(19)
(11) EP 0 974 712 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.01.2000  Patentblatt  2000/04

(21) Anmeldenummer: 99114108.6

(22) Anmeldetag:  16.07.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04D 13/17
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 21.07.1998 DE 19832760
03.08.1998 DE 19835002
16.01.1999 DE 29900704 U

(71) Anmelder: HAUSprofi Bausysteme GmbH
72250 Freudenstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Schürmann, Wolfram
    72280 Dornstetten (DE)

(74) Vertreter: KOHLER SCHMID + PARTNER 
Patentanwälte Ruppmannstrasse 27
70565 Stuttgart
70565 Stuttgart (DE)

   


(54) First- oder Gratentlüftungselement


(57) Ein First- oder Gratentlüftungselement (21) weist ein Mittelteil (22) auf, dessen Auflagestreifen (22a) auf einer First- oder Gratlatte (24) befestigbar ist, und dessen beidseitig an den Auflagestreifen (22a) angrenzende, luftdurchlässig ausgebildete Mittelstreifen (22b) mit äußeren Randstreifen (23) verbunden sind, die auf eine Dacheindeckung (31) auflegbar sind. Das Mittelteil (22) besteht aus einer dünnwandigen folienartigen Bahn. Die Randstreifen (23) bestehen aus einer formbaren Materialbahn, vorzugsweise Blei, die im verformten Zustand aufgrund ihrer Eigenstabilität dauerhaft an die Kontur der Dacheindeckung (31) angepaßt ist. Die Verarbeitung des First- oder Gratentlüftungselements (22) ist im Dachbereich ohne Schwierigkeiten durchführbar.




Beschreibung

Stand der Technik



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein First- oder Gratentlüftungselement mit einem Mittelteil, dessen Auflagestreifen auf einer First- oder Gratlatte befestigbar ist, und dessen beidseitig an den Auflagestreifen angrenzende, luftdurchlässig ausgebildete Mittelstreifen mit äußeren Randstreifen verbunden sind, die auf eine Dacheindeckung auflegbar sind.

[0002] Ein derartiges First- oder Gratentlüftungselement ist beispielsweise durch das Deutsche Gebrauchsmuster G 94 16 291.3 bekanntgeworden.

[0003] First- oder Gratentlüftungselemente werden im Dachbereich verwendet, um den zwischen der First- oder Gratlatte und den Dacheindeckungen verbleibenden Spalt abzudichten. Dieser Spalt zwischen First- oder Gratlatte und Dacheindeckung verläuft rechts und links der First- oder Gratlatte in Längsrichtung des Dachfirstes. Durch das First- oder Gratentlüftungselement wird das Eindringen von Regenwasser, Schnee, Ungeziefer oder Unrat in den Dachinnenraum nach Möglichkeit verhindert. Gleichzeitig soll durch das Frist- oder Gratentlüftungselement auch eine ausreichende Entlüftung des Dachinnenraumes ermöglicht werden, um den Dachstuhl gegen fäulnisbedingte Beschädigungen zu schützen.

[0004] Das bekannte First- oder Gratentlüftungselement ist einstückig aus einem weichen, offenzelligen Schaumstoff gefertigt. Durch seine fest vorgegebenen geometrischen Abmessungen soll der Spalt zwischen Firstlatte und Dacheindeckung überbrückt werden. Anschließend werden Firstziegel über dem Firstentlüftungselement angeordnet, so daß die Randbereiche des Firstentlüftungselements abdichtend auf die Dacheindeckung gedrückt werden.

[0005] Die Anbringung der Randstreifen des bekannten First- oder Gratentlüftungselements gestaltet sich u.U. schwierig, weil die Randstreifen aus einem nachgiebigen Material hergestellt sind, die auf der Dacheindeckung durch Klebemittel zusätzlich fixiert und abgedichtet werden müssen. Insbesondere kann die Verlegung und Anbringung dieser Randstreifen bei widrigen Witterungsbedingungen und sich auf der Dacheindeckung ansammelndem Schmutz oder Feuchtigkeit Schwierigkeiten bereiten.

[0006] In der DE 296 04 146 U1 wird beschrieben, ein Firstentlüftungselement vollständig aus Blei herzustellen. Dies führt zu einem Firstentlüftungselement, das eine große Masse aufweist, teuer in der Herstellung und schwer handhabbar ist. Gemäß der Lehre der DE 195 37 266 A1 soll ein Firstentlüftungselement vollständig aus Kupfer hergestellt werden.

