(19)
(11) EP 0 850 187 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
26.01.2000  Patentblatt  2000/04

(21) Anmeldenummer: 96931017.6

(22) Anmeldetag:  04.09.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65H 51/22, D03D 47/34
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP9603/881
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9709/263 (13.03.1997 Gazette  1997/12)

(54)

FADENLIEFERGERÄT

YARN-FEEDING DEVICE

DISPOSITIF D'AMENEE DE FIL


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE IT NL SE

(30) Priorität: 08.09.1995 DE 19533312

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
01.07.1998  Patentblatt  1998/27

(73) Patentinhaber: IRO AB
523 01 Ulricehamn (SE)

(72) Erfinder:
  • SVANSTRÖM, Anders
    S-523 33 Ulricehamn (SE)
  • JOSEFSSON, Pär
    S-502 51 Boras (SE)

(74) Vertreter: Grünecker, Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser Anwaltssozietät 
Maximilianstrasse 58
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 049 896
EP-A- 0 501 024
EP-A- 0 635 592
EP-A- 0 170 798
EP-A- 0 567 045
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Fadenliefergerät der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.

    [0002] Bei Fadenliefergeräten (mit oder ohne Schußfadenmeßvorrichtung; mit oder ohne integriertem Bremsring; mit drehbarem Aufwickelelement und stationärer Speichertrommel oder mit drehbarer Speichertrommel als Aufwickelelement; für Webmaschinen oder für Strickmaschinen) hat sich im axialen Übergangsbereich vom Gehäuse zum Aufwickelelement eine standardisierte Bauweise durchgesetzt, wie in EP 0 567 045 A1, Fig. 5 für ein Fadenliefergerät gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 mit drehbarem Aufwickelement und stationärer Speichertrommel gezeigt. Und zwar ist zwischen dem ringförmigen Rand des Aufwickelelementes und dem Gehäuseflansch eine Überlappung mit einem offenen Spaltbereich vorgesehen. Die Außenumfangsfläche des Gehäuseflansches ist glatt, wie auch die Innenumfangsfläche des Randes. Da das Aufwickelelement mit variabler Drehzahl relativ zum stationären Gehäuseflansch rotiert, und aufgrund von Fertigungstoleranzen zwischen dem Ring und dem Gehäuseflansch ein Spiel einzuhalten ist, tritt im Betrieb eines solchen Fadenliefergerätes ein Phänomen auf. Das verarbeitete Fadenmaterial erzeugt nämlich permanent Verunreinigungen wie Flusen, Staub, Faserstückchen und dgl., die die Tendenz haben, u.a. auch in den Spaltbereich einzutreten, sich dort festzusetzen und von dort allmählich ins Innere des Fadenliefergerätes zu wandern, was zu Betriebsstörungen führen kann. Insbesondere an der Innenseite des Ringes bleiben Verunreinigungen haften, bis sich eine zusammenhängende Verunreinigungsschicht aufbaut.

    [0003] Es wurde bereits versucht, ein Gebläse in das Fadenliefergerät zu integrieren, das mit dem Aufwickelelement rotierende Lüfterflügel aufweist und im Betrieb eine Strömung erzeugt, um Verunreinigungen wegzublasen. Jedoch werden dadurch aus der Umgebung Verunreinigungen verstärkt ins Innere des Fadenliefergerätes eingesaugt.

    [0004] Aus US A 4 719 947 ist es bekannt, den Spaltbereich nach Art einer Labyrinthdichtung auszubilden, um den Verunreinigungen den Zutritt zu erschweren. Trotzdem bilden sich jedoch Ablagerungen, die bis nach innen in das Fadenliefergerät wachsen können.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fadenliefergerät der eingangs genannten Art auf baulich einfache und kostengünstige Weise so zu verbessern, daß Funktionsstörungen aufgrund von Verunreinigungsablagerungen weitgehend vermieden werden.

