[0001] Die Erfindung betrifft ein Schlagschraubergerät mit einem Motor, der über eine Welle
eine Drehbewegung auf eine Schraubspindel überträgt und eine von einem Schlagwerkkäfig
umgebene Nockensteuerhülse zur Steuerung der Schlagbewegung antreibt, wobei sich an
der von der Schraubspindel abgewandten Kopfseite der Nockensteuerhülse eine über deren
Umfang angeordnete Bahn befindet, die in Axialrichtung eine Erhebung aufweist, wodurch
die Nockensteuerhülse im Zusammenspiel mit dem gegenüberliegenden Schlagwerkkäfig
einen Kanal für den Umlauf einer Kugel ergebend angeordnet ist und wobei die Nockensteuerhülse
in axial verschiebliche Stifte eingreift, die durch eine den Schlagmechanismus ausübende
Verschiebebewegung eine die Rückkehr in den Ausgangszustand sicherstellende Feder
zusammendrücken.
[0002] Schlagschraubergeräte finden Verwendung als Hilfsmittel für das Anziehen und Lösen
von Schrauben. Sie sind insbesondere zur Minimierung des Zeit- und Kraftaufwandes
auf zahlreichen technischen Gebieten unentbehrlich geworden. Gegenüber herkömmlichen
pneumatischen oder elektrischen Schraubgeräten weisen Schlagschrauber den Vorteil
auf, dass mit ihnen neben hohen Drehmomenten Schläge in axialer Richtung ausführbar
sind. Es haben sich vor allem drei Arten von Schlagwerken durchgesetzt, nämlich das
Stiftschlagwerk, das Hammerschlagwerk und das Klauenschlagwerk.
[0003] Dabei hat es sich als großer Nachteil erwiesen, dass sich das Drehmoment beim Anziehen
von Schrauben bisher nicht regulieren bzw. kontrollierbar begrenzen lässt. So kommt
es infolge von zu hohen Momentenbelastungen immer wieder dazu, dass die Schrauben
zu fest eingezogen werden. Dies kann zu Zerstörungen der Schraube bzw. ihres Gewindes,
aber auch des Materials führen, in das die Schrauben eingesetzt werden. Besonders
große Probleme entstehen dabei im Rahmen der Montage von Autorädern. Beim späteren
Lösen dieser Schrauben ist aber aufgrund der enormen Belastungen beim Betrieb des
Autos insbesondere durch Bremsmomente wiederum ein hohes aufbringbares Drehmoment
erwünscht, wozu der Schlagmechanismus unentbehrlich ist. Ein Schrauber, der statt
eines kombinierten Dreh-/Schlagmechanismus nur einen einfachen Drehmechanismus bietet,
genügt hier oftmals nicht. Beim Einsatz von Schlagschraubern kommt es aber immer wieder
zu Beschädigungen der Felgen infolge zu hoher Drehmomente. Die Folgen davon sind Unwuchten,
die im Extremfall zur Unbrauchbarkeit der Felgen führen können. Ohnehin ist es notwendig,
dass das ausführende Personal nach Installation der Schrauben den Sitz selbiger mit
einem mechanischen Drehmomentschlüssel überprüft. Ein weiterer Nachteil der bisher
bekannten Technik liegt darin, dass es infolge der viel zu großen aufgebrachten Drehmomente
zu einer hohen Lärmbelästigung kommt, wenn die Schrauben überdreht werden. Zudem lassen
sich Zerstörungen etwa des Gewindes dadurch schwerer feststellen, was gerade im Zusammenhang
mit Autorädern zu verheerenden Folgen führen kann.
[0004] Der Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, ein Schraubergerät zu schaffen, dass
das Entstehen von unkontrolliert hohen Drehmomenten verhindert und materialschonend
ist, indem es ein Überziehen der Schrauben und damit verbundene Zerstörungen ausschließt.
