[0001] Die Erfindung betrifft einen Heizkessel mit verbesserter Verbrennung von vorzugsweise
Scheitholz für die umweltentlastende Erzeugung von Nutzwärme.
[0002] Bekanntlich erfolgt die effiziente Holzverbrennung in drei Phasen, wobei zuerst während
des Verbrennungsvorgangs im mit Holzscheiten gefüllten Heizkessel der Brennstoff bei
etwa 200 Grad Celsius trocknet. Danach zersetzt sich das Holz bei steigenden Temperaturen
bis etwa 600 Grad Celsius in seine chemischen Produkte. Es beginnt Wärme frei zu werden,
wenn die Stoffe in der Flamme oxidieren. Zur Verbrennung der entstandenen Schwelgase
sind eine ausreichende Vermischung dieser Gase mit der Sekundärluft, eine Mindesttemperatur
von 850 Grad Celcius und eine ausreichende Verweilzeit der brennenden Gase bei dieser
Temperatur erforderlich.
[0003] Diesen Verbrennungsvorgang im Holzvergaser-Heizkessel hinsichtlich seines Wirkungsgrades
zur Wärmeerzeugung zu optimieren und dabei das Volumen der die Umwelt belastenden
Abgase nach diesem Vorgang zu minimieren, sind eine Vielzahl technischer Mitteln bereits
beschrieben worden.
[0004] Im Prospekt der Ackermann-Gruppe wird ein Festbrennstoffkessel als Unterbrandkessel
mit einer Wirbel-Brennkammer aus hochfeuerfesten Steinen, die bis 1.600 Grad Celsius
haltbar sind, beschrieben. Als Wärmetauscher dienen wasserführende Nachschalt-Heizflächen,
die abgastemperaturmindernd und dadurch den Wirkungsgrad verbessernd wirken sollen.
[0005] Durch das hohe Wärmespeichervermögen des Heizkessels wird die Betriebstemperatur
relativ spät erreicht. Durch die Rücklaufanhebung verbleibt nach der Abschaltung des
Heizkessels eine ungewollte Restwärme. Die Primärluft tritt diffus und ungeordnet
durch den Rost von unten in die Verbrennungszone ein.
[0006] Aus diesem Kesselgrundtyp hat sich der modernere Holzvergaser-Heizkessel mit senkrecht
nach unten führendem Flammen- und Ascheabzug entwickelt. Die Primärluft wird großflächig
und entfernt vom Flammen- und Ascheabzug zugeführt. Nachteilig ist, daß bei diesem
Kessel keine vollflächige Auskleidung des Füllschachtes existiert.
[0007] Durch den Holzvergaser-Heizkessel der Firma Lopper Kesselbau GmbH ist ebenfalls ein
Scheitholzkessel nach dem Unterbrandprinzip bekannt. Durch große Wandstärken der Füllschachtwände
und wabenförmige keramische Massen im Rost aus legiertem Stahlguß und in der angrenzenden
Wirbelbrennkammer weist der Heizkessel ein hohes Wärmespeichervermögen auf Nachteil
dieses Heizkessels ist wie bei allen anderen bekannten Kesseln die nicht vollflächige
wärmeisolierende Auskleidung der Füllschachtwände. Die Primärluft strömt diffus und
zu weit vom Flammenabzug entfernt in den Füllschacht ein.
[0008] Der Holzvergaser-Heizkessel der Firma Künzel zur Verbrennung von Scheitholz besitzt
einen Wirbelkammerbrenner nach EP 87116709, der aus feuerfester Keramik besteht. Eine
spezielle Luftzuführung leitet mittels Gebläse die Verbrennungsluft als Sekundärluft
über Luftkanäle sowohl in den Füllschacht als auch in den Hohlraum des Feuerkeramikbodens
des Wirbelkammerbrenners. In der Mitte disees Brennen ist eine Turboscheibe aus hochlegiertem
Guß eingelegt. Die Nachteile dieses Holzvergaser-Heizkessels sind vielfältig. Die
Primärluft tritt diffus und großflächig von oben in den Füllschacht ein und wird durch
den Flammenabzug am Boden des Füllschachtes abgezogen. Der Großteil des Holzvorrates
wird relativ schnell in den Verbrennungsprozeß einbezogen. Eine vollflächige Auskleidung
des Füllschachtes fehlt. Keramische Massen am Boden des Füllschachtes bilden einen
rißempfindlichen Kanal für die Sekundärluftzuführung. Der Heizkessel neigt durch seine
Anordnung von Primärluftzuführung und Flammenabzug besonders zu unerwüschtem Hohlbrand.
