[0001] Die Erfindung betrifft einen Motorblock mit wenigstens einem sich in einer Zylinderzwischenwand
erstreckenden Kühlkanal, wobei die Zylinderzwischenwand eine minimale Gußmaterialwanddicke
von weniger als 5 mm aufweist, sowie eine Gießform für die Herstellung eines solchen
Motorblocks gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6 und ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Motorblocks gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0002] Um die Baulänge eines z.B. aus Aluminium gegossenen Motorblocks möglichst gering
zu halten, ist man bestrebt, die Zylinderausnehmungen einer Zylinderreihe eng beieinander
anzuordnen, wodurch sich entsprechend dünne Zylinderzwischenwände ergeben. Durch die
enger beieinanderliegenden Brennräume und die verminderte Wärmeableitung unterliegen
diese verdünnten Zwischenwände, insbesondere an den dem Zylinderkopf zugewandten Ende
der Zylinderlauffläche, einer erhöhten thermischen Belastung, die es erforderlich
macht, in der Zwischenwand einen Kühlkanal vorzusehen.
[0003] Es ist bekannt, einen Kühlkanal durch spanabhebende Bearbeitung dadurch zu bilden,
daß von der Zylinderkopfanlagefläche des Motorblocks her in den Motorblock eingeschnitten
und der Einschnitt wieder verschlossen wird, wobei ein Kühlkanal verbleibt, der sich
auf gegenüberliegenden Seiten der Zylinderreihe erstreckende Kühlmantelabschnitte
eines die Zylinderreihe umgebenden Kühlmantels verbindet. Alternativ wird der Motorblock
zur Bildung eines solchen Kühlkanals seitlich angebohrt, wonach es erforderlich ist,
den Bohrungsdurchgang zwischen dem Kühlmantel und der Motorblockaußenseite wieder
zu verschließen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen bei verringertem Herstellungsaufwand
in seiner Qualität verbesserten Motorblock zu schaffen.
[0005] Der diese Aufgabe lösende Motorblock noch der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Kühlkanal ausschließlich durch eine Gußmaterialhaut begrenzt ist, d.h. der
Motorblock nach der Erfindung wird in einer Gießform hergestellt, in welcher zur Bildung
des Kühlkanals zwischen den die Zylinderausnehmungen bildenden Formkernen ein lediglich
an seinen Enden gehalterter Kanalformkern angeordnet wird.
[0006] In einem Motorblock nach der Erfindung sind die Festigkeit und Standzeit gegenüber
einem bekannten derartigen Motorblock dadurch erhöht, daß zur Bildung des Kühlkanals
nicht durch spanabhebende Bearbeitung in das Erstarrungsgefüge des Gußmaterials eingegriffen
worden ist.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verringert sich die Querschnittsfläche
des Kühlkanals von seinen Enden zu einer die Zylinderachsen senkrecht kreuzende Querachse
des Kühlkanals. Mit dieser Verringerung wird der Abnahme der Zylinderzwischenwand
zu dieser Achse hin Rechnung getragen. Mit nach beiden Seiten hin zunehmender Zwischenwanddicke
vergrößert sich auch die Querschnittsfläche des Kühlkanals, wodurch sich vorteilhaft
der Strömungswiderstand des Kanals verringert und die Kühlmitteldurchgangsmenge erhöht.
[0008] Die minimale Breite des Kühlkanals in Richtung der die Zylinderachsen senkrecht kreuzenden
Kanalquerachse kann zwischen 0,5 und 1,5 mm betragen.
[0009] Während beliebige Querschnittsflächenformen denkbar sind, ist die Kanalquerschnittsfläche
vorzugsweise länglich ausgebildet und erstreckt sich mit einer Längsachse parallel
zu den Zylinderachsen. Während die Breitenausdehnung des Kühlkanals durch die Stärke
der Zylinderzwischenwand begrenzt ist, kann sich der Kühlkanal in Richtung der Zylinderachsen
unter Erhöhung des Durchlaßquerschnitts verhältnismäßig weit ausdehnen.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich der Kühlkanal geradlinig
zwischen einander gegenüberliegenden Abschnitten eines die Zylinderreihe umgebenden
Kühlmantels.
[0011] Der Gießformkern weist ein in einer Flüssigkeit lösbares brennbares oder /und sprödes
Material auf, insbesondere ein Salz, Kohlenstoff oder/und Glas.
[0012] Ein Salzkern läßt sich nach dem Gießen und Erstarren des Gußmaterials aus dem Gußstück
durch Herauslösen entfernen. Es versteht sich, daß ein lösliches Salz mit einem Schmelzpunkt
gewählt werden muß, der oberhalb der Temperatur des verwendeten Gußmaterials liegt.
