[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloß für Hochsicherheitstüren mit mindestens einem Zuhaltungssatz,
der mindestens eine, aus einer Sperrzuhaltung und einer Schließzuhaltung bestehende,
umstellbare Zuhaltung umfaßt, wobei die Sperrzuhaltung und die Schließzuhaltung durch
eine für eine Umstellung der Schließung lösbare Kupplung miteinander verbunden sind,
und mit einem durch den Zuhaltungssatz gesicherten Wechsel für die Betätigung einer
Falle durch einen Doppelbartschlüssel mit unterschiedlichen Bärten.
[0002] Ein derartiges Schloß für Hochsicherheitstüren ist in der DE 197 38 244.4-15 offenbart.
Um nach dem Zurückziehen des Riegels anschließend die Falle betätigen zu können, mußte
bei diesem Schloß der Schlüssel aus dem Schloß herausgenommen und umgedreht in das
Schloß eingeführt werden, da die für die Betätigung des Riegels verwendete Schlüsselbartstufe
auch zur Betätigung der Falle benutzt wird. Diesen Handhabungsnachteil hat auch ein
aus der DE 44 31 923 C1 bekanntes Schloß, bei dem die geteilten Zuhaltungen jeweils
durch eine Feder belastet sind, welche einen erhöhten Verschleiß des Schlüsselbartes
und der Schließkanäle der Zuhaltungen zur Folge haben und zu einem Ausfall des Schlosses
führen, wenn eine der Federn bricht.
[0003] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Schloß der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, von dessen Zuhaltungen
zumindest eine Zuhaltung umstellbar ist und die insgesamt zwecks Vermeidung von Zuhaltungsfedern
einen geschlossenen Schließkanal mit entsprechend der jeweiligen Schlüsselbartstufe
vorgegebenem Abstand zwischen dem oberen und dem unteren Teil des Schließkanals haben,
wobei die über einen durch die Zuhaltungen gesicherten Wechsel stattfindende Fallenbetätigung
ohne Umstecken des Doppelbartschlüssels erfolgen soll.
[0004] Die
Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schließzuhaltung
zweiteilig aus einem den oberen Teil des Schließkanals enthaltenden Oberteil und einem
den unteren Teil des Schließkanals enthaltenden Unterteil ausgebildet ist, von denen
einer über die Kupplung lösbar mit der zugehörigen Sperrzuhaltung kuppelbar ist und
die miteinander ebenfalls durch eine lösbare Kupplung kuppelbar und relativ zueinander
durch eine Feder belastet sind.
[0005] Mit der Erfindung wird ein zum Einsatz bei Hochsicherheitstüren bestimmtes Schloß
geschaffen, das einerseits ohne federbelastete und damit einem erhöhten Verschleiß
unterworfene Zuhaltungen auskommt und dessen über einen Wechsel erfolgende Fallenbetätigung
andererseits trotz der Verwendung zumindest einer umstellbaren Zuhaltung ohne ein
Herausnehmen und Umstecken des Schlüssels zwischen Riegel- und Fallenbetätigung erfolgt.
[0006] Die außer der zumindest einen umstellbaren Zuhaltung verwendeten restlichen, nicht
umstellbaren Zuhaltungen können einteilige Zuhaltungen mit fest vorgegebenem Schließkanal
sein, die zugleich die Sperrzuhaltung und die Schließzuhaltung bilden. Die Abmessungen
des Schließkanals und des für den Tourstift vorgesehenen Sperrkanals entsprechen demgemäß
der jeweiligen Schlüsselbartstufe, die bei sämtlichen, für das jeweilige Schloß verwendbaren
Schlüsseln gleich ist. Außer der mindestens einen zweiteiligen Schließzuhaltung umfaßt
der Zuhaltungssatz somit erfindungsgemäß Zuhaltungen mit fest vorgegebenem Schließkanal.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Stufensprung der umstellbaren
zweiteiligen Schließzuhaltung doppelt so groß wie der Stufensprung der Zuhaltungen
mit festem Schließkanal, um bei einer Umstellung eine ausreichend große Sperrfläche
an den Zuhaltungen zu erhalten.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind der Abstand der Vorderbartstufe
und der Hinterbartstufe von der Drehachse des Doppelbartschlüssels für die umstellbare
Schließzuhaltung identisch, wogegen die Abstände der Vorderbartstufe und der Hinterbartstufe
von der Drehachse des Doppelbartschlüssels für die nicht umstellbaren Zuhaltungen
unterschiedlich sind und die Summe der Abstände von Vorderbart- und Hinterbartstufe
für alle nicht umstellbaren Zuhaltungen gleich ist.
