Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein First- oder Gratentlüftungselement mit einem
Mittelteil, dessen Auflagestreifen auf einer First- oder Gratlatte befestigbar ist,
und dessen beidseitig an den Auflagestreifen angrenzende, luftdurchlässig ausgebildete
Mittelstreifen mit äußeren Randstreifen verbunden sind, die auf eine Dacheindeckung
auflegbar sind.
[0002] Ein derartiges First- oder Gratentlüftungselement ist beispielsweise durch das Deutsche
Gebrauchsmuster G 94 16 291.3 bekanntgeworden.
[0003] First- oder Gratentlüftungselemente werden im Dachbereich verwendet, um den zwischen
der First- oder Gratlatte und den Dacheindeckungen verbleibenden Spalt abzudichten.
Dieser Spalt zwischen First- oder Gratlatte und Dacheindeckung verläuft rechts und
links der First- oder Gratlatte in Längsrichtung des Dachfirstes. Durch das First-
oder Gratentlüftungselement wird das Eindringen von Regenwasser, Schnee, Ungeziefer
oder Unrat in den Dachinnenraum nach Möglichkeit verhindert. Gleichzeitig soll durch
das Frist- oder Gratentlüftungselement auch eine ausreichende Entlüftung des Dachinnenraumes
ermöglicht werden, um den Dachstuhl gegen fäulnisbedingte Beschädigungen zu schützen.
[0004] Das bekannte First- oder Gratentlüftungselement ist einstückig aus einem weichen,
offenzelligen Schaumstoff gefertigt. Durch seine fest vorgegebenen geometrischen Abmessungen
soll der Spalt zwischen Firstlatte und Dacheindeckung überbrückt werden. Anschließend
werden Firstziegel über dem Firstentlüftungselement angeordnet, so daß die Randbereiche
des Firstentlüftungselements abdichtend auf die Dacheindeckung gedrückt werden.
[0005] Die Anbringung der Randstreifen des bekannten First- oder Gratentlüftungselements
gestaltet sich u.U. schwierig, weil die Randstreifen aus einem nachgiebigen Material
hergestellt sind, die auf der Dacheindeckung durch Klebemittel zusätzlich fixiert
und abgedichtet werden müssen. Insbesondere kann die Verlegung und Anbringung dieser
Randstreifen bei widrigen Witterungsbedingungen und sich auf der Dacheindeckung ansammelndem
Schmutz oder Feuchtigkeit Schwierigkeiten bereiten.
[0006] In der DE 296 04 146 U1 wird beschrieben, ein Firstentlüftungselement vollständig
aus Blei herzustellen. Dies führt zu einem Firstentlüftungselement, das eine große
Masse aufweist, teuer in der Herstellung und schwer handhabbar ist. Gemäß der Lehre
der DE 195 37 266 A1 soll ein Firstentlüftungselement vollständig aus Kupfer hergestellt
werden.
Vorteile der Erfindung
[0007] Zur ohne Schwierigkeiten durchführbaren Verarbeitung eines First- oder Gratentlüftungselements
im Dachbereich wird ein First- oder Gratentlüftungselement vorgeschlagen, dessen Mittelteil
aus einer dünnwandigen, folienartigen Bahn besteht, und dessen Randstreifen aus einer
formbaren Materialbahn, vorzugsweise Blei, bestehen, die im verformten Zustand aufgrund
ihrer Eigenstabilität dauerhaft an die Kontur der Dacheindeckung angepaßt ist. Das
First- oder Gratentlüftungselement zeichnet sich durch eine mehrteilige Kombination
von Materialien oder Materialbahnen aus, die es erlaubt ein Mittelteil möglichst dünnwandig
mit geringem Gewicht aufzubauen und mit einem Randstreifen zu verbinden, der sich
ohne zusätzliche Hilfsmittel an der Dacheindeckung fixieren läßt. Die Randstreifen
aus Blei oder einem anderen Metall (Kupfer, Zink, Aluminium, Edelstahl) lassen sich
der Kontur der Dacheindeckung gut nachbilden.
