[0001] Die Erfindung betrifft ein Messer mit mindestens einem Schutzteil entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Messer ist in der DE 31 16 354 A1 beschrieben.
[0002] Das durch die DE 31 16 354 A1 bekannte Messer hat sich insbesondere als Kartonschneidmesser
umfangreich in der Praxis bewährt. Das bekannte Messer wird indessen als verbesserungsbedürftig
empfunden, weil der Schutzstift auch versehentlich in seine Freigabestellung verschiebbar
ist und dadurch z.B. Handverletzungen hervorgerufen werden können. Dies kann beispielsweise
dann passieren, wenn eine Arbeitsperson das Messer in die Tasche des Arbeitsanzugs
steckt, um beispielsweise mit beiden Händen einen zu öffnenden Karton zu handhaben.
Beim anschließenden Hineinfassen in die Tasche ist es dann durchaus möglich, daß sich
der Schutzstift beim Ergreifen des Messers aus seiner Schutzstellung wegbewegt, so
daß die Hand unversehens einen Schneidkontakt mit der teilweise freigelegten Messerschneide
erleidet.
[0003] Von der US 142 942 ist ein gattungsfremdes Messer zur Randbearbeitung von Stiefel-
oder Schuhsohlen bekannt, bei welchem ein entlang des Messerklingenrückens angeordneter,
mittels einer Druckfeder axial zur Messerspitze nach außen hin rückstellbelasteter
Federstift mit seinem hakenförmig gekrümmten freien Ende die Spitze der sich in Schneidstellung
befindlichen Messerklinge eng umgreift. In dieser Schneidstellung ist der Federstift
mittels einer in Sperrrichtung federbelasteten Rastwippe (vgl. US 142 942 Fig. 2 Pos.
D, E, n) gesichert. In der Schneidposition dient der Federstift mit seinem hakenförmigen
Ende als Schneidlehre, die bei der Randbeschneidung einer Schuhsohle eine versehentliche
Verletzung des angrenzenden Oberleders verhindern soll. Die Messerschneide an sich
ist bei dem Messer gemäß der US 142 942 in keiner Position des Federstifts geschützt.
[0004] Für den Fall, daß die Messerklinge ausgewechselt oder geschliffen werden soll, wird
die Rastwippe gelöst, so daß der Federstift mit seinem hakenförmigen Bereich vor die
Messerspitze nach vorn versetzt wird (vgl. US 142 942, Fig. 2 gepunktet eingezeichnete
Kontur). Für den Rückzug des Federstifts in die Messer-Schneidstellung weist der Federstift
eine gesonderte Handhabe auf (vgl. US 142 942 Fig. 3 Pos. r).
[0005] Von einem ebenfalls gattungsfremden Messer gemäß der DE 34 33 286 A1 ist es bekannt,
ein im Querschnitt U-förmiges Schutzteil relativ zu einer Messerklinge längsverschieblich
zu verlagern und diese Verlagerungsbewegung mit einem Betätigungsdrücker herbeizuführen.
Der sich mit dem eingangs beschriebenen bekannten Messer gemäß der DE 31 16 354 A1
verbindende Vorteil, daß sich der Schutzstift allein durch Druckkontakt mit dem Schneidgut
in seine Freigabestellung verschieben läßt, ist bei dem Messer gemäß der DE 34 33
286 A1 nicht gegeben.
[0006] Von der DE 35 40 026 A1 schließlich ist ein Messer mit einem um einen Drehzapfen
schwenkbar angeordneten Schutzteil aus eigenfederndem Werkstatt mit einem Federzungenansatz
bekannt. Die Sicherung der Schutzposition des bekannten schwenkbaren Schutzteils geschieht
in recht umständlicher Weise mit einem gesondert zu handhabenden schwenkbaren Sicherungsbügel.
[0007] Ausgehend von dem eingangs beschriebenen bekannten Messer gemäß der DE 31 16 354
A1, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Schutzfunktion des Schutzteils des
bekannten Messers zu verbessern.
[0008] Entsprechend der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß dem Schutzteil
eine Betätigungsarretiervorrichtung zugeordnet ist, welche mittels einer Bedienungstaste
in der Schutzstellung des Schutzteils sowohl verriegelbar als auch entriegelbar ist,
und daß das Schutzteil in seiner Schutzstellung bei nicht betätigter Bedienungstaste
verriegelt ist.
