[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer am Umfang verpackten Materialbahnrolle,
bei dem eine Materialbahn zu der Materialbahnrolle aufgewickelt wird und eine Verpackungsbahn
um den Umfang der Materialbahnrolle gelegt wird. Ferner betrifft die Erfindung eine
Vorrichtung zum Herstellen einer am Umfang verpackten Materialbahnrolle mit einem
Materialbahn-Zuführpfad und einer Wickeleinrichtung. Schließlich betrifft die Erfindung
auch eine Materialbahnrolle aus einer aufgewickelten Materialbahn, deren Umfang von
einer Verpackungsbahn umhüllt ist.
[0002] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Papierbahn als Beispiel für eine Materialbahn
beschrieben. Sie ist jedoch auch bei anderen Materialbahnen anwendbar, beispielsweise
bei Folien aus Kunststoff oder Metall oder bei Kartonbahnen.
[0003] In einem der letzten Herstellungsschritte wird eine Papierbahn zu einer verkehrsfähigen
Wickelrolle aufgewickelt und dann verpackt. In der Regel ist es hierbei erforderlich,
die fertige Papierbahn noch auf eine gewisse Breite zu schneiden. Papierbahnen werden
in größeren Breiten bis zu etwa 10 m hergestellt. Die Verbraucher, beispielsweise
Druckereien, benötigen jedoch nur Breiten bis derzeit maximal 3,8 m. In den meisten
Fällen haben die Rollen eine noch kleinere Breite. Dementsprechend durchläuft die
Papierbahn, die hierzu von einer Mutterrolle mit der angegebenen großen Breite abgewickelt
wird, zunächst eine Längsschneideinrichtung, die Teilbahnen erzeugt, die dann zu den
einzelnen Wickelrollen aufgewickelt werden.
[0004] Wenn die einzelnen Materialbahnrollen ihren gewünschten Durchmesser erreicht haben,
muß die letzte Lage der Materialbahn mit dem Umfang der Materialbahnrolle verklebt
werden. Die Materialbahnrollen werden dann aus der Wickeleinrichtung ausgestoßen und
einer Verpackungseinrichtung zugeführt. In dieser Verpackungseinrichtung wird der
Umfang mit einer Verpackungsbahn, in der Regel Packpapier, umhüllt und die Stirnseiten
der einzelnen Materialbahnrollen werden mit Stirndeckeln versehen.
[0005] Die Verpackungseinrichtung benötigt relativ viel Platz, unter anderem deswegen, weil
sie in vielen Fällen eine große Anzahl unterschiedlich breiter Verpackungsbahnrollen
vorrätig halten muß, um Materialbahnrollen mit wechselnden Breiten verpacken zu können.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim Herstellen einer Materialbahnrolle
Platz zu sparen.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Verpackungsbahn mit der zulaufenden Materialbahn verbunden wird und die Materialbahnrolle
weiter gedreht wird.
[0008] Man verbindet also an einem Ort die Verfahrensschritte des Aufwickelns und des Verpackens
der Materialbahnrolle am Umfang. Hierbei spart man unter anderem deswegen Bauraum
ein, weil die Zuführeinrichtung für die Verpackungsbahn relativ einfach gehalten werden
kann. Das Zuführen der Verpackungsbahn zu der Materialbahnrolle erfolgt einfach dadurch,
daß die Verpackungsbahn mit der Materialbahn verbunden wird. Die Materialbahn zieht
dann die Verpackungsbahn sozusagen hinter sich her. Die Verpackungsbahn wird dann
beim Weiterdrehen der Materialbahnrolle auf den Umfang der Materialbahnrolle aufgewickelt.
Man nutzt also die Wickeleinrichtung nicht nur zum Wickeln der Materialbahnrolle,
sondern man nutzt sie gleichzeitig auch zum Herstellen der Umfangsverpackung. Dies
hat den zusätzlichen Vorteil, daß die Materialbahnrolle beim weiteren Handhaben bereits
einen gewissen Schutz hat. Beim Ausstoßen aus der Wickeleinrichtung rollt sie in der
Regel auf ihrem Umfang zu weiteren Handhabungs- oder Transporteinrichtungen. Da nun
der Umfang aber bereits mit einer Verpackungsbahn versehen ist, ist das Risiko von
Beschädigungen des Umfangs der Materialbahnrolle, d.h. der obersten Lagen der Materialbahn
geringer. Dies verringert auch den Ausschuß beim Verarbeiter. Ein zusätzlicher Antrieb
für die Materialbahnrolle in einer getrennten Verpackungseinrichtung kann entfallen.
Dies spart Investitions- und Wartungskosten.
[0009] Vorzugsweise wird die Materialbahn vor dem Aufwickeln in Längsrichtung geschnitten
und das Verbinden mit der Verpackungsbahn erfolgt vor dem Schneiden. Dies hat den
Vorteil, daß auch die Verpackungsbahn in Längsrichtung geschnitten wird und zwar genau
auf die Breite der Materialbahn und damit der Materialbahnrolle. Die Verpackungsbahn
schließt also bündig mit den Stirnseiten der Materialbahnrolle ab. Dies sichert einerseits
den wünschenswerten Effekt, daß die Materialbahnrolle auf ihrer gesamten axialen Länge
am Umfang von der Verpackungsbahn abgedeckt ist. Andererseits hat man keine Probleme
mehr damit, einen eventuell vorhandenen axialen Überstand handhaben zu müssen. Schließlich
kann man mit dieser relativ einfachen Maßnahme erreichen, daß man nicht mehr viele
unterschiedliche Breiten von Verpackungsbahnen vorrätig halten muß. Die Verpackungsbahn
wird automatisch an die Breite der zu verpackenden Materialbahnrolle angepaßt. Diese
Vorgehensweise hat neben der Platzersparnis noch einen weiteren Vorteil. Wenn man
bei herkömmlichen Verpackungsvorrichtungen darauf vorbereitet sein wollte, unterschiedlich
breite Materialbahnrollen zu verpacken, mußte man eine entsprechend große Anzahl unterschiedlich
breiter Verpackungsbahnrollen vorrätig halten. Diejenigen Verpackungsbahnrollen, die
relativ wenig genutzt werden, trocknen im Laufe der Zeit aus. Werden diese Rollen
schließlich einmal verwendet, so zeigt sich, daß sie aufgrund ihrer stark herabgesetzten
Feuchte den Verpackungsvorgang negativ beeinflussen können. Beispielsweise kann die
Reißfestigkeit sinken, die statische Aufladung erhöhen, der Leimauftrag problematisch
werden, usw. Wenn man hingegen, wie dies erfindungsgemäß vorgeschlagen wird, immer
die gleiche, also eine frische Verpackungsbahn verwenden kann, entstehen diese Probleme
nicht. Weiterhin gewährleistet diese Vorgehensweise eine erhebliche Zeitersparnis.