Durch das Prospekt der Firma Herz wird ein moderner Holzvergaser-Heizkessel zur Verbrennung
von Holzscheiten beschrieben, der nachfolgende Nachteile aufweist. Durch über dem
als Rost mit wenigen Öffnungen ausgeführten Flammenabzug endende Bleche wird die Primärluft
nur dem unteren Bereich des Füllschachtes, aber nicht in die Nähe des Flammenabzuges
geführt. Die Primärluft strömt durch die großflächigen Schlitze diffus und sogar nach
oben in Richtung Brennstoff, sodaß die Gefahr des Hohlbrennens besteht. Der Verbrennungsraum
für das Holz bleibt nicht aufden unteren Füllschachtbereich begrenzt.
[0009] Der moderne Holzvergaser-Heizkessel der Firma Fröling mit der Hochtemperaturwirbelbrennkammer
nach AT 400180 ist wie alle bekannten Heizkessel in der Zweiblockbauweise mit völlig
getrennten Verbrennungsraum und Wärmetauscher aufgebaut. Dieser Holzvergaser-Heizkessel
besitzt zudem ein in seiner Drehzahl regelbares Saugzuggebläse. Eine Schwelgasabsaugung
mindert den Rauchaustritt beim Nachlegen der Holzscheite. Der Nachteil dieses Holzvergaser-Heizkessels
besteht darin, daß die Primärluft zwar in der Nähe des Flammen- und Ascheabzugs in
den Füllschacht einströmt, aber nicht so nahe wie notwendig und vor allem nicht kleinflächig
und gerichtet. Eine Auskleidung des Füllschachtes ist nur teilflächig vorgesehen.
Das Wärmespeichervermögen des Heizkessels ist durch keramische Massen im Füllschachtboden
und in der Wirbelkammer zu hoch. Die Sekundärluft wird über Luftkanäle in den keramischen
Massen nur bedingt zuverlässig dem Verbrennungsvorgang zugeführt. Die Verbrennungszone
wandert innerhalb der Holzfüllung und / oder seitlich zwischen Holz und Füllschachtwand
oder Auskleidung unregelmäßig schnell nach oben. Die daraus resultierende Konvektion
innerhalb des Füllschachtes kühlt die im Aufbau befindliche Verbrennungszone und führt
besonders beim Anfeuern dazu, daß in der ersten Betriebsstunde die zur vollständigen
Verbrennung benötigte Temperatur erst spät erreicht wird. Dem Verbrennungsprozeß wird
gleich zu Beginn um so mehr Wärme entzogen, je mehr Holz im Füllschacht relativ schnell
in den Verbrennungsprozeß einbezogen wird. Die Verdampfungswärme der im Holz enthaltenen
flüchtigen Bestandteile und die thermische Trägheit der Holzfüllung sind zu überwinden,
damit der Brenner im Holzvergaser-Heizkessel nicht raucht. Der Schadstoffausstoß wäre
in dieser Phase enorm.
[0010] Der gemeinsame Nachteil aller bekannten Holzvergaser-Heizkessel besteht darin begründet,
daß die feuerfesten Auskleidungen des Füllschachtes, falls überhaupt vorgesehen, aus
relativ schweren keramischen Massen sind, die ebenfalls ein thermisch träges Verhalten
aufweisen. Die üblichen vollflächigen Auskleidungen sind nur aus Keramik anzutreffen.
Auskleidungen, die nur einen bestimmten Bereich der wassergekühlten Füllschachtwände
teilflächig überdecken, bestehen aus Blechplatten, Blechstreifen oder Blechprofilen,
die lediglich ein besseres Nachrutschen der Holzscheite im Füllschacht sichern sollen.
Allen Auskleidungen haftet der Nachteil der schlechten Wärmeisolation gegenüber den
wassergekühlten Füllschachtwänden an. Die keramischen Auskleidungen werden durch Dauertemperaturwechsel
und mechanische Beanspruchungen bei der Holzbefüllung belastet.