[0008] Das Mittelteil kann aus einer Metallfolienbahn oder einer Kunststoffolienbahn hergestellt
werden. Unter einer folienartigen Bahn wird erfindungsgemäß auch eine Bahn verstanden,
die aus einem engmaschigen Gewebe nach Art eines Filtergewebes aufgebaut ist. Dies
kann beispielsweise ein Drahtgewebe mit Filamenten aus Kupfer, Zink, Aluminium oder
Edelstahl sein. Die luftdurchlässige Ausbildung ist hierbei in die Bahn integriert.
Separate Luftdurchtrittsöffnungen müssen nicht zusätzlich ausgebildet werden.
[0009] Alternativ kann das Mittelteil des erfindungsgemäßen First- oder Gratentlüftungselements
aus, wasserabweisenden, feuerfesten Kunststoffen, Metallen, Verbundwerkstoffen, mit
Glasfaserwerkstoffen oder Glasvliesen gefertigt werden. Sofern ein nicht selbst feuerresistentes
Material verwendet wird, kann dieses Material zusätzlich mit einem feuerhemmenden
Additiv behandelt werden, um die Feuerresistenz zu gewährleisten. Ebenso können Spinnvliese
oder Gewebe als Mittelteile eingesetzt werden, die nachträglich feuerresistent ausgebildet
werden können. Die Mittelteile können somit dünnwandig aus einem leichten und dennoch
feuerresistenten Werkstoff hergestellt werden.
[0010] Als Materialbahnen für Randstreifen lassen sich Kunststoffe, Verbundwerkstoffe, Folien,
Metallbleche oder Bleche aus Legierungen verwenden, die nach dem Walzen eine Stärke
von 0,1 bis 0,35 mm besitzen. Neben Blei kommen insbesondere als weitere Metalle Kupfer,
Aluminium oder Zink in Frage. Die Randstreifen können beschichtet oder lackiert sein.
Auch farbige Oberflächen der Randstreifen sind denkbar. Die Randstreifen können auch
mit einer Auflage einstückig ausgebildet und fest verschmolzen sein. Durch die leichte
Formbarkeit eines Randstreifens aus Blei kann auf eine unterseitig auf den Randstreifen
aufzubringende, zusätzliche Dicht- oder Klebeschicht verzichtet werden, so daß die
Montage und Herstellung des First- und/oder Gratentlüftungselements schnell und kostengünstig
durchgeführt werden kann. Beispielsweise kann ein Randstreifen aus Metall (Blei) oder
einem Verbundwerkstoff mit einer Metallfolie (Kupfer, Aluminium) beschichtet werden.
Dies gewährleistet einerseits die Formstabilität des Randstreifens im verformten Zustand.
Andererseits wird der Anschein erweckt, daß es sich um einen Randstreifen aus dem
Vollmaterial der Beschichtung handelt.
[0011] Das First- oder Gratentlüftungselement kann einteilig der mehrteilig aus dem Mittelteil
und zwei Randstreifen aufgebaut sein. Dieser Materialverbund der einzelnen Komponenten
kann produktionstechnisch sehr günstig erfolgen.
[0012] Durch den Verzicht auf eine Klebebeschichtung der Unterseite der Randstreifen können
die Randstreifen entweder mit ihrer einen oder ihrer anderen Oberfläche auf die Dacheindeckung
aufgelegt werden. Das First- und/oder Gratentlüftungselement ist beidseitig montierbar
bzw. wendbar. Eine Montageseite ist nicht zwingend vorgegeben. Diese Ausführungsform
kann vorteilhaft mit einer farbigen Lackierung der Randstreifen kombiniert werden.
Eine der Dacheindeckung angepaßte farbige Lackierung der einen Oberfläche der Randstreifen
in schwarz, anthrazit, braun oder rot und der anderen Oberfläche der Randstreifen
in einer anderen dieser Farben unterstützt die Verwendung des First- oder Gratentlüftungselements
als Wendeelement.
[0013] Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Frist- oder Gratentlüftungselement aus feuerfesten
Materialien hergestellt werden. Dies ist vorteilhaft, weil im Dachbereich möglichst
nicht entflammbare Materialien verwendet werden sollen, so daß kein Sicherheitsrisiko
entstehen kann.
