[0001] Die Erfindung betrifft eine Arbeitsmaschine, insbesondere für Tiefbauarbeiten, gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1, ein Schnellwechsel-Kupplungssystem nach dem Oberbegriff
des Anspruches 8 und ferner eine Fluidkupplung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
10.
[0002] Derartige Arbeitsmaschinen finden häufig im Bauwesen, auf Steinbrüchen, in kommunalen
Bauhöfen oder der Landwirtschaft Anwendung. Um sie vielseitig verwenden zu können,
weisen diese Arbeitsmaschinen verschiedene Anbaugeräte auf, von denen jeweils eines
an die Arbeitsmaschine angekoppelt und genutzt werden kann. Um einen schnellen Wechsel
des Anbaugeräts mit geringem Aufwand erzielen zu können, sind die Ankopplungssysteme
für die Herstellung der Verbindung zwischen der Arbeitsmaschine und dem Anbaugerät
zumeist als Schnellwechsel-Kupplungssystem ausgebildet. Dieses kann mechanisch oder
hydraulisch betätigbar sein, wobei zusätzlich wenigstens noch ein Sicherungsstift
o.ä. zu betätigen ist, was von außerhalb des Führerhauses zu erfolgen hat.
[0003] In der Praxis werden ferner auch häufig Anbaugeräte verwendet, welche eine Druckmittelversorgung
erfordern. Hierzu weisen diese Werkzeuge entsprechende Anschlüsse auf, die bei den
derzeitigen Bauweisen von Hand an die Druckmittelversorgung der Arbeitsmaschine angeschlossen
werden müssen. Dabei ist nachteilig, daß hierzu entweder eine zusätzliche Person erforderlich
ist, oder der Bediener der Arbeitsmaschine sein Führerhaus verlassen muß. Damit ist
ein erheblicher Personal- bzw. Zeitaufwand verbunden. Die Vorteile der automatischen
mechanischen Ankopplung werden dadurch zum Teil wieder zunichte gemacht.
[0004] Besonders nachteilbehaftet sind diese Bauweisen insbesondere dann, wenn höhere Kräfte
auf die Anbaugeräte übertragen werden sollen. Bei einem Steinbruchbagger können dann
z. B. Druckmittelleitungen mit einem Durchmesser von mehreren Zoll erforderlich werden.
Zudem sind die Kupplungskomponenten der Druckmittelkupplung häufig so angeordnet,
daß sie schlecht zugänglich sind. Zum Teil liegen sie auch in einer Höhe, in der sie
nicht ohne weiteres erreicht werden können. Da hier auch die Kupplungskomponenten
ein entsprechendes Gewicht aufweisen, muß ein Anwender hohe Kräfte aufbringen, um
die Fluidkupplung zu schließen. Dieser Vorgang ist daher problembeladen und sehr zeitaufwendig.
[0005] Weiter ist noch zu beachten, daß an derartigen Arbeitsmaschinen im Einsatz zum Teil
hohe Kräfte auftreten, welche zu entsprechenden Zug- und Druckbelastungen am Kupplungssystem
führen. Zudem können bei einseitiger Belastung auch Torsionskräfte auftreten.
[0006] Aus der DE 44 12 115 A1 ist eine Vorrichtung zum Anschluß einer Ausrüstung an eine
Maschine, insbesondere eines Erntevorsatzes an eine Erntemaschine bekannt. Hierbei
ist eine Antriebsverbindung mit einer ersten und zweiten Kupplungshälfte vorgesehen,
welche für jeweils zusammengehörige elektrische, hydraulische, pneumatische und/oder
mechanische Anschlüsse dient. Ferner weist diese Vorrichtung eine Arretiervorrichtung
zur Festlegung der Ausrüstung an der Maschine auf. Bei dieser bekannten Bauweise ist
es nun vorgesehen, daß die Antriebsverbindung getrennt von der Arretiervorrichtung
ausgebildet und betreibbar ist. Hierbei wird die erste Kupplungshälfte von einem Träger
linear beweglich und drehfest getragen und an der anderen, zweiten Kupplungshälfte
zur Anlage gebracht, wobei die Kupplungshälften mittels Ausrichtmitteln zusammengeführt
werden.
[0007] Obwohl diese Bauweise zu einer Vereinfachung des Ankoppelvorgangs einer Ausrüstung
an eine Maschine geführt hat, haben sich jedoch weiterhin relevante Nachteile in der
praktischen Anwendung ergeben. So haben Toleranz- und/oder Fluchtungsfehler der Anschlüsse
der Antriebsverbindung den Ankoppelvorgang wesentlich erschwert. Insbesondere hat
sich hier gezeigt, daß die zur Herstellung der Verbindung erforderliche Kraft aufgrund
der Abweichungen ein derartiges Ausmaß annehmen kann, daß eine Beschädigung der Komponenten
nicht ausgeschlossen werden kann. Ferner haben Toleranzfehler bei der Anbringung der
einzelnen Kupplungskomponenten an den Kupplungshälften dazu geführt, daß Beschädigungen
an den Komponenten durch Verspannungen in der Antriebsverbindung auftreten können.
Dieses Verbindungssystem arbeitet daher nur bedingt zuverlässig und leidet an einer
beschränkten Lebensdauer der Komponenten, wobei bei ungünstigen Fällen mit hohen Toleranz-
und Fluchtungsabweichungen eventuell dennoch ein manuelles Eingreifen erforderlich
ist.
[0008] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Arbeitsmaschine mit einem Schnellwechsel-Kupplungssystem
bereitzustellen, bei dem eine vollautomatische Ankopplung sowohl der mechanischen
Kupplung als auch der wenigstens einen Fluidkupplung möglich ist, und bei der eine
Korrektur insbesondere von Fluchtungsfehlern der Kupplungskomponenten im wesentlichen
mit keinem zusätzlichen Kraftaufwand bei der Herstellung der Verbindung verbunden
ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch Weiterbildung einer gattungsgemäßen Arbeitsmaschine mittels
der kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0010] Die vorliegende Erfindung sieht somit erstmals vor, daß jeder Einzelanschluß der
Fluidkupplung separat betätigbar ist, und daß die Kupplungskomponenten zum Ausgleich
von Fluchtungsfehlern insbesondere durch Gelenklager lageeinstellbar gehalten sind.
Da erfindungsgemäß jeder Einzelanschluß somit unabhängig von anderen Einzelanschlüssen
lageeinstellbar gehalten ist, spielen Toleranzabweichungen bei der Anordnung der einzelnen
Anschlüsse an die jeweiligen Kupplungskomponente keine Rolle.
[0011] Von besonderem Vorteil ist bei der erfindungsgemäßen Bauweise, daß das Ausmaß eines
Fluchtungsfehlers bzw. die Größe eines Versatzes im wesentlichen keinen Einfluß auf
die erforderliche Kraft zum Herstellen der Verbindung bzw. auf die Genauigkeit der
Verbindung hat, da jeder Einzelanschluß der Fluidkupplung separat betätigbar und dabei
jede Kupplungskomponente lageeinstellbar ist.
[0012] Hieraus ergibt sich der wesentliche Vorteil, daß der Ankupplungsvorgang in praktisch
allen Fällen im wesentlichen unter gleichen Bedingungen und insbesondere mit dem gleichen
Kraftaufwand durchgeführt werden kann. Weiter werden Beschädigungen bzw. ein Verschleiß
der Kupplungskomponenten bzw. der Einzelanschlüsse so zuverlässig vermieden, so daß
das Schnellwechsel-Kupplungssystem bzw. die Arbeitsmaschine eine wesentlich höhere
Lebensdauer erzielen können. Gleichzeitig kann somit der Wartungsaufwand verringert
werden.
[0013] Weiter läßt sich damit vorteilhafterweise ein sehr schneller Austausch von Anbauwerkzeugen
mit sehr geringem Aufwand realisieren. Die Erfindung erlaubt hierzu erstmals auch
eine praktikable automatische Ankopplung der wenigstens einen Fluidkupplung und damit
eine Herstellung einer Druckmittelverbindung zwischen dem Anbauwerkzeug und der Arbeitsmaschine
ohne manuelles Eingreifen. Dadurch verringern sich die Rüstzeiten für derartige Arbeitsmaschinen
wesentlich.
[0014] Ferner ist zum Auswechseln des Werkzeugs in der Regel nur eine Person erforderlich,
welche zudem im Führerhaus der Arbeitsmaschine verbleiben kann. Eine evtl. erforderliche
zusätzliche Sicherung für die mechanische Ankopplung, wie z.B. ein Sicherungsstift,
kann automatisch oder auch von Hand betätigt werden.
[0015] Die kurzen Umrüstzeiten für die erfindungsgemäße Arbeitsmaschine ermöglichen es ferner,
den Fuhrpark zu verkleinern. So kann insbesondere im Schwerlastbereich anstelle von
zwei Arbeitsmaschinen mit unterschiedlichen Anbauwerkzeugen auch nur eine Arbeitsmaschine
mit austauschbarem Anbauwerkzeug angewendet werden.
[0016] Zudem zeichnet sich die erfindungsgemäße Arbeitsmaschine durch hohe Zuverlässigkeit
aus, da die Fluidkupplung erst geschlossen wird, wenn nach dem Schließen der mechanischen
Kupplung definierte Zuordnungen der Kupplungskomponenten der Fluidkupplung vorliegen.
Dadurch werden mangelhafte Ankopplungen im Bereich der Fluidkupplung wirksam vermieden.
[0017] Das Schnellwechsel-Kupplungssystem der erfindungsgemäßen Arbeitsmaschine zeichnet
sich zudem durch eine kompakte Bauweise aus.
[0018] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0019] Vorteilhaft ist es ferner, wenn wenigstens eine der Kupplungskomponenten mittels
eines Kugelgelenklagers gelagert ist. Dann kann in konstruktiv sehr einfacher Weise
eine zuverlässige Lageeinstellbarkeit der Kupplungskomponente erzielt werden, da sich
diese Art der Lagerung als besonders geeignet hierfür erwiesen hat. Sind beide Kupplungskomponenten
mit einem Kugelgelenklager gelagert, so kann zum Beispiel auch bei versetzten Achsen
oder großen Abweichungen eine zuverlässige und funktionsfähige Ankopplung erzielt
werden. Dabei ist der konstruktive Aufwand für die Anordnung des Kugelgelenklagers
gering. Weiter erfordert eine derartige Kupplung keinen großen Raum, wodurch die gesamte
Anordnung in ihren Abmessungen gering gehalten werden kann. Derartige Kugelgelenklager
werden zwar üblicherweise nicht axial belastet, wie dies im Rahmen der vorliegenden
Erfindung beabsichtigt ist. Sie können jedoch, wie diesbezügliche Versuche ergeben
haben, ausreichenden Axialdrücken standhalten, wenn eine umfangseitige Abstützung
des Kugelkäfigs im Lagersitz gegeben ist. Daher eignen sich derartige Kugelgelenklager
überraschenderweise für den erfindungsgemäßen Anwendungsfall.
[0020] Von weiterem Vorteil ist es, wenn die aufeinander zugerichtete Bewegung der Kupplungskomponenten
eine Linearbewegung ist. Dadurch ist der konstruktive Aufwand zum Führen dieser Bewegung
gering. Weiter läßt sich eine lineare Bewegung besser steuern als zum Beispiel eine
Schwenkbewegung, wodurch eine zuverlässigere Abdichtung an der Fluidkupplung erzielbar
ist. Insbesondere können so die Führungsflächen der Kupplungskomponenten exakt übereinander
gleiten.
[0021] Vorteilhaft ist ferner, wenn die aufeinander zugerichtete Bewegung der Kupplungskomponenten
druckmittelangetrieben ausführbar ist. Dadurch kann die Druckmittelversorgung der
Arbeitsmaschine zusätzlich als Energiequelle zur Herstellung der Verbindung genutzt
werden. Daher verringert sich der konstruktive Aufwand für die erfindungsgemäße Arbeitsmaschine
weiter. Zusätzliche Ansteuerungen, zum Beispiel mittels einem Elektromotor o.ä., sind
daher nicht erforderlich, können jedoch ergänzend oder alternativ vorgesehen sein,
wenn eine Ansteuerung durch die Druckmittelversorgung der Arbeitsmaschine nicht zweckmäßig
erscheint.
[0022] In der Praxis hat sich eine Bauweise als besonders vorteilhaft erwiesen, bei der
eine der Kupplungskomponenten eine Kuppelhülse aufweist, welche im Zuge der Erzielung
der Schließstellung der Kupplungskomponenten über eine federnd vorgespannte Muffe
an der anderen Kupplungskomponente bewegbar ist, wobei in der Kuppelhülse ein Dichtkegel
angeordnet ist, der federnd gegen einen Anschlag in der Kuppelhülse in Richtung auf
die andere Kupplungskomponente vorgespannt ist, wobei in der Muffe ein starr an der
Kupplungskomponente vorliegender Ventilkegel angeordnet ist, der als Anschlag für
die Muffe dient, und wobei die Vorspannkraft an der Muffe derart gewählt ist, daß
die Kuppelhülse und die Muffe im Zuge der Erzielung der Schließstellung der Kupplungskomponenten
eine Fluiddichtung herstellen, bevor der Ventilkegel im Zusammenwirken mit dem Dichtkegel
einen Fluiddurchtritt erlaubt, wenn die Kuppelhülse die Muffe gegen deren federnde
Vorspannung verschiebt. Erfindungsgemäß ist es somit erstmals möglich, den Ankoppelvorgang
in zwei Stufen zu gestalten, wobei in der ersten Stufe ein fluiddichter Abschluß zwischen
der peripheren Fläche der Muffe und der Innenfläche der Kuppelhülse hergestellt wird.
Die Dichtigkeit der Anordnung kann dabei durch Dichtringe und ähnliches weiter gesteigert
werden. Um den Ankoppelvorgang zu erleichtern, können die Muffe und die Kuppelhülse
mit komplementär ausgebildeten Flächen versehen sein, welche vorzugsweise wenigstens
in Teilbereichen konisch ausgebildet sind, um ein besseres Ineinandergleiten zu ermöglichen.
[0023] Erst wenn diese erste
Hilfsdichtung" bereitgestellt ist, wird der Fluidweg dadurch freigegeben, daß die
Kuppelhülse die Muffe gegen die Vorspannung zur anderen Kupplungskomponente hin drückt,
wodurch die dichtende Anlage im Bereich des Ventilkegels aufgehoben wird und Fluid
zwischen den Ventilkegel und der Muffe hindurch treten kann. Da der Ventilkegel zudem
starr an der Kupplungskomponente vorliegt, drückt er den federnd in der Kuppelhülse
vorgespannten Dichtkegel derart weg vom Anschlag in der Kuppelhülse, daß der Fluiddurchtritt
zwischen beiden Kupplungskomponenten möglich wird. Diese Ausgestaltungsweise hat den
wesentlichen Vorteil, daß die Leckverluste sehr gering gehalten werden können, was
insbesondere bei schweren Arbeitsmaschinen mit großen Fluiddurchsatz wie bei Steinbruchbaggern
von wesentlicher Bedeutung ist.
[0024] Ferner hat sich diese spezielle Ausgestaltung der Fluidkupplung der Arbeitsmaschine
als besonders geeignet in der Praxis erwiesen, da damit dauerhaft und zuverlässig
Ankopplungsvorgänge vorgenommen werden können. Dabei ist der Wartungs- und Instandhaltungsaufwand
sehr gering.
