Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet Musik / Instrumente bzw. das Erlernen und Spielen
eines Glockenspieles: Bei dem elektronischen Glockenspiel werden im Gegensatz zu herkömmlichen
Glockenspielen die Töne elektronisch auf einem kunststoffartigen Chassis durch die
Unterbrechung von Lichtschranken erzeugt.
Würdigung des Standes der Technik
[0002] Obwohl herkömmliche Glockenspiele (Xylophone...) sehr reizvolle, schön klingende
Instrumente sind, können nie mehrere Spieler in ein- und demselben Raum gleichzeitig
spielen (üben), weil die Metall- bzw. Holzplatten bei jedem Anschlag klingen (müssen).
Durch diese Klangerzeugung stören sich die Spieler gegenseitig. Außerdem ist es bei
herkömmlichen Glockenspielen nicht möglich, das Spiel nach einem Software - Programm
zu erlernen. Ferner ist es zur Zeit nicht möglich, ein Glockenspiel als Multiinstrument
zu nützen z.B. als Xylophon, Metallophon, Vibraphon, Steel-Drum....
Darstellung der Erfindung
[0003] Diese Aufgaben bzw. Vorteile werden erfindungsmäßig so gelöst: Für einen Außenstehenden
zunächst völlig lautlos werden bei dem elektronischen Glockenspiel die Töne elektronisch
erzeugt, indem der Spieler einen Schlägel durch eine Lichtschranke führt und zunächst
nur über Kopfhörer den angeschlagenen Ton hört. Dadurch können mehrere Spieler (Schüler)
gleichzeitig in einem Raum musizieren (das Instrument erlernen), ohne sich zu beeinträchtigen
oder sich gegenseitig zu stören. Dasselbe gilt z.B. auch für Mietwohnungen.
Bei Kontrolle durch Lehrer oder Eltern oder bei normalem Spiel z.B können die gespielten
Töne bei ausgestecktem Kopfhörer jedoch auch jederzeit über einen eingebauten Lautsprecher
für jedermann hörbar gemacht werden. Durch die elektronische Erzeugung der Töne können
die durch die Bauart und das Material bedingten sehr leisen Töne eines Glockenspiels
oder Xylophons nunmehr in beliebiger Lautstärke erzeugt werden und sind über einen
Zusatzverstärker z.B. auch für große Räume tauglich.
Oft ist der Benützer eines Glockenspiels (z.B. als Anfänger) durch die Vielzahl der
auf dem Instrument vorhandenen Klangplatten im Spiel völlig überfordert, weil er noch
nicht über die erforderliche Treffsicherheit verfügt und auch noch nicht den notwendigen
Überblick bzw. die Zuordnungsfähigkeit Note - Ton hat.
[0004] Erfindungsmäßig wird auch diesem Umstand abgeholfen, indem mit Hilfe von beleuchteten
Schaltern nur jene Töne bereitgestellt (zugeschaltet) werden können (und somit spiel-
und hörbar gemacht werden), die auch dann tatsächlich für das zu spielende Musikstück
(oder für die zu absolvierende Übung) benötigt werden. Dadurch wird dem Benützer die
Spielpraxis und das Erlernen des Intrumentes erheblich erleichtert: Die Anforderungen
werden leichter bewältig- und überschaubar. Die gewählte und beschriebene Technik
berücksichtigt die Befähigung und den jeweiligen Lernfortschritt des Spielers in jeder
Phase, außerdem ist es vom Lernpensum und vom Schwierigkeitsgrad her voll auf den
Benützer abstimmbar.
[0005] Neben dem freien Musizieren auf dem Glockenspiel ist es auch möglich, nach Programm
zu spielen, d.h.Das Instrument verfügt über zwei Modi: Über den
Individualmodus und über den
Programm-Modus.
[0006] Im
Individualmodus werden mittels Software für den Spieler sukzessive nur jene Klangplatten beleuchtet,
die er zum Spiel des von ihm gewählten Musikstücks auch tatsächlich benötigt. Beim
Anschlagen der Plane erklingt auch der Ton. Der nächste Ton leuchtet erst dann auf,
wenn der zuvor mittels einer Kontroll-Leuchte von dem ablaufenden Programm signalisierte
auch tatsächlich vom Spieler angeschlagen wurde.
