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EP 0 964 070 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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15.12.1999 Patentblatt 1999/50 |
(22) |
Anmeldetag: 12.06.1998 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
(71) |
Anmelder: Alusuisse Technology & Management AG |
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8212 Neuhausen am Rheinfall (CH) |
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Erfinder: |
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- Faltus, Jiri
15200 Prag 5 (CZ)
- Placek, Karel
40501 Decin II (CZ)
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(54) |
Bleifreie Aluminiumlegierung auf Basis von AlCuMg mit guter Spannbarkeit |
(57) Eine Aluminiumlegierung auf Basis AlCuMg mit guter Spanbarkeit enthält 0.7 bis 1.5
Gew.-% Zinn als spanbrechenden Zusatz. Eine bevorzugte Legierung enthält in Gew.-%
Kupfer |
3.9 bis 5.2 |
Magnesium |
0.3 bis 1.3 |
Mangan |
0.3 bis 1.0 |
Zinn |
0.7 bis 1.5 |
Wismut |
max. 0.40 |
Eisen |
max. 0.8 |
Silizium |
max. 0.8 |
Zink |
max. 0.5 |
Chrom |
max. 0.15 |
Titan |
max. 0.20 |
sowie unvermeidliche Begleitelemente einzeln max. 0.05, insgesamt max. 0.15 und Aluminium
als Rest.
Durch die Anwendung von Zinn kann auf einen gesundheitschädlichen Zusatz von Blei
verzichtet werden. Die Legierung ist besonders für den Einsatz als Automatenwerkstoff
geeignet.
[0001] Die Erfindung betrifft eine Aluminiumlegierung auf Basis AlCuMg mit guter Spanbarkeit.
[0002] Als Automatenwerkstoffe geeignete Knetlegierungen auf Basis AlCuMg enthalten als
spanbrechenden Zusatz Blei. Gemäss EN 573:1994 werden diese Legierungen mit EN AW-AlCu4PbMgMn
(EN AW-2007) und EN AW-AlCu4PbMg (EN AW-2030) bezeichnet.
[0003] Wegen der gesundheitsschädlichen Wirkung von Blei ist man gegenwärtig bemüht, dessen
Anwendung in der Industrie auf ein Minimum zu beschränken. Hinzu kommt, dass die Anwesenheit
von Blei in einer Aluminium-Knetlegierung bei üblichen Temperaturen zu einer Erhöhung
der Rissanfälligkeit unter Dauerbelastung führt.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine als Automatenwerkstoff geeignete
bleifreie Aluminiumlegierung mit guter Spanbarkeit bereitzustellen, die gegenüber
bekannten Automatenwerkstoffen auf Basis AlCuMg vergleichbare oder bessere mechanische
Eigenschaften aufweist.
[0005] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt, dass die Legierung 0.7 bis 1.5 Gew.-%
Zinn als spanbrechenden Zusatz enthält.
[0006] Eine bevorzugte Aluminiumlegierung enthält in Gew.-%
Kupfer |
3.9 bis 5.2 |
Magnesium |
0.3 bis 1.3 |
Mangan |
0.3 bis 1.0 |
Zinn |
0.7 bis 1.5 |
Wismut |
max. 0.40 |
Eisen |
max. 0.8 |
Silizium |
max. 0.8 |
Zink |
max. 0.5 |
Chrom |
max. 0.15 |
Titan |
max. 0.20 |
sowie unvermeidliche Begleitelemente einzeln max. 0.05, insgesamt max. 0.15 und Aluminium
als Rest.
[0007] Der Vorzugsbereich für Zinn liegt bei 0.8 bis 1.3, insbesondere 0.9 bis 1.2 Gew.-%.
[0008] Bevorzugt enthält die Legierung 0.15 bis 0.25 Gew.-% Wismut.
[0009] Die erfindungsgemässe Legierung kann in bekannter Art durch Stranggiessen und Strangpressen
verarbeitet werden. Üblicherweise werden die stranggegossenen Barren einer Hochglühung
unterworfen. Die stranggepressten Erzeugnisse werden sodann durch eine Wärmebehandlung
oder thermomechanische Verarbeitung in verschiedene Endzustände überführt.
