[0001] Die Erfindung betrifft eine Biegeanordnung zum Biegen kleiner und kleinerer oder
werkzeugunabhängiger Biegeradien in ein rohrförmiges Biegeteil, die mindestens eine
Biegeeinrichtung aufweist, in der die zur Durchführung der Biegefunktion erforderlichen
Biegewerkzeuge angeordnet sind, und die eine Vorschubeinrichtung zum Vorschub des
Biegeteils aufweist, wobei die Biegeeinrichtung in Vorschubrichtung des Biegeteils
vor der Vorschubeinrichtung angeordnet ist.
[0002] Eine derartige Biegeanordnung ist z.B. aus der europäischen Patentanmeldung EP 97
120 404.5 der Anmelderin bekannt. Die Biegeeinrichtung ist hierbei als Ring- und Segmentbiegeeinrichtung
und eine weitere Biegeeinrichtung als Dornbiegeeinrichtung ausgebildet. Eine derartige
Anordnung besitzt den Vorteil, daß in einfacher Art und Weise ein Wendelbiegen oder
ein Biegen von dreidimensionalen Strukturen ermöglicht wird. Außerdem ermöglicht die
bekannte Biegeanordnung ein Dornbiegen des Biegeteils, durch das kleine und kleinste
Biegeradien herstellbar sind, die ungefähr das Ein- bis Vierfache des Außendurchmessers
des Biegeteils betragen, ein Segmentbiegen, durch das in das Biegeteil Biegeradien
einbringbar sind, die ungefähr das Drei- bis Sechsfache des Außendurchmessers des
rohrförmigen Biegeteils betragen, und ein Ringbiegen für große, werkzeugunabhängige
Biegeradien, die mehr als das Fünffache des Außendurchmessers des zu biegenden Rohres
betragen. Nachteilig an der bekannten Ringbiegeanordnung ist, daß die Gefahr besteht,
daß bei der Herstellung von kleinen und kleineren, werkzeugunabhängigen Biegeradien
das rohrförmige Biegeteil in seinem Querschnitt eingedrückt wird. Somit ist es mit
der bekannten Ringbiegeanordnung in nachteiliger Art und Weise in der Regel nicht
möglich, ein rohrförmiges Biegeteil ohne Beeinträchtigung seiner Querschnittsform
zu biegen.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Biegeanordnung der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß das Einbringen von relativ kleinen und/oder werkzeugunabhängigen
Biegeradien in ein rohrförmiges Biegeteil ermöglicht wird, ohne daß dabei seine Querschnittsform
wesentlich beeinträchtigt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Biegeanordnung eine Dornvorschubeinrichtung
aufweist, deren Dorneinsatz in den durch die Biegewerkzeuge festgelegten Biegebereich
der Biegeeinrichtung einschiebbar oder eingeschoben ist, und daß die Biegeanordnung
eine Einrichtung zum Ausgleich einer Ausschwenkbewegung des Biegeteils bei dem durch
die Biegewerkzeuge durchgeführten Biegevorgang aufweist.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird in vorteilhafter Art und Weise eine Biegeanordnung
geschaffen, die es erlaubt, kleinere und kleine Biegeradien in ein Biegeteil nicht
durch einen klassischen Dombiegevorgang, sondem durch ein Biegeverfahren, insbesondere
durch ein Walzenbiegeverfahren, unter Zuhilfenahme eines in das rohrförmige Biegeteil
eingesetzten, im wesentlichen bis in den Biegebereich vorgeschobenen Domeinsatz einzubringen.
In vorteilhafter Art und Weise stützt hierbei der in das rohrförmige Biegeteil eingeführte
und bis zum Biegebereich vorgeschobene Dorneinsatz das Wandmaterial des rohrförmigen
Biegeteils ab und verhindert derart ein unerwünschtes Eindrücken des Querschnittsbereich
des Biegeteils.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind dem Ausführungsbeispiel zu entnehmen,
das im folgenden anhand der Figuren beschrieben wird. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer Biegeanordnung,
- Figur 2
- eine vergrößerte Darstellung des linken Bereichs der Figur 1, und
- Figur 3
- eine vergrößerte Darstellung der in den Figuren 1 und 2 linken Biegeeinrichtung.
