[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft generell Feuchtwerke in Druckmaschinen und im
besonderen einen im Feuchtwerk von Rollenrotations-Offsetdruckmaschinen verwendeten
Schrägstellmechanismus.
[0002] In Rollenrotations-Offsetdruckmaschinen des Standes der Technik werden Feuchtwerke
verwendet, die eine Wassermenge, vermischt mit einer Feuchtlösung, auf die zu bedruckende
Bahn auftragen und regulieren. In Fig. 1 ist ein Druckwerk P einer herkömmlichen Rollenrotations-Offsetdruckmaschine
mit einem oberen Feuchtwerk UD und einem unteren Feuchtwerk LD schematisch dargestellt.
Die Feuchtwerke UD und LD übertragen Wasser auf die jeweils obere und untere Druckplatte
UP und LP, und von diesen wird das Wasser auf die Oberseite und die Unterseite der
zu bedruckenden Bahn W übertragen. Von der oberen und unteren Druckplatte UP und LP
wird ein eingefärbtes Bild auf das obere und untere Gummituch UB und LB und von diesen
auf die Ober- und Unterseite einer Bahn W übertragen.
[0003] Bei Bahnen mit unterschiedlichen Breiten müssen während des Druckens unterschiedliche
Mengen Wasser auf die Bahnoberfläche übertragen werden. Es ist bekannt, daß durch
Schrägstellung einer Tauchwalze relativ zu einer benachbarten Brückenwalze eines Feuchtwerks
die vom Feuchtmittelbehälter auf die Bahn übertragene Wassermenge reguliert werden
kann. Diese Schrägstellung der Tauchwalze bewirkt die Einstellung des Feuchtwerks
auf die erforderliche Wassermenge, die der Bahn von einer bestimmten Breite zugeführt
werden muß. Wenn bei einer Änderung in der Breite der Bahn keine Einstellung der Schrägposition
der Tauchwalze erfolgt, kann eine unverhältnismäßige Wassermenge z. B. auf die Mitte
der Bahn im Vergleich zu den Kanten der Bahn gelangen, was zu schlechter Druckqualität
oder auch zum Bahnbruch führen kann.
[0004] Die Fig. 2a und 2b zeigen das obere Feuchtwerk UD und das untere Feuchtwerk LD der
Fig. 1, bei denen sich das eine Ende der Tauchwalze PN relativ zur Brückenwalze SL
in einer jeweils unterschiedlichen Position befindet. In Fig. 2a befindet sich das
eine Ende der Tauchwalze PN relativ zur Brückenwalze SL in einer ersten Position A,
während in Fig. 2b sich das eine Ende der Tauchwalze PN relativ zur Brückenwalze SL
in einer zweiten Position B befindet. Bei den in den Fig. 1, 2a und 2b dargestellten
Einrichtungen des Standes der Technik kann ein Ende der Tauchwalze PN beliebig viele
Positionen relativ zur Brückenwalze SL einnehmen, da diese Positionen mittels einer
im folgenden näher beschriebenen Schrägstellstange RS eingestellt werden. Wie bekannt,
wird ein Feuchtmittel D, vorzugsweise Wasser (mit einer Feuchtlösung), durch Rotation
der Tauchwalze PN aus dem Feuchtmittelbehälter befördert. Die Brückenwalze SL überträgt
das Feuchtmittel D von der Tauchwalze PN auf die Feuchtheberwalze DV und diese überträgt
das Feuchtmittel D auf die Feuchtauftragswalze DF, von wo es dann auf die obere bzw.
untere Druckplatte UP, LP gelangt.
