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EP 0 976 463 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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02.02.2000 Patentblatt 2000/05 |
(22) |
Anmeldetag: 14.06.1999 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: B21B 1/18 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
24.07.1998 DE 19833505
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(71) |
Anmelder: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT |
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40237 Düsseldorf (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Böcking, Reinhard Dipl.Ing.
57223 Kreuztal (DE)
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(74) |
Vertreter: Valentin, Ekkehard, Dipl.-Ing. |
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Patentanwälte
Hemmerich-Müller-Grosse-
Pollmeier-Valentin-Gihske
Hammerstrasse 2 57072 Siegen 57072 Siegen (DE) |
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Ausbildung des Fertigabschnittes einer einadrigen Drahtwalzstrasse |
(57) Die Ausbildung des Fertigabschnittes einer einadrigen Drahtwalzstraße mit zwei Fertigblöcken.
Von diesen Fertigblöcken befindet sich einer in einer Walzlinie WL1, die in der Walzlinie
des Zwischenabschnitts der Straße verläuft und der andere in einer parallel zu dieser
verlaufenden zweiten Walzlinie WL2. Der Walzdraht ist dieser zweiten Walzlinie WL2
über eine Weiche W1 zuführbar und über eine Weiche W2 wieder in die Walzlinie WL1
einführbar. Hinter dieser Weiche W2 ist eine Drahtsammeleinrichtung SE angeordnet.
In der einen Walzlinie WL1 ist ein nur für das Walzen von kleineren Drahtdurchmessern
bestimmter Fertigblock FB1 mit Nachblock NB1 angeordnet und in der anderen Walzlinie
WL2 ein Nachblock NB2 angeordnet.
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[0001] Die Erfindung betrifft die Ausbildung des Fertigabschnitts einer einadrigen Drahtwalzstraße
mit zwei Fertigblöcken, von denen einer in der Walzlinie des Zwischenwalzabschnitts
der Straße verlaufenden ersten Walzlinie und der andere in einer, parallel zu dieser
verlaufenden zweiten Walzlinie angeordnet sind, für das wahlweise Walzen von kleinen
und größeren Drahtdurchmessern, denen der aus dem Zwischenwalzabschnitt herangeführte
Drahtstrang über eine diesem Abschnitt nachgeordnete Weiche wahlweise zuführbar und
nach dem Walzen ggfs. über eine Weiche in eine, hinter dieser angeordnete Drahtsammeleinrichtung
einbringbar ist.
[0002] Eine Drahtwalzstraße mit einem Fertigabschnitt dieser Art (EP 0 606 966 B1) weist
neben der, den beiden parallelen Walzlinien vorgeordneten Weiche hinter dieser in
der parallel verlaufenden ersten Walzlinie den ersten Fertigblock und eine Überleitungsweiche
mit Drahtführung zu einer Einleitungsweiche in der zweiten Walzlinie auf, hinter denen
der zweite Fertigblock in dieser Walzlinie angeordnet ist. Ein derart ausgebildeter
Fertigabschnitt erlaubt es zwar, je nach den zu walzenden kleinen oder größeren Durchmessern
des Walzdrahtes wahlweise den ersten Fertigblock in der einen Walzlinie oder den zweiten
Fertigblock in der anderen Walzlinie zu benutzen, oder auch, unter Umlenkung des Walzdrahtstrangs
aus der einen Walzlinie in die andere beide Fertigblöcke hintereinander zu verwenden,
erfordern dazu aber die erwähnten zusätzlichen Weichenanordnungen und Führungen für
den Walzdraht. Hinzu kommt, daß beim Wechsel von kleinen zu größeren Durchmessern
und umgekehrt, zumindest an Teilen der Drahtführungen und ggfs. Kühlstrecken anpassende
Umbauarbeiten erforderlich sind. Das bisherige Konzept nach der genannten EP 606 966
bietet keine Möglichkeit, nach Umstellung von kleinen auf große Drahtdurchmesser wieder
auf kleine Drahtdurchmesser umzustellen, ohne daß dazu ein entsprechender Umbau der
Drahtstraße notwendig wird. Damit bringt jeder zweite Zyklus einen unerwünschten Stillstand
der Straße infolge der Umarbeiten mit sich. Diese Erfordernisse führen zu einem verhältnismäßig
großen Bau- und Wartungsaufwand. Weiterhin erweisen sich die Zwischenführungen und
ihre Weichen als störanfällig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen erhöhten Bauaufwand zu vermeiden,
die Wartungsarbeiten zu vereinfachen und die Anlage weniger störanfällig zu machen.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in der einen Walzlinie ein, nur für das Walzen
von kleinen Drahtdurchmessern bestimmter und in der anderen Walzlinie ein, nur für
das Walzen von großen Drahtdurchmessern bestimmter Fertigblock angeordnet sind. Dabei
kann der für das Walzen von kleinen Drahtdurchmessern bestimmte Fertigblock aus hintereinander
angeordneten, jeweils selbständig angetriebenen Vor- und Nachblöcken bestehen und
weiter der für das Walzen von größeren Drahtdurchmessern bestimmte Fertigblock nur
aus einem Nachwalzblock bestehen.
[0005] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt den Fertigabschnitt der Drahtwalzstraße in der
Draufsicht in schematischer Darstellung.
[0006] Hinter dem Ausgang des Zwischenabschnitts ZW der Drahtstraße ist eine Weiche W1 angeordnet,
die in der Walzlinie des Zwischenabschnittes in eine erste Walzlinie WL1 und, abzweigend
in eine Walzlinie WL2 führt. Beide Walzlinien WL1 und Wl2 verlaufen parallel zueinander
und führen durch eine weitere Weiche W2 zusammengeführt in die Walzdrahtsammeleinrichtung
SE. In der Walzlinie WL1 sind ein erster Fertigblock FB1 und diesem unmittelbar nachgeordnet
ein Nachblock NB1 angeordnet; hinter diesen, vor der Weiche W2, weist die Walzlinie
WL1 noch eine Reihe von Kühlstrecken KS auf.
[0007] In der Walzlinie WL2 ist nur eine dem Nachblock NB1 entsprechende Gerüstgruppe NB2,
hier auf der Höhe des Nachblocks NB1, angeordnet. Hinter dieser Gerüstgruppe NB2 sind
in der Walzlinie WL2 ebenfalls mehrere Kühlstrecken AS vor der Weiche W2 angeordnet.
Der Fertigblock FB1, der Nachblock NB1 und die Gerüstgruppe NB2 weisen jeweils, hier
nicht dargestellte, gemeinsame Antriebe auf
[0008] Der dargestellte Fertigabschnitt wird in der Weise betrieben, daß auf der Walzlinie
WL1 nur die kleineren Drahtdurchmesser und auf der Walzlinie WL2 nur die größeren
Drahtdurchmesser gewalzt werden, die Kühlstrecken KS weisen dabei Führungsrohre auf,
die in der Walzlinie WL1 den in dieser zu walzenden geringeren Drahtdurchmessern entsprechen
und in der Walzlinie WL2 den größeren Drahtdurchmessern.
[0009] Beide Walzlinien WL1 und WL2 werden mit Vorteil im Wechsel betrieben. Bspw. kann
nach dem Verschleiß der Walzringe beim Walzen von kleineren Durchmessern in der Walzlinie
WL1 diese stillgelegt und die Walzlinie WL2 jetzt für das Walzen größerer Durchmesser
in Betrieb genommen werden und während dieser Zeit die Walzgerüste der Walzlinie 1
gewartet und mit neuen Walzringen versehen werden. Ein Austausch der Führungsrohre
in den Kühlstrecken ist dabei nicht erforderlich.
1. Ausbildung des Fertigabschnitts einer einadrigen Drahtwalzstraße mit zwei Fertigblöcken,
von denen einer in der Walzlinie des Zwischenabschnitts der Straße verlaufenden ersten
Walzlinie und der andere in einer parallel zu dieser verlaufenden zweiten Walzlinie
angeordnet sind, für das wahlweise Walzen von kleineren und größeren Drahtdurchmessern,
denen der aus dem Zwischenwalzabschnitt herangeführte Drahtstrang über eine, diesem
nachgeordnete Weiche wahlweise zuführbar und nach dem Walzen ggfs. über eine Weiche
in eine hinter dieser angeordnete Drahtsammeleinrichtung einbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der einen Walzlinie (WL1) ein nur für das Walzen von kleineren Drahtdurchmessern
bestimmter und in der anderen Walzlinie (WL2) ein nur für das Walzen von größeren
Drahtdurchmessern bestimmter Fertigblock (FB1, NB1 bzw. NB2) angeordnet sind.
2. Ausbildung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der für das Walzen von kleinen Drahtdurchmessern bestimmte Fertigblock aus hintereinander
angeordneten, jeweils selbständig angetriebenen Vor- und Nachblöcken (FB1, NB1) besteht.
3. Ausbildung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der für das Walzen von größeren Drahtdurchmessern bestimmte Fertigblock (NB2)
nur aus einem Nachwalzblock (NB2) besteht.