[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung eines Gasbrenners, insbesondere
Gasgebläsebrenners, mit einer Meßelektrode, insbesondere Ionisations-Elektrode, die
eine von der Verbrennungstemperatur bzw. dem Lambda-Istwert abgeleitete elektrische
Größe an eine Regelschaltung legt, welche diese Größe mit einem gewählten elektrischen
Sollwert vergleicht und das Gas-Luft-Verhältnis (Lambda) auf einen entsprechenden
Lambda-Sollwert einstellt. Weiterhin betrifft die Erfindung eine entsprechende Regelschaltung.
[0002] In der DE 39 37 290 A1 ist eine derartige Regelung beschrieben. Dort liegt die Ionisations-Elektrode
in einem Gleichstromkreis. Die Auswertung des Ionisationsstromes ist in der Praxis
problematisch, wenn ein proportionaler Zusammenhang zwischen dem Ionisationsstrom
und dem Lambda-Wert ermittelt werden soll.
[0003] In der DE 44 33 425 A ist eine Regeleinrichtung für einen Gasgebläsebrenner beschrieben.
Durch eine Wechselspannungsüberlagerung läßt sich der Ionisationsstrom sicher auswerten.
Der jeweilige Luftüberschuß (Lambda-Wert) des jeweiligen Verbrennungszustandes wird
über die Ionisations-Elektrode erfaßt und in der Regelschaltung mit einem eingestellten
Sollwert verglichen. Die Zusammensetzung des Gas-Verbrennungsluft-Gemisches wird entsprechend
nachgeregelt, so daß im Endergebnis immer mit einem gewünschten Lambda-Sollwert gearbeitet
wird. Gewünscht ist ein überstöchiometrisches Verhältnis von Luft zu Gas, wobei der
Lambda-Sollwert vorzugsweise zwischen 1,15 und 1,3 liegt. Es wird dadurch erreicht,
daß bei unterschiedlichen Gasqualitäten, beispielsweise Erdgas und Flüssiggas, sowie
bei wechselnden Umgebungsbedingungen eine hinsichtlich der Emissionen und des feuerungstechnischen
Wirkungsgrades optimale Verbrennung erfolgt.
[0004] Im Betrieb kann sich die thermische Kopplung zwischen der Ionisations-Elektrode und
dem Gasbrenner ändern, beispielsweise durch Verbiegen, Verschleiß und Verschmutzung
der Ionisations-Elektrode oder Verrußung des Brenners. Es wurde gefunden, daß dies
dazu führt, daß sich trotz an sich gleichbleibenden Lambda-Wert der Ionisationsstrom
und damit die daraus abgeleitete Meßgröße ändert. Es ändert sich also der Proportionalitätsfaktor
zwischen dem Lambda-Wert und der daraus abgeleiteten elektrischen Größe. Da diese
geänderte Meßspannung am Vergleicher der Regelschaltung anliegt, auf den auch der
- unveränderte - Sollwert wirkt, wird die Regelschaltung das Gas-Luft-Gemisch, also
den Lambda-Wert, verstellen, wodurch es zu einer Abweichung des Lambda-Istwertes vom
Lambda-Sollwert kommt, was unerwünscht ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Schaltung der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, mit dem/der der Einfluß einer Änderung der Proportionalität zwischen
dem Lambda-Wert und der daraus abgeleiteten elektrischen Meßgröße auf die Regelung
in der Weise ausgeglichen wird, daß das gewünschte Gas-Luft-Verhältnis (Lambda-Sollwert)
aufrechterhalten bleibt.
[0006] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
durch die Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich der Schaltung durch die Merkmale
des Anspruchs 6 gelöst.
[0007] Nach einer gewissen Betriebszeit, die entweder durch einen Betriebsstundenzähler
oder durch Zählen der Einschaltvorgänge des Brenners erfaßt werden kann, wird die
Regelung für kurze Zeit abgeschaltet und ein Kalibrierungszyklus durchfahren. In diesem
wird das Gas-Luft-Gemisch zwangsweise angefettet, also der Lambda-Wert von > 1 ausgehend
reduziert. Die erfaßte elektrische Meßgröße durchläuft bei Lambda = 1 ein Maximum.
Dieser Wert wird festgehalten. Weicht er vom eingestellten elektrischen Grund-Sollwert
ab, dann wird dieser nachjustiert. Eine solche Abweichung stellt sich ein, wenn sich
die Ionisations-Elektrode verbogen hat, abgenutzt ist oder verrußt ist, was an sich
zu einer unerwünschten Verstellung des Gas-Luft-Verhältnisses führen würde. Durch
die Erfindung ist eine solche Verstellung vermieden, so daß auch dann auf den gewünschten
Lambda-Sollwert geregelt wird, wenn sich der zwischen der Verbrennungstemperatur und
der elektrischen Meßgröße bestehende Proportionalitätsfaktor geändert hat.
[0008] Nach dem Kalibrierungszyklus wird, gegebenenfalls nach Auswertung eines oder mehrerer
Übergabekriterien, wieder auf "Regelung" umgeschaltet. Wenn die Abweichung außerhalb
eines "Fensters" liegt, wird ein Störsignal ausgelöst und/oder der Brenner zwangsweise
abgeschaltet.
[0009] Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 ein Blockschaltbild einer Regelschaltung bei einem Gasgebläsebrenner,
Figur 2 ein Kennliniendiagramm und
Figur 3 ein Zeitdiagramm beim Start eines Kalibrierungsvorgangs.
[0010] Ein Gasbrenner(1) weist ein drehzahlregelbares Gebläse(2) auf, das Verbrennungsluft
fördert. Er ist mit einer Gaszuführung(3), in der ein Gasmagnetventil(3') angeordnet
ist, versehen. Im Flammenbereich des Gasbrenners(1) ist eine Ionisations-Elektrode(4)
als Meßelektrode angeordnet. Diese Meßelektrode(4) ist bei Gasbrennern üblich. Gewöhnlich
dient sie jedoch nur der Flammenüberwachung. Die Meßelektrode(4) erfaßt den sich beim
jeweiligen Verbrennungszustand einstellenden Ionisationsstrom. Dieser hängt nach der
Richardson'schen Gleichung von der Elektrodentemperatur und damit auh vom jeweiligen
Lambda-Wert des jeweiligen Gas-Luft-Gemisches ab.
[0011] Auf die Meßelektrode(4) ist über ein kapazitives Koppelglied(5) eine Wechselspannung,
im Beispielsfalle einfach die Netzwechselspannung, aufgeschaltet. Das Koppelglied(5)
ist über einen Widerstand(6) an Erde gelegt, so daß die Ionisationsstrecke (Flammenbereich)
elektrisch parallel zum Widerstand(6) geschaltet ist.
[0012] An der Meßelektrode(4) liegt über einen Spannungs-Impedanzwandler(7) ein Tiefpaß(8),
der ausgangsseitig an eine Regelschaltung(9) angeschlossen ist.
[0013] Die Regelschaltung(9) nach Fig. 1 weist einen Vergleicher (10) auf, an den ein Sollwertgeber(11)
gelegt ist. Am Sollwertgeber(11) ist eine dem gewünschten Lambda-Wert, beispielsweise
1,15 bis 1,3, entsprechender elektrischer Sollwert einstellbar. An den Vergleicher(10)
ist die Ausgangs-Gleichspannung des Tiefpasses(8) gelegt, die dem jeweiligen Lambda-Wert
proportional ist. Ausgangsseitig liegt am Vergleicher(10) ein Spannungs/Stromwandler(12),
welcher über einen Umschalter(13) an einen Leistungstreiber(14) angeschlossen ist,
der die Drehzahl des Gebläses(2) und/oder die Stellung des Gasmagnetventils(3') steuert.
