[0001] Die Erfindung betrifft einen Bodenbelag aus Teppichware, der eine selbstklebende
Schicht auf der Unterseite aufweist.
[0002] Teppichböden werden üblicherweise dadurch verlegt, daß auf den Untergrund, beispielsweise
einen Zementfußboden, flüssiges Klebematerial aufgetragen wird, mit dem anschließend
der Teppichboden verklebt wird.
[0003] Aus der EP-104 305 ist eine Teppichware bekannt, die bereits auf ihrer Unterseite
eine Klebstoffschicht aufweist, die werkseitig mit einer abziehbaren Folie versehen
worden ist.
[0004] Bauseitig wird der Teppichboden auf einen entsprechend vorbereiteten Boden nach dem
Abziehen der Schutzfolie unmittelbar aufgeklebt.
[0005] Die aus der EP-Schrift bekannte Teppichbodenanordnung kann eine solche Klebeschicht
vollflächig oder aber auch teilflächig, beispielsweise in Punkten oder Randbereichen
aufweisen. Dennoch sind die Auftragsflächen entweder bei der punktförmigen Anordnung
zu groß ausgebildet oder aber bei der flächigen Anordnung dermaßen durchgehend vorgesehen,
daß relativ große Klebebereiche auf der Unterseite des Teppichs vorgesehen sind. Dies
hat zur Folge, daß nach einem Festkleben des Teppichs ein Loslösen des Teppichs nur
noch mit Schwierigkeiten erfolgen kann, wobei entweder Klebstoffreste unmittelbar
auf dem Boden verbleiben oder aber Estrichmassen und dergleichen vom Boden abgezogen
werden. Hieraus resultiert entweder eine Teilzerstörung des Teppichbodens und ein
Zurückbleiben des Klebers, der wieder vom Boden abgelöst werden muß, oder aber eine
Zerstörung der Bodenoberfläche selbst.
[0006] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 79 04 079 ist eine Teppichbodenbahn bekannt, die
auf der Oberseite eine Gehschicht und aufder Unterseite einen weichen Schaumrücken
aufweist. Eine solche Bahn ist nicht für den Objektbereich, d.h. für einen hochstrapazierten
Bereich (Büros, öffentliche Gebäude udgl.) einsetzbar, da eine Schaumrückenhinterlegung
als Stabilisierungsschicht für solche hoch beanspruchten Bereiche ungeeignet ist.
[0007] Der bekannte Teppichbodenbelag soll nun mit einem Netzwerk, das mit einem dauerelastischen
Klebstoff versehen ist, auf der Unterseite überzogen werden, um diese Teppichbodenbahn
am Boden fest, jedoch zur Entfernung reversibel anzukleben.
[0008] Für hochbelastete Bereiche wird eine andere Teppichbodenkonstruktion eingesetzt,
bei der die oberseitige textile Florschicht auf ihrer Unterseite dimensionsstabilisiert
wird. Hierzu ist eine gummiartige Beschichtung, üblicherweise eine Latexschicht, auf
der textilen Unterseite aufgetragen, in die ein dimensionsstabiles netzartiges Gewebe
eingelegt ist. Die Fixierung dieses stabilisierenden Gewebes innerhalb der gummiartigen
Schicht, die ebenfalls zur Stabilisierung beiträgt, verleiht nun diesem Teppichbodenbelag
die Stabilisationseigenschaften, die im Objektbereich gewünscht sind. Ein solcher
Teppichboden muß jedoch üblicherweise auf den Boden geklebt oder am Randbereich verspannt
werden, was die eingangs erwähnten Probleme nach sich zieht.
[0009] Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Bodenbelag aus Teppichware
für den Objektbereich derart fortzubilden, daß er ohne großen Verlegeaufwand stabil
verlegt und praktisch ohne Zerstörung des Untergrunds wieder entfernt werden kann.
