[0001] Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsringpumpe mit einem Arbeitsraumgehäuse, mindestens
einem darin umlaufenden Laufrad, das durch einen Motor über eine Koppelvorrichtung
antreibbar ist, mindestens einer Steuerscheibe mit mindestens einer Saugöffnung und
mindestens einer Drucköffnung, mindestens einem Seitenschild, das zusammen mit der
jeweiligen Steuerscheibe einen Saug- und einen Druckraum bildet, in die jeweils die
zugehörigen Stutzen münden und einem Motorlagerschild.
[0002] Eine gattungsgemäße Flüssigkeitsringpumpe ist aus der europäischen Patentschrift
EP 0 644 317 B1 bekannt. Die einzelnen Komponenten dieser Flüssigkeitsringpumpe, wie
Arbeitsraumgehäuse, Steuerscheibe, Seitenschild sind vornehmlich durch Schraubverbindungen
miteinander verbunden. Nachteilig dabei ist der erhöhte Montageaufwand aufgrund der
Vielzahl der Dichttrennstellen dieser Flüssigkeitsringpumpe und die Einhaltung vorgegebener
Toleranzen der einzelnen Flüssigkeitsringpumpenkomponenten.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht demnach darin, eine Flüssigkeitsringpumpe zu schaffen,
die bei Reduzierung der Herstellkosten mindestens gleiche Pumpencharakteristika wie
vergleichbare Flüssigkeitsringpumpen aufweist. Außerdem soll bei einer derartigen
Flüssigkeitsringpumpe die Anzahl der Dichttrennstellen reduziert und damit die Toleranzprobleme
bei Montage- und Wartungsarbeiten vermieden werden.
[0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt dadurch, daß Arbeitsraumgehäuse, Seitenschild,
Stutzen und Steuerscheibe durch ein einstückiges Gußteil gebildet sind, wobei im Bereich
der Laufradachsendurchführung des Gußteils Taschen bzw. Ausnehmungen vorhanden sind,
um Mittel zur Abdichtung und Lagerung der Laufradachse aufzunehmen.
[0005] Durch eine derartige Flüssigkeitsringpumpe verringert sich gegenüber herkömmlichen
Flüssigkeitsringpumpen die Montagezeit, der Logistikaufwand und die Teilekosten. Des
weiteren wird durch die erhebliche Reduktion der Anzahl der Dichttrennstellen gegenüber
herkömmlichen Flüssigkeitsringpumpen die Betriebssicherheit und der Wirkungsgrad der
Flüssigkeitsringpumpe wesentlich erhöht. Außerdem entfallen die bei einer Montage
der einzelnen Flüssigkeitsringpumpenkomponenten auftretenden Toleranzprobleme aufgrund
der Integration der gesamten Komponenten in einem einstückigen Gußteil.
[0006] Durch Ausbildung von Taschen bzw. Ausnehmungen im Bereich der Laufradachsendurchführung
des Gußteils können vorzugsweise während des Montagevorganges der Flüssigkeitsringpumpe
Dichtelemente bzw. Lagerelemente eingesetzt werden. Bezüglich der Ausgestaltung des
Arbeitsraumgehäuses sind, was die äußere als auch die innere Gestaltung betrifft,
sämtlich bekannte Formen gattungsgemäßer Flüssigkeitsringpumpen denkbar. So können
die Gehäuse z.B. sowohl innen als auch außen im Querschnitt elliptisch oder rund geformt
sein. Eine konische Gestaltung des Arbeitsraumgehäuses vorzugsweise für den Innenteil
kann gleichzeitig für eine Abführung der im Fördermedium enthaltenen Schutzpartikeln
genutzt werden. Eine gußtechnische Ausgestaltung des Seitenschilds ermöglicht die
Einbeziehung sämtlicher Teile wie z. B. Saug- und Druckräume, die für einen ordnungsgemäßen
Betrieb einer Flüssigkeitsringpumpe notwendig sind. Die vorzugsweise am Seitenschild
befindlichen Stutzen können in Richtung der Anschlußvorrichtung zu externen Verbindungsstücken
bereits angegossene Adapter oder andere Mittel zur Befestigung aufweisen. Der Ausrichtung
der Stutzen sind gußtechnisch keine Grenzen gesetzt. Für die Ausgestaltung der Steuerscheibe
sind sämtliche Druck- und Saugschlitzausgestaltungen möglich. Ebenso sind in der Steuerscheibe
Betriebswasserzuführungen oder Entlüftungsöffnungen ausführbar. Zur Herstellung des
beschriebenen Gußteils können sämtlich bekannte Gußverfahren verwendet werden. Taschen
bzw. Ausnehmungen im Bereich der Laufradachsendurchführung des Gußteils gestatten
eine einfache Montage von Abdicht- oder Lagerungselementen.
