[0001] Die Erfindung betrifft eine Auslöseeinrichtung für einen Fehlerstromschutzschalter,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Schaltungsanordnung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 8.
[0002] Ein Auslöser, wie er üblicherweise bekannt ist, besitzt ein U-förmiges Joch, dessen
beide Schenkel von einem drehbar gelagerten Klappanker überdeckt sind. Am Joch befindet
sich ein Permanentmagnet, der innerhalb des Joches einen Magnetfluß erzeugt, so daß
der Klappanker angezogen wird. Der Klappanker steht unter der Kraft einer Feder, die
den Klappanker dauernd in Öffnungsrichtung beaufschlagt, wobei die magnetische Anzugskraft
größer ist als die Federkraft. An dem einen Schenkel des U-förmigen Joches ist eine
Spule angeordnet, die mit der Sekundärwicklung eines Summenstromwandlers verbunden
ist; der durch die Spule fließende Fehlerstrom erzeugt im Joch einen Fluß, der demjenigen
Fluß, der vom Permanentmagneten herrührt, entgegengesetzt ist, so daß der Klappanker
bei hinreichender Flußkompensation unter der Kraft der Feder in Öffnungsstellung bewegt
wird. Dadurch kann eine Entklinkung des Schaltwerkes des Fehlerstromschutzschalters
erfolgen.
[0003] Es besteht das Problem, daß sich zwischen dem Klappanker und der Polfläche, von der
sich der Klappanker beim Auslösen entfernt, eine Adhäsionsschicht bilden kann, so
daß der Kraftüberschuß der Feder nicht ausreicht, um den Kontakt des Ankers mit der
entsprechenden Polfläche zu lösen; in diesem Fall versagt der Auslöser, und Personenschutz
kann nicht gewährleistet werden.
[0004] Zur Vermeidung dieses möglichen Versagens des Mechanismus sind einige unterschiedliche
Prinzipien bekannt geworden:
[0005] Man kann ein Nichtauslösen des Auslösers dadurch vermeiden, daß die Funktionsfähigkeit
des Auslösers in bestimmten Zeitabständen geprüft wird. Wenn der Anker von der Polfläche
in einem solchen Prüffall abgezogen wird, dann wird verhindert, daß sich eine schädliche
Adhäsionsschicht zwischen den magnetisch in Kontakt gehaltenen Oberflächen bilden
kann. Zur Prüfung besitzt ein Fehlerstromschutzschalter einen Prüfkreis, mit dem ein
Fehlerstrom simuliert wird. Bei Betätigung einer Prüftaste muß der Fehlerstromschutzschalter
auslösen und ausschalten.
[0006] Darüber hinaus gibt es netzspannungsabhängige und netzspannungsunabhängige Zusatzeinrichtungen,
die eine Kraft oder einen Kraftstoß auf den Anker ausüben, um die Adhäsion zu lösen;
man kann piezoelektrische Aktoren oder Aktoren mit Formgedächtnislegierung verwenden.
[0007] Bei piezoelektrischen Aktoren besteht das Problem, daß aufgrund der Baugröße die
elektrischen Parameter zur Bereitstellung der mechanischen Leistung schwer zu realisieren
sind. Es wäre eine hohe Primärwindungszahl und damit eine nicht akzeptierbare Baugröße
des Wandlers erforderlich; darüber hinaus besteht das Problem, daß der Piezoaktor
nur einen geringen Hub ausführt, so daß eine hohe Präzision bei der Justage der Nulleinstellung
erforderlich wird.