Ein Kohlenstoffkern läßt sich ausbrennen, wozu gegebenenfalls zur Förderung der Verbrennung
Sauerstoff zugeführt wird. Es ist ferner denkbar, ein pyrotechnisches Kernmaterial
zu verwenden, daß neben Kohlenstoff ein dem Kohlenstoff zugesetztes Oxydationsmittel
umfaßt, wobei durch die Materialzusammensetzung ein vollständiges Ausbrennen des Kerns
gesichert, eine explosionsartige Verbrennung jedoch vermieden werden kann.
[0013] Ein spröder Glaskern läßt sich aus einem engen Kühlkanal, auch wenn die Kühlkanaleingänge
nicht durch Werkzeuge zugänglich sind, entfernen, indem er z.B. durch Ultraschalleinwirkung
in kleine Stücke zertrümmert wird, wobei der Glaskern hierfür durch Bildung von Spannungen
entsprechend vorbehandelt sein kann. Alternativ kann der Glaskern durch einen unter
Druck stehenden Wasserstrahl entfernt werden.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Gießformkern
an seinen Enden an einem die Kerne für die Bildung der Zylinder aufweisenden Gießformteil
gehaltert. Durch diese Maßnahme läßt sich mit geringen Toleranzabweichungen sichern,
daß der Kühlkanal bezogen auf die die Zylinderausnehmungen bildende Kerne und damit
bezogen auf die Zylinderausnehmungen innerhalb der Zwischenwand in der vorgesehenen
Position angeordnet ist. Bei Halterung des Kanalformkerns an einem anderen Gießformteil
müßten infolge Schwankungen der Paßgenauigkeit der Gießformteile untereinander bezüglich
der Positionierung des Kühlkanals größere Fertigungstoleranzen in Kauf genommen werden.
[0015] Die Erfindung soll nun anhand von Ausführungsbeispielen und der beiliegenden, sich
auf diese Ausführungsbeispiele beziehenden Zeichnungen näher erläutert und beschrieben
werden. Es zeigen:
Fig.1 einen Teil einer erfindungsgemäßen Gießform in einer Draufsicht,
Fig. 2 eine den Gießformteil von Fig. 1 enthaltende Querschnittsansicht der genannten
Gießform,
Fig. 3 einen Motorblock nach der Erfindung in einer geschnittenen Seitenansicht,
Fig. 4 den Motorblock von Fig. 3 in einer Querschnittsansicht,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Motorblock mit
einem gebogenen Kühlkanal in einer Querschnittsansicht, und
Fig. 6 den Motorblock von Fig. 5 in einer Draufsicht.
[0016] Mit dem Bezugszeichen 1 ist in den Fig. 1 und 2 ein Gießformteil mit Kernen 2 und
3 für die Bildung einer Zylinderausnehmung bezeichnet.
[0017] Der Gießformteil 1 weist ferner Böcke 4 und 5 mit einer Nut 6 bzw. 7 auf. In die
Nut 6 bzw. 7 ist mit seinen Enden ein Salzkern 8 eingesetzt. Jede der Nuten 6, 7 ist
so lang, daß für den Salzkern 8 in jeder Nut ein Ausdehnungsfreiraum gegeben ist.
[0018] Wie Fig. 2 zu entnehmen ist, bilden die Böcke einen Durchbruch in der dem Zylinderkopf
zugewandten Decke 11 des Motorblocks. Unter Festlegung des Salzkerns 8 in den Nuten
6, 7 grenzen die Böcke 4, 5 gegen einen weiteren Gießformteil 12 an, durch welchen
ein die Zylinder umgebender Kühlmantel gebildet wird.
[0019] Bei 13 wird zwischen den Zylinderausnehmungen eine Zylinderzwischenwand aus Gußmaterial
gebildet, deren minimale Breite durch die eingezeichneten Pfeile gekennzeichnet ist.
[0020] Wie aus Fig. 1 hervorgeht, nimmt die anfänglich konstante Breite des Salzkerns 8
von seinen Enden an zu einer die Zylinderachsen senkrecht kreuzenden Querachse 14
hin ab und erreicht bei dieser Achse eine Breite von 1 mm, während die Außenabschnitte
des Salzkerns in dem Ausführungsbeispiel eine Breite von 2,5 mm aufweisen. Die mininmale,
durch Gußmaterial gebildete Wanddicke der Zylinderzwischenwand bei 13 beträgt einschließlich
der minimalen Kanalbreite 2,5 mm. Nicht gezeigt sind in den Motorblock einzugießende
Graugußbuchsen, so daß die Gesamtstegbreite 5,5 mm beträgt. Der Salzkern 8 weist einen
rechteckigen Querschnitt auf, wobei sich die lange Rechteckseite des Querschnitts
senkrecht zu den Zylinderachsen erstreckt und in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
4 mm beträgt.