[0009] Nach einer ersten grundsätzlichen erfindungsgemäßen Ausführungsform bewirkt beispielsweise
ein Niederdrücken der Bedienungstaste eine Entriegelung des Schutzteils in dessen
vorgeschobener Schutzstellung, so daß das Schutzteil bei niedergedrückter Taste in
seine die Messerschneide freilegende Freigabestellung zurückgeschoben werden kann.
Sobald die Bedienungstaste nicht mehr beaufschlagt, d.h. nicht mehr niedergedrückt
wird und das Schutzteil mit der Federrückstellkraft in seine vorgeschobene Schutzstellung
gelangt ist, setzt die Betätigungsarretierung ein, die ein Zurückschieben des Schutzteils
nur gestattet, wenn die Bedienungstaste niedergedrückt, d.h. betätigt wird.
[0010] Entsprechend einer weitergehenden erfindungsgemäßen Ausführungsform fährt das Schutzteil
auch bei anhaltend niedergedrückter Bedienungstaste und bei Unterbrechen der Schneidarbeit
oder bei Beendigung der Schneidarbeit zwar in seine vorgeschobene Schutzstellung zurück,
verbleibt aber nachfolgend trotz niedergedrückter Bedienungstaste in seiner durch
die Betätigungsarretiervorrichtung bewirkte Arretierstellung. Aus dieser Arretierstellung
kann das Schutzteil nur bei nochmaligem bewußten Betätigen, d.h. durch Loslassen der
Bedienungstaste und erneutem Niederdrücken der Bedienungstaste, aus seiner Arretierstellung
befreit werden.
[0011] Das entsprechend der Erfindung verwendbare Schutzteil kann die bereits beschriebene
Stiftform oder eine Bügelform oder eine schutzschildartige Ausbildung aufweisen, wobei
letztere in bekannter Weise beispielsweise gegen Federrückstellkraft aus ihrer Schutzstellung
in eine Freigabestellung versetzt werden kann.
[0012] Das Schutzteil kann in bekannter Weise als Doppel-Schwenkschild ausgebildet sein,
welches während seiner Schutzstellung einen Schutzspalt zur Aufnahme der Messerklinge
bildet. Bei Aufsetzen des einseitig peripher gelagerten Doppel-Schwenkschildes schwenkt
dieses entgegen Federrückstellkraft relativ zum Griffkörper nach oben, so daß die
Messerschneide zur Durchführung der Schneidarbeit aus dem Schutzspalt heraustreten
kann.
[0013] Das Schutzteil, welches entweder translatorisch oder rotatorisch bewegbar ist, kann
ebenfalls mit einer Bewegungsbegrenzung versehen sein, so daß dadurch eine vorgegebene
Schnittiefe erreichbar wird. Diese Bewegungsbegrenzung kann entweder stufenweise oder
stufenlos (stufenlos beispielsweise mittels einer Stellschraube) verändert werden.
[0014] Eine andere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Messers besteht darin,
daß das Schutzteil mindestens einen starren Schutzstift mit je einem starren Stiftbereich
bildet, welcher sich entlang der Schneide einer Messerklinge erstreckt und welcher
parallel zu seiner Längsmittelachse in einem Gleitführungsraum des Griffkörpers tranglatorisch
gleitverschieblich gehalten und entgegen der Federrückstellkraft in den Griffkörper
einschiebbar ist, daß die Betätigungsarretiervorrichtung eine mit dem Griffkörper
feste, sich etwa quer zur Längsmittelachse des Stiftbereichs erstreckende Riegelanschlagfläche
aufweist, daß innerhalb des Griffkörpers am Stiftbereich ein Riegel gehalten ist,
welcher die Riegelanschlagfläche mit einer Riegelfläche hintergreift und dabei den
Stiftbereich in seiner Schutzstellung blockiert, und daß die Riegelfläche mittels
der Bedienungstaste in ihre Entriegelungsstellung versetzbar ist.