[0014] Die Entlüftung kann bei dem erfindungsgemäßen First- und oder Gratentlüftungselement
darauf beruhen, daß die aufsteigende Luft durch die im Mittelstreifen ausgebildeten
Löcher in Folge ihres thermischen Auftriebs hindurchströmen kann. Die Luft, die zwischen
dem Unterdach und unter der Dacheindeckung thermisch nach oben steigt, kann durch
die Löcher ungehindert entweichen, wobei Staubablagerungen das Lüftungsverhalten nicht
beeinflussen können.
[0015] Der Randstreifen einer bevorzugten Ausführungsform weist im gefertigten Zustand bereits
eine ausgebildete Kontur auf, die einer möglichen Oberfläche einer Dacheindeckung
nachgebildet ist. Die Randstreifen können mit einer gewellten, plissierten und/oder
spitzen Kontur versehen sein, wobei eine Formbarkeit der Randstreifen um das 1,2-
bis 1,9-fache der verlegten Länge der Randstreifen möglich ist. Der Handwerker kann
im Dachbereich die Randstreifen leicht an die Dacheindeckung andrücken, da die bereits
ausgebildete Kontur der Randstreifen mit der Verformbarkeit der Randstreifen zusammenwirken
kann.
[0016] Wenn die Lüftungslöcher verstärkte Lochrandbereiche aufweisen, kann verhindert werden,
daß die Lüftungslöcher mit der Zeit ausreißen oder ausfransen können. Die Lüftungslöcher
können in die Mittelstreifen eingebrannt, eingestanzt oder eingeschnitten sein. Bei
einer bevorzugten Variante wird einer thermischen Perforation der Mittelstreifen der
Vorzug gegeben, wobei mittels heißer Stanzteile die Lochung geprägt und gleichzeitig
die Ränder der Lochung verdichtet oder verschweißt werden. Die Verstärkung der Lochrandbereiche
kann auch durch ein separates Material oder ein Element durchgeführt werden, das als
Einfassung der Lochrandbereiche im Mittelstreifen fixiert wird. Dies können insbesondere
Ringösen sein.
[0017] Bei einer weiteren Ausführungsform sind die Lüftungslöcher von einem Kragen umgeben,
der von der Oberfläche der Mittelstreifen in Richtung Firstziegel aufragt. Durch die
Ausbildung des Kragens wird erreicht, daß auf den Mittelstreifen abfließende Feuchtigkeit
nicht in die Lüftungslöcher und somit in den Dachstuhl eindringen kann. Feuchtigkeit
wird um die nach außen hochstehende Kantung des Kragens geleitet und kann nicht in
den inneren Dachraum gelangen. Die Kragen können so ausgebildet sein, daß sie sich
beim Ausrollen des First- oder Gratentlüftungselements selbsttätig aufrichten.
[0018] Bevorzugt ist es, daß die Lüftungslöcher eine dreieckige, vorzugsweise gleichschenklige,
Lochform aufweisen, deren eine Dreieckspitze zur First- und/oder Gratlatte ausgerichtet
ist. Diese Dreieckspitze kann als Strömungsteiler für Regenwasser oder Feuchtigkeit
dienen, das von der First- oder Gratlatte in Richtung der Dachneigung nach außen strömt.
An den Rändern der Lüftungslöcher kann sich dadurch kein Feuchtigkeitsstau bilden.
[0019] An der Unterseite des Randstreifens sind Klebstoffe und/oder Dichtstoffe fixierbar.
Der Randstreifen aus einem metallischen Werkstoff weist an seiner Unterseite eine
Oberfläche auf, an der Dichtungen oder Klebstoffe nachträglich leicht angebracht werden
können. Obwohl zwar in der Regel auf Dichtungen oder Klebstoffe im Bereich des Randstreifens
verzichtet werden kann, so kann zur zusätzlichen Sicherung der Randstreifen auf der
Dacheindeckung gegebenenfalls ein Kleb- oder Dichtstoff verwendet werden.
[0020] Das First- und/oder Gratentlüftungselement kann aufrollbar sein. Dies hat den Vorteil,
daß das First- und/oder Gratbelüftungselement zu größeren Rollen aufgerollt werden
kann, diese einfach und kostengünstig gelagert, transportiert und im Dachbereich befestigt
werden können. Es lassen sich Rollen mit einer Länge herstellen, die für ein durchschnittliches
Dach ausreicht. Durch das Abrollen des First- oder Gratentlüftungselements kann der
Handwerker problemlos das First- oder Gratentlüftungselement auf der First- oder Gratlatte
und der Dacheindeckung befestigen. Alternativ können die First- und/oder Gratentlüftungselemente
auch stückweise mit einer Länge von 1 m produziert werden. Ebenso ist eine nahezu
Endlosproduktion vorstellbar.