Im
Programm-Modus muß der Spieler jene Klangplatten anschlagen, die ihm das Programm mittels jeweils
aufleuchtender Sichtfenster in einer vorgegebenen Zeitabfolge vorgibt und erhält somit
den durch die Notation vorgeschriebenen Rhythmus. Dabei kann das Gesamtspieltempo
vom Benützer - je nach Fähigkeit und Fertigkeit - frei variiert werden (von ganz langsam
bis ganz schnell) . Dadurch kann der Spieler mit der Zeit zum flüssigen, rhythmusgerechten
Spiel gelangen.
[0007] Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß das Instrument mittels Wahlschalter und der
eingebauten Elektronikbausteine jederzeit auch als Xylophon, Vibraphon... Steel-Drums...)
benützt werden kann. Dadurch wird die Anschaffung nur eines Instrumentes für mehrere
Klangcharaktere notwendig.
Beschreibung wenigstens eines Weges
[0008] Das nun folgende Beispiel erläutert die Erfindung:
Der Benützer des elektronischen Glockenspiels will das Lied "Alle meine Entchen" spielen
(einstudieren)
Freies Spiel: Der Benützer schaltet mit Hilfe von Schaltern (Figur B) nur dieTöne ein, die er
für dieses Lied tatsächlich braucht: C D E F G A. Die eingeschalteten und ihm somit
zur Verfügung stehendenTöne erkennt er an dem aufleuchtenden Kontroll- Licht. Anhand
der Notenvorlage schlägt er nun den 1. Ton (C) an. Dabei führt er den Schlägel durch
die mittels des Schalters eingeschaltete Lichtschranke der Klangplatte C (Figur C).
Der Lichtstrahl wird unterbrochen und es erklingt über Kopfhörer (oder nach Wahl über
Lautsprecher) der Ton C.
Gleichzeitig leuchtet auf der Klangplatte ein Sichtfenster (Figur A) auf, das den
Namen der Note (Klangplatte ) ebenfalls noch einmal erscheinen läßt (Kontrolle und
zusätzlicher Lerneffekt).
[0009] Individual-Modus: Mit Hilfe eines Software-Programms werden die Töne des Liedes über das jeweilige
Sichtfenster (Figur A) angezeigt. Der Spieler muß jeweils die beleuchtete Klangplatte
anschlagen. Der folgende Ton wird erst dann angezeigt (freigegeben), wenn der zuvor
vom Programm verlangte Ton auch tatsächlich angeschlagen wurde (ohne Rhythmus und
Tempovorgabe).
[0010] Programm-Modus: Mittels eines Software- Programms werden sowohl Töne als auch Notenwerte (Tonlängen
wie Viertel, Achtel...) auf dem jeweiligen Sichtfenster der benötigten Klangplatte
angezeigt und somit vom Spieler abverlangt, d.h.: Der Spieler muß genau in der vorgegebenen
Zeitabfolge die angezeigten Töne anschlagen. Dabei hat er aber die Möglichkeit, über
einen Temposchalter das Gesamttempo zu variieren, um das Spiel so auf seine individuellen
Fähigkeiten und Bedürfnisse einstellen zu können.