[0010] Für die erfindungsgemässe Legierung eignen sich zur Erzielung unterschiedlicher Auslagerungszustände
die folgenden Wärmebehandlungsverfahren:
- Lösungsglühen mit nachfolgender Warmaushärtung
- Lösungsglühen, Abbau innerer Spannungen durch Recken in geeignetem Umfang mit nachfolgender
Warmaushärtung
- Lösungsglühen mit nachfolgender Kaltaushärtung während mindestens drei Tagen
- Lösungsglühen, Abbau innerer Spannungen durch Recken in geeignetem Umfang mit nachfolgender
Kaltaushärtung während mindestens drei Tagen
[0011] Die erfindungsgemässe Legierung eignet sich besonders für die Bearbeitung auf Automaten.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0013] In einem Tiegelwiderstandsofen wurden zwei Legierungen mit einer Zusammensetzung
gemäss Tabelle 1 aus Aluminium 99.5, Magnesium 99.9, Zinn 99.95, Wismut 99.9 sowie
Vorlegierungen AlCu 45, AlMn10 und AlTi 6 erschmolzen. Aus jeder Schmelzcharge wurden
durch Stranggiessen mittels einer wassergekühlten Kokille aus einer Aluminiumlegierung
unter Anwendung eines Schmiermittels Bolzen mit einem Durchmesser von 205 mm abgegossen.
Nach dem Abdrehen auf einen Durchmesser von 185 mm wurden die Bolzen hochgeglüht.
Nach dem Sägen auf geeignete Länge und Anwärmen in einem Induktionsofen wurden die
Bolzen zu Stangen mit einem Durchmesser von 36 mm stranggepresst.
[0014] Die auf diese Weise hergestellten Presslinge wurden durch unterschiedliche Wärmebehandlungsverfahren
auf die gewünschten Endzustände verarbeitet. Die mechanischen Eigenschaften der erfindungsgemässen
Legierungen sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Tabelle 1
Si |
Fe |
Cu |
Mn |
Mg |
Cr |
Ti |
Sn |
Bi |
Sonstige |
Rest |
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|
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|
|
|
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einzeln max. |
Gesamt max. |
|
0.12 |
0.11 |
4.00 |
0.52 |
0.40 |
0.062 |
0.042 |
1.09 |
0.19 |
0.05 |
0.15 |
Al |
0.10 |
0.11 |
4.12 |
0.50 |
0.83 |
0.036 |
0.053 |
1.13 |
0.19 |
0.05 |
0.15 |
Al |
Tabelle 2
Endzustand gemäss Norm EN 515* |
Rp 0.2 (MPa) |
Rm (MPa) |
A5 (%) |
HB |
T6, T6510 T6511 |
min. 310 |
min. 420 |
min. 9 |
115 |
T4, T4510 T4511 |
min. 290 |
min. 400 |
min. 11 |
110 |
*) EN 515 Aluminium und Aluminumlegierungen - Halbzeug - Bezeichnung der Werkstoffzustände |
[0015] Die in Tabelle 2 verwendeten Kurzbezeichnungen bedeuten:
- Rp 0.2
- Dehngrenze
- Rm
- Zugfestigkeit
- A5
- Bruchdehnung
- H
- B Brinellhärte
1. Aluminlumlegierung auf Basis AlCuMg mit guter Spanbarkeit,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Legierung 0.7 bis 1.5 Gew.-% Zinn als spanbrechenden Zusatz enthält.
2. Aluminiumlegierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Legierung in
Gew.-%
Kupfer |
3.9 bis 5.2 |
Magnesium |
0.3 bis 1.3 |
Mangan |
0.3 bis 1.0 |
Zinn |
0.7 bis 1.5 |
Wismut |
max. 0.40 |
Eisen |
max. 0.8 |
Silizium |
max. 0.8 |
Zink |
max. 0.5 |
Chrom |
max. 0.15 |
Titan |
max. 0.20 |
sowie unvermeidliche Begleitelemente einzeln max. 0.05, insgesamt max. 0.15 und Aluminium
als Rest enthält.
3. Aluminiumlegierung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Legierung 0.8
bis 1.3 Gew.-%, vorzugsweise 0.9 bis 1.2 Gew.-% Zinn enthält.
4. Aluminiumlegierung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Legierung 0.15
bis 0.25 Gew.-% Wismut enthält.
5. Aluminlumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Legierung nach Stranggiessen, Hochglühen und Strangpressen mit nachfolgendem Lösungsglühen
bzw. raschem Abkühlen aus der Presshitze, ggf. Recken, und nach Warmauslagern auf
maximalen Aushärtungsgrad eine Zugfestigkeit von mindestens 420 MPa, eine Dehngrenze
von mindestens 310 MPa, eine Brinellhärte von mindestems 115 sowie eine Bruchdehnung
A5 von mindestens 9% aufweist.
6. Aluminiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Legierung nach Stranggiessen, Hochglühen und Strangpressen mit nachfolgendem Lösungsglühen
bzw. raschem Abkühlen aus der Presshitze, ggf. Recken, und nach Kaltauslagern während
mindestens drei Tagen eine Zugfestigkeit von mindestens 400 MPa, eine Dehngrenze von
mindestens 290 MPa, eine Brinellhärte von mindestens 110 sowie eine Bruchdehnung A5
von mindestens 11% aufweist.
7. Verwendung einer Aluminiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 für die Bearbeitung
auf Automaten.