Da in dem Rollenwickler gleichzeitig mehrere Materialbahnrollen umfangsmäßig verpackt
werden, sinkt die zum Verpacken der Rollen notwendige Zeit gegenüber einer Vorgehensweise,
bei der alle Rollen zeitlich nacheinander verpackt werden, ganz erheblich.
[0010] Vorzugsweise wird die Verpackungsbahn an ihrem Ende ein weiteres Mal mit der Materialbahn
verbunden. Dies ergibt in einer Ausgestaltung einen sehr stabilen Verbund zwischen
der Verpackungsbahn und der Materialbahn. In einer anderen Ausgestaltung, die weiter
unten besprochen wird, kann man die Verpackungsbahn zum Führen der Materialbahn verwenden,
um beispielsweise eine neue Materialbahnrolle anzufangen.
[0011] Vorzugsweise wird die Verpackungsbahn gemeinsam mit der Materialbahn aufgewickelt.
Die äußeren Lagen der Materialbahnrolle sind also abwechselnd oder sandwichartig aus
mehreren Lagen von Verpackungsbahn und Materialbahn gebildet. Dies ergibt einen sehr
innigen Zusammenhang von Verpackungsbahn und Material. Das Risiko, daß sich die Materialbahnrolle
in der Umfangsverpackung axial verschiebt (teleskopieren) wird sehr klein gehalten.
[0012] Vorzugsweise wird die Materialbahn im Bereich der zweiten Verbindung mit der Verpackungsbahn
mit der Oberfläche der Materialbahnrolle verklebt. Die zweite Verbindung mit der Verpackungsbahn
erfolgt am Ende der Materialbahn. Dort finden sich also zwei Verklebungen, nämlich
einmal auf der radialen Innenseite und einmal auf der radialen Außenseite der Materialbahn.
Dies stellt nicht nur eine stabile Befestigung des Endes der Verpackungsbahn am Umfang
sicher, sondern auch eine genauso stabile Befestigung des Endes der Materialbahn auf
ihrer Materialbahnrolle.
[0013] In einer alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Materialbahn in Laufrichtung
hinter den Verbinden mit der Verpackungsbahn durchtrennt wird, wobei das Ende der
Verpackungsbahn erneut mit der Materialbahn verbunden wird. Bei dieser Ausführungsform
besteht die Umfangsverpackung praktisch ausschließlich aus der Verpackungsbahn ohne
dazwischen liegender Materialbahnen. Auch hier gestaltet sich aber das Nachführen
der Materialbahn, das beispielsweise zum Starten des Wickelns einer neuen Materialbahn
notwendig ist, relativ einfach. Die Materialbahn wird durch die Verpackungsbahn wieder
zu der Materialbahnrolle hingezogen, so daß erneute Einfädelvorgänge entfallen können.
[0014] Vorzugsweise wird die Verpackungsbahn in Laufrichtung vor der erneuten Verbindung
am Umfang der Materialbahnrolle befestigt. Man stellt also sicher, daß der Anfang
der "neuen" Materialbahn bis in die unmittelbare Nachbarschaft der Materialbahnrolle
gezogen werden kann. Wenn die Verpackungsbahn an der "alten" Materialbahnrolle befestigt
ist, kann man die Verpackungsbahn durchtrennen und die alte Materialbahnrolle ausstoßen.
Beim Wickeln einer neuen Materialbahnrolle befindet sich dann zwar ein kleiner Rest
der Verpackungsbahn am Rollenkern. Dies ist jedoch akzeptabel, weil die Führung der
Materialbahn in die Wickeleinrichtung praktisch keinen zusätzlichen Aufwand erfordert.
[0015] Vorzugsweise werden die Materialbahn oder Verpackungsbahn geschwächt, insbesondere
perforiert, und zwar in Laufrichtung hinter einem Bereich, in dem sie an der Oberfläche
der Materialbahnrolle befestigt werden. Die Frage, ob die Materialbahn oder die Verpackungsbahn
geschwächt wird, richtet sich danach, ob die Materialbahn gemeinsam mit der Verpackungsbahn
auf den Umfang der Materialbahnrolle aufgewickelt wird oder ob man die Materialbahn
unterbricht und nur die Verpackungsbahn aufwickelt. Im letzteren Fall kann die Verpackungsbahn
und im ersteren Fall die Materialbahn geschwächt, beispielsweise perforiert, werden.
Die Schwächung hat den Vorteil, daß man zwar noch eine gewisse Zugkraft aufbringen
kann, um die Materialbahn bzw. die Verpackungsbahn in die gewünschte Position zu ziehen.
Wenn dann aber in dieser Position eine höhere Zugkraft aufgebracht wird, dann reißt
die Materialbahn bzw. die Verpackungsbahn ab, ohne daß zusätzliche Eingriffe durch
Schneiden oder Abschlagen erforderlich sind.
[0016] Vorzugsweise wird die Verpackungs- oder Materialbahn beim Ausstoßen der Materialbahnrolle
aus der Wickeleinrichtung abgerissen. Zu diesem Zweck ist es lediglich notwendig,
die zulaufende Materialbahn festzuhalten. Wenn die Materialbahnrolle dann aus der
Wickeleinrichtung heraus bewegt wird, dann muß man ohnehin relativ hohe Kräfte aufbringen.
Diese sind ohne weiteres in der Lage, eine Trennung entlang der Schwächungs- oder
Perforationslinie durchzuführen.
