(19)
(11) EP 0 963 941 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.12.1999  Patentblatt  1999/50

(21) Anmeldenummer: 99110724.4

(22) Anmeldetag:  04.06.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B66B 23/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 11.06.1998 EP 98810530

(71) Anmelder: INVENTIO AG
CH-6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Nusime, Harald, Dr. Dipl.-Ing.
    2361 Laxenburg (AT)

   


(54) Auflager für Fahrtreppe oder Fahrsteig


(57) Bei Erdbeben treten Schwingungen und seitliche Verschiebungen der Etage E1 zur Etage E2 auf. Das Lager am unteren Fahrtreppenende kann beschränkt seitliche Bewegungen ausführen. Um diese Bewegung zu dämpfen bzw. die Fahrtreppe (1) in die ursprüngliche Lage zu bringen, ist eine Endlagendämpfung (10) vorgesehen. In der bauseitigen Ausnehmung oder dem Deckendurchbruch (11) sind seitliche Ausnehmungen zur Aufnahme von Dämpfungselementen vorgesehen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig bestehend aus einem Träger, einem Stufenband bzw. Palettenband für den Transport von Personen und Gegenständen und einer Balustrade mit Handlauf, wobei zur bauseitigen Lagerung des Trägers an den Fahrtreppenenden Lager vorgesehen sind.

[0002] Üblicherweise werden Fahrtreppen bzw. Fahrsteige oben und unten auf federnden Auflagerelementen gelagert, die je aus einer Stahlplatte und einer in vertikaler Richtung wirkenden elastischen Zwischenlagen bestehen.

[0003] Nachteilig bei diesem Auflager ist, dass bei Querkräften die Lagerung der Fahrtreppe bzw. des Fahrsteiges nicht gewährleistet ist.

[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und Lager zu schaffen, mittels denen die Sicherheit im Katastrophenfall gewährleistet ist.

[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass bei Krafteinwirkung durch Katastrophen, beispielsweise bei Erdbeben die Fahrtreppe bzw. der Fahrsteig im Lagerbereich bleibt. Dadurch werden Beschädigungen am Bauwerk und/oder an der Fahrtreppe bzw. am Fahrsteig verhindert.

[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnungen näher erläutert.

[0007] Es zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht einer Fahrtreppe,
Fig. 2
eine Draufsicht der Fahrtreppe gemäss Fig. 1,
Fig. 3
Einzelheiten eines Lagers am unteren Fahrtreppenende,
Fig. 4
Einzelheiten eines Sicherungselementes am oberen Fahrtreppenende,
Fig. 5
einen Schnitt durch das Sicherungselement entlang der Linie C-C der Fig. 4,
Fig. 6
eine Ausführungsvariante des Sicherungselementes gemäss Fig. 4,
Fig. 7
einen Schnitt durch das Sicherungselement entlang der Linie D-D der Fig. 6,
Fig. 8
eine Endlagendämpfung für das untere Lager und
Fig. 9
eine Ausführungsvariante der Endlagendämpfung gemäss Fig. 8.


[0008] In den Fig. 1 bis 9 ist mit 1 eine eine erste Etage E1 mit einer zweiten Etage E2 verbindende Fahrtreppe oder ein Fahrsteig mit einem aus Stufen bestehenden Stufenband 4 bzw. mit einem aus Paletten bestehenden Fahrsteig bezeichnet. Ein Handlauf 3 ist an einer Balustrade 2 angeordnet, die am unteren Ende mittels eines Balustradenfusses 2.1 gehalten wird. Der Balustradenfuss 2.1 wird von einem Träger 5 der Fahrtreppe 1 bzw. des Fahrsteiges getragen.

[0009] Im weiteren Beschreibungsverlauf wird anstelle des Begriffs "Fahrtreppe bzw. Fahrsteig" lediglich "Fahrtreppe" verwendet, die Ausführungen gelten jedoch sinngemäss auch für einen Fahrsteig.

[0010] Der Ausschnitt A des Lagers am unteren Fahrtreppenende ist in der Fig. 3 dargestellt. Der Ausschnitt B des Lagers am oberen Fahrtreppenende ist in den Fig. 4 und 6 dargestellt. Der Ausschnitt F der Endlagendämpfung am unteren Fahrtreppenende ist in den Fig. 8 und 9 dargestellt.