[0021] Die Montage des First- und/oder Gratentlüftungselements kann dadurch leichter durchgeführt
werden, daß das Mittelteil eine werkseitig ausgebildete Montagehilfe, vorzugsweise
in Form einer Lochreihe, aufweist. Der Handwerker kann das Mittelteil auf der First-
oder Gratlatte auflegen, wobei sich die Ausrichtung des Auflagestreifens des Mittelteils
durch die Lochreihe ergeben kann. Anschließend kann das Mittelteil in dieser vorgegebenen
Weise auf der First- oder Gratlatte aufgenagelt werden. Das Mittelteil ist daher schnell
zentrierbar.
[0022] Die zum Firstziegel gewandte Oberseite eines anderen First- oder Gratentlüftungselements
weist in Längsrichtung der First- oder Gratlatte voneinander beabstandete Profilierungen
auf. Die Profilierungen dienen einerseits der Beabstandung des Mittelteils vom Firstziegel
und ermöglichen andererseits, daß Strömungsluft von einem Randstreifen des First-
oder Gratentlüftungselements über die Firstlatte hinweg zum anderen Randstreifen strömen
kann.
[0023] Diese Doppelfunktion der Profilierung kann insbesondere dadurch realisiert werden,
daß die Profilierungen dreieckige Querschnittsformen besitzen, deren eine Dreieckspitze
zum Firstziegel weist, so daß Abstandshalter gebildet werden. Die Dreieckspitze dient
als Auflage für die Unterseite des Firstziegels. Zwischen den einzelnen Dreiecken
der Profilierung kann Strömungsluft über die Firstlatte zur anderen Seite des Daches
geführt werden. Die Profilierung oder die Abstandshalter können derart ausgebildet
sein, daß sich die Abstandshalter beim Ausrollen des First- oder Gratentlüftungselements
von selbst aufstellen.
[0024] Bei einer Ausführungsform ist der Auflagestreifen durch eine in Längsrichtung der
First- oder Gratlatte verlaufende Sicke von jeweils einem Mittelstreifen getrennt.
Hierdurch entsteht eine Art Scharnier, so daß der Auflagestreifen mit einem Randstreifen
einen unterschiedlichen Winkel einschließen kann. Unterschiedliche Ausrichtungen von
Firstlatte zu Dachsparren können kompensiert werden.
[0025] Eine stabile Verbindung zwischen einem dünnwandigen Mittelstreifen und einem formstabilen
Randstreifen kann dadurch unterstützt werden, daß der dem Auflagestreifen abgewandte,
seitliche Randbereich des Mittelstreifens einen abknickbaren Falz aufweist, der mit
einem ebenfalls abknickbaren Falz des Randstreifen verbindbar ist. Zusätzlich können
die aneinander anliegenden und/oder verpressten Falze verklebt, vernietet, getackert
oder auf ähnliche Weise miteinander verbunden sein.
[0026] Die Unterlegung eines Mittelstreifens mit einem luftdurchlässigen Vlies oder Gewebe
führt zu einer Verstärkung oder Versteifung des dünnwandigen Mittelstreifens und kann
gleichzeitig als Schutz dienen, um Luftdurchtrittsöffnungen derart zu verschließen,
daß zwar Schmutz oder Kleintiere nicht in den Dachinnenraum eindringen können, die
Luftdurchlässigkeit aber gewährleistet ist.
Zeichnung
[0027] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der schematischen Zeichnung dargestellt
und werden anhand der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine dreidimensionale Ansicht eines im Dachbereich befestigten Firstentlüftungselements.
- Fig. 2
- eine dreidimensionale Ansicht eines weiteren im Dachbereich befestigten Firstentlüftungselements.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0028] Aus der
Figur ist ersichtlich, wie ein Firstentlüftungselement 1 beispielsweise im Firstbereich
eines Dachstuhls angeordnet sein kann. Das Firstentlüftungselement 1 besitzt ein Mittelteil
2, das sich aus einem Auflagestreifen 2a und zwei Mittelstreifen 2b zusammensetzt,
die sich beidseitig des Auflagestreifens 2a an diesen in Richtung der Dacheindeckung
3 anschließen. Das Mittelteil 2 ist aus einer Metallfolie der Stärke 50 bis 300 µm
hergestellt. Alternativ kann auch eine Kunststoffolie, beispielsweise aus PVC, in
Betracht kommen. Der Auflagestreifen 2a besitzt Ausnehmungen 4, die vorgegebene Befestigungspositionen
für Nägel, Stifte oder dergleichen markieren. Dies erleichtert die exakte Fixierung
des Auflagestreifens 2a auf einer Firstlatte 5. Der Auflagestreifen 2a könnte an seiner
Unterseite auch selbstklebend ausgebildet sein. Das Mittelteil 2 weist beidseitig
eine in Längsrichtung der Firstlatte 5 verlaufende Sicke 6 auf, die eine Scharnierfunktion
zur Ausrichtung der Mittelstreifen 2b in unterschiedlichen Neigungswinkeln zum Auflagestreifen
2a erfüllt. Eine Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten im Dachbereich kann stattfinden.
Die Mittelstreifen 2b weisen Luftdurchtrittsöffnungen 7 auf, die unterschiedliche
geometrische Konturen besitzen und zu unterschiedlichen Mustern angeordnet sein können,
um den Dachstuhl zu entlüften. Die Mittelstreifen 2b können mit einem luftdurchlässigen
Vlies, Gewebe oder dergleichen unterlegt sein, um das Eindringen von Schmutz oder
Kleintieren in den Dachinnenbereich zu verhindern und gleichzeitig eine Entlüftung
zu gewährleisten.
[0029] Im befestigten Zustand des Firstentlüftungselements 1 liegt das Mittelteil 2 mit
einer Unterseite 8 des Auflagestreifens 2a auf der Lattenoberseite 9 der Firstlatte
5 auf. Die Mittelstreifen 2b sind mit plissierten, wellenförmigen Randstreifen 10
aus einem schweren Metall, wie Blei, verbunden. Die Randstreifen 10 schmiegen sich
aufgrund ihres Eigengewichtes gut an die Dacheindeckung 3 an und liegen nach ihrer
Anpassung dauerhaft formstabil auf der Dacheindeckung 3 auf. Die Randstreifen 10 können
zusätzlich an ihrer Unterseite 11 mit Klebemitteln versehen sein, so daß die Randstreifen
10 auf der Dacheindeckung 3 verklebbar sind. Sowohl die Mittelstreifen 2b als auch
die Randstreifen 10 sind in ihrem einander zugewandten Bereich umgeschlagen und mit
Falzen 12 bzw. 13 versehen, die miteinander verquetscht und zusätzlich vernietet sind.
Andere Verbindungsarten durch Verpressen und Klammern oder Tackern sind ebenso einsetzbar.
[0030] Die Außenluft kann in Strömungsrichtung 14 in Richtung Firstlatte 3 gelangen. Über
die Firstlatte 3 hinweg kann die Außenluft zur anderen Dachseite hinströmen. Die durch
die Luftdurchtrittsöffnungen 7 hindurchtretende, aufsteigende Luft kann daher mitgerissen
und abgeführt werden.
[0031] Die Dacheindeckung 3 ist aus einzelnen Dacheindeckungsplatten gebildet und liegt
auf Dachlatten 15 und 16 auf. Die Dachlatten 15 und 16 sind an den Dachsparren 17
und 18 befestigt. Die Firstlatte 3 ist über den Dachsparren 17 und 18 mit Hilfe eines
Firstlattenhalters 19 angeordnet.
[0032] Die
Fig. 2 zeigt ein weiteres Firstentlüftungselement 21 mit einem Mittelteil 22, das aus einem
Auflagestreifen 22a und daran angrenzenden Mittelstreifen 22b gebildet ist. Die Mittelstreifen
22b sind mit Randstreifen 23 verbunden. Im befestigten Zustand des Firstentlüftungselements
21 liegt das Mittelteil 22 über den Auflagestreifen 22a auf der Lattenoberseite einer
Firstlatte 24 auf. An der Mittelteilunterseite 25 besitzt das Mittelteil 22 eine Klebeschicht,
so daß das Mittelteil 22 auf der Firstlatte 24 dauerhaft und sicher fixiert ist.