[0009] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schlosses dargestellt,
und zwar zeigen:
- Fig. 1
- eine ohne Schloßdecke gezeichnete Draufsicht auf das Schloß mit Darstellung einer
nicht umstellbaren einteiligen Zuhaltung bei ausgeschlossenem Riegel,
- Fig. 2
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung bei zurückgezogenem Riegel,
- Fig. 3
- eine weitere Darstellung gemäß den Fig. 1 und 2 nach einer Fallenbetätigung,
- Fig. 4
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung mit einer Draufsicht auf eine umstellbare
Zuhaltung bei ausgeschlossenem Riegel,
- Fig. 5
- eine der Fig. 4 entsprechende Draufsicht bei zurückgezogenem Riegel,
- Fig. 6
- eine weitere Draufsicht gemäß den Fig. 4 und 5 bei zurückgezogener Falle,
- Fig. 7
- eine der Fig. 6 entsprechende Draufsicht nach einem Lösen der Kupplung zwischen Schließ-
und Sperrzuhaltung mittels eines Umstellschlüssels,
- Fig. 8
- eine der Fig. 7 entsprechende Draufsicht nach Entfernen des bisher verwendeten Schlüssels,
- Fig. 9
- eine weitere Draufsicht gemäß den Fig. 7 und 8 nach Einführen eines neuen Schlüssels,
- Fig. 10
- eine der Fig. 7 entsprechende Draufsicht nach Umstellung der Schließzuhaltung auf
den neuen Schlüssel,
- Fig. 11
- eine Draufsicht auf das Schloßblech mit Riegel, Wechsel und Falle,
- Fig. 12
- eine entsprechende Draufsicht auf das Schloßblech mit zusätzlicher Darstellung einer
festen Zuhaltung,
- Fig. 13
- eine weitere Draufsicht auf das Schloßblech mit Darstellung einer umstellbaren Zuhaltung
und
- Fig. 14
- eine Ansicht eines Doppelbartschlüssels und des Schlüsselbartes in vergrößerter Darstellung.
[0010] Das für Hochsicherheitstüren insbesondere in Justizvollzugsanstalten bestimmte Schloß
umfaßt ein Schloßblech 1, an dessen vorderem, abgewinkelten Rand eine Stulp 2 befestigt
ist. Durch eine Öffnung in der Stulp 2 ragt der am vorderen Ende eines Riegelschaftes
3 ausgebildete Riegelkopf 3a hindurch. Der Riegelschaft 3 ist mittels Langlöchern
3b längsverschiebbar auf Führungsstiften 1a gelagert, die am Schloßblech 1 befestigt
sind. Er trägt einen Tourstift 3d. Zur Befestigung der auf der Zeichnung nicht dargestellten
Schloßdecke ist das Schloßblech 1 weiterhin mit Gewindebüchsen 1b versehen. Diese
Situation ist am besten in Fig. 11 zu erkennen.
[0011] Die Betätigung des aus Riegelschaft 3 und Riegelkopf 3a bestehenden Riegels erfolgt
durch einen Schlüssel S, der als Doppelbartschlüssel ausgebildet ist. Die in Fig.