Vorteile der Erfindung



[0007] Zur ohne Schwierigkeiten durchführbaren Verarbeitung eines First- oder Gratentlüftungselements im Dachbereich wird ein First- oder Gratentlüftungselement vorgeschlagen, dessen Mittelteil aus einer dünnwandigen, folienartigen Bahn besteht, und dessen Randstreifen aus einer formbaren Materialbahn, vorzugsweise Blei, bestehen, die im verformten Zustand aufgrund ihrer Eigenstabilität dauerhaft an die Kontur der Dacheindeckung angepaßt ist. Das First- oder Gratentlüftungselement zeichnet sich durch eine mehrteilige Kombination von Materialien oder Materialbahnen aus, die es erlaubt ein Mittelteil möglichst dünnwandig mit geringem Gewicht aufzubauen und mit einem Randstreifen zu verbinden, der sich ohne zusätzliche Hilfsmittel an der Dacheindeckung fixieren läßt. Die Randstreifen aus Blei oder einem anderen Metall (Kupfer, Zink, Aluminium, Edelstahl) lassen sich der Kontur der Dacheindeckung gut nachbilden.

[0008] Das Mittelteil kann aus einer Metallfolienbahn oder einer Kunststoffolienbahn hergestellt werden. Unter einer folienartigen Bahn wird erfindungsgemäß auch eine Bahn verstanden, die aus einem engmaschigen Gewebe nach Art eines Filtergewebes aufgebaut ist. Dies kann beispielsweise ein Drahtgewebe mit Filamenten aus Kupfer, Zink, Aluminium oder Edelstahl sein. Die luftdurchlässige Ausbildung ist hierbei in die Bahn integriert. Separate Luftdurchtrittsöffnungen müssen nicht zusätzlich ausgebildet werden.

[0009] Alternativ kann das Mittelteil des erfindungsgemäßen First- oder Gratentlüftungselements aus, wasserabweisenden, feuerfesten Kunststoffen, Metallen, Verbundwerkstoffen, mit Glasfaserwerkstoffen oder Glasvliesen gefertigt werden. Sofern ein nicht selbst feuerresistentes Material verwendet wird, kann dieses Material zusätzlich mit einem feuerhemmenden Additiv behandelt werden, um die Feuerresistenz zu gewährleisten. Ebenso können Spinnvliese oder Gewebe als Mittelteile eingesetzt werden, die nachträglich feuerresistent ausgebildet werden können. Die Mittelteile können somit dünnwandig aus einem leichten und dennoch feuerresistenten Werkstoff hergestellt werden.

[0010] Als Materialbahnen für Randstreifen lassen sich Kunststoffe, Verbundwerkstoffe, Folien, Metallbleche oder Bleche aus Legierungen verwenden, die nach dem Walzen eine Stärke von 0,1 bis 0,35 mm besitzen. Neben Blei kommen insbesondere als weitere Metalle Kupfer, Aluminium oder Zink in Frage. Die Randstreifen können beschichtet oder lackiert sein. Auch farbige Oberflächen der Randstreifen sind denkbar. Die Randstreifen können auch mit einer Auflage einstückig ausgebildet und fest verschmolzen sein. Durch die leichte Formbarkeit eines Randstreifens aus Blei kann auf eine unterseitig auf den Randstreifen aufzubringende, zusätzliche Dicht- oder Klebeschicht verzichtet werden, so daß die Montage und Herstellung des First- und/oder Gratentlüftungselements schnell und kostengünstig durchgeführt werden kann. Beispielsweise kann ein Randstreifen aus Metall (Blei) oder einem Verbundwerkstoff mit einer Metallfolie (Kupfer, Aluminium) beschichtet werden. Dies gewährleistet einerseits die Formstabilität des Randstreifens im verformten Zustand. Andererseits wird der Anschein erweckt, daß es sich um einen Randstreifen aus dem Vollmaterial der Beschichtung handelt.

[0011] Das First- oder Gratentlüftungselement kann einteilig der mehrteilig aus dem Mittelteil und zwei Randstreifen aufgebaut sein. Dieser Materialverbund der einzelnen Komponenten kann produktionstechnisch sehr günstig erfolgen.

[0012] Durch den Verzicht auf eine Klebebeschichtung der Unterseite der Randstreifen können die Randstreifen entweder mit ihrer einen oder ihrer anderen Oberfläche auf die Dacheindeckung aufgelegt werden. Das First- und/oder Gratentlüftungselement ist beidseitig montierbar bzw. wendbar. Eine Montageseite ist nicht zwingend vorgegeben. Diese Ausführungsform kann vorteilhaft mit einer farbigen Lackierung der Randstreifen kombiniert werden. Eine der Dacheindeckung angepaßte farbige Lackierung der einen Oberfläche der Randstreifen in schwarz, anthrazit, braun oder rot und der anderen Oberfläche der Randstreifen in einer anderen dieser Farben unterstützt die Verwendung des First- oder Gratentlüftungselements als Wendeelement.

[0013] Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Frist- oder Gratentlüftungselement aus feuerfesten Materialien hergestellt werden. Dies ist vorteilhaft, weil im Dachbereich möglichst nicht entflammbare Materialien verwendet werden sollen, so daß kein Sicherheitsrisiko entstehen kann.

[0014] Die Entlüftung kann bei dem erfindungsgemäßen First- und oder Gratentlüftungselement darauf beruhen, daß die aufsteigende Luft durch die im Mittelstreifen ausgebildeten Löcher in Folge ihres thermischen Auftriebs hindurchströmen kann. Die Luft, die zwischen dem Unterdach und unter der Dacheindeckung thermisch nach oben steigt, kann durch die Löcher ungehindert entweichen, wobei Staubablagerungen das Lüftungsverhalten nicht beeinflussen können.

[0015] Der Randstreifen einer bevorzugten Ausführungsform weist im gefertigten Zustand bereits eine ausgebildete Kontur auf, die einer möglichen Oberfläche einer Dacheindeckung nachgebildet ist. Die Randstreifen können mit einer gewellten, plissierten und/oder spitzen Kontur versehen sein, wobei eine Formbarkeit der Randstreifen um das 1,2- bis 1,9-fache der verlegten Länge der Randstreifen möglich ist. Der Handwerker kann im Dachbereich die Randstreifen leicht an die Dacheindeckung andrücken, da die bereits ausgebildete Kontur der Randstreifen mit der Verformbarkeit der Randstreifen zusammenwirken kann.

[0016] Wenn die Lüftungslöcher verstärkte Lochrandbereiche aufweisen, kann verhindert werden, daß die Lüftungslöcher mit der Zeit ausreißen oder ausfransen können. Die Lüftungslöcher können in die Mittelstreifen eingebrannt, eingestanzt oder eingeschnitten sein. Bei einer bevorzugten Variante wird einer thermischen Perforation der Mittelstreifen der Vorzug gegeben, wobei mittels heißer Stanzteile die Lochung geprägt und gleichzeitig die Ränder der Lochung verdichtet oder verschweißt werden. Die Verstärkung der Lochrandbereiche kann auch durch ein separates Material oder ein Element durchgeführt werden, das als Einfassung der Lochrandbereiche im Mittelstreifen fixiert wird. Dies können insbesondere Ringösen sein.

[0017] Bei einer weiteren Ausführungsform sind die Lüftungslöcher von einem Kragen umgeben, der von der Oberfläche der Mittelstreifen in Richtung Firstziegel aufragt. Durch die Ausbildung des Kragens wird erreicht, daß auf den Mittelstreifen abfließende Feuchtigkeit nicht in die Lüftungslöcher und somit in den Dachstuhl eindringen kann. Feuchtigkeit wird um die nach außen hochstehende Kantung des Kragens geleitet und kann nicht in den inneren Dachraum gelangen. Die Kragen können so ausgebildet sein, daß sie sich beim Ausrollen des First- oder Gratentlüftungselements selbsttätig aufrichten.

[0018] Bevorzugt ist es, daß die Lüftungslöcher eine dreieckige, vorzugsweise gleichschenklige, Lochform aufweisen, deren eine Dreieckspitze zur First- und/oder Gratlatte ausgerichtet ist. Diese Dreieckspitze kann als Strömungsteiler für Regenwasser oder Feuchtigkeit dienen, das von der First- oder Gratlatte in Richtung der Dachneigung nach außen strömt. An den Rändern der Lüftungslöcher kann sich dadurch kein Feuchtigkeitsstau bilden.

