(19)
(11) EP 0 974 867 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.01.2000  Patentblatt  2000/04

(21) Anmeldenummer: 99112774.7

(22) Anmeldetag:  01.07.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G03D 13/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 22.07.1998 IT BZ980047

(71) Anmelder: DURST PHOTOTECHNIK A.G.
39042 Brixen (IT)

(72) Erfinder:
  • Meier, Michael
    39040 Feldthurns (DE)
  • Unterkofler, Hubert
    39040 Vahrn (DE)

(74) Vertreter: HOFFMANN - EITLE 
Patent- und Rechtsanwälte Arabellastrasse 4
81925 München
81925 München (DE)

   


(54) Entwicklungstrommel


(57) Eine Filmentwicklungstrommel umfaßt einen Dosenmantel und einen Dosenkopf (14), der eine stirnseitige Öffnung des Dosenmantels verschließt. Die Filmentwicklungstrommel weist im Dosenkopf eine Schöpfvorrichtung (38) auf, die die abzuführenden Chemikalien einem Ablaufkanal (40) zuführen.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft eine Filmentwicklungstrommel gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.

Stand der Technik



[0002] Sowohl bei der Entwicklung von Farbbildern wie auch bei der Filmentwicklung werden Entwicklungsdosen eingesetzt, in welche im Falle der Filmentwicklung eine oder mehrere Entwicklungsspiralen eingesetzt werden, auf die der Film eingespult ist.

[0003] Bei der Filmverarbeitung werden Chemikalien in flüssiger Form eingesetzt. Verschiedene Chemikalienbäder, in die der zu verarbeitende Film eingetaucht wird, werden in einer vorgegebenen Abfolge und mit genau definierten Einwirkzeiten eingesetzt. Derartige Chemikalienbäder umfassen eine Entwicklerlösung, eine Lösung zum Stoppen des Entwicklungsvorganges sowie eine Fixierbadlösung. Dazwischen sind je nach dem gewünschten Verarbeitungsprozeß Zwischenwässerungen vorgesehen.

[0004] Im Stand der Technik verwendete Entwicklungsdosen, die als Filmentwicklungstrommeln bezeichnet werden, müssen jeweils eine Zufuhrleitung und Ableitung der flüssigen Chemikalien aufweisen. Die Leitungen sollten so angeordnet bzw. ausgebildet sein, daß ein schneller Chemikalienwechsel möglich ist, um eine genau definierte Verweildauer der verschiedenen Chemikalienbäder in der Filmentwicklungstrommel und damit eine genau definierte Einwirkungsdauer auf das zu verarbeitende Filmmaterial sicherzustellen.

[0005] Im Stand der Technik sind zwei verschiedene Typen von Filmentwicklungstrommeln bekannt. Der erste Typ von Filmentwicklungstrommel besitzt auf einer Stirnseite der im wesentlichen zylinderförmig ausgebildeten Trommel die Chemiezufuhr und auf der anderen Stirnseite den Ablauf. Beim Betrieb dieser Filmentwicklungstrommeln werden somit jeweils von der einen Seite die Chemikalien zugeführt und nach der vorgegebenen Behandlungsdauer diese durch einen Ablauf auf der anderen Seite abgelassen. Der andere Typ von Filmentwicklungstrommel besitzt die Zufuhr- und Ableitung der flüssigen Chemikalien nur auf einer Stirnseite der Filmentwicklungstrommel. Hierbei wird eine Kippvorrichtung, ähnlich Betonmischern eingesetzt, um während eines Betriebs die gezielte Chemikalienzufuhr und Ableitung zu bewirken.

Darstellung der Erfindung



[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Filmentwicklungstrommel vorzuschlagen, die ohne das Ausführen einer Kippbewegung schnell entleerbar ist.