11 gezeichnete Riegelstufe dieses Schlüssels S wirkt auf einen Übersetzungshebel 4,
der um einen auf dem Schloßblech 1 befestigten Lagerdorn 1c verschwenkbar gelagert
ist und in eine Aussparung des Riegelschaftes 3 eingreift. Hierdurch ist es möglich,
den Riegel durch den Schlüssel S aus der in Fig. 1 dargestellten ausgeschlossenen
Stellung nicht nur in die Fig. 2 gezeichnete eingezogene Stellung zurückzuziehen,
sondern um einen weiteren Betrag in das Schloß einzuziehen, und zwar mittels des Hinterbartes
der Riegelstufe des Schlüssels S, der demgemäß ohne Umstecken um einen Verdrehwinkel
größer als 180° im Schloß gedreht wird. Der Riegel gelangt hierbei in die in Fig.
3 gezeichnete Stellung, in der die Vorderkante des Riegelkopfes 3a hinter der Hinterkante
der Stulp 2 liegt. Um in dieser Stellung eine ausreichende Führung des Riegels sicherzustellen,
sind auf dem Schloßblech 1 Führungsstücke 1d befestigt, die mit dem Riegelkopf 3a
zusammenwirken.
[0012] Dieses zusätzliche Zurückziehen des Riegels erfolgt gemäß Fig. 3, um über einen Wechsel
5 eine Falle 6 betätigen zu können. Der Wechsel 5 ist wiederum über einen Lagerdorn
1e verschwenkbar am Schloßblech 1 gelagert. Er besitzt einen Führungsschlitz 5a für
einen auf dem Riegelschaft 3 angeordneten Mitnahmestift 3c. Der Führungsschlitz 5a
ist derart ausgebildet, daß der Mitnahmestift 3c sich bei einer Bewegung des Riegelschaftes
3 zwischen den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Stellungen frei im Führungsschlitz
5a bewegen kann, daß jedoch eine Verschwenkung des Wechsels 5 im Uhrzeigersinn erfolgt,
wenn der Riegelschaft 3 aus der in Fig. 2 gezeichneten Stellung in die in Fig. 3 gezeichnete
Stellung weiter in das Schloßgehäuse zurückgezogen wird.
[0013] In diesem Fall zieht das obere Ende des Wechsels 5 die Falle 6 entgegen der Kraft
einer Fallenfeder 6a in das Schloß zurück. Wie insbesondere Fig. 11 erkennen läßt,
wird der Schaft der Falle 6 durch Führungsstücke 1f und einen Führungsstift 1g, die
wiederum am Schloßblech 1 befestigt sind, in Längsrichtung beweglich geführt. Die
Falle 6 kann außerdem unabhängig von der Betätigung des Wechsels 5 durch einen Profilzylinder
entgegen der Kraft der Fallenfeder 6a zurückgezogen werden. Dieser Profilzylinder
ist in den Zeichnungen, insbesondere Fig. 11 lediglich angedeutet. Seine nicht dargestellte
Schließnase wirkt mit einem Vorsprung 6b der Falle 6 zusammen.
[0014] Sowohl das Betätigen des Riegels 3 als auch das Zurückziehen der Falle 6 sind durch
mindestens einen Zuhaltungssatz gesichert, der mindestens eine umstellbare, aus einer
Sperrzuhaltung und einer Schließzuhaltung bestehende Zuhaltung und weitere, nicht
umstellbare Zuhaltungen umfaßt. In Fig. 12 ist eine der nicht umstellbaren Zuhaltungen
7 gezeichnet, und zwar zusätzlich zu den in Fig. 11 dargestellten Teilen des Schlosses.
Die Funktion dieser nicht umstellbaren Zuhaltungen 7 ist in den Fig. 1 bis 3 dargestellt.