[0011] Durch die genannten Abkühlungseffekte wird der Taupunkt im Füllschacht großflächig
unterschritten. Vermehrte Kondensat- und Teerbildung, Kesselverschmutzungen und Schadstoffemissionen
sind die Folgen. Der infolge von verstärkter Kondensatbildung besonders im Füllschachtbereich
einsetzende Korrosion wird bei den Holzheizkesseln ohne keramische Auskleidung durch
größere Wanddicken der Füllschachtwände entgegengewirkt. Dieses führt bei diesen Heizkesseln
zu hohem Gewicht und zur thermischen Trägheit.
[0012] Bei der Verbrennung von Holz in Heizkesseln hat die Primärluftzufuhr eine besondere
Wirkung auf den Verbrennungsvorgang. Bekannt sind zwei Wege der Primärluftzuführung.
Entweder strömt die Primärluft nach dem modernen Holzvergaserprinzip relativ weit
entfernt vom Flammenabzug von oben oder seitlich durch Öffnungen in den Füllschacht
ein und wird senkrecht nach unten als Verbrennungsgas abgezogen oder die Primärluftzufuhr
erfolgt nach dem Prinzip des Unterbrandkessels von unten durch den Rost des Heizkessels,
wobei der Flammenabzug seitlich im Füllschacht des Heizkessels angeordnet ist.
[0013] Die bekannten Holzvergaser-Heizkessel weisen eine nachteilige Primär- und Sekundärluftzuführung
bei dem Verbrennungsvorgang auf. Die Primärluft wird mehr oder weniger diffus und
großflächig aus Öffnungen im Bereich der Füllschachtwand, aus höchstens halbgeschlossenen
Profilen oder von unten durch den Rost in den Brennraum geleitet. Die direkte Zuführung
der Primärluft in den unteren Füllschachtbereich in die Nähe zum Flammenabzug ist
so nicht möglich. Die Verbrennung ist nicht auf den unteren, möglichst kleinen Füllschachtbereich
begrenzt, sondern erfaßt, der Konvektion folgend, mehr oder weniger den gesamten Füllschacht.
[0014] Die Sekundärluft wird teilweise durch Luftkanäle aus schwerem keramischen Material
zugeführt. Dieses rißempfindliche Material wird durch Dauertemperaturwechsel beansprucht.
[0015] Bei den bekannten Holzvergaser-Heizkesseln werden Primärluftzufuhr und Flammenabzug
zu weit voneinander entfernt angeordnet, sodaß in Verbindung mit den oben genannten
Abkühlungsprozessen, insbesondere bei niedriger Heizleistung, die Zündtemperatur unterschritten
wird und die Flamme abreißen kann.
[0016] Weiterer Nachteil kann bei der Regelung des Heizkessels nach der Flammentemperatur,
der Kesseltemperatur oder mittels Lambda-Sonde die Nichtberücksichtigung der Verschmutzung
des Heizkessels sein, was mit einem ungewollten Wirkungsgradverlust verbunden ist.
Besonders nachteilig ist, daß der Anfeuerungsmodus der üblichen Holzvergaser-Heizkessel
ein Anheizen mit Papier und kleineren Spänen verlangt, das heißt die Erreichung eines
entsprechenden Glutbettes, um darauf die eigentlichen Holzscheite aufzulegen. Der
Bedienungskomfort wird dadurch erheblich eingeschränkt. Das Anfeuern ist zeitaufwendig
und unsicher und in dieser Phase ist mit einem erheblichen Ausstoß von Schadstoffen
zu rechnen. Die Fülltür muß meist nach Entstehung eines entsprechenden Glutbettes
nochmals geöffnet werden, um große Holzscheite nachzulegen.
[0017] Bei Holzvergaser-Heizkesseln mit größerem Füllschachtinhalt, was zwangsläufig eine
Verbreiterung des Füllschachtes nach sich zieht, kommt es üblicherweise bei nur einem
Flammen- und Ascheabzug nach unten zum Aschestau in den Randbereichen. Die Entfernung
von Eintrittsöffnungen für die Primärluft und Flammenabzug vergrößert sich noch mehr.
Brückenbildungen im Füllschachtbereich mit Hohlbrennern im Brennstoff sind die Folge.
