[0001] Die Erfindung betrifft eine Falt-Schiebetür aus zwei aneinander angelenkten Türblättern
unterschiedlicher Breite, wobei das schmalere Blatt um eine vertikale Achse schwenkbar
am Türrahmen gelagert ist und das breitere Blatt am oberen Ende mit Führungselementen
versehen ist, die in einer im oberen Teil des Türrahmens angeordneten Führungsschiene
laufen, so daß das breitere Blatt in der Öffnungsstellung der Tür neben dem schmaleren
Blatt quer zum Türrahmen liegt.
[0002] Eine solche Falt-Schiebetür ist aus EP-B1-0 219 589 bekannt. Falt-Schiebetüren dieser
Art kommen überall dort zum Einsatz, wo zum Öffnen einer Tür wenig Platz vorhanden
ist, große Wandöffnungen oder Durchgänge zeitweise verschließbar sein sollen oder
übliche Schiebetüren aufgrund der baulichen Gegebenheiten nachträglich nicht mehr
eingebaut werden können. Auch sind Falt-Schiebetüren von körperbehinderten Menschen,
beispielsweise Rollstuhlfahrern, wesentlich leichter zu betätigen als übliche Türen,
die meist einen großen und für die betätigende Person ungünstigen Schwenkwinkel haben.
[0003] Da in der Regel Falt-Schiebetüren serienmäßig nur in ganz bestimmten Türgrößen angeboten
werden, erfordert ein nachträglicher Einbau in eine von den Normgrößen abweichende
Wandöffnung oder in einen vorhandenen Türrahmen entweder eine aufwendige Einzelanfertigung
oder eine anpassende Bearbeitung in einer Werkstatt. Hinzu kommt, daß bei handelsüblichen
Türen immer ein umlaufender Anschlagfalz im Türrahmen, ggfs. ein äußerer Anschlag,
am Türblatt vorhanden ist. Daher muß beim nachträglichen Einbau einer Falt-Schiebetür
die Ausbildung so erfolgen, daß die Falt-Schiebetür mit dem inneren Anschlag zusammenwirkt,
wie dies z.B. die genannte EP-B1-0 219 589 zeigt. Da die Tiefe des Anschlagfalzes
bei Normtüren relativ gering ist, bedeutet dies bei stabiler Bemessung der Türblätter,
daß die Falt-Schiebetür über den Türrahmen im geschlossenen Zustand vorsteht. Ein
weiterer Nachteil einer mit einem Anschlagfalz zusammenwirkenden Falt-Schiebetür besteht
darin, daß bei verschlossener Tür keine Möglichkeit besteht, ohne zerstörerische Gewaltanwendung
zu einer hilflosen Person zu gelangen, die sich auf der dem Anschlagfalz abgekehrten
Seite befindet.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Falt-Schiebetür der eingangs
genannten Art zu schaffen, die sich in jede vorhandene Türöffnung nachträglich unabhängig
davon einbauen läßt, ob diese mit einem Anschlagfalz versehen ist oder nicht.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß als Verschlußvorrichtung
an dem stumpfen freien Ende des breiteren Türblattes ein Pendelschloß dient, für das
ein an den Türrahmen anschraubbares Schließblech in der Schließstellung einen Anschlag
bildet, und daß die vertikale Schwenkachse für das schmalere Blatt durch ebenfalls
an den Türrahmen anschraubbare Scharniermittel gebildet ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Falt-Schiebetür läßt sich nachträglich in jede vorhandene Türöffnung
ohne Sonderanfertigung einbauen, ohne daß auf einen ggfs. Vorhandenen Anschlagfalz
Rücksicht genommen werden muß. Es brauchen bei der Montage lediglich das Schließblech
und die Scharniermittel an den Türrahmen angeschraubt zu werden.
[0007] Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Scharniermittel in bekannter Weise
als Steck-Scharniere ausgebildet werden, läßt sich die Tür auch in völlig verschlossenem
Zustand, von der Seite der Steck-Scharniere aus gesehen, durch Ausschlagen der Steckbolzen
aushebeln, so daß ohne zerstörende Gewalteinwirkung der Zugang zu einer hinter der
geschlossenen Tür befindlichen hilflosen Person möglich ist.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In den zeichnungen stellen dar:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Falt-Schiebetür in geschlossenem, halb geöffnetem und vollständig
geöffnetem Zustand;
- Fig. 2
- ein Steck-Scharnier und
- Fig. 3
- ein erfindungsgemäß ausgebildetes Schließblech.
