[0001] Die Erfindung betrifft einen Werkzeughalter gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Ein Werkzeughalter der genannten Art ist beispielsweise aus der DE-296 12 795 U1
bekannt. Die Aufnahmehülse dieses Werkzeughalters weist eine Durchtrittsöffnung auf,
deren parallel zur Längsachse der Aufnahmehülse verlaufende Erstreckung im wesentlichen
gleich gross ist wie die parallel dazu gemessene Länge des Verriegelungselementes.
Damit das Verriegelungselement beim Einsetzen eines Werkzeuges in den Werkzeughalter
oder bei der Entnahme des Werkzeuges aus dem Werkzeughalter ungehindert aus der lichten
Weite der Aufnahmeöffnung kippen kann, muss der das Verriegelungselement radial abstützende
Führungsring sowohl beim Einsetzen als auch bei der Entnahme des Werkzeugs entgegen
der Bearbeitungsrichtung in eine das Verriegelungselement freigebende Stellung versetzt
werden. Dies geschieht mit Hilfe der ausserhalb des Bohr- und/oder Meisselgerätes
erfassbaren, entgegen der Bearbeitungsrichtung versetzbaren Betätigungshülse,in welcher
der Führungsring gelagert ist
[0003] Da sich die Betätigungshülse über den Führungsring an einer Druckfeder abstützt,
ist bei jeder Versetzung der Betätigungshülse entgegen der Bearbeitungsrichtung von
der Bedienungsperson eine Kraft aufzubringen, die sich bei häufigem Werkzeugwechsel
auf die Bedienungsperson sehr kräfteraubend und ermüdend auswirkt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Werkzeughalter zu schaffen, in den
ein Werkzeug ohne Betätigung der Betätigungshülse einsetzbar ist und bei dem die Betätigungshülse
mit wenig Kraftaufwand in eine Stellung versetzbar ist, in der das Verriegelungselement
das Werkzeug freigibt.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch einen Werkzeughalter, welcher die im kennzeichnenden
Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale aufweist.
[0006] Bei dem erfindungsgemässen Werkzeughalter ist das Verriegelungselement in der Durchtrittsöffnung
parallel zur Längsachse der Aufnahmehülse versetzbar. Das mit der Betätigungshülse
verbundene Verriegelungselement wird beispielsweise bei einer Entnahme des Werkzeuges
aus dem Werkzeughalter zusammen mit der Betätigungshülse entgegen der Bearbeitungsrichtung
versetzt. Auf diese Weise gelangt das Verriegelungselement aus dem Wirkbereich des
Führungsringes in eine Freigabestellung und ist in dieser um eine senkrecht zur Längsachse
der Aufnahmehülse ausgerichtete Schwenkachse begrenzt nach aussen kippbar, so dass
dieses nicht mehr in die lichte Weite der Aufnahmebohrung bzw. in eine Längsnut des
Werkzeuges ragt.
[0007] Zum Zweck der Verriegelung eines in dem Werkzeughalter eingesetzten Werkzeuges und
zum Zweck der radialen Lagerung des Verriegelungselementes weist vorteilhafterweise
das Verriegelungselement einen in die Durchtrittsöffnung ragenden Verriegelungsbereich
und einen sich entgegen der Bearbeitungsrichtung an den Verriegelungsbereich anschliessenden,
mit der Betätigungshülse in Verbindung stehenden Anschlagbereich auf.
[0008] Damit ein Werkzeug, wenn dieses in den Werkzeughalter eingesetzt wird, das Verriegelungselement
entgegen der Bearbeitungsrichtung in eine Freigabestellung verschieben kann, ist vorteilhafterweise
die grösste, parallel zur Längsachse der Aufnahmehülse verlaufende Länge des Verriegelungsbereiches
geringer, als die parallel zur Längsachse der Aufnahmehülse verlaufende Erstreckung
der Durchtrittsöffnung. Die Länge des Verriegelungsbereiches entspricht zweckmässigerweise
der 0,3- bis 0,8 -fachen Erstreckung der Durchtrittsöffnung.
[0009] Zum Schutze des Verriegelungselementes und des in Bearbeitungsrichtung weisenden
Endbereiches der Längsnut des Werkzeuges gegen irgendwelche Beschädigungen bei Leerschlägen
des Gerätes stützt sich vorteilhafterweise der Führungsring in Bearbeitungsrichtung
an einem beispielsweise ringförmigen, elastischen Dämpfungselement ab. Die von einem
Schlagwerk über das Einsteckende des Werkzeuges auf das Verriegelungselement einwirkenden
axialen Schläge in Bearbeitungsrichtung werden mit Hilfe des elastischen Dämpfungselementes
gedämpft.
[0010] Damit das in den Werkzeughalter eingesetzte Werkzeug schnell und einfach gegenüber
dem Werkzeughalter ausgerichtet werden kann, sind am Werkzeug vorzugsweise zwei einander
diametral gegenüberliegende Längsnuten (21) vorgesehen.
[0011] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel wiedergibt
näher erläutert.