[0005] Die Schritte zur Einstellung einer Schrägposition in einem unteren Feuchtwerk LD
des Standes der Technik sind in den Fig. 3a-3d dargestellt. In einem ersten Schritt
wird mittels eines Schraubenschlüssels eine nicht gezeigte Stellmutter des Schrägstellmechanismus
durch Drehen in eine Richtung S1 gelockert. Durch Betätigen der Stellmutter kann der
gesamte Schrägstellmechanismus in einer bestimmten Position arretiert werden. In einem
zweiten Schritt wird mittels des Schraubenschlüssels R eine sich an einer Schrägstellstange
befindliche Stellmutter LN durch Drehen in eine Richtung S2 gelockert. Durch Betätigen
der Stellmutter LN kann die Schrägstellstange RS in einer bestimmten Position arretiert
werden. In einem dritten Schritt wird mittels des Schraubenschlüssels R die Schrägstellstange
um ihre Längsachse in eine Richtung S3 gedreht. (Die Richtung S3 ist zum Zwecke der
Darstellung in Fig. 3c in einer anderen Ebene gezeigt). Die Umdrehung der Schrägstellstange
RS um ihre Längsachse bewegt die Tauchwalze PN in einem Winkel um die Brückenwalze
SL. Wie bekannt, ist die Tauchwalze PN auf einem Tragarm drehbar gelagert, so daß
sie relativ zur Brückenwalze SL eine Winkelbewegung ausführen kann. Die Schrägstellstange
RS weist einen Schraubenkopf BH auf, auf dem der Schraubenschlüssel R angebracht ist,
mit dem die Schrägstellstange RS gedreht wird, und das Drehen der Schrägstellstange
RS in Wirkverbindung mit einem an der Schrägstellstange RS vorhandenen Gewinde verstellt
die Schrägstellstange RS nach innen und nach außen, um somit die Tauchwalze PN in
die entsprechende Schrägposition zu bewegen. Letztendlich wird der Schraubenschlüssel
R verwendet, um in den Schritten S4 und S5, die Stellmutter LN der Schrägstellstange
und die Stellmutter des Schrägsteilmechanismus festzuschrauben und somit den Schrägstellmechanismus
in seiner neu eingestellten Position zu arretieren. Diese Einstell-Schritte sind für
das obere und untere Feuchtwerk UD, LD eines jeden Druckwerks erforderlich.
[0006] Die Einrichtungen und das Verfahren zur Einstellung einer Schrägposition in Feuchtwerken
von Rollenrotations-Offsetdruckmaschinen des Standes der Technik erfordern eine Reihe
von Schritten, die durch den Maschinenbediener manuell ausgeführt werden müssen, wenn
immer sich die Breite der Bahn geändert hat oder wenn aus anderen Gründen eine Einstellung
der Schrägposition in einem Feuchtwerk erforderlich ist. Wegen des Zeitaufwandes für
die nötigen Schritte zur Einstellung einer Schrägposition mit jeder Änderung der Bahnbreite,
ist es dem Bediener oft nicht möglich, eine entsprechende Einstellung auszuführen.
Daraus ergibt sich, daß zu viel oder nicht genügend Wasser auf die neue Bahn übertragen
wird, was schlechte Druckqualität oder einen Bahnbruch zur Folge haben kann.
[0007] Es ist wünschenswert, die für die Einstellung einer Schrägposition in Feuchtwerken
von Rollenrotations-Offsetdruckmaschinen erforderliche Zeit zu verkürzen und dabei
die Maschinenstillstandszeiten zu reduzieren und im besonderen zu vermeiden, daß solch
eine Einstellung nicht ausgeführt und somit eine unverhältnismäßige Wassermenge auf
die Bahn übertragen wird. Mit dem Verfahren und der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
wird der Prozeß der Einstellung einer Schrägposition in einem Feuchtwerk einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine
oder einer beliebigen anderen Druckmaschine wesentlich vereinfacht und beschleunigt
und somit die Stillstandszeit reduziert. Folglich ist der Bediener in der Lage ist,
eine akkurate Regulierung durchzuführen, so daß die korrekte Feuchtwassermenge auf
die Bahn übertragen wird.
[0008] Bei dem Verfahren und der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung verbindet ein oder
mehrere Gelenkstücke die Schrägstellstangen für das obere und das untere Feuchtwerk
eines jeden Druckwerks. Die Gelenkstücke gewährleisten, daß durch eine einzige Bewegung
des Bedieners die Einstellung einer Schrägposition in dem oberen und unteren Feuchtwerk
gleichzeitig erfolgt. Die Gelenkstücke sind vorzugsweise mit einem Ende eines jeweiligen
Schrägstellbügels verbunden, der wiederum mit einer Schrägstellstange eines jeweiligen
oberen und unteren Feuchtwerks, verbunden ist. Die Schrägstellstange reguliert den
Grad der Schrägstellung einer zugeordneten Tauchwalze. Auf diese Weise steuert die
Bewegung des Gelenkes die Schrägstellung der oberen und der unteren Tauchwalze gleichzeitig.