[0021] Der Salzkern 8 ist aus NaCl hergestellt, das einen Schmelzpunkt aufweist, der oberhalb
der Temperatur des zur Herstellung des Motorblocks verwendeten flüssigen Aluminiumgußmaterials
liegt. Je nach Gußmaterial sind andere Salze und Salzmischungen verwendbar.
[0022] Der Salzkern 8 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch Pressen und anschließendes
Sintern hergestellt.
[0023] Nach einem Guß- und Erstarrungsvorgang wird der Salzkern durch heißes Wasser aus
dem Gußteil herausgelöst. und es entsteht ein die Kühlmantelabschnitte zu beiden Seiten
der Zylinderreihe verbindender Kühlkanal, der ausschließlich durch eine durchgehende
Gußmaterialhaut begrenzt ist, was der dünnen Zylinderzwischenwand eine hohe Festigkeit
verleiht. Durch den Kühlkanal ist für eine ausreichende Wärmeabfuhr und damit hohe
Wärmestandfestigkeit des aus dem Motorblock hergestellten Motors gewährleistet.
[0024] Während des Gießvorgangs dehnt sich der Salzkern aus, wobei die Nuten 6, 7 mit ihrer
Länge ausreichend Freiraum für diese Ausdehnung bieten.
[0025] Abweichend von dem gezeigten Ausführungsbeispiel könnte der Salzkern zu seinen Enden
hin unter Verstärkung des Kühleffekts breiter als gezeigt auslaufen.
[0026] Durch die Anbringung des Salzkerns auf den Böcken 4,5, welche Bestandteil des die
Kerne 2,3 enthaltenen Gießformteils 1 sind, ist gewährleistet, daß sich der Kühlkanal
in der Zwischenwand bei 13 mit geringen Toleranzabweichungen in der gewünschten Position
bezogen auf die Zylinderachsen anordnen lassen. Würde der Kern 8 stattdessen auf dem
den Kühlmantel bildenden Gießformteil 12 gehaltert, würde die Position des Kühlkanals
größeren Schwankungen unterliegen.
[0027] Beim Herauslösen des Kerns 8 aus dem gebildeten Gußteil kann zur Beschleunigung des
Lösungsvorgangs heißes und ggf. unter Druck stehendes Wasser angewendet werden.
[0028] Es wird nun bezug auf Fig. 3 und 4 bezug genommen.
[0029] In Fig. 3 erscheinen eine erste Zylinderausnehmung 15 eines Motorblocks mit einer
Auskleidung 16, eine erste Zylinderzwischenwand 17 und eine Auskleidung 18 einer nächsten
Zylinderausnehmung 19.
[0030] In Fig. 4 erscheinen die Zylinderausnehmungen 15. 19 je zur Hälfte mit der Zylinderzwischenwand
17 in der Mitte. In eingekreisten Abschnitten A und B ist zusätzlich der Zustand der
Gießform dargestellt.
[0031] Zu erkennen sind ferner eine Außenwand 20 des Motorblocks, eine Zylinderkopffläche
21, ein Wassermantel 22 und zwei Stehbolzen 23 zur Befestigung eines Zylinderkopfes.
[0032] In den eingerahmten Abschnitten A und B ist der den Wassermantel 22 ausbildende Formkern
24 dargestellt. In diesen eingeformt ist mit zwei dickeren Endabschnitten 25 eine
Graphitplatte 26. Die Graphitplatte hat zwischen den dickeren Endabschnitten 25 eine
Dicke von etwa 1,2 mm und eine Höhe von etwa 12 mm. Mit diesen Abmessungen erstreckt
sie sich mittig durch die Dicke der Zylinderzwischenwand 17, und zwar in einer Höhe
unmittelbar unter den Stehbolzen 23.
[0033] In Fig. 3 und 4 außerhalb der eingekreisten Abschnitte A und B zeigen die Graphitplatte
26 in dem nach dem Gießen entformten Motorblock vor ihrem entfernen.
