[0001] Die Erfindung betrifft eine Wäsche-Zentrifuge, insbesondere zum Anschluß an eine
automatische Waschstraße oder ein Übergabesystem, mit einer drehend angetriebenen
und die Wäsche über eine Öffnung aufnehmenden Trommel, wobei die Position der Öffnung
durch Schwenken zumindest der Trommel veränderbar ist, derart, daß die Öffnung und
damit die Trommel zum Entladen der Wäsche (Entladeposition) seitwärts oder abwärts
oder dazwischenliegend ausgerichtet sind und daß die Trommel zum Beladen der Wäsche
(Übernahmeposition) eine von der Entladeposition verschiedene Position einnimmt, insbesondere
seitwärts gerichtet oder demgegenüber etwas aufwärts gerichtet ist.
[0002] Für automatische Waschstraßen verwendete Zentrifugen übernehmen die Wäsche in einer
Position, in der eine durch die Öffnung gebildete Ebene etwa 8° bis 12° gegenüber
der Vertikalen aufwärts geneigt ist. Die Wäsche gelangt über eine Rutsche in die Öffnung
der Trommel. Nach dem Beladen wird die Wäsche geschleudert und zwar in der Übernahmeposition.
Aufgrund der seitwärtsgerichteten Öffnung ist ein Verschließen derselben erforderlich.
Anderenfalls besteht die Gefahr, daß bereits der nächste Posten Wäsche in die laufende
Trommel hineinrutscht oder aber Wäsche aus der Trommel herausgeschleudert wird.
[0003] Zum Entladen der Wäsche wird die Trommel der bekannten Zentrifugen aufwärts gekippt
mit einer waagerechten Schwenkachse nahe einer oberen Ecke oberhalb der Einfüllöffnung
und mit einer nach dem Kippen schräg abwärts weisenden Öffnung. Das Entladen erfolgt
durch Drehung der Trommel mit niedriger Drehzahl. Die Wäsche fällt aus der Öffnung
heraus auf ein darunter liegendes Transportsystem und wird unter der Trommel hindurch
abgefördert. Durch den beschriebenen Schwenkvorgang erfordert die bekannte Zentrifuge
eine große freie Höhe. Der Platz unter der Zentrifuge zum Abfördern der Wäsche ist
relativ eng.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Wäsche-Zentrifuge zu schaffen, die
einfach im Aufbau ist und gleichwohl eine erhöhte Betriebssicherheit bietet.
[0005] Die erfindungsgemäße Wäsche-Zentrifuge ist dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel
zum Schleudern eine in etwa aufrechte Position (Schleuderposition) mit nach oben weisender
Öffnung einnimmt. Die Trommel wird somit nach dem Beladen aufgerichtet in die Schleuderposition.
Die Öffnung weist während des Schleuderns nach oben. Eine Abdeckung ist damit nicht
zwangsläufig erforderlich. Auch ist die beim Schleudern auftretende Unwucht einfacher
beherrschbar.
[0006] Vorteilhafterweise liegen Entladeposition und Übernahmeposition der Trommel auf unterschiedlichen
Seiten der Schleuderposition. Die Trommel wird nach dem Schleudern weiter geschwenkt
oder gekippt bis in die Entladeposition. Das Abfördern der Wäsche gestaltet sich einfacher,
da diese nicht unter der Zentrifuge hindurchgefördert werden muß. Die Kippachse der
Trommel ist vorzugsweise waagerecht gerichtet und verläuft nahe dem Trommelboden,
etwa zwischen diesem und einem Drittel der Trommelhöhe. Dadurch ergibt sich ein günstiger
Raumbedarf der Zentrifuge für alle erforderlichen Trommelpositionen.
[0007] Von Bedeutung ist auch die Lagerung der Trommel nach Art einer Pendelzentrifuge,
mit einem Pendelradius von bis zu 150 mm, vorzugsweise 30-40 mm. Dadurch kommt der
Trommelschwerpunkt relativ hoch zu liegen. Es ergibt sich eine äußerst niedrige Eigenfrequenz
der Trommel von etwa 25-35 U/min, insbesondere nicht mehr als 75 U/min. Die niedrige
Eigenfrequenz erleichtert das Anlegen der Wäsche mit der anschließenden Unwuchtprüfung.
Üblicherweise wird die Trommel langsam beschleunigt. Zunächst legt sich die Wäsche
an die Trommelwandungen an. Danach kommt die Trommel in den Bereich der Eigenfrequenz.
Sofern eine größere Unwucht besteht, wird die Trommel abgebremst und nach Lösen der
Wäsche wieder neu beschleunigt. Die niedrige Eigenfrequenz verringert den Zeitaufwand
für das gegebenenfalls erforderliche zweite Anlaufen der Trommel nach Feststellen
einer Unwucht. Die Gestaltung als Pendelzentrifuge mit relativ hohem Schwerpunkt erleichtert
die Maßnahmen zur Aufhängung und Lagerung der Trommel. Besondere Dämpfungs- oder Unwuchtausgleichsmaßnahmen
sind nicht erforderlich. Vielmehr wird ein bestimmter Pendelradius toleriert.
[0008] Die Trommel weist ein bestimmtes Verhältnis von Durchmesser zu Höhe bzw. von Durchmesser
zum Abstand zwischen Kippachse und Trommelöffnung auf. Im Ergebnis ist der Trommeldurchmesser
größer als bei vergleichbaren bekannten Trommeln mit gleichem Fassungsvermögen. Der
Wäschekuchen ist dadurch dünner als bei bekannten Trommeln. Dies hat zur Folge, daß
die Restfeuchte im Wäscheposten gleichmäßig verteilt ist.
[0009] An der Innenseite des Trommelmantels ist eine feinmaschige Abdeckung, insbesondere
eine Gaze vorgesehen. Üblicherweise ist der Trommelmantel gelocht. Frotteestoffe drücken
in die Löcher ein und sind nach dem Schleudern nur schwer zu lösen. Die feinmaschige
Abdeckung verhindert das Eindrücken derartiger Stoffe in Öffnungen des Trommelmantels
und erleichtert das Ablösen vom Trommelmantel bzw. den Entladevorgang.
[0010] Weitere Merkmale der Erfindung sind den Ansprüchen und der Beschreibung im übrigen
entnehmbar. Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine Wäsche-Zentrifuge in einer Waschstraße in Seitenansicht und Beladeposition,
- Fig. 2
- die Wäsche-Zentrifuge gemäß Fig. 1, jedoch in Entladeposition,
- Fig. 3
- die Wäsche-Zentrifuge gemäß Fig. 1 und 2, jedoch in Schleuderposition,
- Fig. 4
- die Wäsche-Zentrifuge in einer Position gemäß Fig. 3, jedoch in der Draufsicht,
- Fig. 5 bis 8
- Die Wäschezentrifuge in Positionen gemäß den Fig. 1 bis 4, jedoch mit zusätzlichen
Details.
[0011] Eine Zentrifuge 10 schließt an eine Waschstraße 12 oder ein anderes Beladesystem
an. Der Zentrifuge 10 nachgeordnet ist ein knapp oberhalb vom Fundament 13 verlaufendes
Abförderband 14. Von der Waschstraße 12 gelangt Wäsche in den Bereich der Zentrifuge
10 über einen schräg abwärts gerichteten Trichter oder eine Rutsche 15.
[0012] Die Zentrifuge 10 weist eine Trommel 16 auf, die unterschiedliche Positionen einnehmen
kann und eine kreisrunde Bodenwand 17, einen umlaufenden Trommelmantel 18, einen hieran
anschließenden konisch einwärts gerichteten Seitenstreifen 19 und eine der Bodenwand
17 gegenüberliegende Öffnung 20 aufweist. Gekippt wird die Trommel 16 um eine waagerechte
Achse 21, die quer zur Waschstraße 11 gerichtet ist.
[0013] Die unterschiedlichen Positionen der Trommel 16 ergeben sich aus den Figuren 1 bis
3. In der Beladeposition ist die Öffnung 20 der Rutsche 15 zugewandt. Dabei ist die
durch die Öffnung 20 gebildete imaginäre Öffnungsebene etwa 0-10° gegenüber der Vertikalen
aufwärts gekippt. Die Kippachse 21 liegt etwa auf Höhe der Rutsche 15 oder geringfügig
höher. Die genaue tatsächliche Neigung der Trommel 16 beim Beladen kann an die individuellen
Gegebenheiten des Beladesystems angepaßt werden. Wichtig ist lediglich, daß die Wäsche
auf möglichst schnelle und einfache Weise in die Trommel 16 hineinkommt.