[0009] Die Bewegung des Gelenkstückes kann durch die Bewegung eines Federkolbenarmes, der
mit dem Gelenkstück oder den Gelenkstücken verbunden ist, gesteuert werden. Der sich
an dem Arm befindliche Federkolben kann federvorgespannt sein und mit Hilfe einer
Arretierstift-Bohrloch-Anordnung in verschiedene Schrägpositionen eingestellt und
in diesen arretiert werden. Es kann ein dem Federkolbenarm zugeordneter Bahnbreitenanzeiger
verwendet werden, der den Bediener zur korrekten Schrägstellung für eine bestimmte
Bahnbreite veranlaßt. Der Schrägstellmechanismus kann auch einen Feineinstellmechanismus
umfassen, mit dem geringfügige Regulierungen der Schrägpositionen in den Feuchtwerken
vorgenommen werden können, z. B., wenn eine bestimmte Schrägposition zwischen den
durch die Arretierstift-Bohrloch-Anordnung erstellten Schrägpositionen liegt. Dieser
Feineinstellmechanismus ermöglicht entweder eine individuelle Feineinstellung einer
Schrägposition oder eine gleichzeitige Feineinstellung aller Schrägpositionen in den
Feuchtwerken.
[0010] Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den beigefügten, nachstehend aufgeführten
Zeichnungen näher erläutert.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Aufriß einer Druckmaschine des Standes der Technik mit einem oberen
und einem unteren Feuchtwerk;
- Fig. 2a und 2b
- schematische Aufrisse der Feuchtwerke des Standes der Technik;
- Fig. 3a, 3b, 3c, 3d
- schematische Aufrisse eines Feuchtwerks des Standes der Technik, in denen die für
eine Schrägstellung notwendigen Schritte dargestellt sind;
- Fig. 4
- einen schematischen Aufriß einer Druckmaschine mit der Schrägstelleinrichtung der
vorliegenden Erfindung;
- Fig. 5
- einen detaillierten Aufriß einer ersten Ausführungsform der Schrägstelleinrichtung
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 5a
- eine detaillierte Querschnittansicht einer Ausführungsform der Erfindung, die einen
Feineinstellmechanismus zeigt;
- Fig. 5b
- ein detaillierter Aufriß der Ausführungsform der Fig. 5a;
- Fig. 5c
- eine detaillierte Querschnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
mit einem Feineinstellmechanismus;
- Fig. 5d
- ein detaillierter Aufriß der Ausführungsform der Fig. 5c;
- Fig. 6
- eine detaillierter Aufriß einer zweiten Ausführungsform der Schrägstelleinrichtung
der vorliegenden Erfindung.
[0012] Fig. 4 ist eine schematische Gesamtdarstellung des erfindungsgemäßen Schrägstellmechanismus
1, der in einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine P verwendet wird, die eine Bahn
W mittels einer oberen und unteren Druckplatte UP, LP und eines oberen und unteren
Gummituches UB, LB auf beiden Seiten bedruckt. Fig. 5 zeigt eine detaillierte Ansicht
des Schrägstellmechanismus 1 der Fig. 4. Wie dies aus dem Stand der Technik bekannt
ist, sind die Tauchwalzen PN so gelagert, daß sie relativ zu den Brückenwalzen SL
winkelförmig verstellt werden können. Die Tauchwalzen sind mit ihrem einen Ende an
Schrägstell-Tragarmen 2 angebracht, die sich um jeweilige Schrägstell-Drehachsen 3
drehen, was die Schrägstellung der Tauchwalzen PN ermöglicht. Die Tauchwalzen PN übertragen
ein Feuchtmittel, vorzugsweise Wasser (mit einer Feuchtlösung), auf Feuchtheberwalzen
DV, und von diesen wird das Feuchtmittel auf Feuchtauftragwalzen DF und dann entweder
auf die obere oder auf die untere Druckplatte UP, LP übertragen.
[0013] Ein Ende der sich gegenüber der Drehachse 3 befindlichen Schrägstell-Tragarme 2 ist
mit Schrägstellstangen 4 drehbar verbunden. Die jeweilige Schrägstellstange 4 ist
ebenfalls mit einem Ende eines Schrägstellstangenbügels 5 verbunden, der an einer
Drehachse 6 drehbar angebracht ist. Das andere Ende des jeweiligen Schrägstellstangenbügels
5 ist mit einem oberen und einem unteren Gelenkstück 7, 8 drehbar verbunden. Die Gelenkstücke
7, 8 sind auf einer gemeinsamen Drehachse 9 mit einem Federkolben-Arm 10 drehbar verbunden.
