[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Regelung motorisch angetriebener
Verstelleinrichtungen in Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw.
des Anspruch 13. Bei den Verstelleinrichtungen kann es sich beispielsweise um einen
Fensterheber, ein Schiebedachverstellung oder eine Sitzverstelleinrichtung handeln.
[0002] Aus der US-PS 5,404,673 ist ein Fensterheber mit einem Antrieb zum Heben und Senken
einer Fensterscheibe und mit einer Einklemmschutzeinrichtung bekannt, mit der die
Drehzahl des Antriebs und damit die Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit der Fensterscheibe
sowie die Bewegungsrichtung und Stellung der Fensterscheibe erfaßt werden. Beim Einklemmen
eines Körperteils oder Gegenstandes zwischen der Fensterscheiben-Oberkante und dem
Türrahmen steigt die Belastung des Antriebs, und der Abfall der Antriebsdrehzahl unterhalb
eines vorgegebenen Wertes führt zu einem Abschalten und gegebenenfalls Reversieren
des Antriebs und damit zum Anhalten bzw. Öffnen der Fensterscheibe.
[0003] Da beim Einlaufen der Fensterscheibe in die Türdichtung vor dem völligen Schließen
der Fensterscheibe aufgrund des erhöhten Widerstandes die Antriebsdrehzahl aber bis
zum Stillstand des Antriebs sinkt, muß die Scheibenposition möglichst genau erfaßt
und der Einklemmschutz im Dichtungsbereich ausgeschaltet werden.
[0004] Hierfür sind ein Stellungs- und ein Drehrichtungssensor vorgesehen. Der Drehrichtungssensor
besteht aus einer mit der Antriebswelle verbundenen Magnetscheibe mit einem Nord-
und Südpol sowie zwei in einem Winkel von 90° um die Magnetscheibenachse zueinander
versetzten Hallsensoren, die um eine Viertelperiode versetzte Sensorsignale abgeben,
aus denen die Drehrichtung und damit die Bewegungsrichtung der Fensterscheibe ermittelt
wird.
[0005] Der Stellungssensor besteht aus einem ringförmigen, mit der Antriebswelle verbundenen
Multipolmagneten mit abwechselnd magnetisierten Magnetpolen und zwei Hallsensoren,
die im Abstand eines halben Magnetpoles zueinander angeordnet sind. Die von den Hallsensoren
erfaßten Magnetisierungswechsel bei einer Rotation des Antriebs und damit des ringförmigen
Multipolmagneten werden als Zählimpulse einem Zähler zusammen mit den Sensorsignalen
des Drehrichtungssensors zugeführt, wobei die Zählimpulse je nach Drehrichtung des
Antriebs aufwärts oder abwärts gezählt werden und somit die jeweilige Stellung der
Fensterscheibe angeben.
[0006] Die bekannte Antriebssteuerung und Einklemmschutzeinrichtung benötigt zur Erfassung
der Geschwindigkeit, Bewegungsrichtung und Stellung der Fensterscheibe zwei Magnetscheiben
als Signalgeber mit vier Hallsensoren, wobei der zur Auslösung des Einklemmschutzkriteriums
durch Verringerung der Drehzahl des Antriebs vorgesehene Signalgeber mit einem Polwechsel
pro Umdrehung eine nur geringe Auflösung aufweist.
[0007] Zur Drehzahlregelung von rotierenden Antrieben oder bei einer linearen Verstellung
wie beispielsweise einer Sitzlängsverstellung zum Erzielen einer konstanten Verstellgeschwindigkeit
über den Verstellweg ist ein hochauflösendes Sensorsystem notwendig, um kurze Reaktionszeiten
im Regelungsprozeß zu ermöglichen. Dazu verwendet man partitionierte Signalgeber wie
beispielsweise Multipolmagnete, die jedoch Toleranzen unterliegen, welche sich negativ
auf das Regelverhalten auswirken können.
[0008] Wird deshalb zur Erhöhung der Auflösung bei der Erfassung der Drehzahl eines Elektromotors
ein Multipolmagnet als Signalgeber eingesetzt, so tritt das Problem auf, daß bei Rotationsmagneten
mit mehr als zwei Polen die Verteilung der Pole auf dem Magneten nicht exakt symmetrisch
ist, sondern einen Fehler von ca. 10 % pro Sektor aufweist. Diese Fehlerrate gilt
allgemein für alle Signalgeber für Drehzahlerfassungssensoren, die nicht exakt genug
gefertigt werden können und mit einem optoelektrischen, induktiven, kapazitiven Sensor
usw. als Signalempfänger arbeiten.
[0009] Die beschriebenen Toleranzen und fertigungsbedingten Fehler von Abschnitt zu Abschnitt
des Signalgebers bzw. von Sektor zu Sektor bei einem kreisscheibenförmigen Signalgeber
führen zu Fehlinterpretationen bei der Signalauswertung. Beispielsweise wird aufgrund
von Fehlinterpretationen ein Absinken der Geschwindigkeit festgestellt, obwohl der
Antrieb mit konstanter Geschwindigkeit betrieben wird und gegebenenfalls zu Fehlreaktionen
der Steuerungsvorrichtung der Verstellvorrichtung, beispielsweise zu einem Fehlreversieren
einer Fensterscheibe aufgrund einer fehlerhaften Erfassung einer Drehzahlabnahme,
die von einer Einklemmschutzeinrichtung als Einklemmfall interpretiert wird.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Steuerung und Regelung
motorisch angetriebener Verstelleinrichtungen in Kraftfahrzeugen zu schaffen, das
eine exakte Erfassung der Stellung, Drehzahl oder Beschleunigung eines Antriebs bei
hoher Auflösung der Meßwerte gewährleistet, ohne daß an den Signalgeber besonders
hoher Genauigkeitsanforderungen gestellt werden.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren gewährleistet eine hohe Auflösung und Genauigkeit
der Meßwerte zur Erfassung der Stellung, Drehzahl oder Beschleunigung eines Antriebs.
Da beim Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Toleranzen partitionsbezogen ermittelt
und bei der Signalbewertung berücksichtigt werden, werden die Meßfehler, die durch
fertigungsbedingte Ungenauigkeiten des Signalgebers hervorgerufen werden, stark verringert
bzw. aufgehoben, so daß ein Einsatz von Signalgebern ohne besonders hohe Güteanforderungen
und damit von weniger exakten Bauteilen bei der Signalerzeugung und -detektion möglich
ist.
[0013] Insbesondere ist der Einsatz von Bauteilen möglich, deren Fertigungsgenauigkeiten
systembedingt begrenzt sind, wie beispielsweise die Fertigungsgenauigkeit, d.h. die
Sektorgröße und Magnetisierungsstärke elektromagnetischer Signalgeber in Verbindung
mit magnetosensitiven Bauelementen, wie beispielsweise Detektoren in Form von Hallsensoren.
Bei Signalgebern können die Toleranzen in den Partitionen bestehen, bei Detektoren
(in Form eines oder mehrerer Sensoren) in den elektrischen Toleranzen, beispielsweise
der Hysterese der Schaltschwellen bei Hallsensoren.
[0014] Mit geringem gerätetechnischen Aufwand können daher hochauflösende Stellungs-, Drehzahl-,
Geschwindigkeits- oder Beschleunigungsregelungen realisiert werden.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl mittels einer elektronischen Fehlerkorrektur
als auch schaltungstechnisch ausgeführt werden, wobei zur elektronischen Fehlerkorrektur
nur ein einzelner Sensor benötigt wird.
[0016] Bei der elektronischen Fehlerkorrektur werden die toleranzbedingten charakteristischen
Eigenschaften der Signalgeberpartitionen vorzugsweise in einer Testbewegung des Signalgebers
ermittelt.
[0017] Weitere bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind durch die
Merkmale der Patentansprüche 3 bis 12 charakterisiert.
[0018] Noch zusätzliche Anforderungen an ein Verfahren zur Regelung einer Verstelleinrichtung
ergeben sich, wenn beispielsweise die Drehzahl einer Sitzverstelleinrichtung geregelt
werden soll. In diesem Fall ist neben der Einstellung einer konstanten Drehzahl (Solldrehzahl)
im Arbeitspunkt des Motors auch ein gleichmäßiges, erschütterungsfreies Anund Abfahren
des Sitzes von Bedeutung. Der Arbeitspunkt des Motors der Sitzverstelleinrichtung
wird dabei unter Berücksichtigung der Resonanzfrequenzen der aus Antriebsmotor, Verstellgetriebe
und mechanischen Sitzkomponenten bestehenden Sitzeinheit sowie der Fahrzeugkarosserie
festgelegt. Zusätzlich müssen Vorgaben hinsichtlich der Geschwindigkeit des zu verstellenden
Sitzes sowie hinsichtlich einer Stellenergiereserve beachtet werden.
[0019] Beim An- und Abfahren einer elektrischen Sitzverstelleinrichtung dürfen keine die
Fahrzeuginsassen störenden Bewegungen oder Geräusche durch das Anfahren bzw. Anhalten
des Sitzes auftreten. Darüber hinaus ist ein materialschonender möglichst verschleißfreier
Betrieb der Sitzverstelleinrichtung wünschenswert.
[0020] Nach einem anderen Aspekt der Erfindung besteht die Aufgabe, ein Verfahren zur Regelung
motorisch angetriebener Verstelleinrichtungen in Kraftfahrzeugen zu schaffen, das
einerseits eine präzise Erfassung der Position, Drehzahl und gegebenenfalls Beschleunigung
eines Antriebs bei hoher Auflösung der Meßwerte ermöglicht und das andererseits ein
ruhiges, gleichmäßiges An- und Abfahren der Verstelleinrichtung gestattet.
[0021] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
13 gelöst.
[0022] Danach ist vorgesehen, daß nach dem Betätigen des Antriebsmotors zunächst toleranzbedingte
charakteristische Werte des Signalgebers ermittelt und daraus Korrekturwerte bestimmt
werden, die bei der Auswertung der Ausgangssignale des dem Signalgeber zugeordneten
Detektors (in Form eines oder mehrerer Sensoren) berücksichtigt werden sollen. Durch
diesen Verfahrensschritt wird eine hohe Auflösung und Genauigkeit der Meßwerte zur
Erfassung der Position, Drehzahl oder Beschleunigung des Antriebs gewährleistet. Insbesondere
können so eventuelle Meßfehler, die durch fertigungsbedingte oder sonstige Ungenauigkeiten
des Signalgebers hervorgerufen werden, weitgehend eliminiert werden. Hinsichtlich
weiterer Einzelheiten bei der Verwirklichung dieses Verfahrenschrittes sei auf die
obigen Ausführungen zu Patentanspruch 1 verwiesen.
[0023] Gemäß Patentanspruch 13 ist darüber hinaus vorgesehen, daß die Korrekturwerte im
Betrieb des Antriebsmotors zumindest so lange angepasst werden, wie nicht ein vorgegebenes
Abbruchkriterium erfüllt ist, und daß während der Bestimmung und Anpassung der Korrekturwerte
Zwischenresultate dieser Werte gebildet und zur Festlegung von Reglerparametern des
Regelalgorithmus verwendet werden. Aufgrund dieser weiteren Verfahrensschritte kann
die Regelung des Antriebsmotors frühzeitig nach dessen Betätigung einsetzen. Es ist
insbesondere nicht erforderlich, mit dem Beginn der Regelung zu warten, bis sämtliche
Korrekturwerte bestimmt worden sind, die bei der Auswertung der Ausgangssignale des
Detektors berücksichtigt werden müssen. Vielmehr werden hier die frühzeitig gebildeten
Zwischenresultate dieser Korrekturwerte herangezogen. Hierdurch wird beim Anfahren
des Sitzes die Abweichung der tatsächlichen Drehzahl des Antriebsmotors der Verstelleinrichtung
von der angestrebten Drehzahl minimiert.
[0024] Die erfindungsgemäß vorgesehene Anpassung der Korrekturwerte bedeutet, daß die Korrekturwerte
solange verändert werden, wie nicht ein bestimmtes Abbruchkriterium erreicht worden
ist, mit dem die Anpassung der Korrekturwerte abgeschlossen wird. Beispielsweise können
die Korrekturwerte sukzessive mit einer immer größeren Genauigkeit bestimmt werden,
bis eine vorgegebene Genauigkeit der Korrekturwerte erreicht ist. Davon soll insbesondere
auch der Fall umfaßt sein, bei dem die Anpassung der Korrekturwerte während der gesamten
Dauer der Aktivierung der Verstelleinrichtung erfolgt. Dies entspricht dem Abbruchkriterium
"maximal erreichbare Genauigkeit", d.h. die Anpassung der Korekturwerte wird hier
immer weiter fortgesetzt, um die Genauigkeit noch zu erhöhen. Alternativ könnte man
dieses Abruchkriterium auch definieren als "Abbruch der Anpassung der Korrekturwerte
bei Abschluß der Verstellbewegung".
[0025] Eine permanente Verbesserung der Genauigkeit der Korrekturwerte ist nach der vorliegend
beanspruchten Lehre ohne weiteres möglich, da die damit verbundene längere Dauer bei
der Bestimmung der Korrekturwerte das frühzeitige Einsetzten der Regelung nicht verhindert.
Vielmehr werden ja zur Regelung auch die vorläufigen, weniger genauen Korrekturwerte
herangezogen. Somit kann die Anpassung der Korrekturwerte insbesondere auch nach dem
Erreichen des Arbeitspunktes des Antriebsmotors fortgesetzt werden.
[0026] Die Bestimmung der Korrekturwerte erfolgt dabei vorzugsweise automatisch bei jedem
neuen Anfahren des Motors des Verstellantriebs, so daß Veränderungen, die auf Abnutzung,
Umwelteinflüsse oder dergleichen zurückgehen, stets aktuell berücksichtigt werden
können. Andererseits ist es aber auch möglich, die Korrekturwerte in bestimmten, vorgebbaren
zeitlichen Abständen neu zu bestimmen und in der Zwischenzeit mit abgespeicherten
Korrekturwerten zu arbeiten.
[0027] Der Regelalgorithmus selbst kann beispielsweise aus einem rekursiv aufgebauten, zeitdiskreten
PID-Regler mit einer Stellgrößenbegrenzung und Rückrechnung bestehen; ein solcher
Regler benötigt einen Satz von drei Regleparametern.
[0028] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden nach dem Erreichen des
Arbeitspunktes des Antriebsmotors die Reglerparameter neu festgesetzt, d.h. es wird
ein neuer Satz von Reglerparametern gewählt. In der Regel werden dabei nach dem Erreichen
des Arbeitspunktes "härtere" Reglerparameter ausgewählt als beim Anfahren des Antriebs,
so daß nach dem Erreichen des Arbeitspunktes des Motors nur noch kleinere Schwankungen
der Drehzahl toleriert werden als während des Anfahrens des Motors.