[0018] Die Aufgabe der Erfindung besteht in einem Holzvergaser-Heizkessel mit verbesserter
Verbrennungsqualität des Holzes und somit höherem Wirkungsgrad.
[0019] Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß im Holzvergaser-Heizkessel als
geschlossene Hohlkörper ausgebildete Kanäle für die Primärluft im unteren Füllschachtbereich
angeordnet sind und diese Kanäle in der zum Brennraum zugewandten, vorzugsweise konvex
gewölbten oder mehreckig geformten Seitenwand kleinflächige Eintrittsöffnungen für
die Primärluft besitzen, welche sich im geringen Abstand zum Flammen- und Ascheabzug
befinden, und die Außenhaut der beiden geformten Seitenwände des Primärluftkanals
die begrenzende Form der Vorverbrennungszone des unteren Füllschachtes bilden, daß
der Kanal für die Sekundärluft als separater, geschlossener Hohlkörper ausgebildet
und vorzugsweise direkt unterhalb des Flammen- und Aschenabzuges angeordnet ist, daß
bei großen Breiten des Füllschachtes der Holzvergaser-Heizkessel mindestens zwei Flammen-
und Ascheabzüge an den beiden Längsseiten des Füllschachtes über den Großteil der
Füllschachtlänge besitzt, daß der Holzvergaser-Heizkessel eine aus vorzugsweise einem
Bauteil bestehende feuerfeste und dünnwandige Auskleidung besitzt, die mindestens
alle senkrechten Füllschachtwände vollflächig zum Inneren des Füllschachtes isoliert
und zwischen den Füllschachtwänden und der dünnwandigen Auskleidung ein Zwischenraum
mittels geeigneten Abstandshaltern ausgebildet ist, der mit Luft und / oder hitzebeständigem
Dämmstoffausgefüllt ist.
[0020] Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Primärluftzuführung im Holzvergaser-Heizkessel
wird eine Konzentration der Verbrennung des Scheitholzes im unteren Füllschachtbereich
erreicht und dort auch gehalten. Dadurch ist gewährleistet, daß der Heizkessel über
einen langen Zeitraum im optimalen Bereich mit stabiler Verbrennung arbeitet und die
Temperatur, die für eine schadstoffarme Verbrennung von Holz notwendig ist, schnell
erreicht sowie beim Abschalten wenig Restwärme an die Umgebung als unerwünschte Verlustwärme
abgegeben wird. Die Beseitigung der schweren Speichermassen im Verbrennungsbereich
des erfindungsgemäßen Heizkessels sichert einen höheren Wirkungsgrad gegenüber den
bekannten Heizkesseln.
[0021] Um die Primär- und Sekundärluft zuverlässig, zusetzungsfrei und direkt an die erforderlichen
Bereiche zu bringen, werden als. feuerfeste Primär- und Sekundärluftschächte Hohlkörper
aus dünnwandigem Material eingesetzt, die neben der eigentlichen Luftzuführung zusätzlich
die Eintrittsöffnungen für die jeweilige Verbrennungsluft beinhalten, und die den
unteren Brennraum durch ihre zweckmäßige Form bilden beziehungsweise begrenzen.
[0022] Die Zuführung der Primärluft durch kleinflächige Eintrittsöffnungen dient der gleichmäßigen
Verteilung der Luft, erzeugt eine homogene Verbrennung und wirkt somit der unerwünschten
Konvektion innerhalb des Füllschachtes entgegen. Die Verbrennung konzentriert sich
unmittelbar auf den unteren Bereich des Füllschachtes. Unabhängig von den Strömungsverhältnissen
im Brennraum werden alle Eintrittsöffnungen der Primärluft durch ihre Kleinflächigkeit
gleichmäßig durchströmt, da hier der Hauptdruckabfall stattfindet.
[0023] Um der thermischen Trägheit entgegenzuwirken, sind dünnwandige Materialien für den
gesamten Holzvergaser-Heizkessel eingesetzt. Besonders der Füllschacht wird durch
eine erfindungsgemäße leichte Auskleidung vollflächig gegenüber den wassergefüllten
Füllschachtwänden isoliert.