Der Federkolbenarm 10 dient als ein Stellelement für das obere und untere Gelenkstück
7, 8 und ist auf einer Drehachse 12 an einer ortsfesten Stütze 11 drehbar gelagert.
Der sich an dem Arm 10 befindliche Federkolben weist einen Handgriff 13, eine Feder
(nicht gezeigt) und einen Arretierstift 15 auf, und der Bediener benutzt den Handgriff
13, um den Federkolbenarm 10 um dessen Drehachse 12 zu drehen.
[0014] Die ortsfeste Stütze 11 kann eine Reihe von Bohrlöchern 14 entlang eines von der
Drehbewegung des Federkolbenarms 10 bestimmten Bogens aufweisen. Ein sich an dem Federkolben
befindlicher Arretierstift 15 wird in einem der Bohrlöcher 14 aufgenommen, um so die
Position des Federkolbenarms 10 und damit die Schrägstellposition der Tauchwalzen
PN zu fixieren. Mittels einer geeigneten Feder (nicht gezeigt) kann der Arretierstift
15 des Federkolbens in Richtung der ortsfesten Stütze 11 und des entsprechenden Bohrlochs
14 vorgespannt werden. Der Handgriff 13 wird von dem Bediener benutzt, um den Arretierstift
15 gegen die Kraft der Feder aus dem Bohrloch 14 zu ziehen. Eine Reihe von sich auf
der ortsfesten Stütze 11 befindlichen Markierungen oder Zeichen 16 können die jeweiligen
Breiten einer Bahn anzeigen, die mit den Positionen des Federkolbenarms 10 im Einklang
stehen, wenn der Arretierstift 15 in einem der Bohrlöcher 14 aufgenommen ist. Ein
Pfeil oder Weiser 17 auf dem Federkolbenarm 10 kann benutzt werden, um den Federkolbenarm
10 auf eines der Zeichen 16 auszurichten und somit die richtige Position des Federkolbenarms
10 für eine bestimmte Bahnbreite anzudeuten.
[0015] Manchmal kann es notwendig sein, eine Feineinstellung der Schrägposition der Tauchwalze
PN vorzunehmen, die über die Einstellungen hinausgeht, die durch Bewegen des Federkolbenarms
10 zwischen den Positionen der Bohrlöcher 14 möglich sind. Zu diesem Zwecke können
die Schrägstellstangen 4 der vorliegenden Erfindung an einem Ende einen Feineinstell-Schraubenkopf
20 aufweisen. Dieser Schraubenkopf 20 kann mittels eines geeigneten Schraubenschlüssels
(nicht gezeigt) um ein sich an den Stangen 4 befindliches Gewinde gedreht werden,
um so die Position der Schrägstellstangen 4 hin und her zu verstellen. Diese Bewegung
erlaubt die Schrägstellung der Tauchwalzen PN in kleinen Schritten oder die Feineinstellung
der Tauchwalzen-Positionen, die durch Bewegen des Federkolbenarms 10 zwischen den
Bohrlöchern 14 eingestellt werden. Diese Anordnung gleicht der in den Fig. 3a-3d gezeigten
Schrägstellstange RS des Standes der Technik.
[0016] Die Fig. 5a und 5b zeigen eine alternative Ausführungsform des Feineinstellmechanismus,
bei dem Exzenterbuchsen 21', 21'' an dem jeweiligen oberen und unteren Gelenkstück
7, 8 auf der gemeinsamen Drehachse 9 befestigt sind. Die Exzenterbuchsen 21', 21''
haben einen Mittelpunkt 24', der von dem Mittelpunkt 25' einer drehfesten Welle 22',
auf welcher die Exzenterbuchsen 21', 21'' gelagert sind, abweicht. Die jeweils oberen
und unteren Gelenkstücke 7, 8 sind an den Exzenterbuchsen 21', 21'' befestigt und
drehen sich mit diesen um die Welle 22. Mit den jeweiligen Exzenterbuchsen 21', 21''
verbundene Handgriffe 27' 27'' werden vom Bediener benutzt, um die Exzenterbuchsen
21', 21'' und damit das obere bzw. das untere Gelenkstück 7, 8 zu drehen. Zur Durchführung
einer Feineinstellung in der Ausführungsform der Fig. 5a und 5b dreht der Bediener
die Handgriffe 27', 27'', wobei sich die Exzenterbuchsen 21', 21'' drehen und dabei
das obere bzw. untere Schrägstell-Gelenkstück 7, 8 bewegt werden. Diese Anordnung
ermöglicht eine separate Feineinstellung der Schrägposition der oberen und unteren
Tauchwalze PN.