Das Gerät soll deutlich zuverlässiger und sicherer als bisher möglich arbeiten und
unnötige Lärmbelastung verhindern. Mit dem neuartigen Gerät sollen zum Lösen von Schrauben
deutlich höhere Drehmomente aufgebracht werden können, als zu deren Anziehen.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Nockensteuerhülse bei der Anziehbewegung
der Schraube ein Festsetzen der Kugel ermöglichend und somit bei der Drehbewegung
den Schlagmechanismus blockierend ausgebildet ist und bei der Lösebewegung der Schraube
ein Rundumlaufen der Kugel auf der Bahn bzw. im Kanal ermöglichend und somit bei gleichzeitiger
Drehbewegung den Schlagmechanismus herstellend ausgebildet ist.
[0006] Das erfindungsgemäße Schlagschraubergerät bietet auf diese Weise den Vorteil, dass
beim Anziehen der Schraube, also beim Rechtslauf, das Schlagwerk blockiert ist und
lediglich der Drehmechanismus funktioniert. Somit bringt das Schlagschraubergerät
nur ein vorgegebenes Drehmoment auf. Dieses dürfte in der Regel geringer als das Drehmoment
sein, mit dem letztlich die Schraube zu befestigen ist. Für den Kraftfahrzeugbereich
etwa heißt dies, dass nicht das vorgeschriebene Drehmoment bei der Montage von Rädern
von beispielsweise 90 bis 120 Nm von der Maschine aufgebracht wird, sondern nur etwa
nur 30 Nm. Das restliche Drehmoment ist vom Bedienungspersonal mechanisch, etwa durch
die Verwendung eines entsprechenden Drehmomentenschlüssels aufzubringen. Hierdurch
werden Beschädigungen und Zerstörungen der Felge oder der Schrauben vermieden. Die
die Kraft zwischen Nockensteuerhülse und Schlagwerkkäfig übertragende Kugel blockiert
aufgrund der erfindungsgemäßen Ausführung der Nockensteuerhülse den Schlagmechanismus
des Schraubergerätes. Bei der Lösebewegung der Schraube, für die wesentlich höhere
Drehmomente aufzubringen sind, funktionieren hingegen sowohl Dreh- als auch Schlagmechanismus.
Die Kraftübertragung zwischen Nockensteuerhülse und Schlagwerkkäfig funktioniert wie
bei herkömmlichen Schlagschraubergeräten ohne irgendwelche Nachteile gegenüber dem
bisher bekannten Stand der Technik.
[0007] Der allein laufende Drehmechanismus beim Anziehen und kombinierte Dreh/Schlagmechanismus
beim Lösen der Schraube wird insbesondere dadurch erreicht, dass die Nockensteuerhülse
an ihrer Kopfseite mindestens eine Erhebung aufweist, wodurch die Bahn auf einer Seite
flach und gleichmäßig ansteigend und der anderen Seite abrupt abfallend und somit
den Verlauf der Bahn unterbrechend ausgebildet ist, wodurch der Kontakt zwischen Kugel
und Bahn kurzzeitig, mit dem Schlagmechanismus einhergehend, unterbrochen ist. Durch
diese grundsätzlich unterschiedliche Ausbildung der Bahn auf beiden Seiten der Erhebung
wird also erreicht, dass die Kugel beim Anziehen der Schraube blockiert, d. h. eingeklemmt,
und beim Lösen der Schraube über eine ein konstantes Laufen der Kugel gewährleistende
Flanke bewegt wird. Diese Anordnung der Bahn bewirkt, dass beim Linkslauf des Schlagschraubergerätes
die Nockensteuerhülse Richtung Schraubspindel schlägt und so die gewünschte Schlagbewegung
erzeugt. Ist die Kugel hingegen blockiert, vermag sie den abrupt abfallenden, steilen
Absatz der Erhebung nicht zu überwinden. Eine Bewegung der Nockensteuerhülse in axialer
Richtung wird folglich verhindert. Dieser abrupt abfallende Absatz ist vorteilhafterweise
so ausgebildet, dass er wiederum bei der entgegengesetzten Drehrichtung, also beim
Lösen der Schraube, von der Kugel übersprungen wird, wobei dieser Vorgang mit der
Schlagbewegung des Gerätes zusammenfällt.
[0008] Um dieses Blockieren der Kugel beim Rechtslauf besonders zuverlässig zu gewährleisten
und gleichzeitig eine verschleißarme Ausbildung der Nockensteuerhülse zu gewährleisten,
ist vorgesehen, dass die Nockensteuerhülse im abrupt abfallenden Bereich der Erhebung
eine Ausbuchtung aufweist.
[0009] Vorteilhafterweise sieht die Erfindung vor, dass die Ausbuchtung formmäßig mit der
Kugel korrespondiert. Durch dieses Ineinandergreifen von Ausbuchtung und Kugel soll
erreicht werden, dass zum einen ein unerwünschtes Hochschnellen der Kugel über die
Erhebung beim Anziehen der Schraube vermieden wird und die Kugel wirklich eingeklemmt
ist und zum anderen dass die Kugel kein Spiel besitzt, was zu unnötigen Unwuchten
und damit zu Verschleiß führen könnte. Aufgrund der noch zu erläuternden Ausführung
des der Nockensteuerhülse gegenüberliegenden Schlagwerkkäfigs in diesem Bereich bietet
diese der Kugel angepasste Rundung eine dauerhafte und vielfach erprobte Sicherheit.
[0010] Beim Lösevorgang der Schraube erweist es sich dagegen als Vorteil, wenn die Nockensteuerhülse
zwischen der flachen Seite und der abrupt abfallenden Seite eine Abschrägung aufweist.
Auch diese trägt aufgrund ihrer Ausbildung dazu bei, dass ein idealer Lauf der Kugel
auf der gesamten Bahn erreicht wird, ohne dass die Verschleißgefahr dabei hoch ist.
Selbstverständlich ist diese Abschrägung nicht zu groß zu wählen, da sonst ein fester
Sitz der Kugel in der Ausbuchtung nicht mehr unbedingt gewährleistet wäre.
[0011] Aufgrund der hohen Beanspruchung der Kugel als Bindeglied zwischen Nockensteuerhülse
und Schlagwerkkäfig ist vorgesehen, dass die der Nockensteuerhülse zugeordnete Bahn
eine zu der Kugel korrespondierende Grundform aufweist. Das bedeutet, dass die Bahn
vorzugsweise muldenartig geformt ist, um einen gesicherten Lauf der Kugel zu garantieren.
Es ist somit die Absicht, dass die Kugel nicht zu stark punktuell sondern möglichst
großflächig beansprucht wird. Bei einer ebenen Ausführung der Bahn bestünde die Gefahr,
dass der Druck an den einzelnen Stellen der Kugel zu groß ist und somit unnötige Gefährdungen
oder ein unrunder Lauf in Kauf genommen werden müssen.
[0012] Zur guten Kraftübertragung zwischen den Stiften und der Nockensteuerhülse ist vorgesehen,
dass der Nockensteuerhülse ein mit Ausnehmungen in den Stiften korrespondierender
Kragen zugeordnet ist. Eine gute Kraftübertragung an dieser Stelle ist besonders wichtig,
da es hier zu extrem hohen Beanspruchungen im Zusammenhang mit dem Schlagmechanismus
kommt.
[0013] Ein optimales Umlaufen der Kugel wird weiterhin dadurch erreicht, dass im Boden des
Schlagwerkkäfigs mindestens eine mit der Nockensteuerhülse einen Kanal für die Kugel
ergebende kreislinienförmige Nut vorgesehen ist, welche im Zusammenspiel mit der Nockensteuerhülse
ein Festsetzen der Kugel ermöglichend ausgebildet ist. Diese Nut befindet sich im
der Nockensteuerhülse zugewandten Teil des Schlagwerkkäfigs. Diese beiden Bauteile
bilden also durch ihre angepaßte Form den Kanal für die Kugel. Diese liegt beim Links-
und Rechtslauf jeweils am anderen Ende der Nut mit einem möglichst großen Teil ihrer
Oberfläche an.