[0008] Bei Aktoren mit Formgedächtnislegierungen wird Energie in Form von Wärme benötigt,
die durch einen ohmschen Verbraucher, möglichst aus dem Fehlerstrom, um eine Netzspannungsunabhängigkeit
zu erreichen, generiert werden muß. Bei den entsprechenden Baugrößen für Fehlerstromauslöser
ist aber die im Sekundärkreis des Wandlers zur Verfügung stehende Leistung zu klein,
um den Aktor mit einer erforderlichen Masse in einer hinreichend kurzen Zeit so zu
erwärmen, daß der Curie-Punkt überschritten wird. Aktoren, bei denen eine Formgedächtnislegierung
verwendet wird, werden daher im Normalfall netzspannungsabhängig erwärmt, mit dem
Problem, daß sie bei Unterbrechung beispielsweise des Nulleiters oder des Phasenleiters,
von dem der jeweilige Aktor seine Energie abnimmt, nicht betätigt werden können.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Auslöseeinrichtung für einen netzspannungsunabhängigen
Fehlerstromschutzschalter der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem die Schutzfunktion
weiter verbessert wird. Dabei soll die erforderliche Energie aus dem Fehlerstrom bezogen
werden, so daß die Auslöseeinrichtung ohne Hilfsenergie, beispielsweise aus dem Netz,
auskommt. Weiterhin besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine geeignete Schaltungsanordnung
zur Ansteuerung der Auslöseeinrichtung zu schaffen.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruches 1.
[0011] Erfindungsgemäß also ist dem Auslöser eine Magentantriebsanordnung mit einem weiteren
Permanentmagneten, einer weiteren Spule und einem bei Auftreten eines Fehlerstromes
von der weiteren Spule mittels einer Federkraft aus einer ersten Stellung, in der
er nicht, in eine zweite Stellung, in der er den Klappanker des Auslösers aufschlägt,
angetriebenen Tauchanker zugeordnet.
[0012] Eine solche Magnetantriebsanordnung wird auch als bistabiler Aktor bezeichnet und
die Erfindung macht sich dabei zu nutze, daß ein solcher bistabiler magnetischer Aktor
eine solche Energie bereitstellen kann, daß Adhäsionskräfte zwischen dem Klappanker,
kurz auch Anker genannt, und der benachbarten Polfläche überwunden werden können.
[0013] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung kann am Tauchanker eine zweite
Feder angreifen, die den Tauchanker in Öffnungsrichtung des Klappankers beaufschlagt.
Es besteht die Möglichkeit, daß die Magnetantriebsanordnung dabei nur eine Wicklung
aufweist.
[0014] In zweckmäßiger Weise trägt der Tauchanker einen Zapfen aus nicht magnetischem Material,
mit dem Tauchanker auf die Seite des Klappankers aufschlägt, über die die Ablösung
der Ankerauflagefläche von der Polfläche erfolgt.
[0015] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Magnetantriebsanordnung zwischen
den Jochschenkeln des Magnetjoches des Auslösers und zwischen dem Steg des Magnetjoches
und dem Klappanker angeordnet sein.
[0016] Gemäß einer weiteren, besonders zweckmäßigen Ausgestaltung kann die Magnetantriebsanordnung
seitlich am Auslöser angebracht sein und mittels einer seitlich vorspringenden Hebelanordnung
auf den Klappanker einwirken. Dadurch wird erreicht, daß diese zusätzliche Magnetantriebsanordnung
als Zusatzeinrichtung für einen Auslöser an jeden handelsüblichen Auslöser angebaut
werden kann.
[0017] Erfindungsgemäß wird dann auch die Rückstellung der Magnetantriebsanordnung gleichzeitig
mit der Rückstellung des Klappankers erfolgen.
[0018] Eine Schaltungsanordnung zum Ansteuern der Magnetantriebsanordnung ist dem Anspruch
8 zu entnehmen.
[0019] Eine solche Schaltungsanordnung besitzt einen Summenstromwandler, durch den Netzleiter
hindurchgeführt sind, und eine Sekundärwicklung, deren Anschlüsse mit der Spule des
Auslösers verbunden sind; erfindungsgemäß kann ein Energiespeicher vorgesehen sein,
der von dem sekundärseitigen Fehlerstrom aufgeladen wird. Der Energiespeicher ist
dann über die Wicklung der Magnetantriebsanordnung entladbar.
[0020] Dabei kann der Energiespeicher bei Erreichen eines bestimmten Schwellwertes bzw.
Ladezustandes oder auch nur zeitgesteuert entladen werden.
[0021] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0022] Anhand der Zeichnung, in der einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
sind, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Auslöseeinrichtung mit einem zugeordneten Aktor,
- Fig. 2
- eine erste Ausführungsform einer Schaltungsanordnung zur Ansteuerung des Aktors,
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform zur Ansteuerung des Aktors, und
- Fig. 4 und 5
- den Aktor in zwei Stellungen.
[0024] Die Fig. 1 enthält die Darstellung eines an sich bekannten Auslösers 10, der ein
U-förmiges Joch 11 aufweist, an dessen einem Schenkel 12 ein Permanentmagnet 13 festgesetzt
ist, wogegen der andere Schenkel 14 eine Spule 15 trägt, deren Spulenanschlüsse 16
und 17 mit der Sekundärwicklung des Summenstromwandlers eines Fehlerstromschutzschalters
(siehe weiter unten) verbunden sind.
[0025] Die beiden Schenkel 12 und 14 besitzen Polflächen 18 und 19, die von einem Klappanker
20 überdeckt sind, der an dem Schenkel 12 drehbar gelagert ist und diesen Schenkel
12 mit einem Fortsatz 21 überragt; an einem weiteren Fortsatz 22, der zur Fixierung
des Permentmagneten 13 an dem Schenkel 12 dient, und an dem Fortsatz 21 ist eine Zugfeder
23 eingehängt, die den Klappanker 20 dauernd in Pfeilrichtung P
1 beaufschlagt, so daß sie den Klappanker 20 von der Polfläche 19 abzuziehen trachtet.
[0026] Durch den Permanentmagneten wird innerhalb des Joches und des Klappankers, die miteinander
einen geschlossenen Magnetkreis bilden, ein magnetischer Fluß erzeugt, der den Klappanker
20 gegen die Jochfläche 19 anzieht. Im Falle eines Fehlerstromes erzeugt die Spule
15 einen entgegengesetzt wirkenden magnetischen Fluß, so daß die Anziehungskraft der
Polfläche 19 auf den Klappanker 20 reduziert wird, bis die Federkraft der Feder 23
überwiegt und den Klappanker in Pfeilrichtung P
1 öffnet.
[0027] Bis hierhin ist der Auslöser 10 Stand der Technik.
[0028] Im Bereich zwischen den beiden Schenkeln 12 und 14 ist dem Auslöser 10 ein magnetischer
Aktor zugeordnet, der in den Fig. 4 und 5 näher dargestellt ist. Dieser magnetische
Aktor, der in der Gesamtheit die Bezugsziffer 25 trägt, besitzt, wie weiter unten
näher erläutert werden soll, einen zweiten Permanentmagneten 26 sowie eine zweite
Spule 27; die Enden der Wicklung der Spule 27 sind mit den Bezugsziffern 28 und 29
bezeichnet und sind auf eine weiter unten dargestellte Weise mit der Sekundärwicklung
ebenso verbunden, wie die Anschlüsse 16 und 17.
[0029] Es sei nun Bezug genommen auf die Fig. 4 und 5. Diese zeigen das elektromagnetische
Antriebssystem 25, 26, 27 (siehe Fig. 1).
