[0001] Die Erfindung betrifft einen Fugendichtungskörper aus weichem, vorzugsweise offenzelligem
Schaumstoff, der mit einer Imprägnierung versehen ist. Derartige Fugendichtungskörper
sind im Stand der Technik bereits in vielen verschiedenen Ausführungsarten beschrieben.
Es wird beispielsweise auf die FR-A-1,544,724 verwiesen.
[0002] Nach dem vorbezeichneten Stand der Technik besitzen imprägnierte Fugendichtungsbänder
einen quadratischen bzw. rechteckigen Querschnitt. Diese Bänder haben sich in der
Praxis bewährt, aber dennoch gibt es Fälle, in denen rechteckige Querschnitte nicht
die erforderlichen Leistungsmerkmale aufbringen können. Dieses ergibt sich hauptsächlich
bei größeren Unebenheiten in den Oberflächen der angrenzenden Bauteile. Als Gegenmaßnahme
blieb bisher nur die Möglichkeit, ein breiteres Band einzubauen, was nicht nur Applikationsschwierigkeiten
verursacht, sondern auch einen höheren Materialeinsatz erfordert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fugendichtungskörper zu schaffen,
mit dem eine Erhöhung der Dichtigkeit bei einem geringeren Materialeinsatz im Vergleich
zum Stand der Technik erzielbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Die Erfindung verwendet einen profilierten Weichschaum, der imprägniert ist. Profilierte
Weichschäume sind an sich bereits bekannt. Sie werden beispielsweise im Schallschutz
benutzt. Zu ihrer Herstellung wird eine Schaumstoffplatte horizontal aufgespalten
und es ergeben sich zwei Schaumplatten mit spiegelsymmetrischem Oberflächenmuster.
[0006] Nun gibt es nahezu unzählige Varianten von Mustern. Gemäß der Erfindung ist eine
Profilierung bevorzugt, die sich in der Längsrichtung eines länglichen Schaumstoffkörpers
erstreckt, der als Fugenband Verwendung finden soll.
[0007] Ein solcher Schaumstoffkörper kann beidseitig, d.h. an einander abgewandten Seiten,
profiliert sein, er kann aber auch einseitig eben sein. In diesem Falle kann die ebene
Seite mit einer Selbstklebefolie, einem Haftkleber mit abziehbarer Abdeckfolie, einem
Hot Melt, einem Gittergelege oder anderen geeigneten Klebemedium beschichtet sein,
um die Anbringung an einem abzudichtenden Träger zu erleichtern.
[0008] Der Querschnitt eines erfindungsgemäßen Fugendichtungskörpers weist Rippen und Senken
zwischen den Rippen auf. Die Material-dicke im Bereich der Senken entspricht der üblich
angegebenen Bandbreite für Dichtungskörper dieser Art. Die Rippen haben die Funktion,
bei Unebenheiten der Fugenflanke eine Mindestkompression des Fugendichtungskörpers
sicherzustellen. Das Material der Rippen dient als Sicherheitsreserve. Die Kompression
von dauerelastischen Fugendichtungskörpern ist ein wesentlicher Faktor für die Dichtigkeit
gegen Wasser, Luft oder Rauch.
[0009] In der Praxis werden solche Dichtungskörper, beispielsweise Bänder auf 20-50% ihrer
Ausgangsstärke komprimiert. Die Profilierung im eingebauten Zustand Zonen mit erhöhter
Kompression und erhöht somit die Dichtigkeit. Die Materialeinsparung liegt im Vergleich
zur gesamten Erhöhung der Materialdicke bei 50%.
[0010] Der Imprägnierprozeß bzw. der Trockenprozeß bei der Ausrüstung des Fugendichtungskörpers
kann so gesteuert werden, daß die Rippen ein vom "Restschaum" unterschiedliches Tränkgewicht
erhalten. Ein übertränken der Rippen führt dabei nochmals zu einer Verbesserung der
Dichtigkeit. Die Art der Tränkung bestimmt die physikalischen Eigenschaften, wie Aufgehverhalten
und Raumgewicht des Bandes in erheblichen Maße. Bei der Auswahl der Chemie der Tränkung
können herkömmliche, auf Acrylat-Dispersion basierende Rezepturen Verwendung finden.
Prinzipiell steht einer andersartigen Tränkung nichts entgegen. Im übrigen kann der
profilierte Schaumkörper aus Materialien wie Polyurethan, PVC oder anderen schäumbaren
Polymeren bestehen.
[0011] Nachstehend wird die Erfindung des weiteren anhand der beigefügten Zeichnungen, die
jedoch nur eine Profilvariante darstellt, erläutert.
[0012] Figur 1 zeigt den getränkten und profilierten Schaumstoffkörper 1 mit z.B. einer
Selbstklebeausrüstung in Form einer Selbstklebefolie 2. Der Schaumstoffkörper 1 kann
als Streifen, wie hier dargestellt oder als vorkomprimiertes Band hergestellt werden.
Er hat in den Senken eine Dicke von beispielsweise 8 mm, während sich die Rippen um
etwa 3 mm darüber erheben. Der Teilungsabstand der Rippen beträgt im Beispiel etwa
8 mm.
[0013] In der Praxis kommen alle Schaumdicken in Frage, die im Bereich der, d.h. unter den
Senken größer als 3 mm sind. Die Maximaldicke läßt sich nicht eindeutig definieren,
denn der Erfolg der Dichtungsverbesserung durch die Rippen ist abhängig vom Profil.
Jedenfalls kann man sagen, daß für Schaumdicken bis zu 30 mm unter den Senken der
Materialzuwachs, der durch die Rippen beigetragen wird, je nach Schaumdicke etwa 20%
bis 40% betragen sollte. Bei dickeren Schaumkörpern müßte der Teilungsabstand der
Rippen deutlich erhöht werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Dieses läßt
aber eine "normale" Bandschnittbreite nicht mehr zu. Auch sind in der Praxis Einsatzfälle
für solch dicke Schaumdichtungskörper kaum anzutreffen.
[0014] Jedenfalls muß der Teilungsabstand der Rippen kleiner sein als die Schnittbreite
des Dichtungsbandes oder -streifens, der aus dem Schaumprofilmaterial hergestellt
ist, weil nur dann sichergestellt ist, daß das Dichtungsband wenigstens eine Rippe
aufweist.
[0015] Beispiele für sinnvolle Profilabmessungen sind:
Materialdicke unter der Senke (mm) |
Höhe der Rippe (mm) |
5 |
2 |
10 |
3 |
25 |
5 |
[0016] Der Mindestteilungsabstand der Rippen ist abhängig von der Schnittbreite. Er kann
werkzeugbedingt aber nicht kleiner als 3 mm sein, m.a.W. die Schnittbreite kann nicht
kleiner als 4 bis 5 mm werden.
[0017] Figur 2 zeigt einen horizontalen Schnitt durch eine vertikale Fuge zwischen zwei
abzudichtenden Bauteilen 3. Der eingebrachte Fugendichtungskörper 1, hier ein Band,
ist an der Flanke des linken Bauteils 3 mittels einer Selbstklebefolie 2 verklebt
und noch nicht expandiert.
[0018] Figur 3 zeigt einen horizontalen Schnitt durch eine vertikale Fuge. Dabei ist das
Band 1 expandiert bzw. durch die Begrenzung seiner Expansion durch die angrenzenden
Bauteile 3 komprimiert worden. Die dunklen Zonen 4 sollen den erhöhten Komprimierungsgrad
verdeutlichen, der an den Stellen herrscht, wo an dem unexpandierten Schaumstoffkörper
die Rippen ausgebildet sind.
1. Dichtungskörper aus weichem, vorzugsweise offenzelligem und imprägniertem Schaumstoff,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungskörper (1) an einer oder an einander entgegengesetzten
Oberflächen profiliert ist.
2. Dichtungskörper nach Anspruch 1 von länglicher Form, dadurch gekennzeichnet, daß die
Profilierung aus Senken und Rippen in Längsrichtung des Dichtungskörpers (1) verläuft.
3. Dichtungskörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen der Profilierung
durchgehend verlaufen.
4. Dichtungskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schaumstoffmaterial in den Rippen der Profilierung ein Tränkgewicht aufweist, das
von dem des restlichen Schaumstoffmaterials abweicht.
5. Dichtungskörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit nur einseitiger Profilierung,
dadurch gekennzeichnet, daß an der der Profilierung abgewandten Seite eine Klebeausrüstung
(2) aufgetragen ist.
6. Dichtungskörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Imprägnat eine die verzögerte Rückstellung des Schaumstoffs hervorrufende Eigenschaft
aufweist.
7. Dichtungskörper nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für
Materialdicken von bis zu 30 mm im Bereich der Senken die Rippen eine Höhe von 20%
bis 40% der im Bereich der Senken gemessenen Materialdicke aufweisen.