[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Übergabe der Hinterkante
eines Bogens in einer Wendeeinrichtung einer Bogenrotationsdruckmaschine.
[0002] Zum beidseitigen Bedrucken von bogenförmigem Material in einer Bogenrotationsdruckmaschine
im Schön- und Widerdruckbetrieb ist es erforderlich, den Bogen nach dem Bedrucken
der Bogenoberseite durch eine Wendeeinrichtung zu wenden, um den Bogen anschließend
auf der Bogenrückseite bedrucken zu können.
[0003] Aus der DE-OS 24 51 987 ist eine Wendeeinrichtung bekannt, bei der im Schön- und
Widerdruckbetrieb die Hinterkante eines aufeinem Gegendruckzylinder geführten Bogens
durch einen aus der Peripherie eines nachgeordneten bogenführenden Zylinders herausschwenkbaren
Sauggreifer ergriffen und vor dem Passieren der Übergabezentralen zwischen den beiden
Zylindern in die Peripherie des nachgeordneten bogenführenden Zylinders geführt wird.
In der Peripherie des nachgeordneten bogenführenden Zylinders wird die Bogenhinterkante
dann einer weiteren Greifereinrichtung übergeben, welch letztere die Bogenhinterkante
an eine dritte Greifereinrichtung übergibt, die ebenfalls innerhalb der Peripherie
verschwenkbar angeordnet ist. Um eine zu Registerfehlern führende Relativbewegung
zwischen der Bogenhinterkante und den noch auf dem Gegendruckzylinder haftenden Bogenteilen
entgegenzutreten, wird der Sauggreifer beim Einfahren desselben in die Peripherie
des nachgeordneten bogenführenden Zylinders auf einer Trochoidenbahn geführt. Aufgrund
der im Inneren der Peripherie erfolgenden Übergabe der Bogenhinterkante sowie der
Komplexität der verwendeten Getriebe ist mit der beschriebenen Wendeeinrichtung eine
passerhaltige Übergabe, insbesondere bei hohen Fortdruckgeschwindigkeiten, nicht möglich.
Weiterhin neigen bei der beschriebenen Vorrichtung die Bogen, insbesondere bei größeren
Papiergewichten, fliehkraftbedingt in ihrem von den Sauggreifern vom Druckzylinder
abgehobenen hinteren Teil zu einer Bauschen-Bildung, die einer passergerechten Übernahme
durch die nachfolgenden Greifereinrichtungen zusätzlich entgegensteht.
[0004] Die DE-PS 38 29 626 C2 beschreibt eine Bogenrotationsdruckmaschine mit einer Wendeeinrichtung,
bei der im Schön- und Widerdruckbetrieb die Bogenhinterkante durch einen aus der Peripherie
eines nachgeordneten bogenführenden Zylinders herausschwenkbaren Sauggreifer vom vorgeordneten
Gegendruckzylinder abgehoben wird. Beim Zurückfahren des Sauggreifers unter die Peripherie
des nachgeordneten bogenführenden Zylinders wird die Bewegung des Sauggreifers in
der Weise durch ein Getriebe gesteuert, das die Bogen entgegen der Drehrichtung des
nachgeordneten bogenführenden Zylinders gestrafft werden.
[0005] Aufgrund der Übergabe der Bogenhinterkante durch die Sauggreifer innerhalb der Peripherie
des nachgeordneten bogenführenden Zylinders entstehen bei den Vorrichtungen nach der
DE-PS 38 29 626 C2 sowie der DE-OS 24 51 987 zwischen den Bogen und den im Inneren
angeordneten Greifereinrichtungen vergleichsweise große Relativbewegungen, die bei
einer fehlenden Nachführung der verwendeten Greifer und Sauger beispielsweise zu einem
sogenannten
Rupfen" führen können, da der die Bogenvorderkante haltende Greifer noch geschlossen
ist, welches wiederum gravierende Passerproblemen nach sich zieht. Weiterhin kann
es aufgrund eines ungleichen Greiferschlusses, bzw. einer ungleichen Greiferöffnung,
wie sie häufig zwischen der Antriebsseite und der Bedienerseite einer Bogenrotationsdruckmaschine
aufgrund der Elastizität der Greiferwellen auftritt, zu einem zeitlich versetzten
Rupfen" zwischen der Antriebsseite und der Bedienerseite kommen. Die Ursachen für
den unterschiedlichen Greiferschluß sind dynamisch bedingt und werden zum Beispiel
durch unterschiedliche Greiferwellentorsion, Drehzahlunterschiede etc. hervorgerufen.