[0025] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Arbeitsmaschine aufgezeigt, welche
dadurch gekennzeichnet ist, daß am Kupplungssystem ein zusätzliches Sperrglied angeordnet
ist, welches im angekoppelten Zustand des Werkzeugs separat verriegelbar ist. Dieser
Gesichtspunkt, der auch eigenständige Bedeutung aufweist, erlaubt eine zusätzliche
Sicherung der Kupplungsverbindung, welche ebenfalls vollautomatisch ausgeführt werden
kann. Dadurch können Sicherheitsvorschriften, zum Beispiel von Seiten der Tiefbauberufsgenossenschaft,
gegen ein Versagen der normalen Kupplungseinrichtung noch besser Rechnung getragen
werden. Insbesondere ist zum Verriegeln dieses zusätzlichen Sperrglieds kein manuelles
Eingreifen am Kupplungssystem erforderlich, so daß dieses weiter vollautomatisch betätigbar
ist. Dadurch lassen sich die oben ausgeführten Vorteile noch besser erzielen.
[0026] Indem das Sperrglied durch ein Druckmittel betätigbar ist, kann die am Kupplungssystem
ohnehin vorhandene Energiequelle zum Verriegeln genutzt werden. Dadurch kann der konstruktive
Aufwand gering gehalten werden.
[0027] Wenn das Sperrglied beim Ankoppeln automatisch verriegelbar ist, läßt sich sicherstellen,
daß die Verriegelung des Sperrglieds nicht aus Versehen vergessen wird.
[0028] Dadurch, daß das Sperrglied beim Entkoppeln des Werkzeugs vorab separat entriegelt
werden muß, wird zudem sichergestellt, daß ein unbeabsichtigtes Entkoppeln der üblichen
mechanischen Kupplungselemente nicht möglich ist. Dadurch kann das Sperrglied seine
Funktion als zusätzliche Sicherheitseinrichtung noch wirksamer erfüllen.
[0029] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Arbeitsmaschine aufgezeigt, welche
dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Kupplungskomponente des Kupplungssystems wenigstens
ein Verriegelungselement aufweist, welches mit einem Verriegelungsbereich an der anderen
Kupplungskomponente in definiertem, formschlüssigem Eingriff gelangt, wenn das Kupplungssystem
geschlossen ist. Dadurch läßt sich eine exakte und zuverlässige Verbindung zwischen
dem Anbauwerkzeug und der Arbeitsmaschine herstellen. Die Genauigkeit dieser Verbindung
ist insbesondere für eine zuverlässige Verbindung im Bereich der Fluidkupplung von
Vorteil. Weiter ergibt der formschlüssige Eingriff dieser mechanischen Kupplung eine
zuverlässige Verbindungsweise bei geringem Konstruktionsaufwand. Zudem ist sie vollautomatisch
realisierbar. Dieser Aspekt weist ebenfalls eigenständigen Charakter auf.
[0030] Dadurch, daß das Verriegelungselement und der Verriegelungsbereich in quaderförmiger
Gestalt und mit einer aufeinander angepaßten schrägen Räche ausgebildet sind, erhöht
sich die Zuverlässigkeit und Exaktheit der Ankopplung weiter. Insbesondere können
die Kupplungskomponenten der Fluidkupplung nach dem Schließen der mechanischen Kupplung
noch definierter zueinander vorliegen. Der vorbestimmte Abstand zwischen diesen Fluidkupplungskomponenten
läßt sich so noch exakter einstellen, wobei ein seitlicher Versatz oder Schrägstellungen
noch wirksamer vermieden werden.
[0031] Wenn das Verriegelungselement durch ein Druckmittel antreibbar ist, kann die am Kupplungssystem
vorhandene Energiequelle genutzt werden, wodurch sich die Bauweise weiter vereinfacht.
[0032] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Schnellwechsel-Kupplungssystem
nach Anspruch 8 bereitgestellt. Mit diesem erfindungsgemäßen Schnellwechsel-Kupplungssystem
läßt sich die erfindungsgemäße Aufgabe ebenfalls lösen, wobei die oben diskutierten
Vorteile erzielbar sind. Es ist dabei an vielen Bauweisen von Arbeitsmaschinen nachrüstbar.
Zudem kann das Schnellwechsel-Kupplungssystem mit den Merkmalen der Ansprüche 2 bis
7 weiter gebildet werden, wobei sich die entsprechenden Vorteile erzielen lassen.
[0033] Ferner wird im Rahmen der Erfindung gemäß Anspruch 10 eine Fluidkupplung insbesondere
für eine Arbeitsmaschine bereitgestellt. Diese Fluidkupplung eignet sich besonders
für ein Schnellwechsel-Kupplungssystem, da dauerhaft und zuverlässig Ankopplungsvorgänge
in hoher Zahl vorgenommen werden können. Darüber hinaus ist diese Fluidkupplung jedoch
auch für beliebige andere Fluidverbindungen anwendbar, d.h. dieser Aspekt weist eigenständigen
Charakter auf.
[0034] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schnellwechsel-Kupplungssystems
für eine Arbeitsmaschine in einer Stellung mit geöffneter Fluidkupplung;
- Fig. 2
- eine Schnittansicht des Schnellwechsel-Kupplungssystems gemäß Fig. 1 in einer Zwischenstellung;
- Fig. 3
- eine Schnittansicht des Schnellwechsel-Kupplungssystems gemäß Fig. 1 in einer Stellung
mit geschlossener Fluidkupplung;
- Fig. 4
- eine Schnittansicht einer anderen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schnellwechsel-Kupplungssystems
für eine Arbeitsmaschine gemäß der Linie I-I in Fig. 6, wobei nur die Bauteile der
Fluidkupplung dargestellt sind und diese im entkoppelten Zustand gezeigt ist;
- Fig. 5
- das erfindungsgemäße Schnellwechsel-Kupplungssystem gemäß Fig. 4 mit geschlossener
Fluidkupplung;
- Fig. 6
- eine Draufsicht gemäß der Linie III-III in Fig. 4;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht eines Teils einer Kupplungskomponente gemäß dem Pfeil IV in Fig.
4;
- Fig. 8
- eine Seitenansicht eines Teils der anderen Kupplungskomponente gemäß dem Pfeil V in
Fig. 4;
- Fig. 9
- eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Arbeitsmaschine mit Schnellwechsel-Kupplungssystem;
- Fig. 10
- die erfindungsgemäße Arbeitsmaschine gemäß Fig. 9 in einer Zwischenstellung mit geschlossener
mechanischer Kupplung und nicht geschlossener Fluidkupplung;
- Fig. 11
- die erfindungsgemäße Arbeitsmaschine gemäß Fig. 9 im vollständig angekoppelten Zustand;
- Fig. 12
- eine Detailansicht der Fluidkupplung in der zweiten Ausführungsform;
- Fig. 13
- eine Draufsicht auf die Fluidkupplung gemäß Fig. 12;
- Fig. 14
- eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Arbeitsmaschine mit zusätzlichem
Verriegelungselement; und
- Fig. 15
- eine Draufsicht auf das Kupplungssystem gemäß Fig. 14.
[0035] In den Figuren 1 bis 8 sind eine erste und zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schnellwechsel-Kupplungssystems 1 dargestellt. Dieses weist eine mechanische Kupplung
2 und eine Fluidkupplung 3 auf, wobei eine Ausführungsform der mechanischen Kupplung
2 nur in den Figuren 9 bis 15 dargestellt ist.
[0036] Zunächst wird anhand der Figuren 1 bis 3 die erste Ausführungsform der Fluidkupplung
3 erläutert. Fig. 1 zeigt hierbei die Stellung mit offener Fluidkupplung, während
Fig. 2 eine Zwischenstellung wiedergibt, und Fig. 3 die geschlossene Fluidkupplung
darstellt.
[0037] Gemäß der Darstellung in den Fig. 1 bis 3 weist die Fluidkupplung 3 eine maschinenseitige
Kupplungskomponente 31 und eine werkzeugsseitige Kupplungskomente 32 auf.
[0038] Die maschinenseitige Kupplungskomponente 31 ist mit dem Kolben eines Hydraulikzylinders
33 derart verbunden, daß die Kupplungskomponente 31 linear aus- bzw. einfahrbar ist.
Der Hydraulikzylinder 33 ist seinerseits über ein erstes Kugelgelenklager 34 schwenkbar
mit einer ersten Halterung 35 verbunden, mittels der die Kupplungskomponente 31 maschinenseitig
angekoppelt ist.