    [0006] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

    [0007] Bei dieser Ausbildung erfüllt das Fangelement zwei Funktionen. Zunächst wird dem Aufbau einer dicken Verunreinigungsschicht an der Innenseite des Ringes entgegengewirkt, weil das Fangelement bei der Relativbewegung eine periodische Unregelmäßigkeit als Störfaktor beim Aufbau einer Verunreinigungsschicht bildet, der der Ablagerung von Verunreinigungen von Anfang an entgegenwirkt. Weiterhin ergibt sich überraschend eine mechanische Einwirkung des Fangelementes auf Verunreinigungen innen am Ring. Aufgrund der unterschiedlich starken Fliehkraft auf die Verunreinigungen dehnen sich diese bei Stillstand des Ringes bzw. bei geringer Geschwindigkeit nach innen aus, bis sie mit dem Fangelement kollidieren und zumindest stellenweise losgerissen werden. Die losgerissenen Verunreinigungen nehmen den Weg des geringsten Widerstandes und fliegen aus der Öffnung des Spaltbereiches heraus. Gegebenenfalls bleibt ein losgerissenes Verunreinigungsstück zunächst am Fangelement hängen und streift dann entlang der Innenseite des Ringes. Dazu kommt, daß die bei der Rotation des Randes mitgeschleppte Luft durch das Fangelement permanent verwirbelt wird und sich Turbulenzen und variierende Druckbereiche einstellen, die das Eintreten und Anhaften von Verunreinigungen stören.

    [0008] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 2 stellt die Losbrechfläche ein mechanisches und ein Strömungshindernis für Verunreinigungen dar. Ist die Losbrechfläche hinterschnitten, dann verhaken sich Flusenbüschel besonders leicht, wodurch abgelagerte Verunreinigungen von der Innenseite des Ringes losgerissen und die Innenseite abgestreift wird, ehe die Verunreinigungen aus dem Spaltbereich herausfliegen.

    [0009] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 3 wird eine Vorschubkraft auf losgerissene oder gerade ankommende Verunreinigungen ausgeübt, die diese nach außen aus dem Spaltbereich befördert. Die Abweisefläche fördert die Verunreinigungen nach Art eines Pfluges weg, auch unterstütz durch Turbulenzen und Luftpolster.

    [0010] Besonders zweckmäßig ist es, gemäß Anspruch 4 die Losbrechfläche und die Abweisefläche zusammenzufassen, um die Verunreinigungen loszureißen und aus dem Spaltbereich wegzufördern.

    [0011] Günstig ist gemäß Anspruch 5, für jede Drehrichtung des Ringes wenigstens eine Losbrechfläche und gegebenenfalls auch eine Abweisefläche vorzusehen, damit der Selbstreinigungseffekt im Betrieb des Fadenliefergerätes unabhängig von der jeweils gewählten Drehrichtung des Randeseintritt.

    [0012] Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Ausführungsform gemäß Anspruch 6, weil sich bereits abgelagerte Verunreinigungen bei nachlassender Zentrifugalkraft nach innen in die Entspannungszone entspannen und bei Beschleunigung des Ringes losgerissen werden.

    [0013] Baulich einfach ist die Ausführungsform gemäß Anspruch 7. Das Fangelement kann bereits bei der Herstellung des Gehäuseflansches angeformt werden. Es ist aber auch denkbar, das Fangelement nachträglich anzubringen, z.B. anzukleben, anzuschrauben oder auf andere Weise zu befestigen.

    [0014] Eine alternative Ausführungsform geht aus Anspruch 8 hervor. Die Vertiefung erbringt ebenfalls die Funktion eines Fangelementes.

    [0015] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 9 wird durch die Strukturierung an der Oberfläche des Vorsprungs eine zusätzliche Störung beim Aufbau einer Verunreinigungsschicht erreicht.

    [0016] Die Ausführungsform gemäß Anspruch 10 ist baulich einfach und wirkungsvoll. Die Vertiefung schafft gleichzeitig die Losbrechfläche bzw. die Abweisefläche für jede Drehrichtung, während der Grund der Vertiefung die nötige Entspannungszone schafft.

    [0017] Wenn der Vorsprung bzw. die Vertiefung scharfkantig ist, gemäß Anspruch 11, ergibt sich eine besonders gute Wirkung.

    [0018] Mit der Ausführungsform gemäß Anspruch 12 lassen sich bei nahezu allen Fadenqualitäten hervorragende Ergebnisse erzielen.

    [0019] Ähnlich günstige Wirkung hat eine Vertiefung mit der Ausbildung gemäß Anspruch 13.

    [0020] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform geht aus Anspruch 14 hervor. Der Randwulst der Hinterwicklungs-Schutzrinne wird für eine zusätzliche Aufgabe herangezogen, da er mit der Vertiefung für das Lösen und Herausbefördern von Verunreinigungen betraut ist. Die Schutzrinne hat hingegen den Effekt, bei einer Hinterwicklung, bei der der Faden hinter den Ring gelangt, zu verhindern, daß der Faden ins Innere des Fadenliefergeräts eindringt.

