(19)
(11) EP 0 976 552 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.02.2000  Patentblatt  2000/05

(21) Anmeldenummer: 99108038.3

(22) Anmeldetag:  23.04.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B41F 13/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.07.1998 DE 19833113

(71) Anmelder: INA WÄLZLAGER SCHAEFFLER KG
91072 Herzogenaurach (DE)

(72) Erfinder:
  • Lunz, Erich
    91475 Lonnerstadt (DE)
  • Kölbl, Bernd
    91413 Neustadt/Aisch (DE)

   


(54) Lagerung für einen Zylinder in einer Druckmaschine


(57) Eine Lagerung für einen Zylinder (1) in einer Druckmaschine weist erfindungsgemäß einen an dem Zylinder (1) befestigten und von diesem radial abstehenden Hebel (13) auf, über welchen der Zylinder (1) von einem ortsfest angeordneten Servomotor (6) in Umfangsrichtung verstellbar ist. Diese Anordnung ermöglicht es, bei einem verstellbaren Zylinder in einer Druckmaschine auf hydraulische oder pneumatische Arbeitszylinder gänzlich zu verzichten.




Beschreibung

Gebiet der Erfindung



[0001] Die Erfindung betrifft eine Lagerung für einen Zylinder in einer Druckmaschine, wie Platten- und Gummizylinder, der dort so verstellt werden kann, daß er eine Bewegung in Richtung einer Radialkomponente ausführt.

Hintergrund der Erfindung



[0002] Zur Verstellung von Maschinenbauteilen sind aus dem Dokument EP 0 492 102 A1 bei einer Lagerung für einen Druckwerkzylinder hydraulisch oder pneumatisch wirkende Arbeitszylinder bekannt, mit welchen Hebel bewegt werden. Hier besteht also der Nachteil, daß eine hydraulische oder pneumatische Steuerung erforderlich ist.

Zusammenfassung der Erfindung



[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung für einen verstellbaren Zylinder in einer Druckmaschine zu schaffen, welche es ermöglicht, auf hydraulische oder pneumatische Arbeitszylinder völlig zu verzichten.

[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Zylinder erfindungsgemäß durch einen an dem Zylinder befestigten und von diesem radial abstehenden Hebel gelöst, über welchen der Zylinder von einem ortsfest angeordneten Servomotor in Umfangsrichtung verstellbar ist. Dabei kann die der Druckanstellung des Zylinders dienende Bewegung des Hebels von einer reinen Linearbewegung verursacht werden. Gleichzeitig wird eine ortsfeste Anordnung des Servomotors ermöglicht, der beispielsweise als elektrischer Stellmotor ausgeführt sein kann. Die dann reinen Linearhubbewegungen können mit spielfrei wälzgelagerten Maschinenbauteilen durchgeführt werden.

[0005] Der Hebel kann an dem Zylinder, welchen er verstellen soll, angeschraubt sein und der Servomotor kann an einer Gehäusewand eines Maschinengestells befestigt, beispielsweise ebenfalls angeschraubt sein.

[0006] Der Zylinder kann über Exzenterlager in Gehäusewänden des Maschinengestells drehbar gelagert sein, wobei ein Exzenterlager jeweils einen in der zugehörigen Gehäusewand gehaltenen Außenring mit konzentrischer Bohrung und einen darin angeordneten, an dem Zylinder befestigten Innenring mit exzentrischer Bohrung aufweist.

[0007] Die Abtriebswelle des Servomotors kann als Gewindespindel eines Wälzschraubtriebes ausgeführt sein, dessen Mutter von einem auf den Hebel des Zylinders in dessen Umfangsrichtung einwirkenden Laufwagen einer Linearführung gehalten ist.

[0008] Die Linearführung kann als Laufrollenführung mit einer Führungsschiene, die an einer der Gehäusewände befestigt ist, und vier an dem Laufwagen gelagerten, längs der Führungsschiene abrollbaren Laufrollen ausgebildet sein.

[0009] An dem Laufwagen können parallel zur Querrichtung der Führungsschiene in einem Abstand hintereinander zwei an einem gemeinsamen, von dem Hebel gehaltenen Zapfen gelagerte Stützrollen angeordnet sein, die sich an dem Laufwagen in dessen einer Fahrtrichtung unmittelbar und in dessen anderer Fahrtrichtung über ein verstellbares Klemmstück abstützen. Dabei kann in dem Laufwagen eine auf das Klemmstück einwirkende Zustellschraube angeordnet sein.

Kurze Beschreibung der Zeichnung



[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Figur 1
eine Verstellvorrichtung mit einem verschwenkbaren Hebel für eine Druckwalze in stirnseitiger Ansicht mit teilweisem Schnitt;
Figur 2
die Verstelleinrichtung in einem Schnitt gemäß Linie II-II der Figur 1;
Figur 3
die Verstelleinrichtung mit dem in die rechtsseitige Endposition verschwenkten Hebel;
Figur 4
die Verstelleinrichtung mit dem in die linksseitige Endposition verschwenkten Hebel;
Figur 5
die Verstelleinrichtung in der Draufsicht;
Figur 6
die Verstelleinrichtung gemäß Figur 5, wobei der Zylinder in die vordere axiale Endposition verstellt ist;
Figur 7
die Verstelleinrichtung gemäß Figur 5, wobei der Zylinder in die hintere axiale Endposition verstellt ist.

Ausführliche Beschreibung der Zeichnung



[0011] Ein Zylinder 1, der beispielsweise als Druckwalze wirkt, ist in Gehäusewänden eines Maschinengestells einer Druckmaschine über Exzenterlager drehbar gelagert. Davon sind in Figur 2 ein Außenring 2 mit konzentrischer Bohrung und ein Innenring 3 mit exzentrischer Bohrung erkennbar. Dieses Exzenterlager befindet sich in der Gehäusewand 4. Es ist als Wälzlager ausgeführt und ermöglicht außer der Verschwenkung des Zylinders 1 um eine Achse, die zu seiner Längsachse 5 parallel verläuft, auch dessen Verschiebung in axialer Richtung. Für die Verschwenkung des Zylinders 1 ist ein Servomotor 6 vorgesehen, der als elektrischer Stellmotor ausgebildet und auf einer an der Gehäusewand 4 angeschraubten Konsole 7 befestigt ist. Die Läuferwelle des Servomotors 6 ist am abtriebsseitigen Ende als Gewindespindel 8 eines Wälzschraubtriebes ausgeführt. Sie wird von einer Mutter 9 dieses Wälzschraubtriebes umgeben, die an dem Laufwagen 10 einer Linearführung befestigt ist. Eine Führungsschiene 11 der Linearführung wird ebenfalls von der Konsole 7 getragen. An ihr ist der Laufwagen 10 längsverschieblich abgestützt.

[0012] Durch ein Verschwenken der Druckwalze bzw. des Zylinders 1 in den Exzenterlagern kann deren radialer Abstand zu einer benachbarten Druckwalze variiert werden. Dazu dient als Antrieb der Servomotor 6, er ist mit einer Haltebremse ausgestattet. Die Linearführung mit dem Laufwagen 10 und der darin befestigten Mutter 9 des Wälzschraubtriebes nimmt die Kräfte und Momente der Mutter 9 auf. Sie ist eine Laufrollenführung mit vier Laufrollen 12, die sich längs der Führungsschiene 11 abwälzen können und den Laufwagen 10 tragen.

[0013] An einem Ende des Zylinders 1 ist ein Hebel 13 befestigt, der radial von dem Zylinder absteht und an seinem von dem Zylinder abgewandten Ende einen Zapfen 14 trägt, an welchem zwei Stützrollen 15 und 16 zu beiden Seiten des Hebels 13 drehbar gelagert sind. Eine der beiden Stützrollen 15 stützt sich innerhalb einer Ausnehmung des Laufwagens 10 in einer Längsrichtung der Führungsschiene 11 unmittelbar am Laufwagen 10 ab. Die andere Stützrolle 16 stützt sich in der entgegengesetzten Längsrichtung der Führungsschiene 11 an einem Klemmstück 17 ab, welches innerhalb des Laufwagens axial verschiebbar angeordnet ist und in dessen Ausnehmung hineinragt. Zur Verstellung des Klemmstückes 17 dient eine Zustellschraube 18, die in eine Gewindebohrung des Laufwagens 10 eingeschraubt ist, dort stirnseitig mit dem Klemmstück 17 in Berührung steht und mit einer aufgeschraubten Mutter 19 an dem Laufwagen gekontert ist. Durch Verdrehen der Zustellschraube 18 können die beiden Stützrollen 15 und 16 spielfrei vorgespannt werden.

[0014] Durch Verfahren des Laufwagens 10 längs der Führungsschiene 11 der Linearführung werden die Stützrollen 15 und 16 zwischen zwei Endpositionen der Druckanstellung verschoben. Dabei bleibt die Anbindung der Stützrollen 15 und 16 an dem Laufwagen 10 spielfrei, da der Abstand zwischen den beiden Klemmflächen, der dem Durchmesser der Stützrollen 15 und 16 entspricht, konstant bleibt. Da sich die Stützrollen auf einer Kreisbahn um die Mittelachse des Außenringes 2 des zugehörigen Exzenterlagers bewegen, muß die zusätzliche Hubbewegung der Stützrollen 15 und 16 ausgeglichen werden. Dies erfolgt dadurch, daß die Stützrollen auf den Klemmflächen des Laufwagens 10 und des Klemmstückes 17 nach oben bzw. nach unten abrollen können.

[0015] Da der als Druckwalze wirkende Zylinder 1 auch in axialer Richtung verschiebbar sein soll, müssen die Stützrollen 15 und 16 in dieser Richtung ebenfalls frei beweglich sein. Dies wird dadurch ermöglicht, daß die Stützrollenaußenringe auf den Klemmflächen zwischen zwei Endpositionen der Axialverstellung gleiten können, wie es aus den Figuren 6 und 7 erkennbar ist.

Bezugszahlenliste



[0016] 
1
Zylinder
2
Außenring
3
Innenring
4
Gehäusewand 5 Längsachse
6
Servomotor
7
Konsole
8
Gewindespindel
9
Mutter
10
Laufwagen
11
Führungsschiene
12
Laufrolle
13
Hebel
14
Zapfen
15
Stützrolle
16
Stützrolle
17
Klemmstück
18
Zustellschraube
19
Mutter



Ansprüche

1. Lagerung für einen Zylinder (1) in einer Druckmaschine, gekennzeichnet durch einen an dem Zylinder (1) befestigten und von diesem radial abstehenden Hebel (13), über welchen der Zylinder (1) von einem ortsfest angeordneten Servomotor (6) in Umfangsrichtung verstellbar ist.
 
2. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (13) an dem Zylinder (1) angeschraubt ist.
 
3. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (1) über Exzenterlager in Gehäusewänden (4) eines Maschinengestells drehbar gelagert ist, wobei ein Exzenterlager jeweils einen in der zugehörigen Gehäusewand (4) gehaltenen Außenring (2) mit konzentrischer Bohrung und einen darin angeordneten, an dem Zylinder (1) befestigten Innenring (3) mit exzentrischer Bohrung aufweist.
 
4. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Servomotor (6) an einer der Gehäusewände (4) befestigt ist.
 
5. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtriebswelle des Servomotors (6) als Gewindespindel (8) eines Wälzschraubtriebes ausgeführt ist, dessen Mutter (9) von einem auf den Hebel (13) des Zylinders (1) in dessen Umfangsrichtung einwirkenden Laufwagen (10) einer Linearführung gehalten ist.
 
6. Lagerung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearführung als Laufrollenführung mit einer Führungsschiene (11) und vier an dem Laufwagen (10) gelagerten, längs der Führungsschiene (11) abrollbaren Laufrollen (12) ausgebildet ist, wobei die Führungsschiene (11) an einer der Gehäusewände (4) befestigt ist.
 
7. Lagerung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Laufwagen (10) parallel zur Querrichtung der Führungsschiene (11) in einem Abstand hintereinander zwei Stützrollen (15, 16) angeordnet sind, die an einem gemeinsamen, von dem Hebel (13) gehaltenen Zapfen (14) gelagert sind, wobei eine Stützrolle (15) an dem Laufwagen (10) in dessen einer Fahrtrichtung unmittelbar und die andere Stützrolle (16) in der anderen Fahrtrichtung des Laufwagens (10) über ein verstellbares Klemmstück (17) an dem Laufwagen (10) abgestützt ist.
 
8. Lagerung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Laufwagen (10) eine auf das Klemmstück (17) einwirkende Zustellschraube (18) angeordnet ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht