[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum schlackefreien Abstechen einer in einem
Ofengefäß befindlichen metallischen Schmelze, insbesondere Stahl in einem Lichtbogenofen,
welcher im Boden des Ofengefäßes eine verschließbare Abstichöffnung aufweist, die
nach dem Abstich von außen verschlossen und mit Füllmaterial gefüllt wird und eine
entsprechende Einrichtung dazu.
[0002] Aus DE 195 43 058 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verschließen einer Abstichöffnung
im Boden eines mit metallischer Schmelze gefüllten Gefäßes bekannt, bei dem während
des Schließvorganges die Mündung des rohrförmigen Schließelementes zum Sperren des
Abstichloches durch die Schmelze geführt mit einer solchen Kraft gegen den Gefäßboden
gepreßt wird, daß das feuerfeste Material zusammengedrückt wird.
[0003] Aus DE 34 37 810 ist eine Verschlußeinrichtung für eine Abstichöffnung im Boden eines
metallurgischen Gefäßes bekannt, über die in abgesenkter Sperrposition der Abstichöffnung
rieselfähiges Füllmaterial zuführbar ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das
Rohr in der angehobenen Freigabeposition ganz aus der Schmelze herausgezogen.
[0004] Weiterhin ist aus dieser Schrift bekannt, beim Eintauchen des Rohres in die Schlackeschicht
und in die Schmelze die Austrittsöffnung freizuhalten und andererseits das Rohr zu
kühlen.
[0005] In nachteiliger Weise tritt hier nicht nur ein hoher Energieverbrauch an dem erforderlichen
Kühlmedium auf, es wird auch durch aus der Rohrmündung ausströmende Gas in nicht bestimmbarer
Weise das Schmelzenbad beeinflußt.
[0006] Die Erfindung hat sich das Ziel gesetzt, ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung
zu schaffen, bei dem mit einfachen und konstruktiven Mitteln während des Abstechens
ein völlig schlackefreies Abstechen aus einem Elektrolichtbogenofen gewährleistet
wird.
[0007] Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch die Verfahrensmerkmale des Anspruchs 1 und
die Vorrichtungsmerkmale des Anspruchs 8.
[0008] Die jeweiligen Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
[0009] Erfindungsgemäß wird ein Rohr 32, dessen kopfseitiger unterer Teil als Hohlstopfen
31 ausgebildet und im Mündungsbereich 38 verschlossen ist, mindestens bis unterhalb
der Schlackeschicht S in die Schmelze M eingetaucht. Auf diese Weise wird verhindert,
daß auch nur geringste Teile von Schlacke S in den Innenraum des Rohres 32 gelangen.
Kurz vor der vollständigen Entleerung des Ofengefäßes 11, und zwar zu einem Zeitpunkt,
bei dem noch eine ausreichende Menge metallischer Schmelze M oberhalb der Abstichöffnung
13 vorhanden ist, so daß durch den infolge des Durchströmens der Schmelze M durch
die Abstichöffnung 13 entstehenden Wirbel noch keine Schlacke S mitgerissen wird,
wird die kopfseitige Stirnfläche des Rohres 32 zum Rand des Eintrittsbereiches der
Abstichöffnung 13 geführt. Anschließend wird der Ofen, insbesondere durch Kippen des
Ofengefäßes 11, so weit entleert, bis die Abstichöffnung 13 frei von Schmelze M ist.
Dadurch, daß kopfseitig die Stirnfläche des Rohres 32 am Rand des Eintrittsbereiches
der Abstichöffnung 13 anliegt, kann auch zu diesem Zeitpunkt keinerlei Schlacke in
die Abstichöffnung 13 gelangen.
[0010] Sobald die Abstichöffnung 13 leer ist, wird diese von außen üblicherweise mit einem
Verschlußorgan 15 verschlossen. Zu diesem Zeitpunkt werden die kopfseitig vorgesehenen
Sperrmittel 34 des Rohres 32 geöffnet und über das Rohr 32 wird das Füllmaterial F
in die Abstichöffnung 13 eingebracht.
