[0001] Die Erfindung betrifft einen Rolladen für Stauöffnungen in Kastenmöbeln, wobei eine
Vielzahl von aneinandergelenkten Rolladenprofilen in seitlichen, U-förmigen Profilführungsschienen
geführt sind, und wobei in den Rolladenantrieb ein Gewichtsausgleich eingesetzt ist,
welcher ein ungewolltes Zu- und Auffahren des Rolladens verhindert, wobei der Gewichtsausgleich
ein einstückiges, durchgehendes Seil ist, welches mit seinen freien Enden an einem
Rolladenprofil befestigt ist und über wenigstens zwei Umlenkungen nach Art des Flaschenzugprinzips
geführt ist, daß zwischen den Umlenkungen eine Feder und zwischen Schrankinnenwänden
über Haupthalter eine Achse befestigt ist.
[0002] In dem Deutschen Gebrauchsmuster 91 03 919.3 ist ein gattungsgemäßer Rolladen beschrieben.
Dieser Rolladen minimiert den erforderlichen Aufwand zum Spannen der Feder, da diese
bei zunehmendem Gebrauch mehr und mehr von ihrer Vorspannung verliert. Außerdem ist
ein Antriebssystem angegeben, bei dem zum Spannen der Torsionsfeder ein Abbau des
Bewegungssystemes von den seitlichen Begrenzungswänden des Rolladens nicht erforderlich
ist. Dies wird dadurch erreicht, daß in das Lumen des Führungsrohres innenseitig eingesetzte
Endkappen mit Teilbereichen aus dem Lumen herausragen. Von diesen Teilbereichen stehen
am Umfang gleichmäßig verteilte zahnartige Vorsprünge über den äußeren Umfang des
Führungsrohres vor. Diese Vorsprünge greifen in über die Achslänge der Zahnräder verlaufende
korrespondierende, am inneren Umfang der Mittelbohrung der Zahnräder angeordnete Aufnahmenuten
ein. Die Endkappen sind auf der Achse drehbeweglich gelagert und mit den Zahnrädern
über mechanische Befestigungsmittel lösbar verbunden. Zum Vorspannen der Feder wird
durch Drehen der Endkappen des Führungsrohres und der Mitnahme des äußeren Federendes
das erforderliche Rückstellmoment für das Rolladengewicht eingestellt.
[0003] Dieses Rolladensystem erfüllt seine Aufgaben in der Praxis in anerkannter Weise,
jedoch hat sich herausgestellt, daß durch die aufgesetzten Führungsschienen an den
Seitenwänden ein Verlust in der lichten Breite des Schrankes entsteht.
[0004] In der lichten Höhe der Schränke entstehen Platzverluste durch den gewählten Aufbau.
[0005] Ein weiterer gattungsgemäßer Rolladen ist in dem Deutschen Gebrauchsmuster 296 18
802.6 beschrieben.
Hierbei kommt ein Rolladen mit Gewichtsausgleich zum Einsatz, der technisch nicht
aufwendig und kostengünstig herstellbar ist. Dies wird dadurch erreicht, daß der Gewichtsausgleich
ein einstückiges, durchgehendes Seil ist, welches mit seinen freien Enden an einem
Rolladenprofil befestigt ist und über wenigstens zwei Umlenkungen nach Art des Flaschenzugprinzipes
geführt ist. Zwischen den Umlenkungen ist eine Druckfeder angeordnet, welche gegenüber
der am Seil abgenommenen Kraft ein Vielfaches an Bewegungskraft federnd aufnimmt.
Umgesetzt wird dies mit einem Aufbau aus Seil, Umlenkungen und Druckfeder, welche
am oberen Rand des Rolladens geführt sind. Vorteilhaft wird hier gesehen, daß beim
Öffnen der Rolladen nicht aufgewickelt, sondern hinter die Schrankrückwand geführt
wird. Dadurch geht in der Schrankhöhe kein Platz verloren. Ein weiterer Vorteil dieses
Systems sind die in die Schrankwand eingelassenen Führungsnuten, die die volle Nutzung
der lichten Breite des Schrankes erlauben.
[0006] Dieses in der Praxis anerkannte Rolladensystem stößt jedoch an seine physikalischen
Grenzen, wenn es gilt, sehr hohe und sehr schmale Schränke auszustatten. Aufgrund
der verwendeten Flaschenzugmechanik und des damit darstellbaren Federweges treten
Höhen- bzw. Breitenbegrenzungen auf, die eine optimale Funktion des Rolladens nicht
erlauben.