[0014] In die Regelschaltung(9) ist eine Startautomatik(15) integriert, welche den Umschalter(13)
steuert. Am Umschalter(13) liegt ein Sollwertgeber(16) für eine Startdrehzahl. Außerdem
ist ein Speicher(17) für den momentanen Drehzahlwert und/oder den momentanen Einstellwert
des Gasmagnetventils(3') vorgesehen.
[0015] An den Ausgang des Tiefpasses(8) ist weiterhin ein Schmitt-Trigger(18) geschaltet,
der der Flammenüberwachung dient.
[0016] Die Funktionsweise der soweit beschriebenen Regelschaltung ist etwa folgende:
[0017] Beim Start des Gasbrenners(1) schaltet die Startautomatik (15) auf den Sollwertgeber(16).
Über den Leistungstreiber (14) läuft das Gebläse(2) dadurch mit einer Startdrehzahl,
die ein sicher zündfähiges Gemisch ergibt.
[0018] Nach dem Zünden und erfolgreicher Flammenbildung schaltet die Startautomatik(15)
den Umschalter(13) auf den Spannungs/Stromwandler(12). Der von der Ionisations-Elektrode(4)
erfaßte Ionisationsstrom führt dazu, daß sich der Wechselspannung eine Gleichspannung
überlagert. Diese ist proportional der Ionisation im Flammenbereich. Sie ist proportional
dem jeweiligen Luftüberschuß(lambda). In der Praxis liegt sie zwischen 0 V und 200
V. Zur Weiterverarbeitung wird die Spannung herabgesetzt und am Ausgang des Tiefpasses(8)
tritt im Beispielsfalle eine Gleichspannung zwischen 0 V und 10 V auf.
[0019] Die den Luftüberschuß des jeweiligen Gas-Luft-Gemisches verkörpernde Spannung (Ionisationsspannung
Ui) wird im Vergleicher(10) mit einem Sollwert verglichen. Die Differenz zwischen
den beiden Werten wird in einen Strom gewandelt, der den Ladezustand des Speicherkondensators(17),
welcher dem Drehzahl-Momentanwert entspricht, solange ändert und damit die Drehzahl
des Gebläses(2) entsprechend steuert, bis der jeweilige Luftüberschuß (Lambda-Istwert)
dem Lambda-Sollwert gleich ist.
[0020] Erfolgt danach eine Veränderung der Verbrennungsbedingungen, beispielsweise Änderung
der Gasart, Änderung des Gasdrucks, Änderung der Umgebungstemperaturen o.ä., und weicht
dadurch der Lambda-Istwert vom Lambda-Sollwert ab, dann werden diese Störungen in
der beschriebenen Weise ausgeregelt.
[0021] Wenn die Flamme erlischt, wird über den Schmitt-Trigger (18) die Gaszufuhr(3) mittels
des Gasmagnetventils(3') gesperrt.
[0022] Zur Einstellung des Luftüberschusses wird die Drehzahl des Gebläses(2) oder die Gaszufuhr(3)
geregelt.
[0023] Die Regelschaltung(9) kann auch als digitale Schaltung mit einem Mikroprozessor aufgebaut
sein.
[0024] Weiterhin ist eine Aktivierungsschaltung(21) vorgesehen. Diese zählt die von der
Startautomatik(15) ausgelösten Startvorgänge oder erfaßt die Betriebsstunden des Gasbrenners(1).
Mit der Aktivierungsschaltung(21) ist ein Rampengenerator(22) verbunden, der an eine
dritte Schaltposition des Umschalters(13) angeschlossen ist.
[0025] Am Ausgang des Tiefpasses(8) liegt eine Erkennungsschaltung(23), die ebenfalls an
die Aktivierungsschaltung(21) angeschlossen ist und der eine Speicherschaltung(24)
nachgeschaltet ist. Die Speicherschaltung(24) ist mit dem Sollwertgeber(11) verbunden.
