[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrohydraulische Vorrichtung zum Verpressen von Rohrverbindungen
zur Herstellung lötfreier Leitungsverbindungen, bestehend aus einem motorischen Teil,
welcher einen Arbeitskolben enthaltenden zylindrischen Gehäusekörper mit einer Preßbackenbefestigung
an seiner Stirnseite, einen Handgriff mit Auslöseschalter und Steuer- sowie Versorgungsleitungen,
die mit einem entfernt angeordneten generatorischen Teil der Vorrichtung verbunden
sind, welcher die von einer Elektrik gesteuerte Hydraulikschaltung enthält.
[0002] Im versorgungstechnischen Bereich sind vielfach lötlose Leitungsverbindungen eingeführt
worden, deren Anwendungen nicht nur, verglichen mit Lötverbindungen, weniger umweltbelastend
sind, sondern auch schnellere und ungefährlichere Arbeitsweisen zulassen, da keine
offene Flamme, wie beispielsweise beim Löten, verwendet wird. Diese Leitungsverbindungen
werden als serienmäßige Teile auf dem Markt angeboten und müssen bei der Montage von
Leitungssystemen mit den zu verbindenden Rohren verpreßt werden. Dafür sind speziell
entwickelte Preßbacken erforderlich, welche in Preßmaschinen eingesetzt werden, die
entweder elektromechanisch oder elektrohydraulisch angetrieben werden, um die Preßbacken
zu betätigen. Ein solches Werkzeug geht beispielsweise aus der US-PS 5.125.-324 hervor.
[0003] Um für die jeweilige Preßmaschine einen großen Einsatzbereich zur Verfügung zu stellen,
haben die Preßbacken weithin einheitliche Einbaumaße und unterscheiden sich oft nur
durch die Preßprofile für die Fittinge der unterschiedlichen Leitungssysteme und Rohrgrößen.
[0004] Den meisten auf dem Markt befindlichen Preßmaschinen ist gemeinsam, daß deren generatorische
und motorische Teile eine Einheit bilden.
[0005] Hierdurch sind diese Maschinen sehr unhandlich und so schwer, daß sie mit zwei Händen
gehalten und bedient werden müssen. Da die für die Montage zunächst nur lose zusammengesteckten
Rohrsysteme sehr instabil sind, ist in der Regel eine zweite Person erforderlich,
um beim Preßvorgang die Rohre in der gewünschten Position zu halten, während die erste
Person für die Bedienung der Preßmaschine benötigt wird.
[0006] Ein weiterer Nachteil der bekannten Preßmaschinen besteht darin, daß sie mit sogenannten
"Pistolengriffen" ausgerüstet sind, bei denen die Auslösung des Arbeitsvorgangs mit
dem Zeigefinger erfolgt und der Griff sehr ungünstig am Ende des langgestreckten Maschinengehäuses
angebracht ist, so daß der Lastschwerpunkt vor dem Griff liegt. Die schwere Preßbacke
wird am äußersten Ende der Preßmaschine montiert, so daß das auf den Griff wirkende
Moment dadurch noch verstärkt wird. Der Monteur ist daher naturgemäß versucht, den
Griff mit der ganzen Hand zu umfassen. Dabei besteht die Gefahr, daß der Auslöseschalter
beim Anheben versehentlich betätigt wird, weil er im Zugriffbereich der Hand liegt.
Ganz abgesehen davon, ist der Monteur wegen des hohen Maschinengewichtes nicht in
der Lage, die Maschine einhändig mit Hilfe des Pistolengriffs in die gewünschte Arbeitsposition
zu bringen und dort zu halten, so daß auch schon deswegen stets eine Zweihandbedienung
notwendig ist.
[0007] Die für die Preßmaschinen verwendeten "Pistolengriffe" mit einem Auslöseschalter,
der mit dem Zeigefinger bedient werden muß, erweisen sich zum Handhaben der Maschinen
nur mit "einer Hand" als ungeeignet. Ganz abgesehen davon, daß ständig die Gefahr
besteht, den Arbeitsvorgang durch versehentliche und vorzeitige Betätigung des im
Zugriffbereich liegenden Schalters auszulösen, was letztlich nicht nur ein Sicherheitsproblem,
sondern auch ein Qualitätsproblem ist, beispielsweise durch schlecht zusammengefügte
und damit undichte Verbindungsstellen.
[0008] Ausgenommen von diesen bekannten Systemen sind lediglich Geräte mit Akku-Betrieb,
die aber nur für kleine Rohrnennweiten geeignet sind.
[0009] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde eine Preßmaschine vorzuschlagen, welche
derartig ausgebildet ist, daß sie von einer Person gehandhabt werden kann, wobei noch
weitere Vorteile durch eine bessere Anordnung und Ausnutzung des generatorischen Teils
der Vorrichtung erreicht wird.
[0010] Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, daß beider eingangs
aufgeführten Vorrichtung der Gehäusekörper einen Haltegriff über dem Lastschwerpunkt
des motorischen Teils der Vorrichtung aufweist und der Auslöseschalter mit Kontroll-
und Überwachungselementen im Haltegriff integriert ist. Hierdurch kann der Monteur
die Vorrichtung mit allen Fingern einer Hand erfassen, ohne daß diese in den Bereich
des Auslöseschalters gelangen und die Arbeitshand wird nicht durch ein übermäßiges
Kippmoment belastet, da der Lastschwerpunkt unter dem Haltegriff liegt und die Hand
somit fast nur durch Zugkräfte belastet wird.
[0011] Nach der Erfindung liegen die Kontroll- und Überwachungselemente im Sichtfeld der
Bedienungsperson und der Auslöseschalter ist im Arbeitsmodus durch den rechten oder
linken Daumen der Bedienungsperson betätigbar.
[0012] Die Vorrichtung nach der Erfindung ist damit sowohl für Links- als auch für Rechtshänder
geeignet und der Auslöseschalter ist dabei so angeordnet, daß er nicht versehentlich
ausgelöst werden kann. Hierzu ist der Auslöseschalter außerhalb des Zugriffbereichs
des Haltegriffs angeordnet.
[0013] Die vorliegende Erfindung bietet nunmehr die Möglichkeit den Gehäusekörper im Haltegriff
schwenkbar auszubilden und in jeder Schwenkposition benutzbar zu gestalten. Hierdurch
ergeben sich für den Monteur erhebliche Erleichterungen bei der Montage, da die Position
der Klemmbacken exakt dem Leitungsverlauf angepaßt werden kann, ohne daß der Monteur
die ergonomisch gemäße Körperhaltung ändern muß, wobei der Auslöseschalter stets im
Bereich des Daumens der Haltehand des Monteurs liegt.
[0014] Der Kupplungsanschluß des hydraulischen Zuführungsschlauchs zum Gehäusekörper ist
in vorteilhafter Weise drehbar ausgebildet, so daß bei der Schwenkbewegung des Zylinderkörpers
kein Drehmoment zum motorischen Teil der Vorrichtung übertragen werden kann.
[0015] In einer Weiterentwicklung der Vorrichtung nach der Erfindung ist eine Werkzeughalterung
zum ortfesten Einspannen der Vorrichtung in eine Werkbank für einen stationären Betrieb
vorgesehen, wobei die Werkzeughalterung einen eigenen Auslöseschalter und Kontrollelemente
und eine Verbindungsbuchse zur Aufnahme der Steuerleitung aufweist.
[0016] Die Werkzeughalterung besteht im Prinzip aus zwei scharnierartig verbundenen Halte-
und Klemmelementen zur Aufnahme und Fixierung des Haltegriffs der Vorrichtung, und
einem um 180° schwenkbaren Auslöseschalter, womit ein stationärer links- und rechtshändiger
Betrieb ermöglicht wird.
[0017] Die Antriebs- und Steuerungstechnik der Vorrichtung ist in vorteilhafter Weise in
einem transportablen Schutzkasten angeordnet, womit der generatorische Teil der Vorrichtung
mobil ausgestaltet ist.
[0018] Mindestens ein motorischer Teil der Vorrichtung ist nach der Erfindung mit der Antriebs-
und Steuerungstechnik verbunden, so daß mehrere Werkzeuge von einem generatorischen
Teil betrieben werden können.
[0019] Die Erfindung wird anhand der Figuren, in denen ein Ausführungsbeispiel dargestellt
ist, näher beschrieben. Hierbei zeigen:
- Figur 1a
- eine Rückansicht der Vorrichtung nach der Erfindung,
- b
- eine Seitenansicht der Vorrichtung, und
- c
- eine Draufsicht eines Ausschnittes aus Fig.1b;
- Figur 2a
- eine Seitenansicht der Werkzeughalterung,
- b
- eine Frontansicht der Werkzeughalterung nach Fig.2a,
- c
- eine Draufsicht auf einen Teil der Werkzeughalterung nach Fig.2a, mit zum Werkzeug
separater Bedienung und Funktionskontrolle und
- d
- eine Draufsicht auf die um 180° geschwenkte separate Bedienung mit Auslöseschalter
und Funktionskontrolle nach Figur 2c;
- Figur 3
- eine von einer Elektrik gesteuerte Hydraulikschaltung des Werkzeugs nach der Erfindung
und seiner Versorgung in schematischer Darstellung;
- Figur 4
- eine Vorder- und Seitenansicht des generatorischen Teils der fahrbaren Antriebsstation
mit Pumpenaggregat;
- Figur 5
- eine Seitenansicht der Antriebs- und Steuerungsvorrichtung nach Figur 4 mit zwei angeschlossenen
Werkzeugen; und
- Figur 6
- eine Seitenansicht der Antriebs- und Steue-rungsvorrichtung nach Figur 5 jedoch ohne
Werkzeuge mit separatem Schutzkasten und Wagen.