[0024] Weiterhin verbleibt erfindungsgemäß die während der Vergasung des Scheitholzes im
unteren Füllschachtbereich gebildete und danach mittels vollständiger Unterbrechung
der Primärluftzufuhr konservierte Holzkohle im Füllschacht und findet bei der Wiederanfeuerung
des Holzvergaser-Heizkessels dort Anwendung. Dies gestattet erstmalig ein Wiederanfeuern
des Holzvergaser-Heizkessels, bei dem die Arbeitstemperatur schnell und schadstoffarm
erreicht wird. Dadurch wird die Bedienbarkeit und Zündsicherheit des Holzvergaser-Heizkessels
beim Anfeuern wesentlich verbessert und somit die Bedienungsfreundlichkeit des Holzvergaser-Heizkessels
erhöht.
[0025] Erfindungsgemäß wird mittels eines in der Kesselwand eingesetzten Rohres der Heizungsrücklauf
des wassergekühlten Holzvergaser-Heizkessels direkt an die bevorzugt zu kühlenden
Flächen des Heizkessels geführt.
[0026] Nachstehend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel mit einer Zeichnung näher
erläutert werden.
[0027] In der Zeichnung stellen dar
- Fig. 1
- Vorderansicht des Holzvergaser-Heizkessels im Schnitt
- Fig. 2
- Vorderansicht des Holzvergaser-Heizkessels mit breitem Füllschacht im Schnitt
[0028] Der erfindungsgemäße Holzvergaser-Heizkessel nach Fig. 1 und 2 ist aus Edelstahl
mit geringen Blechdicken gefertigt und mit einer 60 - 100 mm starken Dämmschicht unter
der Verkleidung gegen Wärmeverluste nach außen hin abgegrenzt. Er besitzt einen doppelwandigen
Aufbau und ist im offenen System wassergekühlt.
[0029] Gemäß Fig. 1 besitzt der Holzvergaser-Heizkessel den rechteckigen Füllschacht 1,
der über die Fülltür 2 beschickt wird. An der untere Füllschachtbegrenzung ist der
Flammen- und Ascheabzug 3 mit rechteckigem Querschnitt angeordnet, durch den die Flamme
aus der Verbrennungszone des Füllschachtes 1 unter Zumischung der Sekundärluft senkrecht
nach unten in die Wirbelkammer 4 geleitet wird. Die Verbrennungsgase strömen dann
durch die Nachbrennkammer 5 über in Fig. 1 nicht dargestellten Wärmetauscher und Abgasrohr
in den Schornstein.
[0030] Die Verbrennung des Scheitholzes, dessen Scheitlänge bis 0,5 m betragen kann, wird
durch eine stufenlose elektronische Regelung nach der Abgastemperatur so beeinflußt,
daß mittels der durch die von der Stellgröße Abgastemperatur durch einen Stellmotor
angesteuerte Primärluftklappe 6 sich der Querschnitt der Primärluftzuführung vor dem
feuerfesten Primärluftschacht 7 stufenlos zwischen voll geschlossen und voll auf verändert.
[0031] Die optimale Verbrennung des Scheitholzes ist von der Einhaltung eines bestimmten
Verhältnisses von geregelter Primärluft und konstanter Sekundärluft abhängig.
[0032] Die Primärluft wird über den feuerfesten Primärluftschacht 7, der im unteren Bereich
des Füllschachtes 1 gleichzeitig die Funktion der feuerfesten Auskleidung 8 übernimmt,
in die Verbrennungszone des Füllschachtes 1 geleitet. Der feuerfeste Primärluftschacht
7 ist unmittelbar mit der als Dosiervorrichtung wirkenden Primärluftklappe 6 verbunden.
Die beiden konvex gestalteten inneren Begrenzungen des feuerfesten Primärluftschachtes
7 sind Träger der kleinflächigen Eintrittsöffnungen 9 für die Primärluft, die durch
diese Anordnung im geringen Abstand zum Flammen- und Ascheabzug 3 positioniert sind.
Dadurch wird der Verbren- nungsvorgang stabilisiert. Das Abreißen der Flamme wird
verhindert. Dadurch ist erreicht, daß auch bei geringer Leistung des Heizkessels eine
hohe Flammentemperatur gewährleistet ist.