[0026] Die Funktionsweise der zusätzlichen Schaltung in einem Kalibrierungszyklus ist etwa
folgende:
[0027] Nach einer bestimmten Anzahl von Startvorgängen oder Betriebsstunden, beispielsweise
100 Startvorgängen oder 10 Betriebsstunden, bringt die Aktivierungsschaltung(21) den
Umschalter(13) in seine dritte Schaltposition und aktiviert den Rampengenerator(22).
Die oben beschriebene Regelung ist dadurch abgeschaltet.
[0028] Der Rampengenerator (22) steuert nun das Gebläse(2) oder das Gasmagnetventil(3')
in der Weise, daß das Gas-Luft-Gemisch "angefettet" wird, sich also der Gasanteil
erhöht. Der Lambda-Wert wird dabei von einem Wert > 1, beispielsweise 1,3, kontinuierlich
auf einen Wert unter 1 reduziert. Dabei ergibt sich ein von der Ionisations-Elektrode(4)
abgeleiteter Verlauf der Meßspannung (Ionisationsspannung Ui) am Ausgang des Tiefpasses(8),
wie er in einer der Kurven I,II,III in Fig. 2 beispielshaft dargestellt ist. Welche
der Kurven sich einstellt, hängt vom Zustand der Ionisations-Elektrode(4) bzw. des
Gasbrenners(1) ab; also davon ab, wie die Ionisations-Elektrode(4) im Anschlußbereich
der Brennerflammen liegt. Beispielsweise stellt sich bei verbogener, verschlissener
oder verrußter Ionisations-Elektrode(4) ein anderer Spannungsverlauf ein als im "guten"
Zustand.
[0029] Alle Kurven I,II,III durchlaufen bei Lambda = 1 ein Maximum. Die Maxima der Kurven
I,II,III sind in Fig. 2 mit A,B,C bezeichnet.
[0030] Die Erkennungsschaltung(23) erfaßt das jeweilige Spannungsmaximum A,B,C, beispielsweise
indem sie die Steigung der Kurve I,II bzw. III auswertet. Die jeweilige Maximalspannung
wird in der Speicherschaltung(24) abgelegt. Die Speicherschaltung(24) stellt den Grundwert
(100%) des Sollwertgebers(11) auf diesen Wert ein.
[0031] Geht man beispielsweise davon aus, daß I die Kennlinie eines "guten" Zustandes der
Ionisations-Elektrode(4) ist und geht man davon aus, daß der Lambda-Sollwert 1,2 sein
soll, dann ist der Sollwertgeber(11) so eingestellt worden, daß er auf 90% seines
Grundwertes (100%) gestellt wurde (vgl. a in Fig.2, wobei Fig.2 nicht maßstabsgerecht
ist).
[0032] Solange sich am Zustand der Ionisations-Elektrode(4) bzw. des Gasbrenners(1) nichts
ändert, wird auch in den Kalibrierungszyklen an dem Grundwert (100%) des Sollwertgebers(11)
nichts geändert.
[0033] Ergibt sich in einem Kalibrierungszyklus die Kennlinie (II) mit dem Maximalwert(B),
was die Folge einer Zustandsänderung der Ionisations-Elektrode(4) ist, dann wird in
der Speicherschaltung(24) dieser Spannungswert(B) als Grundwert für den Sollwertgeber(11)
gespeichert. Der Sollwertgeber(11) bleibt weiter auf 90% eines Grundwertes eingestellt,
was b in Fig.2 zeigt. Aus Fig.2 ist ersichtlich, daß bei der Spannung(b) (90% der
Maximalspannung B) über den Vergleicher(10) dann, wenn die Regelung nach dem Kalibrierungszyklus
mittels des Umschalters(13) wieder eingeschaltet wird, eine Regelung auf den Lambda-Sollwert
von 1,2 erfolgt.
[0034] Es ist also erreicht, daß abhängig vom jeweiligen Zustand der Ionisations-Elektrode(4)
die Regelschaltung(9) immer so nachgeregelt wird, daß die Regelschaltung(9) im Regelbetrieb
den Lambda-Istwert auf den gewünschten Lambda-Sollwert regelt. Betriebsbedingte Zustandsänderungen
der Ionisations-Elektrode(4) bzw. des Gasbrenners(1) sind also ausgeglichen.