1. Elektronisches Glockenspiel zum freien Musizieren dadurch gekennzeichnet,
- daß die herkömmlichen Metall - oder Holzklangplatten eines Glockenspiels oder Xylophons
durch ein kunststoffartiges Chassis ersetzt werden und nur die Umrisse der Klangplatten
durch eingefräste Vertiefungen zu erkennen sind. (siehe Zeichnung). Auf den einzelnen
"Klangplatten" befindet sich im Abstand von ca. 5 - 8 cm eine Lichtschranke, die auch
bei Lichteinstrahlung (Sonnen - oder Tages-bzw. Kunstlicht) störungsfrei funktioniert
- daß Töne mittels eines Schlägels, der durch eine Lichtschranke geführt werden muß,
elektronisch ausgelöst werden und der entsprechende Klang (Metall-, Glocken- oder
Holzklang) durch Wahlschalter und mittels elektronischer Bausteine erzeugt wird (siehe
Zeichnung, Buchstabe C)
- daß die auf diese Weise erzeugten Töne entweder nur über Kopfhörer oder bei Lautschaltung
(Ausstecken des Kopfhörers) über einen Lautsprecher zu hören sind
- daß nur die vom Spieler tatsächlich benötigten Töne mit Hilfe von Tastern eingeschaltet werden können (müssen) und dadurch
erst zum Musizieren (durch die in Funktion gesetzte Lichtschranke) zur Verfügung stehen,
was am Aufleuchten eines Lämpchens im jeweiligen Schalter erkennbar ist (Zeichnung,
Buchstabe B)
- daß die Namen der vom Spieler angeschlagenen Töne mittels eines Sichtfensters beleuchtet
werden und somit auch jeweils der Name des gerade gespielten Tones deutlich zu erkennen
ist (Zeichnung, Buchstabe A)
2. Elektronisches Glockenspiel (zum Musizieren bzw. Erlernen nach Programm) dadurch gekennzeichnet,
- daß mittels eingespielter Software dem Spieler anhand aufleuchtender Sichtfenster
(Zeichnung, Buchstabe A) angezeigt wird, welchen Ton er spielen muß, Dabei kann er
zwischen der individuellen und der vom eingestellten Tempo vorgegebenen Tonabfolge
wählen:
a) individuell: Dem Spieler wird mittels Programm der anzuschlagendeTon signalisiert. Der nächste
Ton wird erst dann angezeigt, wenn der davor angezeigte Ton auch tatsächlich angeschlagen
wurde, d.h. der Schlägel durch die mit Hilfe der Schalter (Zeichnung Buchstabe B)
eingeschalteten Lichtschranke geführt wurde
b) vorgegeben (fest): Das Programm gibt dem Spieler die zu spielenden Töne in einem festen Rhythmus vor,
d.h.: Die Töne müssen genau in der Zeitabfolge angeschlagen werden, in der sie auch
in den jeweiligen Sichtfenstern (Zeichnung, Buchstabe A) aufleuchten. Dabei kann vom
Spieler ein beliebiges (Grund-) Tempo (langsam - schnell....) eingestellt (gewählt)
werden.
- daß der Klang des jeweiligen Instrumentes beliebig und nach Wunsch durch einfachen
Knopfdreh (-druck) eingestellt (gewählt) werden kann (Metall- Glockenspiel, Xylophon...Drums,
Mundharmonika....).
Erreichte Vorteile: Diese Erfindung ist vor allem für Schulen, Jugendmusikschulen und Privathaushalte
von großer Bedeutung. Sie ermöglicht dem Einzelnen bzw. einer Gruppe ein lautloses,
gleichzeitiges, störungsfreies und sich nicht beeinträchtigendes Musizieren und bietet
einem Lehrer (den Eltern Geschwistern...). jederzeit die Möglichkeit, sich korrigierend
bzw. informierend in das Spiel (den Unterricht) des Einzelnen einzuschalten.
Durch die frei wählbaren Modi (Individual- bzw. Programm-Modus) berücksichtigt das
beschriebene Instrument die spieltechnischen und die musiktheoretischen Voraussetzungen
eines jeden Benützers und ist vom Lernpensum und vom Tempo her beliebig variierbar.
Dadurch kann es sich dem Benützer voll anpassen und seinen Voraussetzungen und Ansprüchen
in jeder Phase optimal gerecht werden.
Durch die elektronischen Bausteine kann das beschriebene Instrument den Klangcharakter
mehrerer Instrumentengattungen nachahmen (simulieren)und wird dadurch zu einem vielfältigst
einsetzbaren, für jeden erschwinglichen universellen Spiel-, Übungs- und Lerninstrument
mit hohem Motivationsvermögen.