[0020] Die Figur 1 zeigt die elektrohydraulische Vorrichtung zum Verpressen von Rohrverbindungen
zur Herstellung lötfreier Leitungsverbindungen nach der Erfindung. Sie besteht aus
einem Zylinder- oder Gehäusekörper 1.4, welcher mit einem Haltegriff 1.1 schwenkbar
verbunden ist. Auf dem Haltegriff 1.1 befinden sich für den Daumen der Haltehand leicht
zugängig ein Auslöseschalter 1.2 mit davor angeordneten und leicht einsehbaren Kontrolleuchten
1.3.1 und 1.3.2. Der Zylinderkörper 1.4 ist an seinem vorderen Ende mit einer Preßbackenbefestigung
1.5 versehen, mit der verschiedene und nicht näher dargestellte Preßbackentypen und
-Größen in einfacher Weise verbunden werden können. Die Größen der zu verwendenden
Preßbacken richten sich nach System und Durchmesser der zu verpressenden Rohre.
[0021] Die leistungsübertragende Verbindung für den Antrieb des Zylinders im Zylinderkörper
1.4 erfolgt über sein jeweiliges Anschlußstück 1.9 und jeweils einen aus Figur 5 ersichtlichen
Hydraulikschlauch 5.1, der mit der Antriebsstation 4.2 verbunden ist. Mit jeweils
einem elektrischen Steuerkabel 5.2 gemäß Figur 5 wird die Steuerverbindung mit dem
fahrbaren Pumpenaggregat bzw. der Antriebsstation 4.2 gemäß Figuren 4, 5 und 6 und
dem jeweiligen Haltegriff 1.1 über die Steckverbindung 1.8 hergestellt.
[0022] Der Haltegriff 1.1 des Gehäuse- oder Zylinderkörpers 1.4 liegt im wesentlichen über
oder geringfügig hinter dem Lastschwerpunkt des motorischen Teils der Vorrichtung.
Je nach der Verwendung unterschiedlich großer Preßbacken kann der Lastschwerpunkt
variieren.
[0023] Wie eingangs bereits ausgeführt wurde, sind die bekannten Preßmaschinen für den Monteur
so schwer, daß er gezwungen ist, die Preßmaschine mit zwei Händen zu handhaben. Die
wesentliche Verbesserung der Preßmaschine ergibt sich einmal durch eine vorteilhafte
Trennung des motorischen Teils (1.4) vom generatorischen Teil (4.2) der Preßmaschine,
wie später noch näher ausgeführt wird, wodurch der zu handhabende Teil der Preßmaschine
nicht nur leichter sondern auch viel kleiner und kürzer wird und zum anderen durch
die Verwendung eines Haltegriffes 1.1 anstelle eines üblichen, mit den bekannten Nachteilen
behafteten Pistolengriffs, waagerecht über dem Werkzeugkörper angeordnet, was eine
ergonomisch wesentlich günstigere Handhabung gestattet. Die Handhabung ist ähnlich
wie bei einem "Koffergriff", bei dem der Lastschwerpunkt ebenfalls unter der Hand
mit allen fünf zugreifenden Fingern liegt.
[0024] Ein weiterer großer Vorteil in der Trennung von "Zugriffbereich" 1.6 und Auslösebereich
ergibt sich nach der Erfindung durch die Anordnung des Auslöseschalters 1.2. Dadurch
ist man in der Lage, den Griff 1.1 mit der ganzen Hand zu umfassen und das Antriebswerkzeug
in Arbeitsposition zu bringen, ohne in Gefahr zu geraten, den Auslöseschalter versehentlich
zu betätigen.