[0035] Für die beschriebene Nachstellung des Sollwertgebers(11) bestehen Grenzen. Diese
sind in Fig. 2 durch das Fenster(F) angedeutet. Solange in den Kalibrierungszyklen
die Maxima der Spannungsverläufe, wie A,B, innerhalb des Fensters(F) liegen, erfolgt
die beschriebene Nachstellung des Sollwertgebers(11). Ergibt sich ein Spannungsmaximum,
wie C, das außerhalb des Fensters(F) liegt, dann erkennt dies die Erkennungsschaltung(23)
und löst ein Störsignal und/oder eine zwangsweise Abschaltung des Gasbrenners(1) aus.
[0036] Die Kalibrierungszyklen sind im Vergleich zu den Zeiten, in denen der Gasbrenner(1)
im normalen Regelbetrieb arbeitet, sehr kurz, so daß die während den Kalibrierungszyklen
mit einem vom Lambda-Sollwert abweichenden Lambda-Wert erfolgende Verbrennung in Kauf
genommen werden kann. Im jeweils an einen Kalibrierungsvorgang anschließenden Regelbetrieb
verbessert sich die Verbrennung.
[0037] Weiterbildungen der oben beschriebenen Kalibrierungsvorgänge sind im folgenden erläutert.
[0038] Während der Kalibrierung ist die beschriebene Regelfunktion abgeschaltet. Die Kalibrierung
erfolgt vorzugsweise bei sich nicht ändernder Drehzahl des Gebläses(2), um den Einfluß
des Gebläses(2) auf die Verbrennung zu unterdrücken. Günstig ist es, die Kalibrierung
bei einer mittleren Drehzahl durchzuführen, um während der Kalibrierung nicht an Modulationsgrenzen
des Steuersignals(J), das an das Gasmagnetventil(3') gelegt ist, zu stoßen. Die Kalibrierung
kann auch während des Umschaltens des Gebläses(2) von der einen Leistungsstufe auf
die andere Leistungsstufe erfolgen, da die Drehzahländerung im Vergleich zum Kalibriervorgang
langsam ist, so daß die Drehzahl während des Kalibriervorgangs quasi konstant ist.
[0039] Der Kalibriervorgang wird zum Zeitpunkt(t1) (vgl. Fig.3) vom Ereignis- oder Betriebsstundenzähler
beim Übergang von der Vollaststufe auf die Teillaststufe des Gebläses (2) gestartet,
wenn der abnehmende Modulationsstrom(J) einen niedrigen Wert(Jk) erreicht. Es wird
dann von der Regelschaltung(9) der Modulationsstrom(J) und damit über das Gasmagnetventil(3')
die Gaszufuhr erhöht, wodurch die Ionisationsspannung(Ui) entsprechend ansteigt. Zum
Zeitpunkt(t2) erreicht die Ionisationsspannung(Ui) einen vorbestimmten Wert, beispielsweise
0,9 Uimax. Die Zeitspanne(t1 bis t2) dient dem Anfahren der Vorerwärmung der Ionisationselektrode(4).
Ab dem Zeitpunkt(t2) wird bis zum Zeitpunkt(t3) der Modulationsstrom(J) konstant gehalten.
In dieser Zeitspanne(t2 bis t3) erhitzt sich die Ionisationselektrode(4) auf eine
stabile Temperatur und gewährleistet dadurch reproduzierbare Meßwerte.
[0040] Nach dem Zeitpunkt(t3) wird der Modulationsstrom(J) von der Regelschaltung(9) so
weiter erhöht, daß der Maximalwert(Uimax) der Ionisationsspannung(Ui) überfahren wird.
Dieser - neue - Maximalwert(Uimax) und/oder die sich in der Zeitspanne(t3 bis t4)
ergebenden Meßwerte wird/werden zur Weiterverarbeitung im Kalibriervorgang gespeichert.
[0041] Der Modulationsstrom(J) wird weiter erhöht bis die Ionisationsspannung(Ui) wieder
um etwa 10% unter dem Uimax-Wert liegt, was in Figur 3 zum Zeitpunkt(t4) der Fall
ist. In der Zeitspanne(t3 bis t4) ist der Lambdawert der Verbrennung an sich ungünstig,
was jedoch nicht ins Gewicht fällt, da diese Zeitspanne höchstens wenige Sekunden
dauert.
[0042] Nach dem Zeitpunkt(t4) schaltet die Regelschaltung(9) wieder auf den oben beschriebenen
Regelvorgang zurück. Dieser setzt ein, wenn sich beim Zeitpunkt(t5) die Ionisationsspannung(Ui),
der Modulationsstrom(J) und der Gasdruck(p) stabilisiert haben.
[0043] Aus dem gespeicherten - neuen - Maximalwert der Ionisationsspannung bzw. aus den
in der Zeitspanne(t3 bis t4) gewonnenen Meßwerten leitet die Regelschaltung(9) einen
entsprechend angepaßten neuen Sollwert für die Ionisationsspannung ab.
[0044] Aufgrund der genannten kurzen Abtastperiode der Regelschaltung(9) wird sich auch
in der Zeitspanne(t3 bis t4) eine Serie von Meßwerten ergeben. Gegenüber den übrigen
Meßwerten der Serie stark abweichende Meßwerte werden unterdrückt, weil sie auf externen
elektrischen Störimpulsen beruhen können.
[0045] Um den Einfluß von nur vorübergehend auftretenden, zwar ungewöhnlichen, aber noch
tolerierbaren Kalibrier-Meßwertserien zu vermindern, kann eine Mittelwertbildung zwischen
der neuen Meßwertserie und den Meßwertserien vorhergehender Kalibriervorgänge vorgenommen
werden.
[0046] Bevor mit dem neuen Kalibrierwert, der aus dem neuen Maximalwert der Ionisationsspannung
oder aus der Meßwertserie abgeleitet sein kann, tatsächlich eine Neukalibrierung des
Sollwertes der Ionisationsspannung vorgenommen wird, werden zwei Übergabekriterien
von der Regelschaltung(9) geprüft.
[0047] Das erste Übergabekriterium erfaßt eine plötzliche Veränderung aller Komponenten
des Regelkreises. Es ist erfüllt, wenn die Abweichung des neuen Kalibrierwertes von
den früheren Kalibrierwerten ausreichend klein ist.
[0048] Das zweite Übergabekriterium erfaßt eine "schleichende Drift" des Systems (Brenner-Regelung),
das bei Abweichung von den herstellerseitig vorgesehenen Werten ausreichend klein
ist.
[0049] Nur wenn beide Übergabekriterien erfüllt sind, wird der Brennerbetrieb mit der Neukalibrierung
fortgesetzt. Ist eines der Übergabekriterien nicht erfüllt, dann wird der Brennerbetrieb
zunächst durch eine Regelabschaltung und nach mehrmaliger Wiederholung durch eine
Störabschaltung unterbrochen.
1. Verfahren zur Regelung eines Gasbrenners, insbesondere Gasgebläsebrenners, mit einer
Meßelektrode, insbesondere Ionisations-Elektrode, die eine von der Verbrennungstemperatur
bzw. dem Lambda-Wert abgeleitete elektrische Größe an eine Regelschaltung legt, welche
diese Größe mit einem gewählten elektrischen Sollwert vergleicht und das Gas-Luft-Verhältnis
auf einen entsprechenden Lambda-Sollwert einstellt,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach einer gewissen Betriebszeit oder in regelmäßigen Intervallen zwangsweise
ein Kalibrierungszyklus durchfahren wird, in dem der Lambda- Wert von einem Wert >
1 reduziert wird und in dem die sich ergebende elektrische Größe (Ionisationssignal)
gemessen wird und ihr Maximalwert(A,B,C) gespeichert wird, und daß mit diesem Maximalwert
der elektrische Sollwert nachgestellt wird, damit die Regelschaltung auf den gleichen
Lambda-Sollwert regelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kalibrierungszyklus jeweils nach einer bestimmten Anzahl von Betriebsstunden
oder Einschaltungen des Gasbrenners eingeleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß dann, wenn der Maximalwert (A,B,C) außerhalb eines vorbestimmten Fensters(F) liegt,
ein Störungssignal auftritt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kalibrierungszyklus der Lambda-Wert von einem Wert > 1 bis zu einem Wert unter
1 durchfahren wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kalibrierungszyklus der Lambda-Wert > 1 wenigstens so groß ist wie der einstellbare
Lambda-Sollwert.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in jedem Kalibrierzyklus das Steuersignal(J) für ein Gasmagnetventil(3') zunächst
auf einen für eine Vorerhitzung der Ionisationselektrode(4) geeigneten Wert gebracht
wird und danach das Steuersignal(J) erhöht wird, bis der Maximalwert des Ionisationssignals(Ui)
durchfahren ist und der sich ergebende Wert zur Kalibrierung ausgewertet wird.
7. Schaltung zur Regelung eines Gasbrenners, insbesondere Gasgebläsebrenners mit einer
Meßelektrode, insbesondere Ionisations-Elektrode, die eine der Verbrennungstemperatur
bzw. Lambda-Wert entsprechende elektrische Meßgröße an die Regelschaltung legt, wobei
in der Regelschaltung ein Vergleicher (10) die jeweilige elektrische Meßgröße mit
einem Sollwertgeber (11) vergleicht und das Gas-Luft-Verhältnis auf einen Lambda-Sollwert
regelt,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Umschalter(13) die Regelung unterbricht und ein Rampengenerator(22) das Gas-Luft-Verhältnis
von einem Lambda-Wert > 1 ausgehend reduziert, wobei die elektrische Meßgröße(U) eine
Kurve (I,II,III) durchläuft, und daß eine Erkennungs- und Speicherschaltung(23,24)
den Wert der Meßgröße im Maximum (A,B,C) der Kurve(I,II,III) erfaßt und speichert
und den Sollwertgeber(11) auf diesen Wert als Grundwert justiert.
1. Method of controlling a gas burner, in particular a gas blower burner, having a measuring
electrode, in particular ionisation electrode which sends an electrical variable,
which is derived from the combustion temperature or the lambda value, to a control
switch, which compares this variable to a selected electrical sct-point value and
sets the gas-air ratio to a corresponding lambda set-point value, characterised in
that after a certain operation time or at regular intervals, a calibration cycle is
compulsorily run through, in which the lambda value is reduced from a value > 1 and
in which the electrical variable (ionisation signal) produced is measured and its
maximum value (A, B, C) is stored, and in that with this maximum value the electrical
set-point value is reset in order that the control circuit is set to the same lambda
set-point value.
2. Method according to claim 1, characterised in that a calibration cycle is introduced
respectively after a certain number of hours' operation or number of times that the
gas burner is switched on.
3. Method according to claim 1 or 2, characterised in that when the maximum value (A,
B, C) lies outside a predetermined window (F), an alarm signal is given out.
4. Method according to one of the preceding claims, characterised in that in the calibration
cycle the lambda value passes from a value > 1 to a value below 1.
5. Method according to one of the preceding claims, characterised in that in the calibration
cycle the lambda value > 1 is at least as high as the lambda set-point value capable
of being set.
6. Method according to one of the preceding claims, characterised in that in each calibration
cycle the control signal (J) for a gas magnet valve (3') is first brought to a value
suitable for pre-heating of the ionisation electrode (4) and thereafter the control
signal (J) is increased until the maximum value of the ionisation signal (Ui) has
been passed through and the resulting value is evaluated for calibration.