[0033] Die Mittelstreifen 22b sind im wesentlichen luftundurchlässig ausgebildet und umfassen
Lüftungslöcher 26, von denen nur eins in der Figur mit einer Bezugsziffer bezeichnet
ist. Die Lüftungslöcher 26 können beliebige Abmessungen und Lochkonturen besitzen,
wobei die dreieckige Querschnittsform bevorzugt ist. Die Lüftungslöcher 26 ermöglichen
es, daß erwärmte und aus dem Dachinnenbereich aufsteigende Luft nach außen abgeführt
werden kann. Feuchtigkeit kann dagegen nicht in den Dachinnenbereich gelangen, weil
die Lüftungslöcher 26 von einem Kragen 27 umgeben sind. Die dreieckigen Lüftungslöcher
26 sind mit einer Dreieckspitze zur Firstlatte 24 hin ausgerichtet. Von der Firstlatte
24 in Richtung Dachneigung strömende Feuchtigkeit kann an der Dreieckspitze aufgeteilt
und an der Außenseite des Kragens 27 entlanggeführt werden. Eine untere Schenkelseite
des Kragens 27 verhindert, daß Außenluft in den Dachinnenbereich einströmen kann.
Die Außenluft kann in Strömungsrichtung 28 an den aufgestellten Kragen 27 vorbei in
Richtung der Firstlatte 24 gelangen. Das Mittelteil 22 ist an seiner Oberseite mit
Abstandshaltern 29 versehen. Zwischen den Abstandshaltern 29 kann die Außenluft über
die Firstlatte 24 hinweg zur anderen Dachseite hin strömen. Die aus den Lüftungslöchern
26 aufsteigende Luft kann daher mitgerissen und abgeführt werden. Die Abstandshalter
29 besitzen einerseits eine strömungstechnische Funktion und dienen andererseits zur
beabstandeten Anordnung eines Firstziegels 30 über dem Mittelteil 22.
[0034] Eine Dacheindeckung 31 ist aus einzelnen Dacheindeckungsplatten gebildet und liegt
auf Dachlatten 32 und 33 auf. Die Dachlatten 32 und 33 sind an den Dachsparren 34
und 35 befestigt. Die Firstlatte 24 ist über den Dachsparren 32 und 33 mit Hilfe eines
Fristlattenhalters 36 angeordnet.
[0035] Die nicht luftdurchlässigen Randstreifen 23 aus einem Metallblech (Blei) dienen der
Abdichtung zwischen dem Firstziegel 30 und der Dacheindeckung 31. Die Randstreifen
23 sind bereits werkseitig profiliert mit einer Wellenform ausgebildet, so daß sie
zusätzlich zu ihrer Verformbarkeit eicht an die Kontur der Dacheindeckung 31 angepaßt
werden können. Die Randstreifen 23 können deshalb ohne großen Aufwand an wellenförmige
Dachkonturen angepaßt werden, ohne daß zusätzliche Fixierhilfen wie Klebstoffe oder
Dichtungsmittel benötigt werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0036]
- 1
- Firstentlüftungselement
- 2
- Mittelteil
- 2a
- Auflagestreifen
- 2b
- Mittelstreifen
- 3
- Dacheindeckung
- 4
- Ausnehmung
- 5
- Firstlatte
- 6
- Sicke
- 7
- Luftdurchtrittsöffnung
- 8
- Unterseite
- 9
- Lattenoberseite
- 10
- Randstreifen
- 11
- Unterseite
- 12
- Falz
- 13
- Falz
- 14
- Strömungsrichtung
- 15
- Dachlatte
- 16
- Dachlatte
- 17
- Dachsparren
- 18
- Dachsparren
- 19
- Firstlattenhalter
- 21
- Firstentlüftungselement
- 22
- Mittelteil
- 22a
- Auflagestreifen
- 2b
- Mittelstreifen
- 23
- Randstreifen
- 24
- Firstlatte
- 25
- Mittelteilunterseite
- 26
- Lüftungsloch
- 27
- Kragen
- 28
- Strömungsrichtung
- 29
- Abstandshalter
- 30
- Firstziegel
- 31
- Dacheindeckung
- 32
- Dachlatte
- 33
- Dachlatte
- 34
- Dachsparren
- 35
- Dachsparren
- 36
- Firstlattenhalter
1. First- oder Gratentlüftungselement (1; 21) mit einem Mittelteil (2; 22), dessen Auflagestreifen
(2a; 22a) auf einer First- oder Gratlatte (5; 24) befestigbar ist, und dessen beidseitig
an den Auflagestreifen (2a; 22a) angrenzende, luftdurchlässig ausgebildete Mittelstreifen
(2b; 22b) mit äußeren Randstreifen (10; 23) verbunden sind, die auf eine Dacheindeckung
(3; 31) auflegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (2; 22) aus einer dünnwandigen folienartigen Bahn besteht, und
daß die Randstreifen (10; 23) aus einer formbaren Materialbahn, vorzugsweise Blei,
bestehen, die im verformten Zustand aufgrund ihrer Eigenstabilität dauerhaft an die
Kontur der Dacheindeckung (3; 31) angepaßt ist.