[0019] An der Unterseite des Randstreifens sind Klebstoffe und/oder Dichtstoffe fixierbar. Der Randstreifen aus einem metallischen Werkstoff weist an seiner Unterseite eine Oberfläche auf, an der Dichtungen oder Klebstoffe nachträglich leicht angebracht werden können. Obwohl zwar in der Regel auf Dichtungen oder Klebstoffe im Bereich des Randstreifens verzichtet werden kann, so kann zur zusätzlichen Sicherung der Randstreifen auf der Dacheindeckung gegebenenfalls ein Kleb- oder Dichtstoff verwendet werden.

[0020] Das First- und/oder Gratentlüftungselement kann aufrollbar sein. Dies hat den Vorteil, daß das First- und/oder Gratbelüftungselement zu größeren Rollen aufgerollt werden kann, diese einfach und kostengünstig gelagert, transportiert und im Dachbereich befestigt werden können. Es lassen sich Rollen mit einer Länge herstellen, die für ein durchschnittliches Dach ausreicht. Durch das Abrollen des First- oder Gratentlüftungselements kann der Handwerker problemlos das First- oder Gratentlüftungselement auf der First- oder Gratlatte und der Dacheindeckung befestigen. Alternativ können die First- und/oder Gratentlüftungselemente auch stückweise mit einer Länge von 1 m produziert werden. Ebenso ist eine nahezu Endlosproduktion vorstellbar.

[0021] Die Montage des First- und/oder Gratentlüftungselements kann dadurch leichter durchgeführt werden, daß das Mittelteil eine werkseitig ausgebildete Montagehilfe, vorzugsweise in Form einer Lochreihe, aufweist. Der Handwerker kann das Mittelteil auf der First- oder Gratlatte auflegen, wobei sich die Ausrichtung des Auflagestreifens des Mittelteils durch die Lochreihe ergeben kann. Anschließend kann das Mittelteil in dieser vorgegebenen Weise auf der First- oder Gratlatte aufgenagelt werden. Das Mittelteil ist daher schnell zentrierbar.

[0022] Die zum Firstziegel gewandte Oberseite eines anderen First- oder Gratentlüftungselements weist in Längsrichtung der First- oder Gratlatte voneinander beabstandete Profilierungen auf. Die Profilierungen dienen einerseits der Beabstandung des Mittelteils vom Firstziegel und ermöglichen andererseits, daß Strömungsluft von einem Randstreifen des First- oder Gratentlüftungselements über die Firstlatte hinweg zum anderen Randstreifen strömen kann.

[0023] Diese Doppelfunktion der Profilierung kann insbesondere dadurch realisiert werden, daß die Profilierungen dreieckige Querschnittsformen besitzen, deren eine Dreieckspitze zum Firstziegel weist, so daß Abstandshalter gebildet werden. Die Dreieckspitze dient als Auflage für die Unterseite des Firstziegels. Zwischen den einzelnen Dreiecken der Profilierung kann Strömungsluft über die Firstlatte zur anderen Seite des Daches geführt werden. Die Profilierung oder die Abstandshalter können derart ausgebildet sein, daß sich die Abstandshalter beim Ausrollen des First- oder Gratentlüftungselements von selbst aufstellen.

[0024] Bei einer Ausführungsform ist der Auflagestreifen durch eine in Längsrichtung der First- oder Gratlatte verlaufende Sicke von jeweils einem Mittelstreifen getrennt. Hierdurch entsteht eine Art Scharnier, so daß der Auflagestreifen mit einem Randstreifen einen unterschiedlichen Winkel einschließen kann. Unterschiedliche Ausrichtungen von Firstlatte zu Dachsparren können kompensiert werden.

[0025] Eine stabile Verbindung zwischen einem dünnwandigen Mittelstreifen und einem formstabilen Randstreifen kann dadurch unterstützt werden, daß der dem Auflagestreifen abgewandte, seitliche Randbereich des Mittelstreifens einen abknickbaren Falz aufweist, der mit einem ebenfalls abknickbaren Falz des Randstreifen verbindbar ist. Zusätzlich können die aneinander anliegenden und/oder verpressten Falze verklebt, vernietet, getackert oder auf ähnliche Weise miteinander verbunden sein.

[0026] Die Unterlegung eines Mittelstreifens mit einem luftdurchlässigen Vlies oder Gewebe führt zu einer Verstärkung oder Versteifung des dünnwandigen Mittelstreifens und kann gleichzeitig als Schutz dienen, um Luftdurchtrittsöffnungen derart zu verschließen, daß zwar Schmutz oder Kleintiere nicht in den Dachinnenraum eindringen können, die Luftdurchlässigkeit aber gewährleistet ist.

Zeichnung



[0027] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der schematischen Zeichnung dargestellt und werden anhand der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine dreidimensionale Ansicht eines im Dachbereich befestigten Firstentlüftungselements.
Fig. 2
eine dreidimensionale Ansicht eines weiteren im Dachbereich befestigten Firstentlüftungselements.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele



[0028] Aus der Figur ist ersichtlich, wie ein Firstentlüftungselement 1 beispielsweise im Firstbereich eines Dachstuhls angeordnet sein kann. Das Firstentlüftungselement 1 besitzt ein Mittelteil 2, das sich aus einem Auflagestreifen 2a und zwei Mittelstreifen 2b zusammensetzt, die sich beidseitig des Auflagestreifens 2a an diesen in Richtung der Dacheindeckung 3 anschließen. Das Mittelteil 2 ist aus einer Metallfolie der Stärke 50 bis 300 µm hergestellt. Alternativ kann auch eine Kunststoffolie, beispielsweise aus PVC, in Betracht kommen. Der Auflagestreifen 2a besitzt Ausnehmungen 4, die vorgegebene Befestigungspositionen für Nägel, Stifte oder dergleichen markieren. Dies erleichtert die exakte Fixierung des Auflagestreifens 2a auf einer Firstlatte 5. Der Auflagestreifen 2a könnte an seiner Unterseite auch selbstklebend ausgebildet sein. Das Mittelteil 2 weist beidseitig eine in Längsrichtung der Firstlatte 5 verlaufende Sicke 6 auf, die eine Scharnierfunktion zur Ausrichtung der Mittelstreifen 2b in unterschiedlichen Neigungswinkeln zum Auflagestreifen 2a erfüllt. Eine Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten im Dachbereich kann stattfinden. Die Mittelstreifen 2b weisen Luftdurchtrittsöffnungen 7 auf, die unterschiedliche geometrische Konturen besitzen und zu unterschiedlichen Mustern angeordnet sein können, um den Dachstuhl zu entlüften. Die Mittelstreifen 2b können mit einem luftdurchlässigen Vlies, Gewebe oder dergleichen unterlegt sein, um das Eindringen von Schmutz oder Kleintieren in den Dachinnenbereich zu verhindern und gleichzeitig eine Entlüftung zu gewährleisten.

[0029] Im befestigten Zustand des Firstentlüftungselements 1 liegt das Mittelteil 2 mit einer Unterseite 8 des Auflagestreifens 2a auf der Lattenoberseite 9 der Firstlatte 5 auf. Die Mittelstreifen 2b sind mit plissierten, wellenförmigen Randstreifen 10 aus einem schweren Metall, wie Blei, verbunden. Die Randstreifen 10 schmiegen sich aufgrund ihres Eigengewichtes gut an die Dacheindeckung 3 an und liegen nach ihrer Anpassung dauerhaft formstabil auf der Dacheindeckung 3 auf. Die Randstreifen 10 können zusätzlich an ihrer Unterseite 11 mit Klebemitteln versehen sein, so daß die Randstreifen 10 auf der Dacheindeckung 3 verklebbar sind. Sowohl die Mittelstreifen 2b als auch die Randstreifen 10 sind in ihrem einander zugewandten Bereich umgeschlagen und mit Falzen 12 bzw. 13 versehen, die miteinander verquetscht und zusätzlich vernietet sind. Andere Verbindungsarten durch Verpressen und Klammern oder Tackern sind ebenso einsetzbar.

[0030] Die Außenluft kann in Strömungsrichtung 14 in Richtung Firstlatte 3 gelangen. Über die Firstlatte 3 hinweg kann die Außenluft zur anderen Dachseite hinströmen. Die durch die Luftdurchtrittsöffnungen 7 hindurchtretende, aufsteigende Luft kann daher mitgerissen und abgeführt werden.

[0031] Die Dacheindeckung 3 ist aus einzelnen Dacheindeckungsplatten gebildet und liegt auf Dachlatten 15 und 16 auf. Die Dachlatten 15 und 16 sind an den Dachsparren 17 und 18 befestigt. Die Firstlatte 3 ist über den Dachsparren 17 und 18 mit Hilfe eines Firstlattenhalters 19 angeordnet.

[0032] Die Fig. 2 zeigt ein weiteres Firstentlüftungselement 21 mit einem Mittelteil 22, das aus einem Auflagestreifen 22a und daran angrenzenden Mittelstreifen 22b gebildet ist. Die Mittelstreifen 22b sind mit Randstreifen 23 verbunden. Im befestigten Zustand des Firstentlüftungselements 21 liegt das Mittelteil 22 über den Auflagestreifen 22a auf der Lattenoberseite einer Firstlatte 24 auf. An der Mittelteilunterseite 25 besitzt das Mittelteil 22 eine Klebeschicht, so daß das Mittelteil 22 auf der Firstlatte 24 dauerhaft und sicher fixiert ist.

[0033] Die Mittelstreifen 22b sind im wesentlichen luftundurchlässig ausgebildet und umfassen Lüftungslöcher 26, von denen nur eins in der Figur mit einer Bezugsziffer bezeichnet ist. Die Lüftungslöcher 26 können beliebige Abmessungen und Lochkonturen besitzen, wobei die dreieckige Querschnittsform bevorzugt ist. Die Lüftungslöcher 26 ermöglichen es, daß erwärmte und aus dem Dachinnenbereich aufsteigende Luft nach außen abgeführt werden kann. Feuchtigkeit kann dagegen nicht in den Dachinnenbereich gelangen, weil die Lüftungslöcher 26 von einem Kragen 27 umgeben sind. Die dreieckigen Lüftungslöcher 26 sind mit einer Dreieckspitze zur Firstlatte 24 hin ausgerichtet. Von der Firstlatte 24 in Richtung Dachneigung strömende Feuchtigkeit kann an der Dreieckspitze aufgeteilt und an der Außenseite des Kragens 27 entlanggeführt werden. Eine untere Schenkelseite des Kragens 27 verhindert, daß Außenluft in den Dachinnenbereich einströmen kann. Die Außenluft kann in Strömungsrichtung 28 an den aufgestellten Kragen 27 vorbei in Richtung der Firstlatte 24 gelangen. Das Mittelteil 22 ist an seiner Oberseite mit Abstandshaltern 29 versehen. Zwischen den Abstandshaltern 29 kann die Außenluft über die Firstlatte 24 hinweg zur anderen Dachseite hin strömen. Die aus den Lüftungslöchern 26 aufsteigende Luft kann daher mitgerissen und abgeführt werden. Die Abstandshalter 29 besitzen einerseits eine strömungstechnische Funktion und dienen andererseits zur beabstandeten Anordnung eines Firstziegels 30 über dem Mittelteil 22.

[0034] Eine Dacheindeckung 31 ist aus einzelnen Dacheindeckungsplatten gebildet und liegt auf Dachlatten 32 und 33 auf. Die Dachlatten 32 und 33 sind an den Dachsparren 34 und 35 befestigt. Die Firstlatte 24 ist über den Dachsparren 32 und 33 mit Hilfe eines Fristlattenhalters 36 angeordnet.

[0035] Die nicht luftdurchlässigen Randstreifen 23 aus einem Metallblech (Blei) dienen der Abdichtung zwischen dem Firstziegel 30 und der Dacheindeckung 31. Die Randstreifen 23 sind bereits werkseitig profiliert mit einer Wellenform ausgebildet, so daß sie zusätzlich zu ihrer Verformbarkeit eicht an die Kontur der Dacheindeckung 31 angepaßt werden können. Die Randstreifen 23 können deshalb ohne großen Aufwand an wellenförmige Dachkonturen angepaßt werden, ohne daß zusätzliche Fixierhilfen wie Klebstoffe oder Dichtungsmittel benötigt werden.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0036] 
1
Firstentlüftungselement
2
Mittelteil
2a
Auflagestreifen
2b
Mittelstreifen
3
Dacheindeckung
4
Ausnehmung
5
Firstlatte
6
Sicke
7
Luftdurchtrittsöffnung
8
Unterseite
9
Lattenoberseite
10
Randstreifen
11
Unterseite
12
Falz
13
Falz
14
Strömungsrichtung
15
Dachlatte
16
Dachlatte
17
Dachsparren
18
Dachsparren
19
Firstlattenhalter
21
Firstentlüftungselement
22
Mittelteil
22a
Auflagestreifen
2b
Mittelstreifen
23
Randstreifen
24
Firstlatte
25
Mittelteilunterseite
26
Lüftungsloch
27
Kragen
28
Strömungsrichtung
29
Abstandshalter
30
Firstziegel
31
Dacheindeckung
32
Dachlatte
33
Dachlatte
34
Dachsparren
35
Dachsparren
36
Firstlattenhalter