[0030] Das elektromagnetische Antriebs- oder Ankersystem, also der Auslöser, besitzt ein
geschlossenes Joch 40 mit einem unteren Steg 41 und einem oberen Steg 42, die mittels
Mittelstegen 43 und 44 miteinander verbunden sind, so daß hierdurch ein geschlossener
Magnetkreis gebildet ist. Es besteht die Möglichkeit, daß die Stege 41 und 42 kreisplattenförmig
und die Stege 43/44 durch eine zylindrische Form gebildet sind. Innerhalb der Stege
43 und 44 bzw. des Kreiszylindertopfes befindet sich eine Spule 45, die einen Tauchanker
46 umgibt und in der Nähe des unteren Steges gelegen ist. Direkt anschließend an die
Spule 45 ist eine Permanentmagnetanordnung 47 vorgesehen, die entweder durch zwei
Permanentmagnetteile gebildet ist. Anstatt zweier Permanentmagnetteile könnte auch
eine kreisringförmige Platte vorgesehen sein. Der Tauchanker 46 gleitet innerhalb
der Permanentmagnetanordnung 47. Das freie Ende des Tauchankers 46 trägt einen Zapfen
48 aus magnetisch isolierendem Material, der durch eine Öffnung 49 im oberen Steg
hindurchgreift. Zwischen dem Tauchanker 46 und der Innenfläche des Steges 42 ist eine
Feder 50 angeordnet, die mit dem einen Ende am Tauchanker 46 und mit dem anderen Ende
an der Innenfläche des Steges 42 befestigt ist. Die Enden der Spulenwicklung der Spule
45 tragen die Bezugsziffern 51 und 52.
[0031] Die Fig. 4 zeigt die Anordnung 40 in der Form, in der der Tauchanker 46 gegen den
unteren Steg 41 anliegt. Hierbei wird aufgrund der Permanentmagnetanordnung 47 ein
magnetischer Fluß 53 erzeugt, der einerseits durch den Tauchanker 46, die Steganordnung
43, 44 und die untere Platte 41 hindurch verläuft. Die Feder 50 ist so zwischen der
oberen Platte 42 und dem Tauchanker 46 angeordnet, daß sie den Tauchanker 46 dauernd
in Pfeilrichtung P beaufschlagt. Jedoch ist der Tauchanker 46 aufgrund des Flusses
53 von der Permanentmagnetanordnung 47 herkommend unten an den Steg 41 bzw. die Platte
41 angezogen. In diesem Fall befindet sich der Zapfen 48 mit seinem freien Ende innerhalb
der oberen Platte 42 oder zumindest ist sein freies Ende bündig mit der Außenfläche
der Platte 42.
[0032] Oberhalb der Magnetanordnung 40 befindet sich der Klappanker 20 oder ein daran festgelegter
Hebel, z. B. in einem Abstand von der oberen Platte 42 und damit in einem Abstand
von dem freien Ende des Zapfens 48 in der Größenordnung von 1 mm.
[0033] Wenn ein Fehlertrom auftritt, dann fließt er über die Anschlußklemmen 51 und 52 durch
die Spule 45, wodurch innerhalb des Magnetsystems 40 ein magnetischer Fluß erzeugt
wird, der durch die Permanentmagnetanordnung 47, die Stege 43, 44, den Tauchanker
46 und die obere Platte 42 verläuft, wodurch die Anzugskraft der unteren Platte 41
bzw. der Magnetanordnung 40 auf den Tauchanker 46 aufgehoben wird und der Tauchanker
46 durch die Federkraft der Feder 50 nach oben bewegt wird, so daß der Tauchanker
46 gegen die Innenfläche der oberen Platte 42 anschlägt und der Zapfen 48 gegen den
Klappanker 20, so daß der Klappanker 20 in Pfeilrichtung P
1 (siehe Fig. 1) verschwenkt wird, wodurch ggf. zwischen der Jochfläche 19 und dem
Anker 20 vorhandene Adhäsionskräfte überwunden werden. Sobald der Fehlerstrom abgeschaltet
ist, wird der Tauchanker 46 mechanisch wieder in die Stellung gemäß Fig. 4 verbracht.
[0034] Die in den Fig. 4 und 5 dargestellte Magnetanordnung, also der Aktor, kann nun neben
dem Auslöser 10 angeordnet sein, so daß der ein selbständiges, separates, zusätzlich
anbaubares Teil darstellt. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, wie in Fig.
1 angedeutet, daß der Aktor innerhalb des Joches angeordnet ist; dies hängt natürlich
von der Größe des Aktors ab.
[0035] Die Fig. 2 zeigt eine erste Ausführungsform einer Ansteuerung für die Magentanordnung
der Fig. 4 und 5.
