(19)
(11) EP 0 974 279 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.01.2000  Patentblatt  2000/04

(21) Anmeldenummer: 99250144.5

(22) Anmeldetag:  30.04.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A43B 7/32, A43B 1/00, A43B 23/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 30.04.1998 DE 29807824 U

(71) Anmelder: Rathert, Burkhard
38518 Gifhorn (DE)

(72) Erfinder:
  • Rathert, Burkhard
    38518 Gifhorn (DE)

   


(54) Schutzstiefel oder -schuhe für Arbeiten mit Flüssigkeitsstrahlern und -werkzeugen bis ca. 3500 Bar


(57) Der Schutzstiefel oder Schutzschuh für Hochdruckarbeiten mit Flüssigkeitsstrahlern bis ca. 3500 Bar erhält speziell eingebaute, meist mehrlagige flexible und leichte Hochdruckschutzeinlagen welche, je nach Druck- und Anwendungsbereich, aus unterschiedlichen geeigneten Materialien, Materialformen und -größen bestehen. Die Hochdruckschutzeinlagen können ein- oder mehrlagig in verschiedenen Kombinationen und Stiefelbereichen eingebaut sein (1,2).
Die äußere Lage der Hochdruckschutzbereiche des Stiefels oder der Schuhe (1,2,4) ist farblich anders als die Restbereiche (3,5) des Stiefels ausgeführt. Die eingebauten Schutzschichten tragen kaum auf und erlauben einen guten Tragekomfort der Hochdruckschutzstiefel und -schuhe.




Beschreibung

Der Schutzanspruch



[0001] Schutzstiefel oder -schuhe für Arbeiten mit Flüssigkeitsstrahlern und - werkzeugen bis ca. 3500 Bar Druck
gehört entsprechend der Klassifizierung der Berufsgenossenschaften (BG's) in den Bereich des Arbeitsschutzes/Körperschutz, Füße und unterer Beinbereich.

[0002] In den letzten Jahren ist der Anteil der Arbeiten mit Flüssigkeitsstrahlern, insbesondere mit manuellen Wasserhochdruckwerkzeugen, in einer großen Anzahl von Arbeitsbereichen ständig gestiegen. Zum einen ist der Einsatz dieser Werkzeuge sehr umweltfreundlich, zum anderen ist die Effektivität durch immer höhere Drücke bei gleichzeitiger Reduzierung der Wassermengen höher geworden und die Einsatzmöglichkeiten haben sich dadurch auch vergrößert.

[0003] Die Wirkung eines solch effektiven Wasserstrahles ist durchaus mit einem kontinuierlichen Schuß zu vergleichen, so daß es bei Fehlbedienungen oder Unfällen immer wieder u. Umst., zu schwersten Verletzungen, teilweise auch mit Todesfolge, kommt. Während sich die anderen Körperteile gut durch entsprechende Kleidung schützen lassen, ist der Fußbereich besonders gefährdet, auch dadurch, daß viele der Hochdruckarbeiten mit Arbeitslanzen im unteren Bereich vor dem Werker durchgeführt werden.

[0004] Da spezielle Arbeitsschuhe/ -stiefel, welche diesen Sicherheitsanforderungen genügen, auf dem Weltmarkt nicht zu kaufen sind, haben sich einige dieser Anwender bereits eigene Schutz-Hilfsmittel in Form von aufschnall-, umschnall- oder aufmontierbaren Vorrichtungen oder Gamaschen aus Blech, Kunststoff, Leder, Geweben usw. hergestellt. Andere haben auch Versuche mit verschiedenen Schuh/Stiefeleinsätzen gemacht.

[0005] Alle diese Maßnahmen haben den großen Nachteil, daß sie zum Teil Verschmutzen, dadurch immer schwerer und unhandlich sowie unansehnlich werden, dadurch nicht praktikabel, nicht beständig, durch außenliegende Schnallen/Riemen sogar wegen Stolpergefahr gefährlich oder Lösungen von den Werkern mit angenommen werden.

[0006] Diese Probleme werden mit dem Schutzstiefel/-schuh der im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.

[0007] Mit der Erfindung wird erreicht, daß die Füße und unteren Beinbereiche der Werker effektiv und ohne störende Anhängsel bei hohem Tragekomfort wirksam geschützt werden. Die erforderlichen Schutzbereiche im Stiefel/Schuh können auf Kundenwunsch in der Fertigung berücksichtigt oder auch kombiniert werden, ebenso wie der zulässige Druckbereich durch die Anzahl der eingebrachten Schutzschichten in den Stiefel/Schuh beeinflußt werden kann.

[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Skizze (Seite 3) mit Figur 1-3 erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
mehrschichtige Schutzeinlage Vorderfuß Spannbereich
Fig. 2
mehrschichtige Schutzeinlage Enkelbereich außen
Fig. 3
Gummi-Schutzstiefel mit verschiedenen Schutzzonen


[0009] Die Schutzeinlegen Figur 1+2 bestehen aus je 10 Schichten durch Pressung miteinander verbundenen Dynema-Material und haben einen Schutzbereich bis ca. 2000 Bar Wasserdruck, geschossen über die Düse einer Arbeitslanze mit ca. 70-80 mm Abstand. Die ca. 4-5 mm dicken Einlagen sind flexibel und aus fertigungstechnischen- und Überlappungsgründen an den entsprechenden Seiten abgeflacht auslaufend. Während des Fertigungsprozesses für den Gummistiefel werden die Schutzeinlagen, Fig. 1 in Schutzzone 1 und Fig. 2 in Schutzzone 2 (Fig. 3) in der im Schutzanspruch aufgeführten Weise und mit den entsprechenden Merkmalen einlaminiert bzw. eingebaut.

[0010] In diesen Fall ist die Schutzzone 4, wie meistens üblich, durch eine Stahlkappe gesichert und der Sohlenbereich 3 durch ein dünnes Edelstahlblech. Der Stiefelschaft, Schutzbereich 5, benötigt keinen zusätzlichen Schutz, da der Werker eine lange, hochdrucksichere Hose über den Stiefel trägt.


Ansprüche

1. Schutzansprüche
für Schutzstiefel oder -schuhe für Arbeiten mit Flüssigkeitsstrahlern und -werkzeugen bis ca. 3500 Bar Druck,
   dadurch gekennzeichnet, daß sie

flexible (bewegliche) Gewebe, Follen in einer oder mehreren Lagen
   aus

widerstandsfähigen, hochreißfesten Kunststoffmateriallen (z.B. Kevlar oder Dynema)
   oder aus

gewirkten oder geflochtenen Metallgeweben oder in Kombination beider Materialien
   enthalten, und zwar in der Form, daß sie

in einen oder mehreren Bereichen der Stiefel/Schuhe integriert oder eingearbeitet sind
   und zwar in der Form, daß sie nun

trotz höchstdruckfester (ähnlich schußfester) Eigenschaften

nach wie vor, durch fixiert nachgebenden Einbau der Schutzlagen zwischen den (z. B. laminierten und vulkanisierten) Schuhlagen (Schutzlagen nicht in allen Punkten fest mit den umgebenden Schichten verbunden) einen hohen Tragekomfort haben,

sich vom äußeren Aussehen her kaum verändern und damit auch

keine störenden Außenriemen, -schnallen oder sonstige Verschlüsse haben


 




Zeichnung