[0039] Die werkzeugseitige Kupplungskomponente 32 ist andererseits über ein zweites Kugelgelenklager
36 gelenkig mit einer zweiten Halterung 37 verbunden, welche an das Werkzeug angeschraubt
ist. Die Kupplungskomponenten 31 bzw. 32 sind dabei jeweils über drei gleichmäßig
am Umfang verteilte Stützen an der Halterung 35 bzw. 37 befestigt.
[0040] Die maschinenseitige Kupplungskomponente 31 weist eine Kuppelhülse 31a auf, welche
auf eine Basisplatte 31b aufgeschraubt ist, die mit dem Kolben des Hydraulikzylinders
33 verbunden ist. Die Kuppelhülse 31a ist im wesentlichen zylinderförmig ausgebildet
und an dem der werkzeugseitigen Kupplungskomponente 32 zugewandten Ende mit konischen
Flächen und Dichtringen versehen, welche in ihrer Gestalt auf eine Muffe 32a der Kupplungskomponente
32 angepaßt sind. Ferner weist die Kuppelhülse 31a innenliegend einen Vorsprung 31c
auf, welcher auf der der Kupplungskomponente 32 abgewandten Seite eine konische Dichtfläche
ausbildet. An dieser liegt in den Stellungen gemäß der Fig. 1 und 2 ein Dichtkegel
31d fluiddicht an, der zudem mittels einer Feder 31e gegen den Vorsprung 31c vorgespannt
ist.
[0041] Auf der der zweiten Kupplungskomponente 32 zugewandten Seite ist der Vorsprung 31c
derart ausgebildet, daß er eine im wesentlichen senkrecht zur Verbindungsrichtung
der Fluidkupplung vorliegende Anschlagfläche ausbildet, die im Zentrum ein Durchgangsloch
mit einem vorbestimmten Durchmesser aufweist. Die Kuppelhülse 31a weist ferner noch
eine Fluidzuführung 31f auf.
[0042] Die Kupplungskomponente 32 weist neben der Muffe 32a einen Ventilkegel 32b auf, der
starr an der Kupplungskomponente 32 angekoppelt ist, während die Muffe 32a mittels
einer Feder 32c gegen eine konische Räche des Dichtkegels 32b federnd vorgespannt
ist. Hierzu ist der Ventilkegel 32b an seinem der maschinenseitigen Kupplungskomponente
31 zugewandten Ende derart ausgebildet, daß der größte Durchmesser größer als ein
Durchgangsloch in der Muffe 32a ist. Die konische Räche des Ventilkegels 32b bildet
dabei zusammen mit der entsprechend ausgebildeten konischen Fläche an der Muffe 32a
ein Ventil.
[0043] Die Kupplungskomponente 32 weist ferner Dichtelemente in Gestalt von O-Ringen auf,
welche eine Fluidabdichtung nach außen bewirken und dennoch eine gleitende Bewegung
der Muffe 32a zulassen. Darüber hinaus weist die Muffe 32a an seinem Außenumfang an
dem der maschinenseitigen Kupplungskomponente 31 zugewandten Ende eine Abschrägung
auf, welche die Einfügung in die Kuppelhülse 31a der maschinenseitigen Kupplungskomponente
31 erleichtert. Der Außendurchmesser der Muffe 32a ist dabei derart auf den Innendurchmesser
der Kuppelhülse 31a in diesem Bereich angepaßt, daß eine fluiddichte Verbindung möglich
ist.
[0044] Ferner ist die Federkraft der Feder 32c derart gewählt, daß sie erst überwunden wird,
wenn die Stirnseite der Muffe 32a gegen die Anschlagfläche des Vorsprunges 31c der
Kuppelhülse 31a stößt. Dies wird nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 3 näher erläutert.
[0045] In Fig. 1 ist die Fluidkupplung 3 in geöffnetem Zustand dargestellt. Die Kuppelhülse
31a befindet sich dabei in einem vorbestimmten Abstand von z. B. 5 mm vor der Muffe
32a. Diese vorbestimmte Relativstellung der Kupplungskomponenten 31 und 32 zueinander
liegt bei eingerasteter mechanischer Kupplung des Schnellwechsel-Kupplungssystems
vor.
[0046] Der Dichtkegel 31d wird dabei mittels der Feder 31e derart gegen die konische Fläche
des Vorsprungs 31c gedrückt, daß kein Fluidübergang möglich ist. Gleichermaßen wird
die Muffe 32a mittels der Feder 32c derart gegen den Ventilkegel 32b gedrückt, daß
auch werkzeugseitig ein fluiddichter Abschluß vorliegt.
[0047] Zum Schließen der Fluidkupplung 3 wird nun der Hydraulikzylinder 33 derart betätigt,
daß die maschinenseitige Kupplungskomponente 31 auf die werkzeugseitige Kupplungskomponente
32 zubewegt wird. Ein Zwischenzustand während der Ankopplung ist in Fig. 2 dargestellt.
In diesem Zustand übergreift die Kuppelhülse 31a die Muffe 32a derart vollständig,
daß die Stirnseite der Muffe 32a an der Anschlagfläche des Vorsprunges 31c anliegt.
Die Fluidübergänge am Dichtkegel 31d bzw. Ventilkegel 32b sind dabei jedoch weiterhin
geschlossen. In diesem Zustand ist eine fluiddichte Abdichtung zwischen der Muffe
32a und der Kuppelhülse 31a gegeben.
[0048] Wird nun die Fluidkupplung 3 vollständig geschlossen, wie dies in Fig. 3 dargestellt
ist, so drückt die Kuppelhülse 31a die Muffe 32a mittels der Anschlagfläche am Vorsprung
31c derart in Richtung zur werkzeugseitigen Kupplungskomponente 31, daß der Fluiddurchgang
zwischen der Muffe 32a und dem Ventilkegel 32b geöffnet wird. Da der Dichtkegel 31d
gegen den Ventilkegel 32b in Anlage kommt, wird der Dichtkegel 31d gegen die Kraft
der Feder 31e derart von der konischen Fläche des Vorsprunges 31c abgehoben, daß ein
Fluiddurchgang durch die Fluidkupplung 3 möglich ist. Der vorbestimmte Durchmesser
des zentrischen Durchgangslochs am Vorsprung 31c ist dabei auf den maximalen Durchmesser
des Ventilkegels 32b angepaßt.
[0049] Da die Fluidkupplung 3 zum Zeitpunkt der Öffnung der Fluidwege hier bereits durch
den formschlüssigen und abgedichteten Eingriff der Muffe 32a und der Kuppelhülse 31a
fluiddicht abgedicht ist, kann ein Leckfluidverlust weitestgehend vermieden werden.
[0050] Das Öffnen der Fluidkupplung 3 wird in der umgekehrten Reihenfolge ausgeführt, wobei
beim Zurückziehen der Kuppelhülse 31a zuerst die Fluidwege im Bereich des Ventilkegels
32b bzw. des Dichtkegels 31d geschlossen werden, bevor die Fluiddichtung zwischen
der Muffe 32a und der Kuppelhülse 31a aufgehoben wird.
[0051] Nachfolgend wird nun anhand der folgenden Fig. 4 bis 8 eine weitere Ausführungsform
der Fluidkupplung 3 erläutert.
[0052] Die in den Figuren 4 und 5 dargestellte Fluidkupplung 3 gemäß der zweiten Ausführungsform
weist die maschinenseitige Kupplungskomponente 31 und die werkzeugseitige Kupplungskomponente
32 auf. In Fig. 4 ist die Fluidkupplung 3 im entkoppelten Zustand dargestellt, während
Fig. 5 den gekoppelten Zustand zeigt.
[0053] Die maschinenseitige Kupplungskomponente 31 ist mit dem Kolben des Hydraulikzylinders
33 derart verbunden, daß die Kupplungskomponente 31 linear aus- bzw. einfahrbar ist.
Der Hydraulikzylinder 33 ist seinerseits über das erste Kugelgelenklager 34 mit der
ersten Halterung 35 schwenkbar verbunden. Die erste Halterung 35 weist eine Anbauplatte
351 auf und kann durch Verschrauben an eine maschinenseitige Kupplung angekoppelt
werden.