[0029] In einer Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Reglerparameter erst dann neu festgesetzt werden, wenn sowohl der Arbeitspunkt
des Motors erreicht als auch die Anpassung der Korrekturwerte abgeschlossen ist. In
diesem Fall bedeutet die Neufestsetzung der Reglerparameter nach dem Erreichen des
Arbeitspunktes des Motors, daß diese Festsetzung endgültig ist und keine weiteren
Veränderungen der Reglerparameter vorgenommen werden, solange der Motor am Arbeitspunkt
mit seiner Solldrehzahl arbeitet. Selbst wenn aber nach einer anderen Variante der
Erfindung auch nach dem Erreichen des Arbeitspunktes des Motors die Korrekturwerte
ohne Begrenzung weiter angepasst werden, so ist es grundsätzlich vorteilhaft, nach
dem Erreichen des Arbeitspunktes mit neuen, härteren Reglerparameter zu arbeiten.
[0030] Nach dem Erreichen des Arbeitspunktes des Motors wird zudem zur Regelung der Drehzahl
vorzugsweise das Pulsweitenmodulations-Verhältnis herangezogen.
[0031] Nach dem Auslösen des Motors wird dessen Drehzahl vorzugsweise mit einer im wesentlichen
konstanten Beschleunigung erhöht. Die Änderung der Drehzahl über der Zeit bildet dann
eine Gerade; der Motor wird also entlang einer "Rampe" bis zu seinem Arbeitspunkt
hochgefahren. Abweichungen von der durch die Steigung der Rampe vorgegebenen jeweiligen
Soll-Drehzahl beim Anfahren des Motors werden dabei durch die vorstehend beschriebene
Regelung korrigiert.
[0032] Solange die Korrekturwerte noch nicht mit hinreichender Genauigkeit bestimmt worden
sind, wird nach dem Auslösen des Antriebsmotors die Drehzahl vorzugsweise durch Mittelung
über mehrere jeweils die Drehzahl des Motors repräsentierende Signale ermittelt. Hierbei
kann insbesondere eine gleitende Mittelwertbildung herangezogen werden. Durch diese
Mittelwertbildung können toleranzbedingte Schwankungen der Drehzahlinformationen des
Signalgebers zumindest teilweise eliminiert werden. Gleichzeitig nimmt aber der Echtzeitgehalt
der Drehzahlinformation ab.
[0033] Das Verfahren gemäß Patentanspruch 13 kann insbesondere mit einem Signalgeber ausgeführt
werden, der eine Partitionierung aufweist, wobei die Korrekturwerte zur Kompensation
von Toleranzen dienen, die auf diese Partitionierung zurückzuführen sind. Ein Beispiel
für einen solchen partitionierten Signalgeber ist ein Multipolmagnet, der mit der
Antriebswelle des Motors der Verstelleinrichtung verbunden ist und sich zusammen mit
dieser bewegt. Toleranzen können hier einerseits in der Ausdehnung der einzelnen Segmente
des Multipolmagneten auftreten und zum anderen auch auf unterschiedliche Schaltschwellen
der Nord-Süd- und der Süd-Nord- Übergänge des Multipolmagneten zurückzuführen sein.
Letztere machen sich insbesondere bei der Digitalisierung des von dem Signalgeber
erzeugten Signals bemerkbar. Bei einem derartigen Signalgeber dienen die Korrekturwerte
also zum einen dazu, fertigungsbedingte Schwankungen in der Ausdehnung der einzelnen
Partitionen des Signalgebers auszugleichen, und zum anderen dazu, Ungenauigkeiten
zu eliminieren, die auf die Übergänge zwischen den einzelnen Partitionen des Signalgebers
zurückzuführen sind.
[0034] Bei dem vorgenannten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird auch deutlich, daß durch
Mittelung über die Signale, die nacheinander von verschiedenen Partitionen des Signalgebers
erzeugt werden, die Genauigkeit der Drehzahlinformation erhöht werden kann. So kann
im Fall eines Multipolmagneten schon bei der Mittelung über je einen Nord-Süd- und
einen Süd-Nord-Übergang die auf unterschiedliche Schaltschwellen zurückzuführende
Ungenauigkeit zumindest erheblich reduziert werden. Bei Bedarf kann die Mittelwertbildung
jedoch auch über eine größere Anzahl von Werten, z.B. über vier oder acht Werte, erfolgen.
[0035] Bei einem Signalgeber der mit der Antriebswelle des Motors verbunden ist und daher
zusammen mit dieser rotiert, kann vorgesehen sein, daß für jede Partition des Signalgebers
ein eigener Korrekturwert in Form einer Korrektur des der jeweiligen Partition zugeordneten
Drehwinkels ermittelt wird, so daß die korrigierten Drehwinkel die tatsächliche Ausdehnung
der Partition entlang des Umfangs des Signalgebers repräsentieren.
[0036] Die vorliegende Erfindung ist unabhängig davon, nach welchem Prinzip der Signalgeber
arbeitet, der das die Drehung des Motors repräsentierende Signal erzeugt. Der Signalgeber
kann insbesondere nach einem magnetischen, induktiven, kapazitiven, resestiven oder
auch optischen Prinzip arbeiten.
[0037] Als ein magnetischer Signalgeber kommt insbesondere ein Multipolmagnet in Frage,
der durch eine zusammen mit der Antriebswelle des Motors rotierende, mehrpolige Magnetscheibe
gebildet wird. Das von dem Multipolmagneten erzeugte magnetische Signal läßt sich
in bekannter Weise mittels Hall-Sensoren detektieren. Sowohl bei der Anwendung des
magnetischen als auch des induktiven oder kapazitiven Prinzips kommen darüber hinaus
Zahnradscheiben zur Erzeugung eines die Drehung der Antriebswelle repräsentierenden
Signals in Frage. Zur Erzeugung optischer Signale, die eine Drehbewegung des Motors
repräsentieren, kann schließlich ein mit Schlitzen versehener Signalgeber vorgesehen
sein, der jeweils dann für ein optisches Signal durchlässig ist, wenn sich einer der
Schlitze zwischen einer Lichtquelle und einem der Lichtquelle zugeordneten Empfänger
befindet.
[0038] Der Signalgeber kann auch Bestandteil des elektromechanischen Systems des Antriebsmotors
der Verstelleinrichtung sein, wie z.B. bei Verwendung des Kollektors eines Kommutatormotors,
des Spulensystems eines kommutatorlosen Motors oder des Piezoelementes eines Piezomotors
als Signalgeber.
[0039] Ferner kann auch der Motorstrom selbst als Signalgeber dienen, wenn dieser die für
die Bestimmung der Drehzahl erforderlichen Informationen enthält, etwa bei Kommutator-Motoren.
[0040] Weitere Vorteile der Erfindung werden bei der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren deutlich werden.
[0041] Es zeigen:
- Fig. 1 -
- einen Signalgeber und einen zugeordneten Detektor zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
- Figuren 2 bis 4 -
- verschiedene Kennlinien motorisch angetriebener Verstelleinrichtungen von Kraftfahrzeugen,
anhand derer die toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der Partitionen
eines Signalgebers gemäß Fig. 1 ermittelbar sind;
- Fig. 5 -
- eine zweite Ausführungsform eines Signalgebers und eines zugeordneten Detektors zur
Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 6 -
- eine Darstellung der Ausgangssignale des Detektors aus Fig. 5;
- Fig. 7 -
- eine grafische Darstellung der Zeitabhängigkeit der Drehzahl eines Antriebsmotors
während des Betriebs einer Sitzverstelleinrichtung.
