[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Transportvorrichtung, insbesondere
auf eine Transportvorrichtung zum Transportieren von Signaturen zu einer Bearbeitungsstation,
die sich auf einer sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegenden Sattelkette eines
Sammelhefters bewegen.
[0002] Bei der Produktion von gebundenen Druckprodukten, wie z. B. Büchern, Periodika, Zeitschriften
usw., kommen bekannterweise Transport- und Zusammentrag vorrichtungen zum Einsatz.
Nach dem Zusammentragen der einzelnen Bogen oder Signaturen auf einer Zusammentraganlage
müssen die zusammengetragenen Bündel über eine Transportvorrichtung weiteren Bearbeitungsstationen
zugeführt werden, z. B. einem Trimmer oder einer Heftstation.
[0003] In einer bekannten Transportvorrichtung, die zusammengetragene Signaturen, sog. Buchblöcke,
von einer Sattelkette an eine Bearbeitungsstation, z. B eine Heftstation, übergibt,
werden die Signaturen der Heftstation über eine Pendelanordnung zugeführt. Das Signaturenbündel
wird von der Pendelanordnung ergriffen, zu der Heftstation bewegt und dort losgelassen.
Die Pendelanordnung bewegt sich daraufhin wieder zurück und ergreift das folgende
Signaturenbündel, um es der Heftstation zuzuführen, während gleichzeitig das zuvor
an die Heftstation übergebene und inzwischen geheftete Bündel wieder ergriffen und
dem Ausleger zugeführt wird. Eine Übergabevorrichtung und eine Heftmaschine dieser
Bauart sind in US 3,317,026 beschrieben.
[0004] Die bekannten Transportsysteme für Sammelhefter umfassen ein sogenanntes Pendelgreifersystem
mit in einer Reihe angeordneten Greifern, die im geschlossenen Zustand gegen die Außenseite
des Buches drücken. Diese Greifer sind mit einer Gegendrucksrange auf der Innenseite
des Buches in einer Weise verbunden, daß eine Hälfte des Buches zwischen den Greifern
und der Gegendrucksrange gehalten wird. Die Greifer öffnen sich, übergeben das Buch
an die Heftstation und bewegen sich wieder zurück in den geschlossenen Zustand. Die
Greifer schließen sich um sich auf der Sattelkette mit konstanter Geschwindigkeit
bewegende Bücher, wenn sie sich wieder vorwärts in Bewegung setzen. Auf diese Weise
werden die Bücher von der Sattelkette weg beschleunigt und in einer Heftposition angehalten.
Die gesamte Greifer- und Gegendruckstangen-Anordnung ist auf einer linearen Gleitfläche
angeordnet und wird von einem Kurbeitrieb vor und zurück bewegt.
[0005] Bei dieser Anordnung muß jedoch eine relativ große Masse hin- und herbewegt werden,
wozu starke Stützrahmen und ein geschmiertes Gleitsystem erforderlich sind. Wird die
Anordnung von einem Kurbeltrieb angetrieben, so können die Geschwindigkeiten nur schwer
angepaßt werden, da eine Kurbel nur einfache harmonische Bewegungen ausführen kann.
Da die Greifer- und Gegendruckstangen-Anordnung ferner nur die eine Seite des Buches
kontaktieren kann, ist die höhere Geschwindigkeit an der anderen Seite des Buches
nicht kontrolliert, wodurch die Gefahr besteht, daß sich der Buchrücken bei schnellem
Abbremsen von dem Sattel bewegt, wodurch das Buch nicht mehr exakt mittig geheftet
wird.
