[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Sicherheitseinrichtung
für ein mit einem Brenner versehenes Heizgeräte gemäß dem einleitenden Teil des Patentanspruchs.
[0002] Bei den bisherigen derartigen Verfahren wird nach dem Ansprechen des Abgassensors
und Ablauf einer vorgegebenen Zeit ein Wiedereinschaltversuch für den Brenner gestartet,
wobei die Zahl der Wiedereinschaltversuche unbegrenzt ist.
[0003] Dadurch ergibt sich aber der Nachteil, daß im Falle einer bleibenden Störung und
einer ungünstigen Installation des Gerätes, bei dem es sich meist um ein solches handelt,
das von Laien bedient wird, wie zum Beispiel Wasserheizer für den Haushalt oder Heizanlagen
für Einfamilienhäuser oder Etagenheizungen, der Aufstellungsraum des Gerätes mit CO
oder CO
2 erfüllt werden kann, wodurch sich entsprechende Gefahren ergeben.
[0004] Weiter sind auch Verfahren bekannt, bei denen bei einem Überschreiten eines vorgegebenen
CO-Wertes im Brennraum die Energiezufuhr zum Brenner unterbrochen und verriegelt wird,
wobei sich jedoch der Nachteil ergibt, daß auch eine nur vorübergehende Störung zu
einem längeren Ausfall des Gerätes führt und dieses erst wieder durch einen Fachmann
in Betrieb genommen werden kann, was zu einem entsprechend langen Ausfall des Gerätes
führt.
[0005] Aus der DE-OS 3 020 228 ist eine brennstoffbeheizte Wärmequelle bekanntgeworden,
die mit drei Temperaturfühlern ausgestattet ist. Der erste Temperaturfühler liegt
unmittelbar am Abgasauslaß des Wärmetauschers, der zweite am Auslaß der Strömungssicherung
zum Abgasrohr, also stromab der Raumauslaßöffnungen der Strömungssicherung, und der
dritte Wärmetauscher liegt im Bereich dieser Austrittsöffnung in den Aufstellungsraum
der Wärmequelle. Die Temperaturwerte dieser drei Temperaturfühler werden ausgewertet,
um im kritischen Fall die Wärmequelle außer Betrieb zu setzen. Hierzu ist ein Binärzähler
vorgesehen, der gesperrt oder freigegeben werden kann. Liegen die Meßwerte der Temperaturfühler
innerhalb gewisser eine stabile Verbrennungslage dokumentierender Grenzen, so sperren
zugehörige Komparatoren die Eingänge des Binärzählers, so daß dieser keine Signale
verarbeiten kann. Bewegen sich die Betriebsbedingungen der angeschlossenen Wärmequelle
in Richtung auf einen Teilstau der Anlagen, so bedeutet dies, daß bei Unterschreiten
eines Grenzwertes der Komparator kippt, so daß der Binärzähler zu zählen anfängt.
Hierdurch geht die Wärmequelle für eine gewisse Zeit außer Betrieb. Nach einer gewissen
Verzögerungszeit geht die Wärmequelle wieder in Betrieb, wobei dann wieder die Temperaturbedingungen
geprüft werden, so daß bei weiteren anhaltenden Teilstaubedingungen der Binärzähler
weiterzählt und eine dann längere Betriebspause der Wärmequelle erzwingt. Dies kann
sich wiederholen, was dann schlußendlich zu einem endgültigen Abschalten der Wärmequelle
führt. Für die Einstellung der einzelnen Zeiten sind monostabile Kippstufen vorgesehen.
[0006] Weiterhin ist aus der EP 282 644 A2 ein Feuerungsautomat für eine brennstoffbeheizte
Wärmequelle bekanntgeworden, die gleichfalls einen Zähler aufweist, dessen Zählerstand
nach Erlöschen einer Flamme und erfolgendem neuem Startversuch jeweils erhöht wird.
Sowie der einstellbare Maximalwert des Zählerstandes erreicht oder überschritten wird,
wird die Wärmequelle gesperrt.
[0007] Ziel der Erfindung ist es, die eingangs geschilderten Nachteile zu vermeiden und
ein Verfahren der eingangs erwähnten Art und eine Einrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens anzugeben, bei dem einerseits eine Aufrechterhaltung
des Betriebes des Gerätes auch bei Auftreten einer vorübergehenden Störung sichergestellt
und andererseits die Gefahr einer übermäßigen beziehungsweise gefährlichen Konzentration
von CO und CO
2 im Aufstellungsraum eines brennerbeheizten Heizgerätes sicher vermieden ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird dies bei einem Verfahren der eingangs näher bezeichneten Art
durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs erreicht.
[0009] Hierdurch erreicht man den Vorteil der Doppelausnutzuns des Binärzählers, indem nämlich
dieser nicht nur für die Realisierung der Wiedereinschaltverzögerungszeit ausgenutzt
wird, sondern gleichzeitig als Zähler für die Wiedereinschaltungen dient.