[0042] In Fig. 1 ist ein Signalgeber 1 in Form einer mehrpoligen, kreisförmigen Magnetscheibe
dargestellt, die auf der Antriebswelle 10 eines rotierenden Antriebs einer Verstelleinrichtung
in einem Kraftfahrzeug angeordnet ist und die insgesamt sechs nebeneinanderliegende
Partitionen 11 bis 16 in Form von Kreissegmenten aufweist, wobei jedem Kreissegment
11 bis 16 ein manetischer Nordpol N
1, N
2, N
3 bzw. ein magnetischer Südpol S
1, S
2, S
3 zugeordnet ist. Gegenüber diesem Signalgeber 1 ist als Detektor ein Hall-Sensor 2
angeordnet, der in bekannter Weise aufgrund des von dem Signalgeber 1 erzeugten magnetischen
Signales ein die Drehbewegung der Antriebswelle 10 repräsentierendes Ausgangssignal
U
1 erzeugt, das einer (in Fig. 1 nicht dargestellten) Elektronikeinheit der Verstelleinrichtung
zur Auswertung zugeführt wird. Mittels der Elektronikeinheit können in bekannter Weise
die Position, die Drehzahl und die Beschleunigung der Antriebswelle 10 bestimmt werden.
[0043] Bei Verwendung eines zweiten Hall-Sensors 3, der gemäß Fig. 5 als Bestandteil des
Detektors neben dem ersten Hall-Sensor 2 angeordnet wird und der ein zweites Ausgangssignal
U
2 erzeugt, kann in einfacher Weise auch die Drehrichtung der Antriebswelle 10 ermittelt
werden. Es sind aber auch Verfahren zur Drehrichtungsbestimmung unter Verwendung nur
eines Sensors bekannt.
[0044] Derartige Signalgeber und zugeordnete Sensoren zur Bestimmung der Position, Drehzahl,
Drehrichtung sowie Beschleunigung eines Antriebsmotors sind bekannt und brauchen daher
nicht näher beschrieben zu werden.
[0045] Bei einer solchen Vorrichtung können Ungenauigkeiten bei der Bestimmung der Drehzahl,
Beschleunigung etc. zum einen dadurch auftreten, daß die Ausdehnung der einzelnen
Kreissegmente 11 bis 16 entlang des Umfangs des Signalgebers 1 (Winkelausdehnung)
fertigungsbedingten Schwankungen unterliegt, d.h. die tatsächliche Winkelausdehnung
der einzelnen Kreissegmente weicht von der idealen (theoretischen) Winkelausdehnung
ab. Ferner können bei der Digitalisierung des Signales, das an den Übergängen zwischen
den einzelnen Nord- und Südpolen erzeugt wird, weitere Ungenauigkeiten auftreten;
insbesondere weisen Nord-Süd-Übergänge in der Regel eine etwas andere Charakteristik
auf als Süd-Nord-Übergänge. Hinzu kommen eventuelle weitere Meßfehler, die auf Toleranzen
des Hall-Sensors 2 bzw. 3 zurückzuführen sind, etwa Toleranzen der Hysterese der Schaltschwellen
von Hall-Sensoren.
[0046] Die toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der Partitionen 11 bis 16
des Signalgebers 1 sowie der Übergänge zwischen den einzelnen Partitionen 11 bis 16
(und ggf. des Detektors 2 bzw. 3) werden vorzugsweise nach jedem Start des Antriebs
der Sitzverstelleinrichtung ermittelt. Auf deren Grundlage wird für jede Partition
11 bis 16 des Signalgebers 1 ein Korrekturwert ermittelt und mit den Ausgangssignalen
U
1, U
2 der Hall-Sensoren 2 bzw. 3 verknüpft. Diese Korrekturwerte werden den Partitionen
11 bis 16 zugeordnet und entsprechend abgespeichert. Beim weiteren Betrieb des Antriebs
bzw. Motors wird bei jeder Messung der Drehzahl mittels des Signalgebers 1 und der
Hall-Sensoren 2, 3 der jeweilige Meßwert mit dem zugehörigen abgelegten Korrekturwert
verknüpft, wodurch die toleranzbedingten Meßfehler erheblich vermindert werden.
[0047] Eine Testbewegung des Signalgebers zur Ermittlung der toleranzbedingten charakteristischen
Eigenschaften der Signalgeberpartitionen im Rahmen einer elektronischen Fehlerkorrektur
kann bei einem rotierenden Antrieb, der gemäß Figur 1 mit einem kreisscheibenförmigen
Signalgeber 1 verbunden ist, in einer oder mehreren Umdrehungen des Antriebs und Signalgebers
1 zur Erfassung der einzelnen Sektoren oder Kreissegmente 11 bis 16, bei einem längsverstellbaren
Signalgeber in dem Zurücklegen einer geradlinigen oder vorgegebenen gekrümmten Strecke
zur Erfassung der einzelnen Streckenunterteilungen oder dergl. bestehen.
[0048] Vorzugsweise besteht die Testbewegung aus einem vorgegebenen Bewegungsabschnitt des
Signalgebers mit im wesentlichen konstanter Beschleunigung und/oder konstanter Geschwindigkeit,
so daß aufgrund definierter Antriebsbedingungen, beispielsweise durch Erfassung der
Zeitdauer zwischen aufeinanderfolgenden Signalen, deren Verhältnis zu einer Bewegungsperiode,
beispielsweise einer Umdrehung, und damit deren Anteil an der Periode ermittelt werden
kann, woraus auf einen konkreten Wert, beispielsweise einen Winkel, der einzelnen
Partitionen geschlossen werden kann.
[0049] Die toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der Signalgeberpartitionen
11 bis 16 gemäß Figur 1 werden vorzugsweise nach jedem Start des Antriebs ermittelt.
Ist jedoch gewährleistet, daß es sich um ein immanentes System handelt (also bei Sicherung
einer dauerhaft eindeutigen Zuordnung zwischen Signalgeberpartitionen und Sensorsignalen),
so können die toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der Signalgeberpartitionen
11 bis 16 einmal erfaßt und gespeichert werden und so eine dauerhafte Fehlerkorrektur
gewährleisten.
[0050] Alternativ hierzu können die toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der
Signalgeberpartitionen 11 bis 16 adaptiv in vorgegebenen Prüfzyklen, angepaßt werden,
das heißt nach einer anfänglichen Ermittlung der toleranzbedingten charakteristischen
Eigenschaften der Signalgeberpartitionen 11 bis 16 wird nach einer vorgegebenen Anzahl
von Betriebszyklen ein Prüfzyklus vorgesehen, dessen Korrekturwerte die ursprünglichen
Korrekturwerte ersetzen oder beispielsweise durch Mittelwertbildung angleichen.
[0051] Die elektronische Fehlerkorrektur sieht insbesondere vor, daß für jede Signalgeberpartition
11 bis 16 ein Korrekturwert ermittelt und mit den Sensorsignalen U
1 verknüpft wird. Dabei wird in einem Meßzyklus ein Korrekturwert für jede einzelne
Partition oder jeden einzelnen Sektor 11 bis 16 des Signalgebers ermittelt und dieser
Partition 11 bis 16 zugeordnet abgespeichert. Bei einem Betrieb des Antriebs bzw.
Motors wird bei jeder Messung der Drehzahl mit einer Signalgeberpartition 11 bis 16
der Meßwert mit dem abgelegten Korrekturwert verknüpft, das heißt beispielsweise multipliziert,
addiert, dividiert oder subtrahiert. Dadurch wird der Meßfehler, der mit den einzelnen
Signalgeberpartitionen 11 bis 16 verbunden ist, stark verringert. Die Genauigkeit
des Meßwertes hängt dann nur noch vom Verarbeitungsbereich der Zahlen im Berechnungsverfahren
zur Ermittlung der Geschwindigkeit oder Beschleunigung ab.