[0036] Der Netzleiter R sowie ggf. die strichliert gezeichneten Netzleiter S und T und ein
Nullleiter N sind durch einen Ringkernwandler 60 als Primärwicklung hindurchgeführt.
Um den Ringkernwandler 60 ist eine Sekundärwicklung 61 gewickelt, die mit der Spule
15 des Auslösers (siehe Fig. 1) verbunden ist, wobei eine Koppelspule 62 vorgesehen
ist, die mit einer Schaltungsanordnung zur Ansteuerung der Wicklung 45 verbunden ist.
Die Koppelspule 62 ist auf eine Verzögerungsschalteinrichtung 63 geführt, die mit
einer Verzögerung von weniger als 50 ms einen Schalter 64 schließt, wobei zwischen
dem einen Ende der Koppelspule 62 und dem Schalter 64 ein Gleichrichter 65 eingeschaltet
ist, zwischen dessen Ausgangsklemmen eine Spannung U
c vorhanden ist. Parallel zum Gleichrichter 65 ist eine Kapazität 66 geschaltet; parallel
zur Kapazität 66 befindet sich ein integrierter Schaltkreis 67, der einen Schalter
68 ansteuert, der in einer Parallelleitung 69 liegt, in der sich die Spule 45 befindet.
Zwischen dem einen Ende des Kondensators und dem integrierten Steuerkreis 67 befindet
sich eine Diode 70; parallel zu der Spule 45 eine weitere Diode 71.
[0037] Der Schalter 64, der auch als Verzögerungsschalter bezeichnet ist, ist ein Einschalter
und ist demgemäß sekundärseitig vor dem Gleichrichter 65 angeordnet. Wenn der Schalter
64 durchgeschaltet hat, steigt mit der Aufladung der Kapazität 66 durch den Ladestrom
I
c die Spannung U
c am Ausgang des Gleichrichters bzw. am Kondensator 66. Der integrierte Schaltkreis
oder das elektronische Bauteil 67 sorgt dafür, daß der Schalter 64 geöffnet wird,
wogegen der Schalter 68 geschlossen wird, der vorzugsweise ein Mosfet oder ein Mikrothyristor
ist, sobald die gewünschte Kondensatorspannung U
c0 erreicht worden ist. Dadurch wird der Kondensator über die Spule 45 und die Diode
70 entladen, so daß das Magnetsystem aus der Stellung gemäß Fig. 4 in die Stellung
gemäß Fig. 5 verbracht wird.
[0038] Die Schaltungsanordnung gemäß Fig. 3 ist ähnlich der der Fig. 2. An der Sekundärwicklung
61 befindet sich die Spule 15 des Auslösers und zwischen der Sekundärwicklung 61 und
der Spule 15 befindet sich ein Umschalter 72, der aus einer ersten Stellung, in der
die Sekundärwicklung 61 mit der Auslöserspule verbunden ist, in eine zweite Stellung
umgeschaltet wird, so daß elektrischer Strom von der Sekundärwicklung 61 zu einem
Anschlußpunkt 73 fließen kann, der mit einem Transformator 74 verbunden ist, dessen
Sekundärseite 75 mit dem Gleichrichter 65 verbunden ist; die übrige Anordnung der
Fig. 3 entspricht der der Fig. 2.
[0039] Wie man sieht, erfolgt die induktive Auskupplung bzw. eine Spannungstransformation
auf zwei Arten, nämlich mit einer Koppelspule auf dem Auslöserkern bzw. dem Joch des
Auslösers gemäß Fig. 1 und durch Umschalten des Auslösestromkreises vom Auslöser auf
einen separaten Transformator, der in Fig. 3 die Bezugsziffer 74 trägt.
[0040] Der Vorteil der zweiten Schaltungsanordnung gemäß Fig. 3 besteht darin, daß das Windungszahlverhältnis
unabhängig von der Auslösespule gewählt werden kann; allerdings ist ein separater
Transformatorkern als Bauteil hinzuzufügen.
