[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum hydraulischen Setzen
oder Pressen von Dielen im Tiefbau, umfassend eine im wesentlichen rechtwinklige Rahmenkonstruktion
aus Längs- und Querträgern, mit der Rahmenkonstruktion verbundene, sich im wesentlichen
senkrecht nach oben erstreckende Säulen, wobei die Säulen an den Rahmenecken angeordnet
sind, jeweils einen mittels der Säulen geführten längsseitig angeordneten, hydraulisch
entlang der Säulen verfahrbaren Setzbalken, wobei die Dielen mittels Setzbalken einzeln
oder in Gruppen über eine Hydraulikeinrichtung und/oder eigenmassebedingt senkrecht
in den Boden eingetrieben werden und hierbei von den Außenkanten oder Außenseiten
der Längsträger sowie den Setzbalken geführt sind gemäß Oberbegriff der Patentansprüche
1 oder 2.
[0002] Hydraulische Dielensetzmaschinen zum Dielen-Preß-Verbau sind bekannt.
Bei derartigen Maschinen geht es darum, möglichst lärmarm und erschütterungsfrei im
innerstädtischen Bereich Tiefbauarbeiten, z.B. an Rohrleitungen oder dergleichen durchführen
zu können.
[0003] Bekannte Maschinen bzw. Vorrichtungen umfassen eine metallische Rahmenkonstruktion
aus Längs- und Querträgern, vorzugsweise aus einem Stahlprofil, wobei im Schnittpunkt
der Längs- und Querträger sich nach oben erstreckende Säulen vorgesehen sind. Die
Säulen dienen der beweglichen Führung eines verfahrbaren Setzbalkens. Die in den Boden
einzutreibenden Dielen weisen in Längsrichtung beabstandete Bohrungen oder Öffnungen
auf, in die jeweils ein Arretierbolzen eingeführt wird. Beim Verfahren des Setzbalkens
mittels einer Hydraulikeinrichtung wird über die Bolzen Kraft auf die Dielen ausgeübt,
um diese in der Regel nacheinander in den Boden zu verbringen.
[0004] Bei derartigen Dielensetzmaschinen müssen, wie vorerwähnt, zur Aufnahme der Bolzen
mehrere großdimensionierte Ausnehmungen oder Löcher vorgesehen sein, was dazu führt,
daß der fertige Verbau gegenüber eindringendem Grund- oder Fremdwasser undicht ist.
Darüber hinaus ist es mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden, die Bolzen einzustecken,
nach einem vorgegebenen Setzweg der Dielen wieder zu ziehen und in eine andere Bohrung
einzuführen. Da bekannte Setzmaschinen abschnittsweise bis zu 20 Dielen eintreiben
können, ist entsprechend häufig das Einsetzen und Ziehen der Bolzen auszuüben. Nicht
unerwähnt muß die mit dem Ziehen oder Einführen der Bolzen verbundene Arbeitsschutzproblematik
bleiben.
[0005] Zusammenfassend gelingt es, nach dem bekannten Stand der Technik zwar im wesentlichen
erschütterungsfrei ein Verbau unter Nutzung von Stahldielen, beispielsweise des Typs
KD6S-8 zu erreichen, jedoch ist der Aufwand beim Handhaben und der Anwendung der bekannten
Maschine noch erheblich. Weitere Nachteile entstehen durch die in den Dielen funktionsnotwendigen
Bohrungen, so daß ein dichter Verbau nicht realisierbar ist.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum hydraulischen
Setzen oder Pressen von Dielen im Tiefbau anzugeben, die es gestattet, ungelochte
Dielen einzusetzen, und wobei der Aufwand bei der Handhabung sowohl unter Personal-
als auch Zeitaspekten reduzierbar ist.
[0007] Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Verfahren, wie es im Patentanspruch
1 definiert ist, sowie mit einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs
2.
[0008] Die Unteransprüche stellen hierbei mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen
des Grundgedankens der Erfindung dar.
[0009] Dieser Grundgedanke der Erfindung besteht nun darin, ausgehend von einer bekannten
Setzmaschine zusätzlich zu einem verfahrbaren Setzbalken einen Preßbalken vorzusehen,
wobei über eine spezielle Hydrauliksteuerung und die Zuordnung von hydraulisch einzeln
ansteuerbaren Klemmnocken am Preßbalken jede Diele einzeln, aber auch in Gruppen arretiert
und in an sich bekannter Weise im wesentlichen senkrecht in den Boden eingetrieben,
aber auch wieder ausgezogen werden kann.