[0010] Die Lösung der Aufgabe gelingt durch einen Teppichbodenbelag mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
[0011] Überraschenderweise läßt sich der erfindungsgemäße Teppichboden sowohl leicht verlegen
als auch nach längerer Nutzung ohne Probleme wieder vom Boden abziehen, d.h. der Teppichboden
mit der selbstklebenden Beschichtung bleibt auch beim Abziehen im wesentlichen intakt
und nimmt keine Zementbodenbestandteile, insbesondere Estrichbestandteile beim Abziehen
mit. Andererseits bleibt jedoch aber auch beim Abziehen praktisch kein Schmelzkleber
auf dem Boden zurück.
[0012] Erfindungsgemäß wird ein für den Objektbereich bereits bekannter Teppichboden, der
auf der Oberseite eine Florschicht und bereits auf der Unterseite eine Latexschicht
mit einem eingebetteten textilen Stabilisierungsnetz aufweist, mit einer Klebstoffschicht
derart versehen, daß weitgehend nur die Außenoberflächen des Gewebes zur Verklebung
benutzt werden können. Die Zwischenbereiche des Gewebes, die teilweise mit der Klebstoffschicht
gefüllt sind, tragen jedoch weitgehend nicht zur Verklebung bei. Infolgedessen befindet
sich die Klebstoffschicht weitgehend nur auf der Außenoberfläche des Fadens, der das
netzartige Gewebe in Schuß und Kette bildet. Es kommt also keine Tränkung des Fadens
und somit auch keine Wechselwirkung des Klebstoffs mit der Latexschicht zustande,
die unter Umständen nachteilig wäre. Insbesondere schlägt die Klebstoffschicht nicht
auf die textile Oberschicht durch.. Desgleichen kann auch die Klebstoffschicht nicht
den Schaumrücken einer Teppichbodenbahn beschädigen, wie dies bei der Bahn gemäß DE-GM
der Fall ist, bei der die den Teppichboden am Untergrund fixierende Klebeschicht auch
die Schaumschicht abziehen kann, wenn der Teppichboden
wandert", d.h. seitlich weggeschoben wird.
[0013] Überraschenderweise läßt sich gerade die erfindungsgemäße Anordnung mit einer Tuftingschicht
auf der Oberseite, einer Latexzwischenschicht und einer textilen netzartigen Stabilisierungsschicht
auf der Unterseite zusammen mit dem partiellen Klebstoffauftrag auf den Fäden des
netzartigen Gebweben besonders gut verlegen, da lediglich eine die Klebstoffschicht
abdeckende polymere Schutzfolie abgezogen werden muß, um den Teppichboden mittels
Klebeschicht auf dem Untergrund zu fixieren. Ein derart fixierter Teppichboden kann
jedoch - im Gegensatz zu den üblicherweise verklebten Teppichböden - ohne größere
Schwierigkeiten wieder vom Boden abgenommen werden, was zur Folge hat, daß der Untergrund,
insbesondere die Estrichschicht, im wesentlichen unverletzt bleibt. Infolgedessen
müssen auch praktisch keine Reparaturen am Estrich nach dem Entfernen des erfindungsgemäßen
Teppichbodens vorgenommen werden.
[0014] Festzuhalten ist, daß der erfindungsgemäße Teppichboden einerseits auch von einem
Nichtfachmann schnell und ohne weiteren Klebstoffauftrag zugeschnitten und nach Abziehen
der Folie festgeklebt werden kann, andererseits aber auch ohne größere Probleme entsorgt
werden kann. Schließlich sollte auch nicht außer acht gelassen werden, daß die beim
Spachteln der Böden mit einem flüssigen Kleber abgegebenen Dämpfe beim Einsatz des
erfindungsgemäßen Teppichbodens überflüssig sind, so daß weder das Verlegepersonal
noch die späteren Benutzer des mit dem Teppichboden ausgestatteten Raums von solchen
Kleberdämpfen nachteilig beeinflußt werden.
[0015] Der erfindungsgemäße Teppichboden wird fabrikseitig mit der Klebstoffschicht, insbesondere
einem Haftschmelzkleber versehen, auf den einen Schutzfolie aus einem Polymerisat
aufgetragen wird, die sich anwendungsseitig leicht abziehen läßt.
