[0001] Die Erfindung betrifft eine frontal beschickbare Wäschebehandlungsmaschine mit einer
Tür und einer Türverriegelungsvorrichtung, der ein Betätigungselement zum Entriegeln
der Tür zugeordnet ist.
[0002] Wäschebehandlungsmaschinen wie beispielsweise Waschmaschinen, Wäschetrockner oder
Waschtrockner weisen eine Tür beziehungsweise ein Bullauge auf, durch das die zu behandelnde
Wäsche in die Maschine gegeben und daraus entnommen wird. Diese Tür ist in der Regel
kleiner als die Wand der Wäschebehandlungsmaschine, in der sie angeordnet ist, entsprechend
der Größe des Wäschebehandlungsraums im Inneren der Wäschebehandlungsmaschine, zu
dem sie führt. Zum Verschließen der Tür ist üblicherweise eine Verriegelungsvorrichtung
vorgesehen, die ein ungewolltes Öffnen insbesondere in den Betriebsphasen verhindert,
in denen sich u. U. heiße Flüssigkeit im Wäschebehandlungsraum befindet. Zum Öffnen
der Tür ist der Verriegelungsvorrichtung ein Betätigungselement zugeordnet, mit dem
die Tür entriegelt werden kann. Die Tür kann daraufhin beispielsweise mit einem Griff
geöffnet werden.
[0003] Bei frontal beschickbaren Wäschebehandlungsmaschinen, im folgenden Frontlader genannt,
ist die Tür üblicherweise als rundes, durchsichtiges Bullauge ausgeführt und im wesentlichen
mittig in der Frontfläche der Maschine angeordnet.
[0004] Weiterhin besitzen Wäschebehandlungsmaschinen üblicherweise eine Bedienblende, in
der Bedienelemente zum Steuern und Bedienen der Maschine in räumlicher Verbindung
zueinander gemeinsam angeordnet sind. Die Zusammenfassung der Bedienelemente in der
Bedienblende entspricht dem Wunsch nach einer erhöhten Übersichtlichkeit der Maschine
für die Bedienperson. Die Bedienblende selbst ist in der Regel oben an der Wäschebehandlungsmaschine
angeordnet, um den Zugang zu erleichtern. Bei Frontladern ist sie üblicherweise an
der Frontfläche über der Tür angeordnet.
[0005] Das Betätigungselement für die Türverriegelungsvorrichtung allerdings wurde zu Beginn
der technischen Entwicklung von Wäschebehandlungsmaschinen, als die Verriegelungsvorrichtungen
in der Regel rein mechanisch betätigt wurden, ausschließlich an der Tür selbst angeordnet,
wie es auch bei zahlreichen technischen Vorbildern, zum Beispiel, bei Luken oder Verschlußdeckeln
in der Verfahrenstechnik oder bei Gebäudetüren der Fall war. Dabei wurde das Betätigungselement
als Griff ausgeführt, was den Vorteil hatte, daß mit einem derartigen Betätigungselement
die Tür sowohl entriegelt als auch zum Öffnen ergriffen werden konnte. Diese Art von
Betätigungselementen sind aus zahlreichen in- und ausländischen Druckschriften bekannt;
z.B. aus DE-OS 1 164 876, DE 42 16 580 A1, DE 81 22 929 U1, DE-GM 1 651 585, DE-GM
1 692 962, DE-GM 1 694 688, DE-GM 1 721 228, US 2 296 265, US 2 352 362 oder US 2
376 449.
[0006] Getragen unter anderem von dem Wunsch, der Frontfläche von Wäschebehandlungsmaschinen
ein ruhiges und durch Einzelheiten möglichst nicht gestörtes und damit übersichtliches
Bild zu geben, und wegen der fortgeschrittenen elektrischen Bedienungstechnik wurden
im Verlauf der Entwicklung die Betätigungselemente für Verriegelungsvorrichtungen
von diesen entfernt angeordnet.
