[0001] Die Erfindung betrifft eine Scheinwerferanordnung nach dem Projektionstyp für ein
Kraftfahrzeug mit mindestens einer Lampe bzw. Lampenwendel, einem Reflektorsystem
und einer Projektionslinse gemäß Anspruch 1.
[0002] Scheinwerferanordnungen für Kraftfahrzeuge sind in verschiedenster Art bekannt. Dabei
enthalten nahezu alle Scheinwerferanordnungen für Kraftfahrzeuge zwei unterschiedliche
Reflektoren für Abblend- und Fernlicht. Die beiden genannten Reflektoren sind dabei
entweder in einem gemeinsamen Scheinwerfergehäuse nebeneinander angeordnet, oder aber
in zwei voneinander separierten Scheinwerfergehäusen angeordnet. In beiden Fällen,
nämlich der quasi Nebeneinanderanordnung der Reflektoren sind auch zwei Lichtquellen
bzw. zwei Lampen notwendig.
[0003] Grundsätzlich ist die Vorsehung von Abblendlicht und Fernlicht gesetzlich vorgeschrieben.
Das Fernlicht erzeugt dabei in seiner geometrischen Positionierung zwischen Lichtquelle
und jeweiligem Reflektor einen intensiven, über die Fahrbahn hinweg gerichteten Lichtkegel
zur Ausleuchtung sowohl der Fahrbahn, als auch der Fahrbahnumgebung vor dem Kraftfahrzeug.
Das besagte Abblendlicht erzeugt in seiner Positionierung zum einen zwischen Lampe
und Reflektor und natürlich auch dem Reflektor bezogen auf die Scheinwerfergeometrie
einen Lichtkegel, der ausschließlich auf die Fahrbahn gerichtet ist und somit eine
sehr viel kürzere Reichweite hat. Das sogenannte Abblenden des besagten Lichtes auf
die Fahrbahn soll eine Blendung des Gegenverkehrs verhindern. Üblicherweise wird während
einer Fahrt in Nacht- oder Abendstunden, soweit dies notwendig ist, vom sogenannten
Fernlicht Gebrauch gemacht. Sobald sich für den Fahrzeugführer sichtbar ein Fahrzeug
auf der Gegenfahrbahn nähert, schaltet er auf Abblendlicht um, um eine Blendung des
entgegenkommenden Fahrzeugführers zu verhindern.
[0004] Die besagten Funktionen als solches sind vorgeschrieben. Um dieser Vorschrift genüge
zu tun, werden jedoch vielfach Scheinwerferanordnungen wie oben beschrieben konstruiert,
die den wesentlichen Nachteil haben, daß sie wegen der doppelten und zum Teil separierten
Anordnung erheblichen Bauraum benötigen.
[0005] Darüber hinaus sind jedoch Scheinwerferanordnungen bekannt, bei welcher zwei getrennte
Lichtquellen in einer gemeinsamen Halogenlampe integriert sind. Diese besagte Halogenlampe
ist dann auch einem gemeinsamen Reflektor zugeordnet. Wechselt nun der Fahrzeugführer
zwischen Abblend- und Fernlicht, in der oben beschriebenen Weise, so wird lediglich
zwischen den beiden Lampenwendeln, d. h. den besagten beiden Lichtquellen in der gemeinsamen
Halogenlampe umgeschaltet. Im Hinblick auf die oben genannte Bauweise hat diese beschriebene
Bauweise den Vorteil, daß nicht mehr zwei nebeneinander angeordnete Reflektoren notwendig
sind, sondern daß die gleiche Funktion über einen gemeinsamen einzigen Reflektor dargestellt
wird. Dies hat zur Konsequenz, daß erheblich kleinere Bauräume im Scheinwerfergehäuse
benötigt werden. Dennoch ist es von Nachteil, daß die beiden Beleuchtungsmethoden
über einen gemeinsamen Reflektor dargestellt werden, weil sie eigentlich unterschiedliche
Reflektorgeometrien bedingen. Insofern ist eine solche Anordnung lediglich ein Kompromiß
zwischen Lichtausbeute und Bauraumberücksichtigung. Nachteilig ist natürlich, daß
sich mit dieser quasi-Kompromißlösung die Lichtausbeute merklich verringert, da der
Reflektor nicht auf beide Ausleuchtungsmethoden gleichzeitig optimiert sein kann.
[0006] Darüber hinaus sind Scheinwerferanordnungen nach dem sogenannten Projektionssystem
bekannt. Hierbei wird insbesondere zur Erzeugung des Fernlichtes eine Projektionslinse
verwendet, bei welcher durch die Optik insbesondere die Ausbeute beim verfügbaren
direkten Licht erheblich gesteigert wird. Dabei sind Projektionslinsen bekannt, die
unterschiedlich geschliffene Zonen aufweisen, so daß sowohl das Abblendlicht, als
auch das Fernlicht nach dem Projektionstyp erzeugt wird.
[0007] Es kann jedoch von erheblichem Vorteil sein, dennoch die beiden Ausleuchtmethoden
zu separieren und nur eine davon über die Projektionslinse zu gestalten.
[0008] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Scheinwerferanordnung der gattungsgemäßen
Art dahingehend weiterzubilden, daß sowohl das Abblendlicht, als auch das Fernlicht
auf effiziente Weise erzeugt und in entsprechender Weise gerichtet abgestrahlt wird
und überdies der benötigte Bauraum kompakt gehalten wird.
[0009] Die gestellte Aufgabe ist bei einer Scheinwerferanordnung der gattungsgemäßen Art
erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Scheinwerferanordnung
sind in den übrigen abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0011] Der Kern der Erfindung besteht zum einen darin, daß auch bei einer Scheinwerferanordnung
nach dem Projektionstyp zwei Reflektorsysteme verwendet werden, nämlich einen für
das normale Reflektionssystem und der weitere Reflektor für das Projektionssystem.
Dabei ist lediglich der Reflektor des Projektionssystems entlang der optischen Achse
verschiebbar und die Projektionslinse ist relativ zum Reflektor des Reflektionssystems
ortsfest. Hierbei ist wesentlich deutlich zu machen, daß die Projektionslinse nicht
relativ zum Reflektor des Projektionssystems ortsfest ist, sondern relativ zum Reflektor
des Reflektionssystems ortsfest ist. Der wesentliche Vorteil ist hierbei, daß zum
einen die Hintereinanderanordnung zweier Reflektoren mit einer gemeinsamen, die beiden
Reflektoren an einer geeigneten zueinander überlappenden Öffnung hindurchreichend
angeordnet ist, und daß genau eine solche doppelte Reflektorsystemanordnung nach dem
Projektionstyp, d. h. mit einer Projektionslinse arbeitet. Diese besagte Projektionslinse
sammelt natürlich lediglich das Licht aus dem Projektionsreflektor.
[0012] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Projektionsreflektor
verschiebbar. Das heißt, verschiebbar ist nicht die Linse zusammen mit dem Projektionsreflektor,
sondern die Linse ist bezogen auf den Reflektionsreflektor ortsfest und dazu relativ
bewegt sich der Projektionsreflektor. Ebenso kann eine ansonsten mögliche Verschiebebewegung
der Lampe unterbleiben.
[0013] Der erhebliche Vorteil ergibt sich aus der konstruktiven Gegebenheit bzw. den konstruktiven
Abmessungen zwischen Projektionsreflektor und Reflektionsreflektor zum einen, und
zum anderen aus der entsprechenden erfindungsgemäßen Positionierung bzw. Bewegbarkeit.
Da der Projektionsreflektor quasi innerhalb des ebenfalls parabolischen Reflektionsreflektors
angeordnet ist und von kleinerem, d. h. erheblich kleinerem Durchmesser ist, benötigt
eine verschiebliche Anordnung des Projektionsreflektors keinen zusätzlichen Bauraum
im Scheinwerfergehäuse. Eine Bewegbarkeit der Projektionstinse, die deutlich vor den
Reflektoren liegt, würde eine Erhöhung der Tiefe des Scheinwerfergehäuses bedingen.
Gleiches gilt für den Fall, daß die Lampe selbst verschiebbar sein sollte. Auch dies
würde eine Erhöhung der nötigen Tiefe des Scheinwerfergehäuses bedingen.
[0014] Insgesamt ist durch die erfindungsgemäße Anordnung und Bewegbarkeit der besagten
Elemente gewährleistet, daß zum einen zwar einzelne aber ineinander angeordnete Reflektoren
mit einer gemeinsamen Lichtquelle vorgesehen werden können, daß diese Anordnung dann
zusätzlich nach dem Projektionstyp betreibbar ist und zwischen Fernlicht und Abblendlicht
geschaltet werden kann.
[0015] Hierzu sind in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung natürlich, wie
oben bereits ausgeführt, die Lampe, die beiden Reflektoren sowie die Linse auf einer
gemeinsamen optischen Achse fluchtend angeordnet. Die relative Ortsfestigkeit der
einzelnen Elemente wie Linse und Reflektionsreflektor zueinander kann in vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung durch eine starre Verbindung erfolgen. Diese starre Verbindung
kann durch Fixieren auf einem gemeinsamen Halteelement gegeben sein. Dies bedeutet,
daß die besagte Linse und der Reflektionsreflektor auf einem gemeinsamen Halterahmen
oder Halteelement angeordnet sind.
[0016] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher beschrieben.
[0017] Es zeigt:
- Figur 1:
- Erfindungsgemäße Scheinwerferanordnung
- Figur 2:
- Dargestellte Bauraumerhöhung durch gemeinsam bewegliche Linse und Projektionsreflektor.
- Figur 3:
- Bauraumerhöhung durch verschiebbare Lampe
[0018] Figur 1 zeigt die Erfindung lediglich in ihren wesentlichen Elementen.
[0019] Die wesentlichen Elemente sind der Reflektionsreflektor 10, der Projektionsreflektor
20, sowie die Lampe 1 und die Linse 30. Wie aus Figur 1 ersichtlich, ist der mit größerem
Durchmesser vorliegende Reflektionsreflektor 10 so angeordnet, daß innerhalb desselben
der im Durchmesser kleinere, ebenfalls parabolische Projektionsreflektor 20 Platz
findet. Im Bereich der tiefsten Stellen der beiden Reflektoren 10 und 20 sind Öffnungen
angeordnet, durch die hindurch die Lampe 1 bzw. das Lampengefäß hindurchreicht. Auf
der sich ergebenden optischen Achse ist nun in entsprechendem Abstand die Linse 30
so positioniert, daß sie das von der Lampe 1 auf die Reflektorfläche des Projektionsreflektors
20 reflektierte Licht sammelt, nicht jedoch das Reflektionslicht des Reflektionsreflektors
10.
[0020] Um nun zwischen Fernlicht und Abblendlicht hin- und herschalten zu können, ist lediglich
der Projektionsreflektor 20 entlang der optischen Achse um einen bestimmten Betrag
verschiebbar. Dieser Betrag muß so groß sein, daß der Hauptteil des von der Lampe
1 emittierten Lichtes auf den Reflektionsreflektor 10 fällt. Hierbei ist wesentlich,
daß sowohl die Lampe 1, als auch die Linse 30 sowie auch der Reflektor 10 ortsfest
bleiben. Das heißt, die Projektionslinse 30, und im wesentlichen der Reflektionsreflektor
10 sind zueinander relativ gesehen ortsfest. Das heißt, die Linse 30 kann relativ
zum Reflektionsreflektor 10 nicht bewegt werden, wobei aber durch die Verschiebbarkeit
des Projektionsreflektors 20 eine Relativbewegung zwischen Linse 30 und Projektionsreflektor
20 entsteht. Diese Defokussierung im Hinblick auf das Fokuslicht der Lampe auf den
Projektionsreflektor begünstigt hier das Auskoppeln des Lichtes aus dem Projektionsbereich,
so daß der überwiegende Teil des Lichtes für den Reflektionsreflektor 10 übrig bleibt.
Hierbei ist bereits zu erkennen, daß eine axiale Verschiebung der Linse 30 und/oder
der Lampe 1 gänzlich vermieden wird. Durch die lediglich realisierte Verschiebbarkeit
einzig des Projektionsreflektors wird aber kein zusätzlicher Bauraum benötigt. Dies
ergibt sich aus der Konkavität des parabolischen Projektionsreflektors, der sich zwar
in Richtung Linse 30 bewegt, aber in seiner Hubbewegung von der Linse nicht behindert
wird. Im übrigen erreicht der Projektionsreflektor mit einer seiner Körperkanten in
keiner Position eine der Bauraumbegrenzungen nahe der Linse 30 oder nahe dem Lampengefäß
1. Hingegen eine Hubbewegung der Lampe 1 oder der Linse 30 würde eine Bauraumerhöhung
bedingen.
[0021] Somit ist die erfindungsgemäße Anordnung nicht nur funktionsmäßig vorteilhaft, sondern
sie erfüllt auch die aufgabengemäße Maßgabe, den Bauraum unbeeinflußt kompakt zu halten.
[0022] Figur 2 und 3 enthalten lediglich zwei Ausgestaltungen aus dem Stand der Technik,
die mit der Erfindung bewußt vermieden sind. Figur 2 zeigt die Bewegbarkeit ebenfalls
des Projektionsreflektors, wobei aber sich die Projektionslinse mitbewegt. Dies führt
zu einer letztendlichen Hubbewegung der Linse 30, die bei entsprechender Stellung
über den eigentlich benötigten Bauraum hinausragt. Eine andere Möglichkeit zeigt Figur
3, wobei aber durch die Bewegbarkeit der Lampe selbst der Bauraum nach hinten entsprechend
groß ausgebildet werden muß. Das heißt, auch bei dieser Bauform würde eine Erhöhung
des Bauraumes die Folge sein.
[0023] Somit zeigt sich, daß auf sehr effiziente einfache Weise ein entsprechend umfangreiches
technisch gut ausgestattetes Scheinwerferelement auch kompakt sein kann.
1. Scheinwerferanordnung nach dem Projektionstyp für ein Kraftfahrzeug, mit mindestens
einer Lampe bzw. Lampenwendel, einem Reflektorsystem und einer Projektionslinse, wobei
ein Reflektor für das Reflektionssystem und ein weiterer Reflektor für das Projektionssystem
vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß lediglich der Reflektor (20) des Projektionssystems entlang der optischen Achse
verschiebbar und die Projektionslinse (30) relativ zum Reflektor des Reflektionssystems
ortsfest ist.
2. Scheinwerferanordnung nach dem Projektionstyp, nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lampe (1) die beiden Reflektoren (10, 20) sowie die Linse (30) auf einer gemeinsamen
optischen Achse fluchtend angeordnet sind.
3. Scheinwerferanordnungen nach dem Projektionstyp, nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Linse (30) starr mit dem Reflektor (10) des Reflektionssystemes verbunden
ist.
4. Scheinwerferanordnungen nach Projektionstyp, nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die starre Verbindung von Reflektor (10) und Linse (30) durch Fixierung auf einem
gemeinsamen Halteelement gegeben ist.