[0008] In den Figuren 1-3 ist ein allgemein mit 1 bezeichnetes Ausführungsbeispiel einer
Biegeanordnung dargestellt, die sich prinzipiell in eine erste Biegeeinrichtung 2
und eine - vorzugsweise von dieser separierte - zweite Biegeeinrichtung 3 gliedert.
Die erste Biegeeinrichtung 2 ist als Ring- oder Segmentbiegeeinrichtung ausgebildet
und weist die zur Durchführung eines Ring- oder Segmentbiegevorgangs erforderlichen
Biegewerkzeuge, insbesondere zwei Gegenhalterwalzen 4a, 4b und eine Biegewalze 4c,
auf, die von einem Biegezylinder 5 zur Krümmung des rohrförmigen Biegeteils 10 in
Richtung der Gegenhalterwalzen 4a, 4b zustellbar ist. Die Biegewerkzeuge 4a, 4b, 4c,
5 werden von einem vorzugsweise hydraulisch oder pneumatisch arbeitenden Antriebsaggregat
6 angetrieben, wobei die Steuerung der Gegenhalterwalzen 4a, 4b sowie der Biegewalze
4c und Bewegungsbiegezylinders 5 von einer Steuereinrichtung 7 durch Steuersignale
S gesteuert wird. Die Walzen 4a-4c können neben der Biegefunktion auch zum Vorschub
des Biegeteils 10 dienen. Dem Fachmann ist klar ersichtlich, daß die dargestellte,
nach dem Drei-Walzen-Biegeverfahren arbeitende erste Biegeeinrichtung 2 für ein Ringbiegen
gedacht ist, während beim Segmentbiegen die Gegenhalterwalzen 4a, 4b durch entsprechende,
an und für sich bekannte und nicht näher beschriebene Segmentbiegewerkzeuge ersetzt
werden. Ebenfalls ist dem Fachmann klar ersichtlich. daß er anstelle eines Drei-Walzen-Betriebs
der Biegeeinrichtung 2 auch einen Vier-Walzen-Betrieb vorsehen kann, indem er zusätzlich
zu den vorgenannten Walzen 4a, 4b, 4c noch eine in den Figuren nicht gezeigte Antriebswalze
vorsieht.
[0009] Die zweite Biegeeinrichtung 3 ist als eine Dombiegeeinrichtung ausgebildet, die einen
Biegetisch 32 aufweist, auf dem ein Vorschubschlitten 35 in Vorschubrichtung des Biegeteils
10 verfahrbar angeordnet ist. Dieser Vorschubschlitten 35 wird hierbei vorzugsweise
über eine in der Figur 1 nur schematisch dargestellten Kettenantrieb 36 bewegt, wobei
dem Fachmann klar ersichtlich ist, daß es die auf spezielle Art und Weise des Antriebs
des Vorschubsschlittens 35 nicht ankommt. Vielmehr ist es auch möglich, den Vorschubschlitten
35 durch einen Elektromotor oder hydraulisch oder pneumatisch anzutreiben. Der Vorschubschlitten
35 weist desweiteren ein Spann/Dreheinheit 37 auf, durch die das Biegeteil 10 im Vorschubschlitten
35 spannbar und/oder um seine Längsrichtung drehbar ist. Desweiteren weist die zweite
Biegeeinrichtung 3 eine Dorneinheit 40 auf, welche in an und für sich bekannter Art
und Weise aus einem Dorneinsatz 43 und einem Dorngestänge 42 besteht. Darüberhinaus
kann noch optional vorgesehen sein, daß die zweite Biegeeinrichtung einen an und für
sich bekannten Dornbiegekopf 33 mit Dornbiegewerkzeugen 34 aufweist. Dieser Dornbiegekopf
33 wird zu dem beschriebenen Biegevorgang nicht verwendet. Da jedoch die zweite Biegeeinrichtung
3 alle sonstigen zur Durchführung eines Dornbiegevorgangs erforderlichen Einheiten
aufweist, stellt das Vorsehen eines "klassischen" Biegekopfs 33 eine sinnvolle Ergänzung
dar, da die beschriebene Biegeanordnung 1 dann auch für eine spanlose Umformung eines
rohrförmigen Biegeteils 10 mittels des klassischen Dornbiegeverfahrens einsetzbar
ist. Der vorstehend beschriebene Aufbau der Biegeanordnung 1 und ihrer beiden Biegeeinrichtungen
2, 3 ist an und für sich bekannt und muß daher nicht mehr näher erläutert werden.