[0017] Eine alternative Ausführungsform des in den Fig. 5a und 5b gezeigten Feineinstellmechanismus
ist in den Fig. 5c und 5d gezeigt. Hier erlaubt der Feineinstellmechanismus eine gleichzeitige
Feineinstellung des oberen und unteren Schrägstell-Gelenkstückes 7, 8. In den Fig.
5c und 5d wird eine einzige Exzenterbuchse 21 verwendet, die an dem oberen und dem
unteren Schrägstell-Gelenkstück 7, 8 an einer gemeinsamen Drehachse 9 befestigt ist.
Die Exzenterbuchse 21 hat einen Mittelpunkt 24, der von dem Mittelpunkt 25 der drehfesten
Welle, auf welcher die Exzenterbuchse 21 gelagert ist, abweicht. Das obere und das
untere Schrägstell-Gelenkstück 7, 8 sind an der Exzenterbuchse 21 befestigt und drehen
sich gleichzeitig mit der Exzenterbuchse 21 um die Welle 22. Ein Handgriff 27 ist
mit der Exzenterbuchse 21 verbunden, den der Bediener benutzt, wenn eine Feineinstellung
gemäß den Fig. 5c und 5d ausgeführt werden soll. Der Bediener dreht also den Handgriff
27, dabei dreht sich die Exzenterbuchse 21 und bewegen sich das obere und untere Schrägstell-Gelenkstück
7, 8 gleichzeitig. Diese Anordnung erlaubt eine gleichzeitige Feineinstellung der
oberen und unteren Tauchwalze PN mit einem einzigen vom Bediener ausgeführten Stellvorgang.
[0018] Fig. 6 zeigt eine alternative Ausführungsform des Schrägstellmechanismus 1' der vorliegenden
Erfindung. Die Ausführungsform der Fig. 6 ist der Ausführungsform der Fig. 5 ähnlich,
außer daß in Fig. 6 der Federkolbenarm 10' senkrecht und nicht horizontal angebracht
ist, das obere und untere Schrägstell-Gelenkstück 7, 8 an beabstandeten Drehachsen
9', 9'' mit dem Federkolbenarm 10' verbunden sind und sich der Arretierstift 15 an
einer anderen Stelle auf dem Federkolbenarm 10' befindet. Ansonsten ist jedoch die
in Fig. 5c dargestellte Konstruktion und Handhabung mit Fig. 6 identisch.
[0019] Bei dem Stellverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Druckmaschine P
durch den Bediener zuerst gestoppt, um eine Bahn W mit einer neuen Breite durch die
Maschine P zu führen. Dann wählt der Bediener die geeignete Schrägstellung, indem
er den Federkolben zieht und somit den Arretierstift 15 aus einem der Bohrlöcher 14
(entgegen der Federkraft) entfernt und den Federkolbenarm 10 oder 10' um die Drehachse
12 zu einer Position dreht, an welcher der Pfeil oder Weiser 17 auf dem Federkolbenarm
10 oder 10' auf ein entsprechendes Zeichen 16 für die zu verwendende Bahnbreite ausgerichtet
ist. Dabei wird auch der Arretierstift 15 auf das geeignete Bohrloch 14 ausgerichtet.
Der Bediener gibt dann den Federkolben frei und der Arretierstift 15 tritt unter der
Wirkung der Federkraft in das richtige Bohrloch 14 ein. Während der Federkolbenarm
10 oder 10' um die Drehachse 12 bewegt wird, werden gleichzeitig die Schrägstell-Gelenkstücke
7, 8 bewegt, was eine gleichzeitige korrespondierende Drehbewegung der Schrägstellstangenbügel
5 und eine gleichzeitige korrespondierende Linearbewegung der Schrägstellstangen 4
auslöst. Die gleichzeitige Linearbewegung der Schrägstellstangen 4 verursacht eine
gleichzeitige Einstellung der Schrägposition der Tauchwalzen PN.