[0041] Die Magnetanordnungen gemäß den Fig. 4 und 5 sind in den Auslöser gemäß Fig. 1 eingebaut,
wobei die Anordnung zwischen den beiden Schenkeln 12 und 14 zu liegen kommt. Dies
bewirkt einen direkten Impulsübertrag auf den Klappanker 20. Der Aktor kann natürlich
auch außerhalb des Auslösehebels vorgesehen sein, wobei dann ein in den Auslöserinnenbereich
hineinreichender Hebel die Kraftübertragung auf den Klappanker bewerkstelligt.
[0042] Die Rückstellung des herausgefahrenen Mittelschenkels kann mechanisch zusammen mit
der vom Schaltwerk bewirkten Schließung des Ankers vorgenommen werden. Dazu wird,
wie die Fig. 1 zeigt, am Anker 20 über eine Feder 80 ein Rückstelldorn 81 befestigt,
der durch eine Ausnehmung 82 im Klappanker 20 hindurchgreifen kann und gegen den Zapfen
48 beim Schließen zum Anliegen kommt und den Tauchanker über den Zapfen nach innen
gegen die untere Platte 41 drückt. In diesem Fall überwiegt die Kraftwirkung des Magnetflusses
im unteren Teil des Aktorkerns die Federkraft der Feder 50 und der Tauchanker wird
in der unteren Endlage gemäß Fig. 4 festgehalten.
[0043] Die Vorteile dieser Anordnung bestehen im wesentlichen in folgendem: Im Gegensatz
zu einem piezoelektrischen Aktor werden keine hohen Spannungen gebraucht und es muß
auch keine ungenutzte Kapazität aufgeladen werden. Die Ströme für den Betrieb des
Aktors sind klein, so daß keine Netzspannung zum Nachladen des Energiespeichers benötigt
wird. Desweiteren kann ein magnetischer Aktor, wie er z. B. in den Fig. 4 und 5 beispielhaft
dargestellt ist, ohne Probleme Bewegungen im Millimeterbereich durchführen, so daß
eine hinreichend geringe Justagegenauigkeit erforderlich wird. Im Gegensatz zum formgedächtnisbasierten
Aktor muß keine Wärmekapazität aufgeladen werden, so daß weder ein hoher Strom noch
eine lange Zeit benötigt wird. Es ist lediglich ein Stromstoß zu erzeugen, der die
Flußkompensation im Aktor für ca. 10 ms bis 30 ms ermöglichen kann. Bei dem zur Verfügung
stehenden niedrigen Stromstärkenniveau muß zwar der Energiezwischenspeicher in Form
des Kondensators 66 eingesetzt werden; jedoch sind Kapazitäts- und Spannungswerte
hierbei unkritisch.
[0044] Aufgrund der Verzögerungseinrichtung im Verzögerungsschalter 63/64 bzw. 72 wird das
Magnetsystem, d. h. der Aktor gemäß den Fig. 4 und 5 erst nach einer einstellbaren
Verzögerungszeit aktiviert; wenn die Auslöserfunktion normal abläuft, kommt es daher
zu keiner Aktion, da dann der Fehlerstrom abgeschaltet ist, der den Kondensator 66
aufladen würde. Wenn die Aulösung jedoch versagen sollte, beispielsweise wenn der
Klappanker nicht von dem Joch bzw. der Jochfläche 19 abgezogen wird, d. h. also die
Kontaktstücke des Fehlerstromschutzschalters geschlossen bleiben, dann fließt auch
nach einer einstellbaren Verzögerungszeit der Fehlerstrom noch und somit auch der
transformierte Strom auf der Sekundärseite des Wandlers, d. h. in der Sekundärwicklung
61, wodurch die Magnetanordnung gemäß den Fig. 4 und 5 aktiviert werden kann. Der
Fehlerstrom auf der Sekundärseite ist so, daß die innerhalb der Schaltungsanordnung
befindlichen elektrischen Bauteile ohne weiteres versorgt werden können.
1. Auslöseeinrichtung für einen Fehlerstromschutzschalter, mit einem ein Joch, einen
einen ersten magnetischen Fluß im Joch erzeugenden Permanentmagneten, einem Anker
und eine Spule, die einen dem ersten magnetischen Fluß entgegengesetzt gerichteten
zweiten magnetischen Fluß bei Auftreten eines Fehlerstromes im Joch erzeugt, so daß
ein an das Joch vom ersten magnetischen Fluß angezogener Klappanker von der Kraft
einer ersten Feder vom Joch abgezogen wird und dadurch ein Schaltschloß entriegelt,
aufweisenden Auslöser, dadurch gekennzeichnet, daß dem Auslöser eine Magnetantriebsanordnung mit einem weiteren Permanentmagneten,
einer weiteren Spule und einem bei Auftreten eines Fehlerstromes von der weiteren
Spule mittels einer Federkraft mittels einer ersten Stellung, in der nicht, in eine
zweite Stellung, in der er den Klappanker des Auslösers aufschlägt, angetriebenen
Tauchanker zugeordnet ist.
2. Auslöseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Tauchanker eine
zweite Feder angreift, die den Tauchanker in Öffnungsrichtung des Klappankers beaufschlagt.
3. Auslöseeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Magnetantriebsanordnung nur eine Wicklung aufweist.
4. Auslöseeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tauchanker einen Zapfen aus nicht magnetischem Material trägt, mit dem der Tauchanker
auf die Seite des Klappankers aufschlägt, über die die Ablösung der Ankerauflagefläche
von der Polfläche erfolgt.
5. Auslöseeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetantriebsanordnung zwischen den Jochschenkeln des Magnetjoches des Auslösers
und zwischen dem Steg des Joches und dem Klappanker angeordnet ist.
6. Auslöseeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Magnetantriebsanordnung seitlich am Auslöser angebracht ist und mittels einer seitlich
vorspringenden Hebelanordnung auf den Klappanker wirkt.
7. Auslöseeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rückstellung der Magnetantriebsanordnung gleichzeitig bei der Rückstellung des
Klappankers erfolgt.
8. Schaltungsanordung zur Ansteuerung der Auslöseeinrichtung nach einem der vorherigen
Ansprüche, mit einem Summenstromwandler, durch den Netzleiter hindurchgeführt sind,
und mit einer Sekundärwicklung, deren Anschlüsse mit der Spule des Auslösers verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein Energiespeicher vorgesehen ist, der von dem
sekundärseitigen Fehlerstrom aufladbar ist, und daß der Energiespeicher über die Wicklung
der Magnetantriebsanordnung entladbar ist.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Energiespeicher
bei Erreichen eines bestimmten Schwellwertes entladbar ist.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Energiespeicher
nach einer bestimmten Zeitdauer entladbar ist.
11. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Energiespeicher
ein Gleichrichter vorgesehen ist, der den sekundärseitigen Fehlerstrom gleichrichtet.
12. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
am Auslöser eine Koppelspule angeordnet ist, deren Ausgang mit dem Gleichrichter verbunden
ist.
13. Schaltungsanordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Koppelspule
und dem Gleichrichter eine Verzögerungsschaltung angeordnet ist, so daß der Koppelspulenstrom
mit einer zeitlichen Verzögerung von < 50 ms dem Gleichrichter zuführbar ist.
14. Schaltungsanordnung nach einem der vorherigen Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zur Auslösespule ein Transformator vorgesehen ist, dessen Sekundärseite
mit dem Gleichrichter verbunden ist, und daß zwischen Auslösespule und Transformator
ein Umschalter vorgesehen ist, der innerhalb einer Verzögerungszeit < 50 ms den sekundärseitigen
Fehlerstrom der Primärseite des Transformators zuführt.
15. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
als Schwellwertschalter vorzugsweise ein Halbleiterschalter vorgesehen ist, der von
einem den Ladezustand des Energiespeichers detektierenden Bauelement ansteuerbar ist.
16. Schaltungsanordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der ansteuerbare
Schalter ein Thyristor, Mosfet oder IGBT ist.