[0015] Bei der vorbeschriebenen erfindungsgemäßen Ausführungsform bedarf es bei Betätigung
der Bedienungstaste lediglich eines Druckkontakts des Schutzteils mit dem Schneidgut,
um das Schutzteil in seine Freigabestellung zu versetzen. Bei Unterbrechung der Schneidarbeit,
d.h. bei beendeter Druckbeaufschlagung des Stiftbereichs, kehrt letzterer in seine
Schutzstellung zurück, in welcher er automatisch arretiert wird, solange die Bedienungstaste
nicht betätigt wird. Erst wenn die Bedienungstaste betätigt wird, kann der Stiftbereich
aus seiner Schutzstellung in seine Freigabestellung verschoben werden.
[0016] Entsprechend einer erfindungsgemäßen Variante bildet der Riegel eine am Stiftbereich
schwenkbar gelagerte Klinke.
[0017] Entsprechend der Erfindung liegt die Translationsrichtung des Stiftbereichs in der
Schwenkebene der Klinke oder parallel zu dieser.
[0018] Als zweckmäßig hat sich eine erfindungsgemäße Ausführungsform erwiesen, bei welcher
die Klinke eine Zugklinke ist.
[0019] Eine vorteilhafte erfindungsgemäße Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß
mit der Bedienungstaste ein Steuerkörper bewegungsgekuppelt ist, welcher eine Steuerfläche
aufweist, mit der die Klinke im Entriegelungssinne druckbeaufschlagbar ist.
[0020] Weitere Merkmale einer erfindungsgemäßen Ausführungsform bestehen darin, daß die
Steuerfläche Teil einer Steueraussparung ist. In diese Steueraussparung kann die Klinke
mit ihrem Kopf zur Messerspitze hin in Eintauchrichtung eindringen, während sich der
Stiftbereich in seiner Schutzstellung befindet. Damit die Klinke in dieser Stellung
ihre Verriegelungsfunktion durchführen kann, d.h. mit ihrer Riegelfläche die Riegelanschlagfläche
hintergreifen kann, sind die Eintauchtiefe der Klinke und die der Eintauchtiefe gleichgerichtete
Tiefe der Steueraussparung aufeinander abgestimmt.
[0021] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird auch dann eine
Arretierung des Stiftbereichs in dessen Schutzstellung bewirkt, falls die Bedienungstaste
nach Beendigung der Schneidarbeit und damit einhergehender Druckentlastung des Stiftbereichs
versehentlich noch bedient wird.
[0022] Eine solche vorteilhafte Ausführungsform ist entsprechend der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß der die Steueraussparung bildende Bereich des Steuerkörpers entgegen der Rückstellkraft
einer Steuerfeder in Eintauchrichtung des Klinkenkopfes relativ zum Steuerkörper begrenzt
nachgiebig gelagert ist, und daß der nachgiebig gelagerte Bereich benachbart der Steueraussparung
einen Steuervorsprung bildet, gegen den der Kopf der Klinke auf ihrem Weg von der
Freigabestellung zur Schutzstellung des Stiftbereichs anläuft, wenn der Stiftbereich
von einem äußeren Druck entlastet ist und die Bedienungstaste anhaltend betätigt wird,
wobei die Rückstellkraft der Steuerfeder geringer ist als die auf den Stiftbereich
wirkende Federrückstellkraft, welche der Klinke durch das Verdrängen des nachgiebigen
Bereichs ihren Einschwenkweg zur Riegelanschlagfläche hin öffnet.
[0023] Weitere Merkmale der Erfindung sind zusätzlichen Unteransprüchen zu entnehmen.
[0024] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele entsprechend der Erfindung dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 ein als Sacköffnungsmesser ausgebildetes Messer vor Aufnahme der Schneidarbeit,
Fig. 2 eine Seitenansicht entsprechend dem mit II bezeichneten Ansichtspfeil in Fig.
1,
Fig. 3 eine Stirnansicht entsprechen dem mit III bezeichneten Ansichtspfeil in Fig.
1,
Fig. 1A das Messer gemäß Fig. 1 bei Aufnahme der Schneidarbeit,
Fig. 4-6 unterschiedliche Funktionsdarstellungen einer anderen Ausführungsform mit
geöffnetem Griffkörper-Innenraum und
Fig. 7 -10 etwa in Anlehnung an die Darstellungsweise gemäß den Fig. 4-6 unterschiedliche
Funktionsdarstellungen einer weiteren Ausführungsform.