[0020] Wenn bei den Ausführungsformen der Fig. 5 und 6 eine Feineinstellung der Schrägsposition
der Tauchwalzen PN gewünscht ist, benutzt der Bediener einen Schraubenschlüssel oder
ein anderes geeignetes Werkzeug, um den Feineinstell-Schraubenkopf 20 der jeweiligen
Schrägstellstange 4 zu drehen, was eine Linearbewegung der Schrägstellstange 4 und
die Einstellung der Schrägposition der zugeordneten Tauchwalze PN bewirkt. Diese Feineinstellung
der Schrägposition der Tauchwalzen PN kann bei Bahnbreiten angewandt werden, die bei
dem Einstellverfahren mit den Bohrlöchern 14 nicht vorgesehen sind, oder es können
die mit den Bohrlöchern 14 korrespondierenden Schrägpositionen der Tauchwalzen PN
feineingestellt werden.
[0021] Zur Feineinstellung mittels des Feineinstellmechanismus der Fig. 5c und 5d benutzt
der Bediener den Handgriff 27, um eine gleichzeitige Bewegung des oberen und unteren
Schrägstell-Gelenkstückes 7, 8 auszulösen, was gleichzeitig eine entsprechende Drehbewegung
der Schrägstellstangenbügel 5 und eine entsprechende Linearbewegung der Schrägstellstangen
4 bewirkt. Die Linearbewegung der Schrägstellstangen 4 bewirkt gleichzeitig eine Einstellung
der Schrägposition der Tauchwalzen PN. Diese Feineinstellung kann für das gleichzeitige
Einstellen der Schrägposition der Tauchwalzen PN bei Bahnbreiten angewandt werden,
die bei dem Einstellverfahren mit den Bohrlöchern 14 nicht vorgesehen sind, oder es
können die mit den Bohrlöchern 14 korrespondierenden Schrägpositionen der Tauchwalzen
PN feineingestellt werden.
[0022] Bei der Ausführungsform der Fig. 5a und 5b dreht der Bediener den Handgriff 27' oder
27'', um die Exzenterbuchse 21' oder 21'' um die Welle 22' zu drehen, was jeweils
die Bewegung des oberen oder unteren Schrägstell-Gelenkstückes 7, 8, eine korrespondierende
Drehbewegung eines der Schrägstellstangenbügel 5 und eine korrespondierende Linearbewegung
einer der Schrägstellstangen 4 auslöst.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0023]
- P
- Druckmaschine
- UD
- oberes Feuchtwerk
- LD
- unteres Feuchtwerk
- UP
- obere Druckplatte
- LP
- untere Druckplatte
- W
- Bahn
- UB
- oberes Gummituch
- LB
- unteres Gummituch
- PN
- Tauchwalze
- SL
- Brückenwalze
- RS
- Schrägstellstange
- D
- Feuchtmittel
- DV
- Feuchtbeberwalze
- DF
- Feuchtauftragwalze
- R
- Schraubenschlüssel
- LN
- Stellmutter
- BH
- Schraubenkopf
- A
- erste Position der Tauchwalze PN
- B
- zweite Position der Tauchwalze PN
- S1
- Richtung
- S2
- Richtung
- S3
- Richtung
- S4
- Schritt
- S5
- Schritt
- 1, 1'
- Schrägstellmechanismus
- 2
- Schrägstell-Tragarm
- 3
- Schrägstell-Drehachse
- 4
- Schrägstellstange
- 5
- Bügel
- 6
- Drehachse
- 7
- Gelenkstück
- 8
- Gelenkstück
- 9
- Drehachse
- 10
- Federkolbenarm
- 11
- ortsfeste Stütze
- 12
- Federkolben-Drehachse
- 13
- Federkolben-Handgriff
- 14
- Bohrloch
- 15
- Arretierstift
- 16
- Zeichen
- 17
- Pfeil oder Weiser
- 20
- Schraubenkopf
- 21, 21', 21''
- Exzenterbuchse
- 22, 22'
- drehfeste Welle
- 24, 24'
- Mittelpunkt der Exzenterbuchse 21, 21'
- 25, 25'
- Mittelpunkt der drehfesten Welle 22, 22'
- 27, 27', 27''
- Handgriff
1. Stellmechanismus (1, 1') für eine Druckmaschine (P), welcher die folgenden Merkmale
umfaßt:
eine erste und eine zweite Walze (PN), die in der Druckmaschine (P) bewegbar gelagert
sind;
mindestens ein Gelenk (7, 8), das mit der ersten und der zweiten Walze (PN) verbunden
ist und durch dessen Bewegung beide Walzen (PN) gleichzeitig bewegt werden; und
ein Stellelement, das mit dem mindestens einen Gelenk (7, 8) verbunden ist und dieses
bewegt.