    [0021] Schließlich ist es gemäß Anspruch 15 zweckmäßig, mehrere Fangelemente um den Umfang zu verteilen, daß insbesondere eine unregelmäßige Anordnung den Störeffekt begünstigt.

    [0022] Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1
    einen schematischen Längsschnittansicht einer ersten Ausführungsform eines Fadenliefergerätes,
    Fig. 2
    einen Teil eines Längsschnitts einer anderen Ausführungsform eines Fadenliefergeräts,
    Fig. 3
    einen Teil des Gehäuses des Fadenliefergeräts der Fig. 2 mit unterschiedlich ausgebildeten Fangelementen,
    Fig. 4
    einen Teil eines Querschnitts einer weiteren Ausführungsform,
    Fig. 5
    eine Ansicht ähnlich der von Fig. 3 zum Gehäusflansch des Fadenliefergeräts gemäß Fig. 1, und
    Fig. 6
    einen Schnitt in der Ebene IV in Fig. 5.


    [0023] Ein Fadenliefergerät F gemäß Fig. 1 (Längsschnitt mit Schraffur nur für die Erfindung bedeutsamer Komponenten) weist ein stationäres Gehäuse 1 auf, an dem ein längsverlaufender Ausleger 2 befestigt ist. Das Gehäuse 1 wird mit einer Halterung 3 festgelegt. Im Gehäuse 1 ist eine Antriebswelle 4 drehbar gelagert, z.B. mit Wälzlagern 17, die mittels eines Elektromotors 5 drehantreibbar ist. Auf der Welle 4 ist eine Speichertrommel 6 mittels Lagerungen 18 drehbar gelagert, die durch im Gehäuse 1 und in der Speichertrommel 6 angeordnete, aufeinander ausgerichtete Permanentmagneten 15 und 16 am Mitdrehen mit der Welle 4 gehindert wird (stationäre Speichertrommel). In etwa in Verlängerung mit der Achse der Speichertrommel 6 ist am Ausleger 2 eine Fadenöse 7 für den über Kopf von der Speichertrommel 6 abgezogenen Faden vorgesehen. Mit der Speichertrommel 6 wirkt, ggfs., eine ringförmige Fadenabzugsbremse 8 zusammen, die im Ausleger 2 abgestützt ist.

    [0024] An der Antriebswelle 4 ist ein Aufwickelelement 9 (Aufwickelrohr) angebracht, durch das der die in ihrem hinteren Bereich hohle Welle 4 durchsetzende Faden in Windungen auf der Speichertrommel 6 abgelegt wird. Das Aufwickelelement 9 kann in eine kegelförmige Scheibe 10 integriert sein, und weist einen annähernd zylindrischen Rand 11 auf. Das Gehäuse 1 ist mit einem stationären Gehäuseflansch 12 versehen, der mit einer Überlagerung Ü unter den Rand 11 greift und mit diesem einen nach links axial offenen Spaltbereich S definiert. In Fig. 1 ist im Gehäuseflansch 12 in einer annähernd zylindrischen Umfangsfläche 13 eine Hinterwicklungs-Schutzrinne 13' eingeformt, die mit einem Randwulst 14 endet, der unter den Ring 11 greift. Im Bereich des Randwulstes 14 bzw. des Außenumfangs 13 des Gehäuseflansches 12 ist wenigstens ein Fangelement C vorgesehen, das anhand der Fig. 5 und 6 im Detail erläutert wird.

    [0025] Bei der Ausführungsform des Fadenliefergeräts F gemäß Fig. 2 liegen ähnliche Komponenten vor wie beim Fadenliefergerät der Fig. 1. Die vom Elektromotor 5 drehantreibbare Welle 14 trägt das Aufwickelelement 9 und die Speichertrommel 6, die mittels der Permanentmagneten 15, 16 am Mitdrehen gehindert wird. Es arbeitet mit dem Speicherkörper 6 ggfs. eine ringförmige Fadenbremse zusammen. Der Außenumfang 13 des Gehäuseflansches 12 ist annähernd zylindrisch und greift von innen unter den Rand 11 der Scheibe 10 des Aufwickelelementes 9. Die Welle 4 ist mit Wälzlagern 17 im Gehäuse 1 gelagert, während der Speicherkörper 6 mit Wälzlagern 18 auf der Welle 4 gelagert ist.