Darüber hinaus können insbesondere bei dicken Bedruckstoffen Passerfehler verursachende
Verspannungen der Bogen auftreten. Diese sind darauf zurückzuführen, daß der gemeinsame
Greiferschluß zwischen dem Öffnen des Vorderkantengreifers des Gegendruckzylinders
und dem Schließen des Hinterkantengreifers, welcher in der Regel im Bereich von ca.
1-2 Maschinenwinkelgraden liegt, in Folge der erhöhten Dicke der Bedruckstoffe weiter
vergrößert wird.
[0006] Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Übergabe der Hinterkante eines bedruckten Bogens in einer Wendeeinrichtung einer
Bogenrotationsdruckmaschine zu schaffen, welches bzw. welche die Nachteile des Standes
der Technik vermeidet und eine passerhaltige und registergenaue Übergabe der Bogenhinterkante
auch bei hohen Fortdruckgeschwindigkeiten sowie bei der Verarbeitung von großen Bedruckstoffstärken
sicherstellt.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1,2,3 oder 11
gelöst.
[0008] Es ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung von Vorteil, daß ein Getriebe für die
Bewegung des Abnahmemittels, z. B. Sauggreifer eingespart werden kann.
[0009] In vorteilhafter Ausgestaltung erfolgt das Lösen der Bogenhinterkante durch den Einsatz
von Blasluft, die mittels Blasdüsen unter die Hinterkante des Bogens gerichtet ist.
Alternativ oder unterstützend können in dem bogentransportierenden Zylinder, z. B.
Druckzylinder Blasluftöffnungen vorgesehen sein, die die Hinterkante vom Zylinder
abheben. Um die Hinterkante auf einer definierten Bogenbahn zu führen ist es vorgesehen,
eine Bogenleiteinrichtung anzuordnen, an der sich die Bogenhinterkante anlegt. Eingriffsöffnungen
sind über die axiale Länge der Bogenleiteinrichtung verteilt vorgesehen, durch welche
ein Bogenübernahmegreifer der Wendetrommel hindurchgreifen kann, um die Bogenhinterkante
zu erfassen. In vorteilhafter Ausgestaltung kann eine Greiferauflage des Bogenübernahmegreifers
mit Saugöffnungen versehen sein, die eine Relativbewegung der Bogenhintekante vor
dem festen Greiferschluß zulassen.
[0010] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung anhand von Beispielen
beschrieben.
[0012] Die Figur zeigt eine schematische Darstellung eines vorgeordneten bogenführenden
Zylinders und eines nachgeordneten bogenführenden Zylinders einer Wendeeinrichtung
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Übergabe der Hinterkante des auf dem vorgeordneten
bogenführenden Zylinders geführten Bogens.
[0013] Wie in der Figur dargestellt ist, umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zur Übergabe
der Hinterkante 2 eines auf einem vorgeordneten bogenführenden Zylinder 4 geführten
Bogens 6 an einen nachgeordneten bogenführenden Zylinder 8 einer Wendeeinrichtung
10, Bogenabhebemittel 12 sowie eine am nachgeordneten bogenführenden Zylinder angeordnete
Greifereinrichtung 14. Die Bogenabhebemittel 12 bestehen erfindungsgemäß aus mindestens
einer, vorzugsweise einer Anzahl von über die axiale Länge und/oder Umfangsrichtung
des vorgeordneten Zylinders, z. B. Druckzylinder 4 verteilt angeordneten Blasdüsen
16, die auf den Zylinder 4 zum Unterblasen der Hinterkante 2 ausgerichtet sind. Die
Blasdüsen 16 sind im Bereich bis zu ca. 90° vor der Linie 27 angeordnet. Die Blasdüsen
16 sind in Abhängigkeit der zu verarbeitenden Papierstärke zur Änderung der Blasrichtung
verstellbar gelagert. Zusätzlich ist Blasluftdruck und die Blasluftmenge einstellbar.