[0033] Die Sekundärluft strömt durch den feuerfesten Sekundärluftschacht 10 direkt oberhalb
oder vorzugsweise unterhalb des Flammen- und Ascheabzugs 2 ein und vermischt sich
dort mit den aus der Verbrennungszone des Füllschachtes 1 kommenden Flammengasen,
um als Gasgemisch in die Wirbelkammer 4 einzu strömen.
[0034] Der Füllschacht 1 ist mit der feuerfesten Auskleidung 8 aus dünnem Edelstahlblech
erfindungsgemäß solcherart versehen, daß mindestens alle senkrechten, wasserführenden
Füllschachtwände vollflächig überdeckt sind. Durch die U-Profil-förmigen Abstandshalter
11 zwischen den Wänden des Füllschachtes 1 und der feuerfesten Auskleidung 8 entsteht
der Zwischenraum 12, der entweder durch die Luftschicht oder durch eingebrachte Dämmung
den Füllschacht 1 vollflächig gegenüber den kälteren, wassergekühlten Wänden des Füllschachtes
1 isoliert. Die feuerfeste Auskleidung 8 erreicht im Verlaufe des Abbrandes einer
Holzscheitfüllung vollflächig solche Temperaturen, daß doch noch auftretende Teerablagerungen
wieder frei brennen und die Gefahr der Brückenbildung innerhalb der Holzscheitfüllung
durch schlechtes Nachrutschen gebannt ist.
[0035] Im unteren Bereich des Füllschachtes 1 sind in der Auskleidung 8 zur Zuführung der
Primärluft der feuerfeste Primärluftschacht 7 und zur Zuführung der Sekundärluft der
feuerfeste Sekundärluftschacht 10 in Form von Hohlkörper aus dünnwandigem Edelstahlblech
angeordnet. Der feuerfeste Primärluftschacht 7 besitzt die Eintrittsöffnungen 9 für
die Primärluft in den Füllschacht 1 und der Sekundärluftschacht 10 die Eintrittsöffnungen
13 für die Sekundärluft in den Flammen- und Ascheabzug 3. Die Form der beiden Primärluftschächte
7 ist rund, konvex oder vieleckig gewölbt wählbar. Die Eintrittsöffnungen für die
Primärluft 9 und und die Eintrittsöffnungen für die Sekundärluft 13 sind in genügend
geneigten Bereichen der jeweiligen feuerfester Luftschächte 7 und 10 so eingefügt,
daß sie von Asche zusetzungsfrei positioniert sind. Die Luftschächte 7 und 10 bilden
in ihrer Gestaltung die begrenzende Form des unteren Brennraumbereiches. Unter diesem
Bereich befindet sich die Wirbelkammer 4.
[0036] Durch die leichte und wärmedämmende Bauart besitzt die feuerfeste Auskleidung 8 ein
äußerst geringes Wärmespeichervermögen. Diese ist die Grundvoraussetzung für ein schnelles
Erreichen der optimalen Arbeitstemperatur. Durch die Wärmedämmung wird eine dauerhafte
Ablagerung von Teer im Füllschacht 1 verhindert und außerdem die Bildung von Holzkohle
unterstützt. Die Verwendung der feuerfesten Auskleidung 8 aus profiliertem Edelstahlblech
ergibt eine längere Haltbarkeit und eine Gewichtseinsparung gegenüber herkömmlich
ausgekleideten oder gar nicht ausgekleideten Heizkesseln. Spannungen durch Dauertemperaturwechsel
und mechanische Belastungen werden gut kompensiert. Die durch die feuerfeste Auskleidung
8 geschützte Wand des Füllschachtes 1 erreicht eine längere Lebensdauer.
[0037] Die Konservierung der Holzkohle im Füllschacht 1 des Holzvergaser-Heizkessels ist
erfindungsgemäß nach luftdichter Abschaltung der Primärluftzufuhr mittels Primärluftklappe
6 realisierbar.
[0038] Geht der Holzsvorrat im Füllschacht 1 zu Ende, sinkt die Abgastemperatur trotz Gegenregelung
der Primärluftklappe 6 mit Zustand voll auf unter eine gewisse Regeltemperatur, die
dazu führt, daß die Primärluftklappe 6 durch den elektronisch angesteuerten Stellmotor
luftdicht geschlossen wird. Die im unteren Bereich des Füllschachtes 1 verbliebene,
voll entgaste Holzkohle wird dort konserviert und gewährleistet erfindungsgemäß ein
bedienungsfreundliches, sicheres, schnelles und sauberes Anfeuern der nächsten Holzfüllung.