[0034] Die Grapfitplatte 26 wird abschließend entfernt durch Ausbrennen. Sie wird unter
Anblasen von Sauerstoff gezündet und brennt durchgehend aus, wenn fortdauernd Sauerstoff
in den durch ihr Ausbrennen freigelegten Kanal eingeblasen wird. Dies kann zur Beschleunigung
von beiden Seiten her geschehen. Abweichend zu dieser Ausführungsform könnte dem Graphitmaterial
ein Oxydationsmittel beigemischt sein, daß ein keiner solchen Unterstützung bedürftiges
Ausbrennen ermöglicht.
[0035] Die Wasserführung in dem Motorblock ist mit einem gewissen Druckgefälle zwischen
der einen Seite der Zylinderreihe und der anderen Seite vorgesehen. Dadurch wird der
durch die Graphitplatte 26 erzeugte Kanal durchströmt und damit ein Abtransport von
Wärme ermöglicht.
[0036] Für andere wasserführende, ölführende oder gasführende dünne Kanäle in einem Zylinderblock
oder Zylinderkopf läßt sich das Verfahren gleichfalls vorteilhaft anwenden, insbesondere
auch für eine schmale Wasserführung zwischen den Ventilbohrungen eines Zylinderkopfes.
[0037] Es wird nun auf die Fig. 5 und 6 bezug genommen. Mit dem Bezugszeichen 27 ist in
den Fig. 5 und 6 ein durch Gießen gebildeter Motorblock bezeichnet. Der durch weiche
Schraffur im Querschnitt dargestellte Motorblock 27 besteht aus einer Aluminiumlegierung.
Mit dem Bezugszeichen 28 ist ein Gießformteil zur Bildung eines die Zylinder des Motorblocks
27 umgebenden Kühlmantels bezeichnet. In den Motorblock 27 sind Zylinderlaufbuchsen
29 durch Umgießen mit Gußmaterial eingebunden. Die Zylinderlaufbuchsen 29 sitzen in
der Gießform mit ihrer gesamten Innenfläche jeweils auf einem hohlzylindrischen Kokillendorn
30 der Gießform auf. Bei der im übrigen nicht gezeigten Gießform handelt es sich um
eine Sandgießform.
[0038] In den Fig. 5 und 6 ist dem Bezugszeichen 31 ein Glaskern bezeichnet, der sich zwischen
benachbarten Zylinderausnehmungen 32 des Motorblocks 27 von einem Sandgießformteil
33 zu einem Sandgießformteil 34 ersteckt. Die Sandgießformteile 33, 34 sind mit dem
den Kühlmantel bildenden Sandgießformteil 28 verbunden und dienen zur Bildung von
Öffnungen des Kühlmantels zur Zylinderkopfanlagefläche des Motorblocks 1.
[0039] Der in einem Bogen verlegte Glaskern ist jeweils an seinen Enden in den Gießformteil
33 bzw. 34 eingebettet.
[0040] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel hat das Glasmaterial einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten,
der etwas unterhalb von 10
-6K
-1 liegt. Die Glasübergangstemperatur beträgt 700°C. Der Glaskern 31 hat einen Durchmesser
von 1 mm.
[0041] Zwischen jeder der Zylinderausnehmungen 32 des Motorblocks 27 ist ein Kern angeordnet,
wie er aus den Fig. 5 und 6 hervorgeht.
[0042] Während des Gießvorgangs wird der Glaskern 31 umgossen, wobei das Glasmaterial der
mit dem Eingießen verbundenen Temperaturbelastung widersteht. Kurze Zeit nach dem
Eingießen errreicht der Glaskern die Temperatur des Gußmaterials und damit seine maximale
thermische Ausdehnung während des Gießvorgangs. Der Glaskern kühlt nun im Temperaturgewicht
zusammen mit dem Gußmaterial ab, wobei das Gußmaterial aufgrund seines höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten
stärker schrumpft als der Glaskern 31. Diese Schrumpfung führt regelmäßig dazu, daß
der Glaskern 31 zerspringt. Dazu kann der Glaskern 31 durch Abschrecken, Strahlen,
Ätzen oder/und Ritzen geeignet vorbehandelt sein, insbesondere derart, daß eine Vielzahl
von leicht entfernbaren Bruchstücken entsteht.
[0043] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Glaskern 31 im Bogen so verlegt, daß
durch die zur Zylinderkopfanlagefläche hin gebildeten Öffnungen hindurch ein flexibles
Stoßwerkzeug eingeführt werden kann, mit dessen Hilfe für den Fall, daß der Glaskern
bei der Schrumpfung nicht oder nur teilweise gebrochen ist, eine Entformung erfolgt.
[0044] Der in dem gezeigten Ausführungsbeispiel gebogene Glaskern könnte auch gerade sein.