[0025] Die dargestellten unterschiedlichen Ausführungsformen und deren Einzelteile sind
trotz baulicher Abweichungen stets mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
[0026] Jedes Messer 10 weist einen Griffkörper 11 und eine darin lösbar befestigte Messerklinge
12 auf, die bei den gezeigten Ausführungsbeispielen als Trapezklinge ausgebildet ist
und deswegen eine geradlinige Schneide 13, eine sich geneigt zur Grifflängsachse y
erstreckende gerade Stirnfläche 14 und vorn eine Messerklingenspitze 15 aufweist.
[0027] Ein Sicherheitsbügel 16 weist zwei im Parallelabstand zueinander angeordnete Stiftbereiche
17 auf, deren etwa kolbenartig ausgebildete innere Enden 18 in einem Führungskanal
19 in Ausschieberichtung x und in Einschieberichtung z translatorisch beweglich sind.
[0028] Ein Einschieben der Stiftbereiche 17 in Richtung z ist nur entgegen einer Federrückstellkraft
möglich, die allgemein mit einem Kraftvektor F und im übrigen in Fig. 1 durch eine
gestrichelt eingetragene Schraubendruckfeder 20 gekennzeichnet ist.
[0029] Vorn an die Stiftbereiche 17 sind jeweils mit einem etwa teilkreisförmigen Bogen
21 zwei Führungsenden 22 angeschlossen und im Abstand vor der Messerklingenspitze
15 und der Stirnfläche 14 der Messerklinge 12 herumgezogen. Die freien Enden 23 der
Führungsenden 22 sind über einen Bügelsteg 24 miteinander verbunden.
[0030] Insbesondere aus einer Zusammenschau der Fig. 1-3 sowie Fig. 1A wird deutlich, daß
der jeweilige Sicherheitsbügel 16 beiderseits neben der Schneide 13 und vor der Messerklingenspitze
15 einen Schutzraum S zur Aufnahme der Schneide 13 bildet, wenn der Sicherheitsbügel
16 sich in seiner vorgeschobenen Schutzposition gemäß den Fig. 1-3, Fig. 4 und 5,
Fig. 7 und 8 sowie Fig. 10 befindet.
[0031] Gemäß den Fig. 1-3 sowie 1A schließt sich an die beiden Führungsenden 22 jeweils
ein rückwärts gerichtetes Bügelende 25 an, wobei beide Bügelenden 25 wiederum durch
einen Bügelsteg 24 miteinander verbunden sind. Bügelenden 25 und Bügelsteg 24 sind
in einem Führungskanal 26 des Griffkörpers 11 entlang den Schieberichtungen x und
z translatorisch verschieblich aufgenommen.
[0032] Die Funktion aller Ausführungsvarianten des Messers 10 geschieht derart, daß das
Messer 10 mit dem jeweiligen Führungsende 22 des Sicherheitsbügels 16 auf die Sackoberfläche
E aufgesetzt wird, wobei zugleich der Sackwerkstoff zwischen den beiden Führungsenden
22 gestrafft und geebnet wird, wie insbesondere anhand der Fig. 2 und 3 vorstellbar
ist.
[0033] Sodann wird der Griffkörper 11 in Druckrichtung P nach unten gestoßen, wobei der
Sicherheitsbügel 16 entlang der Einschieberichtung z in den Griffkörper 11 hineinfährt
und die Messerklinge 12 die Sackoberfläche E durchdringt. Sodann kann die Schneidarbeit
beginnen, indem das Messer 10 in Schneidrichtung A bewegt und dabei der Sack aufgeschnitten
wird.
[0034] Alle gezeigten Ausführungsformen weisen eine Betätigungsarretiervorrichtung auf,
die mittels einer Bedienungstaste 27 betätigbar ist. Das Messer 10 kann alternativ
mit zwei unterschiedlich wirkenden Betätigungsarretierungen ausgerüstet sein.
[0035] Die ersten Variante besteht darin, daß das Niederdrücken der Bedienungstaste 27 eine
Entriegelung des Sicherheitsbügels 16 in dessen vorgeschobener Lage (Fig. 1, Fig.
5) bewirkt, so daß der Sicherheitsbügel 16 bei gedrückter Taste 27 in Richtung z zurückgeschoben
werden kann.