[0017] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Verpackungsbahn aus mehreren
quer zur Laufrichtung nebeneinander angeordneten Verpackungsbahnen zusammengesetzt
wird, die einander überlappen, wobei man den Überlappungsbereich so legt, daß er außerhalb
einer Kante der Materialbahnrolle verläuft. Wie oben angegeben, haben Mutterrollen,
von denen die noch nicht geschnittenen Materialbahnen abgezogen werden, eine relativ
große Breite von bis zu 10 m. Verpackungsbahnen aus Packpapier stehen aber in der
Regel nur bis zu Breiten von etwa 4 m zur Verfügung. Wenn man alle Materialbahnrollen,
die aus einer Mutterrolle geschnitten werden, gleichzeitig und gleichartig verpacken
möchte, könnte diese zu Problemen führen. Diese Probleme werden aber dadurch vermieden,
daß man die gewünschte Breite der Verpackungsbahn dadurch erzeugt, daß man die Verpackungsbahn
aus mehreren Abschnitten zusammensetzt, die einander überlappen. Gegebenenfalls kann
man die benachbarten Verpackungsbahnen in den Überlappungsbereichen miteinander verkleben.
Auf diese Weise kann man die gewünschten großen Gesamtbreiten erzielen. Zusätzlich
ist nun noch vorgesehen, daß die Überlappungsbereiche so gelegt werden, daß sie beim
Längsschneiden nicht durchtrennt werden. Es wird also sichergestellt, daß die Überlappungsbereiche,
die ja die doppelte Dicke einer Verpackungsbahn aufweisen, nicht an den Kanten der
verpackten Materialbahnrollen angeordnet sind, sondern zwischen den Kanten. Dies hat
erhebliche Vorteile bei der weiteren Handhabung. Würde man an einem axialen Ende einen
größeren Durchmesser der Materialbahnrolle als am anderen axialen Ende zulassen, dann
würde die Materialbahnrolle beim Abrollen nicht mehr entlang einer Geraden rollen,
sondern einen Bogen beschreiben. Dieser Effekt tritt zwar unter Umständen auch dann
auf, wenn sich der verdickte Durchmesser im mittleren Bereich der Materialbahnrolle
befindet. Er ist aber spätestens dann unkritisch, wenn zusätzlich noch Kantenschutzstreifen
aufgebracht werden, die in vielen Fällen ohnehin notwendig sind, um einen Stirndeckel
festzuhalten. Wenn die Kantenschutzstreifen außerhalb des verdickten Durchmessers
aufgebracht werden, dann kann ihr Außendurchmesser mindestens so groß gemacht werden,
wie der verdickte Durchmesser, so daß die so verpackten Materialbahnrollen wieder
geradeaus rollen können. Für einen kurzen Weg zwischen der Wickeleinrichtung und einer
Transporteinrichtung, die die Materialbahnrolle zu einer Kantenverpackungseinrichtung
führt, hat der verdickte Durchmesser keinen nennenswerten Einfluß.
[0018] Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß ein Verpackungsbahnspender einen in den Materialbahnzuführpfad mündenden Ausgabepfad
aufweist.
[0019] Wie oben im Zusammenhang mit den Verfahren erläutert, kann man mit dieser Ausgestaltung
erreichen, daß die Verpackungsbahn der Materialbahnrolle auf die gleiche Art zugeführt
wird, wie die Materialbahn selbst. Dementsprechend werden komplizierte Einfädel- oder
Leiteinrichtungen vermieden, mit denen die Verpackungsbahn dem Umfang der Materialbahnrolle
zugeführt werden müssen. Die Verpackungsbahn kann bei dieser Ausgestaltung vielmehr
von der Materialbahn nachgezogen werden (und gegebenenfalls umgekehrt). Die Wickeleinrichtung
wird doppelt ausgenutzt und zwar einmal zum Aufwickeln der Materialbahn zur Materialbahnrolle
und zum anderen zur Erzeugung der Drehbewegung, die notwendig ist, um die Verpackungsbahn
auf den Umfang der Materialbahnrolle aufzuziehen.
[0020] Vorzugsweise ist eine Längsschneideinrichtung im Materialbahnzuführpfad angeordnet
und der Ausgabepfad mündet vor der Längsschneideeinrichtung. Damit wird die Verpackungsbahn
automatisch auf die gleiche Breite geschnitten, wie die Materialbahn. Die Verpackungsbahn
hat dann genau die gleiche axiale Erstreckung wie die Materialbahnrolle. Die Materialbahnrolle
ist also auf ihrer gesamten axialen Länge von der Verpackungsbahn abgedeckt, ohne
daß ein Überstand entsteht. Die Ausrichtung der Verpackungsbahn zur Materialbahnrolle
erfolgt automatisch.
[0021] Vorzugsweise ist eine erste Klebevermittlungsstation im Bereich der Mündung des Ausgabepfades
angeordnet. Die Klebevermittlungsstation erzeugt eine Klebeschicht oder Fläche zwischen
der Verpackungsbahn und der Materialbahn, vorzugsweise auf der Verpackungsbahn. Es
ist aber auch möglich, die Klebeschicht auf der Materialbahn zu erzeugen. Die Klebeschicht
kann auf viele verschiedene Weisen erzeugt werden. Es ist einerseits möglich, einen
Klebstoff oder Leim, beispielsweise Hotmelt oder Wasserglas, auf die Verpackungsbahn
oder die Materialbahn aufzutragen. Es ist aber auch möglich, eine bereits mit einem
Kleber beschichtete Verpackungsbahn zu verwenden, wobei der Kleber in der Klebevermittlungsstation
"aktiviert" wird. Derartige Kleber können beispielsweise durch eine Gummierung gebildet
werden, die durch die Zufuhr von Wasser klebrig gemacht wird. Es kann sich aber auch
um einen Heißkleber handeln, der dann klebrig wird, wenn er erwärmt wird.
[0022] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß eine zweite Klebevermittlungsstation in einem
Bereich vor einem Nip angeordnet ist, den die Materialbahnrolle mit einer Walze bildet.