[0052] Bei kreisscheibenförmigen, rotierenden Signalgebern 1 mit Partitionen 11 bis 16 in
Form von Kreissegmenten können in einfacher Weise unmittelbar korrigierte Drehwinkel
der Partitionen 11 bis 16 bestimmt werden, die der tatsächlichen Ausdehnung der einzelnen
Signalgeberpartitionen 11 bis 16 auf dem Ringmagneten entsprechen.
[0053] Für die tatsächliche, korrigierte Winkelausdehnung α
i der i-ten Partition eines Signalgebers (Ausdehnung der entsprechenden Partition entlang
des Umfangs des Signalgebers) gilt unter der Annahme einer Drehbewegung mit im wesentlichen
konstanter Beschleunigung
wobei Ω die Winkelgeschwindigkeit der Drehbewgung und Ω' deren Ableitung nach der
Zeit (Winkelbeschleunigung) ist. dT
i repräsentiert das Zeitintervall, das für eine Drehung des Signalgebers um den Winkel
benötigt wird, welcher der tatsächlichen Winkelausdehnung der betrachteten i-ten Signalgeberpartition
entspricht. Bei bekannter Beschleunigung des Antriebs (und somit bekannter Geschwindigkeit
zu jedem Zeitpunkt) läßt sich hieraus in Echtzeit die tatsächliche Winkelausdehnung
α
i der einzelnen Signalgebepartitionen bestimmen, indem die entsprechenden Zeitintervalle
dT
i gemessen werden.
[0054] Die praktische Durchführung wird nachfolgend beispielhaft anhand der Bestimmung der
Winkelausdehnung α
5 der fünften Signalgeberpartition eines in acht nebeneinanderliegende Partitionen
P1, P2, P3, P4, P5, P6, P7, P8 in Form von Kreissegmenten (wobei die achte Partition
P8 wiederum an die erste Partition P1 grenzt) unterteilten kreisscheibenförmigen Signalgebers
erläutert. Hierzu wird unter der Annahme einer konstanten Beschleunigung des Antriebs
angesetzt:
wobei T
anf bzw. T
end jeweils die Zeitdauer einer vollständigen Umdrehung des Signalgebers beginnend bei
der ersten Signalgeberpartition bzw. der zweiten Signalgeberpartition repräsentieren,
die um das Zeitintervall dT
1 zueinander versetzt sind. Demnach repräsentiert T
anf die Dauer einer (ersten) vollständigen Umdrehung des Signalgebers, bei der nacheinander
zunächst die erste, dann die zweite, dritte, vierte, fünfte, sechste, siebte und schließlich
die achte Signalgeberpartition den zugeordneten Sensor passieren, also in der Reihenfolge
P1, P2, P3, P4, P5, P6, P7, P8. T
end repräsentiert die Zeitdauer einer vollständigen Umdrehung des Signalgebers, die um
das Zeitinvervall dT
1 gegenüber der erstgenannten Umdrehung verschoben ist, so daß nacheinander zunächst
die zweite, dann die dritte, vierte, fünfte, sechste, siebte, achte und schließlich
die erste Signalgeberpartition den zugeordneten Sensor passieren, also in der Reihenfolge
P2, P3, P4, P5, P6, P7, P8, P1.
[0055] Anders ausgedrückt ist
wobei dT
9 das Zeitintervall repräsentiert, während dessen die erste Signalgeberpartition P1
unmittelbar im Anschluß an eine (erste) vollständige Umdrehung des Signalgebers den
zugeordneten Sensor erneut passiert. D.h. T
end läßt sich aus T
anf bestimmen, indem von T
anf (das die Periodendauer der genannten ersten vollständigen Umdrehung des Signalgebers
repräsentiert) der Beitrag dT
1 abgezogen wird, der von der ersten Partition P1 des Signalgebers während der genannten
ersten Umdrehung herrührt, und stattdessen das Zeitintervall dT
9 hinzugefügt wird, während dessen die erste Partition P1 bei der unmittelbar nachfolgenden
(zweiten) Umdrehung den Signalgeber passiert.
[0056] Der Begriff "erste vollständige Umdrehung" des Signalgebers soll dabei nicht darauf
hindeuten, daß es sich um dessen erste Umdrehung überhaupt (nach der Inbetriebnahme
des Antriebs) handelt. Es geht ausschließlich darum, eine Rangfolge der einzelnen
aufeinanderfolgenden Umdrehungen herzustellen, indem eine bestimmte Umdrehung als
erste vollständige Umdrehung bezeichnet wird; die weiteren Umdrehungen werden dann
als zweite Umdrehung, dritte Umdrehung etc. bezeichnet.
[0057] Aus dem obigen Ansatz ergibt sich für die tatsächliche Winkelausdehnung
5 der fünften Signalgeberpartition
und daraus folgt durch Ausführung der Addition:
[0058] Diese Formeln können zur Bestimmung der Winkelausdehnung α
i sämtlicher Partitionen des Signalgebers verwendet werden, indem die auf einer Kreisscheibe
nebeneinander angeordneten acht Partitionen (Kreissegmente) jeweils derart numeriert
werden, daß die gerade zu untersuchende Partition die fünfte Partition bildet.
[0059] Somit kann die korrigierte (tatsächliche) Winkelausdehnung α
i einer beliebigen Partitionen des Signalgebers dadurch ermittelt werden, daß zunächst
bei einer (ersten) Umdrehung des Signalgebers die Zeitintervalle gemessen werden,
während derer dessen einzelne Partitionen den zugeordneten Sensor passieren, und daraus
T
anf bestimmt wird. Anschließend wird noch das Zeitintervall gemessen, während dessen
die erste Partition des Signalgebers bei der unmittelbar folgenden (zweiten) Umdrehung
den Sensor passiert. Daraus läßt sich unter Verwendung von T
anf mit den obigen Gleichungen T
end berechnen. Aus T
anf und T
end ergibt sich schließlich die korrigierte (tatsächliche) Winkelausdehnung der entsprechenden
Partition des Signalgebers.
[0060] Es sei noch bemerkt, daß mit den obigen Formeln keine echten Korrekturwerte bestimmt
werden, die noch mit der idealen (theoretischen) Winkelausdehnung der einzelnen Signalgeberpartitionen
verknüpft werden müssen, um deren tatsächliche Winkelausdehnung zu erhalten. Vielmehr
werden unmittelbar die tatsächlichen, korrigierten Werte für die Winkelausdehnung
der Signalgeberpartitionen ermittelt. Hieraus lassen sich aber beispielweise ein additiver
oder ein multiplikativer Korrekturwert dadurch bestimmen, daß die Differenz bzw. der
Quotient der tatsächlichen Winkelausdehnung und der idealen (theoretischen) Winkelausdehnung
gebildet werden.
[0061] Das Abbruchkriterium zur Beendigung der Ermittlung der toleranzbedingten charakteristischen
Eigenschaften der Signalgeberpartition ist dann erfüllt, wenn die Korrekturwerte oder
korrigierten Signalgeberpartitionen in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Zyklen
innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches liegen und/oder die Summe der Korrekturwerte
oder korrigierte Partitionen innerhalb eines Zyklus (abgesehen von tolerierbaren Abweichungen)
gleich dem Wert einer Periode des Signalgebers ist.