[0015] Eine umstellbare, aus Sperrzuhaltung 8 und Schließzuhaltung 9 bestehende Zuhaltung
zeigt bezüglich ihres Aufbaus die Fig. 13 und bezüglich ihrer Funktion die Fig. 4
bis 10.
[0016] In Fig. 12 ist erkennbar, daß die feste, d.h. nicht umstellbare Zuhaltung 7 mit Führungsschlitzen
7a versehen ist, in die jeweils ein rechteckiger Führungsdorn 1h eingreift, der wiederum
auf dem Schloßblech 1 befestigt ist. Die auf diese Weise ortsfest auf dem Schloßblech
1 gelagerte Zuhaltung 7 kann somit in senkrechter Richtung bewegt werden. Diese Bewegung
erfolgt durch die zur jeweiligen Zuhaltung 7 gehörende Stufe des Schlüsselbartes des
als Doppelbartschlüssel ausgebildeten Schlüssels S.
[0017] Die Fig. 14 zeigt die Ansicht eines Schlüssels S sowie die vergrößerte Darstellung
seines aus Vorderbart V und Hinterbart H bestehenden Doppelbartes sowie seine Drehachse
D. Die Abstände a
1 bis a
6 der Vorderbartstufen und die Abstände b
1 bis b
6 der Hinterbartstufen von der Drehachse D sind hierbei für jede nicht einstellbare
Zuhaltung 7 unterschiedlich, wie sich aus der vergrößerten Darstellung ergibt. Die
Summe der Abstände a
1 plus b
1, a
2 plus b
2 usw. ist jedoch für alle nicht umstellbaren Zuhaltungen 7 gleich, so daß sich für
die nicht umstellbaren Zuhaltungen 7 in den Abmessungen identische Schließkanäle 7b
ergeben, deren Lage innerhalb der Zuhaltung 7 jedoch unterschiedlich ist. Hierdurch
ergeben sich auch unterschiedliche Ausgestaltungen für den Tourstiftkanal 7c bei den
einzelnen, nicht umstellbaren Zuhaltungen 7.
[0018] Um den Riegelkopf 3a aus der in Fig. 1 dargestellten, ausgeschlossenen Stellung zurückziehen
zu können, müssen die festen Zuhaltungen 7 mittels der jeweils passenden Schlüsselbartstufe
durch den Vorderbart V des Doppelbartschlüssels S derart angehoben werden, daß der
Tourstift 3d in den Bereich des waagerechten Teils des Tourstiftkanals 7c gelangt.
Nur wenn dies bei allen nicht umstellbaren Zuhaltungen 7 der Fall ist, kann durch
weiteres Drehen des Schlüssels S der Riegel aus seiner ausgeschlossenen Stellung gemäß
Fig. 1 in die Stellung gemäß Fig. 2 zurückgezogen werden, wobei der Tourstift 3d den
vorderen waagerechten Teil des Tourstiftkanals 7c passiert. Beim anschließenden Absenken
der Zuhaltungen 7 gelangt der Tourstift 3d in die in Fig. 2 erkennbare Stellung. Wenn
nunmehr über den durch den Zuhaltungssatz gesicherten Wechsel 5 die Falle 6 mittels
des Hinterbartes H des Schlüssels S entgegen der Kraft der Fallenfeder 6a aus der
in Fig. 2 dargestellten vorderen Stellung in die in Fig. 3 gezeichnete hintere Stellung
zurückgezogen werden soll, müssen die nicht umstellbaren Zuhaltungen 7 mittels der
passenden Hinterbartstufen des Schlüssels S erneut so weit angehoben werden, daß der
Tourstift 3d in den waagerechten hinteren Teil des Tourstiftkanals 7c eintreten kann.