[0007] In einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung dieser Flüssigkeitsringpumpe sind an das
Gußteil vorzugsweise Mittel zur Aufstellung der Flüssigkeitsringpumpe angeordnet.
Dabei können angegossene Füße oder Laschen zur Befestigung an einem Gestell vorgesehen
werden. Außerdem weist das Gußteil Vorrichtungen auf, der Flüssigkeitsringpumpe axial,
seitlich oder auch über der Flüssigkeitsringpumpe einen Motor zuzuordnen. Der Motor
kann dabei über Getriebe oder Riemen die Pumpe antreiben. Dies geschieht z.B. durch
bereits angegossene Laschen oder Zugankeransätze. Auf einer der Antriebsseite abgewandten
Seite des Arbeitsraumgehäuses ist vorzugsweise ein angeformter Flansch angegossen,
der Mittel zur Befestigung eines Pumpendeckels aufweist. Dabei können sämtlich bekannten
Befestigungsarten eines Pumpendeckels an einem Gußteil eingesetzt werden.
[0008] Ebenso können weitere für den Betrieb, die Aufstellung oder Wartungsarbeiten notwendigen
Funktionsteile der Flüssigkeitsringpumpe angegossen sein.
[0009] In einer weiteren Ausgestaltung dieser Flüssigkeitsringpumpe bildet das Motorlagerschild
eine weitere Komponente des einstückigen Gußteils, so daß vorzugsweise für eine Flüssigkeitsringpumpe
mit axialem Anschluß des Motor die Anzahl der Dichttrennstellen und die Toleranzprobleme
weiter reduziert werden können. Es entsteht dadurch eine kompakte Motor-Flüssigkeitsringpumpen-Anordnung.
[0010] Da die Flüssigkeitsringpumpe als komplette Einheit vorliegt, sind auch andere Antriebsvarianten
z.B. über Kardangelenke oder Riemen einsetzbar.
[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform wird in einer schematisch dargestellten Zeichnung
näher erläutert.
[0012] Es zeigt:
- FIG 1
- eine perspektivische Darstellung einer MotorFlüssigkeitsringpumpen-Anordnung.
[0013] FIG 1 zeigt eine Flüssigkeitsringpumpe 1 ohne Laufrad und eine in ein Arbeitsraumgehäuse
10 ragende Antriebswelle 7 eines Motors 2. Der Motor 2 weist am Motorgehäuse 4 befestigte
Stellfüße 3 auf. Das Motorgehäuse 4 weist außerdem rädial angeordnete Kühlrippen 5
auf. Die Flüssigkeitsringpumpe 1 zeigt die aus einer Laufradachsendurchführung 6 des
Arbeitsraumgehäuses 10 ragende Antriebswelle 7 mit einer Nut- und Federverbindung
8 vorgesehenen Welle-Nabe-Verbindung zwischen Antriebswelle 7 und einen nicht näher
dargestellten Laufrad. Es sind ebenso andere Welle-Nabe-Verbindungen einsetzbar, wie
z.B. Polygonverbindungen, um aus einer mit dem Laufrad gekoppelten Antriebswelle 7
die Laufradachse zu bilden. Dabei sind in der Gußform die Laufradachsen-Durchführung
6 mit ihren Taschen und Ausnehmungen für die Aufnahme von Dichtungen und Lagerelementen
dementsprechend anzupassen. Die Antriebswelle 7 weist in axialer Richtung einen zentrischen
Gewindegang 9 auf, der zur axialen Laufradeinstellung und -befestigung dient.