[0007] So ist aus der DE-AS 1 056 574 eine Wäschebehandlungsmaschine bekannt, bei der das
- zunächst noch mechanische - Betätigungselement von der Verriegelungsvorrichtung
räumlich entfernt im Randbereich der Gehäusewand, in der sich die Tür befindet, angeordnet
und mit der Verriegelungsvorrichtung durch ein im Gehäuse eingekapseltes Übertragungsmittel
verbunden ist. Weiterhin offenbart diese Druckschrift bereits 1954 die Anordnung des
Betätigungselements in räumlicher Verbindung mit anderen Bedienelementen. Dies wurde
insbesondere durch den Einsatz von elektrischen Verriegelungsvorrichtungen ermöglicht,
die durch ein flexibles Kabel mit dem Betätigungselement verbunden werden können.
Das Betätigungselement selbst kann somit an einem nahezu beliebigen Ort einer Wäschebehandlungsmaschine
angeordnet werden. Darüber hinaus kann bei elektrischen Verriegelungsvorrichtungen
als Betätigungselement ein optisch unauffälliger elektrischer Schalter verwendet werden.
[0008] Schließlich ist aus dem DE-GM 1 865 919 auch eine Wäschebehandlungsmaschine bekannt,
bei der die Verriegelungsvorrichtung mechanisch mit einer Trittleiste verbunden ist,
die am weniger beachteten unteren Rand der Frontfläche der Wäschebehandlungsmaschine
angeordnet ist. Der früher übliche und in der Regel optisch auffällige Türgriff konnte
durch diese Maßnahme entfallen, wodurch im Türbereich der Frontfläche weniger Details
angeordnet waren.
[0009] Bis zum heutigen Zeitpunkt ist bei allen bekannten frontal beschickbaren Wäschebehandlungsmaschinen
das Betätigungselement für die Türverriegelungsvorrichtung entweder in Form eines
Griffs an der Tür selbst, wie es schon aus den vorgenannten Druckschriften bekannt
ist, oder von der Tür räumlich entfernt in der Bedienblende zusammen mit anderen Bedienelementen
angeordnet, wie es bereits die DE-AS 1 056 574 offenbart hat. Frontal beschickbare
Wäschebehandlungsmaschinen mit einem Betätigungselement in Form eines Griffes an der
Tür aus jüngerer Zeit sind beispielsweise in dem Katalog "Quelle, Frühjahr/ Sommer
'98" in großer Anzahl dargestellt. Als Beispiele für eine Anordnung des Betätigungselements
in der Bedienblende seien die in dem Prospekt "Constructa, Das Programm '93", Prospektnummer
A19100/C11-L255 beschriebenen Wäschebehandlungsmaschinen genannt, bei denen das Betätigungselement
für die Türverriegelungsvorrichtung rechts unten in der Bedienblende angeordnet und
mit dem Symbol eines stilisierten Bullauges versehen ist.
[0010] Daraus ergibt sich neben einem vorteilhaften Aussehen des Geräts ohne den bekannten
Griff an der Tür eine Zusammenfassung aller Bedienelemente in der Bedienblende.
[0011] Neben einer ansprechenden Gestaltung wird heutzutage allerdings bei vielen Geräten
und insbesondere Wäschebehandlungsmaschinen, die in der Regel von Laien benutzt werden,
zunehmend Ergonomie beziehungsweise Bedienfreundlichkeit gefordert. Dies um so mehr,
als wegen der zunehmenden Ausrüstung von Wäschebehandlungsmaschinen mit Mikroprozessortechnik
die Bedienungsmöglichkeiten immer vielfältiger werden. Die Bedienblenden heutiger
Maschinen weisen in der Regel zahlreiche Bedienelemente einschließlich des Betätigungselements
für die Türverriegelungsvorrichtung auf, die meistens aus Platzgründen oder der Gestaltung
wegen klein sind und deren Funktion erst aus einem zugeordneten Symbol oder einer
Beschriftung hervorgeht.
[0012] Die bekannten Frontlader weisen insbesondere folgende Nachteile auf. Bei einer Anordnung
des Betätigungselements für die Türverriegelungsvorrichtung in der Bedienblende sind
zum Öffnen der Tür zwei Handgriffe an voneinander entfernt liegende Stellen der Wäschebehandlungsmaschine
nötig. Zuerst muß die Bedienperson ihre Hand zum Betätigungselement an der Bedienblende
führen, um die Tür zu entriegeln, und anschließend zur Tür selbst, um sie zu öffnen.