    [0026] In dem zwischen dem Rand 11 und der Umfangsfläche 13 des Gehäuseflansches 12 definierten Spaltbereich S ist wenigstens ein Fangelement C vorgesehen, das anhand der Fig. 3 und 4 näher erläutert werden wird.

    [0027] Anstelle der Fadenbremse 8 könnte auch eine Fadenmeßvorrichtung mit der Speichertrommel 6 zusammenarbeiten. Ferner könnte die Speichertrommel 6 drehantreibbar sein und dann das Wickelelement 9 definieren, wobei zwischen dem Rand 11 und dem Gehäuseflansch 12 die gleiche Zusammenwirkung vorliegt, wie in den Fig.1, 2 gezeigt.

    [0028] Beim Verarbeiten von Fadenmaterial auf Fadenliefergeräten entstehen in beträchtlichem Maß Verunreinigungen, z.B. Faserstückchen, Staub und vor allem Flusen, die die unangenehme Eigenschaft haben, an metallischen oder aus Kunststoff bestehenden Komponenten zu haften bzw. durch Luftströmungen überall hingetragen zu werden und sich dann abzulagern. Auch an der Innenseite des Randes 12 lagern sich Verunreinigungen ab, die gegegebenenfalls nach innen, z.B. zu den Wälzlagern 17, gelangen und den Betrieb des Fadenliefergeräts empfindlich stören können. Der Spaltbereich S ist nämlich aus fertigungstechnischen Gründen (z.B. wegen Fertigungstoleranzen) erforderlich. Da das Aufwickelelement 9 manchmal steht, beschleunigt oder verzögert wird, oder mit hoher Geschwindigkeit läuft, läßt sich eine Luftströmung von außen nach innen bzw. von innen nach außen durch den Spaltbereich S nicht vermeiden. Zur Vermeidung von starken Ablagerungen im Spaltbereich S und im Inneren des Fadenliefergeräts und zum Losreißen von Verunreinigungen und Abfördern nach außen ist das wenigstens eine Fangelement C vorgesehen.

    [0029] Gemäß Fig. 3 trägt der Gehäuseflansch 12 des Gehäuses 1 an seinem in etwa zylindrischen Außenumfang 13 wenigstens ein Fangelement C in Form eines Vorsprunges 19, das zweckmäßigerweise einstückig mit dem Gehäuseflansch 12 ausgebildet ist und zwischen 1 bis 5 mm hoch ist. Der Vorsprung 19 befindet sich im Bereich der Überlappung Ü zwischen dem strichliert dargestellten Ring 11 und dem Gehäuseflansch 12. Der in der Mitte von Fig. 3 gezeigte Vorsprung 19 besitzt in Drehrichtung vordere und hintere Abweiseflächen 20, 20', die jeweils mit einer Losbrechfläche 21 zusammengefaßt ist. Zumindest die Losbrechfläche 21 erstreckt sich annähernd radial zur Achse des Gehäuses 1. Sie ist gegebenenfalls sogar hinterschnitten. Die Abweiseflächen 20, 20' sind für beiden möglichen Drehrichtungen A bzw. B des Ringes vorgesehen, um jeweils eine Abförderkraft in Fig. 3 nach links auf von der Innenseite des Ringes 11 abgelöste Verunreinigungen auszuüben und diese aus dem Spaltbereich S abzufördern. Es können mehrere solcher dreieckigen Vorsprünge 19 entlang des Umfangs des Gehäuseflansches 12 vorgesehen sein. Wird der Ring 11 stets nur mit derselben Drehrichtung A oder B angetrieben, dann reicht eine Losbrechfläche 21 bzw. eine mit einer Losbrechfläche 21 zusammengefaßte Abweisefläche 20 bzw. 20', die der Drehrichtung A oder B entgegengesetzt ist.

    [0030] In Fig. 3 oben und unten ist alternativ oder additiv ein Fangelement eines in Umfangsrichtung längeren Vorsprungs 19 angedeutet, der eine Abweisefläche 20 bzw. 20' trägt, die mit einer in etwa radialen Losbrechfläche 21 zusammengefaßt ist. Der Außenumfang des Vorsprunges 19 könnte, wie bei 25 angedeutet, strukturiert sein, z.B. quergerippt oder mit Sägezähnen ausgestattet. Die nach links gerichtete Spitze des mittleren Vorsprungs 19 bzw. der linksseitige Umfangsrand 21 der beiden anderen Vorsprünge schließen in etwa mit der Kontur des Ringes 11 ab bzw. stehen nach links über diesen vor.

    [0031] In Fig. 4 ist eine vereinfachte Ausführungsform angedeutet, bei der das Fangelement C nur als einfache axiale Rippe oder stiftartiger Vorsprung 19 ausgebildet ist, der an beiden Seiten Losbrechflächen 21 bzw. Abweiseflächen 20 definiert. In den Fig. 3 und 4 ist in Drehrichtung jeweils vor dem Fangelement eine Entspannungszone Z vorgesehen, in der die Spaltweite größer ist als direkt oberhalb des Fangelementes C. Die Oberseite des Fangelementes C liegt der Innenseite lla des Randes 11 mit geringem Abstand gegenüber.

    [0032] Dreht sich in Fig. 4 der Rand 11 in der angegebenen Drehrichtung, dann können sich Verunreinigungen an der Innenseite 11a nur mit geringer Dicke ablagern, weil die Losbrechfläche 21 weiter nach innen ragende Verunreinigungen sofort losreißt bzw. wegdrängt. Haben sich bei schnell laufendem Rand 11 Verunreinigungen an der Innenseite 11a abgelagert, und kommt der Rand 11 zum Stillstand oder zu einer langsameren Drehbewegung, dann entspannen sich die elastischen Verunreinigungen in die Entspannungszone Z hinein, ehe sie nachfolgend von der aufragenden Losbrechfläche 21 losgerissen werden. Ein sich an der Losbrechfläche 21 verhakendes Flusenbüschel streicht an der Innenseite 11a entlang, bis sämtliche Verunreinigungen losgerissen sind und dann nach außen aus dem Spaltbereich S herausfliegen. Ist die Losbrechfläche 21 mit einer Abweisfläche 20 zusammengefaßt, dann wird das Abfördern von Verunreinigungen noch begünstigt, so wie in Fig. 3 angedeutet.

    [0033] Bei der Ausführungsform der Fig. 5 und 6 (entsprechend dem Fadenliefergerät der Fig. 1) ist das Fangelement C in einen Randwulst 14 einer Hinterwicklungs-Schutzrinne 13' in Form einer Vertiefung N eingeformt, die z.B. für die Drehrichtung A des Ringes 11 mit ihrer in etwa radial stehenden Begrenzungsfläche die Losbrechfläche 21 definiert. Bei der weiter unten gezeigten Vertiefung N in Fig. 5 sind die Begrenzungsflächen schräg angestellt (Winkel α) so daß die für die Drehrichtung A bestimmte Begrenzungsfläche sowohl eine Losbrechfläche 21 als auch eine Abweisefläche 20 für Verunreinigungen definiert, die nach außen abgefördert werden.

    [0034] Die Rinne 13' dient dazu, Fadenwindungen aufzunehmen und zu sammeln, die bei fehlerhafter Wicklung auf die Speichertrommel dort angelangt sind und nicht in den Spaltbereich S eintreten sollen.

    [0035] In Fig. 6 ist erkennbar, daß die Begrenzungsflächen 23, 24 der Vertiefung N jeweils eine Losbrechfläche 20 und eine Abweisefläche 21 definieren können, und zwar zweckmäßigerweise sehr scharfkantig, und zwar beispielsweise für die Drehrichtung A, wobei der Grund 22 der Vertiefung N die Entspannungszone Z bildet. Die Vertiefung N im Randwulst 14 ist annähernd rechteckig. Ihre Länge in Umfangsrichtung liegt zwischen 7 und 8 mm, ihre Tiefe kann ca. 4 bis 5 mm betragen. Die Begrenzungsflächen 24 und 23 können auch hinterschnitten sein, um Haken zu bilden. Eine Schrägstellung der Begrenzungsflächen wie in Fig. 5, unten, ist ebenfalls möglich.

    [0036] Zweckmäßigerweise sind mehrere Vorsprünge 10 bzw. Vertiefungen N in Umfangsrichtung des Gehäuseflansches 12 verteilt.

    [0037] Bei Verwendung der vorerwähnten Fangelemente C zeigt sich in der Praxis eine erstaunliche Reinigungswirkung gegen Verunreinigungen, wobei auch eine Ansammlung von Verunreinigungen im Inneren des Fadenliefergeräts, z.B. bei den Wälzlagern 17, kaum noch auftritt, und zwar auch dann, wenn keine Abweisefläche sondern nur wenigstens eine Losbrechfläche vorgesehen ist. Zurückzuführen ist dies vermutlich darauf, daß die losgerissenen Verunreinigungen den Weg des geringsten Widerstands, d.h. durch die Öffnung des Spaltbereiches S nach außen wählen und nicht den schwierigeren und gegen die Zentrifugalkraft zu durchlaufenden Weg nach innen in das Fadenliefergerät. Dies erstaunliche und positive Wirkung ist praktisch bei allen verarbeitenden Fadenqualitäten festzustellen.


    Ansprüche

    1. Fadenliefergerät mit einem relativ zu einem stationären Gehäuse drehantreibbaren Aufwickelelement (9), das einen äußeren, ringähnlichen Rand (11) aufweist, der in einem offenen Spaltbereich (5) einen innenliegenden Gehäuseflansch (12) überlappt, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Überlappung (Ü) an wenigstens einer Stelle des Außenumfangs (13) des Gehäuseflansches (12) ein Fangelement (C) für innenseitig am Rand (11) haftende Verunreinigungen vorgesehen ist, das in den Spaltbereich (S) vorspringt oder aus dem Spaltbereich (S) zurücktritt.
     
    2. Fadenliefergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fangelement (C) eine der Drehrichtung (A) oder (B) des Randes (11) entgegenweisende, in etwa radial, vorzugsweise hinterschnittene, Losbrechfläche (21) aufweist.
     
    3. Fadenliefergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Fangelement(C) eine zur Drehrichtung (A) oder (B) des Randes (11) schräg verlaufende Abweisefläche (20, 20') vorgesehen ist, in Richtung zur Öffnung des Spaltbereiches (S) zurückweichend, vorzugsweise gerade oder gekrümmt zurückweichend, ausgebildet ist.
     
    4. Fadenliefergerät nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Losbrechfläche (21) und die Abweisefläche (20, 20') zusammengefaßt sind.
     
    5. Fadenliefergerät nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Drehrichtung (A) oder (B) des Ringes wenigstens eine Losbrechfläche (21) und, gegebenenfalls, eine Abweisefläche (20, 20') vorgesehen sind.
     
    6. Fadenliefergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Drehrichtung (A) oder (B) des Randes (11) vor dem Fangelement (C) eine Entspannungszone (Z) vorgesehen ist, in deren Erstreckung in Umfangsrichtung die Spaltweite größer ist als oberhalb des Fangelements (C).
     
    7. Fadenliefergerät nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Fangelement (C) ein in Umfangsrichtung des Gehäuseflansches (12) begrenzter Vorsprung (19) auf dem Außenumfang des Gehäuseflansches (12) ist, vorzugsweise ein einstückig mit dem Gehäuseflansch ausgebildeter Vorsprung.
     
    8. Fadenliefergerät nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Losbrechfläche (21) und, gegebenenfalls, die Abweisefläche (20, 20') von der wenigstens einen, in etwa radialen Begrenzungsfläche (23, 24) einer in den Gehäuseflansch (12) eingeformten, nach außen offenen Vertiefung (N) gebildet wird.
     
    9. Fadenliefergerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (19) eine oberflächliche Struktur (25), z.B. Querrippen oder eine Sägezahnung, trägt.
     
    10. Fadenliefergerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (N) zwei in etwa radiale, von einem Vertiefungsgrund (22) hoch ragende Begrenzungsflächen (23, 24) aufweist, deren jede ein Fangelement (C) für eine Drehrichtung (A) oder (B) bildet, und daß die Entspannungszone (Z) vom Vertiefungsgrund (22) zwischen den Begrenzungsflächen (23, 24) gebildet wird.
     
    11. Fadenliefergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (19) bzw. die Vertiefung (N) scharfkantig ist.
     
    12. Fadenliefergerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (19) ca. 1,0 bis 3,0 mm hoch ist.
     
    13. Fadenliefergerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (N) in Drehrichtung ca. 4 bis 10 mm, vorzugsweise 7 bis 8 mm, lang, und ca. 2 bis 6 mm, vorzugsweise 4 bis 5 mm, tief ist.
     