[0025] Erst nach Ansetzen der (nicht dargestellten) Preßbacke am Rohrfitting wird - ohne
die zufassende Hand vom Griff 1.1 lösen zu müssen - gezielt und bewußt der Auslöseschalter
1.2 mit dem Daumen bedient, während die andere Hand die vorgeschriebene Zuordnung
der zu verbindenden Rohrteile fixiert. Da das Preßwerkzeug im Vergleich zu den bekannten
Geräten sehr viel leichter und kleiner ist und deswegen eine mühelose Ein-Hand-Bedienung
gestattet, sind auch Arbeitsstellungen möglich, bei denen eine senkrechte oder schräge
Lage des Antriebswerk-zeugs erforderlich ist, ohne daß die Bedienungsperson ihre Körperhaltung
ändern muß.
[0026] Eine wichtige Möglichkeit für die Bedienungsperson, ihre optimale Arbeitsposition
des Antriebswerkzeugs ergonomisch zu nutzen, erlaubt in Weiterbildung der Erfindung
die folgende Einrichtung: Der durch den Haltegriff 1.1 gehaltene Zylinder-Werkzeugkörper
1.7 ist um seine Achse drehbar und kann - unabhängig von der jeweiligen Werkstückposition
(Fitting) - so gedreht werden, daß sich die Preßbacke auf die erforderliche Arbeitsstellung
am Fitting einstellen läßt. Der Kupplungsanschluß 5.3 (s. hierzu Fig. 5) des hydraulischen
Zuführungsschlauchs 5.1, der mit dem Steckverschluß 1.9 verbunden ist, ist ebenfalls
drehbar ausgebildet, so daß Kräfte, die durch eine Verdrehung des Schlauches 5.1 auftreten
könnten, nicht wirksam werden. Aufgrund dieser Vorteile kann man mit dem Preßwerkzeug
nach der Erfindung auch an beengten und schwer zugänglichen Stellen eines zu montierenden
Leitungssystems zufriedenstellend arbeiten.
[0027] Mit Hilfe einer in Figur 2 dargestellten Werkzeughalterung kann die elektrohydraulische
Vorrichtung nach der Erfindung in einen normalen Schraubstock eingespannt und als
stationär betriebene Maschine für die Vormontage von Rohrverbindungen, wie z. B. Knotenpunkte,
Eckverbindungen und dergleichen mehr, eingesetzt werden. Das Zusatzgerät für die Vorrichtung
nach der Erfindung erspart weitgehend die unbequeme und strapaziöse Arbeit an ungünstigen
Plätzen, z. B. die sogenannte Überkopfmontage, an den Originalstellen des Leitungssystems.
Nachdem die vormontierten Elemente an der vorgesehenen Stelle befestigt sind, brauchen
nur noch die entsprechenden Rohre angesetzt und damit verbunden zu werden. Das bedeutet
nicht nur eine erhebliche Arbeitserleichterung und eine Verminderung des Arbeitsaufwandes,
sondern trägt auch wesentlich zur Sicherheit am Arbeitsplatz bei, z. B. bei Leitern
als Standort bei der Montage in Deckenhöhe. Der Auslöseschalter 2.1 für diese
Arbeitsweise ist auf der Werkzeughalterung angebracht und wird mit demselben Kabel
verbunden, welches auch für den Handbetrieb benutzt wird.
[0028] Aus Figur 2a-d ist eine Halterung für die Vorrichtung zum Verpressen von Rohrverbindungen
ersichtlich, welche den Einsatz der Vorrichtung nach der Erfindung für den stationären
Betrieb erlaubt. Damit ergibt sich eine vorteilhafte Verwendung der Verpressvorrichtung
für die Arbeit an einem Schraubstock einer Werkbank. Sie besteht aus zwei Z-förmigen,
durch ein Scharnier 2.4 verbundenen Hälften 2.2 und 2.3, deren vertikale Flächen den
Haltegriff 1.1 der Preßmaschine beim Einspannen in einen Schraubstock fixieren. Diese
Flächen sind mit einem haftungsintensiven und elastischen Material 2.5 z.B. Schaumgummi,
versehen. Bei dieser Einspannung kommt der durch den Haltegriff 1.1 gehaltene drehbare
Werkzeugkörper 2.9 oben zu liegen, wie in Figur 2b gestrichelt dargestellt ist.
Dadurch befindet sich der am Haltegriff der Preßvorrichtung angebrachte Auslöseschalter
mit der Funktionsanzeige an unzugänglicher Stelle, so daß eine einwandfreie Bedienung
der Preßvorrichtung darüber nicht mehr möglich ist. In Weiterbildung der Erfindung
ist daher eine gleichartige Bedienung wie am Haltegriff auf einem der waagerechten
Schenkel der Werkzeughalterung angebracht, so daß in gleicher Weise wie bei der mobilen
Handhabung des Preßwerkzeugs, die Bedienung über Auslöseschalter 2.1 und Funktionskontrolle
2.6 durch rote und grüne Signallampen erfolgen kann.