Nur wenn dies der Fall ist, kann der Riegelschaft 3 aus der in Fig. 2 gezeichneten
Stellung in die in Fig. 3 gezeichnete Stellung bewegt werden, wobei über den Wechsel
5 die Falle 6 zurückgezogen wird. Bei einem Zurückdrehen des Schlüssels S gelangt
der Tourstift 3d wieder in die in Fig. 2 gezeichnete Stellung innerhalb des Tourstiftkanals
7c. Der Riegel wird in seine in Fig. 2 gezeichnete mittlere Stellung zurückbewegt.
Die Fallenfeder 6a schiebt die Falle 6 wiederum aus der Stulp 2 heraus in die in Fig.
2 gezeichnete Lage.
[0019] Der zur Sicherung der Betätigung sowohl des Riegels als auch der Falle 6 vorhandene
Zuhaltungssatz umfaßt außer den voranstehend erläuterten festen, d.h. nicht umstellbaren
Zuhaltungen 7 mindestens eine weitere, aus einer Sperrzuhaltung 8 und einer Schließzuhaltung
9 bestehende Zuhaltung. Diese umstellbare Zuhaltung und die zu ihrer Umstellung benötigten
Teile sind in Fig. 13 dargestellt.
[0020] Hiernach besteht die bzw. jede umstellbare Zuhaltung aus einer Sperrzuhaltung 8 mit
einem Tourstiftkanal 8a und einer Schließzuhaltung 9, die aus zwei Teilen besteht,
nämlich dem Oberteil 9o und dem Unterteil 9u. Oberteil 9o und Unterteil 9u der Schließzuhaltung
9 bilden gemeinsam den Schließkanal 9a, der je nach Ausbildung der zugehörigen Schlüsselbartstufe
verstellbar ist.
[0021] Zu diesem Zweck ist das Oberteil 9o der Schließzuhaltung 9 mittels zweier in Langlöcher
9b eingreifender Führungsdorne 1k in der Höhe beweglich auf dem Schloßblech 1 geführt,
wogegen das Unterteil 9u der Schließzuhaltung 9 und die Sperrzuhaltung 8 höhenbeweglich
auf Führungsdornen 10a geführt sind, die auf einer Umstellplatte 10 angeordnet sind.
Das Unterteil 9u der Schließzuhaltung 9 ist zu diesem Zweck beim dargestellten Ausführungsbeispiel
mit drei Langlöchern 9c für die Führungsdorne 10a ausgebildet. Die Sperrzuhaltung
8 besitzt beim Ausführungsbeispiel nur ein Langloch 8b für einen Führungsdorn 10a,
da die Sperrzuhaltung 8 darüber hinaus mit ihrer Vorderseite am Unterteil 9u der Schließzuhaltung
9 geführt ist, wie am besten aus Fig. 13 hervorgeht.
[0022] Sowohl zwischen dem Unterteil 9u und dem Oberteil 9o der Schließzuhaltung 9 als auch
zwischen dem Oberteil 9o der Schließzuhaltung 9 und der Sperrzuhaltung 8 sind Kupplungsverzahnungen
11a bzw. 11b ausgebildet, so daß einerseits Oberteil 9o und Unterteil 9u der Schließzuhaltung
9 relativ zueinander und andererseits die Sperrzuhaltung 8 relativ zum Oberteil 9o
der Schließzuhaltung 9 in unterschiedlichen Stellungen festgelegt werden können.