[0014] Zur Regulierbarkeit der Größe des Drehmomentes ist vorgesehen, dass dem Zuluftkanal
des Schlagschraubergerätes ein Entlastungsventil zugeordnet ist. Dieses Entlastungsventil
öffnet im Falle zu hohen Druckes und läßt die Luft in den Abluftkanal fließen. Auf
diese Weise wird die dem Motor zugeführte Luft gesteuert bzw. begrenzt. Somit kann
über eine geeignete Einstellvorrichtung insbesondere ein maximales Drehmoment vorgewählt
werden. Dies führt dazu, dass bei reinem Drehmechanismus des Schlagschraubergerätes
die Schrauben nur bis zu einem vorgegebenen Sitz festgedreht werden, wodurch ein optimales
Mass an Kontrolle über das Anziehen der Schrauben ohne die Gefahr von Zerstörungen
realisierbar ist. Wie erwähnt, kann im Anschluß das Bedienungspersonal mittels eines
geeigneten Schlüssels den endgültigen festen Sitz der Schraube einstellen. Ein Einziehen
der Schrauben ist folglich ausgeschlossen.
[0015] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Längsachse und
damit die Schubachse des Schlagschraubergerätes parallel und unterhalb der Antriebsachse
des Pneumatikmotors im Handgriff des Schlagschraubergerätes angeordnet ist. Diese
parallele Anordnung der beiden Achsen bringt den Vorteil mit sich, dass ein unbeabsichtigtes
Ein- oder Ausschalten des Schlagschraubergerätes nahezu ausgeschlossen werden kann.
Das Gerät kann also nicht auf eine Weise abgelegt werden, bei der unbeabsichtigt ein
Knopf verstellt wird, da die für das Ein- bzw. Ausschalten des Gerätes maßgeblichen
Knöpfe und Verstelleinrichtungen an geschützten Stellen bzw. solchen Stellen liegen,
auf denen das Gerät nicht abgelegt werden kann. Vor allem erweist es sich bei der
erfindungsgemäßen Ausführung aber als vorteilhaft, dass das Gerät einhändig bedient
werden kann, weil die Schalter bei einem üblichen Haltegriff mitbedient werden können.
[0016] Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Schlagschraubergerät
geschaffen ist, bei dem die zwei Funktionen eines Drehmechanismus und eines kombinierten
Dreh-/Schlagmechanismus verwirklicht sind. Beim Anziehen von Schrauben wirkt das erfindungsgemäße
Gerät wie ein Drehschrauber, beim Lösen der Schraube wie ein Schlagschrauber. Hiermit
werden deutliche Fortschritte hinsichtlich Materialschonung und Arbeitssicherheit
erzielt.
[0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Schlagschraubergerät, teilweise im Schnitt, in Seitenansicht,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch ein Schlagschraubergerät beim Anziehen im Rechtslauf,
- Fig. 3
- den Querschnitt eines Schlagschraubergerätes,
- Fig. 4
- den Längsschnitt durch ein Schlagschraubergerät beim Lösen im Linkslauf und
- Fig. 5
- eine Nockensteuerhülse in perspektivische Ansicht.
[0018] Fig. 1 zeigt ein Schlagschraubergerät 1, bestehend aus dem Gehäuse 30 und dem Handgriff
24. In diesem Gehäuse 30 ist der nicht näher beschriebene Pneumatikmotor untergebracht,
der die Welle 4 antreibt. An der Spitze dieser Welle 4 befindet sich die hinsichtlich
der Größe auf die jeweilige Schraube abgestimmte, hier nicht dargestellte Nuss, die
diese umgreift und das Drehmoment von Schlagschraubgerät 1 auf die hier ebenfalls
nicht dargestellte Schraube überträgt. Weiterhin ist in Fig. 1 die parallele Anordnung
der Antriebsachse 22 zur Umsteuerwelle 23 zu erkennen. Über die Umsteuerwelle 23 wird
die entsprechende Drehrichtung, Links- oder Rechtslauf ausgewählt und eingestellt.