[0029] Die hydraulische Verbindung zur Antriebsstation ist durch den Hydraulikschlauch 5.1
(s. Fig. 5) gegeben, der auch in gleicher Weise an die Preßvorrichtung angeschlossen
wird. Die
elektrische Verbindung zur Antriebsstation erfolgt durch das vorhandene Steuerkabel
5.2, welches in diesem Falle nichtmit der Buchse 1.8 im Haltegriff der Preßvorrichtung
verbunden wird, sondern mit dem Auslöseschalter der Werkzeughalterung über die Buchse
2.7.
[0030] Bei dieser Anordnung des Preßwerkzeugs kann die Bedienungsperson eine ähnliche Arbeitsposition
einnehmen wie bei der mobilen Handhabung, nur daß sie das Preßwerkzeug nicht zu halten
braucht und deshalb zwei Hände frei hat, um die jeweiligen Preßvorgänge vorzubereiten.
Um den Preßvorgang durchzuführen, benötigt er eine Hand um den Auslöseschalter 2.1
zu betätigen, während die andere Hand zum Fixieren und Festhalten der zu montierenden
Rohrleitungselemente frei ist. Das wiederum gleicht der Arbeitsweise, wie sie bei
der mobilen Handhabung der Vorrichtung nach der Erfindung üblich ist.
[0031] Durch eine einfache Drehung des Preßwerkzeuges um 180° und des Auslöseschalters mit
den Funktionsanzeigen 2.8 ist auch für Linkshänder die Möglichkeit gegeben, eine ihnen
gemäße Arbeitsposition beim stationären Betrieb einzunehmen. Beim mobilen Betrieb
des Antriebswerkzeugs ist das ohnehin möglich.
Die Figur 3 zeigt eine elektrohydraulische Schaltung, bei der die verwendeten Bauelemente
mit DIN-gerechten Symbolen dargestellt sind.
[0032] Die vollständige Antriebs- und Steuerungstechnik befindet sich in einem eigenen in
Figur 4 dargestellten Schutzkasten 4.2, montiert auf einem fahrbaren Transportwagen
oder einer Transportkarre. Sie kann deswegen bei bestimmten Bedarfsfällen auch ohne
Transportwagen verwendet werden, wie auch in Fig.6 dargestellt ist. An der Vorderseite
des Schutzkastens ist die Ein- und Ausschaltung 4.11 für die elektrische Steuerung
und auf der Rückseite der Stecker 4.12 für die Stromzufuhr angebracht. Die von einer
Elektrik gesteuerte Hydraulikschaltung nach Figur 3 besteht im wesentlichen aus:
einer Hydraulikpumpe 3.1, einem elektrischen Antriebsmotor 3.2, einem Druckbegrenzungsventil
3.3, einem Wegeventil 3.4 und einer Strömungsüberwachung 3.5. Die Strömungsüberwachung
3.5 ist im Rücklauf des Druckbegrenzungsventils 3.3 eingebaut, so daß sie erst dann
ein elektrisches Signalabgibt, wenn das Druckbegrenzungsventil 3.3 bei Maximaldruck
anspricht und der Förderstrom der Hydraulikpumpe 3.1 voll über die Strömungs-überwachung
3.5 fließt. Dann erst bekommt das Wegeventil 3.4 das Kommando für den Zylinderrücklauf.
Damit ist gewährleistet, daß die Pressung immer mit der durch die Einstellung am Druckbegrenzungsventil
3.3 bestimmten Zylinderkraft erfolgt.
[0033] Da der als Pumpenstation konzipierte generatorische Teil, nämlich die Antriebstation
nach Figur 4 vom eigentlichen Arbeitsgerät, dem Preßwerkzeug nach Figur 1 getrennt
ist, besteht die Möglichkeit, auch mehrere Preßwerkzeuge gleichzeitig an die Antriebstation
anschließen zu können, wie in Figur 4 dargestellt ist. In der Praxis sind zwei Anschlüsse
bevorzugt. Ermöglicht wird dies dadurch, daß der einzelne Preßvorgang nur ein paar
Sekunden dauert und während der anderen Zeit, die durch Rüstzeiten bestimmt wird,
steht die Energie des generatorischen Teils ungenutzt zur Verfügung. Für eine gegenseitige
Verriegelung sorgt eine entsprechende elektrohydraulische Steuerung.
[0034] Anstatt wie bisher, sich gegenseitig bei den Montagearbeiten helfen zu müssen, können
aus den o. g. Gründen zwei Bedienungspersonen, oder auch mehr, mit jeweils einem Preßwerkzeug
und einer gemeinsamen Antriebstation gleichzeitig arbeiten, was eine wesentliche Reduzierung
des bisherigen Zeitaufwandes und der Gerätekosten und damit eine entsprechende Senkung
der Montagekosten ermöglicht.
[0035] Der Bewegungsablauf beim Arbeitsvorgang wird durch die elektrohydraulische Schaltung
bestimmt. Der Ablauf geht folgendermaßen vor sich:
[0036] Der Auslöseschalter 1.2 bzw. 2.1 wird durch den Daumen der Bedienungsperson betätigt
und veranlaßt den Vorschub des Hydraulikzylinders und damit das Zusammendrücken der
nicht dargestellten Preßbacken. Ein werkseitig eingestelltes Druckbegrenzungsventil
bestimmt den Maximaldruck der Hydraulikanlage und damit die maximale Größe der Preßkraft
an der Preßbacke. Die eingestellte maximale Kraft ist für alle Rohrgrößen ausreichend.
Ist der Maximaldruck erreicht, wird das Gerät automatisch auf Rücklauf geschaltet,
wobei der Hydraulikzy-linder wieder in die Ausgangslage fährt und die Preßbacke sich
löst. Wenn aus irgendeinem Grunde der laufende Preßvorgang abgebrochen werden soll,
ist es lediglich erforderlich, die Betätigung des Auslöseschalters 1.2 bzw. 2.1 zu
unterbrechen.
[0037] Bei einem Stromausfall geht der Hydraulikzylinder automatisch in seine Endlage zurück,
so daß die Preßbacke mühelos vom Werkstück gelöst werden kann.
[0038] Um eine Funktionsbeobachtung zu ermöglichen, sind entsprechende Anzeigen vorgesehen.
Diese sind:
a) eine rote Lampe 1.3.1, welche anzeigt, daß z. B. bei zwei angeschlossenen Preßwerkzeugen
das eigene Werkzeug nicht betriebsbereit ist, weil das andere gerade einen Preßvorgang
durchführt. Erst wenn die rote Lampe erlischt, kann das eigene Werkzeug in Tätigkeit
gesetzt werden.
b) eine grüne Lampe 1.3.2 zeigt an, daß der eigene Preßvorgang beendet ist. Sie leuchtet
so lange, wie der Daumen der Bedienungsperson den Auslöseschalter 1.2 bzw. 2.1 gedrückt
hält, obwohl nach Aufleuchten der Lampe d.h. bei Erreichen der gewünschten Preßkraft
der Hydraulikzylinder automatisch in seine Endlage zurückfährt und die Preßbacke sich
löst.
[0039] Damit ist eine einfache und sichere Kontrolle für die exakte Durchführung des Preßvorgangs
gegeben.
[0040] Die Antriebsstation ist auf einem Wagen oder einer Karre, ähnlich einer Sackkarre,
angeordnet, wie in Figur 4 dargestellt ist. Mit dem Wagen oder der Karre wird nicht
nur die Einheit 4.2 für die Antriebs- und Steuerungstechnik transportiert, sondern
auch die zur Durchführung der Preßvorgänge erforderlichen Zubehörteile, wie die Preßwerkzeuge,
Preßbacken in verschiedenen Größen, Hydraulikschläuche, Kabel und dergleichen. Für
die Befestigung von Schläuchen und Kabel sind besondere Befestigungsmittel 4.8 vorgesehen.
Das ergibt den Vorteil, daß die schweren Geräte und Teile für die Verpressung der
Rohrverbindungen nicht über längere Strecken hinweg getragen werden müssen.
[0041] Der Transportwagen ist mit Rädern 4.3 ausgestattet, die nicht nur für unebene Böden
geeignet sind, sondern auch über Treppenstufen hinweg benutzt werden können. Außerdem
sind Griff- bügel 4.4 und 4.5 am Wagen vorgesehen, mit deren Hilfe zwei Personen den
Wagen ohne große Mühe tragen können. Weiterhin sind Ösen 4.6 vorhanden, um das ganze
Gerät z. B. mit Hilfe eines Baukrans zu höhergelegenen Arbeitsplätzen verbringen zu
können. Die Antriebsstation kann stehend oder liegend transportiert, aber auch in
beiden Lagen betrieben werden.
[0042] Zu Wartungs- und Reparaturzwecken kann, die als separate Einheit konzipierte Antriebs-
und Steuerungstechnik, mit dem Schutzkasten 4.2 komplett vom Wagen getrennt werden,
wie in Fig. 6 dargestellt ist. Um für diese Möglichkeit eine einfache Handhabung zu
gewährleisten, sind an den Seitenwänden des Schutzkastens ausklappbare Handgriffe
6.1 und am Boden Gummifüsse 6.2 angebracht. Für Reparaturen, die in zugelassenen Kundendienststellen
durchgeführt werden müssen, ist es damit leicht möglich, nur die Antriebs- und Steuerungseinheiten
ohne Wagen in Spezialbehältern zu versenden.
[0043] Der motorische Teil gemäß Figur 1 ist vom generatorischen Teil nach Figur 4 der Maschine
getrennt. Da der generatorische Teil, nämlich Pumpe, Ölbehälter, Hydraulik-Schaltung,
Elektromotor, Elektrosteuerung u. dergl. der Anteil mit dem größeren Gewicht ist,
besteht die vorteilhafte Möglichkeit, nur den motorischen Teil als Arbeits- bzw. Preßwerkzeug
für die Betätigung der Preßbacken benutzen zu können. Dieses Preßwerkzeug nach Figur
1 besteht lediglich aus dem Haltegriff 1.1, dem Auslöseschalter 1.2, den Kontrolleuchten
1.3, dem Gehäusekörper 1.4 mit Preßbackenbefestigung 1.5 und ist über den Hydraulikschlauch
5.1, 4.1, 1.9 und dem elektrischen Kabel 5.2, 4.7, 1.8 mit dem fahrbaren Pumpenaggregat,
der Antriebsstation nach Figur 4 verbunden, welches auf dem Boden steht. Dadurch wird
für das Antriebswerkzeug nicht nur eine erhebliche Verkleinerung, sondern auch eine
extreme Gewichtsreduzierung erreicht. Da aufgrund dieser Tatsache das eigentliche
Arbeitsgerät mühelos mit einer Hand gehalten und in die gewünschte Arbeitsposition
gebracht werden kann, ist die andere Hand der Bedienungsperson frei zum Fixieren und
zum Festhalten der zu montierenden Rohrleitungselemente. Das Preßwerkzeug nach der
Erfindung gestattet aus diesen Gründen eine mühelose Ein-Hand-Bedienung, wobei auf
die Hilfestellung einer zweiten Person weitgehend verzichtet werden kann.
[0044] Durch die wesentliche Verkleinerung des Preßwerkzeugs bedingt, ist auch die Möglichkeit
gegeben, an beengten und schwer zugänglichen Stellen des zu montierenden Leitungssystems
noch zufriedenstellend arbeiten zu können.
[0045] Die Trennung zwischen Antriebsstation und Arbeitsgerät erlaubt es, auch Antriebswerkzeuge
anzuschließen, die für Preßbacken geeignet sind, welche voneinander abweichende Einbauabmessungen
aufweisen oder welche für andere Anwendungen vorgesehen sind.
[0046] Bei den schwer zu handhabenden Preßmaschinen herkömmlicher Bauart ist aufgrund der
manuell begrenzten Möglichkeiten eine Erweiterung von Baugröße und Gewicht - etwa
durch Vergrößerung der installierten Leistung - praktisch ausgeschlossen. Die Trennung
des motorischen vom generatorischen Teil gemäß der vorliegenden Erfindung hingegen,
erlaubt nicht nur, eine variable Größe der installierten Antriebsleistung, z.B. um
höhere Kräfte und Vorschubgeschwindigkeiten zu erreichen, sondern auch aufwendigere
elektrohydraulische Schaltungen oder sonstige Einrichtungen einzusetzen, die auf die
Erfordernisse der praktischen Handhabung individueller zugeschnitten werden können.
So bereiten z.B. die Vergrößerung der Antriebsleistung und damit auch die Vergrößerung
des Gewichts bzw. der Einbau komplexerer elektrohydraulischer Schaltungen bei fahrbaren
Antriebsstationen keine Probleme. Da grundsätzlich bei größer werdender Leistung die
Ölkühlung eine besondere Bedeutung hat, sind folgende Maßnahmen vorgesehen. Die Lüfterseite
des Elektromotors 4.9 ragt aus dem Schutzkasten 4.2 heraus, in dem sich die Antriebs-
und Steuerungstechnik befindet. Die Luft wird durch den Ventilator des Elektromotors
angesaugt und durch Luftschlitze 4.10 herausgedrückt, welche sich an den Seitenwänden
des Schutzkastens befinden. Dadurch wird auch der innenliegende Ölbehälter während
des Betriebes ständig durch einen konstanten Luftstrom gekühlt. Damit ist man in der
Lage, Kräfte und Vorschubgeschwindigkeiten an Preßbacken und anderen Einrichtungen
je nach Bedarf bestimmen zu können. Diese Tatsache wiederum erschließt weitere technische
Entwicklungsmöglichkeiten und Einsatzbereiche auf dem Gebiet der lötlosen Leitungsverbindungen
und sonstiger technischer Verfahren.