[0023] Das Entkuppeln und Kuppeln dieser Teile miteinander geschieht mit Hilfe der Umstellplatte
10, die in Fig. 13 in ihrer Kupplungsstellung dargestellt ist. Sie ist in Richtung
dieser Kupplungsstellung durch eine Zugfeder 10b belastet. Sie kann jedoch entgegen
der Kraft dieser Zugfeder 10b auf am Schloßblech 1 befestigten Führungsdornen 1l bei
der Darstellung in Fig. 13 so weit nach links verschoben werden, daß die Kupplungsverzahnungen
11a und 11b außer Eingriff gelangen. Diese Verlagerung der Umstellplatte 10 aus ihrer
in Fig. 13 dargestellten Kupplungsstellung in die in den Fig. 7 bis 9 dargestellte
Freigabestellung geschieht mittels eines Umstellschiebers 12. Dieser Umstellschieber
12 ist auf dem Schloßblech 1 durch in Langlöcher eingreifende Führungsbolzen höhenbeweglich
geführt und durch eine Kupplungsfeder 13 belastet. Der Umstellschieber 12 besitzt
einen Steuerschlitz 12a, in den ein auf der Umstellplatte 10 angeordneter Dorn 10c
eingreift. Wird der Umstellschieber 12 mittels eines schlüsselbetätigten Umstellexzenters
14 entgegen der Kraft der Kupplungsfeder 13 angehoben, bewirkt die aus dem Dorn 10c
und dem Steuerschlitz 12a bestehende Schlitzsteuerung eine Bewegung der Umstellplatte
10 entgegen der Kraft ihrer Zugfeder 10b in Fig. 13 nach links, und zwar um einen
derartigen Betrag, daß die Kupplungsverzahnungen 11a und 11b außer Eingriff gelangen.
In dieser entkuppelten Stellung kann sowohl die Relativstellung zwischen Unterteil
9u und Oberteil 9o der Schließzuhaltung 9 als auch die Relativstellung des Oberteils
9o der Schließzuhaltung 9 zur Sperrzuhaltung 8 verändert werden. Sobald der Umstellexzenter
14 in seine Ausgangslage zurückgedreht wird, gelangt der Umstellschieber 12 aufgrund
der Kupplungsfeder 13 und die Umstellplatte 10 aufgrund ihrer Zugfeder 10b wieder
in die in Fig. 13 dargestellte Kupplungsstellung.
[0024] Nach der Erläuterung des Aufbaus der umstellbaren Zuhaltung soll nunmehr deren Funktion
anhand der Fig. 4 bis 10 erläutert werden. Hierbei zeigen die Fig. 4 bis 6 die Betätigung
der umstellbaren Zuhaltung und die Fig. 7 bis 10 deren Umstellung auf einen Doppelbartschlüssel
mit einem anderen Schlüsselbart.
[0025] Entsprechend den Fig. 1 bis 3 bezüglich der festen Zuhaltung 7 erfolgt auch bei der
umstellbaren Zuhaltung gemäß den Fig. 4 bis 6 ein Zurückziehen des in der ausgeschlossenen
Stellung befindlichen Riegelkopfes 3a aus der Stellung nach Fig. 4 in die Stellung
nach Fig. 5 durch Drehen des Schlüssels S, dessen Vorderbart V gemäß Fig. 4 die Schließzuhaltung
9 und mit dieser die Sperrzuhaltung 8 anhebt, so daß der Tourstift 3d in den vorderen
Teil des waagerechten Tourstiftkanals 8a eintritt und der Riegel aus seiner ausgeschlossenen
Stellung nach Fig. 4 in seine zurückgezogene Stellung nach Fig. 5 bewegt werden kann.
In dieser Stellung befindet sich der Tourstift 3d im hinteren Bereich des Tourstiftkanals
8a; er gelangt nach Absenken der umstellbaren, aus Sperrzuhaltung 8 und Schließzuhaltung
9 bestehenden Zuhaltung in die in Fig. 5 dargestellte Lage. Um ausgehend von der Stellung
nach Fig. 5 durch weiteres Zurückziehen des Riegels die Falle 6 über den Wechsel 5
betätigen zu können, muß die umstellbare Zuhaltung nunmehr mit Hilfe des Hinterbarts
H erneut gezielt angehoben werden, so daß der Tourstift 3d wiederum in den waagerechten,
und zwar diesmal hinteren Teil des Tourstiftkanals 8a gelangt, wie dies die Fig. 6
zeigt. Nur in dieser durch den Zuhaltungssatz überwachten Stellung der umstellbaren
Zuhaltung kann die Falle 6 über den Wechsel 5 betätigt werden.