Während die erste Klebevermittlungsstation dazu dient, die Verpackungsbahn und die
Materialbahn miteinander zu verbinden, dient die zweite Klebevermittlungsstation dazu,
eine "Endblattverklebung" herbeizuführen, d.h. das Ende der Verpackungsbahn bzw. das
Ende der mit der Verpackungsbahn verbundenen Materialbahn auf dem Umfang der Rolle
festzulegen. Wenn die radiale Innenseite der Materialbahn bzw. der Verpackungsbahn
klebrig gemacht worden ist, dann reicht es aus, wenn dieses Ende den Nip zwischen
der Materialbahnrolle und der Walze (z.B. einer Tragwalze) durchläuft, um mit ausreichender
Festigkeit an die Materialbahnrolle angedrückt zu werden.
[0023] Vorzugsweise ist eine Schwächungseinrichtung, insbesondere Perforiereinrichtung,
in der Nachbarschaft der zweiten Klebevermittlungsstation angeordnet. Die Schwächungseinrichtung
schwächt dann entweder die Materialbahn oder die Verpackungsbahn in der Nähe der durch
die zweite Klebevermittlungsstation aufgebrachten Verklebung. Man kann dann zwar nach
wie vor die Verpackungsbahn oder die Materialbahn nachziehen. Eine Trennung ist jedoch
durch einfaches Abreißen möglich. Die Perforiereinrichtung perforiert die Materialbahn,
wenn zuvor Materialbahn und Verpackungsbahn gemeinsam aufgewickelt worden sind, und
zwar hinter der übereinander liegenden Verklebung von Verpackungsbahn und Materialbahn
und Materialbahn und Materialbahnrolle. Sie perforiert die Verpackungsbahn, wenn die
Verpackungsbahn alleine aufgewickelt worden ist und zwar zwischen der Verklebung der
Verpackungsbahn mit der Materialbahn und der Verklebung der Verpackungsbahn mit der
Materialbahnrolle.
[0024] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Wickeleinrichtung ein
Wickelbett aufweist und eine Materialbahnhalteeinrichtung im Einlaufbereich des Wickelbetts
angeordnet ist. Die Materialbahnhalteeinrichtung hält die Materialbahn fest, um zwei
Funktionen zu erfüllen. Zum einen erleichtert sie das Abreißen der Materialbahn bzw.
Verpackungsbahn beim Ausstoßen der Materialbahnrolle aus der Wickeleinrichtung. Zum
anderen hält sie den "Anfang" der Materialbahn fest, so daß mit dem Einlegen eines
neuen Wickelkernes ein neuer Wickelvorgang beginnen kann.
[0025] Vorzugsweise weist der Verpackungsbahnspender mehrere quer zur Laufrichtung der Materialbahn
verschiebbare Verpackungsbahnrollen zur Ausgabe einander überlappender Verpackungsbahnen
auf. Wie oben im Zusammenhang mit dem Verfahren beschrieben, ist es auf diese Weise
möglich, auch dann mehrere Materialbahnrollen gleichzeitig zu verpacken, wenn die
Breite der Mutterrolle, aus der die Materialbahnrollen geschnitten werden, die Breite
einer einzelnen Verpackungsbahn überschreitet. Die Verpackungsbahn wird dann einfach
durch mehrere in Axialrichtung nebeneinander liegende Verpackungsbahnen gebildet,
die einander überlappen.
[0026] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß der Verpackungsbahnspender eine Längsverklebungseinrichtung
aufweist. In manchen Fällen reicht es zwar aus, die Verpackungsbahnen einfach überlappen
zu lassen und mit einer gewissen Zugspannung aufzuwickeln. Eine noch bessere Verpackung
erreicht man aber dadurch, daß die benachbarten Verpackungsbahnen in ihrem Überlappungsbereich
miteinander verklebt werden.
[0027] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die einen
Überlappungsbereich benachbarter Verpackungsbahnen außerhalb von Längskanten der Materialbahnrollen
hält. Da durch den Überlappungsbereich ein Verpackungsbahnabschnitt mit der doppelten
Dicke gebildet wird, trägt man auf diese Weise dafür Sorge, daß die dadurch bedingte
Durchmesservergrößerung der verpackten Materialbahnrolle nicht in einem störenden
Bereich liegt. Sie wird also von den Kanten der Materialbahnrolle ferngehalten.
[0028] Die Aufgabe wird bei einer Materialbahnrolle der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Breite der Verpackungsbahn genau der Breite der Materialbahnrolle entspricht
und die Verpackungsbahn in mindestens einem Abschnitt in Umfangsrichtung radial unterhalb
der Materialbahn liegt.
[0029] Eine derartige Materialbahnrolle spart bei ihrer Herstellung Bauraum, weil es nicht
notwendig ist, eine Vielzahl von unterschiedlich breiten Verpackungsbahnen vorrätig
zu halten. Ferner ist es zu ihrer Herstellung möglich, das Verpacken als einen Teilabschnitt
des Wickelns anzusehen. Bei dieser Ausgestaltung ist es aber bei jeweils einem Abschnitt
am Anfang oder am Ende des Wickelns bzw. des Verpackens praktisch unumgänglich, daß
die Verpackungsbahn und die Materialbahn in Radialrichtung so aufeinander liegen,
daß die Verpackungsbahn innen liegt.
[0030] Hierbei ist in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, daß die Materialbahnrolle
eine Außenschicht aufweist, die mehrfach abwechselnd aus einer Lage Materialbahn und
einer Lage Verpackungsbahn besteht. Bei dieser Ausgestaltung werden zum Abschluß des
Wickelns bzw. zum Herstellen der Verpackungsbahn einfach die Verpackungsbahn und die
Materialbahn gemeinsam aufgewickelt.
[0031] In einer alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Verpackungsbahn einen
Teil der innersten Lage der Materialbahnrolle bildet. In diesem Fall ist die Verpackungsbahn
von der Verpackung von der zuvor an der gleichen Position gewickelten Materialbahnrolle
übrig geblieben.
[0032] Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausgestaltung des Verfahrens zur Herstellung einer verpackten Materialbahnrolle
in einzelnen Verfahrensschritten,
- Fig. 2
- eine zweite Ausgestaltung,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Zusammensetzung einer Verpackungsbahn
und
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht einer Stirnseitenverpackungsstation.
[0033] Fig. 1 zeigt eine Wickelstation 1, in der eine Materialbahnrolle 2 in einem Wickelbett
3 ruht, das durch zwei angetriebene Tragwalzen 4, 5 gebildet ist. In dem Wickelbett
wird die Materialbahnrolle 2 in Richtung eines Pfeiles 6 gedreht und zieht dabei eine
Materialbahn 7 auf sich, d.h. bei einer Drehung der Wickelrolle 2 wird die Materialbahn
7 aufgewickelt.
[0034] Die Materialbahn 7 durchläuft hierbei einen Zuführpfad, der ein Lenkrollenpaar 8,
das einen Nip 9 bildet, der geschlossen werden kann, und eine Längsschneideinrichtung
10 aufweist. Die Längsschneideinrichtung 10 ist in den übrigen Darstellung der Fig.
1 aus Gründen der Übersicht weggelassen.
[0035] Die Materialbahn 7 wird von einer nicht näher dargestellten Mutterrolle abgewickelt,
in der Längsschneideinrichtung 10 in Teilbahnen mit passenden Breiten geschnitten
und in mehreren, in Axialrichtung hintereinander im Wickelbett 3 angeordneten Materialbahnrollen
2 aufgewickelt.
[0036] Wenn die Materialbahnrolle 2 ihren Enddurchmesser erreicht hat, der beispielsweise
im Bereich von 0,8 bis 1,5 m liegen kann, muß sie verpackt werden.
[0037] Hierzu wird von einem ebenfalls nicht näher dargestellten Verpackungsbahnspender
eine Verpackungsbahn 11, in der Regel Packpapier, abgegeben. Dargestellt ist, daß
die Verpackungsbahn 11 auf einem Ausgabepfad bis zum Nip 9 des Lenkrollenpaares 8
geführt wird. Die hierfür verwendeten Mittel an sich sind bekannt und können beispielsweise
durch Luft-Leitbleche, Bänder oder ähnliches gebildet sein.
[0038] Um die Übersicht zu erleichtern, wird in den folgenden Teilansichten die Verpackungsbahn
11 mit einem etwas dickeren Strich dargestellt als die Materialbahn 7.
[0039] Fig. 1b zeigt nun, daß kurz vor dem Nip 9 eine erste Klebevermittlungsstation 12
angeordnet ist, die einen Klebstoff 13 auf die Verpackungsbahn 11 aufträgt. Aus Gründen
der Übersicht ist hier der Klebstoff punkt- oder linienförmig dargestellt. Es ist
aber ohne weiteres einsehbar, daß sich der Klebstoff 13 über eine größere Fläche erstrecken
kann, beispielsweise über 100 mm in Laufrichtung der Materialbahn 7.
[0040] Der Nip 9 kann nun geschlossen werden. Die Materialbahn 7 fördert nun die Verpackungsbahn
11 durch Reibschluß mit und wird aufgrund des Klebstoffs 13 mit ihr verklebt. Damit
man die Materialbahn 7 von der Verpackungsbahn 11 in Fig. 1c unterscheiden kann, ist
der Nip 9 hier nicht geschlossen dargestellt, obwohl er in dieser Betriebssituation
tatsächlich geschlossen ist.
[0041] Die Verpackungsbahn 11 wird nun gemeinsam mit der Materialbahn 7 um die Wickelrolle
2 herumgezogen, wenn die Materialbahnrolle 2 weitergedreht wird. Die Materialbahnrolle
2 weist dann eine Außenschicht auf, die durch abwechselnden Lagen von Materialbahn
7 und Verpackungsbahn 11 gebildet ist, wobei die Verpackungsbahn 11 immer die radial
äußere Lage bildet.
[0042] Wenn nun die notwendige Anzahl von Verpackungsbahnlagen um die Materialbahnrolle
2 gewickelt worden ist (beispielsweise zwei bis vier), dann trägt die Klebevermittlungsstation
12 einen weiteren Klebstoff 14 auf die Verpackungsbahn 11 auf. In Laufrichtung hinter
der Klebevermittlungsstation 12 ist eine Trenneinrichtung 15 angeordnet, die die Verpackungsbahn
11 durchtrennt. Die Materialbahn 7 wird dementsprechend mit dem Ende der Verpackungsbahn
11 erneut verklebt, wenn sie durch den Nip 9 des Lenkrollenpaares 8 durchläuft. Die
abgetrennte Verpackungsbahn 11, also der Anfang der Verpackungsbahn, kann entweder
vor dem Nip 9 des Lenkrollenpaares festgehalten werden, um im Bedarfsfall mit nicht
näher dargestellten, aber an sich bekannten Einfädeleinrichtungen wieder dem Nip zugeführt
zu werden. Derartige Einrichtungen können Luftleitbleche oder Saugbänder oder ähnliches
umfassen. In einer alternativen Ausgestaltung kann man den Anfang unmittelbar nach
dem Durchtrennen zur unteren Rolle des Lenkrollenpaares 8 fördern und dort festklemmen
oder festsaugen. Gegebenenfalls kann man das Durchtrennen auch unmittelbar auf der
unteren Rolle des Lenkrollenpaares durchführen, wenn diese Rolle einen entsprechenden
Schlitz aufweist, in den ein Abschlagmesser oder eine sonstige Schneideinrichtung
eintreten kann.
[0043] Natürlich ist es auch möglich, die Materialbahn 7 und die Verpackungsbahn 11 auf
ihrer gesamten Länge zu verkleben, wodurch eine Art "Panzerverpackung" mit einer stabilen
Umfangshülle erzeugt wird.
[0044] Fig. 1d zeigt, daß nun die Materialbahn 7 zusammen mit dem Ende der Verpackungsbahn
11 weiter auf die Materialbahnrolle 2 gezogen wird. Mit nicht näher dargestellten,
aber an sich bekannten Mitteln wird der Anfang der verbleibenden Verpackungsbahn 11
wieder in den Bereich des Nips 9 des Lenkrollenpaares 8 gefördert.