[0011] Fig. 3 zeigt Einzelheiten eines der am unteren Fahrtreppenende angeordneten Auflagerelemente. Ein Auflagerträger 6 des Fahrtreppenträgers 5 liegt an einem bauseitigen, beispielsweise aus Beton bestehenden Auflager 9.5 auf. Ein federndes Lagerelement 15 mit einem zwischen zwei Metallträgerelementen 15.1 gelagerten Dämpfungselement 15.2 kann beschränkt seitliche Bewegungen übernehmen, falls das eine Metallträgerelement 15.1 mit dem Auflagerträger 6 und das andere Metallträgerelement 15.1 mit dem bauseitigen Auflager 9.5 beispielsweise mittels einer Schraube 8.1 verbunden ist.

[0012] Fig. 4 zeigt Einzelheiten eines Sicherungselementes 9 am oberen Fahrtreppenende. Der Auflagerträger 6 des Trägers 5 ist mit einer in der Mittelachse der Fahrtreppe angeordneten Bohrung 6.1 versehen. In diese Bohrung rastet ein für die Fahrtreppe 1 als Drehpunkt dienender Bolzen 9.1 ein, der mittels einer Befestigungsplatte 9.3 und Schrauben 9.4 mit dem bauseitigen Auflager 9.5 fest verbunden ist. Zur Dämpfung kann wie in Fig. 6 gezeigt der Bolzen 9.1 mit einem Dämpfungselement 9.2, beispielsweise einer Hülse aus elastischem Material versehen werden.

[0013] Bei Erdbeben treten Schwingungen und seitliche Verschiebungen der Etage E1 zur Etage E2 auf. Die in Fig. 3 gezeigten Auflager des unteren Fahrtreppenendes können beschränkt seitliche Bewegungen ausführen. Um diese Bewegung zu dämpfen bzw. die Fahrtreppe in die ursprüngliche Lage zu bringen, ist eine in Fig. 8 und 9 gezeigte Endlagendämpfung 10 vorgesehen. In der bauseitigen Ausnehmung oder dem Deckendurchbruch 11 sind seitliche Ausnehmungen 12 zur Aufnahme von Dämpfungselementen 13,14 vorgesehen. Diese Dämpfungselemente können beispielsweise Pakete aus elastischem Material 13 oder Dämpfungsfedern 14 sein.

[0014] Die gezeigten Lager des unteren Fahrtreppenendes können auch am oberen Fahrtreppenende und das gezeigte Sicherungselement des oberen Fahrtreppenendes kann am unteren Fahrtreppenende angeordnet sein.


Ansprüche

1. Fahrtreppe (1) oder Fahrsteig bestehend aus einem Träger (5), einem Stufenband (4) bzw. Palettenband für den Transport von Personen und Gegenständen und einer Balustrade (2) mit Handlauf (3), wobei zur bauseitigen Lagerung des Trägers (5) an den Fahrtreppenenden Lager vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass am einen Fahrtreppenende ein als Drehpunkt dienendes Sicherungselement (9) und am anderen Fahrtreppenende Lager (10, 15) zur Aufnahme von seitlichen Bewegungen und zur Zentrierung der Fahrtreppe (1) vorgesehen sind.
 
2. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherungselement (9) einen von einem bauseitigen Auflager (9.5) getragenen Bolzen (9.1) aufweist, der eine in der Mittelachse der Fahrtreppe (1) bzw. Fahrsteiges angeordnete Bohrung (6.1) eines Auflagerträgers (6) durchdringt.
 
3. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das der Bolzen (9.1) ein Dämpfungselement (9.2) aufweist.
 
4. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lager ein federndes Lagerelement (15) aufweist, das einerseits mit dem Auflagerträger (6) und andererseits mit dem bauseitigen Auflager (9.5) verbunden ist.
 
5. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lager seitlich der Fahrtreppe (1) bzw. des Fahrsteiges angeordnete Endlagendämpfungen (10) mit Dämpfungselementen (13, 14) aufweist, die von bauseitigen Ausnehmungen (12) aufgenommen werden.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht