(19)
(11) EP 0 968 768 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.01.2000  Patentblatt  2000/01

(21) Anmeldenummer: 98105776.3

(22) Anmeldetag:  30.03.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B05B 15/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Firma Gescha, Absauganlagen und Geratebau GmbH
72202 Nagold (DE)

(72) Erfinder:
  • Schaber, Gerhard
    71131 Jettingen (DE)

(74) Vertreter: Otte, Peter, Dipl.-Ing. et al
Otte & Jakelski Patentanwälte, Mollenbachstrasse 37
71229 Leonberg
71229 Leonberg (DE)

   


(54) Begehungs- und Auffangroste für mobile und stationäre Lackier- und Beschichtungsanlagen


(57) Die Erfindung schlägt Begehungsroste für Lackieranlagen vor, die einerseits verhindern, daß die bodennahe Lufströmung zur Absauganlage im Bodenbereich verwirbelt wird und die sich andererseits einfach und schnell von abgesetzten Lackresten reinigen lassen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Roste (12) nur aus längs zur Ansaugströmung der Absauganlage angeordneten Profilen (11) aufgebaut sind. Weiterhin werden Auffangroste (41) für Sprühnebel vorgeschlagen, die sich mit erfindungsgemäßen Begehungsrosten (44) und Bodenabsauganlagen kombinieren lassen und in der Lage sind, angesaugte Lackreste und Sprühnebel aufzufangen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Auffangroste (41) aus rinnenförmigen Profilen (42) aufgebaut sind, die unter den Begehungsrosten (44) angeordnet sind und von der Ansaugströmung so umströmt werden, daß die Lackreste in den Rinnen aufgefangen werden und nicht in die Filter und/oder das Wasser gelangen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft Begehungs- und Auffangroste für mobile und stationäre Lackier- und Beschichtungsanlagen.

[0002] Überall dort, wo im Spritzverfahren oder im Bestäubungsverfahren lachen, beschichtet oder ähnlich oberflächenbehandelt wird, entstehen Nebel, Lackstaub und Lösungsmitteldämpfe, die abgesaugt werden müssen. Die Absaugung geschieht bei mobilen Lackieranlagen von der Seite her durch verschiebbare Absauggeräte, bei stationären Lackieranlagen auch zusätzlich durch den Boden nach unten.

[0003] Bei beiden Lackieranlagen steht der Lackierer auf Begehungsrosten, durch welche die Lackstäube und Sprühnebel durch die Roste aufden Boden bzw. in die Bodenabsaugung gelangen können, so dass der Lackierer nicht auf den klebrigen Lackresten steht.

[0004] Diese Begehungsroste bestehen in der Regel aus einem Rahmen, in dem längs und quer Stäbe angeordnet sind. So entsteht ein Gitterrost.

[0005] Diese Roste neigen zu schnellem und starkem Verschmutzen. Lackstäube und Sprühnebel setzen sich in den Gitteröffnungen an und lassen sich gerade dort schlecht abreinigen, weil sie für Bürsten und andere Reinigungswerkzeuge nur schwer zugänglich sind.

[0006] Zudem behindern Gitterroste, die in Lackieranlagen mit seitlicher Absaugung eingesetzt werden, in erheblichem Masse die bodennahe Ansaugströmung der Absauggeräte. Die bodennahen Luftströmungen verwirbeln sich an den Stäben der Gitterroste und vermindern dadurch die Wirksamkeit der Absaugung, lassen bodennahen Sprühnebel an die Unterseite der Werkstücke gelangen und verhindern zudem auch noch die rasche Absaugung der sich auf den Boden absenkenden Lösungsmitteldämpfe.

[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, Begehungsroste vorzuschlagen, die einerseits das Verwirbeln der bodennahen Luftströmung vermeiden und sich andererseits gut abreinigen lassen. Eine Aufgabe der Erfindung ist es, Begehungsroste vorzuschlagen, die einerseits das Verwirbeln der bodennahen Luftströmung vermeiden und sich andererseits gut abreinigen lassen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, Auffangroste für die erfindungsgemässen Begehungsroste bei Verwendung in Anlagen mit Bodenabsaugung vorzuschlagen, die Sprühnebel und Lackstäube auffangen und sammeln können und sich ebenfalls gut abreinigen lassen.

[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Begehungsroste aus Profilen aufgebaut sind, die längs der Luftströmungsrichtung zur Absauganlage angeordnet werden. Fig. 1 zeigt die Profile 11 des Rostes 12, die längs der Strömungsrichtung 13 der bodennahen Luftströmung zur Absauganlage 14 liegen. Diese Ausrichtung der Profile vermindert die Verwirbelung der bodennahen Luftströmung. Weiterhin lassen sich erfindungsgemäss gestaltete Roste einfach und schnell reinigen. Durch Beschichtung der Rostprofile mit haftungsvermindernden Mitteln oder Werkstoffen wie beispielsweise Teflon, PE-Folien und ähnlichem kann die Reinigbarkeit weiter verbessert werden.

[0009] Die Roste können aus einer Vielzahl verschiedener Profile aufgebaut werden. Die Fig. 2a bis 2d zeigen einige besonders vorteilhafte Ausgestaltungen. In Fig. 2a werden die Roste aus Flachprofilen aufgebaut, Fig. 2b zeigt eine Variante aus Rundprofilen. In Fig. 2c werden diagonal gestellte Quadratprofile verwendet und Fig. 2d zeigt einen aus V-förmig gekanteten Blechprofilen aufgebauten Rost. In der in Fig. 2e dargestellten Variante wurden die Schenkel des V-Profiles (s. Fig. 2d) unten senkrecht verlängert. Hierdurch können Bohrungen und Abstandhülsen einfacher gefertigt werden. Je nach Anforderungen an Tragfähigkeit und Stababstand können auch andere Profile zum Einsatz kommen.

[0010] Diese Profile werden erfindungsgemäss zu Rosten zusammengefügt. Fig. 3a zeigt eine Variante aus V-Profilstäben 31, die mit Querbobrungen 32 versehen und auf Rahmenstangen 33 aufgesteckt werden. Zwischen den V-Profilstäben 31 sind Abstandhülsen 34 angeordnet, die die Profile auf dem gewünschten Abstand zueinander halten. Fig. 3b zeigt eine Variante, bei der V-Profilstäbe 35 in einen Rahmen 36 eingelegt oder eingeklemmt werden. Die Abstände der V-Profile 35 können beispielsweise durch im Rahmen 36 angeordnete Stifte 37 fixiert werden.

[0011] Bei Lackieranlagen mit Bodenabsaugung können erfindungsgemäss Auffangroste unter den erfindungsgemäss ausgeführten Begehungsrosten angeordnet werden, die Lackstäube und Sprühnebel auffangen. Fig. 4 zeigt eine solche Anordnung eines Auffangrostes 41. Die Profile 42 des Auffangrostes 41 sind erfindungsgemäss rinnenförmig ausgebildet und genau senkrecht unter den Lücken zwischen den Profilen 43 des Begehungsrostes 44 angeordnet. Die Profile 42 des Auffangrostes 41 werden von der Ansaugströmung 45 umströmt. Die Sprühnebel und Lackstäube können sich hierbei im rinnenförmigen Profil 42 des Auffangrostes 41 absetzen. So abgeschiedene Lackreste 46 können von Zeit zu Zeit vom Auffangrost 41 abgereinigt werden. Hierdurch können die Wechselintervalle für Filter und/oder das Wasser der Lackieranlage verlängert werden. Durch Beschichtung der Rostprofile mit haftungsvermindernden Mitteln oder Werkstoffen wie beispielsweise Teflon, PE-Folien und ähnlichem kann die Reinigbarkeit weiter verbessert werden.

[0012] Die Vorteile erfindungsgemässer Begehungsroste bestehen im wesentlichen in einer deutlich verbesserten Wirksamkeit der Absauganlage im bodennahen Bereich. Gerade hier, wo sich Sprühnebel und Lösungsmitteldämpfe besonders sammeln, ist dies sehr wichtig. Ein weiterer Vorteil besteht in der wesentlich einfacheren und schnelleren Abreinigbarkeit der Lackniederschläge an erfindungsgemäss ausgeführten Rosten.


Ansprüche

1. Roste für mobile und stationäre Lackieranlagen, dadurch gekennzeichnet, dass die Roste im wesentlichen aus längs zur Luftströmungsrichtung der Absauganlagen angeordneten Profilen bestehen, so dass bodennahe Luftströmungen nicht an quer zur Ansaugrichtung verlaufenden Profilen gebrochen oder verwirbelt werden.
 
2. Roste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rostprofile einen V-förmigen Querschnitt aufweisen, wobei die Profilspitze nach oben ausgerichtet ist.
 
3. Roste nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rostprofile Querbohrungen aufweisen, durch welche sie auf Querstäbe aufgesteckt werden, die die Rostprofile zusammenhalten, so dass Roste entstehen.
 
4. Roste nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rostprofile durch zwischen denselben angeordnete Distanzstücke auf Abstand zueinander gehalten werden, so dass Lücken zwischen den Rostprofilen offenbleiben.
 
5. Roste nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rostprofile in Rahmen eingelegt und/oder eingeklemmt werden, so dass Roste entstehen.
 
6. Roste nach Anspruch 1, 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rostprofile durch zwischen denselben auf dem Rahmen angeordnete Stifte auf Abstand zueinander gehalten werden, so dass Lücken zwischen den Rostprofilen offenbleiben.
 
7. Auffangroste für Lackieranlagen mit Bodenabsaugung, dadurch gekennzeichnet, dass die Rostprofile aus rinnenförmigen Profilen bestehen, die dergestalt zu Begehungsrosten nach Anspruch 3 und/oder 5 angeordnet werden, dass der Rinnengrund des Auffangrostprofiles senkrecht unter einer Lücke des Begehungsrostes angeordnet ist, so dass die Ansaugströmung der Bodenabsaugung die Rinnen des Auffangrostes umströmen muss.
 
8. Roste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Roststäbe mit einer haftungsvermindernden Beschichtung wie beispielsweise Teflon oder PE-Folie überzogen sind, die eine feste Anhaftung der sich niederschlagenden Sprühnebel und Lackstäube verhindert.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht