[0001] Die Erfindung betrifft einen Aktor zur elektromagnetischen Ventilsteuerung mit einem
Öffnermagnet und einem Schließermagnet, die einen näherungsweise rechteckigen Querschnitt
aufweisen, und die jeweils aus einem näherungsweise rechteckigen Joch bestehen, in
dem ein Spulenfenster ausgearbeitet ist, in dem eine Erregerspule angeordnet ist.
[0002] Ein Aktor zur elektromagnetischen Ventilsteuerung besteht im wesentlichen aus dem
Öffnermagnet und dem Schließermagnet, die durch mindestens ein Distanzstück aus einem
nicht ferromagnetischen Material voneinander getrennt sind. Dieses Distanzstück kann
beispielsweise durch ein Gehäuseteil gebildet werden. Zwischen dem Öffnermagnet und
dem Schließermagnet befindet sich die aus einem ferromagnetischen Material bestehende
Ankerplatte, die durch Bestromen der Erregerspule des Öffnermagneten oder der Erregerspule
des Schließermagneten in die jeweilige Richtung bewegt wird. Die Magnet-Hub-Kennlinie
eines Aktors zur elektromagnetischen Ventilsteuerung kann durch die konstruktive Gestaltung
der Ankerplatte und des Jochs der Elektromagneten vorteilhaft beeinflußt werden. Die
Lehre dazu ist beispielsweise dem Fachbuch
Elektromagnete", Kallenbach/Eick/Quendt, B.G. Teubner Stuttgart 1994, zu entnehmen.
[0003] Das Joch des Öffnermagneten weist eine Durchführung für einen Stößel auf, der die
auf die Ankerplatte einwirkenden Kräfte auf mindestens ein Gaswechselventil überträgt.
[0004] Der Aktor kann beispielsweise so ausgeführt sein, daß an dem Stößel auf der dem Gaswechselventil
zugewandten Seite ein Aktorfederteller angeordnet ist, wobei zwischen dem Aktorfederteller
und der Außenseite des Öffnermagneten eine Aktorfeder angeordnet ist. Bei dieser Anordnung
kann der Stößel sehr kurz ausgelegt werden und reicht lediglich vom Gaswechselventil
bis zur Ankerplatte, wobei der Stößel durch das loch des Öffnermagneten einfach gelagert
ist.
[0005] Alternativ kann der Aktor so ausgeführt sein, daß die Aktorfeder auf der dem Gaswechselventil
entgegengesetzten Seite des Aktors an der Außenseite des Schließermagneten angeordnet
ist. Dazu ist in Verlängerung des Stößels eine einen Aktorfederteller aufweisende
Schubstange angeordnet, die durch eine Durchführung im Joch des Schließermagneten
gelagert ist. Das Joch des Schließermagneten weist eine die Durchführung der Schubstange
umgebende, eine Wandung bildende Ausformung auf, in der ein Innengewinde eingearbeitet
ist. In das Innengewinde der Wandung ist ein Schraubdeckel eingeschraubt, der zusammen
mit der Wandung einen Hohlraum bildet, in dem die auf dem Aktorfederteller aufliegende
Aktorfeder angeordnet ist. Durch Verdrehen des Schraubdeckels kann die Vorspannung
der Aktorfeder verändert werden, wodurch die ist die Ruhelage der Ankerplatte einstellbar
ist.
[0006] Ein Aktor bildet mit einem Gaswechselventil eine funktionelle Einheit, wobei das
Gaswechselventil, entsprechend einem konventionellen Zylinderkopf mit Nockenwellen,
mittels einer Ventilfeder und einem Ventilfederteller in den Ventilsitz des Zylinderkopfes
gezogen wird.
[0007] Ist eine funktionelle Einheit aus einem Aktor und einem Gaswechselventil an der Brennkraftmaschine
montiert, werden der Ventilschaft des Gaswechselventils und der Stößel des Aktors
gegeneinander gepreßt. In der Ruhelage der funktionellen Einheit befindet sich die
Ankerplatte in der Mitte zwischen dem Öffnermagnet und dem Schließermagnet. Der Ventilteller
des Gaswechselventils befindet sich dabei in einer Mittelstellung zwischen dem Ventilsitz
des Zylinderkopfes, bei der das Ventil geschlossen ist, und der Position, in der das
Ventil maximal geöffnet ist.
[0008] Bei der Konstruktion einer Brennkraftmaschine mit einer elektromagnetischen Ventilsteuerung
besteht das Problem, daß der zur Verfügung stehende Bauraum sehr begrenzt ist. Die
Aktoren müssen jedoch so groß ausgelegt werden, daß sie die zur Betätigung des Gaswechselventils
notwendige Kraft aufbringen.
[0009] In der DE 196 11 547 A1 ist beispielsweise vorgeschlagen worden, die Aktoren mit
einem rechteckigen Querschnitt auszuführen, wobei der zur Verfügung stehende Bauraum
im Zylinderkopf der Brennkraftmaschine gut genutzt wird, und die Elektromagneten der
Aktoren eine genügend hohe Kraft auf die Ankerplatte ausüben können.
[0010] Der Nachteil dieser Anordnung besteht darin, daß die in dem Joch des Öffnermagneten
und des Schließermagneten ausgearbeiteten Spulenfenster zur Erzeugung eines maximalen
magnetischen Momentes ebenfalls einen näherungsweise rechteckigen Querschnitt aufweisen.
Dadurch erhöht sich die mittlere Wicklungslänge der in das Spulenfenster eingesetzten
Erregerspulen, wodurch diese einen höheren ohm'schen Widerstand aufweisen.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Aktor zur elektromagnetischen Ventilsteuerung
mit einem näherungsweise rechteckigen Querschnitt anzugeben, der ein Spulenfenster
für Erregerspulen mit einem geringeren ohm'schen Widerstand aufweist.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst,
wobei das Spulenfenster des Öffnermagneten und des Schließermagneten sowie die darin
angeordneten Erregerspulen zur Reduzierung von ohm'schen Verlusten durch eine geringere
mittlere Windungslänge die Form eines Hohlzylinders aufweisen.
[0013] Das näherungsweise rechteckige Joch des Öffnermagneten und des Schließermagneten
weist eine Stirnseite auf, die dem Außendurchmesser des Spulenfensters plus einem
Rand geringer Dicke entspricht. Die Länge der Längsseite des Jochs entspricht der
Stirnseite plus einen Teil, der durch den für einen Aktor zur Verfügung stehenden
Bauraum im Zylinderkopf bestimmt wird.
[0014] Dabei kann die Grundfläche des hohlzylindrisch geformten Spulenfensters und der hohlzylindrisch
geformten Erregerspulen kreisrund oder elliptisch geformt sein.
[0015] In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Ankerplatte und das
Joch des Öffnermagneten zur Beeinflussung der Magnet-Hub-Kennlinie konstruktiv derart
gestaltet sind, daß die Kraft des Öffnermagneten auf die Ankerplatte bei kleinen Abständen
geringer ist und bei großen Abständen hoch ist.
[0016] Vorzugsweise ist zur Beeinflussung der Magnet-Hub-Kennlinien das Material der Ankerplatte
radialsymmetrisch um die Bohrung des Stößels mit einer größeren Dicke ausgeführt,
wobei das Joch des Öffnermagneten komplementär zur Ankerplatte geformt ist. Zudem
kann das Joch des Öffnermagneten so ausgebildet werden daß die Ankerplatte in der
vom Öffnermagnet angezogenen Position (bei geöffnetem
[0017] Gaswechselventil) teilweise oder ganz von dem ferromagnetische Material des Jochs
des Öffnermagneten umgeben ist.
[0018] In einer weiteren Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Joch des Öffnermagneten
und das Joch des Schließermagneten im Bereich der Erregerspule (senkrecht zur Längsachse
und parallel zur Ventilachse) geblecht ist, wodurch Wirbelstromverluste reduziert
werden.
[0019] Durch das hohlzylindrische Spulenfenster und die resultierende hohlzylindrische Erregerspule
werden die ohm'schen Verluste der Erregerspule minimiert. Dabei ist das Ausarbeiten
des Spulenfensters im Joch des Öffnermagneten und im Joch des Schließermagneten sowie
das Wickeln und das Einsetzen der Erregerspule in das Spulenfenster besonders vorteilhaft.
[0020] Im folgenden wird der erfindungsgemäße Aktor zur elektromagnetischen Ventilsteuerung
mit einem Öffnermagnet und einem Schließermagnet, die einen näherungsweise rechteckigen
Querschnitt aufweisen, anhand von einem Ausführungsbeispiel im Zusammenhang mit zwei
Figuren dargestellt und erläutert.
[0021] Es zeigt:
- Figur 1
- die schematische, dreidimensionale Darstellung eines Aktors zur elektromagnetischen
Ventilsteuerung .
- Figur 2
- die schematische Darstellung eines Schnittes durch einen Aktor zur elektromagnetischen
Ventilsteuerung.
[0022] In der Figur 1 ist ein Aktor zur elektromagnetischen Ventilsteuerung dargestellt.
Das Joch des Öffnermagneten ÖM und das Joch des Schließermagneten SM werden durch
zwei Distanzstücke DS voneinander getrennt, die aus einem nicht ferromagnetischen
Material gefertigt sind. Zwischen den Distanzstücken DS oszilliert die Ankerplatte
AP. An der Ankerplatte AP ist der Stößels S befestigt, der die auf die Ankerplatte
AP einwirkenden Kräfte über eine Durchführung im Joch des Öffnermagneten ÖM auf das
Gaswechselventil GV überträgt. Auf der Ankerplatte AP liegt in der Verlängerung des
Stößel S eine Schubstange SS auf, die über eine Durchführung in dem Joch des Schließermagneten
SM die auf die Ankerplatte AP einwirkenden Kräfte auf die Aktorfeder AF überträgt.
Dazu ist an der Schubstange SS ein Aktorfederteller AFT ausgearbeitet, auf dem die
Aktorfeder AF aufliegt, und über den die Aktorfeder AF die Schubstange SS gegen die
Ankerplatte AP preßt. Die Aktorfeder AF befindet sich in einer eine Wandung bildenden
Ausformung des Jochs des Öffnermagneten ÖM, die radialsymmetrisch um die Durchführung
der Schubstange SS ausgebildet ist. Die Wandung weist auf der Innenseite ein Gewinde
auf, in das ein Schraubdeckel SD eingeschraubt werden kann. Mittels des Schraubdeckels
SD kann die Vorspannung der Aktorfeder AF verändert werden, wodurch die Ruhelage der
Ankerplatte AP eingestellt wird.
[0023] In das Joch des Öffnermagneten ÖM und in das Joch des Schließermagneten SM ist ein
Spulenfenster eingearbeitet, in das jeweils eine Erregerspule eingesetzt wird. Die
Spulenfenster sind vorzugsweise so ausgearbeitet, daß die Polflächen (die der Ankerplatte
AP zugewandten Flächen) der loche des Öffnermagneten ÖM und des Schließermagneten
SM innerhalb und außerhalb des Spulenfensters gleich groß sind.
[0024] Der Widerstand einer Erregerspule setzt sich aus seinem ohm'schen, einem kapazitiven
und einem induktiven Anteil zusammen.
[0025] Zur Reduzierung der durch den ohmschen Widerstand (bei gegebener Polfläche der loche
des Öffnermagneten ÖM und des Schließermagneten SM) bedingten Verlustleistung sind
die Erregerspulen beispielsweise rund und hohlzylindrisch ausgeführt. Der geringe
ohmsche Widerstand einer runden hohlzylindrischen Erregerspule resultiert aus der
geringeren mittleren Windungslänge des Spulendrahtes.
[0026] Durch den Bauraum, der zwischen der Durchführung des Stößels und dem Rand der rechteckigen
loche zur Verfügung steht, kann dieselbe hohlzylindrische Erregerspule auch zu einer
Ellipse verformt und in ein entsprechend elliptisch ausgearbeitetes Spulenfenster
eingesetzt werden.
[0027] In der Figur 2 ist ein Aktor zur elektromagnetischen Ventilsteuerung mit einem kreisrunden,
hohlzylindrischen Spulenfenster SF dargestellt, der dem Aktor der Figur 1 entspricht,
bei dem jedoch die Ankerplatte AP und das loch des Öffnermagneten. ÖM zur Beeinflussung
der Magnet-Hub-Kennlinie konstruktiv derart gestaltet sind, daß die Kraft auf die
Ankerplatte AP bei geringen Abstanden zum Joch des Öffnermagneten ÖM geringer ist
und bei hohen Abständen zum Joch des Öffnermagneten ÖM zunimmt.
[0028] Dabei ist das Material der Ankerplatte AP radialsymmetrisch um die Bohrung des Stößels
S mit einer größeren Dicke ausgeführt wobei das Joch des Öffnermagneten ÖM komplementär
geformt ist. Zudem ist das Joch des Öffnermagneten ÖM so ausgebildet, daß die Ankerplatte
AP in der vom Öffnermagnet ÖM angezogenen Position (bei geöffnetem Gaswechselventil)
seitlich durch das ferromagnetische Material des Jochs des Öffnermagneten ÖM umgeben
ist. Die aus einem nicht ferromagnetischen Material gefertigten Distanzstücke DS sind
entsprechend keiner ausgebildet.
[0029] Dabei ergeben sich durch die kreisrunde, hohlzylindrischen Erregerspulen mit entsprechenden
kreisrunden hohlzylindrischen Spulenfenstern SF zudem fertigungstechnische Vorteile.
[0030] Die Ankerplatte AP, die mit dem Stößel S sehr fest verbunden sein muß, wird zur Reduzierung
von Fertigungstoleranzen nach dem Verbinden mit dem Stößel S abgedreht. Dieser Fertigungsschritt
ist mit runden, zum Stößel S symmetrischen Verdickungen der Ankerplatte AP wesentlich
einfacher durchzuführen.
[0031] Durch das hohlzylindrische Spulenfenster SF und die resultierende hohlzylindrische
Erregerspule mit kreisrunder oder elliptischer Grundfläche werden die ohm'schen Verluste
der Erregerspule wirksam minimiert. Bei einer kreisrunden, hohlzylindrischen Erregerspule
mit entsprechendem Spulenfenster ergeben sich eine Reihe fertigungstechnischen Vorteilen.
1. Aktor (A) zur elektromagnetischen Ventilsteuerung mit einem Öffnermagnet (ÖM) und
einem Schließermagnet (SM), die einen näherungsweise rechteckigen Querschnitt aufweisen,
und die jeweils aus einem näherungsweise rechteckigen Joch bestehen, in dem jeweils
ein Spulenfenster (SF) ausgearbeitet ist, in dem eine Erregerspule angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenfenster (SF) im Joch des Öffnermagneten (ÖM)
und im Joch des Schließermagneten (SM) sowie die in den Spulenfenstern (SF) angeordneten
Erregerspulen zur Reduzierung von ohm'schen Verlusten die Form eines Hohlzylinders
aufweisen.
2. Aktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundfläche des hohlzylindrisch
geformten Spulenfensters (SF) und der hohlzylindrisch geformten Erregerspulen kreisrund
ist.
3. Aktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundfläche des hohlzylindrisch
geformten Spulenfensters (SF) und der hohlzylindrisch geformten Erregerspulen elliptisch
ist.
4. Aktor nach der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerplatte
(AP) und das Joch des Öffnermagneten (ÖM) zur Beeinflussung der Magnet-Hub-Kennlinie
konstruktiv derart gestaltet sind, daß die Ankerplatte (AP) um den Stöße (S) verdickt
ausgeführt ist und das Joch des Öffnermagneten (ÖM) komplementär zur Ankerplatte (AP)
geformt ist, wodurch die Kraft auf die Ankerplatte (AP) bei geringen Abstanden zwischen
Ankerplatte (AP) und Joch des Öffnermagneten (ÖM) geringer ist und bei hohen Abständen
zwischen Ankerplatte (AP) und Joch des Öffnermagneten (ÖM) größer ist.
5. Aktor nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Joch
des Öffnermagneten (ÖM) und das Joch des Schließermagneten (SM) im Bereich der Erregerspule
senkrecht zur Längsachse der Joche, und parallel zur Ventilachse geblecht ist.