Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur gezielten Schalldämpfung innerhalb
einer Strömungsmaschine mit einer Brennkammer, in die über einen Strömungskanal ein
komprimierbares Medium, vorzugsweise Luft, zugeführt wird, in der das komprimierbare
Medium unter Zusatz von Brennstoff entzündbar ist, und
einem Helmholtz-Resonator-Volumen, das mit dem Strömungskanal in Strömungsrichtung
vor Eintritt in die Brennkammer verbunden ist.
Stand der Technik
[0002] Vorkehrungen zur Schalldämpfung der vorstehend genannten Gattung sind für den Betrieb
von Gasturbinenanlagen hinsichtlich der Verbesserung des Verbrennungsprozesses innerhalb
der Brennkammer von entscheidender Bedeutung. So treten beim Betrieb von Gasturbinenanlagen
in bestimmten Bereichen der Zuluftsowie Brennstoffgasströmung als auch innerhalb der
Brennkammer akustische Schwingungserscheinungen auf, die sich in Abhängigkeit der
Lastbedingungen, unter der die Gasturbine betrieben wird, mehr oder minder stark ausbilden.
Zur Unterdrückung derartiger akustischer Schwingungen wurde Maßnahmen am Design und
an der Auslegung derartiger thermodynamischer Maschinen unternommen, doch waren die
damit erreichten Auswirkungen nur von geringem Erfolg, insbesondere war es nicht möglich
thermoakustisch induzierte Instabilitäten innerhalb von Gasströmung vollständig zu
unterdrücken, wodurch Oszillationen hervorgerufen werden, die den Betrieb von Gasturbinenanlagen
erheblich beeinträchtigen.
[0003] Im Strömungsfluß von Gasturbinen auftretende Oszillationen vermögen nicht nur den
Verbrennungsprozeß des Luft-Gasgemisches nachhaltig zu beeinflussen, sondern die sich
im gasförmigen Medium ausbreitenden Druckwellen übertragen sich überdies auf die,
die Strömungswege unmittelbar umgebenden Gehäuseteile der Gasturbinenanlage, die neben
Temperatur- und Druckbelastungen aufgrund der mechanischen oszillierenden Erschütterungen
einem weiteren, bedeutsamen Kriterium zur Materialermüdung unterliegen, wodurch nicht
zuletzt die Lebensdauer einer Gasturbinenanlage entscheidend mitbeeinflußt wird.
[0004] Als schalldämpfende Elemente sind Helmholtz-Resonatoren bekannt geworden, die innerhalb
des Strömungszuflusses von Gasturbinenanlagen eingesetzt werden. Der Einsatz von Helmholtz-Resonatoren
in Gasturbinen ist in einem Beitrag von J. J. Keller und E. Zauner, "On the Use of
Helmholtz-Resonators as Sound Attentuators", Z. angew. Math. Phys., 46 (1995), Seite
297 bis 326, beschrieben. Helmholtz-Resonatoren zeichnen sich insbesondere dadurch
aus, daß sie ein sogenanntes Helmholtz-Resonator-Volumen aufweisen, durch das der
Strömungsfluß hindurchtritt. Das Helmholtz-Resonator-Volumen weist überdies wenigstens
einen Strömungseinlaß- und einen -auslaßkanal auf, deren Strömungskanaldurchmesser
kleiner bemessen sind als der Strömungsquerschnitt innerhalb des Helmholtz-Resonator-Volumens.
Durch die von der Strömung durchsetzte Abfolge von Strömungskanalabschnitten mit unterschiedlichen
Strömungsdurchmessers wird der Strömung eine resonante Oszillation aufgezwungen, die
durch die periodische Umwandlung von potentieller Energie innerhalb komprimierter
Strömungsvolumenbereiche in kinetische Energie herrührt.
[0005] Zwar können unter Verwendung von Helmholtz-Resonatoren deutliche Schwingungsdämpfungen
in den jeweiligen Strömungssystemen vorgenommen werden, doch bieten die bekannten
Helmholtz-Resonator-Systeme aufgrund ihrer einmaligen festgelegten Größe und Ausgestaltung
nur beschränkte Möglichkeiten individuelle Frequenzanpassungen zur Einstellung einer
gewünschten niedrigen Resonanzfrequenz, typischerweise kleiner 100 Hz vorzunehmen.
Der Einsatz von Helmholtz-Resonatoren zur gezielten Schalldämpfung bei Gasturbinenanlagen
führt oftmals zu sehr groß dimensionierten Volumenbereiche, um gewünschte Resonanzfrequenzen
kleiner 100 Hz erzielen zu können.
Darstellung der Erfindung
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur gezielten Schalldämpfung
innerhalb einer Strömungsmaschine mit einer Brennkammer gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 unter Verwendung eines Helmholtz-Resonators derart weiterzubilden, daß
die Maßnahmen zur Schalldämpfung für die Vermeidung von thermoakustischen Oszillationen
innerhalb des Strömungsflusses mit möglichst einfachen Mitteln weiter verbessert werden
kann. Ferner sollen diese Maßnahmen mit einem möglichst geringen Investitionsaufwand
verbunden sein. Insbesondere soll die Schalldämpfung erweiterte Möglichkeiten bieten,
gewünschte Resonanzfrequenzverschiebungen der Dämpferelemente in einem großen Bereich
zu kleinen Frequenzen hin vorzunehmen, und überdies die Baugröße der Helmholtz-Resonatoren
möglichst zu verkleinern.
[0007] Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist in den Ansprüchen 1, 5,
6 und 9 angegeben. Den Erfindungsgedanken vorteilhaft ausbildende Merkmale sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0008] Ein erstes erfindungsgemäßes Konzept zur Schalldämpfung innerhalb einer Schwingungsmaschine
mit einer Brennkammer gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sieht eine Einspritzdüsenanordnung
innerhalb des Helmholtz-Resonator-Volumens vor Eintritt in den Strömungskanal vor,
der das Helmholtz-Resonator-Volumen mit der Brennkammer verbindet. Aus der Einspritzdüsenanordnung
wird Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, in Richtung des Strömungskanals hin zur Brennkammer
in feinste Flüssigkeitstropfen zerstäubt, so daß sich vor Eintritt in die Brennkammer
ein Flüssigkeits-Luft-Gemisch bildet.
[0009] Dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt die Idee zugrunde, die Schallgeschwindigkeit
innerhalb des Strömungskanals durch gezieltes Einbringen eines Flüssigkeits-Luft-Gemisches
zu verändern, um somit das Resonanzverhalten des gesamten Schallsystems gezielt zu
beeinflussen. Die Einspritzdüsenanordnung ist derart ausgebildet, daß durch entsprechende
Düsen-Variation die Flüssigkeitströpfchengröße sowie der Zerstäubungsgrad in gewünschter
Weise geregelt werden können. Durch die in einem großen Bereich einstellbare Einspritzdüsenanordnung
ist es möglich, durch gezielte Einbringung eines zusätzlichen Massenstroms in Form
von Flüssigkeitstropfen das Schallausbreitungsverhalten innerhalb des Strömungskanals
zu beeinflussen und individuell an die vorhandene Strömungsgeometrien derart anzupassen,
so daß dem Auftreten thermoakustischer Oszillationen effektiv entgegengetreten werden
kann. Damit gelingt es, den Schalldämpfer auch auf sehr niedrige Schwingungsfrequenzen
abzustimmen
[0010] Ein weiterer Vorteil, der mit dem gezielten Einbringen eines Flüssigkeits-Gas-Gemisches
innerhalb des Helmholtz-Resonator-Volumens verbunden ist, betrifft den Schutz des
Helmholtz-Resonators vor Überhitzung, die sich durch die Hitzestrahlung aus der Brennkammer
durch den Strömungskanal in Richtung des Helmholtz-Resonator-Volumens ergeben könnte.
So ist es aus kühltechnischer Sicht beim bisherigen Einsatz von Helmholtz-Resonatoren
erforderlich, daß ein gewisser Mindestdurchsatz an Kühlluftströmung durch den Helmholtz-Resonator
vorherrscht. Im Falle der erfindungsgemäßen Zerstäubung von Flüssigkeitstropfen innerhalb
des Helmholtz-Resonator-Volumens vor dem Strömungskanal, der zur Brennkammer hin führt,
ist jedoch kein zusätzlicher Luftstrom zu Kühlzwecken erforderlich.
[0011] Eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung zur gezielten Schalldämpfung innerhalb
einer Strömungsmaschine mit einer Brennkammer sieht ein Helmholtz-Resonator-Volumen
vor, das wenigstens über eine Zu- und Ableitung verfügt, durch die Flüssigkeit in
das Helmholtz-Resonator-Volumen einbringbar bzw. aus diesem ableitbar ist. Durch gezieltes
Einbringen einer Flüssigkeit in das Innere des Helmholtz-Resonator-Volumens ist es
möglich das Strömungsvolumen bzw. den Strömungsquerschnitt für die das Helmholtz-Resonator-Volumen
durchströmende Zuluft stufenlos zu variieren und an aktuell vorherrschende akustische
Gegebenheiten anzupassen.
[0012] Je nach Befüllungsgrad des Helmholtz-Resonator-Volumens mit Flüssigkeit ist das Resonanzverhalten
des Helmholtz-Resonators individuell an unterschiedliche Lastzustände der in Betrieb
befindlichen Gasturbine anpaßbar.
[0013] So treten bei Gasturbinenanlagen während der Anlaufphase innerhalb des Strömungskreislaufes
störende Niedrigfrequenzoszillationen auf deren Frequenzspektrum sich zu mittleren
und höheren Frequenzen hin verschiebt, während die Gasturbine auf ihren normalen Lastzustand
gefahren wird. Bei Erreichen einer bestimmten Grundlast treten üblicherweise störende
Oszillationen im Strömungskreislauf mit relativen hohen Frequenzen auf.
[0014] Durch die erfindungsgemäße Befüllung des Helmholtz-Resonator-Volumens mit Flüssigkeit
ist das schalldämpfende Verhalten des Helmholtz-Resonators im Hinblick auf die innerhalb
des Strömungsbereiches der Gasturbinenanlage entstehenden störenden Oszillationen
individuell einzustellen. In jeder Situation, in der sich die Gasturbinenanlage unter
sich ändernden Lastverhältnissen steht, ist der schalldämpfende Resonatoraufbau jeweils
derart mit Flüssigkeit zu befüllen, daß die vom Füllgrad des Resonators abhängende
Resonanzfrequenz gerade der Frequenz der Oszillationen bedingt durch die thermoakustischen
Schwingungen entspricht. Das gleiche gilt auch für den Betrieb eines Helmholtz-Resonators,
der mit der vorstehend beschriebenen Einspritzdüsenanordnung versehen ist. Hierbei
ist das unterschiedliche Resonanzverhalten des Resonators durch den Massenstrom der
Tröpfchen und den Zerstäubungsgrad einstellbar.
[0015] Ein weiterer vorteilhafter Aspekt, der mit der Befüllung des Helmholtz-Resonator-Volumens
mit Wasser verbunden ist, betrifft die Kühlung des Resonators. Durch eine ständige,
wenigstens Teilbefüllung des Helmholtz-Resonator-Volumens mit Wasser wird dieses aufgrund
der vorherrschenden Temperaturbedingungen, bedingt durch die Nähe der Brennkammer,
im kochenden Zustand gehalten - typische Verbrennungsdrucke von 20 bar und Temperaturen
um ca. 250°C -, so daß zu Kühlzwecken auf eine zusätzliche Luftzuleitung innerhalb
des Resonatorbereiches verzichtet werden kann.
[0016] Eine dritte, alternative Lösungsvariante zur Schalldämpfung innerhalb einer Strömungsmaschine
mit einer Brennkammer gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sieht eine Einspritzdüsenanordnung
für den Brennstoff innerhalb des Strömungskanals vor, der das Helmholtz-Resonator-Volumen
mit der Brennkammer verbindet. Die Einspritzdüsenanordnung zerstäubt Brennstoff in
Richtung der Brennkammer. Ferner weist die Brennstoffzuleitung in Brennstoffzulaufrichtung
vor der Einspritzdüsenanordnung ebenfalls ein Helmholtz-Resonator-Volumen auf, durch
das dem zugeführten, gasförmigen Brennstoff eine bestimmte resonante Eigenfrequenz
aufgezwungen wird. Die sich zwischen der störenden Oszillation innerhalb der Brennkammer
ausbildenden Schwingung und der Schwingung der Brennstoffoszillation einstellende
Phasendifferenz ist derart zu wählen, daß bei jedem Betriebszustand der Gasturbinenanlage
das sogenannte Rayleigh-Kriterium nicht erfüllt wird. Das Rayleigh-Kriterium für Anfachung
oder Dämpfung thermoakustischer Schwingungen ist dann erfüllt, wenn die Phasendifferenz
zwischen Reaktionsratenschwankungen und Druckschwankungen kleiner ist als □/2.
[0017] Eine vierte und letzte Lösungsalternative zur Schwingungsdämpfung bzw. Schalldämpfung
innerhalb einer Strömungsmaschine mit Brennkammer sieht ein Helmholtz-Resonator-Volumen
vor, das als Fluidixschalter ausgebildet ist. Der "Helmholtz-Resonator-Fluidixschalter"
ist mit dem Brennstoffgasstrom verbunden und zugleich mit einem Verbindungskanal,
der direkt in die Brennkammer mündet. Die Kombination "Helmholtz-Resonator-Fluidixschalter"
hat die Aufgabe, den Brennstoffmassenstrom im Gegentakt zu einer allfällig auftretenden
Brennkammerschwingung zu modulieren und damit die Schwingung zu dämpfen. So kann eine
Schwingung stets dann gedämpft werden, wenn die Reaktion, beispielsweise in Form einer
Volumenvergrößerung, mit abnehmenden Druck zunimmt. Man spricht hierbei auch vom Rayleigh-Kriterium
für Anfachung oder Dämpfung thermoakustischer Schwingungen. Die gewünschte Phasenkopplung
zwischen der Resonanzfrequenz des "Helmholtz-Resonator-Fluidixschalter" und der sich
in der Brennkammer ausbildenden Oszillation wird mit Hilfe des Verbindungskanals,
durch den ein Druckausgleich zwischen Brennkammerinnenraum und Brennstoffgasstrom
erfolgt, erzwungen, wodurch der Fluidixschalter innerhalb des Helmholtz-Resonator-Volumens
gesteuert wird.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0018] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- Helmholtz-Resonator-Volumen mit Einspritzdüsenanordnung zur Erzeugung eines Flüssigkeits-Luft-Gemisches
vor Eintritt in den Strömungskanal,
- Fig. 2
- Helmholtz-Resonator-Volumen mit variabler Flüssigkeitszufuhr zur Veränderung des Gasvolumens
innerhalb Helmholtz-Resonators,
- Fig. 3
- Brennstoffzuleitung für gasförmigen Brennstoff mit Helmholtz-Resonator-Volumen mit
Einspritzdüsenanordnung, sowie
- Fig. 4
- Helmholtz-Resonator-Volumen mit Fluidixschalter.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
[0019] Figur 1 zeigt eine Schalldämpfungsvorrichtung für eine Strömungsmaschine, beispielsweise
Gasturbinenanlage mit einer Brennkammer 1, in die über einen Strömungskanal 2 vorverdichtete
Luft unter Zugabe von Brennstoff eingebracht wird. Die Darstellung gemäß Figur 1 weist
aus Gründen der Übersichtlichkeit eine diesbezügliche Brennstoffzuleitung nicht auf.
[0020] Beim Betrieb der Gasturbinenanlage treten innerhalb der Brennkammer 1 thermoakustische
Schwingungen auf, die es gilt mit der in der Figur 1 dargestellten Vorrichtung zu
dämpfen. So ist in Strömungsrichtung vor dem Strömungskanal 2 ein Helmholtz-Resonator-Volumen
3 vorgesehen, das über eine Luftzuleitung 4 verfügt.
[0021] Wie bereits in der Beschreibungseinleitung dargelegt vermag zwar das Helmholtz-Resonator-Volumen
3 allein nur eine gewisse, beschränkte Dämpfungswirkung auf die im Inneren der Brennkammer
1 sich ausbildenden thermoakustischen Schwingungen auszuüben, doch ist es erst durch
das Vorsehen einer Einspritzdüsenanordnung 5 innerhalb des Helmholtz-Resonator-Volumens
3 möglich, die Schalldämpfungswirkung individuell auf die sich innerhalb der Brennkammer
ausbildenden thermoakustischen Schwingungen anzupassen. Durch die Einspritzdüsenanordnung
5, die vor dem Strömungskanal 2 in Strömungsrichtung der in die Brennkammer eintretenden
Zuluft angeordnet ist, wird eine Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser in feinste Flüssigkeitstropfen
zerstäubt, so daß sich innerhalb des Strömungskanals 2 ein Flüssigkeits-Luft-Gemisch
5' bildet, das vorzugsweise den gesamten Strömungskanal 2 ausfüllt. Die Einspritzdüsenanordnung
5, ist vorzugsweise konzentrisch innerhalb der Luftzuleitung 4 angeordnet, so daß
ausreichend viel Zuluft (siehe Pfeile) in das Innere des Helmholtz-Resonators 3 eingeleitet
wird. Je nach Massenstrom der zerstäubten Flüssigkeitströpfchen sowie des durch die
Einspritzdüsenanordnung 5 erzeugten Zerstäubungsgrad der zugeführten Flüssigkeit ändert
die sich innerhalb des Flüssigkeits-Gas-Gemisches vorherrschende Schallgeschwindigkeit,
wodurch ein gezielter Einfluß auf das Resonanzverhalten des Helmholtz-Resonator-Volumens
3 genommen werden kann. Mit zunehmenden Anteil von Flüssigkeit im Flüssigkeits-Gas-Gemisch
nimmt die Schallgeschwindigkeit deutlich ab. Von besonderem Vorteil ist die hohe Variabilität
der durch geeignete Wahl von Flüssigkeitströpfchengröße und Zerstäubungsgrad bedingte
Einfluß auf das Resonanzverhalten des Helmholtz-Resonator-Volumens ohne die Notwendigkeit,
das Helmholtz-Resonator-Volumen mit einer großen Bauweise auszubilden, wie es der
Fall beim Stand der Technik ist.
[0022] Typischerweise herrschen im Strömungskanal 2 Druckverhältnisse von etwa 20 bar und
Temperaturen von 250°C vor, bei denen sich typische Tröpfchendurchmesser von 20 µm
als besonders gut zur Schalldämpfung eignen. Bei einer derart feinen Wasserzerstäubung
ist überdies der Wasserverbrauch relativ gering, so daß sich zur Zerstäubung auch
handelsübliche, regelbare Sprühdüsen eignen.
[0023] Je nach Lastbedingungen der Gasturbine, die von der Startphase bis zum normalen Lastbetrieb
reichen und damit verbunden störende thermoakustische Schwingungen mit unterschiedlichen
Frequenzen innerhalb der Brennkammer erzeugen, ist der Massenstrom der zerstäubten
Flüssigkeit individuell zu regeln.
[0024] In Figur 2 ist eine Dämpfungsanordnung mit einem Helmholtz-Resonator-Volumen 3 dargestellt,
die neben einer Luftzuleitung 4 und dem Strömungskanal 2 hin zur Brennkammer 1 einen
Wassereinlaß- bzw. auslaßkanal 6 aufweist, durch den je nach Füllstand innerhalb des
Helmholtz-Resonator-Volumens 3 Wasser zu- bzw. abgeführt werden kann. Durch den Flüssigkeitsspiegel,
vorzugsweise Wasserspiegel innerhalb des Helmholtz-Resonator-Volumens 3 ist das gesamte
Resonanzverhalten des Helmholtz-Resonators individuell einzustellen, vergleichbar
mit der in Figur 1 beschriebenen Anordnung durch Variation des Massenstromes durch
die Einspritzdüsenanordnung.
[0025] Neben der gezielten Schalldämpfungseigenschaft, bedingt durch den stufenlos einstellbaren
Wasserspiegel innerhalb des Resonator-Volumens 3 trägt das in dem Resonator-Volumen
3 befindliche Wasser, das sich bei etwa 250°C und 20 bar herrschenden Druck in kochendem
Zustand befindet, zur Kühlung der Resonatoranordnung selbst bei, so daß auf zusätzliche
Kühlluftzufuhr verzichtet werden kann.
[0026] In Figur 3 ist ein weiteres alternatives Schalldämpfungssystem zur Unterdrückung
von thermoakustischen Schwingungen innerhalb der Brennkammer 1 dargestellt. Über eine
Luftzuleitung 4 wird das Helmholtz-Resonator-Volumen 3 mit Zuluft versorgt, die über
einen Strömungskanal 2 in Richtung Brennkammer 1 weitergeleitet wird. Zusätzlich ist,
das Helmholtz-Resonator-Volumen 3 sowie teilweise den Strömungskanal 2 durchsetzend,
eine Brennstoffzuleitung 7 für gasförmigen Brennstoff vorgesehen, die am Austrittsende
einen Düsenauslaß 8 vorsieht, durch den eine kegelförmige Brennstoffwolke 9 austritt
und in das Innere der Brennkammer 1 eintritt. Außerhalb des Helmholtz-Resonator-Volumens
3 sieht die Brennstoffzuleitung 7 ebenso ein Helmholtz-Resonator-Volumen 10 vor, das
dem aus dem Düsenauslaß 8 ausströmenden gasförmigen Brennstoff eine bestimmte Resonanzfrequenz
aufzwingt.
[0027] Durch die offene Ausgestaltung des Düsenauslasses 8, durch den sich eine unmittelbare
Wechselwirkung mit den Druckverhältnisses innerhalb der Brennkammer 1 einstellt, treten
die thermoakustischen Schwingungen innerhalb der Brennstoffkammer 1 in Wechselbeziehung
zur Resonanzfrequenz des aus dem Düsenauslaß 8 ausströmenden gasförmigen Brennstoffes.
Durch geeignete Ausbildung des Helmholtz-Resonator-Volumens 10 innerhalb der Brennstoffzuleitung
7 kann eine bestimmte Phasendifferenz zwischen der Brennstoffschwingung und den thermoakustischen
Schwingungen innerhalb der Brennkammer 1 derart eingestellt werden, daß das Rayleigh-Kriterium
zur Anfachung thermoakustischer Schwingungen nicht erfüllt wird.
[0028] Überdies besteht die Möglichkeit, bei geeigneter Ausbildung der Brennstoffzufuhr
sowie des Strömungskanals 2, die durch den Zuleitungskanal 4 in das Helmholtz-Resonator-Volumen
3 eintretende Zuluft nicht für den Verbrennungsvorgang innerhalb der Brennkammer 1
zur Verfügung zu stellen.
[0029] Ein weiteres Konzept zur Schalldämpfung innerhalb einer Strömungsmaschine mit einer
Brennkammer 1 ist in Figur 4 abgebildet. Wesentliche Komponenten dieser Anordnung
bestehen aus einem Helmholtz-Resonator-Volumen 3 dessen innere Volumengröße mit einem
beweglichen Kolben 11 verändert werden kann. Zusätzlich ist innerhalb des Volumens
3 ein Flip-Flop-Dämpfungskanal 12 vorgesehen. Eine derartige Anordnung ist auch unter
der Bezeichnung "Helmholtz-Resonator-Fluidixschalter" bekannt. Diese Anordnung ist
über eine Öffnung mit der Brennstoffzuleitung 7 verbunden, die in gleicher Weise über
einen Verbindungskanal 13 mit der Brennkammer 1 verbunden ist. Die Brennstoffzuleitung
7 mündet im gezeigten Fall in die Luftzuleitung 4 ein, durch die der zugeführte Brennstoff
durch den Strömungskanal 2 in die Brennkammer 1 eingebracht wird.
[0030] Die dem Aufbau zugrunde liegende Idee ist die Verwendung eines "Fluidixschalters",
dessen Schwingungsverhalten durch die sich im Inneren der Brennkammer 1 ausbildenden
thermoakustischen Schwingungen über den Verbindungskanal 13 beeinflußt wird. Ziel
ist es, das Resonanzverhalten des Fluidixschalters an die Frequenz der thermoakustischen
Schwingungen innerhalb der Brennkammer 1 anzupassen. Die Anpassung kann einerseits
mit Hilfe des beweglichen Kolbens 11 erfolgen oder wie im Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 2 mit einem entsprechenden Füllgrad des Resonator-Volumens 3 mit einer Flüssigkeit.
[0031] Wenn die Resonanzfrequenz des "Helmholtz-Resonators-Fluidixschalters" auf die Frequenz
einer Brennkammerschwingung abgetimmt worden ist, so lenkt der Fluidixschalter jeweils
einen Tei des Brennstoffmassenstromes ins Resonatorvolumen um, sobald der Verbindungskanal
13 einen Überdruckpuls registriert. In diesem Fall entsteht im Strömungskanal 2 ein
relativ mageres Gemisch und die nachfolgende Verbrennung führt zu einer relativ schwachen
Volumenzunahme der Gase. Im umgekehrten Fall registriert der Verbindungskanal 13 einen
Unterdruck in der Brennkammer. Dies veranlaßt den Fluidixschalter zu einem Ausströmvorgang
aus dem Resonatorvolumen. Der Brennstoffmassenstrom wird in diesem Fall um den aus
den Resonatorvolumen zuströmenden Brennstoffmassenstrom vergrößert. Als Folge entsteht
imStrömungskanal 2 ein momentan fettes Gemisch und die nachfolgende Verbrennung führt
zu einer relativ großen Volumenfreisetzung. In diesem Fall findet nach dem Rayleigh-Kriterium
gerade Schalldämpfung statt, falls die Phasenverschiebung der beschriebenen Reaktionskette
genügend klein bleiben.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Brennkammer
- 2
- Strömungskanal
- 3
- Helmholtz-Resonator-Volumen
- 4
- Luftzuleitung
- 5
- Einspritzdüsenanordnung
- 5'
- Flüssigkeits-/Luft-Gemisch
- 6
- Zu- bzw. Ableitung für Flüssigkeit
- 7
- Brennstoffzuleitung
- 8
- Düsenauslaß
- 9
- kegelförmige Brennstoffwolke
- 10
- Helmholtz-Resonator-Volumen innerhalb der Brennstoffzuleitung
- 11
- beweglicher Kolben
- 12
- Flip-Flop-Dämpfungskanal
- 13
- Verbindungskanal
1. Vorrichtung zur gezielten Schalldämpfung innerhalb einer Strömungsmaschine mit einer
Brennkammer (1), in die über einen Strömungskanal (2) ein komprimierbares Medium,
vorzugsweise Luft, zugeführt wird, in der das komprimierbare Medium unter Zusatz von
Brennstoff entzündbar ist, und
einem Helmholtz-Resonator-Volumen (3), das mit dem Strömungskanal (2) in Strömungsrichtung
vor Eintritt in die Brennkammer (1) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Helmholtz-Resonator-Volumens (3) vor Eintritt in den Strömungskanal
(2) eine Einspritzdüsenanordnung (5) vorgesehen ist, durch die Flüssigkeit in Richtung
des Strömungskanals (2) in feinste Flüssigkeitstropfen in Form eines Flüssigkeits/Luft-Gemisches
(5') zerstäubbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsmassenstrom sowie der Zerstäubungsgrad aktiv regelbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einspritzdüsenanordnung (5) eine Sprühdüse vorsieht, welche die Flüssigkeitstropfen
mit einem mittleren Durchmesser von etwa 20 µm erzeugt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einspritzdüsenanordnung (5) derart dimensioniert und positioniert ist, daß
der Strömungskanal (2) vollständig mit dem Flüssigkeits/Luft-Gemisch (5') erfüllt
ist.
5. Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder nach einem der Ansprüche 1 bis
4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Zu- und Ableitung (6) vorgesehen ist, durch die Flüssigkeit in das Helmholtz-Resonator-Volumen
(3) einbringbar bzw. ableitbar ist, so daß das das Resonanzverhalten des Helmholtz-Resonator-Volumen
(3) gezielt änderbar ist.
6. Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder nach einem der Ansprüche 1 bis
5,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Strömungskanals (2) eine Einspritzdüsenanordnung (5) vorgesehen
ist, durch die Brennstoff in Richtung der Brennkammer (1) zerstäubbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Einspritzdüsenanordnung (5) in Strömungsrichtung des Brennstoffs vor Düsenaulaß
(8) ein weiteres Helmholtz-Resonator-Volumen (10) vorgesehen ist, durch das der Brennstoff
zugeführt wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff gasförmig ist.
9. Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder nach einem der Ansprüche 1 bis
8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Helmholtz-Resonator-Volumen (3) mit der Brennkammer (1) über einen Verbindungskanal
(13) sowie mit einem Volumenbereich der Brennstoffzuführung verbunden ist, und
daß der Helmholtz-Resonator (3) als Fluidixschalter ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fluidixschalter einen Flip-Flop-Dämpfungskanal (12) sowie einen beweglichen
Kolben (11) zur Volumenänderung des Helmholtz-Resonator-Volumens (3) vorsieht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Helmholtz-Resonator-Volumen (3) einen Lufteinlass- und einen Luftaustrittsbereich
vorsieht, wobei der Durchmesser des Luftaustrittsbereiches größer ist als der des
Lufteinlassbereiches, und daß sich zwischen dem Luftaustrittsbereich und der Brennkammer
(1) der Strömungskanal (2) befindet.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsmaschine eine Gasturbine ist.