Der Schutzanspruch
[0001] Schutzstiefel oder -schuhe für Arbeiten mit Flüssigkeitsstrahlern und - werkzeugen
bis ca. 3500 Bar Druck
gehört entsprechend der Klassifizierung der Berufsgenossenschaften (BG's) in den Bereich
des Arbeitsschutzes/Körperschutz, Füße und unterer Beinbereich.
[0002] In den letzten Jahren ist der Anteil der Arbeiten mit Flüssigkeitsstrahlern, insbesondere
mit manuellen Wasserhochdruckwerkzeugen, in einer großen Anzahl von Arbeitsbereichen
ständig gestiegen. Zum einen ist der Einsatz dieser Werkzeuge sehr umweltfreundlich,
zum anderen ist die Effektivität durch immer höhere Drücke bei gleichzeitiger Reduzierung
der Wassermengen höher geworden und die Einsatzmöglichkeiten haben sich dadurch auch
vergrößert.
[0003] Die Wirkung eines solch effektiven Wasserstrahles ist durchaus mit einem kontinuierlichen
Schuß zu vergleichen, so daß es bei Fehlbedienungen oder Unfällen immer wieder u.
Umst., zu schwersten Verletzungen, teilweise auch mit Todesfolge, kommt. Während sich
die anderen Körperteile gut durch entsprechende Kleidung schützen lassen, ist der
Fußbereich besonders gefährdet, auch dadurch, daß viele der Hochdruckarbeiten mit
Arbeitslanzen im unteren Bereich vor dem Werker durchgeführt werden.
[0004] Da spezielle Arbeitsschuhe/ -stiefel, welche diesen Sicherheitsanforderungen genügen,
auf dem Weltmarkt nicht zu kaufen sind, haben sich einige dieser Anwender bereits
eigene Schutz-Hilfsmittel in Form von aufschnall-, umschnall- oder aufmontierbaren
Vorrichtungen oder Gamaschen aus Blech, Kunststoff, Leder, Geweben usw. hergestellt.
Andere haben auch Versuche mit verschiedenen Schuh/Stiefeleinsätzen gemacht.
[0005] Alle diese Maßnahmen haben den großen Nachteil, daß sie zum Teil Verschmutzen, dadurch
immer schwerer und unhandlich sowie unansehnlich werden, dadurch nicht praktikabel,
nicht beständig, durch außenliegende Schnallen/Riemen sogar wegen Stolpergefahr gefährlich
oder Lösungen von den Werkern mit angenommen werden.
[0006] Diese Probleme werden mit dem Schutzstiefel/-schuh der im Schutzanspruch 1 aufgeführten
Merkmale gelöst.
[0007] Mit der Erfindung wird erreicht, daß die Füße und unteren Beinbereiche der Werker
effektiv und ohne störende Anhängsel bei hohem Tragekomfort wirksam geschützt werden.
Die erforderlichen Schutzbereiche im Stiefel/Schuh können auf Kundenwunsch in der
Fertigung berücksichtigt oder auch kombiniert werden, ebenso wie der zulässige Druckbereich
durch die Anzahl der eingebrachten Schutzschichten in den Stiefel/Schuh beeinflußt
werden kann.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Skizze (Seite 3) mit Figur
1-3 erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- mehrschichtige Schutzeinlage Vorderfuß Spannbereich
- Fig. 2
- mehrschichtige Schutzeinlage Enkelbereich außen
- Fig. 3
- Gummi-Schutzstiefel mit verschiedenen Schutzzonen
[0009] Die Schutzeinlegen Figur 1+2 bestehen aus je 10 Schichten durch Pressung miteinander
verbundenen Dynema-Material und haben einen Schutzbereich bis ca. 2000 Bar Wasserdruck,
geschossen über die Düse einer Arbeitslanze mit ca. 70-80 mm Abstand. Die ca. 4-5
mm dicken Einlagen sind flexibel und aus fertigungstechnischen- und Überlappungsgründen
an den entsprechenden Seiten abgeflacht auslaufend. Während des Fertigungsprozesses
für den Gummistiefel werden die Schutzeinlagen, Fig. 1 in Schutzzone 1 und Fig. 2
in Schutzzone 2 (Fig. 3) in der im Schutzanspruch aufgeführten Weise und mit den entsprechenden
Merkmalen einlaminiert bzw. eingebaut.
[0010] In diesen Fall ist die Schutzzone 4, wie meistens üblich, durch eine Stahlkappe gesichert
und der Sohlenbereich 3 durch ein dünnes Edelstahlblech. Der Stiefelschaft, Schutzbereich
5, benötigt keinen zusätzlichen Schutz, da der Werker eine lange, hochdrucksichere
Hose über den Stiefel trägt.
1. Schutzansprüche
für Schutzstiefel oder -schuhe für Arbeiten mit Flüssigkeitsstrahlern und -werkzeugen
bis ca. 3500 Bar Druck,
dadurch gekennzeichnet, daß sie
flexible (bewegliche) Gewebe, Follen in einer oder mehreren Lagen
aus
widerstandsfähigen, hochreißfesten Kunststoffmateriallen (z.B. Kevlar oder Dynema)
oder aus
gewirkten oder geflochtenen Metallgeweben oder in Kombination beider Materialien
enthalten, und zwar in der Form, daß sie
in einen oder mehreren Bereichen der Stiefel/Schuhe integriert oder eingearbeitet
sind
und zwar in der Form, daß sie nun
trotz höchstdruckfester (ähnlich schußfester) Eigenschaften
nach wie vor, durch fixiert nachgebenden Einbau der Schutzlagen zwischen den (z. B.
laminierten und vulkanisierten) Schuhlagen (Schutzlagen nicht in allen Punkten fest
mit den umgebenden Schichten verbunden) einen hohen Tragekomfort haben,
sich vom äußeren Aussehen her kaum verändern und damit auch
keine störenden Außenriemen, -schnallen oder sonstige Verschlüsse haben