[0054] Die werkzeugseitige Kupplungskomponente 32 ist ihrerseits über das zweite Kugelgelenklager
36 gelenkig mit der zweiten Halterung 37 verbunden. Die zweite Halterung 37 weist
eine Anbauplatte 371 auf und kann an das Werkzeug angeschraubt werden.
[0055] Die maschinenseitige Kupplungskomponente 31 weist ein Kupplungselement 311 und eine
Zentrierhülse 312 auf. Ferner weist die werkzeugseitige Kupplungskomponente 32 eine
Gegenkupplung 321 und eine Gegenhülse 322 auf.
[0056] Das Kupplungselement 311 und die Gegenkupplung 321 sind in dieser Ausführungsform
handelsübliche Kupplungskomponenten, wobei an einem oder beiden Elementen das Gewinde
abgedreht ist. Dadurch ist ein lineares Übereinandergleiten des Kupplungselements
311 über die Gegenkupplung 321 möglich, ohne daß hierzu eine Verdrehung erforderlich
ist.
[0057] Die koaxial um das Kupplungselement 311 und die Gegenkupplung 321 angeordneten Zentrierhülsen
312 und 322 sind in ihren Durchmessern derart aufeinander abgestimmt, daß die Gegenhülse
322 exakt in der Zentrierhülse 312 geführt wird. Hierzu weisen sowohl die Zentrierhülse
312 als auch die Gegenhülse 322 an dem aufeinander zuweisenden Endbereich jeweils
eine Abschrägung auf, welche bei Toleranzabweichungen ein exaktes Einfädeln ermöglichen.
Weiter erlauben die Kugelgelenklager 34 und 36 hierzu eine Verschwenkung der jeweiligen
Kupplungskomponente 31 bzw. 32.
[0058] Die Zentrierhülsen 312 und 322 sind aus Metall und gehärtet sowie an ihren Gleitflächen
geschliffen.
[0059] Die Gegenhülse 322 ist auf einen Flansch 323 aufgeschraubt. Dieser Flansch 323 stützt
sich am zweiten Kugelgelenklager 36 ab und ist zusammen mit einem Anschlußblock 324
daran verschwenkbar gelagert. Der Anschlußblock 324 durchgreift das Kugelgelenklager
36 und weist einen seitlichen Anschluß 325 für eine Hydraulikversorgung auf.
[0060] Im Bereich der maschinenseitigen Kupplungskomponente 31 ist die Zentrierhülse 312
an einen Anschlußkörper 313 angeschraubt. Der Anschlußkörper 313 weist seinerseits
einen seitlichen Hydraulikanschluß 314 auf.
[0061] Zudem ist der Anschlußkörper 313 starr mit einem Kolben 331 des Hydraulikzylinders
33 verbunden. Der Hydraulikzylinder 33 ist ferner mit einem Bund 332 versehen, der
im Durchmesser derart groß ausgebildet ist, daß er sich am Kugelgelenklager 34 abstützt.
Durch diesen Bund 332 ist zudem eine Druckmittelversorgung 333 ausgebildet, welche
zum Zurückfahren des Kolbens 331 in den Hydraulikzylinder 33 beaufschlagt wird. Über
eine weitere Druckmittelversorgung 334 kann der Hydraulikzylinder 33 derart beaufschlagt
werden, daß er den Kolben 331 ausfährt, wodurch die Fluidkupplung 3 schließbar ist.
[0062] Die erste Halterung 35 weist die Anbauplatte 351, vier Stützen 352 und eine Lagerung
353 auf. Die Lagerung 353 umfaßt das erste Kugelgelenklager 34 und stützt dieses ab.
In Axialrichtung ist ein Käfig 341 des ersten Kugelgelenklagers 34 dabei durch eine
Stufe in der Lagerung 353 und einen Flanschring 354 gehalten. Analog weist die zweite
Halterung 37 die Anbauplatte 371, vier Stützen 372, eine Lagerung 373 und einen Flanschring
374 auf. Dabei wird ein Käfig 361 des zweiten Kugelgelenklagers 36 in Axialrichtung
durch die Lagerung 373 und den Flanschring 374 gehalten.
[0063] Weiter ist ein mit dem Anschlußkörper 313 verbundenes Stützteil 355 über zwei Federeinrichtungen
356 elastisch an die Lagerung 353 angekoppelt. Ein Hülsenabschnitt 357 des Stützteils
355 wirkt dabei ferner auf ein Schwenkteil 342 des Kugelgelenklagers 34. Analog ist
ein mit dem Anschlußblock 324 verbundenes Stützteil 375 über zwei Federeinrichtungen
376 elastisch mit der Lagerung 373 verbunden. Der Stützteil 375 stützt sich zudem
gegen ein Schwenkteil 362 des zweiten Kugelgelenklagers 36 ab.
[0064] Die Federeinrichtungen 356 und 376 sind als elastische Hülsen mit einer vorbestimmten
Härte ausgebildet, die auf Metallstifte aufgesteckt werden. Sie dabei derart vorgespannt,
daß die Schwenkteile 342 und 362 im entkoppelten Zustand der Fluidkupplung 3 immer
in einer Mittelstellung vorliegen. Dadurch liegen auch die Kupplungskomponenten 31
und 32 im entkoppelten Zustand in einer Mittelstellung vor. In Fig. 6 ist die Anordnung
der Federeinrichtungen 356 bzw. 376 strichliert in einer Draufsicht angedeutet.
[0065] Nachfolgend wird die Funktionsweise des Schnellwechsel-Kupplungssystems 1 erläutert.
[0066] Nach dem Schließen der mechanischen Kupplung und dem damit erfolgten mechanischen
Ankoppeln eines Anbauwerkzeugs an die Arbeitsmaschine liegen die Kupplungskomponenten
31 und 32 der Fluidkupplung 3 in der in Fig. 4 dargestellten voneinander beabstandeten
Weise zueinander vor. In dieser Lage wird nun der Hydraulikzylinder 33 über die Druckmittelversorgung
334 mit Fluid beaufschlagt, wodurch der Kolben 331 aus dem Hydraulikzylinder 33 ausfährt.
Dadurch wird auch die maschinenseitige Kupplungskomponente 31 linear in Axialrichtung
bewegt. Die Zentrierhülse 312 gelangt schließlich in Eingriff mit der Gegenhülse 322,
wodurch das Kupplungselement 311 und die Gegenkupplung 321 exakt aufeinander zugeführt
werden. Schließlich gelangen auch das Kupplungselement 311 und die Gegenkupplung 321
miteinander in Eingriff und schließen sich. Damit ist die Fluidkupplung 3 geschlossen
und eine Druckmittelversorgung für das Anbaugerät hergestellt.
[0067] Zum Öffnen der Fluidkupplung 3 wird der Hydraulikzylinder 33 über die Druckmittelversorgung
333 derart mit Fluid beaufschlagt, daß der Kolben 331 eingezogen wird.
[0068] Liegen nun das Kupplungselement 311 und die Gegenkupplung 321 zueinander versetzt
oder verkantet vor, so bewirken die Zentrierhülsen 312 bzw. 322 ein derartiges Verschwenken
um die Kugelgelenklager 34 und 36, daß die Kupplungskomponenten 31 und 32 beim Schließvorgang
dennoch exakt in Eingriff gelangen.
[0069] Ferner weisen das Kupplungselement 311 und/oder die Gegenkupplung 321 zusätzliche
Dichteinrichtungen wie O-Ringe und dergleichen auf, um eine Dichtheit herzustellen.
[0070] Um die Fluidkupplung 3 geschlossen zu halten, wird die Druckmittelversorgung 334
im Einsatzfall beständig mit Druckmittel beaufschlagt, damit der Hydraulikzylinder
33 eine ausreichende Schließkraft beibehält.
[0071] In Fig. 9 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schnellwechsel-Kupplungssystems
1 dargestellt.
[0072] Die hier gezeigte mechanische Kupplung 2 besteht aus zwei zueinander beabstandeten
und miteinander verbundenen Armen 21, von denen hier nur einer gezeigt ist. Ein Greifabschnitt
211 des Arms 21 greift beim Ankoppeln in einen Bolzen 41 eines Anbauwerkzeugs 4 ein.
Dabei ist der Arm 21 um den Bolzen 41 schwenkbar und kippt während dem Ankoppelvorgang
derart, daß das dem Greifabschnitt 211 gegenüberliegende Ende des Arms 21 fluchtend
zu einem Verriegelungsbereich 42 am Werkzeug 4 zu liegen kommt. Dieser Zustand ist
in Fig. 10 und 11 dargestellt. Ein Verriegelungselement 212 wird in diesem Zustand
derart hydraulisch betätigt, daß es ausfährt und mit dem Verriegelungsbereich 42 in
Eingriff gelangt. Dabei sind das Verriegelungselement 212 und der Verriegelungsbereich
42 gleichermaßen mit einer Schräge versehen, welche einen exakten Eingriff ermöglichen.
[0073] Das Schnellwechsel-Kupplungssystem 1 gemäß dieser Ausführungsform weist eine Fluidkupplung
5 auf, welche auf einem anderen Konzeptionsprinzip basiert, wie die Fluidkupplung
3 in der ersten Ausführungsform.
[0074] Eine werkzeugseitige Kupplungskomponente 51 ist über eine Halteeinrichtung 511 an
das Werkzeug 4 angekoppelt. Eine maschinenseitige Kupplungskomponente 52 ist über
einen Hebelarm 521 mit einer Halterung 522 verbunden. Die Halterung 522 weist hierbei
einen Hydraulikzylinder 523 und eine Führung 524 auf, wodurch der Hebelarm 521 linear
längs der Achse des Hydraulikzylinders 523 geführt verschiebbar ist.
[0075] Die werkzeugseitige Kupplungskomponente 51 ist in den Figuren 12 und 13 detaillierter
dargestellt. Sie weist ein Langloch 512 auf, in welches ein in der Halteeinrichtung
511 gehaltener Bolzen quer zur Längsachse der Kupplungskomponente 51 gelagert ist.
Die Kupplungskomponente 51 ist mittels einem Druckteil 514 und einer Feder 515 in
Axialrichtung elastisch vorgespannt. In einer Querrichtung ist die Kupplungskomponente
51 zudem über zwei Stifte 516 und 517 ebenfalls federnd vorgespannt. Die Stifte 516
und 517 sind dabei so angeordnet, daß sie beidseits der Schwenkachse um den Bolzen
513 liegen, so daß die Kupplungskomponente 51 in einer Mittellage gehalten wird, wenn
die Fluidkupplung 5 nicht geschlossen ist. Über weitere Einrichtungen 518 ist die
Kupplungskomponente 51 zudem in Längsrichtung des Bolzens 513 elastisch vorgespannt.
[0076] Weiter weisen die Kupplungskomponenten 51 und 52 Faltenbälge 53 und 54 oder dgl.
auf, welche die Kupplungselemente vor Verschmutzungen usw. schützen.
[0077] Nachfolgend wird die Funktionsweise dieser Ausführungsform des Schnellwechsel-Kupplungssystems
1 erläutert.
[0078] Gemäß der Darstellung in Fig. 9 greift der Greifabschnitt 211 in den Bolzen 41 des
Anbauwerkzeugs 4 ein, wobei der Arm 21 weiter so geschwenkt wird, daß das Verriegelungselement
212 in den Verriegelungsbereich 42 eingefahren werden kann. Dann liegt die Anordnung
wie in Fig. 10 dargestellt ist vor. Hierbei stehen die Kupplungskomponenten 51 und
52 einander in einem vorbestimmten Abstand gegenüber.
[0079] Gemäß der Darstellung in Fig. 11 wird der Kolben des Hydraulikzylinders 523 dann
derart eingefahren, daß die Kupplungskomponente 52 auf die Kupplungskomponente 51
aufsetzt und die Hydraulikverbindung schließt. Hierzu weisen die Kupplungselemente
konische Dichtflächen auf, wodurch sich eine gut abgedichtete Verbindung zwischen
den Kupplungskomponenten 51 und 52 ergibt. Zusätzlich sind noch O-Ringe und dergleichen
zur Abdichtung gegenüber Leckverlusten vorgesehen.
[0080] Zum Lösen der Verbindung wird der Kolben des Hydraulikzylinders 523 wieder ausgefahren.
[0081] In den Figuren 14 und 15 ist ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung dargestellt.
Hier ist zwischen den Armen 21 der mechanischen Kupplung 2 ein zusätzliches Sperrglied
6 angeordnet, welches beim Schließen der mechanischen Kupplung 2 automatisch einrastet
und eine zusätzliche Absicherung gegenüber ein unbeabsichtigtes Entkoppeln bietet.
Das Sperrglied ist dabei hakenförmig ausgebildet und umgreift den Bolzen 41 des Anbauwerkzeugs
4 im eingekoppelten Zustand formschlüssig. Hierzu wird das Sperrglied 6 beim Ankoppeln
durch einen Hydraulikzylinder 61 verschwenkt.
[0082] Beim Entriegeln der mechanischen Kupplung 2 muß das Sperrglied 6 separat ausgelöst
werden. Damit wird sichergestellt, daß ein unbeabsichtigtes Entkoppeln der mechanischen
Kupplung 2 zu einem vollständigen Lösen des Anbauwerkzeugs 4 führt. Dieses Lösen ist
somit erst nach einem bewußten Eingriff des Bedieners möglich.
[0083] Die Erfindung läßt neben den hier aufgezeigten Ausführungsformen weitere Gestaltungsansätze
zu.
[0084] So kann es bei einigen Anwendungsfällen ausreichend sein, nur eine Kupplungskomponente
lageeinstellbar auszubilden, wie dies bereits in der Ausführungsform gemäß Fig. 9
zum Ausdruck kommt.
[0085] Ferner kann jede der Kupplungskomponenten verformbar gehalten sein, so daß Toleranz-
und Fluchtungsfehler wirksam ausgeglichen werden können. Die Verform einer Kupplungskomponente
ist insbesondere bei Arbeitsmaschinen mit geringerer Kraftübertragung und zum Beispiel
Kupplungskomponenten aus Kunststoff von Vorteil. Der größere konstruktive Aufwand
für die Lageeinstellbarkeit ist insbesondere bei schweren Arbeitsmaschinen mit größeren
Toleranzbereichen und elastischen Beanspruchungen am Kupplungssystem sachgerecht.
Welche Möglichkeit zum Ausgleich dieser Fluchtungsfehler bei der jeweiligen Arbeitsmaschine
angewendet wird, hängt somit von den Einsatzbedingungen ab. Dadurch läßt sich auch
eine gute Anpassung an die jeweiligen Einsatzfälle erzielen.
[0086] Zudem kann wenigstens eine der Kupplungskomponenten zum Ausgleich von Fluchtungsfehlern
schwimmend gelagert sein, wodurch ein zuverlässiger und guter Ausgleich von Toleranzabweichungen
erzielt wird. Die aufgezeigten schwimmenden Lagerungen können bei sehr geringen Fluchtungsfehlern
auch durch Formelastizität der Kupplungskomponenten hergestellt werden.
[0087] Alternativ kann zum Ausgleich von Fluchtungsfehlern auch wenigstens eine der Kupplungskomponenten
auf einer Exzenterscheibe gelagert sein. Auch diese Bauweise zeichnet sich durch ihre
Einfachheit und Zuverlässigkeit aus.
[0088] Als weitere Alternative ist es auch möglich, daß wenigstens eine der Kupplungskomponenten
mittels einer Langloch-Bolzen-Verbindung in einer Ebene begrenzt verschiebbar und
in einer senkrechten Ebene hierzu drehbar angeordnet ist. Auch damit ist ein zuverlässiger
Fluchtungsfehlerausgleich möglich.