[0009] Die in Fig. 1 in einer Sicht von oben dargestellte Falt-Schiebetür besteht aus zwei
Türblättern 1 und 2 von unterschiedlicher Breite. Die beiden Türblätter 1 und 2 sind
miteinander durch innenliegende verdeckte Scharniere 3 verbunden. Aus darstellerischen
Gründen ist die Breite des Türblattes 1 in der voll ausgezogenen halb geöffneten Position
und in der gestrichelt gezeichneten gestreckten geschlossenen Position verkürzt dargestellt.
Tatsächlich beträgt das Breitenverhältnis des Türblatts 1 zum zweiten Türblatt 2:1,
wie sich aus der gestrichelt gezeichneten voll geöffneten Position ergibt.
[0010] Das Türblatt 1 ist an seinem oberen Ende mit einem Rollenpaar 5 versehen, das in
einer nicht dargestellten, am oberen Ende des Türrahmens angebrachten Führungsschiene
läuft, wodurch bewirkt wird, daß sich die Türblätter 1 und 2 in der voll geöffneten
Position aneinander anlegen und dann quer zu den seitlichen Teilen des Türrahmens
6 verlaufen.
[0011] Am freien, stumpf ausgebildeten Ende des Türblatts 1 ist ein Pendeltür-Beschlag 7
angebracht, dessen Rollenschnepper mit einem Schließblech 8 zusammenwirkt, wobei die
federbelastete Rolle in der geschlossenen Position in die Rollenfalle des Schließblechs
8 einrastet. Am Schließblech ist ein Anschlag 9 angebracht, der die Bewegung der Tür
über die geschlossene Position hinaus verhindert. Der Anschlag 9 wird vorzugsweise
durch eine Aufkantung des Schließblechs 8 gebildet. Fig. 3 zeigt die Ausbildung des
Schließblechs in größeren Einzelheiten. Zum Öffnen der Tür kann mit einer Klinke 10
die Rolle des Schneppers entgegen der Federkraft eingezogen werden.
[0012] Das innere Ende des schmaleren Türblattes 2 ist über Steck-Scharmiere 4 mit dem Türrahmen
6 verbunden. Die Verbindung des Schließbleches 8 und der Steck-Scharniere 4 erfolgt
durch Verschraubem mit dem Futterbrett 11 des Türrahmens 6.
[0013] Ein weiterer Rollenschnepper 12 ist oben in dem Türblatt 1 eingelassen, der bei vollständiger
Streckung der Falt-Schiebetür in die Führungsschiene einrastet.
[0014] In Fig. 2 ist ein Steck-Scharnier 4 dargestellt, wobei das mit zwei Augen versehene
Teil 4a am Futterblatt 11 und das zwischen den Augen einzufügende Teil 4a am Türblatt
2 angeschraubt wird. Das Zusammenfügen der beiden Teile 4a und 4b erfolgt durch Einschieben
des Steckbolzens 13. Es ist ersichtlich, daß in gleicher Weise durch Herausschlagen
der Steckbolzen bei vollständig verschlossener Tür ein Aushebeln der Tür möglich ist,
weil kein Anschlagfalz im Wege ist, der dies verhindert.
[0015] Ebenso ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäße Falt-Schiebetür in jede beliebige
Türzarge nachträglich unabhängig davon eingebaut werden kann, ob ein Anschlagfalz
vorhanden ist oder nicht. Die Dicke der Türblätter wird nicht durch einen Anschlagfalz
begrenzt, und es ist möglich, den Einbau so vorzusehen, daß die Türblätter bündig
mit einem vorhandenen Anschlagfalz sind.
1. Falt-Schiebetür aus zwei aneinander angelenkten Türblättern unterschiedlicher Breite,
wobei das schmalere Blatt um eine vertikale Achse schwenkbar am Türrahmen gelagert
ist und das breitere Blatt am oberen Ende mit Führungselementen versehen ist, die
in einer im oberen Teil des Türrahmens angeordneten Führungsschiene laufen, so daß
das breitere Blatt in der Öffnungsstellung der Tür neben dem schmaleren Blatt quer
zum Türrahmen liegt, dadurch gekennzeichnet, daß als Verschlußvorrichtung ein Pendeltürschloß (7) an dem stumpfen freien Ende
des breiteren Türblattes (1) dient, für das ein an dem Türrahmen (6) anschraubbares
Schließblech (8) in der Schließstellung einen Anschlag (9) bildet, und daß die vertikale
Schwenkachse für das schmalere Blatt (2) durch ebenfalls an den Türrahmen (6) anschraubbare
Scharniermittel (4) gebildet ist.
2. Falt-Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (9) am Schließblech (8) durch eine Aufkantung gebildet ist.
3. Falt-Schiebetür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharniermittel (4) aus Steck-Scharnieren (4a, 4b, 13) bestehen.