[0045] Kurz vor der ersten Tragwalze 4 ist eine zweite Klebevermittlungsstation 16 angeordnet,
die einen dritten Klebstoff 17 auf die Innenseite der Materialbahn 7 aufträgt, d.h.
auf die Seite, die an die Umfangsfläche der Materialbahnrolle 2 zur Anlage kommt.
Der Klebstoff 17 liegt dem Klebstoff 14 gegenüber. Auch er ist in Wirklichkeit natürlich
nicht linienförmig aufgetragen, sondern erstreckt sich über eine Fläche, die der Fläche
des Klebstoffs 14 entspricht.
[0046] In Laufrichtung hinter der Klebevermittlungsstation 16 ist eine Perforiereinrichtung
18 angeordnet, die die Materialbahn 7 über ihre gesamte Breite perforiert.
[0047] Wenn nun (Fig. 1f) die Materialbahnrolle 2 weitergedreht wird, dann klebt die Materialbahn
7 an ihrem Umfang fest, d.h. die Materialbahn 7 klebt mit Hilfe des Klebstoffs 17
an der vorletzten Lage der Verpackungsbahn 11 fest. Die äußerste Lage der Verpackungsbahn
11 klebt mit Hilfe des Klebstoffs 14 an der äußersten Lage der Materialbahn 7 fest.
Beide Klebstellen werden noch einmal zusammengedrückt, wenn die aus Materialbahn 7
und Verpackungsbahn 11 zusammengesetzte Bahn einen Nip zwischen der Tragwalze 4 und
der Wickelrolle 2 durchläuft.
[0048] Wenn die Wickelrolle 2 den in Fig. 1f dargestellten Zustand erreicht hat, wird der
Antrieb der Tragwalzen 4, 5 gestoppt und die Wickelrolle 2 mit Hilfe eines Ausstoßers
19 ausgestoßen. Hierbei reißt die Perforation ab. Es verbleibt die Materialbahn 7,
die auf der linken Tragwalze 4 ruht. Damit sie von dort nicht herunter rutscht, ist
eine Halteeinrichtung 20 vorgesehen, die die Materialbahn 7 an der Tragwalze 4 hält.
[0049] Sodann kann eine vorbereitete Wickelhülse 21 in das Wickelbett 3 eingelegt werden.
Die Wickelhülse 21 weist bereits eine Klebestelle 22 auf. Wenn nun die Tragwalzen
4, 5 wieder in Bewegung gesetzt werden, dann kommt die Klebstelle 22 in Kontakt mit
der Materialbahn 7 und verbindet die Materialbahn 7 mit der Wickelhülse 21 (Fig. 1i).
Wenn nun die Tragwalzen 4, 5 weitergedreht werden, dann wickelt sich die Materialbahn
7 auf der Wickelhülse 21 auf, wie in Fig. 1k dargestellt ist.
[0050] Selbstverständlich können die erste und zweite Klebevermittlungsstationen 12, 16
bei der Herstellung der Umfangsverpackung auch permanent im Betrieb sein, so daß die
gesamte Verpackung mit der zu verpackenden Materialbahnrolle 2 verklebt wird.
[0051] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 1 entsteht eine Umfangsverpackung mit einem sandwichartigen
Aufbau, bei dem immer eine Lage Materialbahn 7 und eine Lage Verpackungsbahn 11 aufeinander
folgen. Hierbei ist, auch wenn die Verpackung nur etwas mehr als eine Lage hat, immer
vorgesehen, daß die Verpackungsbahn 11 radial innerhalb einer Lage oder eines Teils
einer Lage der Materialbahn 7 liegt.
[0052] Fig. 2 zeigt nun eine Ausgestaltung, bei der die Verpackung nur durch die Verpackungsbahn
gebildet ist, d.h. ohne dazwischen befindliche Materialbahnlagen.
[0053] Gleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0054] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 2 ist vor dem Nip 9 des Lenkrollenpaares 8 eine Schneideinrichtung
23 für die Materialbahn 7 vorgesehen. Anstelle der dargestellten Schneideinrichtung
23 kann auch eine Schneideinrichtung vorgesehen sein, die mit der oberen Rolle des
Lenkrollenpaares 8 zusammenwirkt. In diesem Fall kann der Anfang der Materialbahn
7 an der Lenkrolle festgeklemmt, festgesaugt oder auf andere Weise festgehalten werden,
damit die Materialbahn 7, wenn der Nip 9 sich schließt, weiter gefördert werden kann.
[0055] Wenn die Wickelrolle 2 ihren gewünschten Durchmesser erreicht hat, wird die Klebevermittlungsstation
12 in Betrieb genommen und bringt einen Klebstoff 13 auf die Verpackungsbahn 11 auf.
Gleichzeitig damit oder kurz darauf wird mit Hilfe der Trenneinrichtung 23 die Materialbahn
7 durchtrennt. Aus Fig. 2b ist ersichtlich, daß nun der Anfang der Verpackungsbahn
11 mit Hilfe des Klebstoffs 13 mit dem Ende der Materialbahn 7 verklebt ist.
[0056] Beim weiteren Drehen der Materialbahnrolle 2 wird daher die Verpackungsbahn 11 auf
den Umfang der Materialbahnrolle 2 gezogen (Fig. 2c).
[0057] Wenn nun die nötige Anzahl von Verpackungsbahnlagen auf dem Umfang der Materialbahnrolle
2 aufgewickelt ist, tritt die Trenneinrichtung 15 in Aktion und durchtrennt die Verpackungsbahn
11. Wie bei der Ausgestaltung nach Fig. 1c auch, ist zuvor ein zweiter Klebstoff 14
so auf die Verpackungsbahn 11 aufgetragen worden, daß nun das Ende der Verpackungsbahn
11 mit dem Anfang der Materialbahn 7 verbunden wird (Fig. 2d).
[0058] Wenn nun das Ende der Verpackungsbahn 11 die zweite Klebevermittlungsstation 16 erreicht
hat, dann wird dort der dritte Klebstoff 17 aufgetragen. Gleichzeitig perforiert die
Perforiereinrichtung 18 die Verpackungsbahn 11 zwischen dem dritten Klebstoff 17 und
dem zweiten Klebstoff 14 (Fig. 2e).