[0006] Demgemäß besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein neues und verbessertes
Verfahren und eine neue und verbesserte Vorrichtung zum Transportieren von Signaturen
von einer sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegenden Kette zu einer Bearbeitungsstation
zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung und ein Verfahren gemäß den Merkmalen der
unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0008] Eine Vielzahl von zusammengetragenen Signaturen, die übereinander auf einer sich
mit konstanter Geschwindigkeit bewegenden Sattelkette angeordnet sind, bewegt sich
auf einen Übergabepunkt zu, an dem das Signaturenbündel an die Bearbeitungsstation
übergeben werden soll. An dieser Stelle übernimmt die Transportvorrichtung das Signaturenbündel
und bewegt es von der sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegenden Sattelkette zu
der Bearbeitungsstation. Die Transportvorrichtung ist der Sattelkette nachgeordnet
und wird unabhängig von der Sattelkette angetrieben. Sie umfaßt eine zweite sich bewegende
Transportkette, die mit einem vorgegebenen Geschwindigkeitsprofil angetrieben wird
und sich mit variabler Geschwindigkeit bewegen kann. Darüber hinaus umfaßt die Transportvorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung vorzugsweise Vorrichtungen, welche die Signaturenbündel
in vorgegebenen Positionen auf der Transportkette halten. Zu dem Zeitpunkt der Übergabe
eines Signaturenbündels von der sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegenden Sattelkette
an die sich mit variabler Geschwindigkeit bewegende zweite Kette bewegt sich die zweite
Kette mit derselben Geschwindigkeit wie die Sattelkette. Das Signaturenbündel wird
unmittelbar nach dem vollständigen Passieren des Übergabepunkts von dazu vorgesehenen
Vorrichtungen in vorgegebenen Positionen auf der Sattelkette gehalten, die zumindest
bis zur Beendigung des Bearbeitungsvorgangs auf das Signaturenbündel einwirken. Danach
wird die Transportkette gemäß einem vorgegebenen Geschwindigkeitsprofil beschleunigt,
so daß das Signaturenbündel von der sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegenden
Sattelkette weg zu der Bearbeitungsstation, z. B. einer Heftstation, transportiert
wird. Rechtzeitig vor dem Erreichen der Bearbeitungsstation wird die Transportkette
verlangsamt und schließlich in einer zum Bearbeiten der Signatur, z. B. zum Heften,
geeigneten Position angehalten. Nach Beendigung des Bearbeitungsvorgangs wird die
Transportkette wiederum beschleunigt, so daß das Signaturenbündel zu einer weiteren
Bearbeitungsstation oder an einen Übergabepunkt transportiert wird, an dem es an eine
weitere oder letzte Bearbeitungsstation oder an eine weitere Transportvorrichtung
übergeben wird. Während des gesamten Vorgangs, d. h. auch während der Bearbeitung,
wird das Signaturenbündel von dafür vorgesehenen Vorrichtungen in der vorgegebenen
Position auf der Transportkette gehalten.
[0009] Eine Anordnung aus einer ersten, sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegenden Sattelkette
zum Zusammentragen der Signaturen, die in eine zweite, sich mit variabler Geschwindigkeit
bewegende Transportkette übergeht, ermöglicht eine Beschleunigung der Signaturen weg
von der ersten, sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegenden Kette. Dabei kann mittels
einer an die zweite Kette gekoppelten Antriebs- und Steuervorrichtung problemlos eine
Anpassung des Geschwindigkeitsprofils der zweiten Transportkette an unterschiedliche
Betriebsbedingungen erfolgen. Die zweite Transportkette wird über die Antriebs- und
Steuervorrichtung angetrieben, die darüber hinaus auch das Geschwindigkeitsprofil
steuert. Die Vorrichtungen, welche die Signaturenbündel in vorgegebenen Positionen
auf der zweiten Kette halten, gewährleisten, daß sich die Position der Signaturenbündel
auf der sich bewegenden Sattelkette während des Transports und während des Bearbeitungsvorgangs
in der Bearbeitungsstation nicht ändert. Dies ermöglicht eine hohe Geschwindigkeit
und eine schnelle Beschleunigung der Transportkette sowie eine hohe Bearbeitungsgeschwindigkeit
in der Bearbeitungsstation.
[0010] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der nachfolgend
dargestellten Figuren sowie deren Beschreibungen.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines möglichen Geschwindigkeitsprofils einer erfindungsgemäßen
Transportkette;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung;
- Fig. 3
- eine auszugsweise, schematische Darstellung des Übergangs von der Sattelkette zu der
zweiten Transportkette in einer Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 4a
- eine perspektivische Darstellung eines Greiferelements;
- Fig. 4b
- eine auszugsweise, schematische Darstellung des Übergangs von der Sattelkette zu der
zweiten Transportkette in einer Ausführungsform der Erfindung, in der eines der in
Fig. 4a gezeigten Greiferelemente eingesetzt wird;
- Fig. 5
- eine auszugsweise, schematische Darstellung des Übergangs von der ersten Sattelkette
zu der zweiten Transportkette in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung; und
- Fig. 6
- eine auszugsweise, schematische Darstellung des Übergangs von der Sattelkette zu der
zweiten Transportkette in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
[0012] Fig. 1 zeigt ein mögliches Geschwindigkeitsprofil einer Transportvorrichtung gemäß
der vorliegenden Erfindung, wie sie in Fig. 2 schematisch gezeigt ist. Die horizontale
Achse gibt in beliebigen Einheiten die Zeit an, die vertikale Achse ebenfalls in beliebigen
Einheiten die Geschwindigkeit. Eine Bearbeitungsperiode nimmt die Zeit von t
0 bis t
5 in Anspruch. Zum Zeitpunkt t
0 ist die Geschwindigkeit der Transportkette 20 gleich Null, wobei die Transportkette
20 sich unmittelbar zu diesem Zeitpunkt in Bewegung setzt, so daß ihre Geschwindigkeit
bis zu einem Wert v
c zum Zeitpunkt t
1 ansteigt, wobei v
c die Geschwindigkeit der sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegenden Sattelkette
10 ist. Innerhalb des Zeitraums von t
1 bis t
2 bewegt sich die Transportkette 20 mit konstanter Geschwindigkeit v
c. Ein zusammengetragenes Signaturenbündel 12 auf der sich mit der gleichen Geschwindigkeit
bewegenden Sattelkette 10 wird zu dem Übergabepunkt P geführt, wo es an die Transportkette
20 übergeben wird, die sich zu diesem Zeitpunkt mit derselben Geschwindigkeit v
c wie die Sattelkette 10 bewegt. Zum Zeitpunkt t
2 hat die Hinterkante des Signaturenbündels den Übergabepunkt P überschritten, und
die Transportkette 20 wird beschleunigt, bis sie zum Zeitpunkt t
3 ihre Höchstgeschwindigkeit v
m erreicht hat. Zwischen t
3 und t
4 wird die Transportkette 20 wieder abgebremst, bis die Signaturen zum Zeitpunkt t
4 eine Heftstation erreicht haben, an der die Transportkette 20 angehalten wird. Von
t
4 bis t
5 findet der Bearbeitungsvorgang, z. B. das Heften, statt, wonach das Signaturenbündel
zum Zeitpunkt t
5 von der Bearbeitungsstation weg transportiert wird. t
5 entspricht t
0, da zum Zeitpunkt t
5 das Geschwindigkeitsprofil wieder von vorne beginnt.
[0013] In Fig. 2 ist eine sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegende Sattelkette 10 gezeigt,
auf der ein Signaturenbündel 12 sich mit konstanter Geschwindigkeit in die Richtung
des Pfeils A bewegt, indem die Hinterkante des Signaturenbündels 12 von einem auf
der Sattelkette 10 angeordneten Mitnehmer 22 vorwärts geschoben wird. Der Mitnehmer
22 schiebt das Signaturenbündel 12 in die Richtung des Übergabepunktes P, wo sich
die Sattelkette 10 zusammen mit dem Mitnehmer 22 nach unten bewegt, so daß der Mitnehmer
22 nicht mehr auf das Signaturenbündel 12 wirkt und das Signaturenbündel 12 nun nicht
mehr von der Sattelkette 10 bewegt wird.
[0014] Das Signaturenbündel 12 hat nun eine Position unmittelbar nach dem Übergabepunkt
P erreicht, die durch die Position des Signaturenbündels 14 repräsentiert wird. Zu
diesem Zeitpunkt wird das Signaturenbündel 14 an Vorrichtungen 24 übergeben, welche
die Signaturen 14 in vorgegebenen Positionen auf der Transportkette 20 halten, wie
im folgenden näher erläutert wird. Das Signaturenbündel 14 wird dann mit der variablen
Geschwindigkeit der Transportkette 20 auf dieser transportiert und dabei von Haltevorrichtungen
24, die sie während des gesamten Transports nicht loslassen, in vorgegebenen Positionen
gehalten. Auf diese Weise wird das Signaturenbündel 14 an die Heftstation 30 übergeben,
wo es sich in einer Position befindet, die durch das Signaturenbündel 16 angezeigt
ist. Während des Heftvorgangs wirken die Haltevorrichtungen 24, welche die Signaturen
in einer vorgegebenen Position halten, vorzugsweise weiterhin auf das Signaturenbündel.