[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Filmentwicklungstrommel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0008] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daß sich die Filmentwicklungstrommel durch das Vorsehen einer Schöpfvorrichtung, welche die abzuführenden Chemikalien einem Ablaufkanal zuführt, schnell entleeren läßt. Das Vorsehen der Schöpfvorrichtung gestattet zudem ein Entleeren der Filmentwicklungstrommel, ohne daß diese in einer aufwendigen Weise gekippt werden muß.

[0009] Bevorzugte Ausführungsformen sind durch die übrigen Ansprüche gekennzeichnet.

[0010] Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Schöpfvorrichtung mindestens eine zur Radialrichtung gekrümmte Nut im Dosenkopf auf der Innenseite der Filmentwicklungstrommel, wobei die mindestens eine Nut mit dem Ablaufkanal in Strömungsverbindung steht. Der Dosenkopf wirkt somit beim Rotieren der Filmentwicklungstrommel wie ein Schöpfrad, das die abzuführenden flüssigen Chemikalien zum Ablaufkanal fördert. Dies gestattet die mittige Anordnung des Ablaufkanals bezüglich der Längsachse der Filmentwicklungstrommel und den vereinfachten Anschluß an geeignete Einrichtungen zur Zufuhr sowie Abfuhr von Chemikalien.

[0011] Vorzugsweise liegt die Filmentwicklungstrommel auf Stützlagerböcken auf und ist um die Längsachse des Dosenmantels rotierbar. Durch das Rotieren der Filmentwicklungstrommel wird die gleichmäßige Einwirkung der Chemikalien auf das zu verarbeitende Filmmaterial sichergestellt. Da die Filmentwicklungstrommel auf Stützlagerböcken aufliegt, läßt sich zudem ein Verkanten oder Verkippen der Filmentwicklungstrommel bei der Bewegung vermeiden und lassen sich bei der Filmentwicklung genau definierte und reproduzierbare Ergebnisse erzielen.

[0012] Vorzugsweise erfolgt die Bewegung der Filmentwicklungstrommel automatisch über eine Antriebseinrichtung. Eine derartige automatische Filmentwicklungstrommel ist für professionelle Anwendungen besonders geeignet, da während der einzelnen Verarbeitungsschritte zum einen kein manuelles Bewegen der Filmentwicklungstrommel nötig ist und zudem das Vorsehen einer Antriebseinrichtung zu einer gleichmäßigeren Behandlung des Filmmaterials und zu besser reproduzierbaren Ergebnissen führt.

[0013] Nach einer bevorzugten Ausführungsform kann die Antriebseinrichtung die Filmentwicklungstrommel in beiden Drehrichtungen um die Längsachse des Bodenmanteis bewegen und ist die Drehrichtung über ein Bedienmenü elektronisch steuerbar. Dies führt zu einer weiteren Verbesserung des automatischen Betriebs, da sich über das Steuermenü verschiedene Verarbeitungsschritte gezielt vorwählen lassen. Darüber hinaus läßt sich durch die Wahl der Drehrichtung der Schöpfvorgang mit dem Ziel des Abführens der Chemikalien gezielt vorgeben. Wenn sich die Filmentwicklungstrommel in einer bestimmten Drehrichtung rotiert, entfaltet sich eine verbesserte Schöpfwirkung der Schöpfvorrichtung und der flüssige Inhalt wird aus der Filmentwicklungstrommel entleert. Rotiert die Filmentwicklungstrommel hingegen in der entgegengesetzten Drehrichtung um ihre Längsachse, so tritt keine Schöpfwirkung ein.

[0014] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Steuerelektronik an dem in Richtung der Längsachse der Filmentwicklungstrommel zum Dosenkopf entgegengesetzten, vollständig eingekapselten Ende der Filmentwicklungstrommel angeordnet. Hierdurch läßt sich die Steuerelektronik räumlich vom Chemiezulauf- und Ablauf trennen. Dies ist aus einer Analyse möglicher Störfälle wünschenswert. Sollte die Zulaufleitung oder Ablaufleitung undicht sein, so strömen die Chemikalien aus. Geschieht dies jedoch an dem entgegengesetzten Ende der Filmentwicklungstrommel relativ zur Steuerelektronik, so wird die Gefahr verringert, daß die mit der Netzspannung verbundene Steuerelektronik durch eindringende Flüssigkeit oder das Einwirken der verwendeten Chemikalien geschädigt wird.

[0015] Aus den genannten Gründen ist es besonders bevorzugt, daß im Dosenkopf sowohl die Einlaufvorrichtung als auch eine Ablaufvorrichtung angeordnet ist, die mit dem Ablaufkanal in Strömungsverbindung steht. Hierdurch wird sowohl der Zu- wie auch Ablauf der flüssigen Chemikalien räumlich von der Steuerelektronik getrennt.

[0016] Vorzugsweise ist die Filmentwicklungsdose lichtdicht ausgebildet. Hierdurch wird eine professionelle Filmverarbeitung ermöglicht, d.h. die Filmentwicklungstrommel kann nach dem Schließen des Deckels und dem Einsetzen des zu verarbeitenden Filmmaterials bei Dunkelheit, bei Tageslicht betrieben werden. Das Ausführen einer lichtdichten Filmentwicklungsdose wird durch eine labyrinthartige Ausbildung der Einlaufvorrichtung sowie Ablaufvorrichtung mit Wandungen einer möglichst geringen Reflexion verwirklicht.

[0017] Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Filmentwicklungstrommel weiterhin gekrümmte zweite Nuten in der Innenfläche des Dosenmantels, deren Haupterstreckung in Längsrichtung des Dosenmantels verläuft. Die zweiten Nuten gehen hierbei in die ersten Nuten des Dosenkopfes über. Hierunter ist zu verstehen, daß Flüssigkeit, die in den zweiten Nuten verläuft, direkt in den durch die ersten Nuten gebildeten Strömungskanal eintreten kann. Hierdurch läßt sich die Schöpfwirkung der erfindungsgemäßen Filmentwicklungstrommel noch weiter erhöhen, indem die in der Entwicklungstrommel befindlichen flüssigen Chemikalien durch die zweiten Nuten in den Bereich des Dosenkopfes gefördert werden und anschließend durch die ersten Nuten des Dosenkopfes dem Ablaufkanal zugeführt werden können.

[0018] Indem die zweiten Nuten gekrümmt ausgebildet sind, läßt sich durch eine Rotationsrichtung der Filmentwicklungstrommel, bei der sich der Dosenmantel in Richtung auf den Krümmungsmittelpunkt der gekrümmten zweiten Nuten hin bewegt, eine zusätzliche Förderwirkung der zweiten Nuten erzielen, welche die Zufuhr der abzuführenden flüssigen Chemikalien in Richtung auf den Dosenkopf beschleunigt.

[0019] Vorzugsweise ist die Zulaufeinrichtung und Ablaufeinrichtung gemeinsam als Lagerbolzen für einen Stützlagerbock ausgebildet. Hierdurch lassen sich in den Lagerbolzen vier Funktionen integrieren. Der Lagerbolzen dient einerseits dazu, die Position der Filmentwicklungstromrnel zwischen den Stützlagerböcken in axialer Richtung zu fixieren, stellt andererseits den Anschluß für eine geeignete Zu- und Ablaufeinrichtung dar und übernimmt über einen beweglichen Bolzen die Rotationsbewegung der Entwicklungstrommel.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0020] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen:
Fig. 1
eine auf zwei Stützlagerböcken drehbar gehaltene Entwicklungstrommel zeigt;
Fig. 2
eine Draufsicht von innen auf den Dosenkopf der in Fig. 1 dargestellten Entwicklungstrommel darstellt;
Fig. 3
einen Schnitt durch den Dosenkopf gemäß Fig. 2 entlang der Linie A-A darstellt;
Fig. 4a und 4b
jeweils perspektivische Ansichten des Dosenkopfes von außen und von innen zeigen;
Fig. 5
einen Schnitt durch den Dosenmantel der Filmentwicklungstrommel gemäß Fig. 1 darstellt; und
Fig. 6
eine perspektivische Ansicht des Dosenmantels mit entferntem Dosenkopf zeigt.

Wege zur Darstellung der Erfindung



[0021] In den nachfolgenden Figuren werden jeweils gleiche Bauelemente mit den gleichen Referenzziffern bezeichnet.

[0022] Fig. 1 zeigt eine Filmentwicklungstrommel, die allgemein mit Referenzziffer 10 bezeichnet ist. Die Filmentwicklungstrommel 10 ist aus einem Material hergestellt, das korrosionsbeständig ist und die auf Silber reagierenden Verarbeitungsbäder nicht beeinflußt. Daher kommen keine Materialien wie Zink, Aluminium, Messing oder Polyurethan in Frage. Darüber hinaus darf die Filmentwicklungstrommel auch nicht verchromt oder versilbert sein. Das bevorzugte Material ist Polyvenylchlorid (PVC), das eine hohe Temperaturbeständigkeit aufweist.

[0023] Die Filmentwicklungstrommel 10 besteht aus einem Dosenmantel 12, der im wesentlichen zylindermantelförmig ausgebildet ist. Die eine stirnseitige Öffnung des Dosenmantels 12 wird durch einen Dosenkopf 14 verschlossen, der fest in den Dosenmantel 12 eingesetzt ist und daher beim Betrieb der Filmentwicklungstrommel 10 nicht geöffnet wird. Die andere stirnseitige Öffnung wird durch einen Deckel 16 verschlossen, der von der Filmentwicklungstrommel 10 abnehmbar ist. Hierzu ist der Deckel 16 flüssigkeitsdicht, aber vom Verwender leicht lösbar mit dem Dosenmantel 12 verbunden. Vorzugsweise wird zwischen dem Dosenmantel 12 und dem Deckel 16 eine Schraubverbindung ausgeführt, wobei der Deckel 16 ein Innengewinde und der Dosenmantel ein Außengewinde 18 aufweist, das in Fig. 5 dargestellt ist.

[0024] Der Deckel 16 ist vorzugsweise auf seiner Umfangsfläche mit einer strukturierten Oberfläche versehen, die das Greifen und feste Zudrehen des Deckels erleichtert. Im dargestellten Beispiel sind hierzu auf der Umfangsfläche des Deckels 16 gleichmäßig voneinander beabstandete Erhebungen 20 vorgesehen. Der Deckel 16 ist vorzugsweise aus demselben Material wie der Dosenmantel 12 hergestellt.

[0025] Die in Fig. 1 dargestellte Filmentwicklungstrommel liegt vorzugsweise auf zwei Stützlagerböcken 22 und 24 auf. Hierzu ist sowohl am Dosenkopf 14 wie auch am Deckel 16 ein Ansatz 26 angeformt, der bezüglich seiner äußeren Abmessungen rotationssymmetrisch zur Längsachse der Filmentwicklungstrommel jeweils ausgebildet ist. Der Ansatz 26 wirkt auf beiden Seiten der Filmentwicklungstrommel als Lagerbolzen und wirkt mit den Stützlagerböcken 22 und 24 zusammen. Die Stützlagerböcke 22 und 24 sind in festem Abstand zueinander angeordnet und befinden sich z.B. im Bereich einer wannenförmigen Laboreinheit, die mit einem Temperierbad gefüllt werden kann, so daß die in das Temperierbad eintauchende Filmentwicklungstrommel und die darin enthaltenen Chemikalien auf eine gewünschte Temperatur gebracht und auf dieser gehalten werden. Die Stützlagerböcke 22 und 24 mit einer im wesentlichen plattenförmigen Gestalt besitzen halbkreisförmige Ausformungen auf den jeweiligen Oberseiten, die bezüglich ihrer Abmessungen auf den Ansatz 26 der Filmentwicklungstrommel abgestimmt sind.

[0026] Um den Filmverarbeitungsprozeß in bestmöglicher Weise durchführen zu können, wird die Antriebseinrichtung über ein Bedienmenü (ebenfalls nicht dargestellt) gesteuert, so daß aufgrund der später eingehender beschriebenen Entleerungsund Einfüllvorrichtung sämtliche Arbeitsschritte ohne einen manuellen Eingriff des Benutzers nur durch das Bedienmenü gesteuert werden können. Über ein geeignetes Bedienmenü können die aufeinander folgenden Verarbeitungsschritte und deren Zeitdauer vorgewählt werden und insbesondere auch die Bewegungsrichtung der Filmentwicklungstrommel eingestellt werden. Die in Fig. 1 dargestellte Filmentwicklungstrommel kann in beiden Rotationsrichtungen bewegt werden, wie durch die Pfeile A und B angedeutet wird.

[0027] In den nachfolgenden Figuren wird die in den Dosenkopf 14 integrierte Ablaufeinrichtung näher beschrieben werden, wobei in Fig. 1 lediglich eine Einlauföffnung 28 sowie mehrere Ablauföffnungen 30 dargestellt sind, die in die Umfangsfläche des als Lagerbolzen ausgebildeten Ansatz am Dosenkopf 14 eingeformt sind.

[0028] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Dosenkopf 14 von der Innenseite der Filmentwicklungstrommel 10 her. Der Dosenkopf 14 besitzt einen kreisförmigen Querschnitt, dessen Außendurchmesser so gewählt ist, daß die in Fig. 5 dargestellte Ringnut 32 im Dosenmantel eingesetzt werden kann. Durchgangslöcher 34, die gleichmäßig beabstandet um den Umfangsbereich des Dosenkopfes verteilt sind, dienen der Befestigung des Dosenkopfes am Dosenmantel 12. Die entsprechenden Bohrungen 36 im Dosenmantel sind in Fig. 6 dargestellt. Die Durchgangslöcher 34 und entsprechenden Bohrungen 36 können selbstverständlich auch durch Stifte und entsprechende Aufnahmeöffnungen für die Stifte ausgebildet sein, allerdings ist ein beliebiges Lösen des Dosenkopfes 14 vom Dosenmantel 12 bevorzugt. Die Bohrungen 36 dienen auch dazu, die korrekte Zentrierung des Dosenkopfes auf dem Dosenmantel 12 sicherzustellen, wenn, wie in Fig. 6 dargestellt ist, zusätzlich die später eingehend beschriebenen Längsnuten im Dosenmantel 12 vorgesehen sind.

[0029] In den Dosenkopf 14 sind erste Nuten 38 eingeformt, wobei in dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel 4 erste Nuten 38 vorhanden sind. Die Nuten erstrecken sich vom Umfang des Dosenkopfes in Richtung der Rotationsachse des Dosenkopfes, wobei die Nuten einen zur Radialrichtung gekrümmten Verlauf besitzen. Die Nuten verlaufen bis zu Ablaufkanälen 40, die sich radial nach außen hin an einen Einfüllbereich 42 anschließen.

[0030] Wie aus Fig. 4b ersichtlich ist, sind die ersten Nuten 38 mit einer im wesentlichen ebenen Grundfläche und senkrecht hierzu angeordneten Seitenwänden gebildet, so daß die ersten Nuten 38 als U-förmige Rinnen ausgestaltet sind. Diese spezielle Gestaltung ist jedoch nur optional und kann durch andere Geometrien ersetzt werden, solange die später beschriebene Schöpfwirkung der Nuten besteht.

[0031] Fig. 3 zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 2. Zur deutlicheren Darstellung wurde hierbei bei dem Schnittverlauf dem gekrümmten Verlauf der ersten Nut 38 gefolgt. Aus Fig. 3 wird ersichtlich, daß die erste Nut 38 in einen Ablaufkanal 44 mündet, der sich in axialer Richtung von der Innenseite des Dosenkopfs 14 zur Außenseite hin aufweitet. Auf der Außenseite endet der Ablaufkanal 44 innerhalb des einstückig mit dem Dosenkopf ausgebildeten Lagerbolzens in der Ablauföffnung 48. Somit besitzt jede einzelne der ersten Nuten 38 individuell einen zugehörigen Ablaufkanal 44, der in einer Ablauföffnung 48 endet. Die spezielle Formgebung des Ablaufkanals wie auch der Ablauföffnung folgt aus der Vorgabe, die Filmentwicklungstrommel lichtdicht zu gestalten. Somit muß durch eine spezielle Formgebung verhindert werden, daß Licht direkt in die Trommel fällt oder aber durch Reflexion dorthin gelangen kann.

[0032] Die Geometrie des Ablaufkanals 44 wie auch der Ablauföffnung 48 steht somit nicht primär mit der Funktion des Ableitens flüssiger Chemikalien aus dem Inneren der Filmentwicklungstrommel, sondern vielmehr mit der zusätzlichen Vorgabe des Ausbildens einer lichtdichten Filmentwicklungstrommel im Zusammenhang.

[0033] Der Einfüllbereich für die flüssigen Chemikalien ins Innere der Filmentwicklungstrommel erstreckt sich um die Rotationsachse des Lagerbolzens und ist ebenfalls in den Fig. 2 bis 4b dargestellt. Der Einfüllbereich 42 besteht aus einer sich von außen nach innen absatzweise erweiternden Einlauföffnung 50, die ebenfalls lichtdicht als Labyrinth ausgebildet ist. Hierzu befinden sich am Austritt der Flüssigkeit, d.h. auf der im Doseninneren gelegenen Seite des Dosenkopfes 14 zwei versetzte Kränze 52, die sowohl einen direkten Lichtdurchtritt verhindern, als auch das Eindringen von Lichtreflexionen in das Doseninnere vermeiden.

[0034] Aus Fig. 4a ist der Dosenkopf 14 dargestellt. Der Dosenkopf ist vorzugsweise einstückig ausgebildet und wird aus einem einzigen Stück gedreht oder aus Kunststoff gespritzt. Der Dosenkopf 14 wird mittels Befestigungsschrauben 34 am Hauptkörper der Entwicklungstrommel befestigt. Die mit 54 bezeichneten Vertiefungen auf der stirnseitigen Abschlußfläche des Dosenkopfs 14 sind Aufnahmeöffnungen für einen Bolzen, der mit Hilfe eines Zahnrades mit dem Antriebsmotor verbunden ist und durch eine Zugeinrichtung ein- und ausgerastet werden kann. Hierdurch läßt sich, wie oben bereits erläutert wurde, über die Rotation des Dosenkopfes die gesamte Entwicklungstrommel bewegen.

[0035] Die Funktion der ersten Nuten 38 soll nun erläutert werden. Der Dosenkopf ist durch die spiralförmig angeordnete Nuten so ausgebildet, daß er in einer Drehrichtung B (siehe Fig. 4b) als Einlauföffnung für die Entwicklungschemie dient und in der entgegengesetzten Richtung (Pfeil A in Fig. 4b) als Entleerungsöffnung mit einer Schöpfeinrichtung dient. Die Filmentwicklungsdose ist bei der Filmverarbeitung nur zu einem Teil mit Entwicklungschemie gefüllt, so daß, wie oben erläutert wurde, im Stand der Technik ein Entleeren unter Zuhilfenahme einer Kippbewegung durchgeführt werden mußte. Bei der vorliegenden Ausgestaltung des Dosenkopfes tauchen die spiralförmigen ersten Nuten 38 wie ein Mühlrad in die Entwicklerchemie ein und fördern die flüssigen Chemikalien zum Ablaufkanal hin. Hierdurch läßt sich nicht nur die Filmentwicklungstrommel ohne eine Kippbewegung entleeren, sondern auch die Geschwindigkeit des Entleervorganges deutlich erhöhen. In der entgegengesetzten Drehrichtung B kann die durch den Einlaufkanal eingeführte Entwicklungschemie nach dem Hindurchtreten durch die in Radialrichtung weisende Öffnung hinter dem Kranz 52 schneller in die Filmentwicklungsdose eingeleitet werden, da die gekrümmten ersten Nuten 38 die eintretende Flüssigkeit gezielt in das Innere der Filmentwicklungstrommel abführen.

[0036] Die geschilderte Schöpfwirkung der ersten Nuten 38 kann noch erhöht werden, indem wie in Fig. 5 und 6 dargestellt ist, zweite Nuten 56 im Dosenmantel 12 vorgesehen sind. Die in Fig. 5 dargestellten zweiten Nuten 56 dienen dazu, die in der Filmentwicklungstrommel vorhandenen flüssigen Chemikalien in Richtung des Dosenkopfes 14, der in der Darstellung in Fig. 5 auf der linken Seite eingesetzt wird, zu fördern. Darüber hinaus dienen die Nuten dazu, eine möglichst vollständige Entleerung der Filmentwicklungstrommel sicherzustellen. Hierzu sind die zweiten Nuten 56 in die Innenfläche des Dosenmantels 12 eingeformt.

[0037] Die zweiten Nuten 56 besitzen einen Verlauf, der zur Längsrichtung des Dosenmantels gekrümmt ist und somit bei einer Rotationsrichtung der Filmentwicklungstrommel, deren Bewegungskomponente in Umfangsrichtung auf den Krümmungsmittelpunkt der Nuten hinweist, ebenfalls eine Schöpfwirkung auf den Dosenkopf zu ausüben. Die Nuten sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit einem ebenfalls rechteckigen, rinnenförmigen Profil ausgebildet und besitzen eine Tiefe und Breite im Dosenmantel 12 im Anschluß zum Dosenkopf, der einen kontinuierlichen Übergang zwischen den zweiten Nuten 56 und ersten Nuten 38 erlaubt. Der Dosenkopf 14 ist somit in einer genau definierten Zentrierung auf dem Dosenmantel aufgesetzt, so daß die ersten und zweiten Nuten miteinander in Strömungsverbindung stehen.

[0038] Die zweiten Nuten 56 erstrecken sich bis nahe an das entgegengesetzte, stirnseitige Ende des Dosenmantels 12, das in Fig. 5 durch das außen angeordnete Außengewinde zum Aufschrauben des Deckels 16 dargestellt ist.

[0039] Im Falle des Einfüllens von flüssiger Entwicklungschemie in die Filmentwicklungstrommel, die, wie oben beschrieben wurde, mit entgegengesetzter Drehrichtung der Filmentwicklungstrommel durchgeführt wird, entfalten die zweiten Nuten 56 eine Förderwirkung auf das dem Dosenkopf 14 entgegengesetzte Ende der Filmentwicklungstrommel zu und ermöglichen somit eine schnellere Verteilung der neu eingeführten Chemikalien in der Filmentwicklungstrommel.

[0040] Die oben beschriebene automatische Filmentwicklungstrommel besitzt den Vorteil, daß bei der Verwendung mehrerer aufeinander folgender Behandlungsschritte unter Verwendung jeweils unterschiedlicher Chemikalien ein vollständig automatischer, menügesteuerter Betrieb der Filmentwicklungstrommel möglich wird. Die Chemikalien werden auf der einen Seite der Trommel zu- und abgeführt. Hier befindet sich auch die Aufnahme für die Antriebseinrichtung, während sich die elektronischen Bauteile der Steuerelektronik von den korrosiven Chemikalien entfernt an der, der Zu- und Ablaufvorrichtung entgegengesetzten Seite der Entwicklungstrommel befinden. Durch eine Programmsteuerung wird die Entleerung der in der Entwicklungstrommel befindlichen Chemie nach jeder Phase des Entwicklungszyklus über eine Trichteröffnung so gestaltet, daß über einen drehbaren Auffangbehälter die Chemikalien getrennt abgeführt und entsorgt werden können.

[0041] Die Verweildauer der Chemikalien in der Filmentwicklungstrommel läßt sich in sehr engen Grenzen definieren, weil sich durch die Schöpfwirkung der ersten Nuten im Dosenkopf ein sehr schnelles Entleeren der Filmentwicklungstrommel erreichen läßt. Dieser Effekt wird noch durch die optional vorzusehenden zweiten Nuten im Dosenmantel unterstützt. In umgekehrter Weise wird durch eine Drehung der Filmentwicklungstrommel in der entgegengesetzten Richtung ein schnelles Einfüllen und Verteilen der Chemikalien eines nachfolgenden Verarbeitungsschrittes in der Filmentwicklungstrommel ermöglicht.


Ansprüche

1. Entwicklungstrommel, insbesondere Filmentwicklungstrommel, umfassend einen Dosenmantel (12) und einen Dosenkopf (14), der eine stirnseitige Öffnung des Dosenmantels verschließt;
dadurch gekennzeichnet, daß

die Filmentwicklungstrommel eine Schöpfvorrichtung (38) aufweist, welche die abzuführenden Chemikalien einem Ablaufkanal (40) zuführen.


 
2. Entwicklungstrommel, insbesondere Filmentwicklungstrommel, nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß

die Schöpfvorrichtung mindestens eine zur Radialrichtung gekrümmte Nut (38) umfaßt, die mit dem Ablaufkanal (40) in Strömungsverbindung steht.


 
3. Entwicklungstrommel, insbesondere Filmentwicklungstrommel, nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß

die Filmentwicklungstrommel auf Stützlagerböcken (22, 24) aufliegt und um die Längsachse des Dosenmantels (12) rotierbar ist.


 
4. Entwicklungstrommel, insbesondere Filmentwicklungstrommel, nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß

die Bewegung der Filmentwicklungstrommel über eine Antriebseinrichtung automatisch erfolgt.


 
5. Entwicklungstrommel, insbesondere Filmentwicklungstrommel, nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß

die Antriebseinrichtung

- die Filmentwicklungstrommel in beiden Drehrichtungen bewegen kann; und

- die Drehrichtung über ein Bedienmenü elektronisch steuerbar ist.


 
6. Entwicklungstrommel, insbesondere Filmentwicklungstrommel, nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß

die Antriebseinrichtung am Dosenkopf (14) gemeinsam mit der Ein- und Ablaufvorrichtung angeordnet ist; und

die gegen chemische Einwirkungen empfindliche Steuerelektronik auf der in Längsrichtung der Längsachse der Filmentwicklungstrommel zum Dosenkopf (14) entgegengesetzen Seite der Filmentwicklungstrommel angeordnet ist.


 
7. Entwicklungstrommel, insbesondere Filmentwicklungstrommel, nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassen:

- eine Einlaufvorrichtung (42) im Dosenkopf (14); und

- eine Ablaufvorrichtung (44, 30) im Dosenkopf (14), die mit dem Ablaufkanal (44) in Strömungsverbindung steht.


 
8. Entwicklungstrommel, insbesondere Filmentwicklungstrommel, nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß

die Filmentwicklungsdose lichtdicht ausgebildet ist.


 
9. Entwicklungstrommel, insbesondere Filmentwicklungstrommel, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassen:

- zweite Nuten (56) in der Innenfläche des Dosenmantels (12), deren Haupterstreckung in Längsrichtung des Dosenmanteis (12) verläuft, wobei

- die zweiten Nuten (56) in die ersten Nuten (38) des Dosenkopfes (14) übergehen.


 
10. Entwicklungstrommel, insbesondere Filmentwicklungstrommel, nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß

die zweiten Nuten (56) gekrümmt sind.


 
11. Entwicklungstrommel, insbesondere Filmentwicklungstrommel, nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß

die Einlaufvorrichtung (42) und Ablaufvorrichtung (44, 30) gemeinsam als Lagerbolzen für einen Stützlagerbock (22) ausgebildet sind.


 




Zeichnung
















Recherchenbericht