Zum Entfernen des Glaskerns aus dem Gußstück kommt dann eine Ultraschallbehandlung
oder Hochdruckstrahlbehandlung des Gußstücks in Betracht.
[0045] Auf die vorangehend beschriebene Weise lassen sich ohne Eingriff in das Gußgefüge
Kanäle mit sehr glatten Innenwänden ähnlich der Qualität von Bohrungen herstellen.
Vorteilhaft können sich in diesen Kanälen keine Ablagerungen aus dem Kühlmittel festsetzen.
Ohne Beschädigung des Motorblocks ließen sich solche Kühlkanäle zwischen den Zylinderausnehmungen
im Motorblock durch Bohrung nicht herstellen.
[0046] Die obengenannte Vorbehandlung, bei welcher der Glaskern einen den Glasbruch beim
Schrumpfen oder durch nachträgliches Ausbrechen erleichternde Struktur, insbesondere
Spannungsstruktur, erhält, ist zweckmäßig.
[0047] Salzkerne, Graphitkerne oder Glaskerne können abweichend von den gezeigten, einen
Motorblock mit einem Kühlkanal zwischen den Zylindern betreffenden Beispielen auch
an anderen Stellen des Motorblocks eingesetzt werden, um z.B. Kanäle zu bilden, durch
die Kühlmittel oder Öl bestimmten Funktionsteilen im Motor zugeleitet werden kann.
1. Motorblock mit wenigstens einem sich in einer Zylinderzwischenwand ersteckenden Kühlkanal,
wobei die Zylinderzwischenwand eine mininale Gußmaterialwanddicke von weniger als
5 mm aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kühlkanal ausschließlich durch eine Gußmaterialhaut begrenzt ist.
2. Motorblock nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Querschnittsfläche des Kühlkanals von seinen Enden zu einer die Zylinderachse
senkrecht kreuzenden Kanalquerschnittsachse (14) verringert.
3. Motorblock nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die minimale Breite des Kühlkanals in Richtung einer die Zylinderachsen senkrecht
kreuzenden Kanalquerschnittachse (14) etwa 0,5 mm bis 1,5 mm, beträgt.
4. Motorblock nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanalquerschnittsfläche länglich ist und sich mit ihrer Längsachse parallel
zu den Zylinderachsen erstreckt.
5. Motorblock nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Kühlkanal geradlinig zwischen einander gegenüberliegenden Abschnitten
eines die Zylinderreihe umgebenden Kühlmantels (22,28)erstreckt.
6. Gießform für die Herstellung eines Motorblocks, der einen sich zwischen Zylinderausnehmungen
(15, 19; 32) einer Zylinderreihe erstreckenden Kühlkanal aufweist, wobei zwischen
den Zylinderausnehmungen eine minimale Gußmaterialwanddicke von weniger als 5 mm vorgesehen
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Gießform zur Bildung des Kühlkanals zwischen den die Zylinderausnehmungen
bildenden Kernen (2,3) der Gießform ein lediglich an seinen Enden gehalterter Kanalformkern
(8;26) angeordnet ist.
7. Gießform nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanalformkern ein in einer Flüssigkeit lösbares, brennbares oder/und sprödes
Material, insbesondere ein Salz, Kohlenstoff oder/und Glas, aufweist.
8. Gießform nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanalformkern ein gepreßter und insbesondere nach dem Pressen gesinterter
Salzkern (8) ist.
9. Gießform nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanalformkern (8) an seinen Enden an einem die Kerne (2,3) für die Bildung
der Zylinderausnehmungen aufweisenden Gießformteil (1) gehaltert ist.
10. Gießform nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Halterungen (4 bis 7) für den Kanalformkern dessen Längsausdehnung beim
Gießen erlaubende Freiräume vorgesehen sind.
11. Verfahren zur Herstellung eines Motorblocks mit wenigestens einem Kühlkanal (31) in
einer Zwischenwand zwischen benachbarten Zylinderausnehmungen (32), wobei die durch
Grußmaterial gebildete Wanddicke weniger als 5 mm beträgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Gießform zur Bildung des Kühlkanals zwischen den die Zylinderausnehmungen
bildenden Kernen ein Kanalformkern angeordnet und nur an seinen Enden gehalten wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Kanalformkern ein in einer Flüssigkeit lösbares, brennbares oder/und sprödes
Material, insbesondere ein Salz, Kohlenstoff oder/und Glas, verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanalformkern aus Salzpulver gepreßt und insbesondere nach dem Pressen gesintert
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanalformkern an seinen Enden an einem Teil der Gießform gehaltert wird, welches
die Kerne für die Bildung der Zylinderausnehmungen enthält.