[0062] Bei der ersten Fallgestaltung sind mindestens zwei aufeinanderfolgende Zyklen, d.h.
vollständige Umdrehungen der Antriebswelle erforderlich, um einen Vergleich der Korrekturwerte
vornehmen zu können und festzustellen, ob eventuelle Abweichungen der Korrekturwerte
für die einzelnen Partitionen oder Sektoren innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches
liegen. Ist dies nicht der Fall, sind weitere Testzyklen erforderlich.
[0063] Bei der zweiten Fallgestaltung ist lediglich ein Testzyklus, d.h. eine Umdrehung
der Antriebswelle (abgesehen von der eventuellen Notwendigkeit nach Abschluß dieser
Umdrehung noch weitere Zeintintervalle zur Bestimmung der Winkelausdehnung der einzelnen
Partitionen messen zu müssen) erforderlich, wenn die Summe der korrigierten bzw. normierten
Sensorsignale beispielsweise einem Winkel von 360° für eine volle Umdrehung des kreisscheibenförmigen
Signalgebers entspricht. Selbstverständlich sind auch andere Kontrollverfahren möglich,
beispielsweise in der Weise, daß die Summe aller Korrekurfaktoren einem vorgegebenen
Wert entspricht. Zwar ist für dieses Abbruchkriterium lediglich eine Umdrehung der
Antriebswelle erforderlich, bei einer ungleichmäßigen Beschleunigung des Antriebs
treten aber hierdurch bedingt Meßfehler auf. Aus diesem Grunde wird dieses Kriterium
nur in gleichförmigen Bewegungsabschnitten angewendet, die empirisch ermittelt werden
können.
[0064] Eine weitere Variante zur Bestimmung des Abbruchkriteriums für das Korrekturverfahren
besteht in einer gleitenden Mittelwertbildung oder in einer Verknüpfung der beiden
vorstehend dargestellten Varianten, d.h. in jedem Testzyklus muß die Summe der Korrekturwerte
oder korrigierten Signalgeberpartitionen innerhalb eines Zyklus gleich dem Wert einer
Periode des Signalgebers sein und die Korrekturwerte oder korrigierten Signalgeberpartitionen
aufeinanderfolgender Zyklen müssen innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches
liegen.
[0065] Nachdem die Erfüllung des Abbruchkriteriums festgestellt ist, berechnet der Algorithmus
mit den Korrekturwerten die genauen Drehzahlwerte für die entsprechenden Signalgeberpartitionen,
d.h. im Falle eines kreisscheibenförmigen Signalgebers die genauen Drehzahlwerte für
die einzelnen Sektoren.
[0066] In den Figuren 2 bis 4 sind verschiedene Möglichkeiten der Ermittlung der toleranzbedingten
charakteristischen Eigenschaften der Signalgeberpartitionen sowie des nachfolgenden
Abgleichs mit den Sensorsignalen anhand von Kennlinien einer motorisch angetriebenen
Verstelleinrichtung in Kraftfahrzeugen als Geschwindigkeit bzw. Drehzahl über der
Zeit t dargestellt. Diese Darstellungen sollen verdeutlichen, daß die Testbewegung
insbesondere Teil bzw. Bestandteil des Betriebslaufes einer motorisch angetriebenen
Verstelleinrichtung sein kann, insbesondere wenn die Testbewegung nach jedem Start
des Antriebs zur Ermittlung der toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften
der Signalgeberpartitionen durchgeführt wird.
[0067] Figur 2 zeigt in einem Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm den zeitlichen Verlauf einer
konstant beschleunigten Verstelleinrichtung, bei der in der Zeitspanne zwischen t
1 und t
2 die Ermittlung der toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der Signalgeberpartitionen
erfolgt, während in einem nachfolgenden Zeitabschnitt t
4 bis t
5 desselben Laufs der Verstelleinrichtung bzw. deren Antrieb ein Abgleich mit den Sensor-Ausgangssignalen
vorgenommen wird.
[0068] Figur 3 zeigt in einem Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm den zeitlichen Verlauf einer
mit konstanter Geschwindigkeit bewegten motorisch angetriebenen Verstelleinrichtung,
bei der ebenfalls in der Zeitspanne zwischen t
1 und t
2 die Ermittlung der toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der Signalgeberpartitionen
erfolgt, während in der Zeitspanne zwischen t
4 und t
5 ein entsprechender Abgleich vorgenommen wird.
[0069] Figur 4 zeigt eine zeitliche Darstellung der Geschwindigkeit einer motorisch angetriebenen
Verstelleinrichtung, die bis zum Zeitpunkt t
3 mit konstanter Beschleunigung bis zum Erreichen der Nenn-Drehzahl n
nenn bzw. Nenn-Geschwindigkeit beschleunigt wird und dann mit konstanter Geschwindigkeit
bzw. konstanter Nenn-Drehzahl weiterbewegt wird. In dieser Ausführungsform erfolgt
die Ermittlung der toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der Signalgeberpartitionen
in der Zeitspanne zwischen t
1 und t
2 beim Hochlaufen, d.h. konstanten Beschleunigen der motorisch angetriebenen Verstelleinrichtung,
während der Abgleich in der Zeitspanne zwischen t
4 und t
5 nach Erreichen der Nenn-Drehzahl erfolgt.
[0070] Eine schaltungstechnische Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens erfordert gemäß
Figur 5 zwei dem sechspoligen Signalgeber 1 zugeordnete und entlang der Bewegungsbahn
des Signalgebers zueinander beabstandete Sensoren 2, 3. Aufgrund fertigungsbedingter
Ungenauigkeiten sind die sechs Sektoren des sechspoligen Magneten nicht gleichgroß
und gegebenenfalls nicht gleichstark magnetisiert, so daß bei einer Drehung der Magnetscheibe
1 mit konstanter Geschwindigkeit oder konstanter Beschleunigung die Hallsensoren 2,
3 unterschiedliche Meßzeiten für die einzelnen Sektoren erfassen. Zur Behebung dieses
Problems werden die an- und/oder abfallenden Flanken der durch die Partitionierung
des Signalgebers 1 ausgelösten Sensorsignale U
1, U
2 der beiden Sensoren 2, 3 erfaßt und die Zeitdifferenz zwischen Signalen der derselben
Partition des Signalgebers 1 zugeordneten Sensorsignale U
1, U
2 ermittelt und zur Bestimmung der toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften
der Signalgeberpartitionen 11 bis 16 ausgewertet.
[0071] Es wird also die Drehzahl des Signalgebers 1 dadurch bestimmt, daß der zeitliche
Abstand gemessen wird, in dem ein bestimmter Punkt des Signalgebers 1, nämlich ein
N-S- oder ein S-N-Übergang nacheinander die beiden Sensoren 2, 3 passiert. Indem der
Winkelabstand der beiden Sensoren 2, 3 (also der Abstand der beiden Sensoren 2, 3
entlang des Umfangs des Signalgebers 1) durch die so gemessene Zeit dividiert wird,
erhält man die Drehzahl des Signalgebers und somit des Antriebs.
[0072] Die Erfassung der Zeitdifferenz zwischen den ansteigenden oder abfallenden Flanken
der beiden Sensorausgangssignale eliminiert unterschiedliche Längen der Signalgeberpartitionen
bzw. unterschiedliche Winkelabschnitte der Signalgebersektoren und beseitigt also
Fertigungsungenauigkeiten des Signalgebers.