[0012] Der in der Verriegelungsstellung dargestellte Werkzeughalter ist Teil eines nicht
näher dargestellten Meisselgerätes und weist eine Aufnahmehülse 1 mit einer zentralen
Aufnahmebohrung 11 auf, in die das Einsteckende eines Bohr- oder Meisselwerkzeuges
2 ragt. Die Aufnahmehülse 1 ist mit zwei einander diametral gegenüberliegenden Durchtrittsöffnungen
12 versehen, die sich parallel zur Längsachse der Aufnahmehülse 1 erstrecken. Die
Aufnahmehülse 1 ist umgeben von einem Anschlagring 3 und einem sich entgegen der Bearbeitungsrichtung
an den Anschlagring 3 anschliessenden, elastischen Dämpfungsring 4 sowie einem Führungsring
5. Der Anschlagring 3 ist zumindest in Bearbeitungsrichtung axial fest angeordnet.
Der Führungsring 5 wirkt mit zwei einander diametral gegenüberliegenden Verriegelungselementen
6 zusammen und hält diese mit einer radial nach innen gerichteten Anschlagfläche 51
in einer Verriegelungsstellung in der sie die Durchtrittsöffnungen 12 der Aufnahmehülse
1 durchsetzen und in zwei einander diametral gegenüberliegende, axial geschlossene
Längsnuten 21 des Werkzeuges 2 ragen. Jedes Verriegelungselement 6 setzt sich zusammen
aus einem bearbeitungsseitigen Verriegelungsbereich 61 mit der Länge L1 und einem
daran anschliessenden Anschlagbereich 62. Da die Länge L1 des Verriegelungsbereiches
61 geringer ist als die Länge der axial geschlossenen Längsnut 21 im Werkzeug 2 ist
dieses in der Verriegelungsstellung des Werkzeughalters axial begrenzt versetzbar.
Die Länge L1 des Verriegelungsbereiches 61 entspricht ungefähr der 0,5-fachen Erstreckung
L2 der Durchtrittsöffnung 12.
[0013] Jedes Verriegelungselement 6 steht mit einer sich entgegen der Bearbeitungsrichtung
daran anschliessenden Betätigungshülse 7 in Verbindung und ist um eine senkrecht zur
Längsachse der Aufnahmehülse 1 ausgerichtete Schwenkachse S gegenüber der Betätigungshülse
7 kippbar. Um das Verriegelungselement 6 aus dem Wirkbereich der Anschlagfläche 51
des Führungsringes 5 in eine Freigabestellung bringen zu können, ist die Betätigungshülse
7 gegen die Kraft einer Feder 8 entgegen der Bearbeitungsrichtung versetzbar.
[0014] Im bearbeitungsseitigen Endbereich der Aufnahmehülse 1 ist eine sich über den Anschlagring
3, des Dämpfungsringes 4, den Führungsring 5 und die Verriegelungselemente 6 erstreckende
Abdeckhülse 9 mit zwei Sicherungsringen 13 gegenüber der Aufnahmehülse 1 axial festgelegt.
[0015] Beim Einsetzen eines Werkzeuges 2 in den Werkzeughalter werden die Verriegelungselemente
6 und die Betätigungshülse 7 vom Einsteckende entgegen der Bearbeitungsrichtung aus
dem Wirkbereich des Führungsringes 5 verschoben, damit die Verriegelungselemente 6
in eine Freigabestellung kippen und das weitere Einschieben des Werkzeuges 2 ermöglichen.
Sobald die Verriegelungselemente 6 in Überdeckung mit der axial geschlossenen Längsnut
21 kommen, drückt die federbelastete Betätigungshülse 7 die Verriegelungselemente
6 in Richtung Führungsring 5. Dieser Führungsring 5 und die Verriegelungselemente
6 weisen miteinander zusammenwirkende schräge Führungsflächen 52, 63 auf, die ein
gezieltes, radiales Versetzen der Verriegelungselemente 6 in die Verriegelungsstellung
bewirken. Ein Einsetzen des Werkzeuges 2 in den Werkzeughalter, ohne dass die Betätigungshülse
7 betätigt werden muss, ist somit möglich.
1. Werkzeughalter für Bohr- und/oder Meisselgeräte mit einer der Aufnahme eines Werkzeuges
(2) dienenden Aufnahmehülse (1) die wenigstens eine Durchtrittsöffnung (12) aufweist,
mit einer die Aufnahmehülse (1) umgebenden, entgegen der Bearbeitungsrichtung gegen
die Kraft einer Feder (8) versetzbaren Betätigungshülse (7), mit wenigstens einem
begrenzt um eine senkrecht zur Längsachse der Aufnahmehülse (1) ausgerichtete Schwenkachse
(S) kippbaren Verriegelungselement (6), das die Durchtrittsöffnung (12) wenigstens
teilweise durchsetzt und in der Verriegelungsstellung in die lichte Weite der Aufnahmehülse
(1) ragt, mit einem die Aufnahmehülse (1) umgebenden Führungsring (5) der in der Verriegelungsstellung
wenigstens einen Teil des Verriegelungselementes (6) übergreift und dadurch das Verriegelungselement
(6) am Kippen in eine Freigabestellung hindert, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (6) kippbar mit der Betätigungshülse (7) in Verbindung
steht.
2. Werkzeughalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement
(6) einen in die Durchtrittsöffnung (12) ragenden Verriegelungsbereich (61) und einen
sich entgegen der Bearbeitungsrichtung an den Verriegelungsbereich (61) anschliessenden,
mit der Betätigungshülse (7) in Verbindung stehenden Verbindungsbereich (62) aufweist.
3. Werkzeughalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die grösste, parallel
zur Längsachse der Aufnahmehülse (1) verlaufende Länge (L1) des Verriegelungsbereiches
(61) geringer ist, als die parallel zur Längsachse der Aufnahmehülse (1) verlaufende
Erstreckung (L2) der Durchtrittsöffnung (12).
4. Werkzeughalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (L1) des Verriegelungsbereiches
(61) der 0,3- bis 0,8-fachen Erstreckung (L2) der Durchtrittsöffnung (12) entspricht.
5. Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich
der Führungsring (5) in Bearbeitungsrichtung an einem elastischen Dämpfungselement
(4) abstützt.
6. Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei
einander diametral gegenüberliegende Verriegelungselemente (6) vorgesehen sind.