[0007] Hier setzt die Erfindung ein, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, die Nachteile
des bekannten Standes der Technik dahingehend zu verbessern, daß hier eine Ausgleichsmechanik
für Rolladensysteme realisiert wird, die es ermöglicht, die gesamte Palette der im
Markt befindlichen Schrankgeometrien kostengünstig und störungsfrei abzudecken.
[0008] Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, daß an den freien Enden der Achse das Seil
aufnehmende oder abgebende Wickeltrommeln angeordnet sind, und daß sich zwischen den
Wickeltrommeln eine Torsionsfeder befindet, die mit ihrem einen freien Ende an einer
der Wickeltrommeln und mit dem anderen freien Ende an der Achse angelenkt ist, und
daß zwischen der Achse und der Torsionsfeder wenigstens ein Distanzelement angeordnet
ist.
[0009] Vorteilhaft wird hier gesehen, daß durch den gewählten Aufbau nahezu die komplette
Schrankhöhe dem Nutzer zur Verfügung steht. Auch gibt es hier keinerlei Einschränkungen
bezüglich der auszustattenden Schrankhöhen und Schrankbreiten.
Durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Distanzelementes wird ein Durchhängen der
Torsionsfeder im unbelasteten Zustand verhindert, so daß bei Rotation der Ausgleichsmechanik
Geräusche gar nicht erst entstehen können.
[0010] Ein weiterer entscheidender Vorteil wird darin gesehen, daß durch die Verwendung
der erfindungsgemäßen Distanzelemente die unter Belastung verdrillte Torsionsfeder
das Schutzrohr nicht kontaktiert. Damit wird verhindert, daß bei Rotation Geräusche
entstehen und an der Innenwand des Schutzrohres Material abgetrieben wird. Die erfindungsgemäßen
Distanzelemente müssen somit einen Außendurchmesser aufweisen, der kleiner ist, als
der Innendurchmesser der Torsionsfeder.
[0011] Die Torsionsfeder ist vorteilerhafterweise von einem Schutzrohr umgeben, das die
freien Enden der Wickeltrommeln mit einschließt. Um dem Benutzer eine einfache und
störungsfreie Handhabung des Rolladenschrankes zu gewährleisten, muß die Torsionsfeder
so dimensioniert sein, daß das Rolladensystem mit einer Kraft von höchstens 50 N zu
bewegen ist.
Dadurch kann die Torsionsfeder die nach vom und die nach hinten auftretenden Gewichtskräfte
kompensieren.
Ein weiterer entscheidender Vorteil der Erfindung wird darin gesehen, daß diese leicht
zu montierende Ausgleichsmechanik wartungsfrei arbeitet und kostengünstig herstellbar
ist. Somit entsteht für den Anwender ein doppelter wirtschaftlicher Nutzen.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Anwendung ist die Torsionsfeder mit ihrem einen freien
Ende an das Schutzrohr angelenkt.
Durch den gewählten vorteilhaften Aufbau der Ausgleichsmechanik ist gewährleistet,
daß der Seilhalter mit Erreichen des Punktes der geringsten Seilspannung über die
das Seil aufnehmende oder abgebende Wickeltrommel gleitet.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden schematisch beschrieben; es zeigt:
- Figur 1
- eine Vorderansicht des Rolladens mit angedeutetem Bewegungsmechanismus
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung der Ausgleichsmechanik.
[0014] In Figur 1 ist der Rolladen 1 im Kastenmöbel 2 dargestellt, wobei in die Seitenwände
21, 22 die Führungsnuten 211, 221 für die seitlichen Enden der Rolladenprofile eingelassen
sind. Oberhalb der Rolladenprofile ist das Schutzrohr 5 angeordnet, welches an seinen
freien Enden auf den Wickeltrommeln 31, 32 aufsitzt. Im Inneren des Schutzrohres 5
ist die Torsionsfeder 4 erkennbar. Das Seil 6 ist in dieser vorteilhaften Ausführungsform
an der Wickeltrommel 31 befestigt und läuft nach einer Umlenkung um 90° am Seilhalter
70, der am Rolladenstab 11 befestigt ist, parallel zu diesem weiter durchquert das
Halteelement 75 und läuft bis zum Seilhalter 71, wird dort um 90° umgelenkt und an
der Wickeltrommel 32 festgelegt. In dieser Ausführungsform wirkt das Halteelement
75 als Durchhangsicherung für das Seil 6. Der Rolladenstab 11 bezeichnet dabei die
Mitte des Rolladens, in der dieser sich bei halber Öffnung in der Stellung mit der
geringsten Seilspannung befindet.