[0036] Sobald die Taste 27 nicht beaufschlagt wird und zugleich der Sicherheitsbügel 16
in seine vorgeschobene Schutzstellung zurückgekehrt ist (Fig. 1, Fig. 5); setzt automatisch
eine Arretierung ein, die ein Zurückschieben des Sicherheitsbügels 16 in Richtung
z nur gestattet, wenn die Bedienungstaste 27 gedrückt wird.
[0037] Eine alternative Ausführungsvariante besteht gemäß den Fig. 7-10 darin, daß auch
bei ununterbrochen bzw. anhaltend gedrückter Taste 27 und (was hinzu kommen muß) bei
Unterbrechen der Schneidarbeit oder bei Beendigung der Schneidarbeit der Sicherheitsbügel
16 zwar in seine vorgeschobene Schutzlage zurückfährt, dann aber trotz gedrückter
Taste (Fig. 10) in seiner Arretierstellung verbleibt. Aus dieser Arretierstellung
kann der Sicherheitsbügel 16 nur nach nochmaligem bewußten Betätigen, d.h. Loslassen
der Taste 27 und nochmaliges Drücken der Taste 27, aus seiner Arretierstellung befreit
werden.
[0038] Entsprechend den Ausführungsformen der Fig. 5-10 endet der Sicherheitsbügel 16 unterhalb
seiner beiden Stiftbereiche 17 mit den teilkreisförmigen Bögen 21, den Führungsenden
22, den freien Enden 23 und schließlich dem Bügelsteg 24.
[0039] Die Führungskanäle 19 für die beiden Stiftbereiche 17 teilen sich auf einen Führungskanalblock
28 und auf einen Anschlagblock 29 auf.
[0040] Auf die oberen Enden der Stiftbereiche 17 ist eine Lagerkonsole 30 fest aufgesteckt,
welche sich also in der Ausschieberichtung x und in der Einschieberichtung z der beiden
Stiftbereiche einheitlich mit diesen bewegt. Der Anschlagblock 29 wirkt zugleich als
Auszugsbegrenzung für die die Lagerkonsole 30 tragenden Stiftbereiche 17.
[0041] An ihrem freien Ende lagert die Lagerkonsole 30 in einem Lagerlauge 31 eine Zugklinke
K, welche nach Art eines zweiarmigen Hebels ausgebildet ist und einen Klinkenarm 32
mit einem Klinkenkopf 33 sowie außerdem einen Rückstellarm 34 aufweist, welcher mittels
einer in der Lagerkonsole 30 gehaltenen Druckfeder 35 in Einfall- bzw. Verriegelungsrichtung
v der Klinke K rückstellbelastet ist.
[0042] Die Stiftbereiche 17 sind zwecks Vereinfachung der Zeichnung unterbrochen dargestellt,
ebenso wie eine Zugfeder 36, deren unteres Ende in einem griffkörperfesten Haken 37
und deren oberes Ende in einem an der Lagerkonsole 30 festen Haken 37A gehalten ist.
Die Zugfeder 36 stellt demnach die Federrückstellkraft F dar, welche bezüglich der
Stiftbereiche 17 in deren Ausschieberichtung x wirkt.
[0043] Mit der Bedienungstaste 27, die eine Bedienungshandhabe 38 aufweist, ist ein Steuerkörper
C einstückig ausgebildet.
[0044] Der Steuerkörper C bildet eine Steueraussparung 39 mit einer Steuerfläche 40, welche
mit einer Gegensteuerfläche 41 am Klinkenkopf 33 der Zugklinke K zusammenwirkt.
[0045] Der Klinkenkopf 33 bildet außerdem eine Riegelfläche 42, welche dazu bestimmt ist,
mit der Riegelanschlagfläche 43 des Anschlagblocks 29 zusammenzuwirken.
[0046] Die Funktion des Messers entsprechend den Fig. 4-6 ist folgende:
[0047] Gemäß Fig. 4 befindet sich der Sicherheitsbügel 16 in seiner vorgeschobenen arretierten
Schutzstellung. Und zwar arretiert die insgesamt mit H bezeichnete Betätigungsarretiervorrichtung
den Sicherheitsbügel 16 mit seinen Stiftbereichen 17 in der Schutzstellung. Dieses
deswegen, weil die Riegelfläche 42 der Zugklinke K die Riegelanschlagfläche 43 des
Anschlagblocks 29 verriegelnd hintergreift. Dabei drückt die Schraubendruckfeder 35
die Klinke K in ihre Verriegelungsstellung.