    14. Fadenliefergerät nach wenigstens einem der Ansprüche 8, 10 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (N) in einen Randwulst (14) einer bei der axialen Öffnung des Spaltbereiches (S) vorgesehenen, umlaufenden Hinterwicklungs-Schutzrinne (13') des Gehäuseflansches (12) eingeformt ist.
     
    15. Fadenliefergerät nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß über den Umfang des Gehäuseflansches (12) mehrere Fangelemente (C) in regelmäßigen oder unregelmäßigen Umfangsabständen verteilt angeordnet sind.
     


    Claims

    1. A yarn feeding device comprising a winding element (9) which is rotatingly drivable relative to a stationary housing and which has an outer, ring-like edge (11) that overlaps an interior housing flange (12) in an open gap portion (S), characterized in that a catching element (C) for catching dirt adhering to the inner surface of said edge (11) is provided within an overlap (Ü) at at least one point of the outer circumference (13) of said housing flange (12), with said catching element (C) projecting into said gap portion (S) or receding from said gap portion (S).
     
    2. The yarn feeding device according to claim 1, characterized in that said catching element (C) has an approximately radial, preferably undercut entraining surface (21) which is oriented towards the rotational direction (A) or (B) of said edge (11).
     
    3. A yarn feeding device according to claim 1, characterized in that said catching element (C) has provided thereon a deflection surface (20, 20') which extends in a direction oblique to said rotational direction (A) or (B) of said edge (11) and which is made to recede in the direction towards the opening of said gap portion (S), preferably in straight or curved fashion.
     
    4. The yarn feeding device according to at least one of claims 1 to 3, characterized in that said entraining surface (21) and said deflection surface (20, 20') are combined.
     
    5. The yarn feeding device according to at least one of claims 1 to 4, characterized in that at least one entraining surface (21) is provided for each rotational direction (A) or (B) of the ring and, optionally, one deflection surface (20, 20').
     
    6. The yam feeding device according to claim 1, characterized in that a relaxation zone (Z) is provided in the rotational direction (A) or (B) of said edge (11) in front of said catching element (C), with the gap width being greater in circumferential direction in the extension of said relaxation zone (Z) than above said catching element (C).
     
    7. The yarn feeding device according to at least one of claims 1 to 6, characterized in that said catching element (C) is a projection (19) which is defined in the circumferential direction of said housing flange (12) and provided on the outer circumference of said housing flange (12), i.e., preferably a projection which is integral with said housing flange.
     
    8. The yarn feeding device according to at least one of claims 1 to 6, characterized in that said entraining surface (21) and, optionally, said deflection surface (20, 20') are formed by the at least one, approximately radial boundary surface (22, 24) of a recess (N) which is molded into the housing flange (12) and is open to the outside.
     
    9. The yarn feeding device according to claim 7, characterized in that said projection (19) has a surface structure (25), e.g. transverse ribs or saw teeth.
     
    10. The yarn feeding device according to claim 8, characterized in that said recess (N) comprises two, approximately radial, boundary surfaces (23, 24) which rise upwards from a recess bottom (22), and of which each forms a catching element (C) for a rotational direction (A) or (B), and that said relaxation zone (Z) is formed by the recess bottom (22) between said boundary surfaces (23, 24).
     
    11. The yarn feeding device according to any one of claims 1 to 10, characterized in that said projection (19) or said recess (N) is sharp-edged.
     
    12. The yam feeding device according to claim 7, characterized in that said projection (19) has a height of about 1.0 mm to 3.0 mm.
     
    13. The yarn feeding device according to claim 8, characterized in that in the rotational direction said recess (N) has a length of about 4 mm to 10 mm, preferably 7 mm to 8 mm, and a depth of about 2 mm to 6 mm, preferably 4 to 5 mm.
     
    14. The yarn feeding device according to at least one of claims 8, 10 and 13, characterized in that said recess (N) is molded into an edge bead (14) of a surrounding protection means (13') of said housing flange (12) for protection against unintendedly formed windings behind the disk, said protection means (13') being provided at the axial opening of said gap portion (S).
     
    15. The yarn feeding device according to at least one of claims 1 to 14, characterized in that a plurality of catching elements (C) are distributed over the circumference of said housing flange (12) and are arranged at regular or irregular circumferential distances.
     


    Revendications

    1. Dispositif d'amenée de fil, comprenant un élément enrouleur (9) susceptible d'être mis en rotation relativement à un boîtier stationnaire et présentant un bord (11) extérieur similaire à une bague, lequel bord recouvre dans une zone fendue (S) ouverte, une bride de boîtier (12) située à l'intérieur, caractérisé en ce qu'à l'intérieur du recouvrement (Ü), à au moins un endroit de la circonférence extérieure (13) de la bride de boîtier (12), un élément d'arrêt (C) est prévu pour des impuretés collant au bord (11) côté intérieur, qui saillit dans la zone fendue (S) ou sort de la zone fendue (S).
     
    2. Dispositif d'amenée de fil selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'élément d'arrêt (C) présente une surface d'arrachement (21) opposée au sens de rotation (A) ou (B) du bord (11), à peu près radialement, et de préférence contre-dépouillée.
     
    3. Dispositif d'amenée de fil selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'élément d'arrêt (C) est doté d'une surface de déflexion (20, 20') s'étendant obliquement par rapport au sens de rotation (A) ou (B) du bord (11), qui est réalisée en retrait en direction de l'ouverture de la zone fendue (S), retrait de préférence droit ou courbe.
     
    4. Dispositif d'amenée de fil selon au moins l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la surface d'arrachement (21) et la surface de déflexion (20, 20') sont réunies.
     
    5. Dispositif d'amenée de fil selon au moins l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que pour chaque sens de rotation (A) ou (B) de la bague, au moins une surface d'arrachement (21) et, le cas échéant, une surface de déflexion (20, 20') sont prévues.
     
    6. Dispositif d'amenée de fil selon la revendication 1, caractérisé en ce dans le sens de rotation (A) ou (B) du bord (11), avant l'élément d'arrêt (C), une zone de détente (Z) est prévue, dans l'extension de laquelle, dans le sens circonférentiel, la largeur de fente est plus grande qu'au-dessus de l'élément d'arrêt (C).
     
    7. Dispositif d'amenée de fil selon au moins l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'élément d'arrêt (C) est une saillie (19) limitée dans le sens circonférentiel de la bride de boîtier (12) sur la circonférence extérieure de la bride de boîtier (12), de préférence une saillie réalisée en une pièce avec ladite bride de boîtier.
     
    8. Dispositif d'amenée de fil selon au moins l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que la surface d'arrachement (21) et, le cas échéant, la surface de déflexion (20, 20') sont formées par la - au moins - une surface de limitation (23, 24) à peu près radiale d'un creux (N) formé dans la bride de boîtier (12) et ouvert vers l'extérieur.
     
    9. Dispositif d'amenée de fil selon la revendication 7, caractérisé en ce que la saillie (19) porte une structure (25) superficielle, par exemple des nervures transversales ou une structure en dents de scie.
     
    10. Dispositif d'amenée de fil selon la revendication 8, caractérisé en ce que le creux (N) présente deux surfaces de limitation (23, 24) à peu près radiales se dressant vers le haut depuis un fond de creux (22), dont chacune forme un élément d'arrêt (C) pour un sens de rotation (A) ou (B), et en ce que la zone de détente (Z) est formée par le fond de creux (22) entre les surfaces de limitation (23, 24).
     
    11. Dispositif d'amenée de fil selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisé en ce que la saillie (19) resp. le creux (N) est à bords vifs.
     
    12. Dispositif d'amenée de fil selon la revendication 7, caractérisé en ce que la hauteur de la saillie (19) est d'environ 1,0 à 3,0 mm.
     
    13. Dispositif d'amenée de fil selon la revendication 8, caractérisé en ce que la longueur du creux (N) dans le sens de rotation est d'environ 4 à 10 mm, de préférence 7 à 8 mm, et la profondeur d'environ 2 à 6 mm, de préférence 4 à 5 mm.
     
    14. Dispositif d'amenée de fil selon au moins l'une des revendications 8, 10 et 13, caractérisé en ce que le creux (N) est formé dans un bourrelet latéral (14) d'une rigole de protection (13') périphérique de la bride de boîtier (12), rigole empêchant l'enroulement à l'arrière, prévue à l'ouverture axiale de la zone fendue (S).
     
    15. Dispositif d'amenée de fil selon au moins l'une des revendications 1 à 14, caractérisé en ce que plusieurs éléments d'arrêt (C) sont disposés sur la circonférence de la bride de boîtier (12), répartis à distances régulières ou irrégulières sur ladite circonférence.
     




    Zeichnung