für gewöhnlich mit seinem Randbereich
auf einem umlaufendem Lagervorsprung des Bettgestells auf. Auf diesen Lagervorsprung
kann eine Trägerplatte mit den Abmessungen des Bettrostes gelagert werden, welche
die Antriebsvorrichtung trägt. Der Bettrost wiederum ist dann unmittelbar auf der
Trägerplatte und damit den Elementen der Vorrichtung gelagert. Damit bleiben auch
die Maße eines konventionellen Krankenbettes unverändert erhalten, was für einen reibungslosen
Krankenhausbetrieb von Vorteil ist.
[0024] Wesentlich für das Wohlbefinden eines bettlägerigen Patienten ist neben der Geräusch-
und Vibrationsarmut auch die kontrolliert minimalisierte Bewegung des Bettes. Diese
wird durch die vorliegende Erfindung zunächst einmal auf praktische und unkomplizierte
Weise über die Dimensionierung der Bauteile der Antriebsvorrichtung (z.B. Zahnraddurchmesser,
Lagerhöhe und Höhe des Neigungselementes) und desweiteren über die ebenso problemlose,
wie exakte Steuerung ermöglicht, die für die Antriebsvorrichtung in ihrer jeweiligen
Ausführungsform eingesetzt werden kann.
[0025] Die Parameter einer solchen kontrollierten und minimalisierten Bewegung des Bettes
sind dabei vorteilhaft über an der Steuerung vorgesehene Mittel einstellbar und veränderbar.
Es wurde gefunden, daß die Frequenz einer komplett durchlaufenen Prä-zessionsbewegung
des Bettes nicht 1/10 min unterschreiten sollte, um vom Patienten nicht als störend
empfunden zu werden. Natürlich sollte im Interesse des Patienten diese Frequenz möglichst
noch niedriger gehalten und individuell einstellbar sein. So kann sie bei entsprechenden
körperlichen und krankheitsbedingten Gegebenheiten auch auf 1/1 h herabgesetzt werden,
wobei weiterhin eine Umlagerung des Patienten in immer veränderte Positionen gewährleistet
wird, so daß Dekubitusgeschwüre wirksam verhindert werden und die intakten alveolären
Strukturen der Lunge einem Gasaustausch verfügbar bleiben.
[0026] Das eben über die Frequenz Ausgesagte gilt entsprechend auch für die Amplitude der
Präzessionsbewegung. Der für den Patienten noch gut verträgliche Grenzwert der Amplitude
darf in einem Radius von etwa 25 cm um den Schwerpunkt den Bettrost nicht über 3 cm
aus der Horizontalen auslenken. Gemäß den individuell vorliegenden Gegebenheiten sollte
natürlich bei jedem Patienten die Amplitude der Präzessionsbewegung des Bettes über
die an der Steuerung vorgesehenen Mittel so gering wie möglich eingestellt werden.
Die Amplitude der Präzessionsbewegung ist vorzugsweise in einem Bereich von 3 cm bis
10 cm Auslenkung aus der Horizontalen regelbar. Am umlaufenden Bettprofil können vorteilhafterweise,
auch nach Anbau der Teile der Antriebsvorrichtung tragenden Haltevorrichtung, welche
unterhalb des Bettrostes liegt, herkömmlichen Schutzmittel, wie z.B. Gitter, angebracht
werden, um ein Herausfallen der Patienten bei größeren Auslenkamplituden zu verhindern
und die Patienten insgesamt zu sichern.
[0027] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Auf diesen Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung die Seitenansicht eines Antriebsvorrichtung mit Zahnradgetriebe.
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung die Draufsicht auf das Zahnradgetriebe mit Neigungselement.
[0028] In Fig. 1 ist in schematischer Darstellung eine Antriebsvorrichtung, welche als Zahnradgetriebe
ausgebildet ist, dargestellt. Unterhalb des Krankenbettrostes 1 ist eine Haltevorrichtung
12 angeordnet. Diese Haltevorrichtung erstreckt sich im wesentlichen mittig zur Längserstreckung
des Bettes über die gesamte Bettbreite von linkem zu rechtem Bettrahmen. Diese Haltevorrichtung
ist nach Art einer ebenen Lagerfläche ausgebildet, wobei sich die quer zur Längsrichtung
erstreckenden Randbereiche vom Bettrost weg erstrecken. In dem Bereich der Haltevorrichtung
12, welcher dem Motor mit Getriebe 16 am nächsten liegt, schließt sich an den abgerundeten
Haltevorrichtungsbereich ein Anschlagelement 15 an. Dieses Anschlagelement 15 ist
mit der, der Präzessionsbewegung folgenden Haltevorrichtung fest verbunden und greift
in ein Verbindungselement 14 ein. Dieses Verbindungselement 14, welches zwischen Aufnahmerahmen
17 und Bettrost 1 angeordnet ist, ist insbesondere als Anschlagbegrenzung zur Begrenzung
der Auslenkungsamplitude des Bettrostes aus der horizontalen angeordnet. Die Präzessionsbewegung
des Bettrostes 1 wird nach Figur 1 durch den Umlauf einer Neigungsscheibe 13 mit bezüglich
ihres Umfanges veränderlicher axialer Höhenausdehnung erreicht. Die Neigungscheibe
ist nach Art einer Keilscheibe so ausgebildet, daß einandergegenüberliegende Punkte
in ihrer axialen Höhenausdehnung so voneinander abweichen, daß eine Auslenkungsamplitude
im Bereich von 3 bis 10 cm gewährleistet wird. Das Zahnrad 18, welches über ein mit
dem Motor 16 verbundenes Zahnrad angetrieben wird, läuft zwischen einer oberen Lagerung
11 und einer unteren Lagerung 10 um. Mittig, im Zahnrad 18, ist eine Neigungsscheibe
13 angeordnet. Diese Neigungsscheibe 13 ist mit dem inneren Lagerring der oberen Lagerung
11 festgebunden. Der äußerre Lagerring ist mit der Haltevorrichtung festverbunden.
Das Zahnrad 18 ist mit dem inneren Lagerring der unteren Lagerung 10 verbunden, wobei
der äußere Lagerring der unteren Lagerung 10 mit dem Aufnahmerahmen 17 verbunden ist.
Der äußere Lagerring der oberen Lagerung 11 ist fest an der Haltevorrichtung fixiert.
Der innere Ring der unteren Lagerung 10 ist mit dem mittelbar angetriebenem Zahnrad
fest verbunden und läuft mit diesem Lagerring um, wobei der äußere Lagerring fest
auf dem Aufnahmerahmen fixiert ist. Motor und Getriebe sind ebenfalls im Aufnahmerahmen
17 angeordnet und fixiert. Im in Fig.1 dargestellen Ausführungsbeispiel befindet sich
der Teil der Keilscheibe 13 mit der größtmöglichen axialen Ausdehnung auf der dem
Motor gegenüberliegenden Seite der Antriebsvorrichtung. Das Anschlagelement 15 ist
im Verbindungselement 14 in Richtung Aufnahmerahmen geneigt. Im abgetriebenen Zahnrad
18 ist die Neigungsscheibe 13 integriert und wird indirekt über das sie umgebende
abgetriebene Zahnrad in eine Rotationsbewegung versetzt.
[0029] Befindet sich der Teil der Neigungscheibe 13 mit der höchsten axialen Ausdehnung
im Bereich der oberen Lagerung 11, welcher in unmittelbarer Nähe von Motor und Getriebe
angeordnet ist, so befindet sich das Anschlagelement 15 im oberen Bereich des Verbindungselementes
14, welches dann die Auslenkung der Präzessionsbewegung begrenzt.
[0030] Aus Fig. 2 ist in schematischer Darstellung die Anordnung des Zahnradgetriebes der
Antriebsvorrichtung zu Fig. 1 dargestellt. Über den Motor mit Getriebe 16 wird ein
kleineres Zahnrad 19 angetrieben. Dieses greift in das größere Zahnrad 18 ein, in
welchem mittig eine Keilscheibe oder Neigungsscheibe mit über dem Umfang unterschiedlichen
Höhenausdehnungen bezüglich der Flankenhöhe des umfänglichen Zahnrades angeordnet
ist. In Richtung der Längsachse des Bettrostes mittig auf der Längsachse des Bettrostes
liegend ist das Anschlagelement 15 angeordnet, welches in das Verbindungselement 14
eingreift.
1. Vorrichtung, insbesondere zur Dekubitus-Prophylaxe, die an der Unterseite eines Krankenbett-Rostes
(1) montiert ist, mit einer als Zahnradgetriebe mit Ring oder Scheibe ausgebildeten
Antriebsvorrichtung (2), die von einem Motor mit Getriebe (16) angetrieben wird, wobei
das Krankenbettrost (1) über eine Haltevorrichtung mit einer oberen Lagerung der Antriebsvorrichtung
(2) verbunden ist und wobei die Antriebsvorrichtung (2) im wesentlichen symmetrisch
unterhalb des Krankenbettrostschwerpunktes angeordnet ist
dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebsvorrichtung (2) durch welche der Krankenbettrost (1), eine Auflage und
ein darauf liegender Patient in eine Präzessionsbewegung um diese Antriebsvorrichtung
(2) versetzt werden kann, eine obere Lagerung (11) und eine untere Lagerung (10) aufweist
und zwischen der oberen Lagerung (11) und der unteren Lagerung (10) ein Zahnrad (18)
angeordnet ist, in welchem mittig eine Scheibe oder ein Ring (13) mit geneigter Oberfläche
umläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Lagerung (11) über eine Haltevorrichtung (12) mit dem Krankenbettrost
(1) verbunden ist und die untere Lagerung (10) mit einem Aufnahmerahmen (17) verbunden
ist, wobei zwischen Krankenbettrost (1) und Haltevorrichtung (12) ein Verbindungselement
(14) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltevorrichtung (12) über ein Anschlagelement (15) in das Verbindungselement
(14) so eingreift, daß dieses die Auslenkung der Präzessionsbewegung des Krankenbettrostes
(1) begrenzt.
4. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheibe oder der Ring (13), welche innerhalb des Zahnrades (18) angeordnet
ist, als Neigungsscheibe oder -ring mit über dem Umfang veränderlicher axialer Höhenausdehnung
ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheibe oder der Ring (13) im Zahnradgetriebe der Antriebsvorrichtung (2)
inkorporiert ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zum Verändern von Frequenz und Amplitude der Präzessionsbewegung vorgesehen
sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Frequenz der Präzessionsbewegung im Bereich von 1/10 min bis 1/1 h liegt.
8. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die maximal in einem Umkreis von etwa 25 cm Radius um die Antriebsvorrichtung
(2) erreichte Amplitude der Präzessionsbewegung eine Auslenkung des Krankenbettrostes
von etwa 3 cm aus der Horizontallage nicht übersteigt.
9. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsvorrichtung (2) von einer der Präzessionsbewegung folgenden flexiblen
Hülle ummantelt ist.
1. A device, particularly for prevention of bedsores, mounted on the underside of the
mattress (1) of a sickbed, comprising a drive device (2) in the form of a gearwheel
transmission unit with a ring or disc and driven by a motor and transmission unit
(16), wherein the mattress (1) is connected by a retaining device to a top mounting
of the drive device (2) and wherein the drive device (2) is disposed substantially
symmetrically below the centre of gravity of the mattress,
characterised in that
the drive device (2), by means of which the mattress (1), a support and a patient
thereon can be set in precessional motion around the drive device (2), has a top mounting
(11) and a bottom mounting (10) and a gearwheel (18) in which a disc or ring (13)
having an inclined surface rotates centrally is disposed between the top mounting
(11) and the bottom mounting (10).
2. A device according to claim 1, characterised in that the top mounting (11) is connected
by a retaining device (12) to the mattress (1) and the bottom mounting (10) is connected
to a receiving frame (17), a connecting element (14) being disposed between the mattress
(1) and the retaining device (12).
3. A device according to claim 1 or 2, characterised in that the retaining device (12)
so engages in the connecting element (14) by way of an abutment element (15) that
the element (14) limits the deflection of the precessional motion of the mattress
(1).
4. A device according to any of the preceding claims, characterised in that the disc
or ring (13) disposed inside the gearwheel (18) is in the form of an inclined disc
or ring having an axial vertical dimension which varies around its periphery.
5. A device according to any of the preceding claims, characterised in that the disc
or ring (13) is incorporated in the gearwheel transmission unit of the drive device
(2).
6. A device according to any of the preceding claims, characterised in that means are
provided for varying the frequency and amplitude of the precessional motion.
7. A device according to any of the preceding claims, characterised in that the frequency
of the precessional motion is from 1/10 minutes to 1 hour.
8. A device according to any of the preceding claims, characterised in that the maximum
amplitude of precessional motion reached in a circle of about 25 cm radius around
the drive device (2) does not exceed a deflection of the mattress by about 3 cm out
of the horizontal position.
9. A device according to any of the preceding claims, characterised in that the drive
device (2) is enclosed in a flexible cover which follows the precessional motion.
1. Dispositif, destiné notamment à prévenir les plaies du décubitus, monté sur la face
inférieure d'un châssis de lit de malade (1), comportant un dispositif d'entraînement
(2) réalisé sous la forme d'un engrenage mécanique A bague ou à disque, entraîné par
un motoréducteur (16), le châssis de lit de malade (1) étant relié par un dispositif
de fixation à un groupe de paliers supérieur du dispositif d'entraînement (2), et
le dispositif d'entraînement (2) étant disposé, essentiellement de façon symétrique,
endessous du centre de gravité du châssis de lit de malade,
caractérisé en ce que le dispositif d'entraînement (2), par lequel le châssis de lit
de malade (1), une couche et le patient reposant sur cette couche peuvent mis dans
un mouvement de précession autour de ce dispositif d'entraînement (2), présente un
groupe de paliers supérieur (11) et un groupe de paliers inférieur (10), et en ce
qu'entre le groupe de paliers supérieur (11) et le groupe de paliers inférieur (10),
est disposée une roue dentée (18), au milieu de laquelle tourne un disque ou une bague
(13) comportant une surface supérieure inclinée.
2. Dispositif suivant la revendication 1, caractérisé en ce que le groupe supérieur de
paliers (11) est relié au châssis de lit de malade (1) par l'intermédiaire d' un dispositif
de fixation (12), et en ce que le groupe inférieur de paliers (10) est relié à un
cadre de fixation (17), tandis qu'un élément de liaison (14) est disposé entre le
châssis de lit de malade (1) et le dispositif de fixation (12).
3. Dispositif suivant l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que le dispositif
de fixation (12) attaque l'élément de liaison (14) par l'intermédiaire d'un élément
de butée (15), de telle façon que cet élément de liaison (14) limite le débattement
du mouvement de précession du châssis de lit de malade (1).
4. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé an ce que le
disque ou la bague (13), disposée à l'intérieur de la roue dentée (18), est réalisée
sous la forme d'un disque ou d'une bague inclinée comportant un déplacement en hauteur
pouvant être modifié suivant la position périphérique.
5. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le
disque ou la bague (13) sont incorporés dans l'engrenage mécanique du dispositif d'entraînement
(2).
6. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé an ce que des
moyens sont prévus faisant varier la fréquence et l'amplitude du mouvement de précession.
7. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé an ce que la
fréquence du mouvement de précession est comprise dans la zone de 1 par 10 minutes
à 1 par heure.
8. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'amplitude
du mouvement de précession atteinte au maximum autour du dispositif d'entraînement,
dans une circonférence de rayon égal à environ 25 cm, ne dépasse pas un débattement
du châssis du lit de malade d'environ 3 cm à partir de la position horizontale.
9. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le
dispositif d'entraînement (2) est enveloppé dans une capsule flexible qui suit le
mouvement de précession.