Durch den Einsatz verschieden schwerer Griffleisten, Verschlußelemente usw. kann sich
diese Position verschieben. In einer weiteren Ausführungsform ist das Seil 6 an der
Wickeltrommel 31 und das Seil 6' an der Wickeltrommel 32 befestigt.
Das Seil 6 wird über den Seilhalter 70 und das Seil 6' über den Seilhalter 71 zur
Mitte des Rolladenprofiles 11 geführt und an dieser Position werden beide Seilenden
an einem Halteelement 75 zusammengeführt und verbunden.
[0015] In Figur 2 ist eine Schnittdarstellung durch die erfindungsgemäße Ausgleichsmechanik
dargestellt. Hierbei wird erkennbar, daß die Achse 7 an ihren beiden freien Enden
in die Haupthalter 90, 91 eingreift und in diesen fixiert ist. An den freien Enden
der Achse 7 sind die Wickeltrommeln 31, 32 erkennbar, zwischen denen sich die Torsionsfeder
4 befindet. Die Torsionsfeder 4 ist an ihrem freien Ende 81 mit der Wickeltrommel
31 verbunden und mit ihrem anderen freien Ende 80 an der Achse 7 fixiert.
[0016] Auf der Achse 7 ist ein Distanzelement 9 erkennbar, das mit seinem einen freien Ende
91 an der Stirnseite der Wickeltrommel 31 und mit seinem anderen freien Ende 92 am
Fixierpunkt 80 der Feder 4 anliegt. Zur Fixierung der Feder 4 und des Distanzelementes
9 ist auf der Achse 7 ein Halter 10 befestigt.
Von der Wickeltrommel 31 verläuft das Seil 6 zum Seilhalter 70 und wird an diesem
befestigt.
Das Seil 6' verläuft von der Wickeltrommel 32 zum Seilhalter 71 und wird an diesem
befestigt.
1. Rolladen für Stauöffnungen in Kastenmöbeln, wobei eine Vielzahl von aneinandergelenkten
Rolladenprofilen in seitlichen, U-förmigen Profilführungsschienen geführt sind, und
wobei in den Rolladenantrieb ein Gewichtsausgleich eingesetzt ist, welcher ein ungewolltes
Zu- und Auffahren des Rolladens verhindert, wobei der Gewichtsausgleich ein einstückiges,
durchgehendes Seil ist, welches mit seinen freien Enden an einem Rolladenprofil befestigt
ist und über wenigstens zwei Umlenkungen nach Art des Flaschenzugprinzips geführt
ist, daß zwischen den Umlenkungen eine Feder und zwischen Schrankinnenwänden über
Haupthalter eine Achse befestigt ist.
dadurch gekennzeichnet,
daß an den freien Enden der Achse (7) das Seil (6, 6') aufnehmende oder abgebende
Wickeltrommeln (31, 32) angeordnet sind, und daß sich zwischen den Wickeltrommeln
(31, 32) eine Torsionsfeder (4) befindet, die mit ihrem einen freien Ende (81) an
einer der Wickeltrommeln (31, 32) und mit dem anderen freien Ende (80) an der Achse
(7) angelenkt ist, und daß zwischen der Achse (7) und der Torsionsfeder (4) wenigstens
ein Distanzelement (9) angeordnet ist.
2. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser des Distanzelementes
(9) kleiner als der Innendurchmesser der Torsionsfeder (4) ist.
3. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Wickeltrommeln
(31, 32) ein Schutzrohr (5) angeordnet ist, das die Torsionsfeder (4) und die freien
Enden der Wickeltrommeln (31, 32) übergreift.
4. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Torsionsfeder (4) so dimensioniert
ist, daß das Rolladensystem mit einer Kraft von höchstens 50 N zu bewegen ist.
5. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Torsionsfeder (4) mit ihrem
einen freien Ende (81) an das Schutzrohr (5) angelenkt ist.
6. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilhalter (70, 71) mit
Erreichen des Punktes der geringsten Seilspannung über die das Seil (6, 6') aufnehmende
Wickeltrommel (31, 32) gleitet.