[0089] Wenn bei letzterer Alternative zudem wenigstens eine der Kupplungskomponenten durch
ein Federpaar in Bolzenlängsrichtung elastisch versetzbar ist, können auch Toleranzabweichungen
quer zur Verbindungsrichtung wirksam ausgeglichen werden.
[0090] Dadurch, daß wenigstens eine der Kupplungskomponenten durch ein Federpaar in Bolzenquerrichtung
elastisch um den Bolzen schwenkbar ist, kann zudem eine Schrägstellung einer der Kupplungskomponenten
ausgeglichen werden, wodurch ein Verkanten beim Ankoppeln wirksam vermieden wird.
Dies erhöht die Zuverlässigkeit der Fluidkupplung dieser Ausführugnsform weiter.
[0091] Indem wenigstens eine der Kupplungskomponenten mittels einer Federeinrichtung an
der Langloch-Bolzen-Verbindung in einer Ebene in Verbindungsrichtung begrenzt elastisch
verschiebbar ist, können auch Toleranzabweichungen in Axialrichtung der Kupplungskomponenten
ausgeglichen werden. Die Zuverlässigkeit der Fluidkupplung erhöht sich dadurch weiter.
[0092] Das kompliziertere Teil mit dem Hydraulikzylinder kann wahlweise an der maschinenseitigen
Kupplung oder am Anbauwerkzeug angeordnet sein. Bevorzugt ist dabei ein Anbringen
am Anbauwerkzeug, da das Baufahrzeug auch andere rein manuelle Anbauten wie zum Beispiel
eine Schaufel führen kann. Damit soll eine Beschädigung der Fluidkupplung vermieden
werden.
[0093] Die Zentrierhülsen können ferner auch aus Kunststoff oder einem anderen geeigneten
Material ausgebildet sein.
[0094] Die Betätigung der Fluidkupplung des erfindungsgemäßen Schnellwechsel-Kupplungssystems
kann auch pneumatisch oder elektrisch erfolgen.
[0095] Ferner können die Kupplungskomponenten aufeinander abgestimmte Gewindeabschnitte,
insbesondere mit einem Steilgewinde, aufweisen, wobei eine aufeinander zugerichtete
Linearbewegung der Kupplungskomponenten in eine Drehbewegung wenigstens einer der
Kupplungskomponenten überführbar ist. Dadurch wird die Zuverlässigkeit und Stabilität
der Verbindung zwischen den Kupplungskomponenten weiter erhöht. Die Gewindeabschnitte
bewirken dabei aufgrund der Selbsthemmung eines Gewindes eine zuverlässige Festlegung
der Kupplungskomponenten aneinander, was insbesondere bei hohen Drücken von Vorteil
ist. Die Verbindung an der Fluidkupplung ist dadurch noch stabiler.
[0096] Wenn die Kupplungskomponenten im zusammengekoppelten Zustand mittels einer Magneteinrichtung,
z.B. einem ansteuerbaren Elektromagneten, aneinander festgelegt sind, erhöht sich
die Zuverlässigkeit der Ankopplung weiter. Ein unerwünschtes Entkoppeln der Fluidkupplung
aufgrund des Fluiddrucks kann so noch wirkungsvoller vermieden werden.
[0097] Indem jede Kupplungskomponente mit einer Zentriereinrichtung, insbesondere einer
Zentrierhülse, ausgebildet ist, wobei die Zentriereinrichtungen derart aufeinander
abgestimmt sind, daß ein geführtes Ineinandergreifen der Kupplungskomponenten erfolgt,
wird ein zuverlässiger Eingriff der Kupplungskomponenten während der Herstellung der
Verbindung erzielt. Die Zentriereinrichtungen führen die Kupplungselemente der Kupplungskomponenten
flucht- und lagegerecht aufeinander zu, bevor diese wirksam aufeinander abgleiten.
Dadurch können Kopplungsfehler noch besser vermieden werden. Weiter werden Beschädigungen
an den Kupplungskomponenten aufgrund eines nicht exakten Ineinandergreifens noch zuverlässiger
verhindert. Dadurch erhöht sich die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Fluidkupplung
weiter.
[0098] Wenn die Zentriereinrichtungen aus einem gehärteten und/oder geschliffenen Metall
ausgebildet sind, zeichnen sie sich durch noch größere Dauerhaftigkeit und Zuverlässigkeit
aus. Insbesondere können dadurch Ungenauigkeiten beim Ineinandergreifen der Kupplungskomponenten
auch auf lange Zeit wirksam verhindert werden, da Abnützungen der Zentriereinrichtungen
vermieden werden.
[0099] Von Vorteil ist es ferner, wenn wenigstens eine der Kupplungskomponenten eine elastische
Einrichtung, insbesondere wenigstens eine Gummifeder, aufweist, die dazu dient, die
verformbar- bzw. lageeinstellbar gehaltene Kupplungskomponente in einer mittleren
Stellung zu halten. Dadurch wird erreicht, daß jede Kupplungskomponente bei einer
beabsichtigten Anbindung an ein Anbauwerkzeug in einer neutralen Mittellage vorliegt
und somit in jeder Richtung der maximale Bereich zum Ausgleich von Toleranzen gegeben
ist. Ein Verharren einer Kupplungskomponente zum Beispiel in einer Schräglage aufgrund
der Gegebenheiten eines vorangegangenen Anbauwerkzeugs kann so noch wirksamer vermieden
werden.
[0100] Dadurch, daß die Kupplungskomponenten jeweils mit einer Anbauplatte ausgebildet sind,
welche an die maschinenseitige Kupplung bzw. am Werkzeug ankoppelbar sind, wird eine
einfache Nachrüstung bestehender Kupplungssysteme ermöglicht.
[0101] Das erfindungsgemäße Schnellwechsel-Kupplungssystem 1 kann auch an anderen Fahrzeugen
wie zum Beispiel Lastkraftwagen u.ä. oder an Werkzeugen wie Hydraulikhämmern etc.
eingesetzt werden.
[0102] Anstelle von Kugelgelenklagern können auch Kardangelenke oder andere Lagerungen treten.
[0103] Die Erfindung stellt zudem eine Fluidkupplung bereit, die auch unabhängig vom erfindungsgemäßen
Schnellwechsel-Kupplungssystem 1 bzw. der erläuterten Arbeitsmaschinen angewendet
werden kann. Die Fluidkupplung läßt sich daher an beliebigen Fluidverbindungsanordnungen
anwenden.
[0104] Die Erfindung schafft somit eine Arbeitsmaschine und insbesondere ein Schnellwechsel-Kupplungssystem
1 für eine Arbeitsmaschine, welches zum Ankoppeln verschiedener druckmittelangetriebener
Werkzeuge 4 dient. Das Schnellwechsel-Kupplungssystem 1 weist eine mechanische Kupplung
2 und eine Fluidkupplung 3 bzw. 5 auf. Nach dem Schließen der mechanischen Kupplung
liegen die Kupplungskomponenten 31 und 32 bzw. 51 und 52 der Fluidkupplung 3 bzw.
5 in einem vorbestimmten Abstand und im Idealfall fluchtend gegenüber. Erfindungsgemäß
ist dann eine der Kupplungskomponenten in Richtung auf die andere Kupplungskomponente
zur Erzielung der Schließstellung der Kupplung 3 bzw. 5 bewegbar, und in dieser Bewegung
hydraulisch antreibbar.