2. Verfahren für das gleichzeitige Einstellen von zwei Walzen (PN) in einer Druckmaschine
(P), welches die folgenden Schritte umfaßt:
bewegbares Lagern der beiden Walzen (PN); Verbinden mindestens eines Gelenkes (7,
8) mit den beiden Walzen (PN); und
Bewegen des mindestens einen Gelenkes (7, 8), wodurch gleichzeitig die beiden Walzen
(PN) bewegt werden.
3. Stellmechanismus nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens eine Gelenk (7, 8) aus einem oberen Schrägstell-Gelenkstück (7)
und einem unteren Schrägstell-Gelenkstück (8) besteht.
4. Stellmechanismus nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ferner ein Stellelement (10, 10') vorgesehen ist, das mit dem mindestens einen
Gelenk (7, 8) verbunden ist und dieses bewegt.
5. Stellmechanismus nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellelement ein drehbar gelagerter Arm (10, 10') ist.
6. Stellmechanismus nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Federkolben (13, 15) auf dem Arm (10, 10') angebracht ist.
7. Stellmechanismus nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vielzahl von Bohrlöchern (14) vorgesehen ist, und daß der Federkolben (13,
15) in eines der Bohrlöcher (14) eingepaßt wird, um die Position des Armes (10, 10')
zu fixieren.
8. Stellmechanismus nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Gelenkstück (7, 8) mit dem Stellelement (10, 10') drehbar verbunden
ist.
9. Stellmechanismus nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Gelenkstück (7, 8) mit dem Stellelement (10, 10') drehbar verbunden
ist.
10. Stellmechanismus nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stellelement (10, 10') vorgesehen ist, mit dem das obere und das untere Gelenkstück
(7, 8) verbunden sind.
11. Stellmechanismus nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ferner eine erste und eine zweite Schrägstellstange (4) vorgesehen sind, und daß
die erste Schrägstellstange (4) mit dem mindestens einen Gelenk (7, 8) und der ersten
Walze (PN) verbunden ist und die zweite Schrägstellstange (4) mit dem mindestens einen
Gelenk (7, 8) und der zweiten Walze (PN) verbunden ist.
12. Stellmechanismus nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß ferner ein erster und ein zweiter Feineinstell-Schraubenkopf (20) vorgesehen sind,
die jeweils auf der ersten und der zweiten Schrägstellstange angebracht sind.
13. Stellmechanismus nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ferner ein erster und ein zweiter Schrägstell-Tragarm (2) vorgesehen sind, daß
die erste und die zweite Walze (PN) jeweils auf dem ersten und zweiten Schrägstell-Tragarm
(2) gelagen sind, und daß die Schrägstell-Tragarme (2) drehbar gelagen sind.
14. Stellmechanismus nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Exzenterbuchse (21, 21', 21'') vorgesehen ist, die mit dem mindestens
einen Gelenk (7, 8) und dem Stellelement (10, 10') verbunden ist, und daß die mindestens
eine Exzenterbuchse (21, 21', 21'') das mindestens eine Gelenk (7, 8) relativ zum
Stellelement (10, 10') verstellt.
15. Stellmechanismus nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stellelement (10, 10') vorgesehen ist, das mit dem oberen und dem unteren
Schrägstell-Gelenkstück (7, 8) verbunden ist; und daß mindestens eine Exzenterbuchse
(21, 21', 21'') vorgesehen ist, die mit dem oberen und dem unteren Schrägstell-Gelenkstück
(7, 8) und dem Stellelement (10, 10') verbunden ist und das obere und untere Gelenkstück
(7, 8 relativ zum Stellelement (10, 10') verstellt.
16. Stellmechanismus nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stellelement (10, 10') vorgesehen ist, das mit dem oberen und dem unteren
Schrägstell-Gelenkstück (7, 8) verbunden ist; und daß eine erste und eine zweite Exzenterbuchse
(21', 21'') vorgesehen sind, wobei die erste Exzenterbuchse (21') mit dem oberen Schrägstell-Gelenkstück
(7) und dem Stellelement (10, 10') und die zweite Exzenterbuchse (21'') mit dem unteren
Schrägstell-Gelenkstück (8) und dem Stellelement (10, 10' verbunden sind und jeweils
das obere und untere Gelenkstück (7, 8) relativ zum Stellelement (10, 10') verstellen.