[0010] Wichtig ist nun, daß zur Einbringung von kleinen und kleineren Biegeradien in das
rohrförmige Biegeteil 10 nicht - wie bei der bekannten Biegeanordnungen - die Biegewerkzeuge
34 des Dornbiegekopfs 33 der als Dombiegeeinrichtung ausgestatteten zweiten Biegeeinrichtung
3 verwendet werden, sondem daß dies durch die Biegewerkzeuge 4a-4c der als Ring- und
Segmentbiegeeinrichtung fungierende erste Biegeeinrichtung 2 erfolgt. Dies wird dadurch
ermöglicht, indem vorgesehen ist, daß der Dorneinsatz 43 der Dorneinheit 40 nicht
- wie bei der bekannten Biegeanordnung - nur bis zum Biegekopf 33 der zweiten Biegeeinrichtung
3 reicht, sondern daß der Dorneinsatz 43 im rohrförmigen Biegeteil 10 bis zum Biegebereich
der Biegewalzen 4a, 4b, 4c der ersten Biegeeinrichtung 2 verläuft. Im einfachsten
Fall wird hierzu vorgesehen, daß das Dorngestänge 42 der Dorneinheit 40 derart lang
ausgebildet ist, daß der Dorneinsatz 43 im Biegebereich der Biegewalzen 4a-4c endet.
Diese für einfache Biegekonstellationen durchaus ausreichende Möglichkeit besitzt
aber den Nachteil, daß hierbei die Gefahr besteht, daß bei der Anbiegephase des Biegeteils
10 durch die Biegewalzen 4a-4c der sich in diesem Bereich befindliche Dorneinsatz
43 abbricht.
[0011] Deshalb wird bevorzugt, daß der Dorneinsatz 43 in Vorschubrichtung des rohrförmigen
Biegeteils 10 verschiebbar ausgebildet ist, sodaß zu Beginn der Anbiegphase des Biegeteils
10 durch die Biegewalzen 4a-4c der Dorneinsatz 43 aus dem Biegebereich der Biegewalzen
4a-4c zurückgezogen und während der Biegephase schrittweise nach vorne geschoben werden
kann, um das rohrförmige Biegeteil 10 im Biegebereich auszufüllen und derart abzustützen,
so daß eine Querschnittsveränderung des rohrförmigen Biegeteils 10 durch den Dorneinsatz
43 verhindert wird.
[0012] Zu diesem Zwecke ist vorgesehen, daß - wie aus Figur 1 ersichtlich ist - das dem
Dorneinsatz 43 abgewandte Ende 42" des Dorngestänges 42 mit einer Dornvorschubeeinheit
46 verbunden ist, welche die erforderliche Längsverschiebung des Dorneinsatzes 43
bewirkt. In dem hier gezeigten Fall ist Domvorschubeeinheit 40 als ein hydraulisch
oder pneumatisch betätigbarer Zylinder 47 ausgebildet, der von der Steuereinrichtung
7 ansteuerbar ist. Es ist auch durchaus möglich, eine andere Dornvorschubeinrichtung
40 als einen Zylinder zu verwenden.
[0013] Um nun den Domeinsatz 43 des Dorngeständes 42 möglichst weit in das gebogene Biegeteil
einführen zu können, ist vorzugsweise - wie am besten aus Figur 3 ersichtlich - vorgesehen,
daß der Dorneinsatz 43 vorzugsweise als Gliederdom ausgebildet ist, der in dem hier
gezeigten Fall drei Dornglieder 43a-43c aufweist, die gelenkig miteinander verbunden
sind.