In diesem Ausführungsbeispiel wird durch Schieben der Umsteuerwelle 23 nach vorne
in Richtung Schraubspindel 5 der Rechtslauf und durch Schieben nach hinten der Linkslauf
eingestellt. Hier wird die leichte Handhabbarkeit des erfindungsgemäßen Schlagschraubergerätes
1 deutlich. Der Bediener kann beispielsweise mit dem Daumen die hier nicht dargestellten,
auf der Rückseite des Schlagschraubergerätes 1 angebrachten Knöpfe bedienen.
[0019] Das hier gezeigte Schlagschraubgerät 1 wird dabei zunächst über den Luftanschluß
an das Druckluftnetz angeschlossen. Durch Drücken des Betätigungshebels 33 bewegt
der Ventilschaft 34 die Ventilkugel 35 zurück, so daß die Luft in den Zuluftkanal
28 gelangen kann. Das Entlastungsventil 21 ist über dem Zuluftkanal 28 angeordnet
und mit diesem über die Öffnung 36 verbunden. Der Ventilschieber 20 schließt durch
die Vorspannung der Feder 38 die Durchgangsbohrung zwischen Öffnung 36 und Abluftöffnung
37. Die Feder 38 kann über eine Einstellvorrichtung 40 eingestellt werden. Anstatt
der hier dargestellten Schraube sind aber auch andere Einstellvorrichtungen 40 denkbar,
beispielsweise Drehknöpfe oder Schieber. Über die Einstellvorrichtung 40 wird das
vom Schlagschraubergerät 1 aufzubringende Drehmoment vorgegeben, indem die dem Motor
zugeführte Luftmenge kontrolliert wird. Steigt der Druck im Zuluftkanal 28 höher als
der Wert, welchen die Feder 38 mit ihrer Vorspannung aufnehmen kann, öffnet sich das
Entlastungsventil 21 und läßt die Luft über die Abluftöffnung 37 in den Abluftkanal
29 fließen.
[0020] Fig. 2 zeigt das Gehäuse 30 mit der an der Spitze befindlichen Schraubspindel 5.
Angetrieben wird diese über die Welle 4, die von dem Schlagwerkkäfig 6 umgeben ist.
Die Welle 4 weist Längsriefelungen auf, welche korrespondierend zu hier nicht dargestellten
Innenriefelungen der Nockensteuerhülse 2 ausgebildet sind. Durch diese Riefelungen
soll errreicht werden, dass Welle 4 und Nockensteuerhülse 2 im Rahmen der Schlagbewegung
axial zueinander verschoben werden können. An der Kopfseite 7 der Nockensteuerhülse
2 befindet sich die hier nicht erkennbare Bahn 3 für den Umlauf der Kugel 10. Auf
diese Weise bildet die Bahn 3 im Zusammenspiel mit den Ausnehmungen im Schlagwerkkäfig
6 den Kanal 9 für die Kugel 10. Beim hier dargestellten Rechtslauf der Welle 4 dreht
sich die Nockensteuerhülse 2 mit. Da aber, wie ersichtlich, die Kugel 10 im Kanal
9 blockiert wird, kommt es hier zu keinerlei Axialverschiebung dieser Nockensteuerhülse
2. Die Schraube wird nur solange gedreht, bis ein vorgegebenes maximales Drehmoment
erreicht ist; Schlagbewegungen bleiben aus. Im Falle der Verwendung des erfindungsgemäßen
Schlagschraubergerätes 1 für die Montage und Demontage von Autorädern muss das Bedienungspersonal
nun beispielsweise mit einem mechanischen Drehmomentenschlüssel das für den festen
Sitz der Schrauben erforderliche restliche Drehmoment aufbringen. Dieses "Nachziehen"
ist zur Kontrolle sowieso vorgeschrieben, stellt also keine Mehrbelastung dar. Dadurch
werden Beschädigungen und Lärmbelästigungen in großem Maße vermieden.
[0021] In der geschnittenen Darstellung gemäß Fig. 3 erkennt man die Kugel 10, die in dem
durch Schlagwerkkäfig 6, Welle 4 und Bahn 3 gebildeten Kanal 9 rundumläuft. Dabei
befindet sich die Kugel 10 in einer Position, in der sie die Schlagbewegung blokkiert.
Die Kugel 10 ist zu einer Seite von der Nockensteuerhülse 2 und zur anderen Seite
vom Schlagwerkkäfig 6 eingeschlossen. Ermöglicht wird dies durch die Nut 19, welche
im Boden 11 des Schlagwerkkäfigs 6 angeordnet ist und eine Bewegung der Kugel 10 über
den Rand der Nut 19 verhindert.
[0022] Das Drehen in die andere Richtung, nämlich den Linkslauf, also den Lösevorgang der
Schraube, zeigt Fig. 4. Die Kugel 10 wird nicht von der abfallenden Seite 15 der Nockensteuerhülse
2 blockiert, sondern von dieser mit der flachen Seite 14 gegen den Schlagwerkkäfig
6 gedrückt. Durch die vorteilhafte, abgerundete Formung dieser flachen Seite wird
die Nockensteuerhülse 2 in Richtung Schraubspindel 5 bzw. Nuß gedrückt. Dabei schiebt
die Nockensteuerhülse 2 die Feder 13 zusammen, was nach Abschluss des Schlagvorgangs
ein Zurückschnellen der Nockensteuerhülse 2 in ihre Ausgangsposition bewirkt. Mit
dem Kragen 26 greift die Nockensteuerhülse 2 in die Ausnehmungen 31 der Stifte 12,
12'. Durch dieses Vorschnellen in Axialrichtung der Stifte 12, 12' wird letztlich
das Schlagwerk nach vorne gedrückt.
[0023] Fig. 5 zeigt eine Darstellung der Nockensteuerhülse 2, auf der die Bahn 3 besonders
gut zu erkennen ist. Über die Innenriefelungen 27 der Nockensteuerhülse 2 ist diese
in Radialrichtung kraftschlüssig mit den Längsriefelungen der Welle verbunden, so
dass die Drehbewegung bei freier Verschiebung in Axialrichtung optimal übertragen
werden kann. Für die geeignete Übertragung der Axialkräfte ist der Kragen 26 vorgesehen.
Beim Anziehen der Schraube im Rechtslauf wird die Kugel 10 in der Ausbuchtung 16 der
Erhebung 8 festgesetzt. Da die Kugel 10 an der Innenseite des Kanals 9 durch die Welle
4 und an der Außenseite durch den Schlagwerkkäfig 6, sowie an der Kopfseite 7 der
Nockensteuerhülse 2 ebenfalls durch den Schlagwerkkäfig 6 gehalten wird, kann sie
ihre Position nicht verlassen. Die Kugel 10 dreht sich mit der Nockensteuerhülse 2
mit, eine gleichzeitige Axialverschiebung ist ausgeschlossen. Die Ausbuchtung 16 ist
dabei vorteilhafterweise so ausgeführt, dass die Kugel 10 möglichst kein Spiel besitzt.
[0024] Beim Linkslauf, im Zuge des Lösens der Schraube wird die Kugel 10 immer wieder um
den Umfang der Nockensteuerhülse 2 bewegt. Aus diesem Grunde ist die formmäßig der
Kugel 10 angepaßte Bahn 3 vorgesehen. Durch diese Drehbewegung wird die Kugel 10 über
die flache Seite 14 der Erhebung 8 gedrückt, der Nockensteuerhülse 2 bleibt nur die
Ausweichbewegung Richtung Schraubspindel 5. Um einen runden Lauf der Kugel 10 sicherzustellen,
ist am Ende der flachen Seite 14 der Erhebung 8 eine Abschrägung 17 vorgesehen, durch
die gewährleistet werden soll, dass die hohen in diesem Bereich auftretenden Drücke
nicht zu Materialbeschädigungen führen können.
[0025] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.
1. Schlagschraubergerät (1) mit einem Motor, der über eine Welle (4) eine Drehbewegung
auf eine Schraubspindel (5) überträgt und eine von einem Schlagwerkkäfig (6) umgebene
Nockensteuerhülse (2) zur Steuerung der Schlagbewegung antreibt, wobei sich an der
von der Schraubspindel (5) abgewandten Kopfseite (7) der Nockensteuerhülse (2) eine
über deren Umfang angeordnete Bahn (3) befindet, die in Axialrichtung eine Erhebung
aufweist (8), wodurch die Nockensteuerhülse (2) im Zusammenspiel mit dem gegenüberliegenden
Schlagwerkkäfig (6) einen Kanal (9) für den Umlauf einer Kugel (10) ergebend angeordnet
ist und wobei die Nockensteuerhülse (2) in axial verschiebliche Stifte (12) eingreift,
die durch eine den Schlagmechanismus ausübende Verschiebebewegung eine die Rückkehr
in den Ausgangszustand sicherstellende Feder (13) zusammendrücken,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nockensteuerhülse (2) beim Lauf in die eine Richtung ein Festsetzen der Kugel
(10) ermöglichend und somit bei der Drehbewegung den Schlagmechanismus blockierend
und beim Lauf in die andere Richtung ein Rundumlaufen der Kugel (10) auf der Bahn
(3) bzw. im Kanal (9) ermöglichend und somit bei gleichzeitiger Drehbewegung den Schlagmechanismus
herstellend ausgebildet ist.
2. Schlagschraubergerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nockensteuerhülse (2) an ihrer Kopfseite (7) mindestens eine Erhebung (8)
aufweist, durch welche die Bahn (3) auf einer Seite (14) der Erhebung (8) flach und
gleichmäßig ansteigend und auf der anderen Seite (15) abrupt abfallend und somit den
Verlauf der Bahn (3) unterbrechend ausgebildet ist, wodurch der Kontakt zwischen Kugel
(10) und Bahn (3) kurzzeitig, mit dem Schlagmechanismus einhergehend, unterbrochen
ist.
3. Schlagschraubergerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nockensteuerhülse (2) im abrupt abfallenden Bereich der Erhebung (8) eine
Ausbuchtung (16) aufweist.
4. Schlagschraubergerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausbuchtung (16) formmäßig mit der Kugel (10) korrespondiert.
5. Schlagschraubergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nockensteuerhülse (2) zwischen der flachen Seite (14) und der abrupt abfallenden
Seite (15) eine Abschrägung (17) aufweist.
6. Schlagschraubergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die der Nockensteuerhülse (2) zugeordnete Bahn (3) eine zu der Kugel (10) korrespondierende
Grundform aufweist.
7. Schlagschraubergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Nockensteuerhülse (2) ein mit Ausnehmungen (31) in den Stiften (12) korrespondierender
Kragen (26) zugeordnet ist.
8. Schlagschraubergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Boden (11) des Schlagwerkkäfigs (6) mindestens eine mit der Nockensteuerhülse
(2) einen Kanal (9) für die Kugel (10) ergebende kreislinienförmige Nut (19) vorgesehen
ist, welche im Zusammenspiel mit der Nockensteuerhülse (2) ein Festsetzen der Kugel
(10) ermöglichend ausgebildet ist.
9. Schlagschraubergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor als Pneumatikmotor ausgebildet ist, in dessen Zuluftkanal (28) ein
Entlastungsventil (21) angeordnet ist.
10. Schlagschraubergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umsteuerwelle (23) parallel zur Längsachse (22) und damit zur Schubachse
der schlagenden Teile im Handgriff (24) oder Gehäuse (30) angeordnet ist.