[0010] Dadurch ist sichergestellt, daß es durch vorübergehende Störungen nur zu einem durch
die vorgegebene Wartezeit bis zu einem Wiedereinschaltversuch bestimmte Zeit dauernden
Ausfall des Gerätes kommt, der vom Benutzer kaum bemerkt wird. Andererseits ist eine
unbegrenzte Zahl von Wiedereinschaltversuchen verhindert, die zu einem gefährlichen
Anstieg der Schadstoffkonzentration im Aufstellungsraum des Gerätes führen kann. Dabei
ist noch zu bemerken, daß auch wiederholte Einschaltversuche vom Benutzer kaum bemerkt
werden und dieser daher den Fehler seines Gerätes nicht bemerkt.
[0011] Auf diese Weise wird auch sichergestellt, daß nicht die Zahl der störungsbedingten
Abschaltungen einfach aufaddiert wird, da zum Beispiel drei Abschaltungen innerhalb
einer Woche durchaus tolerierbar sind, nicht aber zum Beispiel drei Abschaltungen
innerhalb einer Stunde.
[0012] Auf diese Weise wird sichergestellt, daß innerhalb einer Wärmeanforderung nur eine
bestimmte Anzahl von Wiedereinschaltversuchen möglich sind und daher bei Vorliegen
einer echten Störung der Betrieb des Brenners sicher unterbrochen wird.
[0013] Schaltet zum Beispiel ein Gas-Wasserheizer wegen des Ansprechens eines Abgassensors
ab, so bleibt die Wärmeanforderung bestehen. War dieses Ansprechen des Abgassensors
die Folge einer kurzzeitigen Störung der Abgasführung, so geht das Gerät nach einer
vorgegebenen Verzögerungszeit wieder in Betrieb, bis die Wärmeanforderung beendet
ist.
[0014] Liegt dagegen eine dauerhafte Störung der Abgasführung vor, so wird es nicht zu einer
Beendigung der Wärmeanforderung kommen, und das Gerät wird immer wieder über den Abgassensor
abgeschaltet. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird auch sicher verhindert, daß
ein Betrieb mit gestörter Abgasführung über längere Zeit unbemerkt bleiben und dadurch
eine Gefährdung des Benutzers auftreten kann.
[0015] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0016] Dabei zeigen:
- Figur 1
- schematisch einen Umlaufwasserheizer und
- Figur 2
- eine Auswerteschaltung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0017] Bei dem Umlaufwasserheizer 25 ist ein Wärmetauscher 1 von einem Brenner 2 beaufschlagt,
der über eine Gasleitung 3, in dem ein Magnetventil 4 angeordnet ist, mit Brenngas
versorgbar ist. Oberhalb des Wärmetauschers 1 ist eine übliche Strömungssicherung
5 angeordnet, die zu einem Abgasrohr 6 führt.
[0018] In einer Vorlaufleitung 7, die vom Wärmetauscher 1 zu einem Heizkörper 11 führt,
ist ein Temperaturfühler 8 angeordnet, der über eine Meßleitung 9 mit einer Auswerteschaltung
10 verbunden ist.
[0019] In der Rücklaufleitung 13, die von den Heizkörpern 11 zum Wärmetauscher 1 zurückführt,
ist eine Pumpe 12 angeordnet, die für den Umlauf des Heizwassers sorgt.
[0020] Im Bereich des Brenners 2 ist eine Überwachungselektrode 14 angeordnet, die über
eine Meßleitung 15 ebenfalls mit der Auswerteschaltung 10 verbunden ist, die ihrerseits
die Magnetspule 18 des Magnetventiles 4 über eine Leitung 17 ansteuert.
[0021] Oberhalb des Wärmetauschers 1 sind Temperaturfühler 19 und 22 angeordnet, die über
Meßleitungen 20 beziehungsweise 23 mit einer Abgassensorschaltung 21 verbunden sind,
die über eine Ausgangsleitung 24 mit der elektronischen Auswerteschaltung 10 verbunden
ist. Die Abgassensorschaltung 21 wertet die Signale den zwe Temperaturfühler 19, 22
nach einem bekannten Algorithmus aus und liefert ein dem Vorhandensein eines Abgassignales
entsprechendes Signal an die Auswerteschaltung 10.
[0022] Die Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße Auswerteschaltung.
[0023] Bei der Auswerteschaltung ist die Abgassensorschaltung 21 mit dem einen Eingang eines
ODER-Gatters 30 und einem Differenzierer 31 verbunden, wobei dem letzteren ein Inverter
32 nachgeschaltet ist, dessen Ausgang mit einem ODER-Gatter 33 verbunden ist, dessen
zweiter Eingang mit dem Ausgang eines Inverters 34 verbunden ist, dessen Eingang mit
einem dem Wärmebedarf entsprechenden Signales eines nicht dargestellten Vorlauftemperaturreglers
verbunden ist.
[0024] Der zweite Eingang des ODER-Gatters 30 ist mit dem Ausgang Q
x eines Dekoders 35 verbunden, der mit den Ausgängen eines Zählers 36 verbunden ist.
[0025] Der Ausgang des ODER-Gatters 30 ist mit dem Steuereingang eines Oszillators 37 verbunden,
dessen Ausgang mit einem Eingang eines weiteren UND-Gatters 38 verbunden ist, dessen
negierter weiterer Eingang mit dem Ausgang
des Dekoders 35 verbunden ist.
[0026] Der Ausgang dieses UND-Gatters 38 ist mit dem Zähleingang des Zählers 36 verbunden.
[0027] Die Ausgänge
und Q
x des Dekoders 35 sind weiter mit den Eingängen eines ODER-Gatters 39 mit invertierendem
Ausgang verbunden, dessen Ausgang auf die Magnetspule 18 des Magnetventiles 4 wirkt.
Weiter ist der Ausgang des ODER-Gatters 39 mit einem Eingang eines UND-Gatters 40
verbunden, dessen zweiter Eingang mit dem Ausgang des ODER-Gatters 33 verbunden ist.
[0028] Im Normalbetrieb ist zu Beginn einer Wärmeanforderung der Zähler 36 zurückgesetzt.
Damit sind alle Ausgänge dieses Zählers 36 auf Null, und die Ausgänge des Dekoders
35 sind ebenfalls auf Null, so daß der Ausgang des einen invertierenden Ausgang aufweisenden
ODER-Gatters 39 "1" ist und das Signal zur Freigabe des Brenners an die restliche
Steuerung und damit an ein Magnetventil des Brenners liefert.
[0029] Bei einem Abgasaustritt in den Aufstellraum liefert die Abgassensorschaltung 21,
sobald die Temperaturfühler einen Abgasaustritt melden, ein Signal "1". Damit liefert
auch der Ausgang des ODER-Gatters 30 ein "1"-Signal an den Steuereingang des Oszillators
37, der daraufhin anschwingt. Da der Ausgang
noch ein "0"-Signal liefert, wird das Oszillatorsignal von dem UND-Gatter 38 auf
den Takteingang des Zählers 36 geschaltet, der jetzt die Schwingungen des Oszillators
zählt.
[0030] Der Dekoder wertet den Stand der Zählerausgänge aus.
[0031] Endet nun der Abgasaustritt bevor der Dekoderausgang Q
x auf den Wert "1" gegangen ist, das heißt vor Ablauf der Abschaltverzögerungszeit,
so bewirkt der Wechsel des Ausganges der Abgassensorschaltung 21 von "1" auf "0" über
den Differenzierer 31 den Inverter 32, das ODER-Gatter 33 und das UND-Gatter 40 einen
kurzzeitigen Impuls am Rücksetzeingang des Zählers 36 und damit ein Rücksetzen des
Zählers 36.
[0032] Ebenso bewirkt das Ende der Wärmeanforderung über die Gatter 34, 30 und 40 ein "1"-Signal
am Rücksetzeingang und damit ein Rücksetzen des Zählers 36.
[0033] Dauert der Abgasaustritt über die Dauer der Abschaltverzögerungszeit an, so wird
der Ausgang Q
x des Dekoders 35 "1". Dies bewirkt zum einen, daß der Ausgang des NOR-Gatters 39 "0"
wird und damit das Brennerfreigabesignal abgeschaltet wird, zum anderen, daß das Ausgangssignal
des ODER-Gatters 30 unabhängig vom Ausgangssignal der Abgassensorschaltung 21 "1"
wird, so daß der Oszillator schwingt, bis der Dekoder-Ausgang Q
x wieder "O" wird. Dann wird der Ausgang des NOR-Gatters 39 wieder "1" und damit der
Brenner wieder freigegeben.
[0034] Bei weiterem Abgasaustritt wiederholt sich der Vorgang. Der Brenner kann n-mal wieder
in Betrieb gehen. Wenn jedoch der Dekoder-Ausgang
"1" geworden ist, bewirkt er über den invertierenden Eingang des UND-Gatters 38,
daß der Takteingang des Zählers 36 dauernd auf "0" bleibt und der Zähler 36 damit
angehalten wird.
[0035] Da der Ausgang
über das NOR-Gatter 39 gleichzeitig die Brennerfreigabe beendet, wird der Brenner
blockierend abgeschaltet. Dies erfolgt über das UND-Gatter 40, dessen Ausgang wegen
des "0"-Signales vom NOR-Gatter 39 ebenfalls "0" wird. Damit wird verhindert, daß
von der Abgassensorschaltung 21 oder durch Beendigung der Wärmeanforderung der Zähler
36 zurückgesetzt werden kann.
[0036] Die Auswerteschaltung 10 kann daher nur durch Abschalten der Betriebsspannung, wodurch
der Zähler 36 zurückgesetzt wird, und abermaliges Einschalten der Betriebsspannung
wieder in Betrieb genommen werden.