[0016] Aufgrund des partiellen Kleberauftrags auf den Außenoberflächen der Fäden des Gittergewebes
beträgt die für die Verklebung verantwortliche Fläche bezogen auf die Geamtfläche
der Rückseite ca. 40-75 %, vorzugsweise etwa 50-70%. Da diese Flächen nur rasterförmig
(netzförmig) ausgebildet sind, fehlt es an einem kontinuierlichen Zusammenhalt der
Klebeflächen, so daß gegenüber einer einheitlichen Klebefläche ein wesentlich verbessertes
Abziehverhalten eines derart hergestellten Teppichbodens erreicht wird, ohne daß jedoch
die gesamte Verklebung benachteiligt ist.
[0017] Besonders vorteilhaft ist die Kombination der Klebstoffschicht mit dem stabilisierend
wirkenden Netz, das einerseits in der elastomeren Schicht (beispielsweise Latexschicht)
verankert ist und andererseits als Klebefläche für die textile Teppichbodenbahn dient.
Nur diese Kombination gewährt dem Teppich die gewünschte hohe Verlegestabilität, was
mit einem zusätzlich aufgeklebten Netz, das zuvor vollständig mit Klebstoff getränkt
worden ist, nicht erzielt werden kann, da ein solcher verklebter Teppich immer noch
instabil ist, d.h. wandert.
[0018] Um den Teppichboden zu verlegen, muß dieser also nur auf die übliche Weise auf einen
vorbereiteten sauberen Fußboden, der ggf. mit Spachtelmasse ausgeglichen worden ist,
ausgebreitet werden, wobei dann die entsprechenden Anpassungsmaßnahmen (Ausschneiden
von Eckbereichen und dergl.) vorgenommen werden müssen. Ist der Teppichbodenbelag
dann entsprechend an den Raum angepaßt worden, kann dann die Schutzfolie abgezogen
werden, so daß unmittelbar die Klebstoffwirkung zwischen Unterseite des Teppichbodens
und der Oberseite des Fußbodens durch Festtreten des Verlegers stattfinden kann. Um
eine optimale Haftung zwischen Fußboden und Teppichboden zu erreichen, muß dann nur
noch eine gleichmäßige Druckbelastung, beispielsweise mit einer Druckwalze oder durch
den genannten Teppichbodenverleger vorgenommen werden.
[0019] Ein derart verlegter Teppichboden gemäß der Erfindung liegt mit der gleichen Qualität
auf dem Fußboden, wie ein mit einem separaten Kleber angebrachter Teppichboden, ist
jedoch wesentlich billiger und einfacher zu verlegen als Teppiche ohne Haftbeschichtung,
die mittels Haftkleber, der von einem Teppichbodenleger auf den Boden aufgetragen
werden muß, befestigt werden. Insofern eignet sich der erfindungsgemäße Teppichboden
besonders gut für Heimwerker.
[0020] Das erfindungsgemäß einzusetzende Gittergewebe liegt üblicherweise bereits bei Teppichböden
auf der Unterseite in der elastomeren Beschichtung fixiert vor und ist vorzugsweise
in Leinwandbindung gefertigt.
[0021] Der Durchmesser der Gitterfäden im kreisförmigen Querschnitt liegt in der Praxis
zwischen 0,5 und 1,5 mm, vorzugsweise bei etwa 0,6-0,9 mm, wobei der Durchmesser von
Schuß- und Kettfäden unterschiedlich sein kann. Üblicherweise werden zwischen 25 bis
35 Fäden je 10 cm im Gewebe verarbeitet.
[0022] Zwischen den Gitterfäden befindet sich eine freie Fläche, wobei die einzelnen Gitterfäden,
in Parallelrichtung gesehen, etwa zwischen 1 und 3 mm, vorzugsweise etwa zwischen
1,5 und 2 mm voneinander beabstandet sind. Hier muß berücksichtigt werden, daß die
Fäden während der Teppichbodenherstellung durch Walzen von einem kreisförmigen Querschnitt
in eine nahezu rechteckige Querschnittsform
platt" gedrückt werden, so daß sich insgesamt die Oberflächenverhältnisse Fäden/Zwischenraum
zu ungunsten der letzteren verändern.