[0073] Grundsätzlich kann der Abstand a zwischen den beiden Sensoren entlang der Bewegungsbahn
des Signalgebers 1 beliebig sein, beispielsweise bei einem kreisscheibenförmigen Signalgeber
einen Winkel von 90° zwischen den Sensoren 2, 3 einschließen, jedoch fallen bei einem
Abstand, der größer als die Ausdehnung der kleinsten Partition oder einem Vielfachen
davon ist, Drehzahl- oder Beschleunigungsänderungen des Signalgebers 1 stärker ins
Gewicht, so daß die Grenzen der Meßgenauigkeit niedriger liegen. Aus diesem Grunde
werden die Sensoren 2, 3 für eine aktuelle Drehzahlbestimmung aus den einzelnen Signalgeberpartitionen
anstelle einer Mittelwertbildung in einem Abstand a zueinander angeordnet, der vorzugsweise
kleiner oder gleich der kleinsten Partition des Signalgebers 1 ist.
[0074] Figur 6 zeigt die Sensorausgangssignale des Ausführungsbeispiels aus Figur 5 und
verdeutlicht die unterschiedlich langen Zeitintervalle zwischen den ansteigenden und
abfallenden Flanken der durch beispielsweise die ungleichen Sektoren 11 und 12 der
Magnetscheibe 1 ausgelösten Signale. Wird die Zeitdifferenz T zwischen den ansteigenden
oder abfallenden Flanken der Sensorausgangssignale der beiden Hallsensoren 1, 2 ermittelt,
so werden die durch ungleiche Längen der einzelnen Sektoren bedingten unterschiedlichen
Impulslängen bei der Erfassung der einzelnen Sektoren eliminiert.
[0075] Ist der Abstand a zwischen den beiden entlang der Peripherie der Magnetscheibe 1
versetzt zueinander angeordneten Hallsensoren 11, 12 kleiner als der kleinste Magnetscheibensektor,
ergibt sich die größte Meßgenauigkeit, da eventuelle Drehzahl- oder Beschleunigungsänderungen
in diesem Zeitabschnitt nicht ins Gewicht fallen. Bei größeren Abständen zwischen
den beiden Hallsensoren erfolgt bei Drehzahl- oder Beschleunigungsänderungen eine
Mittelwertbildung und damit eine Zunahme der Meßungenauigkeit.
[0076] Es wird nun mit Bezug auf die Figuren 1 bzw. 5 (die sich nur hinsichtlich der Anzahl
der dem Signalgeber zugeordneten Sensoren unterscheiden) in Verbindung mit Figur 7
die nach einem zweiten Aspekt der Erfindung vorgesehene Regelung einer motorisch angetriebenen
Verstelleinrichtung unmittelbar nach dem Einschalten des Motors und unter Berücksichtigung
der gleichzeitigen Ermittlung von Korrekturwerten erläutert.
[0077] Hinsichtlich der Bestimmung der Korrekturwerte sei hier noch einmal erwähnt, daß
die Korrekturwerte vorzugsweise rekursiv bestimmt werden, wobei das Abbruchkriterium
zur Beendigung der Bestimmung der Korrekturwerte dann erfüllt ist, wenn die Korrekturwerte
in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Zyklen innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches
liegen und/oder die Summe der korrigierten Partitionen des Signalgebers 1 während
eines Zyklus innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches um den Wert einer Periode
des Signalgebers 1 liegt (also die Summe der Winkelausdehnungen der einzelnen Segmente
der Magnetscheibe bis auf zulässige Abweichungen gleich 360° ist).
[0078] Durch diese zusammenfassende Darstellung des oben näher beschriebenen Verfahrens
zur Bestimmung der Korrekturwerte wird insbesondere deutlich, daß hierbei ständig
Zwischenresultate gebildet werden, anhand derer laufend überprüft wird, ob das Abbruchkriterium
hinsichtlich der Bestimmung der Korrekturwerte erfüllt ist. Die Besonderheit des vorliegenden
Verfahrens zur Regelung einer Verstelleinrichtung für Kraftfahrzeuge, und insbesondere
einer Sitzverstelleinrichtung, liegt darin, daß bereits diese Zwischenresultate in
die Regelung des Antriebs der Verstelleinrichtung einbezogen werden. Dies soll nachfolgend
anhand der Fig. 7 näher erläutert werden.
[0079] In Fig. 7 ist die Drehzahl n des Antriebsmotors einer Sitzverstelleinrichtung für
Kraftfahrzeuge über der Zeit t aufgetragen. In diesem Diagramm bezeichnen ferner n
AP die Soll-Drehzahl des Motors an seinem Arbeitspunkt und t
AP den Zeitpunkt, bis zu dem der Motor zu seiner Soll-Drehzahl hochgefahren werden soll.
[0080] Die in dem Diagramm gemäß Fig. 7 mit S bezeichnete Linie zeigt zu jedem Zeitpunkt
t die Soll-Drehzahl des Motors bei einer definierten Bewegung der Sitzverstelleinrichtung
an.
[0081] In einem ersten Zeitabschnitt (bis zum Zeitpunkt t
AP) soll demnach der Motor mit einer konstanten Beschleunigung (auf einer "Rampe") bis
zu seiner Soll-Drehzahl am Arbeitspunkt hochgefahren werden. Anschließend soll mit
konstanter Drehzahl die eigentliche Verstellbewegung durchgeführt werden. Anschließend
wird der Motor mit einer konstanten negativen Steigung, also entlang einer abfallenden
Rampe, wieder heruntergefahren.
[0082] Die Aufgabe besteht nun darin, die tatsächliche Drehzahl, die in dem Diagramm gemäß
Fig. 7 durch die mit T bezeichnete Linie repräsentiert ist, derart zu regeln, daß
die Abweichungen der tatsächlichen Drehzahl von der Soll-Drehzahl möglichst gering
sind.
[0083] Hierzu ist nach der Erfindung vorgesehen, daß einerseits nach dem Betätigen des Motors
toleranzbedingte charakteristische Werte des Signalgebers ermittelt und daraus Korrekturwerte
bestimmt werden, die bei der Auswertung der Ausgangssignale berücksichtigt werden
und die zumindest solange angepaßt werden, bis ein vorgegebenes Abbruchkriterium erfüllt
ist, und daß andererseits bereits während der Bestimmung und Anpassung der Korrekturwerte
Zwischenresultate dieser Werte zur Festlegung von Reglerparametern des Regelalgorithmus
verwendet werden. Aufgrund der letzteren Maßnahme kann die Regelung der Drehzahl bereits
einsetzen, bevor die Korrekturwerte hinreichend genau bestimmt wurden. Insbesondere
kann (sobald die ersten Zwischenresultate der Korrekturwerte ermittelt wurden) bereits
beim Anfahren des Motors entlang der ansteigenden Rampe eine Regelung der Drehzahl
stattfinden. Hierbei werden vorzugsweise vergleichsweise "weiche" Reglerparameter
verwendet, die größere Schwankungen der Drehzahl um den Soll-Wert zulassen. Nach dem
Erreichen des Arbeitspunktes des Motors und nach Erfüllung des Abbruchkriteriums werden
dann entsprechend "härtere" Reglerparameter zur Regelung der Drehzahl herangezogen,
so daß die Drehzahl dann nur noch geringfügig von der Soll-Drehzahl abweichen darf.
[0084] Zusätzlich kann unmittelbar nach dem Starten des Antriebs noch vorgesehen sein, daß
die Ermittlung der Drehzahl mittels des Signalgebers und der zugehörigen Detektoren
sowie mittels der mit dem Regelalgorithmus programmierten Elektronikeinheit durch
eine gleitende Mittelwertbildung über mehrere die Drehzahl des Antriebsmotors repräsentierende
Signale erfolgt. Hierdurch wird die Genauigkeit bei der Ermittlung der Drehzahl erhöht,
allerdings auf Kosten des Echtzeitgehaltes der Drehzahlinformation. Sobald die Korrekturwerte
mit hinreichender Genauigkeit bestimmt worden sind, kann daher die Mittelwertbildung
aufgegeben werden.
[0085] Es sei noch erwähnt, daß die nach diesem Verfahren bestimmten Korrekturwerte der
Reglerparameter auch beim Herunterfahren des Antriebs am Ende der Verstellbewegung
berücksichtigt werden können.
[0086] Hinsichtlich weiterer Einzelheiten und möglicher Varianten bei der Reglung des Antriebs
sei auf die diesbezüglichen Ausführungen in der Beschreibungseinleitung verwiesen.
Diese lassen sich ohne weiteres auf das in den Fig. 1, 5 und 7 dargestellte Ausführungsbeispiel
übertragen.
1. Verfahren zur Regelung motorisch angetriebener Verstelleinrichtungen in Kraftfahrzeugen,
bei dem
a) ein mit dem Motor gekoppelter, partitionierter Signalgeber ein die Drehzahl des
Motors repräsentierendes Signal erzeugt,
b) ein dem Signalgeber zugeordneter Detektor dieses Signal detektiert und ein entsprechendes
Ausgangssignal erzeugt und
c) eine Regeleinheit das Ausgangssignal auswertet und die Drehzahl des Motors in Abhängigkeit
von dem Ausgangssignal einstellt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der Signalgeberpartitionen
(11 bis 16) bei der Auswertung der Ausgangssignale (U1, U2) berücksichtigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der Signalgeberpartitionen
(11 bis 16) in einer Testbewegung des Signalgebers (1) ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Testbewegung aus einem vorgegebenen Bewegungsabschnitt des Signalgebers (1)
mit im wesentlichen konstanter Beschleunigung und/oder konstanter Geschwindigkeit
besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Testbewegung Teil eines Lautes der Verstelleinrichtung, insbesondere des
Hochlaufens von deren Antrieb auf Nenndrehzahl oder Nenngeschwindigkeit, ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Ermittlung der toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der
Signalgeberpartitionen (11 bis 16) in einer Testbewegung des Signalgebers (1) ein
Abgleich der Ausgangssignale (U1, U2) in demselben Lauf der Verstelleinrichtung bzw. von deren Antrieb vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der Signalgeberpartitionen
(11 bis 16) nach jedem Start des Antriebs ermittelt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der Signalgeberpartitionen
(11 bis 16) einmalig ermittelt und gespeichert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der Signalgeberpartitionen
(11 bis 16) adaptiv in vorgegebenen Prüfzyklen angepaßt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Korrekturwerte dadurch bestimmt werden, daß die Summe der Zeiten
der einzelnen Signalgeberpartitionen (11 bis 16) während eines Testzyklus gemessen
wird und in einer anschließenden Messung noch die Zeit der ersten Signalgeberpartition
(11) während des unmittelbar folgenden Testzyklus gemessen wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ermittlung der toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der Signalgeberpartitionen
(11 bis 16) abgeschlossen wird, wenn die Korrekturwerte oder korrigierten Signalgeberpartitionen
(11 bis 16) in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Zyklen innerhalb eines vorgegebenen
Toleranzbereiches liegen und/oder die Summe der Korrekturwerte oder korrigierten Signalgeberpartitionen
(11 bis 16) innerhalb eines Zyklus gleich dem Wert einer Periode des Signalgebers
(1) ist.
11. Verfahren nach Anspruch 1 mit zwei dem Signalgeber zugeordneten Detektoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdifferenzen zwischen den an- und/oder abfallenden Flanken der Ausgangssignale
(U1, U2) der beiden Detektoren (2, 3) in einer Testbewegung des Signalgebers (1) gemessen
und zur Bestimmung der toleranzbedingten charakteristischen Eigenschaften der Signalgeberpartitionen
(11 bis 16) ausgewertet werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Detektoren (2, 3) entlang der Bewegungsbahn des Signalgebers (1) in einem
konstanten Abstand zueinander angeordnet werden, der kleiner oder gleich der kleinsten
Signalgeberpartition (11 bis 16) ist.
13. Verfahren zur Regelung motorisch angetriebener Verstelleinrichtungen in Kraftfahrzeugen,
bei dem
a) ein mit dem Motor gekoppelter Signalgeber ein die Drehzahl des Motors repräsentierendes
Signal erzeugt,
b) ein dem Signalgeber zugeordneter Detektor dieses Signal detektiert und ein entsprechendes
Ausgangssignal erzeugt und
c) eine mit einem Regelalgorithmus versehene Regeleinheit das Ausgangssignal auswertet
und die Drehzahl des Motors in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal einstellt,
insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
d) nach dem Betätigen des Motors toleranzbedingte charakteristische Werte des Signalgebers
(1) ermittelt und daraus Korrekturwerte bestimmt werden, die bei der Auswertung der
Ausgangssignale (U1, U2) berücksichtigt werden,
e) die Korrekturwerte zumindest solange angepaßt werden, wie ein vorgegebenes Abbruchkriterium
nicht erfüllt ist, und
f) während der Bestimmung und Anpassung der Korrekturwerte Zwischenresultate dieser
Werte gebildet und zur Festlegung von Reglerparametern des Regelalgorithmus verwendet
werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpassung der Korrekturwerte auch nach dem Erreichen des Arbeitspunktes des
Motors fortgesetzt wird, solange das Abbruchkriterium nicht erfüllt ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpassung der Korrekturwerte nach dem Erreichen des Arbeitspunktes des Motors
ohne Begrenzung fortgesetzt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Erreichen des Arbeitspunktes des Motors die Reglerparameter neu festgesetzt
werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Reglerparameter neu festgesetzt werden, sobald der Arbeitspunkt des Motors
erreicht und die Anpassung der Korrekturwerte abgeschlossen ist.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Auslösen des Motors dessen Solldrehzahl (nsoll) mit im wesentlichen konstanter Beschleunigung erhöht wird.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Auslösen des Motors zur Ermittlung von dessen Drehzahl (n) zunächst
jeweils über mehrere die Drehzahl (n) des Motors repräsentierende Ausgangssignale
(U1, U2) gemittelt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Ermittlung der Drehzahl (n) über eine gleitende Mittelwertbildung erfolgt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgeber (1) eine Partitionierung (11 - 16) aufweist und daß die Korrekturwerte
zur Kompensation von Toleranzen dienen, die auf die Partitionierung (11 - 16) zurückzuführen
sind.
22. Verfahren nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 12 oder Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Partition (11 - 16) des Signalgebers (1) ein Korrekturwert ermittelt
und mit den Ausgangssignalen (U1, U2) verknüpft wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgeber (1) beim Betrieb des Motors rotiert und daß für jede Partition
(11 - 16) ein korrigierter Drehwinkel ermittelt wird, der die tatsächliche Ausdehung
der Partition (11 - 16) entlang des Umfangs des Signalgebers (1) repräsentiert.
24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgeber (1) die Signale nach einem magnetischen, induktiven, kapazitiven,
resistiven oder optischen Prinzip erzeugt.
25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgeber (1) als Multipolmagnet ausgebildet ist.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgeber (1) als mehrpolige Magnetscheibe ausgebildet ist, die im Betrieb
des Motors rotiert.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgeber Bestandteil des elektromechanischen Systems des Motors ist.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Motorstrom als Signalgeber dient.
29. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Regelung von Sitzverstelleinrichtungen in Kraftfahrzeugen dient.