17. Schrägstellmechanismus in einem Feuchtwerk einer Druckmaschine, das die folgenden
Merkmale umfaßt:
eine obere Feuchtwerkswalze (PN) und eine untere Feuchtwerkswalze (PN); einen oberen
und einen unteren Schrägstell-Tragarm (2), die drehbar angebracht sind und auf denen
jeweils die obere und untere Feuchtwerkswalze (PN) gelagen sind; und
mindestens ein Gelenk (7, 8), das mit dem oberen und dem unteren Schrägstell-Tragarm
(2) verbunden ist, wobei eine Bewegung des mindestens einen Gelenkes (7, 8) gleichzeitig
den oberen und den unteren Schrägstell-Tragarm (2) bewegt.
18. Feuchtwerk-Schrägstellmechanismus nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens eine Gelenk (7, 8) aus einem oberen Schrägstell-Gelenkstück (7)
und einem unteren Schrägstell-Gelenkstück (8) besteht.
19. Feuchtwerk-Schrägstellmechanismus nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stellelement (10, 10') mit dem mindestens einen Gelenk (7, 8) verbunden ist
und dieses bewegt.
20. Feuchtwerk-Schrägstellmechanismus nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Exzenterbuchse (21, 21', 21'') vorgesehen ist, die mit dem mindestens
einen Gelenk (7, 8) und dem Stellelement (10, 10') verbunden ist und das mindestens
eine Gelenk (7, 8) relativ zu dem Stellelement (10, 10') verstellt.
21. Feuchtwerk-Schrägstellmechanismus nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stellelement (10, 10') und mindestens eine Exzenterbuchse (21, 21', 21'')
vorgesehen sind, und daß die mindestens eine Exzenterbuchse (21, 21', 21'') mit dem
oberen und dem unteren Schrägstell-Gelenkstück (7, 8) und dem Stellelement (10, 10')
verbunden ist und das obere und untere Schrägstell-Gelenkstück (7, 8) relativ zu dem
Stellelement (10, 10') verstellt.
22. Feuchtwerk-Schrägstellmechanismus nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stellelement (10, 10') und eine erste und eine zweite Exzenterbuchse (21',
21'') vorgesehen sind, wobei die erste Exzenterbuchse (21') mit dem oberen Schrägstell-Gelenkstück
(7) und dem Stellelement (10, 10'), und die zweite Exzenterbuchse (21'') mit dem unteren
Schrägstell-Gelenkstück (8) und dem Stellelement (10, 10') verbunden sind und die
Exzenterbuchsen (21', 21'') das obere und das untere Schrägstell-Gelenkstück (7, 8)
relativ zum Stellelement (10, 10') verstellen.
23. Verfahren nach Anspruch 2, welches die weiteren Schritte umfaßt:
Verbinden eines drehbar gelagerten Stellelements (10, 10') mit dem mindestens einen
Gelenk (7, 8); und
Bewegen des mindestens einen Gelenkes (7, 8) durch Drehen des Stellelementes (10,
10').
24. Verfahren nach Anspruch 2, welches die weiteren Schritte umfaßt:
Vorsehen eines Stellelementes (10, 10') und eines oberen und unteren Schrägstell-Gelenkstückes
(7, 8), wobei das obere Schrägstell-Gelenkstück (7) mit der ersten Walze (PN) und
das untere Schrägstell-Gelenkstück (8) mit der zweiten Walze (PN) verbunden ist; und
wobei eine erste Exzenterbuchse (21') mit dem oberen Schrägstell-Gelenkstück (7) und
der ersten Walze (PN) und eine zweite Exzenterbuchse (21'') mit dem unteren Schrägstell-Gelenkstück
(8) und der zweiten Walze (PN) verbunden ist;
Bewegen der ersten Walze (PN) relativ zu dem Stellelement (10, 10') durch Drehen der
ersten Exzenterbuchse (21'); und
Bewegen der zweiten Walze (PN) relativ zu dem Stellelement (10, 10') durch Drehen
der zweiten Exzenterbuchse (21'').