7. Circuit for controlling a gas burner, in particular gas blower burner, having a measuring
electrode, in particular ionisation electrode, which sends an electrical measured
variable corresponding to the combustion temperature or lambda value to the control
circuit, in which case in the control circuit a comparator (10) compares the respective
electrical measured variable to a set-point value generator (11) and sets the gas-air
ratio to a lambda set-point value, characterised in that a changeover switch (13)
interrupts the control and a slope generator (22) reduces the gas-air ratio on the
basis of a lambda value > 1, in which case the electrical measured variable (U) passes
through a curve (I, II, III) and in that a recognition and storage circuit (23, 24)
detects and stores the value of the measured variable at the maximum (A, B, C) of
the curve (I, II, III) and adjusts the set-point value generator (11) to this value
as a base value.
1. Procédé de régulation d'un brûleur à gaz, en particulier un brûleur à gaz à air soufflé,
avec une électrode de mesure, en particulier une électrode à ionisation, qui applique
une grandeur électrique dérivée de la température de combustion, respectivement de
la valeur lambda, à un circuit de régulation, qui compare cette grandeur à une valeur
de consigne électrique sélectionnée et qui règle le rapport air-gaz à une valeur de
consigne lambda correspondante,
caractérisé en ce que,
après écoulement d'un certain temps de fonctionnement ou bien à des intervalles
réguliers est obligatoirement effectué un cycle d'étalonnage, dans lequel la valeur
lambda est réduite, en partant d'une valeur > 1, et dans lequel la grandeur électrique
résultante (signal d'ionisation) est mesurée et sa valeur maximale (A, B, C) est mémorisée,
et en ce que, avec cette valeur maximale, on procède à une reprise de réglage de la
valeur de consigne électrique, afin que le circuit de régulation soit réglé à la même
valeur de consigne lambda.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'un cycle d'étalonnage est chaque
fois lancé après un nombre déterminé d'heures de fonctionnement ou de mise en service
du brûleur à gaz.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'ensuite, lorsque la valeur
maximale (A, B, C) est située hors d'une plage (F) prédéterminée, un signal de défaut
est produit.
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, dans le
cycle d'étalonnage, la valeur lambda est passée d'une valeur > 1 à une valeur inférieure
à 1.
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, dans le
cycle d'étalonnage, la valeur lambda > 1 est au moins de valeur égale à la valeur
de consigne lambda réglable.
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, dans chaque
cycle d'étalonnage, le signal de commande (J) pour une électrovanne à gaz (3') est
d'abord placé à une valeur convenant pour un préchauffage de l'électrode d'ionisation
(4), puis le signal de commande (J) étant amplifié jusqu'à ce que la valeur maximale
du signal d'ionisation (Ui) soit franchie et que la valeur résultante soit exploitée
pour procéder à l'étalonnage.
7. Circuit de régulation d'un brûleur à gaz, en particulier d'un brûleur à gaz à air
soufflé avec une électrode de mesure, en particulier une électrode d'ionisation, qui
applique une grandeur de mesure électrique correspondant à la température de combustion,
respectivement la valeur lambda, au circuit de régulation, dans le circuit de régulation
étant prévu un comparateur (10) qui compare la grandeur de mesure électrique respective
à l'aide d'un transducteur de valeur de consigne (11) et qui règle le rapport air-gaz
à une valeur de consigne lambda,
caractérisé en ce qu'
un commutateur (13) interrompt le fonctionnement de la régulation et un générateur
de rampe (22) réduit le rapport air-gaz en partant d'une valeur lambda > 1, la grandeur
de mesure électrique (U) suivant une courbe (I, II, III), et en ce qu'un circuit d'identification
et de mémorisation (23, 24) appréhende et mémorise la valeur de la grandeur de mesure
au maximum (A, B, C) de la courbe (I, II, III) et ajuste le transducteur de valeur
de consigne (11) pour cette valeur prise comme valeur de base.