[0023] Bei entsprechender Wahl der Gitterkonstruktion führt dies erfindungsgemäß dazu, daß
25-60 % der Gittergesamtfläche auf die fadenfreien Zwischenräume entfällt, wobei vorzugsweise
etwa 30-50 % der Gitterfläche von den Zwischenräumen eingenommen wird.
[0024] Das klebende Beschichtungsmaterial kann sich über die gesamte Gitteroberfläche erstrecken,
wobei das in den Zwischenräumen zwischen den Gitterfäden befindliche Material an der
Haftung am Fußboden im wesentlichen nicht teilnimmt.
[0025] Vorzugsweise befindet sich daher der wesentliche Teil des selbstklebenden Materials
auf der Fadenoberfläche, d.h. demjenigen Teil der Fadenoberfläche, der dem Fußboden
zugewandt ist. Dieser Teil beträgt üblicherweise wenigstens 1/4, vorzugsweise 40-75
% der Gesamtoberfläche der Rückseite des Teppichbodenbelags. Denn aufgrund des Drucks
auf den Teppichboden wird die Fadenoberfläche "breitgewalzt", so daß dieser Fadenbereich
insgesamt an der Haftung teilnimmt.
[0026] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform beträgt der Anteil der die selbstklebende
Beschichtung für die Haftung aufweisende Gesamtgitterfläche 40-75 % der Gittergesamtfläche,
vorzugsweise 50-70 % Gittergesamtfläche (berechnet aus Fadenoberfläche plus Fadenzwischenraum).
[0027] Als einsetzbares Material für die Beschichtung des Gittergewebes können Schmelzkleber
auf Acrylat- oder EVA-Basis eingesetzt werden. Die Auftragsmenge beträgt üblicherweise
zwischen 50 und 150 g, vorzugsweise ca. 70-100 g pro m
2 Gesamtfläche, wobei diese Gesamtfläche praktisch der Fadenoberfläche des Gitters
entspricht.
[0028] Gegenüber einem vollfächigen Klebstoffauftrag, wie er beispielsweise aus der EP-104
305 oder der Verlegetechnik im Automobilbau bekannt ist, weist die erfindungsgemäße
gitterförmige Klebstoffanordnung, die linienförmig nach 2 Achsen über die gesamte
Unterseite des Teppichbodens ausgebildet ist, den Vorteil auf, daß nur eine linienförmige
Haftung beim Abziehen aufgehoben werden muß, während bei der vollflächigen oder in
bestimmten Bereichen vollflächigen Klebstoffauftragung größere Bereiche abgezogen
werden müssen, was die Gefahr der Ablösung des Teppichbodenrückens oder aber der Estrichschicht
des Bodens nach sich zieht.
[0029] Die Zeichnung erläutert die Erfindung.
[0030] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht von unten auf eine erste Ausführungsform eines Teppichbodenbelags,
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie II-II durch den Teppichbodenbelag gemäß Fig. 1, wobei
nur zwei Fäden des Gittergewebes im Schnitt vergrößert dargestellt sind, und
- Fig. 3
- einen Schnitt ähnlich demjenigen von Fig. 2 durch eine zweite Ausführungsform eines
Teppichbodenbelags.
[0031] In Fig. 1 ist ein Teppichbodenbelag 10 ausschnittsweise, von unten her gesehen, dargestellt.
Dieser Teppichbodenbelag 10 weist ein Gittergewebe 12 auf, das auf der Rückseite des
restlichen Teppichbodens, beispielsweise durch Ankleben aufgebracht ist.
[0032] Das Gittergewebe 12 weist in regelmäßigen Abständen angeordnete Kettfäden 14 und
Schußfäden 16 auf, wobei jeweils zwischen den Kettfäden 14 und den Schußfäden 16 Zwischenbereiche
18 gebildet sind, frei von Fäden oder Fadenrandbereichen sind.
[0033] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist auf der Oberseite der Fäden 14, 16 eine Schicht
20 aus einem Kleber, vorteilhafterweise Schmelzkleber, vorgesehen, die die Oberfläche
des Fadens wenigstens zu 1/4, vorteilhafterweise zwischen 40 und 50 % bedeckt. Gemäß
einer ersten Ausführungsform, wie sie in Fig. 2 nur an den Fäden 16 dargestellt ist,
ist die Beschichtung 20 praktisch nur auf der Fadenoberfläche vorgesehen.
[0034] Gemäß einer weiteren Ausführungsform befindet sich ein weiterer Teil der Beschichtung
22, wie dies gestrichelt in Fig. 2 dargestellt ist, teilweise oder vollständig im
Zwischenraum 18 zwischen den Fäden 16 und 18, ist jedoch nicht plan mit der durch
das Gittergewebe 12 und die Teilbeschichtung 20 gebildete Gesamtoberfläche dieser
Gitteranordnung. Aus Fig. 2 ist dies dadurch ersichtlich, daß die Teilbeschichtung
22 durchhängend ausgebildet ist, so daß sie nicht an der Haftung des Gitters an einem
nicht gezeigten Fußboden teilnehmen kann. Diese Art der Zwischenbeschichtung 22, ganz
oder partiell, im Zwischenbereich 18 kann sich herstellungstechnisch ergeben, ist
jedoch weniger bevorzugt gegenüber der Ausführungsform, die eine Oberflächenbeschichtung
20 auf dem Kettfaden 14 und dem Schußfaden 16 aufweist.
[0035] Im übrigen ist in Fig. 2 mit 24 der restliche Teil des Teppichbodenbelags 10 (mit
Rückseite, Flor und dergleichen) gezeigt.
[0036] Des weiteren ist schematisch mit 26 eine Abziehfolie dargestellt, die zu Schutzzwecken
auf dem beschichteten Gittergewebe 12 angebracht ist, so daß sich der Teppichbodenbelag
10 aufrollen läßt.
[0037] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Teppichbodenbelags 30 in vergrößertem
Querschnitt, wobei seine Ansicht von unten derjenigen von Fig. 1 entspricht, so daß
hierauf Bezug genommen wird.
[0038] Der Teppichbodenbelag 30 weist einen Teppichträger 32 textiler Natur auf, in den
Polmaterial 34 eingestochen ist. Die Rückseite 36 des Teppichbodenträgers 32 ist mit
einer Beschichtung 38 aus einem elastomeren Material, vorteilhafterweise Latex versehen.
Diese Beschichtung 38 verleiht dem Teppichbodenbelag 30 eine hohe Zugstabilität. Der
Latexauftrag beträgt üblicherweise zwischen 900-1.200 g/m
2.
[0039] Anstelle von Latex können andere elastomere Materialien, beispielsweise Polyurethan-,
EPM- oder EPDM-Beschichtungen vorgesehen sein, die die gleichen elastischen Eigenschaften
wie Latex aufweisen. Die Richtungsstabilität des Teppichbodenbelags 30 wird dadurch
verbessert, daß ein Gittergewebe in die Beschichtung 38 eingelegt ist, wobei von dem
Gittergewebe in Fig. 3 nur die Kett- oder Schußfäden 40 im Schnitt dargestellt sind.
[0040] Vorteilhafterweise weist das Gitter ca. 28-32 Schuß- und Kettfäden je 10 cm auf,
die jeweils etwa zwischen 0,6 und 0,8 mm stark sind. In Fig. 3 sind die Fäden mit
kreisrundem Querschnitt, idealisiert dargestellt. Im Realfall werden die Fäden jedoch
durch eine Kalander-Behandlung gequetscht und nehmen eine im wesentlichen ovale Form
an, so daß ein 0,8 mm-Faden im Querschnitt durchaus 1,3 mm breit werden kann. Insofern
geht die halbkugelförmige Außenoberfläche des Fadens in eine nahezu ebene Außenoberfläche
über.
[0041] Eine solche plattgedrückte Fadenstruktur ist mit 42 in Fig. 3 gezeigt.
[0042] Die der elastomeren Schicht 38 abgewandte Außenoberfläche 44 des Fadens 40/42 ist
mit einer Klebstoffschicht 46 versehen. Die Außenoberfläche 44 erstreckt sich mindestens
über die Hälfte des Außenumfangs des Fadens 40/42, d.h. höchstens die Hälfte der gesamten
Oberfläche des Fadens 40/42 ist in der elastomeren Schicht 38 eingebettet. Insofern
hat die gesamte nicht eingebettete Außenoberfläche 44 des Fadens 40/42 Haftfunktion
aufgrund der Klebeschicht 46. Von Vorteil ist ein zäher Klebstoff auf Acrylatbasis,
der eine Viskosität von etwa 17 Sekunden aufweist, gemessen nach Methode
Ford" in einem 6 mm-Becher.
[0043] Die Beschichtungsmenge beträgt etwa 85 g/m
2 Klebstoff je Teppichbodenrückseite.
[0044] Zur verbesserten Handhabung des Teppichbodenbelags ist dieser auf der Rückseite mit
einer Abziehfolie 48 versehen, die die gleiche Funktion wie die vorstehend erwähnte
Abziehfolie 26 aufweist. Des gleichen ist das aus den Kett-/Schußfäden 40 zusammengesetzte
Gittergewebe mit dem vorstehend erwähnten Gittergewebe 12 in seiner Funktion gleich.
[0045] Zum Verlegen des Teppichbodenbelags 30 wird zunächst ein Zuschnitt entsprechend der
Bodenanordnung gefertigt. Anschließend wird Teppichboden im Raum ausgerollt und danach
die Abziehfolie vom Rand her abgezogen. Der Teppichboden kann dann durch Festtreten
oder Walzen direkt am Boden angeklebt werden.
[0046] Ein solcher Teppichbodenbelag 30 ist dimensionsstabil und eignet sich auch für Räume
mit hoher Belastung, wie Büros, Eingangshallen und dergl.
[0047] Das Material des Gittergewebes ist unkritisch und besteht üblicherweise aus Fäden,
die aus einer Vielzahl von Multifilamenten polymeren Materials zusammengesetzt sind.
Dabei kann als polymeres Material jedes bei der Herstellung von Fußbodenbelägen eingesetzte
Material zum Einsatz kommen, beispielsweise Polyethylen, Polypropylen, Polyester,
Polyamid oder dergleichen.
[0048] Als Material für die Klebstoffschicht hat sich als vorteilhaft ein Schmelzkleber
erwiesen, beispielsweise auf Polyurethan-, Acrylat- oder EVA-Basis.
1. Bodenbelag (10, 30) aus Teppichware mit einer selbstklebenden Beschichtung (20, 22,
46) auf der Unterseite, die ein Gittergewebe (12) aufweist, wobei die selbstklebende
Beschichtung (20, 46) auf der Außenoberfläche des Gittergewebes (12) angeordnet ist
und im wesentlichen nur die Bereiche (44) der selbstklebenden Beschichtung (20, 46),
die auf die Fadenoberflächen (44) des Gittergewebes (12) aufgetragen sind, zur Haftung
beitragen.
2. Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Teppichbodenbelag (30)
einen Teppichträger (32) mit einer Polschicht (34) auf der Oberseite und auf der Rückseite
(36) eine Schicht (38) aus einem elastomeren Material aufweist, in der das Gittergewebe
mit den Fäden (40) fixiert ist.
3. Bodenbelag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gittergewebe (12)
in Leinwandbindung aus Schuß- und Kettfäden (14, 16; 40) gefertigt ist.
4. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser
der Gitterfäden (14, 16; 40) zwischen 0,5 und 1,5, vorzugsweise etwa 0,6-0,9 mm beträgt.
5. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
der Gitterfäden (14, 16; 40) voneinander etwa 1-3 mm, vorzugsweise etwa 1,5-2 mm beträgt.
6. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung
(46) 40-75, vorzugsweise 50-70 % der Gesamtfläche der Rückseite (36) in Form der Gitterbeschichtung
(20, 46) überdeckt.
7. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenbereich
(18) zwischen den Gitterfäden (14, 16; 40) im wesentlichen frei von der selbstklebenden
Beschichtung ist.
8. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 50-150
g/m2 Klebstoff auf die Unterseite des Bodenbelags (10, 30) aufgetragen sind.
9. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff
ein zähelastischer Kleber ist.