[0010] Verfahrensseitig wird zum optimalen zügigen und reibungslosen Dielensetzen die Klemmung
der zwischen Preß- und Setzbalken befindlichen Dielen nach einem automatisierbaren
Ablauf zyklisch oder azyklisch so durchgeführt, daß die Klemmung der Dielen längsseitig
seitenwechselnd ausgelöst wird. Mit anderen Worten werden jeweils gegenüberliende
Dielen alternierend und fortschreitend geklemmt, so daß ein störungsfreies gleichmäßiges
Eintreiben zum Erhalt des fertigen Verbaus gewährleistet ist.
[0011] Die vorerwähnte Steuerung kann durch Vorgabe einer zeitlichen Abfolge mit Hilfe eines
Mikrorechners automatisch ausgeführt werden, wobei selbstverständlich die Möglichkeit
besteht, einzelne Hydraulikeinrichtungen zum Betätigen der Klemmnocken anzusteuern,
um beispielsweise ein Nachtreiben einer einzelnen Diele auszulösen oder aber auch
einen höhenmäßigen Versatz, z.B. zum Herausführen von seitlichen Rohrleitungen bezogen
auf die Längsrichtung des Verbaus zu ermöglichen.
[0012] Vorrichtungsseitig wird dem Setzbalken jeweils ein Preßbalken beabstandet gegenüberliegend
und gemeinsam hydraulisch verfahrbar angeordnet. Die hydraulische Verfahrbarkeit in
Höhenrichtung wird durch eine entsprechende Hydraulikanordnung, d.h. einen Hydraulikstempel
und -zylinder, vorzugsweise in den erwähnten Säulen realisiert.
[0013] Der Balkenzwischenraum dient der Aufnahme der Dielen, wobei die einzelnen Dielenaufnahmen
jeweils eine Klemmeinheit mit einem hydraulisch einzeln oder diskret ansteuerbaren
Klemmnocken umfassen.
[0014] Die Rahmenquerträger der erfindungsgemäßen Vorrichtung weisen jeweils eine verschiebliche
Führung zur Verstellung des Abstands zwischen den Rahmenlängsträgern, Säulen, Sitz-
und Preßbalken auf. Diese Verstellung wird vorzugsweise hydraulisch realisiert. Auf
diese Weise kann die Vorrichtung leicht an unterschiedliche Kanalbreiten angepaßt
werden und durch Ausüben seitlicher Kräfte in Vor- und Rückstellrichtung kann untergrundabhängig
bzw. die geologischen Bedingungen der Umgebung beachtend das Einsetzen der Dielen
optimiert werden.
[0015] Unter dem Aspekt, daß erhebliche Querkräfte durch die Umgebung oder den Untergrund
seitlich auf die Dielen und damit die Setzvorrichtung wirken, ist erfindungsgemäß
an mindestens einem oberen Ende der Säulen in Querrichtung ein Stützmittel zum Niveauausgleich
sowie zur Einstellung der Parallelität der einzutreibenden Dielen angeordnet. Es liegt
im Sinne der Erfindung, daß dieses Stützmittel auch beidseitig in Querrichtung befindlich
ist und das Stützmittel einen arretierbaren Querträger aufweist, der in einem Hohlprofil
geführt wird.
[0016] An mindestens einer Querseite, insbesondere am Rahmenquerträger ist eine Aufnahme-
oder Anschlagfläche vorgesehen, um die Vorrichtung an den umgebenden Boden mittels
Krafteinwirkung zu pressen. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, mittels eines
Baggerschildes diese Preßkraft auszuüben, indem das Baggerschild auf die Aufnahme-
oder Anschlagfläche aufgesetzt und mittels eines Hakens oder dergleichen arretiert
wird. Ein unerwünschtes Nachobenwegdrücken bei Betätigung der Hydraulikeinrichtung
für den Säulenverfahrweg wird hierdurch ausgeschlossen. Weiterhin kann am gegenüberliegenden
Querträger eine Druck- oder Preßkraft durch den Baggerarm aufgebracht werden.
[0017] Weiterhin weist die Vorrichtung an den Querseiten sich seitlich erstreckende, in
der Höhe verstellbare Stützarme auf, wobei die Stützarme vorzugsweise über eine am
Rahmen oder den Säulen angeordnete Führung auch in Querrichtung verstellbar sind.
[0018] Die Stützarme können je eine Stützplatte aufweisen, welche jeweils durch einen Hydraulikzylinder
höhenverstellbar ist. Mittels der Stützarme, welche auskragend sich seitlich vom Rahmen
weg erstrecken, wird eine Kraftableitung auf das umgebende Erdreich gewährleistet.
Die Stützarme selbst sorgen für eine gleichmäßige Krafteinleitung, ohne daß die Gefahr
des Verkantens der Vorrichtung bei auszubildendem Graben mit Verbau besteht.
[0019] Im Innern der vier in den Eckbereichen angeordneten Säulen ist jeweils ein Hydraulikstempel
angeordnet, welcher das erwähnte gemeinsame Verfahren von Setz- und Preßbalken unter
Mitnahme der Dielen bei Aktivierung der Klemmeinheit ermöglicht.
[0020] Dadurch, daß die Vorrichtung Transportlaschen oder -ösen zum Anbringen von Anschlagmitteln
umfaßt, ist ein leichtes Transportieren bei fortschreitendem Kanalbau bzw. fortschreitendem
Verbauen von Leitungsgräben oder dergleichen gewährleistet. Zusätzlich besteht die
Möglichkeit, daß die Vorrichtung an der Unterseite der Längs- und/oder Querträger
des Rahmens Rollen besitzt, mit deren Hilfe eine ebenerdige Verschiebbarkeit erreicht
werden kann.
[0021] Der erfindungsgemäße Preßbalken ist als Stahlhohlprofil ausgebildet, wobei im Innern
des Hohlprofils entsprechend der Dielenbreite die einzeln ansteuerbaren Hydraulikzylinder
zum Antreiben der Klemmnocken angeordnet werden.
[0022] Den Klemmnocken am Preßbalken gegenüberliegend sind am Setzbalken jeweils zwei Klemmbacken
angeordnet, die die erwähnte Klemmeinrichtung bilden. Die Umhüllende bzw. der Verlauf
von sich gegenüberliegenden Klemmbacken und Klemmnocken entspricht im wesentlichen
dem Profil oder einem Profilabschnitt der Dielen zum sicheren Führen und Erreichen
der gewünschten Klemmkräfte, wie sie für das Eintreiben oder aber auch Ausziehen der
Dielen erforderlich sind.
[0023] Bevorzugt weisen die Klemmbacken öffnungsseitig eine V-Form auf, wobei mindestens
ein Teil der Oberfläche der Klemmbacken und/oder der Klemmnocken eine Verzahnung besitzt,
so daß ein Verkrallen bzw. ein optimierter Kraftschluß zu den Dielen erreicht werden
kann.
[0024] Die einzelnen Hydraulikeinrichtungen sind an eine Steuerung angeschlossen, wobei
ein zentraler Hydraulikanschluß zu einem separaten Hydraulikaggregat führt.
[0025] Dieses Hydraulikaggregat kann ein Hydraulikkreislauf einer Baumaschine sein, insbesondere
eines Baggers. Im Falle der Verwendung eines Baggers als Hydraulikaggregat ist es
von Vorteil, wenn die Steuerung der Vorrichtung bzw. der Hydraulikeinrichtung zur
Baumaschine geführt und von dort bedienbar ist. Dadurch kann zusätzlicher Personalaufwand
vermieden werden, und die Bedienperson des Baggers ist in der Lage, die Vorrichtung
sowohl optisch als auch steuerungsseitig zu überwachen.
[0026] Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie unter Zuhilfenahme
von Figuren näher erläutert werden.
[0027] Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht der Dielensetzvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht in Längsrichtung der Dielensetzvorrichtung,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Vorrichtung in Querrichtung,
- Fig. 4
- eine Detaildarstellung der Klemmeinrichtung, und
- Fig. 5
- eine Ansicht einer beispielsweisen Handsteuerung für die Hydraulikeinrichtung der
Vorrichtung.
[0028] Wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich, besteht die hydraulische Setz- oder Preßvorrichtung
für Dielen im Tiefbau aus einer Rahmenkonstruktion 1, umfassend zwei gegenüberliegende
Längsträger 2 sowie ebenfalls gegenüberliegende Querträger 3.
[0029] Längsträger 2 und Querträger 3 bilden den vorzugsweise rechtwinkligen Rahmen bzw.
die Rahmenkonstruktion 1.
[0030] An den Eckseiten der Rahmenkonstruktion 1 sind jeweils Säulen 4 angeordnet.
[0031] Die Rahmenkonstruktion 1 und die Säulen 4 bestehen aus einer verschweißten und/oder
verschraubten Stahlkonstruktion. Im Innern der Säulen befinden sich Hydraulikzylinder
und -stempel (nicht gezeigt), welche ein höhenmäßiges Verfahren des Setzbalkens 5
und des Preßbalkens 6 gewährleisten.
[0032] Preß- und Setzbalken 5, 6 sind über Querlaschen 7 miteinander beabstandet verbunden.
[0033] Der gebildete Zwischenraum 8 dient der Aufnahme von einer vorgegebenen Menge von
Dielen (nicht gezeigt). Die einzelnen Dielen, beispielsweise vom Typ KD6S-8 werden
von Klemmeinrichtungen 9 fixiert, so daß diese in den Boden eintreibbar sind, aber
auch in umgekehrte Richtung beim Rückbau entfernt werden können.
[0034] Die Klemmeinrichtungen 9 bilden also Dielenaufnahmen, wobei jede Dielenaufnahme bzw.
jede Klemmeinrichtung 9 durch einen im Innern des Preßbalkens 6 zugeordneten Hydraulikzylinder
einzeln ansteuerbar ist. Der Querträger 3 des Rahmens besitzt jeweils eine verschiebliche
Führung zum Verstellen des Abstands zwischen den Rahmenlängsträgern 2, den Säulen
4 einschließlich Setz- und Preßbalken 5, 6. Die Verstellung erfolgt vorzugsweise durch
eine in der Führung vorgesehene Hydraulikanordnung in Form von Hydraulikzylinder und
-kolben bzw. -stempel.
[0035] An einem oberen Ende der Säulen 4 sind in Querrichtung nicht gezeigte Stützträger
zum Niveauausgleich sowie zur Einstellung der Parallelität beim Eintreiben der Dielen
angeordnet. Diese Stützträger sind in seitlichen Führungen befindlich und können dort
zum Einstellen des Abstands arretiert werden.
[0036] An mindestens einer Querseite der Vorrichtung kann eine Aufnahme- oder Anschlagfläche
vorgesehen sein, um beispielsweise mittels eines Baggerschildes die Vorrichtung an
den umgebenden Boden zu pressen.
[0037] Ebenfalls an den Querseiten sind sich seitlich erstreckende Stützmittel 10, nämlich
in der Höhe verstellbare Stützarme 11 ausgebildet. Die Stützarme 11 sind über eine
am Rahmen 1 oder an den Säulen 4 angeordnete Führung 12 so befestigt, daß sich eine
Verstellbarkeit in Querrichtung ergibt. Die Stützarme 11 können je eine Stützplatte
13 aufweisen, welche jeweils durch einen Hydraulikzylinder (nicht gezeigt) höhenverstellbar
ist und geführt wird.
[0038] Wie aus der Fig. 4 deutlich wird, sind Klemmnocken 14 vorzugsweise am Preßbalken
6 angeordnet. Diese Klemmnocken 14 stehen mit jeweils einer im Innern des Balkenhohlprofils
befindlichen Hydraulikeinrichtung in Wirkverbindung und können einzeln in Richtung
auf die gegenüberliegende Seite des Setzbalkens bewegt werden. Bei einer derartigen
Bewegung wird eine im Zwischenraum 8 befindliche Diele kraftschlüssig arretiert.
[0039] Den Klemmnocken 14 jeweils gegenüberliegend sind am Setzbalken 5 jeweils zwei Klemmbacken
15 angeordnet.
[0040] Die Umhüllende von Klemmnocken 14 und Klemmbacken 15 ist dem Profilquerschnitt der
Dielen nachempfunden bzw. entspricht diesem, so daß ein sicheres lösbares Fixieren
der Dielen bei den erheblichen Eintreibkräften erreicht werden kann.
[0041] Vorzugsweise weisen die Klemmbacken 15 öffnungsseitig eine V-Form auf, wobei im gezeigten
Beispiel die Klemmbacken 15 eine Verzahnung 16 umfassen. Mittels der Verzahnung 16
wird der Kraftschluß beim Einklemmen der Dielen verbessert und ein Abrutschen vermieden.