Eine Bogenleiteinrichtung 17, z. B. in Form eines Bogenleitblechs, ist in einem Meinen
Abstand zur Peripherie des vorgeordneten Zylinders 4 angebracht und definiert eine
Bewegungsbahn für die Hinterkante 2 des Bogens 6, die sich nach dem Abheben der Bogenhinterkante
2 vom Druckzylinder 4 an die Bogenleiteinrichtung 17 anlegt. Die Bogenleiteinrichtung
17 weist über die axiale Länge verteilt eine Anzahl von Eingriffsöffnungen 18 auf,
durch welche die Greifereinrichtung 14 hindurchgreifen kann, um die Bogenhinterkante
2 zu erfassen.
[0014] Im wesentlichen gleichzeitig mit dem Abheben der Bogenhinterkante 2 durch die Blaseinrichtung
12 wird die Bogengreifereinrichtung 14 aus der Peripherie des nachgeordneten bogenführenden
Zylinders 8 herausgefahren. In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die Greifereinrichtung 14 durch ein nicht dargestelltes Kurvengetriebe um eine Drehachse
20 verschwenkt. Die Greifereinrichtung 14 wird im wesentlichen durch eine Anzahl von
Greiferfingern 21 und damit zusammenwirkenden Greiferauflagen 22 gebildet.
[0015] Die aus der Peripherie des nachgeordneten bogenführenden Zylinders 8 herausgefahrene
Greiferauflage 22 übernimmt von der Leiteinrichtung 17 die Hinterkante 2 des Bogens
6 außerhalb der Peripherie des nachgeordneten bogenführenden Zylinders 8. Hierbei
weist die Greiferauflage im Bereich der Übernahme der Bogenhinterkante 2 einen Abstand
zum Zylinder 4 auf, der in etwa dem Abstand der Leiteinrichtung 17 entspricht. Durch
diese Maßnahme wird die Bogenhinterkante 2 sanft von der Leiteinrichtung 17 an die
Greiferauflage 22 übergeben. Das Übernehmen der Bogenhinterkante 2 durch die Greiferauflage
22 erfolgt dabei vorzugsweise auf oder im Bereich einer zwischen den Peripherien der
Zylinder 4, 8 verlaufenden Linie, die senkrecht zu der die Drehzentren der Zylinder
4, 8 verbindenden gedachten Linie 27 angeordnet ist. Aus Gründen der Vereinfachung
wird diese Linie nachfolgend als Tangentenlinie bezeichnet, obgleich sie sich genaugenommen
im Zentrum des zwischen den beiden Oberflächen der Zylinder 4 und 8 gebildeten Spalts
befindet, welcher beispielsweise eine Spaltbreite von mehreren1/10 mm aufweisen kann.
Während der Übergabe der Bogenhinterkante 2 an die Greiferauflage 22 befindet sich
diese bezüglich des nachgeordneten Zylinders 8 vorzugsweise in Ruhe.
[0016] Es wird vorgeschlagen, die Bogenhinterkante 2 mittels der Greifereinrichtung 14 zunächst
nur mit einem kleinen Schließdruck zu beaufschlagen, so daß die Bogenhinterkante 2
eine Relativbewegung gegenüber der Greiferauflage 22 ausführen kann. Durch diese Maßnahme
wird ein Straffen des Bogens 6 erreicht. Nach dem Straffen des Bogens 6 wird die Greifereinrichtung
14 fest geschlossen und übergibt darauffolgend den Bogen zug-und stauchfrei an den
nachgeordneten Zangengreifer 10.
[0017] Alternativ oder unterstützend zum vorgeschlagenen geringen Schließdruck kann es vorgesehen
sein, die Greiferauflage mit Saugöffnungen 28 zu versehen, die den Bogen 6 mit Unterdruck
halten, der jedoch so eingestellt ist, daß eine Relativbewegung beim Straffen des
Bogens 6 zugelassen wird, bevor die Greifereinrichtung 14 fest geschlossen wird.
[0018] Die Greifereinrichtung 14 wird nach dem Ergreifen der Bogenhinterkante 2 und der
Freigabe der Bogenvorderkante in der Weise um die Achse 20 zurückverschwenkt, daß
die die Bogenhinterkante 2 haltende Bogengreifereinrichtung 14 vor dem Passieren der
Linie 27 in die Peripherie des nachgeordneten bogenführenden Zylinders 8 zurückgefahren
wird.