[0059] Die Materialbahnrolle 2 wird nun weitergedreht, wodurch der dritte Klebstoff 17 den
Nip zwischen der Materialbahnrolle 2 und der linken Tragwalze 4 durchläuft. Dadurch
haftet die Verpackungsbahn 11 am Umfang der Materialbahn 3 an. Die Materialbahnrolle
2 wird dann solange weitergedreht, bis die Perforationslinie 24 kurz vor der rechten
Tragwalze 5 liegt. Wenn nun die Materialbahnrolle mit Hilfe des Ausstoßers 19 ausgestoßen
wird, dann reißt die Perforation, die sich in der Verpackungsbahn 11 befindet, ab
und es verbleibt im Wickelbett 3 das vordere Ende der Materialbahn 7 mit dem Rest
des hinteren Endes der Verpackungsbahn 11.
[0060] Die weitere Vorgehensweise ist dann so, wie in Fig. 1g bis 1k beschrieben. Wenn die
neue Materialbahnrolle bewickelt wird, dann befindet sich am Kern ein Rest der Verpackungsbahn
11.
[0061] Mit beiden Vorgehensweisen kann man erreichen, daß man gleichzeitig eine Vielzahl
von Materialbahnrolle verpacken kann, wobei die aufgebrachte Verpackungsbahn die gleiche
Breite wie die jeweilige Materialbahnrolle aufweist. Hierbei ist man nicht einmal
auf Doppeltragwalzenwickler beschränkt. Man kann auch Stützwalzenwickler verwenden,
bei denen die Materialbahnrollen abwechselnd und auf Lücke zueinander an einer Stützwalze
anliegen. Die grundsätzliche Vorgehensweise bleibt die gleiche.
[0062] Wenn man nun eine Mutterrolle hat, die eine größere Breite als die breiteste Verpackungsbahn
aufweist, dann muß man zwei oder mehr Verpackungsbahnrollen 25, 26 nebeneinander anordnen
und zwar so, daß sie einander in einem Überlappungsbereich 27 überlappen können. In
diesem Überlappungsbereich 27 können die beiden Verpackungsbahn auch noch miteinander
verleimt werden.
[0063] Beide Verpackungsbahnrollen sind in Richtung der Pfeile 28, 29 bewegbar und zwar
dergestalt, daß der Überlappungsbereich 27 nicht geschnitten wird, also niemals an
der Kante einer Materialbahnrolle 2 zu liegen kommt. Es ist aber ohne weiteres möglich,
daß der Überlappungsbereich in der axialen Mitte einer Materialbahnrolle 2 zu liegen
kommt. Wenn man später auf die Materialbahnrolle Kantenstreifen aufbringt, um die
Kanten zu schützen und einen Stirndeckel festzuhalten, dann spielt die durch die doppelte
Lage im Überlappungsbereich 27 hervorgerufene Durchmesservergrößerung keine größere
Rolle mehr.
[0064] Anstelle der in Fig. 3a dargestellten Abwicklung der Verpackungsbahnrollen 25, 26
kann auch vorgesehen sein, daß beide Verpackungsbahnrollen 25, 26 im gleichen Drehsinn
abgewickelt werden. In diesem Fall ist sichergestellt, daß immer die gleichen Seiten,
also radiale Innenseiten oder radiale Außenseite, bei der zusammengesetzten Verpackungsbahn
11, 11' in die gleiche Richtung weisen. Dies vereinheitlicht nicht nur das Aussehen,
auch die Qualität der Verpackung wird dann für alle in der Wickeleinrichtung verpackten
Materialbahnrolle 7 gleich.
[0065] Fig. 4 zeigt nun einen weiteren Bestandteil einer Verpackungseinrichtung, nämlich
eine Stirnseiten-Verpackungseinrichtung 30. Auf einer Rollbahn 31 werden Materialbahnrollen
2, 2', 2'' der Reihe nach einem Tragwalzenpaar 32 zugeführt. Um die Sache zu verdeutlichen,
haben die Wickelrollen 2, 2', 2'' unterschiedliche Durchmesser und gegebenenfalls
auch unterschiedliche axiale Längen. Wenn alle Wickelrollen aus einem "Wurf", d.h.
alle gemeinsamen gewickelten Wickelrollen nacheinander zugeführt werden, haben sie
natürlich zumindest im wesentlichen den gleichen Durchmesser.
[0066] Die Wickelrolle 2 wird auf dem Tragwalzenpaar 32 abgelegt. Dieses kann hierzu gegebenenfalls
angehoben werden.
[0067] Seitlich neben dem Tragwalzenpaar 32 und im wesentlichen parallel dazu ist ein Schienenpaar
33 angeordnet, auf dem ein Wagen 34 parallel zu der Achse der Wickelrolle 2 verfahrbar
ist. Auf dem Wagen 34 ist eine Stirndeckelzuführanordnung 35 angeordnet, die in der
Lage ist, Stirndeckel 36, die auf der anderen Seite des Schienenpaares 33 in unterschiedlichen
Durchmessern nebeneinander gestapelt sind, zu ergreifen und sie jeweils einer Stirnseite
der Wickelrolle 2 zuzuführen. Im vorliegenden Betriebszustand ist dargestellt, daß
die rechte Stirnseite der Wickelrolle 2 gerade einen Stirndeckel zugeführt bekommt.
Hierzu weist die Stirndeckelzuführanordnung 35 einen Schwenkarm 37 auf, der sowohl
in einer Ebene verschwenkbar ist, die senkrecht auf dem Schienenpaar 33 steht, als
auch um 180° gedreht werden kann. Diese Drehung kann gegebenenfalls auch durch Zusammenwirken
mit einem Drehteller 38 auf dem Wagen 34 bewirkt werden, wobei dessen Drehbewegung
dann mit einer Schwenkbewegung des Schwenkarms 37 zusammenwirkt.