[0014] Da - wie nachstehend erläutert wird - beim Biegevorgang mindestens eines der beiden
Enden 10a, 10b des rohrförmigen Biegeteils 10 ausschwenkt, ist es erforderlich, daß
diese Ausschwenkbewegung durch einen Ausgleichsmechanismus der Biegeanordnung 1 kompensiert
wird. Hierzu ist vorgesehen, daß die erste Biegeeinrichtung 2 um eine vertikale Achse
beweglich ist, sodaß sich die auf einem Biegetisch 2a angeordneten Biegewerkzeuge
4a-4c, 5 infolge der durch die Beweglichkeit der ersten Biegeeinrichtung 2 gegebenen
Drehbeweglichkeit sich beim Biegevorgang auf das Biegeteil 10 ausrichten können. Dies
wird vorzugsweise dadurch erreicht, daß der Biegetisch 2a der ersten Biegeeinrichtung
2 drehbar auf einem Rollen 20 aufweisenden Unterteil 2b der ersten Biegeeinrichtung
2 angeordnet ist, wobei die Rollen 20 in quer zur Vorschubrichtung des Biegeteils
10 verlaufenden Schienen S1, S2 verschiebbar sind.
[0015] Alternativ oder zusätzlich zu der Bewegungsfreiheit der ersten Biegeeinrichtung 2
kann zum Ausgleich einer Ausschwenkbewegung des Endes 10b des Biegeteils 2 vorgesehen
sein, daß die Dornvorschubeinheit 40 in diesem Bereich quer zur Vorschubrichtung des
Biegeteiles 10 beweglich ist. Vorzugsweise wird das dadurch erreicht, daß die Domvorschubeinheit
40 in dieser Richtung beweglich angeordnet ist.
[0016] Da - wie aus der nachstehenden Beschreibung des Biegevorgangs ebenfalls ersichtlich
werden wird - das rohrförmige Biegeteil 10 auch eine Ausgleichsbewegung in seiner
Längsrichtung durchführt, ist vorgesehen, daß beim Biegevorgang entweder die Spannung
des Biegeteils 10 in dem Vorschubschlitten 35 gelöst oder der Vorschubschlitten 35
im Ganzen von seiner Antriebseinheit 36 entkoppelt wird, so daß der Vorschubschlitten
35 der Ausgleichsbewegung des Biegeteils 10 in seiner Längsrichtung folgen kann, oder
es ist vorgesehen, daß der Vorschubschlitten 35 aktiv an der Ausgleichsbewegung des
Biegeteils 10 teilnimmt, indem der von der Steuereinrichtung 7 gesteuerte Vorschubschlitten
35 entsprechend nachgeführt wird.
[0017] Die Funktionsweise der Biegeanordnung 1 ist nun wie folgt: Nachdem der Dorneinsatz
43 der Domeinrichtung 40 in das rohrförmige Biegeteil 10 eingeführt und das Biegeteil
10 in der Spann-/Dreheinheit 36 des Vorschubschlittens 35 gespannt wurde, wird das
Biegeteil 10 vom Vorschubschlitten 35 so lange vorgeschoben, bis das vordere Ende
10a des Biegeteils 10 zwischen den Gegenhalterwalzen 4a, 4b und der Biegewalze 4c
liegt. Zu diesem Zeitpunkt ist der Biegetisch 2a der ersten Biegeeinrichtung 2 derart
orientiert, daß die Walzen 4a, 4b und 4c im wesentlichen parallel zum rohrförmigen
Biegeteil 10 angeordnet sind. Dann wird die Biegewalze 4c vom Biegezylinder 5 zugestellt.