Der Türöffnungsvorgang ist daher umständlich. Ferner geht nur aus den Beschriftungen
oder Symbolen der zahlreichen Bedienelemente hervor, welches zum Entriegeln der Tür
dient. Jedoch sind die Beschriftungen insbesondere wegen der Anzahl der Bedienelemente
und des begrenzten Platzes auf der Bedienblende in der Regel wenig erläuternd und
die Symbole ohne Studium der Bedienungsanleitung häufig unverständlich. Dies erschwert
das Auffinden des richtigen Betätigungselements zum Öffnen der Tür. Weiterhin sind
die bekannten Bedienelemente zum Entriegeln der Tür in der Bedienblende meistens klein
und treten gegenüber den zahlreichen anderen Bedienelementen optisch nicht oder nur
wenig hervor. Dies steht im Mißverhältnis zur Tatsache, daß die Tür zu jeder Inbetriebnahme
der Maschine geöffnet und das entsprechende Bedienelement betätigt werden muß, und
wirkt sich nachteilig auf die Ergonomie aus.
[0013] Frontlader, bei denen das Betätigungselement in Gestalt eines Griffs an der Tür angebracht
ist, weisen insbesondere Nachteile bei der Gestaltung auf, da der Griff wegen seiner
Doppelfunktion sowohl zum Entriegeln als auch zum Öffnen in der Regel größer und gegenüber
der Tür beweglich ausgeführt werden muß und sich optisch störend auswirkt. Außerdem
erfordert diese Anordnung eine aufwendigere Konstruktion des Bullauges, dessen Rahmenoberfläche
beim Montieren des Griffes möglicherweise kratzgefährdet ist.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wäschebehandlungsmaschine der eingangs
genannten Art zu schaffen, das sich vorteilhaft gestalten und bei dem sich die Tür
rasch und unkompliziert mit hohem Maß an Bedienfreundlichkeit öffnen läßt. Außerdem
soll die neue Gestaltung Fertigungsvorteile haben.
[0015] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Betätigungselement an
der Wäschebehandlungsmaschine in unmittelbarer Nähe zur Tür angeordnet ist.
[0016] Auf diese Weise kann die Bedienperson die Tür mit im wesentlichen einem Handgriff
öffnen, ohne umständliche Bewegungen ausführen zu müssen. Die Bedienperson kann dazu
die Hand direkt zum Rand der Tür führen, diese mit dem in deren Nähe angeordneten
Betätigungselement mit dem Daumen oder einem Finger entriegeln und den Türrand zugleich
mit einem anderen Finger erfassen, um die Tür zu öffnen. Durch diese Anordnung des
Betätigungselements ergibt sich auch bereits dessen Funktion auf sinnfällige Weise,
ohne daß es notwendigerweise beschriftet oder mit einem Symbol versehen sein müßte.
Das Auffinden des Betätigungselements wird dadurch wesentlich erleichtert. Ferner
führt dessen Anordnung in der Nähe der Tür anstatt auf der Bedienblende zu einer Verringerung
der Anzahl der dort angeordneten Bedienelemente. Die Bedienblende kann dadurch übersichtlicher
gestaltet werden. Die Montage eines tastenartigen Bedienungselements in der Frontfläche
der Wäschebehandlungsmaschine gefährdet keine Oberfläche am Bullaugenrahmen.
[0017] Durch die vorgenannten Vorteile sowohl in Bezug auf den Türöffnungsvorgang als auch
der Bedienblende wird die Ergonomie der gesamten Wäschebehandlungsmaschine wesentlich
erhöht.
[0018] Das Betätigungselement ist vorteilhafterweise unmittelbar an die Tür angrenzend angeordnet.
Die zum Entriegeln und Öffnen der Tür notwendigen Bewegungen werden so auf ein Minimum
begrenzt und die Funktion des Betätigungselements unmißverständlich zum Ausdruck gebracht.
[0019] Durch eine Anordnung des Betätigungselements im Bereich oberhalb der horizontalen
Mittellinie des Bullauges ergibt sich zusätzlich insbesondere, daß die Bedienperson
zum Entriegeln der Tür nicht so weit nach unten greifen muß. Dies ist besonders bei
Wäschebehandlungsmaschinen von Vorteil, die üblicherweise auf dem Boden aufgestellt
sind.
[0020] Zur weiteren Verbesserung der Bedienbarkeit kann das Betätigungselement im Vergleich
zu normalen Drucktasten zum Einstellen von Programmen an der Bedienblende großflächig
ausgebildet sein. Da die Tür sich in der Regel unterhalb der Bedienblende befindet,
kann die Gefahr bestehen, daß ein unmittelbar unterhalb der Bedienblende angeordnetes
Betätigungselement zum Entriegeln der Tür für eine aufrecht vor dem Gerät stehende
Bedienperson schlechter zu sehen ist als die übrigen Bedienelemente, die weiter oben
auf der Bedienblende angeordnet sind. Durch eine großflächige Ausführung wird die
Bedienbarkeit des Betätigungselementes in jedem Fall verbessert und kann insbesondere
eine möglicherweise verringerte Sichtbarkeit für die Bedienperson ausgeglichen werden.
[0021] Vorteilhafterweise weist die Tür einen Griff auf, beispielsweise in Form einer unauffälligen
Griffmulde in ihrem hinteren Randbereich in unmittelbarer Nähe zum Betätigungselement,
mit der sie nach dem Entriegeln geöffnet werden kann. Nach dem Drücken des Betätigungselements
kann die Bedienperson durch eine kleine Bewegung zum in unmittelbarer Nähe angeordneten
Griff hin die entriegelte Tür öffnen.
[0022] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Darin
ist die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Waschmaschine gezeigt.
[0023] Das runde Bullauge 2 einer Waschmaschine 1 führt zur nicht dargestellten Wäschetrommel
im Inneren der Waschmaschine. Die Waschmaschine 1 weist weiterhin eine Bedienblende
5 auf, die oben in einer Frontfläche 4 angeordnet ist und zahlreiche Bedienelemente
6 für den Betrieb der Waschmaschine 1 enthält, wie beispielsweise Drehschalter 6 für
die Programmwahl und die Schleuderdrehzahl oder Schalter für weitere Zusatzfunktionen.
[0024] Rechts neben dem Bullauge 2 ist auf der Frontfläche 4 ein großflächiges Betätigungselement
3 angeordnet, das einer nicht dargestellten Vorrichtung zum Verriegeln des Bullauges
2 zugeordnet ist.
[0025] Zum Entriegeln der Verriegelungsvorrichtung des Bullauges 2 drückt eine Bedienperson
auf das Betätigungselement 3. Zum Öffnen des Bullauges 2 muß nur noch der Rand des
Bullauges 2 ergriffen und vorgezogen werden. Dies kann dann besonders rasch und einfach
erfolgen, da die Bedienperson zum Entriegeln des Bullauges 2 die Hand ohnehin bereits
zum in der Nähe des Bullauges 2 angeordneten Betätigungselements 3 geführt hat.
[0026] Zwar wäre mit Hilfe von elektrischen Übertragungsmitteln auch eine Anordnung des
Betätigungselementes auf der Bedienblende und damit eine Zusammenfassung sämtlicher
Bedienelemente problemlos möglich. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird aber eine
besonders ergonomische und bedienfreundliche Wäschebehandlungsmaschine geschaffen.
1. Frontal beschickbare Wäschebehandlungsmaschine (1) mit einer Bedienblende (5), mit
einer Tür (2) und einer Türverriegelungsvorrichtung, der ein Betätigungselement (3)
zum Entriegeln der Tür (2) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement (3) an der Wäschebehandlungsmaschine (1) außerhalb der
Bedienblende (5) in unmittelbarer Nähe zur Tür (2) angeordnet ist.
2. Wäschebehandlungsmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement
(3) unmittelbar an die Tür (2) angrenzend angeordnet ist.
3. Wäschebehandlungsmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Betätigungselement (3) im oberen Türbereich angeordnet ist.
4. Wäschebehandlungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (3) im Vergleich zu Drucktasten zum Einstellen von Programmen
großflächig ist.
5. Wäschebehandlungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tür (2) einen Griff aufweist, mit dem sie nach dem Entriegeln geöffnet werden
kann und der in unmittelbarer Nähe zum Betätigungselement (3) an der Tür (2) angeordnet
ist.
6. Wäschebehandlungsmaschine (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff
als Griffmulde ausgeführt ist und im Randbereich der Tür (2) angeordnet ist.