[0014] Das Schleudern der Wäsche erfolgt in der aufrechten Position der Trommel 16 gemäß
Figur 3. Die Öffnung 20 weist dabei nach oben. Dies vereinfacht die Konstruktion der
Zentrifuge 10 erheblich. Ein zusätzlicher Verschluß der Trommel 16 ist nicht erforderlich,
da weder Teile während des Schleuderns austreten können, noch weitere Wäsche in die
laufende Schleuder hineinrutschen kann. Auch wird Lagerung der Trommel einfacher.
[0015] Zum Entladen wird die Trommel 16 weitergeschwenkt in die Entladeposition gemäß Figur
2. Dabei ist die Öffnung 20 schräg abwärts gerichtet. Die imaginäre Öffnungsebene
ist gegenüber der Vertikalen um etwa 25° abwärts geneigt. Auch hier sind Anpassungen
der Neigung in Abhängigkeit von den tatsächlichen Gegebenheiten möglich. Besonders
vorteilhaft ist das Beladen der Wäsche auf einer Seite und das Entladen auf der gegenüberliegenden
Seite in Richtung der Waschstraße. Dabei schwenkt die Trommel aus einer Seitwärtsposition
über die aufrechte Schleuderposition wiederum in eine seitliche - oder abwärts gerichtete
- Position.
[0016] Sofern genügend Einbauhöhe vorhanden ist, kann die Entladeposition auch gegenüber
der Position in Figur 2 spiegelverkehrt sein (Spiegelung an der Vertikalen). Die Entladeposition
wird dann durch Zurückschwenken aus der Schleuderposition über die Beladeposition
hinaus erreicht. Das Abförderband 14 muß entsprechend positioniert sein.
[0017] In der Trommel, d. h. an der Innenseite des Trommelmantels 18 ist eine feinmaschige
Gaze angeordnet. Der Trommelmantel ist üblicherweise gelocht ausgebildet, so daß das
Wasser aus der Trommel austreten kann. Wäsche aus Frotteestoff bleibt unter ungünstigen
Bedingungen am Trommelmantel kleben und fällt nicht bei Stillstand der Trommel vom
Trommelmantel ab. Dieser nachteilige Effekt wird durch die feinmaschige Gaze vermieden.
[0018] Die Wäsche wird in die drehende oder stillstehende Trommel 16, Übernahmeposition
gemäß Figur 1, eingegeben, etwa über die Rutsche 15. Schwere Ware erfordert eine höhere
Übernahmedrehzahl zur Optimierung der Wäscheverteilung als eine leichte Ware. Der
G-Faktor ist über eine vorhandene Frequenzumrichtersteuerung des Trommelantriebs aktiv
veränderbar bzw. automatisch anpaßbar. Tatsächlich kann als Übernahmedrehzahl auch
"0" in Abhängigkeit von der Wäscheart und dem Verfahren sinnvoll sein.
[0019] Das aus der in die Trommel übergebenen Wäsche herauslaufende Wasser wird über einen
Entwässerungsablauf entfernt, in einer Wasserauffangwanne gespeichert und dem Waschprozeß
oder einem Rückgewinnungssystem zugeführt. Nach der Übernahme der Wäsche und einer
frei definierten Zeitspanne für die Übernahmedrehzahl wird die Drehzahl langsam gesteigert
und damit der G-Faktor erhöht. Dieser Vorgang ist abhängig von der Warenart und dem
Warengewicht. Durch die Steigerung der Drehzahl kommt es zu einem Verteilen und Anlegen
der Wäsche am Trommelmantel 18.
[0020] Nach Abschluß der Anlegephase und bei einer Drehzahl von etwa 20-40 U/min (Trommel
mit etwa 1450 mm Durchmesser) wird über einen elektronischen Meßaufnehmer die Unwucht
und damit die Qualität der Verteilung bestimmt. Die Drehzahl bleibt hierzu für mehrere
Sekunden konstant. Wenn der Meßaufnehmer durch das Schwingen der Zentrifuge eine Unwucht
erkennt, wird die Anlegedrehzahl wieder soweit reduziert, bis es zu einem Ablösen
der Ware am Trommelmantel 18 kommt. Danach wird die Drehzahl wieder auf die Anlegedrehzahl
gesteigert und der Unwuchterkennungsprozeß wird erneut durchgeführt.