[0019] Die Greifereinrichtung 14 übergibt die Bogenhinterkante 2 anschließend an die Greifereinrichtung
10, die beispielsweise als eine innerhalb der Peripherie des nachgeordneten bogenführenden
Zylinders 8 angeordnete verschwenkbare Zangengreifereinrichtung 10 ausgebildet sein
kann. Die weitere Greifereinrichtung 10 kann ferner abgewinkelte Bogenhalteflächen
33,34 aufweisen, und wird bei einer Weiterdrehung der Zylinder 4, 8 vorzugsweise derart
verschwenkt, daß die Bogenhinterkante 2 nach dem Verschwenken unmittelbar im Bereich
der Peripherie des nachgeordneten bogenführenden Zylinders 8 verläuft. Hierdurch kann
die Bogenhinterkante 2 des gewendeten Bogens 6 anschließend in bekannter Weise einer
nicht dargestellten herkömmlichen Greifereinrichtung eines weiteren nachgeordneten
bogenführenden Zylinders, beispielsweise eines Gegendruckzylinders in einem nachgeordneten
Druckwerk übergeben werden.
[0020] Zur Unterstützung des Abhebens der Bogenhinterkante 2 vom vorgeordneten Zylinder
4 kann dieser im Bereich der Bogenhinterkante mit einer Anzahl von kleinen Blas- und
Saugöffnungen 23 versehen sein, die das Abheben der Bogenhinterkante 2 verursachen
bzw. die Blasdüsen 12 unterstützen, wobei je nach Formatlänge des Bogens die jeweils
im Bereich der Bogenhinterkante angeordneten Blas- und Saugöffnungen 23 mit Blasluft
und die übrigen mit Saugluft beaufschlagt werden können. Durch diese Maßnahme wird
gewährleistet, daß nur ein gezielter Hinterkantenbereich des Bogens 6 vom Zylinder
4 abhebt, um sich mit der Hinterkante 2 an dem Leitblech 17 anzulegen.
[0021] Sofern der Zylinder 4 als Druckzylinder ausgebildet ist, ist es vorgesehen, die Blas-
und Saugöffnungen 23 mittels eines luftdurchlässigen Aufzugs 24, z. B. einer poröse
Folie aus Kunststoff oder Metall abzudecken.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0022]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Hinterkante
- 3
- 4
- Zylinder
- 5
- 6
- Bogen
- 7
- 8
- Zylinder
- 9
- 10
- Wendeeinrichtung
- 11
- 12
- Bogenabhebemittel
- 13
- 14
- Greifereinrichtung
- 15
- 16
- Blasdüsen
- 17
- Bogenleiteinrichtung
- 18
- Eingriffsöffnungen
- 19
- 20
- Drehachse
- 21
- Greiferfinger
- 22
- Greiferauflage
- 23
- Blas-/ Saugöffnungen
- 24
- Aufzug
- 25
- 26
- 27
- Linie
- 28
- Saugöffnungen
- 29
- 30
- 31
- 32
- 33
- Bogenhalteflächen
- 34
- Bogenhalteflächen
1. Vorrichtung zur Übergabe der Hinterkante (2) eines auf einem vorgeordneten bogenführenden
Zylinder (4) geführten Bogens (6) an einen nachgeordneten bogenführenden Zylinder
(8) einer Wendeeinrichtung(1) in einer Bogenrotationsdruckmaschine, mit mindestens
einem
Abhebemittel (12;23) zum Abheben der Bogenhinterkante (2) vom vorgeordneten
bogenführenden Zylinder (4) sowie mit einer am nachgeordneten bogenführenden Zylinder
(8) angeordneten Greifereinrichtung (14), welche eine aus der Peripherie des nachgeordneten
bogenführenden Zylinders (8) herausfahrbare Greiferauflage (22) aufweist, die die
Bogenhinterkante (2) von den Abhebemitteln (12) außerhalb der Peripherie übernimmt
und nach der Übernahme in die Peripherie zurückgefahren wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abhebemittel (12) mindestens eine stationär angeordnete, einstellbare Blasdüse
ist, die auf den Zylinder (4) zum Unterblasen der Hinterkante (2) des Bogens (6) gerichtet
ist.
2. Vorrichtung zur Übergabe der Hinterkante (2) eines aufeinem vorgeordneten bogenführenden
Zylinder (4) geführten Bogens (6) an einen nachgeordneten bogenführenden Zylinder
(8) einer Wendeeinrichtung(10) in einer Bogenrotationsdruckmaschine, mit mindestens
einem
Abhebemittel (12;23) zum Abheben der Bogenhinterkante (2) vom vorgeordneten bogenführenden
Zylinder (4) sowie mit einer am nachgeordneten bogenführenden Zylinder (8) angeordneten
Greifereinrichtung (14), welche eine aus der Peripherie des nachgeordneten bogenführenden
Zylinders (8) herausfahrbare Greiferauflage (22) aufweist, die die Bogenhinterkante
(2) von den Abhebemitteln (12) außerhalb der Peripherie übernimmt und nach der Übernahme
in die Peripherie zurückgefahren wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abhebemittel (12) aus einer Anzahl von im vorgeordneten Zylinder (4) angeordneten
Blasdüsen (23) besteht, die den Bogen (6) an der Hinterkante (2) unterblasen.
3. Vorrichtung zur Übergabe der Hinterkante (2) eines aufeinem vorgeordneten bogenführenden
Zylinder (4) geführten Bogens (6) an einen nachgeordneten bogenführenden Zylinder
(8) einer Wendeeinrichtung(10) in einer Bogenrotationsdruckmaschine, mit mindestens
einem
Abhebemittel (12;23) zum Abheben der Bogenhinterkante (2) vom vorgeordneten bogenführenden
Zylinder (4) sowie mit einer am nachgeordneten bogenführenden Zylinder (8) angeordneten
Greifereinrichtung (14), welche eine aus der Peripherie des nachgeordneten bogenführenden
Zylinders (8) herausfahrbare Greiferauflage (22) aufweist, die die Bogenhinterkante
(2) von den Abhebemitteln (12) außerhalb der Peripherie übernimmt und nach der Übernahme
in die Peripherie zurückgefahren wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abhebemittel (12) mindestens eine stationär angeordnete Blasdüse ist, die
auf den Zylinder (4) zum Unterblasen der Hinterkante (2) des Bogens (6) gerichtet
ist und eine Anzahl von Blasdüsen (23) im vorgeordneten Zylinder (4) vorgesehen sind,
die den Bogen zusätzlich an der Hinterkante (2) unterblasen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Bogenübernahmestelle durch die Greifereinrichtung (14) ein Bogenleitelement
(17) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bogenleitelement (17) einen Abstand zur Peripherie des vorgeordneten Zylinders
(4) aufweist, der dem Abstand der Greiferauflage (22) zum Zylinder (4) im Übergabebereich
der Bogenhinterkante (2) entspricht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bogenleitelement (17) Eingriffsöffnungen (18) aufweist, durch welche hindurch
die Greifereinrichtungen (14) des nachgeordneten Zylinders (8) hindurchgreifen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Greifereinrichtung (14) aus einer Greiferauflage (22) und einem Greiferfinger
(21) besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Greiferauflage (22) Saugdüsen (28) zum Halten der Bogenhinterkante (2) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugkraft der Saugdüsen (28) derart einstellbar ist, daß die Bogenhinterkante
(2) eine Relativbewegung gegenüber der Greiferauflage (22) durchführen kann.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinder (4) ein Druckzylinder ist, daß der Druckzylinder einen Aufzug (24)
aufweist, der mindestens im Bereich der Blas- und Saugöffnungen (23) luftdurchlässig
ausgebildet ist.
11. Verfahren zur Übergabe der Hinterkante eines auf einem vorgeordneten bogenführenden
Zylinder geführten Bogens an eine die Bogenhinterkante übernehmende, Greiferauflagen
aufweisende Greifereinrichtung eines nachgeordneten bogenführenden Zylinders in einer
Wendeeinrichtung einer Bogenrotationsdruckmaschine,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- Abheben der Bogenhinterkante (2) vom vorgeordneten bogenführenden Zylinder (4) durch
Blaseinrichtungen (12;23),
- Führen der Bogenhinterkante (2) durch eine Leiteinrichtung (17)
- Herausfahren der Bogengreiferauflagen (22) der Greifereinrichtung (14) aus der Peripherie
des nachgeordneten bogenführenden Zylinders (8),
- Übernehmen und Halten der Bogenhinterkante von der Leiteinrichtung (17) außerhalb
der Peripherie durch die Bogengreiferauflagen (22),
- Straffen des Bogens vor dem festen Greiferschluß der Greifereinrichtung (14) und
daraufhin
- Zurückfahren der Bogengreiferauflagen (22) in die Peripherie des nachgeordneten
bogenführenden Zylinders mit anschließender Übergabe der Bogenhinterkante (2) aus
dem festen Greiferschluß der Greifereinrichtung (14) in den festen Greiferschluß der
Wendeeinrichtung (10).