Liste der Bezugszeichen:
[0047]
- 1.1
- Haltegriff
- 1.2
- Auslöseschalter
- 1.3
- Kontroll- u. Überwachungselemente
- 1.31
- Kontrollampe rot
- 1.32
- Kontrollampe grün
- 1.4
- Gehäusekörper
- 1.5
- Preßbackenbefestigung
- 1.6
- Zugriffbereich
- 1.7
- Zylinder-Werkzeugkörper
- 1.8
- Buchse
- 1.9
- Hydraulikanschluß
- 2.1
- Auslöseschalter
- 2.2
- Z-förmigen Hälften
- 2.3
- Z-förmigen Hälften
- 2.4
- Scharnier
- 2.5
- elastisches Material
- 2.6
- Funktionskontrolle
- 2.7
- Buchse
- 2.8
- separate Bedienung, um 180° geschwenkt
- 2.9
- Werkzeugkörper
- 3.1
- Hydraulikpumpe
- 3.2
- Antriebsmotor
- 3.3
- Druckbegrenzungsventil
- 3.4
- Wegeventil
- 3.5
- Strömungsüberwachung
- 4.1
- Anschluß für Hydraulikschlauch
- 4.2
- Schutzkasten
- 4.3
- Wagenräder
- 4.4
- Stützen und Griffbügel
- 4.5
- Griffbügel
- 4.6
- Ösen
- 4.7
- Stecker für Elektrokabel
- 4.8
- Befestigungselemente
- 4.9
- Motor
- 4.10
- Luftschlitze
- 4.11
- Ein- und Ausschalter
- 4.12
- Stecker
- 5.1
- Hydraulikschlauch
- 5.2
- Steuerkabel
- 5.3
- verdrehbarer Hydraulikanschluß
- 6.1
- Griff
- 6.2
- Fuß
1. Elektrohydraulische Vorrichtung zum Verpressen von Rohrverbindungen zur Herstellung
lötfreier Leitungsverbindungen, bestehend aus einem motorischen Teil, welcher einen
Arbeitskolben enthaltenden zylindrischen Gehäusekörper mit einer Preßbackenbefestigung
an seiner Stirnseite, einen Handgriff mit Auslöseschalter und Steuer- sowie Versorgungsleitungen,
die mit einem entfernt angeordneten generatorischen Teil der Vorrichtung verbunden
sind, welcher die von einer Elektrik gesteuerten Hydraulikschaltung enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäusekörper (1.4) einen Haltegriff (1.1) über dem Lastschwerpunkt des motorischen
Teils der Vorrichtung aufweist und der Auslöseschalter (1.2) mit Kontroll- und Überwachungselementen
(1.3) im Haltegriff (1.1) integriert ist.
2. Elektrohydraulische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontroll- und Überwachungselemente (1.3) im Sichtfeld der Bedienungsperson liegen
und der Auslöseschalter (1.2) im Arbeitsmodus durch den rechten oder linken Daumen
der Bedienungsperson betätigbar ist.
3. Elektrohydraulische Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslöseschalter (1.2) außerhalb des Zugriffbereichs (1.6) des Haltegriffs (1.1)
angeordnet ist.
4. Elektrohydraulische Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäusekörper (1.4) im Haltegriff (1.1) schwenkbar und in jeder Schwenkposition
benutzbar ausgebildet ist.
5. Elektrohydraulische Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsanschluß (1.9, 5.3) des hydraulischen Zuführungsschlauchs (5.1) drehbar
ausgebildet ist.
6. Elektrohydraulische Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Werkzeughalterung (2.2, 2.3) zum ortfesten Einspannen der Vorrichtung in eine
Werkbank für einen stationären Betrieb, mit einem eigenen Auslöseschalter (2.1) und
Kontrollelementen (2.6) und einer Verbindungsbuchse (2.7) zur Aufnahme der Steuerleitung
(5.2).
7. Elektrohydraulische Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeughalterung (2.2, 2.3) zwei scharnierartig verbundene Halte- und Klemmelemente
zur Aufnahme und Fixierung des Haltegriffes der Vorrichtung aufweist.
8. Elektrohydraulische Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebs- und Steuerungstechnik der Vorrichtung in einem transportablen Schutzkasten
(4.2) angeordnet ist.
9. Elektrohydraulische Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein motorischer Teil der Vorrichtung mit der Antriebs- und Steuerungstechnik
(4.2) verbunden ist.