[0068] Beidseits des Schwenkarms 37 sind Kantenstreifenspender 39 angeordnet. Der linke
Kantenstreifenspender gibt gerade einen Kantenstreifen 40 ab, der mit nicht näher
dargestellten, aber an sich bekannten Mitteln dem rechten axialen Ende der Wickelrolle
2 zugeführt wird. Der Kantenstreifen 40 wird auf dem Umfang der Wickelrolle 2 so festgelegt,
daß er axial etwas übersteht. Wenn dieser Überstand auf die Stirnseite der Wickelrolle
2 eingefaltet wird, kann er den Stirndeckel 36 festhalten.
[0069] Der rechte Kantenstreifenspender 39 ist dementsprechend für die linke Stirnseite
einer Wickelrolle 2 vorgesehen.
[0070] Insgesamt läßt sich also mit der dargestellten Verpackungsweise eine erhebliche Zeitersparnis
dadurch realisieren, daß die Umfangsverpackung für alle Materialbahnrollen, die sich
in der Wickelstation befinden, gleichzeitig aufgebracht wird. Lediglich die Kantenverpackung
erfolgt für jede Wickelrolle 2 einzeln.
[0071] Man kann nun die Kantenverpackung mit Hilfe der Kantenstreifen 40 so dick machen,
daß eine etwa in der axialen Mitte befindliche Durchmesservergrößerung, die sich durch
das Zusammensetzen von zwei Verpackungsbahnen ergeben hat, keine Rolle mehr spielt,
weil die Durchmesservergrößerung durch die Kantenstreifen 40 noch größer ist.
[0072] Natürlich kann man einer Wickelstation 1 auch zwei derartige Stirndeckelanlege- und
-zuführstationen 30 zuordnen, um das Verpacken weiter zu beschleunigen. In vielen
Fällen ist dies aber nicht notwendig, weil die Zeit, die zum Wickeln der Wickelrollen
2 benötigt wird, ausreicht, um sämtliche Rollen eines Wurfs mit den Kantenstreifen
40 zu versehen.
1. Verfahren zum Herstellen einer am Umfang verpackten Materialbahnrolle, bei dem eine
Materialbahn zu der Materialbahnrolle aufgewickelt wird und eine Verpackungsbahn um
den Umfang der Materialbahnrolle gelegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungsbahn
(11) mit der zulaufenden Materialbahn (7) verbunden wird und die Materialbahnrolle
(2) weiter gedreht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn (7) vor dem
Aufwickeln in Längsrichtung geschnitten wird und das Verbinden mit der Verpackungsbahn
(11) vor dem Schneiden erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungsbahn
(11) an ihrem Ende ein weiteres Mal mit der Materialbahn (7) verbunden wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungsbahn
(11) gemeinsam mit der Materialbahn (7) aufgewickelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn (7) im Bereich
der zweiten Verbindung mit der Verpackungsbahn (11) mit der Oberfläche der Materialbahnrolle
(2) verklebt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn
(7) in Laufrichtung hinter dem Verbinden mit der Verpackungsbahn (11) durchtrennt
wird, wobei das Ende der Verpackungsbahn (11) erneut mit der Materialbahn (7) verbunden
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungsbahn (11) in
Laufrichtung vor der erneuten Verbindung am Umfang der Materialbahnrolle (2) befestigt
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn
(7) oder Verpackungsbahn (11) geschwächt, insbesondere perforiert, werden und zwar
in Laufrichtung hinter einem Bereich, in dem sie an der Oberfläche der Materialbahnrolle
(2) befestigt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungs- oder Materialbahn
(7, 11) beim Ausstoßen der Materialbahnrolle (2) aus der Wickeleinrichtung abgerissen
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungsbahn
(11) aus mehreren quer zur Laufrichtung nebeneinander angeordneten Verpackungsbahnen
(11, 11') zusammengesetzt wird, die einander überlappen, wobei man den Überlappungsbereich
(27) so legt, daß er außerhalb einer Kante der Materialbahnrolle verläuft.
11. Vorrichtung zum Herstellen einer am Umfang verpackten Materialbahnrolle mit einem
Materialbahn-Zuführpfad und einer Wickeleinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Verpackungsbahnspender (25, 26) einen in den Materialbahnzuführpfad mündenden Ausgabepfad
aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Längsschneideinrichtung
(10) im Materialbahnzuführpfad angeordnet ist und der Ausgabepfad vor der Längsschneideeinrichtung
(10) mündet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Klebevermittlungsstation
(12) im Bereich der Mündung des Ausgabepfades angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Klebevermittlungsstation
(16) in einem Bereich vor einem Nip angeordnet ist, den die Materialbahnrolle (2)
mit einer Walze (4) bildet.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schwächungseinrichtung,
insbesondere Perforiereinrichtung (18), in der Nachbarschaft der zweiten Klebevermittlungsstation
(16) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickeleinrichtung
ein Wickelbett (3) aufweist und eine Materialbahnhalteeinrichtung (20) im Einlaufbereich
des Wickelbetts (3) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Verpackungsbahnspender
mehrere quer zur Laufrichtung der Materialbahn (7) verschiebbare Verpackungsbahnrollen
(25, 26) zur Ausgabe einander überlappender Verpackungsbahnen (11, 11') aufweist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Verpackungsbahnspender
eine Längsverklebungseinrichtung aufweist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung
vorgesehen ist, die einen Überlappungsbereich (27) benachbarter Verpackungsbahnen
(11, 11') außerhalb von Längskanten der Materialbahnrollen (2) hält.
20. Materialbahnrolle aus einer aufgewickelten Materialbahn, deren Umfang von einer Verpackungsbahn
umhüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Verpackungsbahn (11) genau
der Breite der Materialbahnrolle (2) entspricht und die Verpackungsbahn (11) in mindestens
einem Abschnitt in Umfangsrichtung radial unterhalb der Materialbahn (7) liegt.
21. Materialbahnrolle nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahnrolle
(2) eine Außenschicht aufweist, die mehrfach abwechselnd aus einer Lage Materialbahn
(7) und einer Lage Verpackungsbahn (11) besteht.
22. Materialbahnrolle nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungsbahn
(11) einen Teil der innersten Lage der Materialbahnrolle (2) bildet.