[0021] Die Trommel 16 bzw. die Zentrifuge 10 insgesamt sind so gelagert, daß die Eigenresonanz
im Drehzahlbereich des Anlegens der Wäsche bzw. knapp darüber liegt. Eine eventuelle
Unwucht wird so besonders schnell erkannt. Sofern die Unwucht auftritt und ein Abbremsen
der Maschine erforderlich ist, kann Zeit eingespart werden. Spezielle Stoßdämpfersysteme
sind nicht erforderlich, können aber vorgesehen sein. Die niedrige Eigenfrequenz wird
auch erreicht durch den Aufbau als Pendelzentrifuge mit hohem Schwerpunkt, geringem
Rückstellkräften und großem Pendelradius. Der Schwerpunkt der beladenen Trommel wird
nicht durch Dämpfungssysteme korrigiert. Vielmehr kann die Trommel im Rahmen des tolerierbaren
Pendelradius während des Schleuderns ihren Schwerpunkt frei finden.
[0022] Wenn die Unwuchtmasse in einem tolerierbaren Rahmen liegt, wird die Drehzahl auf
einen höheren Wert gesteigert (um etwa 100 %), so daß ganz sicher ist, daß beim Drehen
der Trommel 16 in die senkrechte Schleuderposition keine Ware mehr vom Trommelmantel
18 gelöst wird. Die Trommel 16 wird automatisch in die senkrechte Position gefahren.
Der eigentliche Entwässerungsprozeß kann beginnen.
[0023] Nach der mechanischen Fixierung der aufwärts geschwenkten Trommel 16 wird die Drehzahl
in Abhängigkeit von der Warenart kontinuierlich oder diskontinuierlich gesteigert.
Diese Drehzahlkurven sind variabel programmierbar. Ebenso ist die Zeitspanne für den
gesamten Prozeß individuell programmierbar.
[0024] Nach dem Ablauf der Schleuderphase wird die Trommel 16 möglichst schnell heruntergebremst
in den Stillstand. Durch das schnelle Herabbremsen kommt es bereits zum Ablösen der
Ware von der Trommel. Nach dem Stillstand der Trommel 16 wird die mechanische Fixierung
aufgehoben und die Trommel wird über ein frequenzgesteuertes Schwenkgetriebe in die
Entladeposition gekippt.
[0025] Nach Erreichen der Entladeposition beginnt die Trommel 16 mit einer Entladedrehzahl
zu drehen und die Ware fällt auf ein Entladeband, einen Entladewagen oder etwas derartiges.
Die Ware wird dann automatisch oder manuell weiteren Behandlungsprozessen zugeführt.
[0026] Nach Abschluß des Entladevorgangs fährt die Trommel 16 wieder in die Übernahmeposition
zurück und steht für die Übernahme eines weiteren Postens zur Verfügung.
[0027] Die geometrischen Abmessungen der Trommel 16 sind so gestaltet, daß der zur Verfügung
stehende Raum unter Berücksichtigung des Schwenkvorganges bestmöglich ausgenutzt wird.
Die Trommel 16 weist eine relativ niedrige Trommelhöhe auf, Abstand Bodenwand 17 zu
Seitenstreifen 19. Das Verhältnis zum Trommeldurchmesser beträgt etwa 1:2 Der Abstand
zwischen der Achse 21 und der Öffnung 20 ist ebenfalls relativ kurz. Im Verhältnis
zum Trommeldurchmesser beträgt er etwa 1:1,75. Die Innenfläche des Trommelmantels
18 beträgt im Verhältnis zur vorgesehenen Beladung nicht weniger als 400 cm
2 pro Kg Trockenwäsche. Dadurch ergibt sich ein relativ dünner Wäschekuchen. Unterschiede
in der Restfeuchte einzelner Wäschestücke sind nur gering.
[0028] Zur Erzielung des dünnen Wäschekuchens wird ein besonderes Beladeverhältnis (Trommelvolumen
in Liter zum Beladegewicht in Kg Trockenwäschegewicht) verwendet. Das Beladeverhältnis
liegt im Bereich von 16:1 bis 24:1, entsprechend etwa 60-90 Kg Trockenwäsche. Ein
besonders gutes Verhältnis liegt bei 20:1. Zusammen mit einem flachen Winkel der Trommel
in der Übernahmeposition (Öffnungsebene relativ zur vertikalen etwa 0-10° geneigt
bzw. aufwärts gerichtet) ergibt sich eine sehr gute Wäscheverteilung auf dem gesamten
Trommelmantel 18 und eine relativ gleichmäßige Schichtdicke der Ware mit gleichem
G-Faktor und damit gleichmäßiger Restfeuchte.
[0029] In Figur 4 ist die Position eines Schaltschranks 22 mit Programmierpanel eingezeichnet,
siehe auch Figur 3 rechts oben. Die Position ist variabel. Eine Anordnung auf der
linken Seite ist ebenfalls möglich.
[0030] Die Fig. 5 bis 8 zeigen die Zentrifuge 10 in Positionen entsprechend den Fig. 1 bis
4. Demgegenüber nicht gezeigt sind die Waschstraße 12 und das Abförderband 14. Statt
dessen ist die Aufhängung und Lagerung der Trommel 16 detaillierter dargestellt.
[0031] Die Zentrifuge 10 ist im vorliegenden Beispiel auf vier Luftfedern gelagert. Die
in der Übernahmeposition gemäß Fig. 5 unter der Trommel 16 befindlichen Luftfedern
sind mit der Ziffer 23 bezeichnet, die gegenüberliegend auf der anderen Seite angeordneten
Luftfedern mit der Ziffer 24. Relativ zueinander sind die Luftfedern an den Ecken
eines Rechtecks angeordnet, dessen längere Seite sich parallel zur Schwenkachse der
Trommel 16 erstreckt.
[0032] Die Luftfedern 23, 24 sind selbst auf auswärts gerichteten Fortsätzen 25 an oberen
Enden von Schenkeln 26 zweier U-förmiger Träger 27 angeordnet. Dabei befinden sich
die Luftfedern 23, 24 deutlich unterhalb der Achse 21 und zugleich deutlich unterhalb
der Trommel 16. Der vertikale Abstand (in der Schleuderposition gemäß Fig. 7) zwischen
den Luftfedern 23, 24 und der Achse 21 bzw. der Trommel 16 beträgt etwa das 0,5-1,0-fache
der Trommelhöhe. Dadurch ist der für das Unwuchtverhalten der Trommel wirksame Schwerpunkt
relativ hoch gelagert. Entsprechend niedrig ist die Eigenfrequenz.
[0033] Die Drehung der Trommel 16 um die Achse 21 erfolgt motorisch durch einen niedrig,
im vorliegenden Fall unterhalb der Luftfedern 23, 24, angeordneten Elektromotor 28,
der über ein Winkelgetriebe 29 einen Treibriemen 30 auf einer der Trommelachse 21
zugeordneten Riemenscheibe 31 antreibt. Gelagert sind Motor 28 und Getriebe 29 an
einem Zentrifugenrahmen 32, der auf den Luftfedern 23, 24 ruht.
[0034] Der eigentliche Trommelantrieb erfolgt durch einen Motor 33 unterhalb der Trommel
16, in Fig. 7 nicht dargestellt. In Fig. 5 ist der Motor 33 rechts von der Trommel
16 erkennbar. Die Kraftübertragung erfolgt mittels eines Treibriemens 34 auf eine
Trommelachse 35. Der Motor wird somit zusammen mit der Trommel 16 um die Achse 21
geschwenkt.
[0035] Durch die beschriebene Anordnung ergeben sich besondere Gewichtsverteilungen bei
den einzelnen Positionen (Fig. 5 bis Fig. 7). Naturgemäß sollen in der Schleuderposition
gemäß Fig. 7 die Luftfedern 23, 24 gleichmäßig belastet sein. Lediglich durch eine
tolerierte Unwucht ergeben sich Ungleichförmigkeiten. Demgegenüber sind in der Übernahmeposition
gemäß Fig. 5 die links angeordneten Luftfedern 23 stärker belastet, da sie die Trommel
16 und den Trommelinhalt nahezu allein abfedern müssen. Die bei der Unwuchtprüfung
auftretenden Kräfte wirken nahezu ausschließlich auf die Luftfedern 23. Die Eigenfrequenz
ist somit in der Übernahmeposition niedriger als in der Schleuderposition, bedingt
durch die Anordnung der Aufhängepunkte der Zentrifuge relativ zur Trommel 16.
[0036] Mit den Ziffern 36 sind schließlich Seitenwände eines Zentrifugengehäuses bezeichnet.
Anhand dieser ist der geringe Platzbedarf der Zentrifuge insgesamt gut erkennbar.
Sowohl in der Übernahmeposition gemäß Fig. 5 als auch in der Entladeposition gemäß
Fig. 6 erstreckt sich die Zentrifuge nicht wesentlich über die in der Schleuderposition
eingenommene Silhouette gemäß Fig. 7.
Bezugszeichenliste:
[0037]
- 10
- Zentrifuge
- 12
- Waschstraße
- 13
- Fundament
- 14
- Abförderband
- 15
- Rutsche
- 16
- Trommel
- 17
- Bodenwand
- 18
- Trommelmantel
- 19
- Seitenstreifen
- 20
- Öffnung
- 21
- Achse
- 22
- Schaltschrank
- 23
- Luftfedern
- 24
- Luftfedern
- 25
- Fortsätze
- 26
- Schenkel
- 27
- U-Träger
- 28
- Motor
- 29
- Getriebe
- 30
- Treibriemen
- 31
- Riemenscheibe
- 32
- Rahmen
- 33
- Motor
- 34
- Treibriemen
- 35
- Trommelachse
- 36
- Wände
1. Wäsche-Zentrifuge, insbesondere zum Anschluß an eine automatische Waschstraße oder
ein Übergabesystem, mit einer drehend angetriebenen und die Wäsche über eine Öffnung
(20) aufnehmenden Trommel (16), wobei die Position der Öffnung (20) durch Schwenken
zumindest der Trommel (16) veränderbar ist, derart, daß die Öffnung (20) und damit
die Trommel (16) zum Entladen der Wäsche (Entladeposition) seitwärts oder abwärts
oder dazwischenliegend ausgerichtet sind, und daß die Trommel (16) zum Beladen der
Wäsche (Übernahmeposition) eine von der Entladeposition verschiedene Position einnimmt,
insbesondere seitwärts gerichtet oder demgegenüber etwas aufwärts gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (16) zum Schleudern eine in etwa aufrechte Position (Schleuderposition)
mit nach oben weisender Öffnung (20) einnimmt.
2. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Entladeposition und Übernahmeposition
der Trommel (16) auf unterschiedlichen Seiten der Schleuderposition liegen.
3. Zentrifuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (16) zum
Wechsel der Position zwischen Beladen, Schleudern und Entladen um eine waagerechte
Achse (21) kippbar ist.
4. Zentrifuge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (21) zum Kippen
der Trommel (16) nahe einer Bodenwand (17) der Trommel verläuft, etwa zwischen der
Bodenwand und 1/3 der Trommelhöhe.
5. Zentrifuge nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Übernahmeposition etwa 0° bis 30°, insbesondere 0° bis 10° gegenüber der Waagerechten
aufwärts geneigt ist.
6. Zentrifuge nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entladeposition etwa 10° bis 40°, insbesondere 20° bis 30° gegenüber der Waagerechten
abwärts geneigt ist.
7. Zentrifuge nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trommel (16) nach Art einer Pendelzentrifuge gelagert ist, mit einem Pendelradius
von bis zu 150 mm.
8. Zentrifuge nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von Trommeldurchmesser zu der für das Anlegen wirksamen Trommelhöhe
- jeweils Innenmaße - 2:1, mindestens 1,8:1 beträgt.
9. Zentrifuge nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von Trommeldurchmesser (Innenmaß) zu Abstand zwischen Achse (21)
und Trommelöffnung (20) etwa 1,75:1 beträgt, mindestens 1,6:1 und höchstens 1,9:1.
10. Zentrifuge nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trommel (16) mit einer Eigenfrequenz (Resonanzfrequenz) von etwa 25-35 U/min,
nicht mehr als 75 U/min, gelagert ist.
11. Zentrifuge nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eigenfrequenz (in der Übernahmeposition) nur geringfügig höher ist als die
zum Anlegen der Wäsche erforderliche Drehzahl, wobei die Differenz insbesondere maximal
50 U/min beträgt.
12. Zentrifuge nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Innenseite des Trommelmantels (18) eine feinmaschige Abdeckung, insbesondere
eine Gaze angeordnet ist.