[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sammeln und Bündeln von flachen und im
wesentlichen rechteckigen Papierprodukten unter Verwendung einer Schnur oder eines
schmalen Bandes, mit einem oben offenen Behälter mit einer Längs- und einer Querrichtung,
welcher Behälter Seitenwände und einen Boden aufweist, auf den die Papierprodukte
übereinander abzulegen sind, und der einen sich horizontal erstreckenden und oben
offenen Durchgang zum Durchziehen einer Schnur oder eines Bandes besitzt.
[0002] Vorrichtungen dieser Art sind seit langem bekannt und in zahlreichen Ausführungen
im Haushalt und im Büro in Gebrauch. Um das Bündeln zu erleichtern, weist eine solche
Vorrichtung im Boden des Behälters einen Durchgang auf, durch den die Schnur an der
Unterseite des Bündels hindurchgezogen werden kann. Vor dem Auflegen der Papierprodukte
auf den Boden wird das zum Bündeln vorgesehene Schnurstück auf den Boden gelegt und
mit einer Klemme fixiert. Mit dieser Vorrichtung ist es möglich, das Bündel zu schnüren,
ohne dass es hierbei angehoben werden muss. Das Einlegen der Schnur vor dem Stapeln
der Papierprodukte wird aber doch als etwas umständlich angesehen.
[0003] Bekannt sind auch Zeitungsbündler und -sammler, die als seitlich offenes Drahtgestell
ausgebildet sind. Die Schnur kann zum Bündeln durch die Öffnung zwischen horizontalen
Stäben hindurchgezogen werden. Es ist hier jedoch notwendig, dass das Bündel hierbei
angehoben wird. Das Bündeln ist deshalb vergleichsweise aufwendig und vor allem für
ältere oder behinderte Personen beschwerlich oder kaum zu bewältigen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art zu schaffen,
die ein wesentlich einfacheres Bündeln ermöglicht. Die Vorrichtung soll kostengünstig
und ästhetisch ansprechend herstellbar sein.
[0005] Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Vorrichtung dadurch gelöst, dass der horizontale
Durchgang im Boden im wesentlichen diagonal zur vorgesehenen Ausrichtung der Produkte
verläuft. Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung verläuft der Durchgang nicht wie
bisher üblich quer zur Längsrichtung, sondern diagonal zur vorgesehenen Ausrichtung
der Papierprodukte. Mit dieser überraschend einfachen Massnahme ist es möglich, das
Bündel mit einer offenen oder geschlossenen Schlaufe diagonal zu bündeln. Das Schnüren
wird dadurch topologisch wesentlich einfacher als bisher und kann auch von ungeschickten
Personen sehr einfach und schnell erfolgen. Wesentlich ist, dass zum Schnüren das
Bündel nicht angehoben oder sonstwie bewegt werden muss. Erst nach dem Schnüren wird
das Bündel aus dem Behälter herausgehoben. Da die Schnur oder das Band vor dem Sammeln
der Papierprodukte nicht in den Behälter eingelegt und an diesem fixiert werden muss,
ist entsprechend auch keine Klemme erforderlich. Die erfindungsgemässe Vorrichtung
benötigt deshalb keine zusätzlichen Teile und kann mit vergleichsweise geringem Materialaufwand
hergestellt werden.
[0006] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Vorrichtung aus einem endlosen Draht
oder Rohr hergestellt. Vorzugsweise ist der Draht oder das Rohr aus zwei gleichen
Teilen zusammengeschweisst. Dies ermöglicht eine besonders kostengünstige, materialschonende
und zudem ästhetisch besonders elegante Herstellung.
[0007] Ein besonders geringer Materialverbrauch ist dann realisierbar, wenn gemäss einer
Weiterbildung der Erfindung die Seitenwände sich horizontal lediglich über einen Teilbereich
der entsprechenden Seiten erstrecken, derart, dass der Behälter an den beiden Enden
des horizontalen Durchgangs seitlich offen ist. Der Materialverbrauch kann dadurch
minimal gehalten werden. Der Behälter wird dadurch auch besonders offen, was ein noch
einfacheres Schnüren ermöglicht.
[0008] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Bündeln mittels einer erfindungsgemässen
Vorrichtung. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zum Binden eine offene
oder geschlossene Schlaufe verwendet wird. Die Schlaufe wird diagonal um das Bündel
gelegt und über dem Bündel werden die beiden Enden der Schlaufe miteinander verknotet.
Das Schnüren ist dann besonders einfach, wenn gemäss einer Weiterbildung die Schlaufe
um ihre Längsrichtung gedreht wird, derart, dass sich ein Kreuzungspunkt bildet und
dass die Schlaufe so an das Bündel angelegt wird, dass der Krezungspunkt sich etwa
mittig an der Unterseite des Bündels befindet.
[0009] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Ansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung,
Figur 2 eine Ansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung sowie in dieser gesammelten
Produkten,
Figur 3 eine seitliche Ansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung,
Figur 4 eine Draufsicht auf die erfindungsgemässe Vorrichtung,
Figuren 5a bis 5c schematisch das Bilden einer offenen Schlaufe, und
Figuren 6a bis 6f schematisch das Bündeln eines Zeitungsstapels.
[0011] Die in Figur 1 gezeigte Vorrichtung besteht aus einem Behälter 1 sowie an diesem
unterseitig angebrachten Füssen 2. Der Behälter 1 und die Füsse 2 sind aus einem endlosen
rostfreien Draht gebildet. Denkbar ist jedoch auch eine Herstellung aus Holz oder
Kunststoff oder einem anderen geeigneten Werkstoff.
[0012] Der Behälter 1 besitzt eine obere Öffnung 3, durch die Papierprodukte 9a, beispielsweise
Zeitungen, Zeitschriften, Papierbogen, Briefumschläge, Beutel und andere dünne, flache
Gegenstände eingelegt und übereinander gestapelt sammelbar sind. Die Figur 2 zeigt
ein Bündel 9 aus einer Mehrzahl von Papierprodukten 9a. Das gesammelte Bündel 9 liegt
auf einem horizontalen Boden 5 auf, der zwei im Abstand zueinander gegenüberliegende
und parallele Abschnitte 5a aufweist. Symmetrisch zu einem Zentrum A sind an den Abschnitten
5a jeweils abgewinkelte Abschnitte 5b und 5c angeordnet. Die Abschnitte 5a, 5b und
5c liegen allesamt in einer horizontalen Ebene. Diese Abschnitte 5a bis 5c bilden
einen Durchgang 4 zwischen einem unteren Raum 8 und einem oberen Raum 18. Der obere
Raum 18 dient zur Aufnahme der Papierprodukte 9a und ist über dem Boden 5 angeordnet.
Der untere Raum 8 befindet sich unterhalb des Bodens 5 und dient zum Durchziehen einer
Schlaufe 14 (Figuren 5 und 6). Der Raum 8 wird durch zwei Füsse 2 gebildet. Wesentlich
ist nun, dass dieser Durchgang 4 diagonal zur vorgesehenen Ausrichtung der Papierprodukte
verläuft.
[0013] In der Figur 2 ist diese Richtung mit der gestrichelten Linie 17 angedeutet.
[0014] Am Boden 5 sind vier vertikal nach oben gerichtete Seitenwände 6 und 7 befestigt.
Diese Seitenwände 6 und 7 sind jeweils wie ersichtlich durch Drahtschlaufen mit vertikalen
Abschnitten 6a und 6b beziehungsweise 7a und 7b sowie einem horizontalen Abschnitt
6c beziehungsweise 7c gebildet. Wie insbesondere die Figuren 2 und 4 zeigen, sind
die Seitenwände 6 und 7 jeweils seitlich versetzt und bilden lediglich einen Teil
der Seitenwände des Behälters 1. Die Seitenwände sind somit mindestens hälftig offen.
Die durch die seitliche Versetzung der Seitenwände 6 und 7 gebildeten Öffnungen 20
und 21 (Figur 2) sind ebenfalls diagonal angeordnet.
[0015] Die Füsse 2 werden jeweils durch einen horizontalen Abschnitt 2a sowie durch abgewinkelte
Abschnitte 2b und 2c gebildet. Die Füsse 2 sind wie ersichtlich bezüglich des Zentrums
A ebenfalls symmetrisch angeordnet. Die Bereiche 2a verlaufen im wesentlichen etwa
quer zur Diagonalen 17. Zur Schonung einer Abstellfläche können sie mit Gummiringen
13 versehen sein. Die Füsse 2 besitzen gemäss Figur 4 jeweils eine Schweissstelle
2d, an denen der aus zwei gleichen Teilen B hergestellte Drahtkörper zusammengeschweisst
ist. Die beiden Teilkörper B können selbstverständlich auch durch andere Verbindungsmittel
miteinander verbunden sein. Anhand der Figuren 5 und 6 wird nachfolgend das Bündeln
näher erläutert.
[0016] Das Binden des Bündels 9 erfolgt mit einem Schnur- oder Bandabschnitt 14, aus dem
gemäss den Figuren 5a bis 5c eine offene Schlaufe mit zwei Schenkeln 14a gebildet
wird. Die Länge der Schenkel 14a beträgt beispielsweise einen Meter. Die Schlaufe
kann aber auch geschlossen sein, d.h. die freien Enden der Schenkel 14a können miteinander
verknüpft oder sonstwie verbunden sein. In der Zeichnung ist ein offene Schlaufe gezeigt.
[0017] Die Schlaufe wird gemäss der Figur 6a in diagonaler Ausrichtung durch den Raum 8
hindurchgezogen. Die beiden Enden der Schlaufe 14 werden gemäss Figur 6b um 360° gegeneinander
verdreht, derart, dass sich ein Kreuzungspunkt 15 bildet. Nun werden die beiden Enden
14b und 14c der Schlaufe 14 an den diagonal gegenüberliegenden freien Kanten 12 des
Bündels 9 hochgezogen und gemäss der Figur 6c verschlauft. Das Ende 14c wird somit
wie ersichtlich durch die Öffnung 16 des anderen Endes 14b hindurchgezogen. Nun wird
am Ende 14c in Richtung des Pfeils 22 gezogen, und gemäss Figur 6b ein Knoten 23 gebildet.
Das Paket 9 ist nun gebündelt und verschnürt und kann gemäss Figur 6f in Richtung
des Pfeils 24 aus dem Behälter 1 herausgehoben werden. Mit einer geschlossenen Schlaufe
ist der Vorgang im wesentlichen gleich. Lediglich das Abmessen gemäss den Figuren
5a bis 5c entfällt. Im Handel sind solche bereits gebildeten geschlossenen Schlaufen
erhältlich und ihre Verwendung macht das Verschnüren besonders einfach. Solche geschlossenen
Schlaufen sind insbesondere durch Bänder gebildet.
[0018] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist vorzugsweise aus einem rostfreien Draht gebildet.
Wie bereits erwähnt, ist jedoch auch die Herstellung beispielsweise aus Holz, Kunststoff
oder einem anderen geeigneten Werkstoff möglich. Die Füsse 2 können hierbei unterschiedlich
ausgebildet sein. Wesentlich ist jedoch, dass der Boden 5 einen Durchgang 4 aufweist,
der im wesentlichen diagonal zur vorgesehenen Ausrichtung der Papierprodukte verläuft.
Wesentlich ist auch, dass unterhalb des Bodens 5 ein Raum 8 vorhanden ist, durch den
eine Schlaufe 14 hindurchgezogen werden kann. Zweckmässigerweise sind die Seitenwände
6 und 7 seitlich versetzt und nehmen lediglich einen Teilbereich der Seiten ein. Der
Boden 5 und die Seitenwände 6 und 7 können beispielsweise auch mit Holzplatten hergestellt
werden. Möglich ist auch die Herstellung aus Kunststoff, beispielsweise im Spritzgussverfahren.
1. Vorrichtung zum Sammeln und Bündeln von flachen und im wesentlichen rechteckigen Papierprodukten
(9a) unter Verwendung einer Schnur oder eines schmalen Bandes (14) mit einem oben
offenen Behälter (1) mit einer Längs- und einer Querrichtung, welcher Behälter (1)
Seitenwände (6, 7) und einen Boden (5) aufweist, auf dem die Papierprodukte (9a) übereinander
abzulegen sind und der einen sich horizontal erstreckenden und oben offenen Durchgang
(4) zum Durchziehen einer Schnur oder eines Bandes (14) besitzt, dadurch gekennzeichnet,
dass der horizontale Durchgang (4) im Boden (5) im wesentlichen diagonal zur vorgesehenen
Ausrichtung der Papierprodukte (9a) verläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (6, 7) sich
horizontal lediglich über einen Teilbereich der entsprechenden Seiten erstrecken,
derart, dass der Behälter (1) an den beiden Enden des horizontalen Durchgangs (4)
seitlich offen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Seitenwände (6,
7) lediglich über etwa eine Hälfte der Seiten erstrecken.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter
(1) sowie die Füsse (2) aus einem endlosen Stab oder Rohr hergestellt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite des Behälters
(1) zwei im Abstand zueinander angeordnete Füsse (2) angeordnet sind, die etwa quer
zum genannten horizontalen Durchgang (4) verlaufen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1)
und die Füsse (2) aus zwei gleichen, miteinander verschweissten Teilen (B) hergestellt
ist.
7. Verfahren zum Bündeln mittels einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Binden eine offene oder geschlossene Schlaufe (14)
verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufe (14) um ihre
Längsrichtung gedreht wird, derart, dass sich ein Kreuzungspunkt (15) bildet und dass
die Schlaufe (14) so an das Bündel (9) angelegt wird, dass der Kreuzungspunkt (15)
sich etwa mittig an der Unterseite des Bündels (9) befindet.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufe (14) aus
einer Schnur oder einem Band hergestellt ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufe
(14) um zwei diagonal gegenüberliegende, vertikale Kanten (12) des Bündels (9) gelegt
wird und die beiden Enden (14b, 14c) der Schlaufe (14) über der Oberseite des Bündels
(9) miteinander verknotet werden.