[0048] Sobald die Bedienungstaste 27 entgegen der Rückstellkraft der Schraubendruckfeder
44 mit einem Druck D beaufschlagt und dabei der Steuerkörper C niedergedrückt wird,
erfolgt eine Entriegelung zwischen der Riegelfläche 42 und der Riegelanschlagfläche
43 (Fig. 5).
[0049] Wenn die Entriegelung erfolgt ist, kann der Griffkörper 11 entsprechend der Druckrichtung
P nach unten gestoßen werden, während der Sicherheitsbügel 16 sich auf dem Schneidgut,
nämlich auf der Sackoberfläche E, abstützt, so daß die Messerklinge 15 in die Sackoberfläche
E eindringen und der Schneidvorgang in Schneidrichtung A beginnen kann.
[0050] Aus Fig. 6 ist zu ersehen, daß sich die Klinke K gemeinsam mit den beiden Stiftbereichen
17 relativ zum Griffkörper 11 nach oben bewegt hat.
[0051] Sobald eine Arbeitsunterbrechung erfolgt und damit auch der Druck P entfällt, erfolgt
Z.B. bei gedrückter Bedienungstaste 27 in umgekehrt analoger Weise eine Rückstellbewegung
über den Zustand gemäß Fig. 5 in den Zustand gemäß Fig. 4, in welchem die Schneidstellung
des Sicherheitsbügels 16 arretiert ist.
[0052] Wie im Vergleich der Fig. 5 und 4 deutlich wird, taucht der Klinkenkopf 33 mit einer
Eintauchtiefe ET in die Steueraussparung 39 ein. Dadurch, daß die Eintauchtiefe ET
geringer ist als die Tiefe AT der Steueraussparung 39, ist gewährleistet, daß beim
Übergang des Zustandes gemäß Fig. 5 in den Arretierungszustand gemäß Fig. 4 eine behinderungsfreie
Verriegelung zwischen der klinkenseitigen Riegelfläche 42 und der griffgehäusefesten
Riegelanschlagfläche 43 erfolgen kann.
[0053] Anhand der vorstehenden Funktionsbeschreibung ist auch vorstellbar, daß es lediglich
eines anfänglichen Betätigungsdrucks D und einer gleichzeitigen Ausübung des Drucks
P bedarf, um den Sicherheitsbügel 16 aus seiner Schutzstellung (Fig. 4) in seine die
Schneide 13 freilegende Freigabestellung (Fig. 6) zu überführen. Eine Entriegelung
der Betätigungsarretiervorrichtung H erfolgt in der Schutzstellung des Sicherheitsbügels
16 immer dann, wenn die Bedienungshandhabe 38 entsprechend dem Druck D niedergedrückt
wird.
[0054] Die Ausführungsform entsprechend den Fig. 7-10 unterscheidet sich von den Ausführungsform
entsprechend den Fig. 4-6 dadurch, daß die Steueraussparung 39 in Ausschieberichtung
x entgegen der Rückstellkraft einer Steuerfeder 45 begrenzt nachgiebig ist. Und zwar
ist dazu als Bestandteil des Steuerkörpers C ein einarmiger Hebel 46 vorgesehen, dessen
Drehlager 47 der Bedienungshandhabe 38 benachbart ist.
[0055] Zwischen der Steueraussparung 39 und dem Drehlager 47 bildet der einarmige Hebel
46 einen zum Klinkenkopf 33 weisenden Steuervorsprung 48.
[0056] Die Funktionsweise der Ausführungsform entsprechend den Fig. 7-10 ist folgende:
[0057] Gemäß Fig. 7 ist der Sicherheitsbügel 16 mittels der Betätigungsarretiervorrichtung
H in seiner Schutzstellung arretiert und stützt sich dabei auf der Sackoberfläche
E ab. Die Riegelfläche 42 der Zugklinke K liegt dabei verriegelnd an der Riegelanschlagfläche
43 des Anschlagblocks 29 an. Sobald die Bedienungshandhabe 38 in Druckrichtung D entgegen
der Rückstellkraft der Schraubendruckteder 44 beaufschlagt wird, drückt die Steuerfläche
40 der Steueraussparung 39 des einarmigen Hebels 46 gegen die Gegensteuerfläche 41
der Klinke K und versetzt diese in ihre entriegelte Stellung gemäß Fig. 8. Dabei sorgt
die Steuerfeder 45 für ein sicheres Eintauchen des Klinkenkopfs 33 in die Steueraussparung
39.
[0058] Nachdem gemäß Fig. 8 die Entriegelung der Schutzstellung des Sicherheitsbügels 16
erfolgt ist, kann analog zu den Fig. 5 und 6 ein Druck P auf den Griffkörper 11 ausgeübt
und somit die Schneidfunktion (vgl. Fig. 6) herbeigeführt werden.
[0059] Bei Vergleich der Fig. 9 und 7 ist vorstellbar, daß sich die Stiftbereiche 17 zusammen
mit der Zugklinke K in Richtung x nach unten bewegen können, wenn die Bedienungshandhabe
38 nicht mehr betätigt wird, worauf in analog umgekehrter Weise ohne weiteres der
Ausgangszustand gemäß Fig. 7 erreicht wird. Dabei gleitet eine klinkenseitige Schrägfläche
49 in Richtung x über eine Rampenfläche 50 des griffkörperfesten Anschlagblocks 29,
so daß der Klinkenkopf 33 unter der Wirkung der Schraubendruckfeder 35 in seine Raststellung
versetzt werden kann.
[0060] Die zuletzt beschriebene Funktion gilt auch bei nicht betätigter Bedienungstaste
für das zuvor geschilderte Ausführungsbeispiel beim Übergang der Stellung gemäß Fig.
6 in die Stellung gemäß Fig. 4.
[0061] Für den Fall jedoch, daß der Druck P bei Beendigung der Schneidarbeit entfällt, zugleich
aber die Bedienungshandhabe 38 mit dem Druck D beaufschlagt wird, stellt sich der
Zustand gemäß Fig. 10 ein, wonach der Klinkenkopf 33 bei seinem Weg in Richtung x
zuvor gegen den Steuervorsprung 48 angelaufen ist. Da die Federrückstellkraft F der
Zugfeder 36 größer ist als die Rückstellkraft der Steuerfeder 45, zieht die Zugfeder
36 den Klinkenkopf 33 gegen den Steuervorsprung 48 des einarmigen Hebels 46, so daß
letzterer in Richtung x nach unten verdrängt und der Klinkenkopf 33 durch die Feder
35 ungehindert in seine verriegelte Position gemäß Fig. 10 gedrückt wird. Sobald die
Bedienungshandhabe entlastet wird und die Feder 44 den Steuerkörper C nach außen drückt,
taucht der Klinkenkopf 33 wieder in die Steueraussparung 39 ein (Fig. 7).
1. Messer (10) mit mindestens einem Schutzteil (17), welches sich entlang einer Schneide
(13) einer insbesondere auswechselbaren, vorn an ihrem freien Ende eine Messerspitze
(15) bildenden Messerklinge (12) erstreckt, wobei das Schutzteil (17) an einem Griffkörper
(11) beweglich gehalten und von seiner die Schneide (13) überlagernden Schutzstellung
entgegen Federrückstellkraft (F) in seine die Schneide (13) freilegende Freigabestellung
bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schutzteil (17) eine Betätigungsarretiervorrichtung (H) zugeordnet ist,
welche mittels einer Bedienungstaste (27) in der Schutzstellung des Schutzteils (17)
sowohl verriegelbar als auch entriegelbar ist, und daß das Schutzteil (17) in seiner
Schutzstellung bei nicht betätigter Bedienungstaste (27) verriegelt ist.
2. Messer nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzteil mindestens einen starren Schutzstift mit je einem starren Stiftbereich
(17) bildet, welcher sich entlang der Schneide (13) einer Messerklinge (12) erstreckt
und welcher parallel zu seiner Längsmittelachse (L) in einem Gleitführungsraum (19)
des Griffkörpers (11) translatorisch gleitverschieblich gehalten und entgegen der
Federrückstellkraft (F) in den Griffkörper (11) einschiebbar ist, daß die Betätigungsarretiervorrichtung
(H) eine mit dem Griffkörper (11) feste, sich etwa quer zur Längsmittelachse (L) des
Stiftbereichs (17) erstreckende Riegelanschlagfläche (43) aufweist, daß innerhalb
des Griffkörpers (11) am Stiftbereich (17) ein Riegel (K) gehalten ist, welcher die
Riegelanschlagfläche (43) mit einer Riegelfläche (42) hintergreift und dabei den Stiftbereich
(17) in seiner Schutzstellung blockiert, und daß die Riegelfläche (42) mittels der
Bedienungstaste (27) in ihre Entriegelungsstellung versetzbar ist.
3. Messer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel eine am Stiftbereich (17) schwenkbar gelagerte Klinke (K) ist, deren
Sperrfläche die Riegelfläche (42) bildet.
4. Messer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß und die Translationsrichtung (x, y) des Stiftbereichs (17) in der Schwenkebene
der Klinke (K) liegt oder zu dieser parallel ist.
5. Messer nach Anspruch 3 oder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinke (K) eine Zugklinke ist.
6. Messer nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Bedienungstaste (27) ein Steuerkörper (C) bewegungsgekuppelt ist, welcher
eine Steuerfläche (40) aufweist, mit der die Klinke (K) im Entriegelungssinne druckbeaufschlagbar
ist.
7. Messer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerfläche (40) Teil einer Steueraussparung (39) ist, in welche die Klinke
(K) mit ihrem Kopf (33) zur Messerspitze (15) hin in Eintauchrichtung (bei ET) eintaucht,
während sich der Stiftbereich (17) in seiner Schutzstellung befindet, wobei die Eintauchtiefe
(ET) des Klinkenkopfs (33) und die der Eintauchtiefe (ET) gleichgerichtete Tiefe (AT)
der Steueraussparung (39) aufeinander abgestimmt sind.
8. Messer nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinke (K) in Verriegelungsrichtung (v) belastet, insbesondere federbelastet
ist.
9. Messer nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkörper (C) bei Entriegelung der Klinke (K) rückstellfederbelastet
ist.
10. Messer nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedienungstaste (27) und der Steuerkörper (C) einstückig ausgebildet sind.
11. Messer nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der die Steueraussparung (39) bildende Bereich (46) des Steuerkörpers (C) entgegen
der Rückstellkraft einer Steuerfeder (45) in Eintauchrichtung (bei ET) des Klinkenkopfs
(33) relativ zum Steuerkörper (C) begrenzt nachgiebig gelagert ist, und daß der nachgiebig
gelagerte Bereich (46) benachbart der Steueraussparung (39) einen Steuervorsprung
bildet, gegen den der Kopf (33) der Klinke (K) auf ihrem Weg von der Freigabestellung
zur Schutzstellung des Stiftbereichs (17) anläuft, wenn der Stiftbereich (17) von
einem äußeren Druck (P) entlastet ist und die Bedienungstaste (27) anhaltend betätigt
wird, wobei die Rückstellkraft der Steuerfeder (45) geringer ist als die auf den Stiftbereich
(17) wirkende Federrückstellkraft (F), welche der Klinke (K) durch das Verdrängen
des nachgiebigen Bereichs (46) ihren Einschwenkweg zur Riegelanschlagfläche (43) hin
öffnet.
12. Messer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der nachgiebig gelagerte Bereich einen einarmigen Hebel (46) bildet.
13. Messer nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehlager (47) des einarmigen Hebels (46) einer Bedienungshandhabe (38)
der Bedienungstaste (27) benachbart ist, daß die Steueraussparung (39) an einer Längsseite
am freien Ende des einarmigen Hebels (46), dem Klinkenkopf (33) zugewandt, angeordnet
ist, während der auf derselben Längsseite befindliche Steuervorsprung (48) zwischen
der Steueraussparung (39) und dem Drehlager (47) angeordnet ist.
14. Messer nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Steueraussparung (39) abgewandten Längsseite des einarmigen Hebels
(46) die sich zwischen letzterem und dem Steuerkörper (C) abstützende, eine Druckfeder
bildende Steuerfeder (45) angeordnet ist.
15. Messer nach einem der Ansprüche 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Griffkörper (11) feste Riegelanschlagfläche (43) von einem Anschlagblock
(29) gebildet ist, welcher zugleich eine Axialführung (19) für mindestens einen Stiftbereich
(17) darstellt.