[0026] Um die umstellbare Zuhaltung auf einen anderen Doppelbartschlüssel umzustellen, ist
es gemäß Fig. 7 erforderlich, mit Hilfe eines Umstellschlüssels U bei geöffneter Tür
die Kupplungsverzahnungen 11a und 11b zu entkuppeln. Durch Drehen dieses Umstellschlüssels
U wird über den Umstellexzenter 14 der Umstellschieber 12 angehoben und die Umstellplatte
10 in der Zeichnung nach links verschoben. Hierdurch erfolgt sowohl ein Entkuppeln
des Unterteils 9u der Schließzuhaltung 9 von ihrem Oberteil 9o als auch ein Entkuppeln
der Sperrzuhaltung 8 vom Oberteil 9o der Schließzuhaltung 9. Der alte Schlüssel verbleibt
hierbei gemäß Fig. 7 in der dort gezeichneten Lage, in der er Oberteil 9o und Unterteil
9u der Schließzuhaltung 9 entgegen der Kraft einer Rückführfeder 9d auseinanderhält.
[0027] Wird nunmehr der Doppelbartschlüssel S in die in Fig. 8 dargestellte Lage gedreht,
zieht die Rückführfeder 9d Oberteil 9o und Unterteil 9u der Schließzuhaltung 9 bis
zur gegenseitigen Anlage zusammen. Diese Situation ist in Fig. 8 dargestellt.
[0028] Um die Schließzuhaltung 9 auf einen neuen Schlüssel S
1 einzustellen, wird dieser Schlüssel S
1 nunmehr gemäß Fig. 9 eingeführt und in die in Fig. 9 dargestellte Lage verdreht.
Bei gelösten Kupplungsverzahnungen 11a und 11b überführt dieser neue Schlüssel S
1 Oberteil 9o und Unterteil 9u der Schließzuhaltung 9 in eine neue Relativstellung
zueinander, in der der Schließkanal 9a der Schließzuhaltung 9 seine neue Gestaltung
erhält. Wenn nunmehr der Umstellschlüssel U und mit ihm der Umstellexzenter 14 in
seine Ausgangslage zurückgedreht wird, erfolgt ein Absenken des Umstellschiebers 12
aufgrund der diesen belastenden Kupplungsfeder 13 und damit eine Rückkehr der Umstellplatte
10 aufgrund der Zugfeder 10b in die Ausgangslage, in der die beiden Kupplungsverzahnungen
11a und 11b in der neuen Zuordnung ineinandergreifen. Damit ist die Umstellung der
dreiteiligen, aus Sperrzuhaltung 8 sowie Oberteil 9o und Unterteil 9u der Schließzuhaltung
9 bestehenden Zuhaltung abgeschlossen.
[0029] Die vergrößerte Darstellung in Fig. 14 zeigt, daß bei der für die umstellbare Zuhaltung
bestimmten Schlüsselstufe der Abstand c
1 des Vorderbartes V mit dem Abstand c
2 des Hinterbartes H von der Drehachse D des Schlüssels S identisch ist. Der Stufensprung
zu den benachbarten Stufen für die nicht umstellbaren Zuhaltungen 7 ist jedoch doppelt
so groß wie die Stufensprünge zwischen benachbarten Stufen dieser Zuhaltungen 7. Schließlich
ist in Fig. 14 die Riegelstufe R des Schlüssels S gekennzeichnet.
Bezugszeichenliste
[0030]
- D
- Drehachse
- H
- Hinterbart
- R
- Riegelstufe
- S
- Schlüssel
- U
- Umstellschlüssel
- a1-a6
- Abstand
- b1-b6
- Abstand
- c1, c2
- Abstand
- V
- Vorderbart
- 1
- Schloßblech
- 1a
- Führungsstift
- 1b
- Gewindebuchse
- 1c
- Lagerdorn
- 1d
- Führungsstück
- 1e
- Lagerdorn
- 1f
- Führungsstück
- 1g
- Führungsstift
- 1h
- Führungsdorn
- 1k
- Führungsdorn
- 1l
- Führungsdorn
- 2
- Stulp
- 3
- Riegelschaft
- 3a
- Riegelkopf
- 3b
- Langloch
- 3c
- Mitnahmestift
- 3d
- Tourstift
- 4
- Übersetzungshebel
- 5
- Wechsel
- 5a
- Führungsschlitz
- 6
- Falle
- 6a
- Fallenfeder
- 6b
- Vorsprung
- 7
- feste Zuhaltung
- 7a
- Führungsschlitz
- 7b
- Schließkanal
- 7c
- Tourstiftkanal
- 8
- Sperrzuhaltung
- 8a
- Tourstiftkanal
- 8b
- Langloch
- 9
- Schließzuhaltung
- 9a
- Schließkanal
- 9b
- Langloch
- 9c
- Langloch
- 9d
- Rückführfeder
- 9o
- Oberteil
- 9u
- Unterteil
- 10
- Umstellplatte
- 10a
- Führungsdorn
- 10b
- Zugfeder
- 10c
- Dorn
- 11a
- Kupplungsverzahnung
- 11b
- Kupplungsverzahnung
- 12
- Umstellschieber
- 12a
- Steuerschlitz
- 13
- Kupplungsfeder
- 14
- Umstellexzenter
1. Schloß für Hochsicherheitstüren mit mindestens einem Zuhaltungssatz, der mindestens
eine, aus einer Sperrzuhaltung (8) und einer Schließzuhaltung (9) bestehende umstellbare
Zuhaltung umfaßt, wobei die Sperrzuhaltung (8) und die Schließzuhaltung (9) durch
eine für eine Umstellung der Schließung lösbare Kupplung (11b) miteinander verbunden
sind, und mit einem durch den Zuhaltungssatz gesicherten Wechsel (5) für die Betätigung
einer Falle (6) durch einen Doppelbartschlüssel (S) mit unterschiedlichen Bärten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließzuhaltung (9) zweiteilig aus einem den oberen Teil des Schließkanals
(9a) enthaltenden Oberteil (9o) und einem den unteren Teil des Schließkanals (9a)
enthaltenden Unterteil (9u) ausgebildet ist, von denen einer über die Kupplung (11b)
lösbar mit der zugehörigen Sperrzuhaltung (8) kuppelbar ist und die miteinander ebenfalls
durch eine lösbare Kupplung (11a) kuppelbar und relativ zueinander durch eine Feder
(9d) belastet sind.
2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß außer mindestens einer umstellbaren
zweiteiligen Schließzuhaltung (9) der Zuhaltungssatz nicht umstellbare Zuhaltungen
(7) mit fest vorgegebenem Schließkanal (7b) umfaßt, die einstückig zugleich eine Sperrzuhaltung
und eine Schließzuhaltung bilden.
3. Schloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stufensprung der umstellbaren
zweiteiligen Schließzuhaltung (9) doppelt so groß ist wie der Stufensprung der Zuhaltungen
(7) mit festem Schließkanal (7b).
4. Schloß nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand (c1, c2) der Vorderbartstufe und der Hinterbartstufe von der Drehachse (D) des Doppelbartschlüssels
(S) für die umstellbare Schließzuhaltung (9) identisch sind.
5. Schloß nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstände (a1 bis a6) der Vorderbartstufe und die Abstände (b1 bis b6) der Hinterbartstufe von der Drehachse (D) des Doppelbartschlüssels (S) für die nicht
umstellbaren Zuhaltungen (7) unterschiedlich sind und die Summe der Abstände (a1 bis a6, b1 bis b6 ) von Vorderbart- und Hinterbartstufe für alle nicht umstellbaren Zuhaltungen (7)
gleich ist.