[0105] Insbesondere schafft die Erfindung eine Arbeitsmaschine bzw. ein Schnellwechsel-Kupplungssystem
1 für eine Arbeitsmaschine, bei dem eine Fluidkupplung unabhängig von einer mechanischen
Kupplung betätigt werden kann, wobei jeder Einzelanschluß der Fluidkupplung separat
betätigbar ist und die Kupplungskomponenten zum Ausgleich von Fluchtungsfehlern insbesondere
durch Gelenklager lageeinstellbar gehalten sind. Damit wird erreicht, daß Montagetoleranzen
zwischen mehreren Einzelanschlüssen einer Fluidkupplung keine Auswirkung auf die Qualität
der Ankopplung ausüben. Insbesondere wird dabei jedoch erreicht, daß Fluchtungsfehler
zwischen den Kupplungskomponenten mittels der Gelenklager zuverlässig ausgeglichen
werden können. Damit wird weiter erreicht, daß die Größe des Versatzes der Kupplungskomponenten
keinen wesentlichen Einfluß auf die erforderliche Kraft zum Herstellen der Verbindung
bzw. auf die Genauigkeit der Verbindung hat. Die erfindungsgemäße Fluidkupplung bzw.
das erfindungsgemäße Schnellwechsel-Kupplungssystem und eine damit ausgerüstete Arbeitsmaschine
zeichnen sich daher durch geringen Wartungs- und Instandhaltungsaufwand bei großer
Zuverlässigkeit und Lebensdauer auf. Ferner ist es damit möglich, auch druckmittelangetriebene
Anbauwerkzeuge 4 vollautomatisch an eine Arbeitsmaschine anzukoppeln. Der Personal-
und Zeitaufwand zum Entkoppeln eines Anbauwerkzeugs und Ankoppeln eines anderen Anbauwerkzeugs
an die Arbeitsmaschine verringert sich dadurch wesentlich.
1. Arbeitsmaschine, insbesondere für Tiefbauarbeiten, mit einem auswechselbaren, druckmittelangetriebenen
Werkzeug (4), bei der für die Auswechslung des Werkzeugs (4) ein Schnellwechsel-Kupplungssystem
(1) angeordnet ist, welches eine mechanische Kupplung (2) und wenigstens eine Fluidkupplung
(3;5) aufweist,
wobei an der maschinenseitigen Kupplung einerseits und am Werkzeug (4) andererseits
je eine Kupplungskomponente (31,32; 51,52) der wenigstens einen Fluidkupplung (3;5)
in einer derartigen Relativstellung angeordnet sind, daß sie bei eingerasteter mechanischer
Kupplung (2) einander in vorbestimmtem Abstand gegenüber liegen, und
wobei wenigstens eine der Kupplungskomponenten in Richtung auf die andere Kupplungskomponente
zur Erzielung der Schließstellung der Kupplung (3;5) bewegbar und in dieser Bewegung
zur Herstellung eines Formschlusses der Kupplungskomponenten motorisch antreibbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Einzelanschluß der Fluidkupplung (3;5) separat betätigbar ist, und
daß die Kupplungskomponenten (31,32; 51,52) zum Ausgleich von Fluchtungsfehlern insbesondere
durch Gelenklager lageeinstellbar gehalten sind.
2. Arbeitsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Kupplungskomponenten
mittels eines Kugelgelenklagers (34,36) gelagert ist.
3. Arbeitsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aufeinander
zu gerichtete Bewegung der Kupplungskomponenten (31,32; 51,52) eine Linearbewegung
ist.
4. Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
aufeinander zu gerichtete Bewegung der Kupplungskomponenten druckmittelangetrieben
ausführbar ist.
5. Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
eine der Kupplungskomponenten (31) eine Kuppelhülse (31a) aufweist, welche im Zuge
der Erzielung der Schließstellung der Kupplungskomponenten (31,32) über eine federnd
vorgespannte Muffe (32a) an der anderen Kupplungskomponente (32) bewegbar ist,
wobei in der Kuppelhülse (31a) ein Dichtkegel (31d) angeordnet ist, der federnd gegen
einen Anschlag (31c) in der Kuppelhülse (31a) in Richtung auf die andere Kupplungskomponente
(32) vorgespannt ist,
wobei in der Muffe (32a) ein starr an der Kupplungskomponente (32) vorliegender Ventilkegel
(32b) angeordnet ist, der als Anschlag für die Muffe (32a) dient, und
wobei die Vorspannkraft an der Muffe (32a) derart gewählt ist,
daß die Kuppelhülse (31a) und die Muffe (32a) im Zuge der Erzielung der Schließstellung
der Kupplungskomponenten eine Fluiddichtung herstellen, bevor der Ventilkegel (32b)
im Zusammenwirken mit dem Dichtkegel (31d) einen Fluiddurchtritt erlaubt, wenn die
Kuppelhülse (31a) die Muffe (32a) gegen deren federnde Vorspannung verschiebt.
6. Arbeitsmaschine, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß am Kupplungssystem ein zusätzliches Sperrglied (6) angeordnet ist, welches im
angekoppelten Zustand des Werkzeugs (4) separat verriegelbar ist, wobei das Sperrglied
(6) vorzugsweise durch ein Druckmittel betätigbar und insbesondere beim Ankoppeln
automatisch verriegelbar bzw. beim Entkoppeln des Werkzeugs (4) separat zu entriegeln
ist.
7. Arbeitsmaschine, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kupplungskomponente des Kupplungssystems wenigstens ein Verriegelungselement
(212) aufweist, welches mit einem Verriegelungsbereich (42) an der anderen Kupplungskomponente
in definierten, formschlüssigen Eingriff gelangt, wenn das Kupplungssystem geschlossen
ist, wobei das Verriegelungselement (212) und der Verriegelungsbereich (42) vorzugsweise
in quaderförmiger Gestalt mit einer aufeinander angepaßten schrägen Fläche ausgebildet
sind, und wobei das Verriegelungselement (212) vorzugsweise durch ein Druckmittel
antreibbar ist.
8. Schnellwechsel-Kupplungssystem (1) für eine Arbeitsmaschine, insbesondere für Tiefbauarbeiten,
mit einem auswechselbaren, druckmittelangetriebenen Werkzeug (4), wobei das Schnellwechsel-Kupplungssystem
(1) eine mechanische Kupplung (2) und wenigstens eine Fluidkupplung (3;5) aufweist,
wobei an der maschinenseitigen Kupplung einerseits und am Werkzeug (4) andererseits
je eine Kupplungskomponente (31,32; 51,52) der wenigstens einen Fluidkupplung (3;5)
in einer derartigen Relativstellung angeordnet sind, daß sie bei eingerasteter mechanischer
Kupplung (2) einander in vorbestimmtem Abstand gegenüber liegen, und
wobei wenigstens eine der Kupplungskomponenten in Richtung auf die andere Kupplungskomponente
zur Erzielung der Schließstellung der Kupplung (3;5) bewegbar und in dieser Bewegung
zur Herstellung eines Formschlusses der Kupplungskomponenten motorisch antreibbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Einzelanschluß der Fluidkupplung separat betätigbar ist, und
daß die Kupplungskomponenten zum Ausgleich von Fluchtungsfehlern insbesondere durch
Gelenklager lageeinstellbar gehalten sind.
9. Schnellwechsel-Kupplungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner
wenigstens ein Merkmal der Ansprüche 2 bis 7 aufweist.
10. Fluidkupplung, insbesondere für eine Arbeitsmaschine, mit zwei zur Erzielung der Schließstellung
aufeinander zu bewegbaren Kupplungskomponenten (31,32), dadurch gekennzeichnet, daß
eine der Kupplungskomponenten (31) eine Kuppelhülse (31a) aufweist, welche im Zuge
der Erzielung der Schließstellung der Kupplungskomponenten (31,32) über eine federnd
vorgespannte Muffe (32a) an der anderen Kupplungskomponente (32) bewegbar ist,
wobei in der Kuppelhülse (31a) ein Dichtkegel (31d) angeordnet ist, der federnd gegen
einen Anschlag (31c) in der Kuppelhülse (31a) in Richtung auf die andere Kupplungskomponente
(32) vorgespannt ist,
wobei in der Muffe (32a) ein starr an der Kupplungskomponente (32) vorliegender Ventilkegel
(32b) angeordnet ist, der als Anschlag für die Muffe (32a) dient, und
wobei die Vorspannkraft an der Muffe (32a) derart gewählt ist,
daß die Kuppelhülse (31a) und die Muffe (32a) im Zuge der Erzielung der Schließstellung
der Kupplungskomponenten eine Fluiddichtung herstellen, bevor der Ventilkegel (32b)
im Zusammenwirken mit dem Dichtkegel (31d) einen Fluiddurchtritt erlaubt, wenn die
Kuppelhülse (31a) die Muffe (32a) gegen deren federnde Vorspannung verschiebt.