Ansprüche

1. First- oder Gratentlüftungselement (1; 21) mit einem Mittelteil (2; 22), dessen Auflagestreifen (2a; 22a) auf einer First- oder Gratlatte (5; 24) befestigbar ist, und dessen beidseitig an den Auflagestreifen (2a; 22a) angrenzende, luftdurchlässig ausgebildete Mittelstreifen (2b; 22b) mit äußeren Randstreifen (10; 23) verbunden sind, die auf eine Dacheindeckung (3; 31) auflegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (2; 22) aus einer dünnwandigen folienartigen Bahn besteht, und daß die Randstreifen (10; 23) aus einer formbaren Materialbahn, vorzugsweise Blei, bestehen, die im verformten Zustand aufgrund ihrer Eigenstabilität dauerhaft an die Kontur der Dacheindeckung (3; 31) angepaßt ist.
 
2. First- oder Gratentlüftungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (2) aus einer Folienbahn aus einem Metall oder einer Metall-Legierung, vorzugsweise aus Aluminium, besteht.
 
3. First- oder Gratentlüftungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (22) aus Glasfaserwerkstoffen oder einem Glasvlies besteht.
 
4. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (2; 22) und/oder die Randstreifen (10; 23) aus einem feuerfesten Material hergestellt sind.
 
5. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Randstreifen (10; 23) mit einer Beschichtung und/oder Lackierung versehen ist.
 
6. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die der Dacheindeckung (3; 31) zugewandte Oberfläche der Randstreifen (10; 23) in einer anderen Farbe lackiert ist als die der Dacheindeckung abgewandte Oberfläche der Randstreifen (10; 23).
 
7. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Randstreifen (10; 23) im gefertigten Zustand bereits eine vorgeformte Kontur aufweist, die einer möglichen Oberfläche einer Dacheindeckung (3; 31) nachgebildet ist.
 
8. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchlässigkeit der Mittelstreifen (2; 22b) durch einzelne voneinander beabstandete Lüftungslöcher (7; 26) ausgebildet ist, die in die Materialstruktur der Mittelstreifen (2b; 22b) eingearbeitet oder integriert sind.
 
9. First- oder Gratentlüftungselement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungslöcher (26) verstärkte Lochrandbereiche aufweisen.
 
10. First- oder Gratentlüftungselement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung der Lochrandbereiche durch Ringösen gebildet ist.
 
11. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der Ansprüche 8 bis 10 dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungslöcher (26) von einem Kragen (27) umgeben sind, der von der Oberfläche der Mittelstreifen (22b) in Richtung Firstziegel (30) aufragt.
 
12. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungslöcher (26) eine dreieckige, vorzugsweise gleichschenklige, Lochform aufweisen, deren eine Dreieckspitze zur First- oder Gratlatte (24) ausgerichtet ist.
 
13. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Randstreifens (10; 23) Klebestoffe und/ oder Dichtstoffe fixierbar sind.
 
14. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das First- oder Gratentlüftungselement (1; 21) aufrollbar ist.
 
15. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (2; 22) eine werkseitig ausgebildete Montagehilfe, vorzugsweise in Form einer Lochreihe, aufweist.
 
16. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Firstziegel (30) gewandte Oberseite des First- oder Gratentlüftungselements (21) in Längsrichtung der First- oder Gratlatte (24) voneinander beabstandete Profilierungen aufweist.
 
17. First- oder Gratentlüftungselement nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierungen dreieckige Querschnittsform besitzen.
 
18. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagestreifen (2a) durch eine in Längsrichtung der First- oder Gratlatte (5) verlaufende Sicke (6) von jeweils einem Mittelstreifen (2b) getrennt ist.
 
19. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Auflagestreifen (2a) abgewandte, seitliche Randbereich des Mittelstreifens (2b) einen abknickbaren Falz (12) aufweist, der mit einem Falz (13) des Randstreifens (10) verbindbar ist.
 
20. First- oder Gratentlüftungselement nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die aneinander anliegenden und/oder verpressten Falze (12, 13) verklebt, vernietet, getackert oder auf ähnliche Weise miteinander verbunden sind.
 
21. First- oder Gratentlüftungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelstreifen (2b) mit einem Vlies unterlegt sind.
 




Zeichnung