[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bremsfangvorrichtung, insbesondere für Aufzugskabinen,
mit einer durch mindestens ein Federpaket belastbaren ersten Bremsbacke zum Zusammenwirken
mit einer Schiene und mindestens einer keilförmigen, zwischen Schiene und einem Gehäuse
gleitbar gelagerten zweiten und/oder dritten Bremsbacke mit mindestens einem in einer
Öffnung der zweiten und/oder dritten Bremsbacke gelagerten Wälzkörper.
[0002] Aus der veröffentlichten PCT-Anmeldung PCT/CH97/00075 ist eine Bremsfangvorrichtung,
insbesondere für Aufzugskabinen bekannt, welche sowohl für den herkömmlichen Fang
nach unten als auch für den Fang nach oben verwendet werden kann.
[0003] Bei dieser Bremsfangvorrichtung ist die erste in der Vertikalen feste Bremsbacke
zweiteilig ausgebildet, wobei die einander zugewandten Flächen der beiden Teile eine
schiefe Ebene bilden. Diese Ausführung ist aufwendig herzustellen und mit relativ
hohen Kosten verbunden. Im weiteren können die untere und obere keilförmige Bremsbacke
nicht unabhängig voneinander eingestellt werden. Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Bremsfangvorrichtung, insbesondere für Aufzugskabinen zu schaffen,
welche die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist. Dies wird erfindungsgemäss
dadurch erzielt, dass zwischen mindestens einer zur Vertikalen schrägen Fläche des
Gehäuses und der mindestens zweiten und/oder dritten keilförmigen Bremsbacke mindestens
eine durch ein Federorgan belastbare, gleitbar angeordnete Platte vorgesehen ist.
[0004] Die Bremsfangvorrichtung ist einfach aus dem Fang zu lösen. Die Rollplatten haben
die gleiche Funktion wie früher die schiefe Ebene der ersten in der Vertikalen festen
Bremsbacke. Die zweite untere und die dritte obere keilförmige Bremsbacke sind gleich
ausgebildet, was deren Fabrikation erleichtert. Durch Unterlegen der einen Platte
können die untere keilförmige Bremsbacke und die obere keilförmige Bremsbacke verschieden
eingestellt werden. Die Leistung bleibt gleich wie beim Gegenstand der oben erwähnten
veröffentlichten PCT-Anmeldung. Die Konstruktion ist einfacher und weniger störanfällig.
Eine der keilförmigen Bremsbacken wird durch Einstellen des Federpakets der ersten
vertikal festen Bremsbacke eingestellt, die andere keilförmige Bremsbacke mit Distanzplättchen
zwischen der L-förmigen Rollplatte und dem Gehäuse.
[0005] Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0006] Im folgenden wird anhand der beiliegenden Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Ansicht der Bremsfangvorrichtung von vorne,
Fig. 2 eine Ansicht der Bremsfangvorrichtung gemäss Fig. 1 von oben, Pfeil A,
Fig. 3 die Bremsfangvorrichtung im Ruhezustand,
Fig. 4 die Bremsfangvorrichtung mit der einrückenden unteren keilförmigen Bremsbacke,
Fig. 5 die Bremsfangvorrichtung mit der unteren keilförmigen Bremsbacke in Bremsstellung,
Fig. 6 die Bremsfangvorrichtung mit der ausrückenden unteren Bremsbacke,
Fig. 7 einen Vertikalschnitt durch das Gehäuse der Bremsfangvorrichtung.
[0007] Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht der Bremsfangvorrichtung 1. Diese umfasst zwei Halteplatten
2 und 3 und zwei dazwischen horizontal angeordnete Stangen 4 und 5. Die Stangen 4
und 5 sind oben mit Schrauben 6, 7, 8 und 9 an den Halteplatten 2 und 3 befestigt.
Die Stange 5 ist noch mit einer Feder 10 versehen. Die Stangen 4 und 5 halten das
Gehäuse 11 für eine erste, in der Vertikalen feste Bremsbacke 12, eine zweite untere
keilförmige Bremsbacke 13 und eine dritte obere keilförmige Bremsbacke 14. Die erste
Bremsbacke 12 ist durch zwei, durch Bolzen 15 geführte Federpakete 16 und 17 belastet.
Die feste Bremsbacke 12 drückt in der Fangstellung auf die Schiene 18. Über dem Gehäuse
11 im Bereich der unteren und oberen keilförmigen Bremsbacken 13 und 14 ist eine Führungsplatte
19 angeordnet. In der Führungsplatte sind zwei Schlitze 20 und 21 vorgesehen, die
parallel zur in bezug auf die Schiene schrägen Seite der unteren und oberen keilförmigen
Bremsbacke verlaufen. Ein um einen Drehpunkt 22 drehbarer Hebel 23 ist mit einem Verbindungsstück
24 verbunden. Das Verbindungsstück 24 ist mit einem im Liftschacht umlaufenden Seil
25 verbunden. Es wird auf die veröffentlichte PCT-Anmeldung PCT/CH97/00075 verwiesen.
In der Mitte des Gehäuses 11 zwischen den Schrauben 8 und 9 ist eine Anschlagschraube
26 angeordnet.
[0008] In Fig. 2 ist eine Ansicht von oben gemäss Pfeil A der Fig. 1 dargestellt. Weiter
ist noch eine vom Hebel 23 abgebogene Lasche 27 ersichtlich. Die mit dem Hebel 23
verbundene, vierkantförmige Drehachse 28 ist an der Kabine gelagert und verbindet
die beiden Fangköpfe, um die Auslösung synchron zu gestalten.
[0009] Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht, teilweise geschnitten, der Bremsfangvorrichtung.
Die untere und obere keilförmige Bremsbacke 13 und 14 befinden sich im Ruhezustand.
Die beiden Bremsbacken 13 und 14 sind an ihrem schmalen Ende durch einen Stab 29 miteinander
verbunden. Etwa in der Mitte der keilförmigen Bremsbacken 13 und 14 sind Wälzkörper
30 und 31 angeordnet. Die Wälzkörper können zylindrisch oder kugelförmig sein. Bei
der Ausbildung als zylindrische Rolle kann dieselbe glatt, gerändelt, gefräst oder
gebordelt sein. Die zentrischen Öffnungen 32 und 33 in den Wälzkörpern 30 und 31 sind
etwas grösser als die Bolzen 34 und 35, um welche sich die Wälzkörper drehen. Die
Bohrungen 36 und 37 in der unteren keilförmigen Bremsbacke und die Bohrungen 38 und
39 in der oberen keilförmigen Bremsbacke dienen zum verschiebbaren Befestigen der
Bremsbacken 13 und 14 in den Schlitzen 20 und 21 der Führungsplatte 19. Die Bohrung
40 oben in der oberen keilförmigen und die Bohrung 74 unten in der unteren keilförmigen
Bremsbacke dienen zum Befestigen des Auslösemechanismus 23, 27, je nachdem, ob der
Einbau der Fangvorrichtung oben oder unten an der Kabine erfolgt. An den inneren,
der unteren und oberen keilförmigen Bremsbacke 13 und 14 zugewandten, abgewinkelten
Teilen 41 und 42 des Gehäuses sind L-förmige gegossene oder gefräste Rollplatten 43
und 44 angelegt. Die Rollplatten gleiten auf den abgewinkelten Teilen 41 und 42 des
Gehäuses. Die Rollplatten weisen an ihren sich zugewandten Enden je eine Vertiefung
45 und 46 auf. Zwei mit Druckfedern 47 und 48 versehene Schrauben 49 und 50 sind in
Bohrungen 51 und 52 der kurzen Schenkel 53 und 54 der Rollplatten 43 und 44 sowie
in Bohrungen 55 und 56 im Gehäuse 11 eingesetzt. Die Druckfedern 47, 48 sind konzentrisch
zu den Schrauben 49, 50 angeordnet. An die kurzen Schenkel 53 und 54 schliessen sich
lange Schenkel 72 und 73 an. Die erste Bremsbacke 12 und die untere und obere keilförmige
Bremsbacke 13 und 14 sind an ihrer der Schiene 18 zugekehrten Seite mit Querrillen
57, 58 und 59 versehen. Mit einer Schraube 60 werden die erste Bremsbacke 12 und das
Gehäuse 11 zusammengehalten. Im weiteren bewirkt diese Schraube eine kleine Vorspannung
der Tellerfedern 16 und 17. Aus dieser Figur ist im weiteren der zweite Bolzen 61
der festen Bremsbacke ersichtlich. Für die Bremsung nach unten und nach oben können
gleiche keilförmige Bremsbacken 13 und 14 verwendet werden. Die feste Bremsbacke 12
ist nicht mehr doppelt ausgebildet. Die schiefe Ebene fällt weg, was eine kostengünstigere
Herstellung ermöglicht. Die Rollplatten 43 und 44 haben die gleiche Funktion wie früher
die schiefe Ebene der ersten Bremsbacke gemäss der veröffentlichten PCT-Anmeldung
PCT/CH97/00075. Über die Unterlagsscheiben 62, 63 stellt man den Druck der Tellerfederpakete
16, 17 auf die Bremsbacke 12 bzw. auf den nach unten bremsenden Keil 13 oder den nach
oben bremsenden Keil 14 ein. Eine der Rollplatten 43, 44 ist etwas dünner ausgebildet
als die andere Rollplatte 43. Es können zwischen der oberen und/oder unteren Rollplatte
und dem abgewinkelten Teil 41, 42 des Gehäuses Plättchen 71 unterlegt werden, was
zusätzlich ermöglicht, die untere und obere keilförmige Bremsbacke 13 und 14 verschieden
einzustellen. Das Gehäuse 11 ist symmetrisch gebaut, was ermöglicht, für links und
rechts, oben oder unten an der Liftkabine nur eine Gehäuseausführung zu benutzen,
wodurch die Vielfalt der Lagerhaltung halbiert wird. Der Winkel der Rollplatten 43
und 44, der schiefen Seiten 64 und 65 der unteren und oberen keilförmigen Bremsbacke
13 und 14 und der abgewinkelten Teile 41 und 42 des Gehäuses 11 weisen einen Winkel
in bezug auf die Schiene von etwa 5 bis 8 ° auf. Bei einem zu kleinen Winkel ergibt
sich ein hartes Lösen aus dem Fang; bei einem zu grossen Winkel wird beim Einziehen
gar nicht gebremst.
[0010] Gemäss Fig. 4 ist die untere keilförmige Bremsbacke in einrückendem Zustand befindlich,
nachdem die in dieser Figur nicht dargestellte, obere keilförmige Bremsbacke 14 durch
den Auslösehebel 23 angehoben wurde. Beim Bremsen nach unten rollt die Rolle 30 der
unteren keilförmigen Bremsbacke zwischen der unteren Rollplatte 43 und der Schiene
18. Bei einrückender oberer Bremsbacke 14, d.h. beim Bremsen nach oben, rollt die
Rolle 31 zwischen der oberen Rollplatte 44 und der Schiene 18.
[0011] In Fig. 5 ist die Bremsfangvorrichtung in der Bremsstellung gegen unten dargestellt.
Die Rolle 30 ist etwas in die Vertiefung 45 zurückgewichen und die untere Bremsbacke
13 ist zwischen der unteren Rollplatte 43 und der Schiene 18 verkeilt. Die mit der
Liftkabine verbundene Bremsfangvorrichtung stoppt in dieser Position die Liftkabine.
Die erste Bremsbacke 12 und die untere keilförmige Bremsbacke 13 liegen mit ihren
zwischen den Querrillen 57 und 58 befindlichen Teilen fest an der Schiene 18 an. Die
obere keilförmige Bremsbacke 14 ist in dieser Figur nicht eingezeichnet.
[0012] Gemäss Fig. 6 ist die Bremsfangvorrichtung in ausrückender Position befindlich. Die
untere keilförmige Bremsbacke 13 gleitet mit der unteren Rollplatte 43 nach unten,
wobei die Druckfeder 47 zusammengedrückt wird. Die konzentrisch zu den Schrauben 49
und 50 angeordneten Druckfedern 47 und 48 bewirken, dass die Rollplatten 43, 44 nach
dem Lösen aus dem Fang wieder in die Grundstellung zurückgehen.
[0013] In Fig. 7 ist ein Längsschnitt durch das Gehäuse 11 der Bremsfangvorrichtung dargestellt.
Das Gehäuse ist symmetrisch zur Mittelebene B und kann deshalb links und rechts, oben
oder unten an der Liftkabine eingesetzt werden. Die Bohrungen 66 und 67 dienen zur
Aufnahme der Bolzen 15 und 61. Die Ausnehmungen 68 und 69 dienen zur Aufnahme der
Einstell-Unterlagsscheiben 62 und 63. Die Ausnehmung 70 dient zur Aufnahme der Schraube
60.
1. Bremsfangvorrichtung (1), insbesondere für Aufzugskabinen, mit einer durch mindestens
ein Federpaket (16, 17) belastbaren ersten Bremsbacke (12) zum Zusammenwirken mit
einer Schiene (18) und mindestens einer keilförmigen, zwischen Schiene (18) und einem
Gehäuse (11) gleitbar gelagerten zweiten und/oder dritten Bremsbacke (13, 14) mit
mindestens einem in einer Öffnung der zweiten und/oder dritten Bremsbacke (13, 14)
gelagerten Wälzkörper (30, 31), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen mindestens einer
zur Vertikalen schrägen Fläche (41, 42) des Gehäuses (11) und der mindestens zweiten
und/oder dritten keilförmigen Bremsbacke (13, 14) mindestens eine durch ein Federorgan
(47, 48) belastbare, gleitbar angeordnete Platte (43, 44) vorgesehen ist.
2. Bremsfangvorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte
(43, 44) L-förmig abgewinkelt ausgebildet ist.
3. Bremsfangvorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der kurze
Schenkel (53, 54) der Platte (43, 44) mit einer Bohrung zur Aufnahme einer Schraube
(49, 50) versehen ist.
4. Bremsfangvorrichtung nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Federorgan (47, 48) als Druckschraube (47, 48) ausgebildet ist.
5. Bremsfangvorrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Federorgan
(47, 48) konzentrisch zur Schraube (49, 50) angeordnet ist.
6. Bremsfangvorrichtung nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der längere Schenkel (72, 73) der Platte (43, 44) an seinem Ende (45, 46) verjüngt
ausgebildet ist.
7. Bremsfangvorrichtung nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine untere (13) und eine obere (14) keilförmige Bremsbacke vorgesehen ist, wobei
die beiden Bremsbacken mit einem Verbindungsglied (29) miteinander verbunden sind.
8. Bremsfangvorrichtung nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem längeren Schenkel (72, 73) mindestens eine der Platten (43, 44)
und der schrägen Fläche (41, 42) des Gehäuses (11) Unterlagselemente (71) vorgesehen
sind.
9. Bremsfangvorrichtung nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die erste, zweite und/oder dritte Bremsbacke (11, 13, 14) mit Querrillen (57,
58, 59) versehen sind.
10. Bremsfangvorrichtung nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Winkel der längeren Schenkel (72, 73) der Platten (42, 43) in bezug auf die
Vertikale etwa 5 ° - 8 ° beträgt.
11. Bremsfangvorrichtung nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (11) symmetrisch zu einer horizontalen Mittelebene (B) angeordnet
ist.