[0011] Auch bei nicht leerem Ofengefäß oder in einem feststehenden Ofen ist ein schlackefreier
Abstich mit abschließendem sicheren Absperren der Abstichöffnung möglich. Hierzu wird
die Mündung 38 des Hohlstopfens 31 bis auf einen Spalt im Abstand a an den Rand des
Eintrittsbereiches der Abstichöffnung 13 geführt, so daß nur noch ein geringe Menge
Schmelze abfließt, die die Abstichöffnung nicht mehr zu füllen vermag. Zu diesem Zeitpunkt
werden - wie oben bereits aufgezeigt - die kopfseitig vorgesehenen Sperrmittel 34
des Hohlstopfens 31 geöffnet und über das Rohr 32 wird das Füllmaterial in die Abstichöffnung
13 eingebracht.
[0012] In einer vorteilhaften Ausgestaltung, wird die kopfseitige Öffnung des Rohres 32
frühestens nach dem Durchführen durch die Schlacke S, die auf der metallischen Schmelze
M aufschwimmt, freigegeben. In einer Vorgehensweise wird die kopfseitige Stirnfläche
des Rohres 32 so nah an den Rand des Eintrittsbereiches der Abstichöffnung 13 geführt,
daß ein Spalt im Abstand a verbleibt. Die Größe des Spaltes wird so gewählt, daß kaum
Schmelze M und keine Schlacke S über den Spalt in die Abstichöffnung 13 gelangt.
[0013] Vorzugsweise wird die kopfseitige Rohrmündung 38 während des Abstichs in einer Distanz
zum Eintritt der Abstichöffnung 13 gehalten, daß hier eine Verwirbelung im Bereich
der Abstichöffnung 13 zumindestens behindert wird.
[0014] Um die sogenannte kritische Höhe, also die Höhe des Schmelzbades S, bei der ein Wirbel
auftritt, und zwar in einem Maße, daß Schlacke mit durch die Abstichöffnung 13 gerissen
wird, werden Formelemente 51 vorgesehen, die außen am Rohr 32 befestigt sind.
[0015] Für die kopfendig an der Rohrmündung 38 vorgesehenen Sperrmittel 34 werden verschiedene
technische Lösungen vorgeschlagen. Bei einer Ausgestaltung ist das Rohr 32 fußendig
an eine Gasversorgungsanlage 41 angeschlossen. In das Rohrinnere wird das Gas auf
einem Druck gehalten, der so stark ist, daß keine oder nur eine geringe Menge an Schmelze
M in den Innenraum des Rohres 32 eindringen kann. Der Gasdruck wird dabei mit der
effektiven Badhöhe der Schmelze M im Ofengefäß 11 angepaßt. Es wird nur soviel Schmelze
in die Mündung des Hohlstopfens gelassen, daß sich dort ein kleiner Stopfen bildet.
Nach dem Aufsetzen der Rohrmündung 38 im Randbereich der Abstichöffnung 13 wird ein
Druckimpuls in das Rohrende gegeben und der Schmelzestopfen an der Mündung entfernt.
Zur Förderung der Feuerfestmasse F läßt sich wiederum der Druck einsetzen, um sicher
das Füllmaterial F in die Abstichöffnung zu befördern.
[0016] In einer anderen Ausgestaltung ist ein verschiebbarer Kolben 35 vorgesehen, der nach
dem Aufsetzen des Rohres 32 auf dem Rand 14 der Abstichöffnung 13 so weit aus dem
Rohr herausgezogen wird, daß ggf. von einer seitlich angebrachten Materialzuführeinrichtung
das Füllmaterial F einbringbar ist.
[0017] Weiterhin wird vorgeschlagen, am Kopfende des Rohres 32 eine Platte 36 vorzusehen,
wobei diese aus einem Material besteht, das durch das flüssige Metall zeitlich vorbestimmbar
aufschmelzbar ist oder aber es sind Mittel 22 vorgesehen, durch die die Platte 36
zum gewünschten Zeitpunkt zerstört wird. Diese Mittel können pneumatisch sein und
durch einen Druckimpuls die Platte 36 zum Zerbersten bringen, oder aber es ist eine
Nadel 23 vorgesehen, die mit einem Schlag die Platte 36 zerstört.
[0018] Bei einem feststehenden Ofen oder bei einem kippbaren Ofen, bei dem im Bereich der
Abstichöffnung noch Schmelze vorhanden ist, wird der Hohlstopfen soweit an den Rand
der Eintrittsöffnung des Abstichs geführt, daß die Menge der ausströmenden Schmelze
reduziert wird und zwar in einem Maße, daß die Abstichöffnung nicht mehr vollständig
mit Schmelze gefüllt ist. Zu diesem Zeitpunkt wird Füllmaterial über das Rohr im verbleibenden
Hohlraum der Abstichöffnung zugeführt und zwar in einer Menge, die den Abfluß der
Schmelze mindestens nahezu unterbindet. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird insbesondere
durch eine Schiebeplatte die Abstichöffnung von außen verschlossen.
[0019] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Rohr 32 an eine Haltevorrichtung 61
angebracht, welche ein Kugelgelenk 62 besitzt, über das die Rohrmündung 38 in dem
Rand 14 der Abstichöffnung 13 zentrierbar ist. Auf diese Weise läßt sich sicher der
gewünschte Spalt zwischen dem Kopfende des Rohres 32 und der Abstichöffnung 13 herstellen.
Darüber hinaus wird auf das Rohr 32 kein oder nur eine äußerst geringe Zwängung ausgeübt.
[0020] Um das Abdichten der Rohrmündung 38 im Bereich des Randes 14 der Abstichöffnung 13
noch sicherer zu machen, wird darüber hinaus vorgeschlagen, Kraftübertragungselemente
63 vorzusehen, mit denen das Rohr 32 gedreht werden kann und damit die Mündung des
Rohres 32 in die Abstichöffnung 13 eingedreht wird.
[0021] Ein Beispiel der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung dargelegt. Dabei zeigen
die
- Figur 1
- Eine Skizze der kompletten Einrichtung zum schlackefreien Abstechen.
- Figur 2.1 bis 2.5
- Die einzelnen Phasen des Hohlstopfens während des Abstichs.
- Figur 3
- Den Komplettaufbau der Einrichtung.
[0022] Die Figur 1 zeigt einen Teil des Ofengefäßes 11 mit dem Gefäßboden 12, in dem sich
eine Abstichöffnung 13 befindet, welche durch ein Verschließelement 21 von der Gefäßaußenseite
her verschließbar ist.
[0023] Im Gefäß 11 befindet sich Schmelze M, auf der Schlacke S aufschwimmt. In die Schmelze
M eingetaucht ist ein Hohlstopfen 31, der an ein Rohr 32 angeschlossen ist. Am Hohlstopfen
31 sind Formelemente 51 angeordnet.
[0024] Der Mündungsbereich 38 des Hohlstopfens 31 ist in einem Abstand a vom Rand 14 der
Abstichöffnung 13 beabstandet.
[0025] Die Figuren 2.1 bis 2.5 zeigen die verschiedenen Phasen des Verfahrens zum schlackefreien
Abstechen einer in einem Ofengefäß 11 befindlichen Schmelze M, auf der die Schlacke
S aufschwimmt. Das Ofengefäß 11 besitzt jeweils den Gefäßboden 12, in dem die Abstichöffnung
13 vorgesehen ist, welche durch ein Verschließelement 21 verschließbar ist. In den
einzelnen Figuren sind unterschiedliche Verschließelemente 21 im Mündungsbereich 38
des Hohlstopfens 31 vorgesehen.
[0026] In der Figur 2.1 ist der mit Formelementen 51 bestückte Hohlstopfen 31 durch die
Schmelze S geführt worden, und zwar so tief, daß sich der Mündungsbereich 38 unterhalb
des Schmelzepegels befindet. Der Mündungsbereich 38 ist durch ein Sperrmittel 34 geschlossen.
Beim Durchstoßen durch die Schlackeschicht S konnte also keine Schlacke in das Innere
des Hohlstopfens 31 gelangen.
[0027] In der Figur 2.2 ist der Innenraum des Hohlstopfens 31 mit einer Gasversorgungsanlage
41 verbunden, wobei diese durch ein Ventil 42 von dem Innenraum des Hohlstopfens 31
trennbar ist. In der Zeichnung ist dargelegt, daß das Gaspolster ausschließlich den
Innenraum des Hohlstopfens 31 füllt, so daß keine Gasblasen nach außen dringen können.
Im Mündungsbereich 38 des Hohlstopfens 31 kann also - wenn überhaupt - nur ein geringer
Teil an Schmelze M einem Sperrmittel 34 sich entsprechend ansammeln . Beim Durchstoßen
der Schlackeschicht S war der Gasdruck so gewählt worden, daß in den Hohlraum des
Hohlstopfens 31 keine Schlacke eindringen konnte.
[0028] In der Figur 2.3 ist inzwischen der Pegel der Schmelze M gesunken. In der Abstichöffnung
30 beginnt sich ein Wirbel W zu bilden, wobei die Wirbelbildung durch die am Hohlstopfen
31 vorgesehenen Formelemente 51 behindert wird.
[0029] Im vorliegenden Fall ist der Rohrmündungsbereich 38 durch ein Kolben 35 verschlossen.
Oberhalb des Kolbens ist bereits Füllmaterial F eingebracht worden, welches unmittelbar
nach Freigabe des Rohrmündungsbereiches der Abstichöffnung 13 zuführbar ist.
[0030] In der Figur 2.4 ist der Rohrmündungsbereich 38 des Hohlstopfens 31 bis auf einen
Abstand a an den Rand 14 der Abstichöffnung 13 herangeführt worden. Der Abstand a
ist dabei so gewählt, daß das Abströmen der Schmelze M auf ein Minimum reduziert wrid,
so daß die Abstichöffnung 13 nicht mehr vollständig mit Schmelze gefüllt ist.
[0031] Der Mündungsbereich 38 ist durch eine Platte 36 verschlossen, die durch eine Nadel
37 zerstörbar ist. Sobald die Platte 38 den Innenraum des Hohlstopfens 31 freigibt,
kann Füllmaterial zur Abstichöffnung 13 gefördert werden.
[0032] In der Figur 2.5 ist die Situation dargestellt, bei der der Rand 14 der Abstichöffnung
13 frei von Schmelze oder Schlacke ist. Das Verschließelement 21 hat die Abstichöffnung
13 von außen verschlossen und über den Hohlstopfen 31 wird Füllmaterial in die Abstichöffnung
13 eingebracht.
[0033] Die Figur 3 zeigt ergänzend zur Figur 1 eine Haltevorrichtung 61, die mit einer Tragsäule
64 in Verbindung steht, welche den Hohlstopfen zur oder von der Abstichöffnung 13
wegbewegen könnten. Im vorliegenden Fall ist die Tragsäule hydraulisch betätigbar
und hierzu mit einer Pumpe 65 verbunden.
[0034] Die Haltevorrichtung 61 ist mit den Hohlstopfen 31 über ein Rohr 32 verbunden. Ein
Teil des Rohres 32 ist als Kugelgelenk 62 ausgestaltet. Durch dieses Kugelgelenk 62
läßt sich der Mündungsbereich 38 des Hohlstopfens 31 zur Abstichöffnung 13 nicht nur
exakt zentrieren, sondern auch den Abstand a möglichst gleichmäßig einstellen.
[0035] Weiterhin ist am Rohr 32 im Bereich des Kugelgelenkes 62 ein Kraftübertragungselement
63 vorgesehen, welches von einem Motor 66 antreibbar ist, so daß der Hohlstopfen 31
in Rotation versetzbar und bezüglich seiner Position in seiner horizontalen Lage vorgebbar
positionierbar ist.
[0036] Am Rohr 32 sind fußendig noch eine Fördereinrichtung 33 zum Einbringen des Füllmaterials
F wie auch eine über ein Ventil 42 trennbare Gasversorgungsanlage 41 vorgesehen. Die
Gasversorgungsanlage 41 und die Fördereinrichtung 33 sind als pneumatische Förderung
ausgestaltbar.
1. Verfahren zum schlackefreien Abstechen einer in einem Ofengefäß befindlichen metallischen
Schmelze, insbesondere Stahl in einem Lichtbogenofen, welcher im Boden des Ofengefäßes
eine verschließbare Abstichöffnung aufweist, die nach dem Abstich von außen verschlossen
und mit Füllmaterial gefüllt wird, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) während des Abstichs zu einem Zeitpunkt, in der der Austrittswirbel sich zu bilden
beginnt, wird oberhalb der Abstichöffnung ein kopfseitig verschließbares Rohr mindestens
bis unterhalb der Schlackeschicht in die Schmelze eingetaucht
b) zeitlich vor Beendigung des Abstichs wird die kopfseitige Stirnfläche des Rohres
zum Rand des Eintrittsbereichs der Abstichöffnung geführt,
c) anschließend wird der Ofen bis auf einen vorgebbaren Schmelzenpegel entleert,
d) die kopfseitige Öffnung des Rohres wird freigegeben,
e) danach wird die Abstichöffnung in herkömmlicher Weise von außen verschlossen und
über das Rohr wird das Füllmaterial in die Abstichöffnung eingebracht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kopfseitige Öffnung des Rohres frühestens nach dem Durchführen durch die Schlacke,
welche auf der metallischen Schmelze aufschwimmt, freigegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2 oder 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kopfseitige Stirnfläche des Rohres so nah an den Rand des Eintrittsbereiches
der Abstichöffnung geführt wird, daß ein Spalt verbleibt, der ein Durchströmen von
Schmelze, insbesondere von Schlacke, nicht zuläßt.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr zum kopfseitigen Verschließen mit Gas gefüllt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kopfseitige Rohrmündung während des Abstichs in einer Distanz zum Eintritt
der Abstichöffnung gehalten wird, in der die Wirbelbildung im Bereich der Abstichöffnung
zumindest behindert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kopfseitige Öffnung des Rohres spätestens zum Einfüllen des rieselfähigen
Feuerfestmaterials in die Abstichöffnung nach erfolgtem Abstich geöffnet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr zu einem Zeitpunkt von dem Eintritt der Abstichöffnung entfernt wird,
in dem bereits das Einschmelzen der nächsten Charge erfolgt.
8. Einrichtung zum schlackefreien Abstechen einer metallischen Schmelze, insbesondere
Stahl, in einem Lichtbogenofen, bei dem im Boden des Ofengefäßes eine Abstichöffnung
angeordnet ist, die durch ein außen am Gefäß angebrachtes Verschließelement verschließbar
und mit rieselfähigem Feuerfestmaterial füllbar ist, und bei dem ein an einer außerhalb
des Ofengefäßes vorgesehenen Haltevorrichtung befestigtes Rohr vorgesehen ist, das
innerhalb des Ofengefäßes zum Eintritt der Abstichöffnung hin- und von dieser wegbewegbar
ist und das an eine Fördereinrichtung (33) angeschlossen ist über die das rieselfähige
Feuerfestmaterial diesem zuführbar ist,
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Sperrmittel (34) vorgesehen sind, mit denen das Eindringen von Schlacke (S) und/oder
Schmelze (M) in das Rohr (32) behindert wird, und
daß Mittel (22) vorgesehen sind, mit denen das Öffnen der Mündung des Rohres (32)
zum gewünschten Zeitpunkt erfolgt.
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (32) fußendig an eine Gasversorgungsanlage (41) angeschlossen ist.
10. Einrichtung nach den Ansprüchen 9 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein axial verschiebbarer Kolben (35) vorgesehen ist, der nach dem Aufsetzen des
Rohres (32) auf dem Rand (14) der Abstichöffnung (13) soweit aus dem Rohr (32) herausziehbar
ist, daß das Füllmaterial (F) in dieses einbringbar ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Platte (36) vorgesehen ist, die das Rohr (32) kopfendig verschließt, wobei
die Platte (36) aus einem Material besteht, das durch das flüssige Metall zeitlich
vorbestimmbar aufschmelzbar ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte (36) aus hochschmelzendem Feuerfestmaterial besteht, und daß Mittel
(37) vorgesehen sind, durch die die Platte (36) zum gewünschten Zeitpunkt zerstörbar
ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte (36) aus sprödem Feuerfestmaterial besteht, und daß als mechanisches
Mittel eine Nadel (37) vorgesehen ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasversorgungsanlage (41) ein Ventil (42) besitzt, mit dem ein Gasimpuls in
den Rohrinnenraum gebbar ist.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der in die Schmelze (M) eintauchende Teil des Rohres (32) als Hohlstopfen ausgebildet
ist,
daß im Mündungsbereich (38) des Hohlstopfens (32) an seiner Außenwandung Formelemente
(51) vorgesehen sind, mit denen strömungsmäßig Einfluß auf die den Hohlstopfen (31)
umspülende Schmelze (5) nehmbar ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (32) an einer Haltevorrichtung (61) angebracht ist, die ein Kugelgelenk
(62) aufweist, über das die Rohmündung (38) an den Rand (14) der Abstichöffnung (13)
zentrierbar ist.
17. Einrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß Kraftübertragungselemente (63) vorgesehen sind, mit denen die Mündung des Rohres
(32) in die Abstichöffnung (13) eindrehbar ist.