Nach Beendigung des Heftvorgangs wird das Signaturenbündel 14 gemäß dem Geschwindigkeitsprofil
der Transportkette 20 vorwärts in eine Position bewegt, die durch das Signaturenbündel
18 angezeigt ist und in der das Signaturenbündel zum Transport an weitere Bearbeitungsstationen
an eine andere Transportvorrichtung übergeben wird.
[0015] An dem in Fig. 3 gezeigten Übergabepunkt P wird ein Signaturenbündel 12, das sich
mit konstanter Geschwindigkeit auf der Sattelkette 10 bewegt, an die sich gemäß einem
Geschwindigkeitsprofil bewegende zweite Transportkette 20 übergeben. Auf der Kette
10 wirkt ein Mitnehmer 22 auf die Hinterkante des Signaturenbündels. Da dieser Mitnehmer
22 an der Sattelkette 10 befestigt ist, wird das Signaturenbündel 12 so lange mit
der konstanten Geschwindigkeit v
c der Sattelkette 10 vorwärts bewegt, bis sich die Sattelkette 10 über die Walzen 26,
28 nach unten bewegt, so daß die Mitnehmer 22 nicht länger auf das Signaturenbündel
12 einwirken. Zu diesem Zeitpunkt wird das Signaturenbündel 12 an die zweite, sich
mit einem Geschwindigkeitsprofil bewegende Transportkette 20 übergeben. An dem Übergabepunkt
P wird die Transportkette 20 über die Walze 32 geführt. Auf der sich mit variabler
Geschwindigkeit bewegenden Kette 20 sind Greifer 24 angeordnet, welche auf die Hinterkante
des Signaturenbündels wirken und diese in einer gewünschten Position auf der Transportkette
20 festklemmen. Am Übergabepunkt P bewegt sich ein Signaturenbündel, das die von dem
Signaturenbündel 12 angezeigte Position erreicht hat, mit konstanter Geschwindigkeit
v
c. Zu dem Zeitpunkt, zu dem das Signaturenbündel 12 an die Transportkette 20 übergeben
wird, bewegt sich diese vorzugsweise mit derselben Geschwindigkeit v
c wie die Sattelkette 10. Einer der auf der Transportkette 20 angeordneten Greifer
24 wirkt auf die Hinterkante des übergebenen Signaturenbündels 12, so daß die Vorwärtsbewegung
des Signaturenbündels 12 an dem Übergabepunkt nicht unterbrochen wird, sondern das
Signaturenbündel 12 im wesentlichen mit der konstanten Geschwindigkeit v
c der Sattelkette 10 von dieser an die sich mit variabler Geschwindigkeit bewegende
Transportkette 20 übergeben wird. Hat das Signaturenbündel 12 den Übergabepunkt P
passiert und z. B. die von der Signatur 14 angezeigte Position erreicht, so wird es
auf der Transportkette 20 von der Sattelkette 10 weg beschleunigt, indem die Transportkette
20 gemäß dem in Fig. 1 beispielhaft gezeigten Geschwindigkeitsprofil beschleunigt
wird.
[0016] Fig. 4a zeigt einen Greifer 40 und einen Öffnungs- und Schließmechanismus. Der in
Fig. 4a gezeigte Greifer 40 ist so auf der Transportkette 20 angeordnet, daß er die
Signaturen 14 greifen kann und während des gesamten Transports in einer vorgegebenen
Position auf der Transportkette 20 hält. Der Greifer 40 umfaßt eine Seitenplatte 42,
mittels derer der Greifer 40 an der Transportkette 20 befestigt wird. Die Seitenplatte
42 ist an einer U-förmigen Halterung 44 befestigt, die eine obere Öffnung 46 und eine
von einer Platte 49 bedeckte untere Öffnung 48 aufweist. Ein durch die obere Öffnung
46 und die untere Öffnung 48 verlaufender Greiferhaken 50 ist an eine auf ihn wirkende
Feder 52 gekoppelt, die eine nach unten bzw. in die Richtung der unteren Öffnung 48
gerichtete Kraft auf den Haken 50 ausübt. In dieser Position befindet sich der Greifer
40 in einem sogenannten
geschlossenen" Zustand, in dem er ein Signaturenbündel halten kann. Durch Einwirken
auf den Haken 50, insbesondere auf das durch die untere Öffnung 48 verlaufende untere
Ende des Hakens 50, kann der Greifer 40 in einen
geöffneten" Zustand gebracht werden.
[0017] In Fig. 4b sind drei Positionen 41, 43, 45 eines auf der (nicht gezeigten) Transportkette
20 angeordneten Greifers 40 gezeigt. Ein Signaturenbündel 14, das gerade den Übergabepunkt
P passiert hat und demgemäß an die Transportkette 20 übergeben wurde, befindet sich
unmittelbar vor dem sich nähernden Greifer 40, der sich zu diesem Zeitpunkt in Position
41 befindet und sich mit etwas höherer Geschwindigkeit als das Signaturenbündel 14
bewegt. Nach weiterer Bewegung der Transportkette 20 erreicht der Greifer 40 die Position
43, in der ein vorzugsweise mit der Transportkette 20 verbundenes Kurvenprofil 54
auf das untere, durch die untere Öffnung 48 der Halterung 44 verlaufende Ende des
Hakens 50 zu wirken beginnt und diesen aufgrund seiner Form nach oben drückt, so daß
der Haken 50 sich durch die obere Öffnung 46 und die untere Öffnung 48 bewegt und
eine geöffnete Position einnimmt, in welcher der Greifer 40 das Signaturenbündel 14
ergreifen kann. Dabei wird die Feder 52 des Greifers 40 zusammengedrückt und übt eine
nach unten gerichtete Kraft auf den Haken 50 aus, da sie direkt oder über die Platte
49 mit dem Haken 50 gekoppelt ist. Da das Signaturenbündel, das mit konstanter Geschwindigkeit
v
c von der Sattelkette 10 an die Transportkette 20 übergeben wurde, zu diesem Zeitpunkt
nicht angetrieben wird, bewegt sich der Greifer 40 mit etwas höherer Geschwindigkeit
als das Signaturenbündel 14. Demgemäß verringert sich der Abstand zwischen dem Greifer
40 und dem Signaturenbündel 14, bis der Greifer 40 auf die Hinterkante des Signaturenbündels
14 einwirken kann.
[0018] Aufgrund der Form des Kurvenprofils 54 wird dessen Einwirkung auf das untere Ende
des Hakens 50 nach weiterer Bewegung des Greifers 40 beendet. Gleichzeitig löst sich
die Spannung der Feder 52, so daß sich der Haken 50 nach unten bewegt, bis er das
Signaturenbündel 14 festklemmt, wie in Position 45 gezeigt ist. Von diesem Moment
an kontaktiert der Greifer 40 das Signaturenbündel 14, so daß sich das Signaturenbündel
14 und der Greifer 40 mit derselben Geschwindigkeit bewegen.
[0019] Der Transportkette ist ein Kurvenprofil 54 zugeordnet, das auf die Greifer 40 einwirken
kann. Die Greifer 40, die sich mit der Geschwindigkeit der Transportkette 20 bewegen,
können somit geöffnet und geschlossen werden, so daß das Signaturenbündel 14 ergriffen
und während des Transport- und Bearbeitungsvorgangs in einer vorgegebenen Position
gehalten werden kann. Die gleiche oben beschriebene Öffnungs- und Schließvorrichtung
kann benutzt werden, wenn das Signaturenbündel von der Transportkette weg transportiert
werden soll.
[0020] Wie in Fig. 5 gezeigt ist, können die Vorrichtungen, die das Signaturenbündel in
einer vorgegebenen Position auf der Transportkette 20 halten, auch Bandvorrichtungen
34 umfassen. Anstelle der in Fig. 3 und 4 gezeigten, an der Transportkette 20 befestigten
Greifer 40 werden hierzu seitlich entlang der Sattelkette 20 in einem Abstand zueinander
Bandvorrichtungen 34 angeordnet, so daß die Signaturenbündel 14 zwischen den Bandvorrichtungen
34 und der Transportkette 20 festgeklemmt werden können. Die Bandvorrichtungen 34
bewegen sich im wesentlichen mit demselben Geschwindigkeitsprofil wie die Transportkette
20. Damit wird eine zwischen der Transportkette 20 und den Bandvorrichtungen 34 festgeklemmte
Signatur 14 mit dem Geschwindigkeitsprofil der Kette 20 bewegt.
[0021] Darüber hinaus können die Bandvorrichtungen 34 durch eine Vielzahl von an mindestens
einer Seite der Transportkette 20 angeordneten, mit demselben Geschwindigkeitsprofil
wie die Kette 20 angetriebenen Walzen ersetzt werden. Sowohl die Bandvorrichtungen
als auch die Walzen können entweder auf einer oder auf beiden Seiten der Transportkette
angeordnet sein und auf das Signaturenbündel 14 wirken, um es während des Transport-und
Bearbeitungsvorgangs in vorgegebenen Positionen auf der Transportkette 20 zu halten.
[0022] In einer weiteren, in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform der Erfindung sind die Vorrichtungen,
welche die Signaturen in vorgegebenen Positionen auf der Transportkette 20 halten,
seitlich an der Transportkette 20 angeordnet und wirken auf die Signaturen 14, indem
mindestens auf eine Seite des Signaturenbündels ein Blasluftstrom gerichtet ist. Dazu
sind auf mindestens einer Seite der Transportkette 20 Blasvorrichtungen 38 angeordnet,
die z. B. einzelne Düsen oder Luftröhren mit Luftdüsen umfassen können, die einen
Blasluftstrom auf die sich auf der Transportkette bewegenden Signaturenbündel 14 richten.
Der auf das Signaturenbündel 14 gerichtete Luftstrom übt Druck auf das Signaturenbündel
14 aus, so daß das Signaturenbündel 14 gegen die Transportkette 20 gedrückt wird und
sich demgemäß mit dem Geschwindigkeitsprofil der Transportkette 20 bewegt. Der Abstand
der Blasvorrichtungen ist so gewählt, daß vorzugsweise ein konstanter Luftstrom auf
die sich auf der Transportkette bewegenden Signaturen gerichtet ist. Der Blasluftstrom
kann bei Bedarf auch vermindert, verstärkt, zu-oder abgeschaltet werden, so daß der
Andruck den jeweiligen Erfordernissen entsprechend geregelt werden kann.
[0023] Zusätzlich zu den in Fig. 5 und 6 gezeigten Vorrichtungen, welche die Signaturen
in vorgegebenen Positionen halten, können auf der Transportkette 20 Mitnehmer 36 angeordnet
sein, um den Kontakt zwischen dem Signaturenbündel und der Transportkette 20 und das
Transportverhalten zu verbessern.
[0024] Je nach den auf der Transportkette 20 zu transportierenden Signaturen ist es ebenso
möglich, auf der Transportkette 20 befestigte Mitnehmer 36 als einzige Vorrichtungen
vorzusehen, welche die Signaturen in engem Kontakt zu der Transportkette 20 halten.
Alternativ können auch die Greifer 40 zusätzlich zu den Bandvorrichtungen 34, den
Walzen oder den Blasvorrichtungen 38 eingesetzt werden. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ist es auch möglich, mehrere verschiedene Andruckvorrichtungen 32, 34, 38,
40 miteinander zu kombinieren.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0025]
- 10
- erste Transportkette (Sattelkette)
- 12
- Signatur vor dem Übergabepunkt
- 14
- Signatur nach der Übergabepunkt
- 16
- Signatur an der Bearbeitungsstation
- 18
- Signatur nach der Bearbeitungsstation
- 20
- zweite Transportkette
- 22
- Mitnehmer
- 24
- Haltevorrichtung
- 26
- Walze
- 28
- Walze
- 30
- Heftstation
- 32
- Walze
- 34
- Bandvorrichtung
- 36
- Mitnehmer
- 38
- Blasvorrichtung
- 40
- Greifer
- 41
- Greiferposition
- 42
- Seitenplatte
- 43
- Greiferposition
- 44
- Halterung
- 45
- Greiferposition
- 46
- obere Öffnung
- 48
- untere Öffnung
- 49
- Platte
- 50
- Haken
- 52
- Feder
- 54
- Kurvenprofil
- P
- Übergabepunkt
1. Vorrichtung zum Transportieren von sich mit konstanter Geschwindigkeit auf einer ersten
Transportkette (10) bewegenden Signaturenbündeln (12, 14, 16, 18) zu einer Bearbeitungsstation,
gekennzeichnet durch
eine sich mit variabler Geschwindigkeit bewegende zweite Transportkette (20), sowie
Vorrichtungen (24, 34, 36, 38, 40), welche die
Signaturenbündel (12, 14, 16, 18) in vorgegebenen Positionen auf der Transportkette
(20) halten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Transportkette (10) in die zweite Transportkette (20) übergeht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtungen (24), welche die Signaturenbündel (12, 14, 16, 18) in vorgegebenen
Positionen halten, an der Transportkette befestigte Greiferelemente (40) umfassen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung weiterhin ein Kurvenprofil (54) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kurvenprofil (54) auf die Greiferelemente (40) wirkt, um diese zu öffnen und
zu schließen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtungen, welche die Signaturenbündel (12, 14, 16, 18) in vorgegebenen
Positionen halten, Bandvorrichtungen (34) umfassen, welche die Signaturenbündel (12,
14, 16, 18) in Kontakt zu der Transportkette (20) halten, wobei die Bandvorrichtungen
(34) an mindestens einer Seite der Transportkette (20) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtungen, welche die Signaturenbündel (12, 14, 16, 18) in vorgegebenen
Positionen halten, Walzen umfassen, welche die Signaturenbündel (12, 14, 16, 18) in
Kontakt zu der Transportkette (20) halten, wobei die Walzen an mindestens einer Seite
der Transportkette (20) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtungen, welche die Signaturenbündel (12, 14, 16, 18) in vorgegebenen
Positionen auf der Transportkette (20) halten, Blasvorrichtungen (38) umfassen, die
so angeordnet sind, daß ein aus den Blasvorrichtungen (38) austretender Blasluftstrom
auf die sich auf der Transportkette (20) bewegenden Signaturenbündel (12, 14, 16,
18) gerichtet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blasvorrichtungen (38) Düsen umfassen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtungen, welche die Signaturenbündel (12, 14, 16, 18) in vorgegebenen
Positionen auf der Transportkette (20) halten, Mitnehmer (36) umfassen.
11. Verfahren zum Transportieren von sich mit konstanter Geschwindigkeit auf einer Transportkette
(10) bewegenden Signaturenbündeln (12, 14, 16, 18) zu einer Bearbeitungsstation,
gekennzeichnet durch,
die folgenden Schritte:
• Zuführen eines Signaturenbündels (12, 14, 16, 18) von einer ersten Transportkette
(10) zu einem Übergabepunkt (P) mit konstanter Geschwindigkeit,
• Übergabe des Signaturenbündels (12, 14, 16, 18) von der sich mit konstanter Geschwindigkeit
bewegenden ersten Transportkette (10) an eine sich mit variabler Geschwindigkeit bewegende
zweite Transportkette (20),
• Einwirken auf das Signaturenbündel (12, 14, 16, 18), um das Signaturenbündel (12,
14, 16, 18) in einer bestimmten Position auf der zweiten Transportkette (20) zu halten,
und
• Bewegen des Signaturenbündels (12, 14, 16, 18) zu der Bearbeitungsstation mit der
zweiten Transportkette (20) gemäß einem Geschwindigkeitsprofil.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtungen (24, 34, 36, 38, 40), welche die Signaturenbündel (12, 14, 16,
18) in vorgegebenen Positionen halten, auf das Signaturenbündel (12, 14, 16, 18) wirken
und sich mit im wesentlichen demselben Geschwindigkeitsprofil bewegen wie die Transportkette
(20).
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der Übergabe der Signaturen (12, 14, 16, 18) von der ersten Transportkette
(10) an die zweite Transportkette (20) die erste (10) und zweite (20) Transportkette
sich im wesentlichen mit derselben Geschwindigkeit bewegen.
14. Sammelhefter mit einer Signaturenförderanlage, auf der eine Vielzahl von Signaturen
transportiert und zusammengetragen werden,
gekennzeichnet durch
eine Transportvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.