2. First- oder Gratentlüftungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (2) aus einer Folienbahn aus einem Metall oder einer Metall-Legierung,
vorzugsweise aus Aluminium, besteht.
3. First- oder Gratentlüftungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (22) aus Glasfaserwerkstoffen oder einem Glasvlies besteht.
4. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (2; 22) und/oder die Randstreifen (10; 23) aus einem feuerfesten
Material hergestellt sind.
5. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Randstreifen (10; 23) mit einer Beschichtung und/oder Lackierung
versehen ist.
6. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die der Dacheindeckung (3; 31) zugewandte Oberfläche der Randstreifen (10; 23)
in einer anderen Farbe lackiert ist als die der Dacheindeckung abgewandte Oberfläche
der Randstreifen (10; 23).
7. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Randstreifen (10; 23) im gefertigten Zustand bereits eine vorgeformte Kontur
aufweist, die einer möglichen Oberfläche einer Dacheindeckung (3; 31) nachgebildet
ist.
8. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchlässigkeit der Mittelstreifen (2; 22b) durch einzelne voneinander
beabstandete Lüftungslöcher (7; 26) ausgebildet ist, die in die Materialstruktur der
Mittelstreifen (2b; 22b) eingearbeitet oder integriert sind.
9. First- oder Gratentlüftungselement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungslöcher (26) verstärkte Lochrandbereiche aufweisen.
10. First- oder Gratentlüftungselement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung der Lochrandbereiche durch Ringösen gebildet ist.
11. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der Ansprüche 8 bis 10 dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungslöcher (26) von einem Kragen (27) umgeben sind, der von der Oberfläche
der Mittelstreifen (22b) in Richtung Firstziegel (30) aufragt.
12. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungslöcher (26) eine dreieckige, vorzugsweise gleichschenklige, Lochform
aufweisen, deren eine Dreieckspitze zur First- oder Gratlatte (24) ausgerichtet ist.
13. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Randstreifens (10; 23) Klebestoffe und/ oder Dichtstoffe
fixierbar sind.
14. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das First- oder Gratentlüftungselement (1; 21) aufrollbar ist.
15. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (2; 22) eine werkseitig ausgebildete Montagehilfe, vorzugsweise
in Form einer Lochreihe, aufweist.
16. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Firstziegel (30) gewandte Oberseite des First- oder Gratentlüftungselements
(21) in Längsrichtung der First- oder Gratlatte (24) voneinander beabstandete Profilierungen
aufweist.
17. First- oder Gratentlüftungselement nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierungen dreieckige Querschnittsform besitzen.
18. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagestreifen (2a) durch eine in Längsrichtung der First- oder Gratlatte
(5) verlaufende Sicke (6) von jeweils einem Mittelstreifen (2b) getrennt ist.
19. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Auflagestreifen (2a) abgewandte, seitliche Randbereich des Mittelstreifens
(2b) einen abknickbaren Falz (12) aufweist, der mit einem Falz (13) des Randstreifens
(10) verbindbar ist.
20. First- oder Gratentlüftungselement nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die aneinander anliegenden und/oder verpressten Falze (12, 13) verklebt, vernietet,
getackert oder auf ähnliche Weise miteinander verbunden sind.
21. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelstreifen (2b) mit einem Vlies unterlegt sind.