[0014] FIG 1 zeigt außerdem ein zylindrisch geformtes Arbeitsraumgehäuse 10. Eine leichte
Konizität im Inneren des Arbeitsraumgehäuses 10 erleichtert im Betrieb die Schmutzpartikelabführung,
durch z.B. vorgesehene Schmutzfallen oder dementsprechende Durchlässe am Rand einer
Steuerscheibe 11 oder des Arbeitsraumgehäuses 10. Die im Gußteil integrierte Steuerscheibe
11 zeigt die Saug- 12 bzw. Drucköffnungen 13 und eine Entlüftungsöffnung 14. Gußtechnisch
sind alle anderen Arten von Steuerscheiben 11 mit Löchern, Schlitzen oder Kombinationen
davon, realisierbar. Außerdem können an der Steuerscheibe oder einem Seitenschild
15 Ausnehmungen vorgesehen werden, die den Einsatz von Ventilplatten, Zungenventilen,
Dämmplatten oder dergleichen ermöglichen. Ein an das Arbeitsraumgehäuse 10 angegossener
Flansch 16 an der antriebsfernen Seite gestattet die Befestigung eines nicht dargestellten
Pumpendeckels durch vorgesehene Bohrungen 17 im Flansch 16. Dichtelemente können sich
dabei in Nuten des Pumpendeckels oder in einer nicht dargestellten Nut des Flansches
16 befindet. Zwischen Steuerscheibe 11 und Seitenschild 15 befinden sich Saug- und
Druckraum. Stutzen 18, 19 für Eintritt und Austritt des Fördermediums sind an ihrem
von der Flüssigkeitsringpumpe 1 weisenden Ende bereits für externe Anschlüsse bearbeitet.
Die Ausrichtung der Stutzen kann durch die Gußform beliebig gewählt werden.
1. Flüssigkeitsringpumpe (1) mit einem Arbeitsraumgehäuse (10), mindestens einem darin
umlaufenden Laufrad, das durch einen Motor (2) über eine Koppelvorrichtung (7) antreibbar
ist, mindestens einer Steuerscheibe (11) mit mindestens einer Saugöffnung (12) und
mindestens einer Drucköffnung (13), mindestens einem Seitenschild (15), das zusammen
mit der jeweiligen Steuerscheibe (11) einen Saug- und einen Druckraum bildet, in die
jeweils die zugehörigen Stutzen (18, 19) münden und einem Motorlagerschild, dadurch gekennzeichnet, daß Arbeitsraumgehäuse (10), Seitenschild (15), Stutzen (18, 19) und Steuerscheibe
(11) durch ein einstückiges Gußteil gebildet sind, wobei im Bereich der Laufradachsendurchführung
(6) des Gußteils Taschen bzw. Ausnehmungen vorhanden sind, um Mittel zur Abdichtung
und Lagerung der Antriebswelle (7) aufzunehmen.
2. Flüssigkeitsringpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gußteil wenigstens Mittel zur Aufstellung der Flüssigkeitsringpumpe (1) und/oder
Mittel zur Befestigung der Flüssigkeitsringpumpe (1) an dem Motor (2) und/oder einen
auf der der Antriebsseite abgewandten Seite des Arbeitsraumgehäuses (10) angeformten
Flansch (16) mit Mitteln zur Befestigung (17) eines Pumpendeckels aufweist.
3. Flüssigkeitsringpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Motorlagerschild Teil des Gußteils ist.