[0042] Ein zentraler Hydraulikanschluß zum Antreiben der einzelnen Hydraulikeinrichtungen
wird zu einem nicht gezeigten Hydraulikaggregat geführt. Dieses Hydraulikaggregat
kann ein separater Hydraulikkreislauf einer Baumaschine, insbesondere eines Baggers
sein. In diesem Falle wird die in der Fig. 5 gezeigte Handsteuerung 17 zum Bagger
geführt bzw. in diesem angeordnet, so daß der Maschinenbediener die Setzvorrichtung
überwachen und steuern kann, ohne daß zusätzlicher personeller Aufwand notwendig wird.
[0043] Die Handsteuerung 17 ermöglicht ein alternierendes wechselseitiges Klemmen und Eintreiben
der Dielen durch Aktivieren der entsprechenden Klemmnocken 14. So wird über eine automatische
Ablaufsteuerung sichergestellt, daß die Dielenklemmung links und rechts abwechselnd
in einer Folge 8-16; 7-15; 6-14 und so weiter abläuft. Die bezifferten Tastenleisten
18 nach Fig. 5 symbolisieren die einzelnen Klemmnocken 14 bzw. die zu klemmenden Dielen.
Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, durch die Handsteuerung 17 einzelne Klemmbacken
individuell anzusteuern. Ebenso kann über die Steuerung die Spreizung des Rahmens
durch hydraulisches Aktivieren der im Rahmenquerträger jeweils vorgesehenen verschieblichen
Führung veranlaßt werden.
[0044] Mit Hilfe der Vorrichtung gemäß Ausführungsbeispiel gelingt es, die Anforderungen
an einen Verbau von Leitungs-, Kanalgräben oder dergleichen besonders im innerstädtischen
Bereich hinsichtlich der Vermeidung von Lärm und Erschütterungen zu erfüllen, wobei
gleichzeitig durch die Verwendung von ungelochten Kanaldielen das Eindringen von Grund-
und Drückwasser oder Feuchte vermieden wird. Die Vorrichtung selbst besitzt kompakte
Abmaße, die sich im wesentlichen an der Größe des Verbaus orientieren. Durch zyklisches
Dielensetzen und Verbringen der Vorrichtung können Verbauten beliebiger Länge hergestellt
werden. Die Dielenklemmung erfolgt über eine Klemmeinheit mit hydraulisch betätigtem
Nocken, so daß die Aspekte der Arbeitssicherheit erfüllt werden und zusätzlicher Personalaufwand
vermeidbar ist.
[0045] Vorzugsweise wird die Dielensetzvorrichtung von einem Bagger positioniert und von
diesem mit hydraulischer Energie versorgt. Über eine Fernsteuerung ist die Vorrichtung
vom Bagger aus bedienbar.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Rahmenkonstruktion
- 2
- Längsträger
- 3
- Querträger
- 4
- Säulen
- 5
- Setzbalken
- 6
- Preßbalken
- 7
- Querlaschen
- 8
- Zwischenraum
- 9
- Klemmeinrichtung
- 10
- Stützmittel
- 11
- Stützarme
- 12
- Führung der Stützarme
- 13
- Stützplatte
- 14
- Klemmnocken
- 15
- Klemmbacken
- 16
- Verzahnung
- 17
- Handsteuerung
- 18
- Tastenleisten
1. Verfahren zum hydraulischen Setzen oder Pressen von Dielen im Tiefbau, umfassend
eine im wesentlichen rechtwinklige Rahmenkonstruktion (1) aus Längs- und Querträgern
(2; 3), mit der Rahmenkonstruktion verbundene, sich im wesentlichen senkrecht nach
oben erstreckende Säulen (4), wobei die Säulen (4) an den Rahmenecken angeordnet sind,
jeweils einen mittels der Säulen geführten, längsseitig angeordneten hydraulisch entlang
der Säulen (4) verfahrbaren Setzbalken (5), wobei die Dielen mittels Setzbalken (5)
einzeln oder in Gruppen über eine Hydraulikeinrichtung und/oder eigenmassebedingt
senkrecht in den Boden eingetrieben werden und hierbei von den Außenkanten oder Außenseiten
der Längsträger (2) sowie dem Setzbalken (5) geführt sind,
gekennzeichnet durch
hydraulisches Klemmen der Dielen durch einen Preßbalken (6), welcher dem Setzbalken
(5) gegenüberliegt, wobei durch eine Hydrauliksteuerung und die Zuordnung von hydraulisch
einzeln ansteuerbaren Klemmnocken (14) am Preßbalken (6) entsprechend der Dielenanzahl
jede Diele definiert geklemmt und in den Boden eingetrieben oder zum Rückbau ausgetrieben
werden kann, und wobei die Klemmung der zwischen Preß- und Setzbalken (5; 6) befindlichen
Dielen, insbesondere beim Eintreiben dieser, nach einem automatisierbaren Ablauf zyklisch
oder azyklisch zwischen den Längsseiten abwechselnd ausgelöst wird.
2. Vorrichtung zum hydraulischen Setzen oder Pressen von Dielen im Tiefbau, umfassend
eine im wesentlichen rechtwinklige Rahmenkonstruktion (1) aus Längs- und Querträgern
(2; 3), mit der Rahmenkonstruktion verbundene, sich im wesentlichen senkrecht nach
oben erstreckende Säulen (4), wobei die Säulen (4) an den Rahmenecken angeordnet sind,
jeweils einen mittels der Säulen geführten, längsseitig angeordneten hydraulisch entlang
der Säulen (4) verfahrbaren Setzbalken (5), wobei die Dielen mittels Setzbalken (5)
einzeln oder in Gruppen über eine Hydraulikeinrichtung und/oder eigenmassebedingt
senkrecht in den Boden eingetrieben werden und hierbei von den Außenkanten oder Außenseiten
der Längsträger (2) sowie dem Setzbalken (5) geführt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- dem Setzbalken (5) jeweils ein Preßbalken (6) beabstandet gegenüberliegend und gemeinsam
hydraulisch verfahrbar angeordnet ist, wobei im Balkenzwischenraum (8) Aufnahmen für
die Dielen befindlich sind, die Dielenaufnahmen jeweils eine Klemmeinheit (9) mit
einem hydraulisch einzeln ansteuerbaren Klemmnocken (14) umfassen,
- die Rahmenquerträger (3) jeweils eine verschiebliche Führung zur Verstellung des
Abstands zwischen den Rahmenlängsträgern (2), Säulen (4), Setz- und Preßbalken (5,
6) aufweisen, wobei die Verstellung vorzugsweise durch eine Hydraulikeinrichtung erfolgt,
und
- mindestens an einem oberen Ende der Säulen (4) in Querrichtung Stützträger zum Niveauausgleich
sowie zur Einstellung der Parallelität der einzutreibenden Dielen angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
an mindestens einer Querseite eine Aufnahme- oder Anschlagfläche vorgesehen ist, um
die Vorrichtung an den umgebenden Boden mittels Krafteinwirkung zu pressen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
an den Querseiten sich seitlich erstreckende, in der Höhe verstellbare Stützarme (11)
angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützarme (11) über eine am Rahmen (1) oder den Säulen (4) angeordnete Führung
(12) in Querrichtung verstellbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Säuleninnern jeweils ein Hydraulikstempel angeordnet ist, welcher das gemeinsame
Verfahren von Setz- und Preßbalken (5, 6) ermöglicht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützarme (11) je eine Stützplatte (13) aufweisen, welche jeweils durch einen
Hydraulikzylinder höhenverstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
gekennzeichnet durch
die Anordnung von Transportlaschen oder -ösen zum Anbringen von Anschlagmitteln.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens die Preßbalken (6) als Stahlhohlprofil ausgebildet und im Hohlprofil entsprechend
der Dielenbreite einzeln ansteuerbare Hydraulikzylinder zum Antreiben der Klemmnocken
(14) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
den Klemmnocken (14) am Preßbalken (6) gegenüberliegend am Setzbalken (5) jeweils
zwei Klemmbacken (15) angeordnet sind, wobei die Umhüllende von Klemmnocken (14) und
Klemmbacken (15) dem Querschnittsprofil oder einem Querschnittsprofilabschnitt der
Dielen entspricht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmbacken (15) öffnungsseitig eine V-Form aufweisen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmbacken (15) und/oder die Klemmnocken (14) eine Verzahnung (16) aufweisen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hydraulikeinrichtungen an eine zentrale Steuerung angeschlossen sind, wobei ein
Hydraulikanschluß zu einem separaten Hydraulikaggregat führt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Hydraulikaggregat ein Hydraulikkreislauf einer Baumaschine, insbesondere eines
Baggers genutzt wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung der Hydraulikeinrichtung zur Baumaschine geführt und von dort bedienbar
ist.