Zum Beginn dieses Biegevorgangs des Biegeteils 10 befindet sich der Dorneinsatz 43
außerhalb des durch die Walzen 4a-4c definierten Biegebereichs. Er wird daher von
der anfänglichen Krümmung des Biegeteils 10 nicht erfaßt und kann daher auch nicht
abbrechen. Durch die Einwirkung der Biegewalze 4c auf das Biegeteil 10 bewegt sich
der Biegetisch 2a um seine vertikale Achse, so daß die erste Biegeeinrichtung 2 die
in die in den Figuren gezeigte Stellung gelangt. Dann wird der Dorneinsatz 43 und
das Dorngestänge 42 von der Dornvorschubeinrichtung 40 vorgeschoben, bis sein vorderes
Ende, wie am besten aus Figur 3 ersichtlich ist, in den Biegebereich der Biegewalzen
4a-4c gelangt. Hierdurch wird erreicht, daß der Dorneinsatz den Wandbereich des rohrförmigen
Biegeteils 10 abstützt, so daß auch das Biegen von kleinen Biegeradien möglich ist,
ohne daß dabei die Wand des rohrförmigen Biegeteils 10 deformiert wird.
[0018] Um die Position des Dornelements 43 im rohrförmigen Biegeteil 10 zuverlässig feststellen
zu können, ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Vorschiebebewegung der Dornvorschubeinheit
40 von einem Wegmeßsystem (nicht gezeigt) erfaßbar ist.
[0019] Da die Verwendung eines im Inneren des rohrförmigen Biegeteils 10 angeordneten Biegedorns
in großen Reibungskräften zwischen dem Dorneinsatz 43 und der Innenwand des rohrförmigen
Biegeteils 10 resultiert, besteht die Gefahr, daß die Vorschubbewegung des rohrförmigen
Biegeteils 10 beim Biegevorgang nicht mehr allein durch die Walzen 4a-4c durchführbar
ist. Es ist daher vorzugsweise vorgesehen, daß durch den Vorschubschlitten 35 eine
Nachdrückbewegung des Biegeteils 10 stattfindet. Es ist aber auch möglich, daß eine
derartige Kraftbeaufschlagung des rohrförmigen Biegeteils 10 in seiner Vorschubrichtung
nicht durch den Vorschubschlitten 35 erfolgt, so daß ergänzend zu der Vorschubkraft
des Vorschubschlittens 35, oder alternativ hierzu vorgesehen ist, daß durch eine separate,
in den Figuren nicht dargestellte Nachdrückeinheit eine in axialer Richtung wirkende
Vorschubkraft auf das Biegeteil 10 aufgebracht wird.
[0020] Um zu verhindern, daß die Gegenhalterwalzen 4a, 4b, insbesonder die in Vorschubrichtung
des Biegeteils 10 hinter der Biegewalze 4c liegende Gegenhalterwalze 4b, beim Biegevorgang
und insbesondere bei einem dem Biegevorgang nach folgendem Entfernen des rohrförmigen
Biegeteils 10 aus der ersten Biegeeinrichtung 2, bei dem die Biegewalze 4c vom Biegeteil
10 wieder entfernt wird, den beaufschlagten Wandbereich des rohrförmigen Biegeteils
10 eindrückt, ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Kopplung zwischen dem Biegetisch
2a und dem Unterteil 2b der ersten Biegeeinrichtung 2 über eine Verbindung erfolgt,
die zwar eine Drehung des Biegetisches 2a gegenüber dem Unterteil 2b in der zur Einbringung
des Biegeradius in das Biegeteil 10 erforderlichen Richtung erlaubt, jedoch ein Rückdrehen
des Biegetisches 2a und somit ein Rückdrücken der Walzen 4a, 4b auf den von ihnen
beaufschlagten Wandbereich des Biegeteils 10 verhindert. In vorteilhafter Art und
Weise kann hier eine ratschenartige Verbindung zwischen dem Biegeteil 2a und dem Unterteil
2b vorgesehen sein.
[0021] Eine derartige Konstellation erleichtert auch das Herausziehen des Dorneneinsatzes
43 aus dem Biegeteil 10 nach Beendigung des Biegevorgangs.
[0022] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Dornbiegeeinrichtung 2 und die das Dorngestänge
42 tragende Einrichtung 3 gegeneinander abgestützt sind, weil vorzugweise vorgesehen
ist, daß die Biegeeinrichtung 2 auf Rollen 48 gelagert ist, um eine Seitwärtsbewegung
der Biegeeinrichtung 2 zu ermöglichen.