Bei dieser Wiederanfeuerung des Heizkessels ist die Arbeitstemperatur dann bei geringsten
Schadstoffemissionen in wenigen Minuten erreichbar. Chemische Verluste und Kesselverschmutzungen
sind dadurch vermeidbar. Bei schon voll beschicktem Füllschacht 1 sind zum Anfeuern
somit weder Papier oder Späne, noch ist ein späteres Nachlegen von größeren Holzscheiten
nötig. Nach dem Schließen der Fülltür 2 erreicht der Holzvergaser-Heizkessel nach
Entzünden der Holzkohle durch die Zündöffnung 14 eigengeregelt seine Arbeitstemperatur
und brennt die Holzscheitfüllung bis zur nächsten Holzkohlekonservierung ab.
[0039] Um Überhitzungen bzw. Dampfbildungen im Kühlkreislauf an kritischen Stellen des Heizkessels
zu vermeiden, leitet das Stahlrohr 15, welches direkt unter der Nachbrennkammer 5
angeordnet ist, den Heizungsrücklauf an die heiße Zone des Holzvergaser-Heizkessels.
[0040] Der erfindungsgemäße Holzvergaser-Heizkessel erreicht eine große Gleichmäßigkeit
im Betrieb, wobei mindestens 90% der Betriebszeit im Bereich des optimalen feuerungstechnischen
Wirkungsgrades liegt. Nur die restliche Betriebszeit entfällt auf das Anheizen, Abschalten,
Hohlbrenner und Störfälle.
1. Holzvergaser-Heizkessel zur Erzeugung von Nutzwärme aus Scheitholz, dadurch gekennzeichet,
daß im unteren Füllschachtbereich des Kessels als geschlossene Hohlkörper ausgebildete
Kanäle für die Primärluft angeordnet sind und diese Kanäle in der zum Brennraum zugewandten,
vorzugsweise konvex gewölbten oder mehreckig geformten Seitenwand kleinflächige Eintrittsöffnungen
für die Primärluft besitzen, welche sich in geringem Abstand zum Flammen- und Ascheabzug
befinden, und die Außenhaut der beiden geformten Seitenwände des Primärluftkanals
die Begrenzung des Brennraumes bilden.
2. Holzvergaser-Heizkessel zur Erzeugung von Nutzwärme aus Scheitholz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichet, daß im Inneren des Heizkessels eine feuerfeste und dünnwandige
Auskleidung, die vorzugsweise aus einem Bauteil besteht und die mindestens alle senkrechten
Füllschachtwände vollflächig isoliert, angeordnet ist und daß zwischen den Füllschachtwänden
und der dünnwandigen Auskleidung des Heizkessels ein Zwischenraum mittels geeigneten
Abstandshaltern ausgebildet ist, der mit Luft und / oder hitzebeständigem Dämmstoff
ausgefüllt ist.
3. Holzvergaser-Heizkessel zur Erzeugung von Nutzwärme aus Scheitholz nach Anspruch 1
bis 2, dadurch gekennzeichet, daß durch ein in der Kesselwand eingesetztes Stahlrohr
im Heizungsrücklauf des wassergekühlten Heizkessels direkt an die bevorzugt zu kühlenden
Flächen des Heizkessels geführt ist.
4. Holzvergaser-Heizkessel zur Erzeugung von Nutzwärme aus Scheitholz nach Anspruch 1
bis 3, dadurch gekennzeichet, daß bei großen Breiten des Füllschachtes der Heizkessel
mindestens zwei Flammen- und Ascheabzüge an den beiden Längsseiten des Füllschachtes
über einen Großteil der Füllschachtlänge besitzt.
5. Holzvergaser-Heizkessel zur Erzeugung von Nutzwärme aus Scheitholz nach Anspruch 1
bis 4, dadurch gekennzeichet, daß die während der Vergasung des Holzes im unteren
Füllschachtbereich gebildete und danach mittels vollständiger Unterbrechung der Primärluftzufuhr
konservierte Holzkohle im Füllschacht des Heizkessels verbleibt und bei der Wiederanfeuerung
dort Anwendung findet.