1. Biegeanordnung zum Biegen kleiner und kleinerer oder werkzeugunabhängiger Biegeradien
in ein rohrförmiges Biegeteil (10), die mindestens eine Biegeeinrichtung (2, 3) aufweist,
in der die zur Durchführung der Biegefunktion erforderlichen Biegewerkzeuge (4a, 4b,
4c; 5) angeordnet sind, und die eine Vorschubeinrichtung (35; 4a-4c) zum Vorschub
des Biegeteils (10) aufweist, wobei die Biegeeinrichtung (2) in Vorschubrichtung des
Biegeteils (10) vor der Vorschubeinrichtung (35) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Biegeanordnung (1) eine Dornvorschubeinrichtung (40) aufweist, deren Dorneinsatz
(43) in den durch die Biegewerkzeuge (4a-4c; 5) festgelegten Biegebereich der Biegeeinrichtung
(2) einschiebbar oder eingeschoben ist, und daß die Biegeeinrichtung (2) eine Einrichtung
zum Ausgleich einer Ausschwenkbewegung des Biegeteils (10) bei dem durch die Biegewerkzeuge
(4a-4c; 5) durchgeführten Biegevorgang des Biegeteils (10) aufweist.
2. Biegeanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorneinsatz (43) über
ein Domgestänge (42) mit dem der Biegeeinrichtung (2) gegenüberliegenden Endbereich
einer die Domvorschubeinrichtung (40) tragenden Einrichtung (3) verbunden ist.
3. Biegeanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dorneinsatz (43) in Vorschubrichtung des Biegeteils (10) durch eine Dornvorschubeinheit
(40) verschiebbar ist.
4. Biegeanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Domvorschubeinheit
(40) einen hydraulisch oder pneumatisch betätigbaren Zylinder (47) aufweist, der mit
einem Ende (42") des Dorngestänges (42) verbunden ist.
5. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgleichseinrichtung der Biegeeinrichtung (2) dadurch ausgebildet ist, daß ein
die Biegewerkzeuge (4a-4c; 5) tragende Biegetisch (2a) um eine senkrecht zur Vorschubrichtung
des Biegeteils (10) verlaufende Achse gegenüber einem Unterteil (2b) der Biegeeinrichtung
(2) beweglich ist.
6. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Biegeeinrichtung (2) in Vorschubrichtung des Biegeteils (10) in einem durch den
Biegevorgang im wesentlichen nicht veränderlichen Abstand zur Einrichtung (3) angeordnet
ist.
7. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung (3) einen Vorschubschlitten (35) für das Biegeteil (10) aufweist,
durch den das Biegeteil (10) in Vorschubrichtung verschiebbar ist.
8. Biegeanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschubschlitten
(35) von einer Antriebseinheit (36) antreibbar ist.
9. Biegeanordnung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorschubschlitten (35) zum Ausgleich einer Ausgleichsbewegung des Biegeteils (10)
von der Antriebseinheit (36) entkoppelbar ist.
10. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindung zwischen dem Biegetisch (2a) und dem Unterteil (2b) der Biegeeinrichtung
derart ausgestaltet ist, daß die Beweglichkeit des Biegetischs (2a) gegenüber dem
Unterteil (2b) in der zur Einbringung des Biegeradius in das Biegeteil (10) erforderlichen
Richtung gegeben ist, daß aber ein Rückdrehen des Biegetischs (2a) erschwert oder
verhindert ist.
11. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dorneinsatz (43) als ein Gliederdorn mit mehreren Dorngliedern (43a-43c) ausgebildet
ist.
12. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Biegeeinrichtung (2) und die das Dorngestänge (42) tragende Einrichtung (3) gegeneinander
abgestützt sind.
13. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Biegeeinrichtung (2) Rollen (48) aufweist.
14. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung (3) als zweite Biegeeinrichtung ausgestaltet ist.
15. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorschubeinrichtung für das Biegeteil (10) durch die Walzen (4a-4c) der Biegeeinrichtung
(2) ausgebildet ist.